Hallo,da bin ich 02/2012
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12<br />
August <strong>2012</strong><br />
Baby- und Kindermöbel<br />
Ruhe und<br />
Entspannung inklusive<br />
Yoga ist vor und nach der Geburt gut für Mutter und Kind<br />
Von Sebastian Rohling<br />
Warme Socken, bequeme<br />
Kleidung, Decken und ein<br />
Kissen. Das alles sollte mitgebracht<br />
werden, wenn es zum<br />
Yogakurs für Schwangere<br />
geht.<br />
ogaist eine indische phi-<br />
Lehre, die<br />
Ylosophische<br />
eine Reihe geistiger und körperl<strong>ich</strong>er<br />
Übungen umfasst.<br />
Der Begriff kann sowohl<br />
„Vereinigung“ oder „Integration“<br />
bedeuten, als auch<br />
im Sinne von „Anschirren“<br />
und „Anspannen“ des Körpers<br />
andie Seele zur Sammlung<br />
und Konzentration beziehungsweise<br />
zum Einswerden<br />
mit Gott verstanden<br />
werden.<br />
Marie-Louise Haschke,<br />
vomHaus der Familie Münster,<br />
organisiert Yogakurse<br />
für Schwangere. „Dadurch,<br />
<strong>da</strong>ss s<strong>ich</strong> die Frauen mit<br />
ihrem Körper und ihrer Atmung<br />
auseinandersetzen,<br />
bekommen sie eine bessere<br />
Beziehung zu s<strong>ich</strong>, dem Ungeborenen<br />
und schulen<br />
gle<strong>ich</strong>zeitig ihreAtmung für<br />
den großen Tagder Geburt“,<br />
weiß die pä<strong>da</strong>gogische Mitarbeiterin.<br />
Das sieht so auch<br />
Vivian Redl, Yogalehrerin<br />
beim „arbeitskreis soziale<br />
bildung und beratung e.V.“<br />
(asb). Sie sieht in den Yogaübungen<br />
für Schwangere<br />
noch einen weiteren Vorteil.<br />
„Ich nutze die Atemübungen<br />
auch<strong>da</strong>zu, <strong>da</strong>ss die<br />
Frauen lernen mit ihrer<br />
Stimme zu arbeiten. Das ist<br />
ein w<strong>ich</strong>tiges Mittel zur Entspannung<br />
und Hilfe<br />
für den Umgang mit<br />
er-<br />
Schmerzen“,<br />
klärt die zweifache<br />
Mutter. Zudem<br />
würden so<br />
Hemmungen<br />
abgebaut.<br />
Die<br />
Übungen<br />
bereiten<br />
somit<br />
Foto: pixelio/Benjamin Thorn<br />
n<strong>ich</strong>t nur auf die Geburtvor.<br />
Sie helfen auch, s<strong>ich</strong> auf die<br />
psychischen und physischen<br />
Veränderungen während<br />
der Schwangerschaft<br />
besser einstellen zu können.<br />
Dafür müssen die Yogalehrerinnen<br />
eigenes eine Weiterbildung<br />
besuchen, <strong>da</strong><br />
s<strong>ich</strong>Yogainder Schwangerschaft<br />
in einigen Punkten<br />
von dem klassischen Yoga<br />
unterscheidet.<br />
Mit dem Ende der<br />
Schwangerschaft und der<br />
Geburtdes Kindes muss aber<br />
noch lange n<strong>ich</strong>t Schluss<br />
sein mit Yoga. Dafür setzt<br />
s<strong>ich</strong> auch Marlene Schmidt,<br />
pä<strong>da</strong>gogische Mitarbeiterin<br />
im Haus der Familie, ein:<br />
„Unsere Mamababy Yoga<br />
soll ein gemeinsames<br />
,Ankommen‘ für<br />
Mutter und Kind<br />
nach der Geburt<br />
<strong>da</strong>rstellen“, erklärt<br />
sie und<br />
beschreibt,<br />
was <strong>da</strong>s<br />
Mutter-<br />
Kind-Yoga<br />
bewirken<br />
kann:<br />
Auch nach der Schwangerschaft bietet s<strong>ich</strong> Müttern und<br />
ihren Kindern die Mögl<strong>ich</strong>keit, einen Mutter-Kind-Yogakurs<br />
zu besuchen.<br />
Foto: Haus der Familie Münster<br />
„Sanfte Yogaübungen und<br />
kindgerechte Massagegriffe<br />
helfen dem Baby, <strong>da</strong>s Immunsystem<br />
und die Muskulatur<br />
zu stärken sowie Kolikenund<br />
Schlafstörungen zu<br />
lindern. Sensible und unruhige<br />
Kinder erfahren so Entspannung.“<br />
Aber n<strong>ich</strong>t nur die Kleinen<br />
profitieren von diesem Angebot.<br />
Die Kursehelfen auch<br />
den Müttern, ihren Körper<br />
wieder zu kräftigen. Redl<br />
spr<strong>ich</strong>t in diesem Zusammenhang<br />
auchvon Rückbildungsyoga,<br />
die so zum Beispiel<br />
beim asb angeboten<br />
wird. „Es geht <strong>da</strong>rum, <strong>da</strong>ss<br />
die Frauen ihreeigene Mitte<br />
spüren und sie wieder in Besitz<br />
nehmen“, sagt die Yogalehrerin<br />
des asb. Alle Angebote<br />
würden <strong>da</strong>rauf abzielen,<br />
<strong>da</strong>ss s<strong>ich</strong> die Mütter im<br />
„neuen“ – durch Schwangerschaft,<br />
Geburt und Stillzeit<br />
veränderten – Körper<br />
wohl und zu Hause fühlen.<br />
Zudem ist die Atmosphäre<br />
bei dem Mamababy Yoga<br />
eine ganz eigene, sagt<br />
Schmidt:„Wirwollen in den<br />
Kursen ein freudvolles Miteinander<br />
erre<strong>ich</strong>en, begleitet<br />
von Liedern, Fingerspielen<br />
und Zeit für Gespräche.“<br />
Die Kosten für die Yogakurse<br />
können über <strong>da</strong>s Projekt<br />
„Elternstart NRW“ (Seite<br />
3) finanziert werden.<br />
www.asbbmuenster.de,<br />
www.haus-der-familie-muenster.de<br />
Gute Nacht und schöne Träume<br />
Wo sollten Eltern <strong>da</strong>s erste Kinderbett aufbauen, <strong>da</strong>mit alle in der Familie ihren verdienten Schlaf bekommen<br />
D<br />
ie Strapazen der<br />
Geburt sind<br />
überstanden,<br />
Mutter und Kind<br />
sind wohl auf und<br />
die erste Nacht in<br />
Babys neuem Zuhause<br />
steht bevor. Doch wohin<br />
mit dem Nachwuchs? Direkt<br />
in <strong>da</strong>s eigene, frischeinger<strong>ich</strong>tete<br />
Kinderzimmer<br />
oder doch lieber in <strong>da</strong>s Elternschlafzimmer?<br />
Wie<br />
sieht die perfekte Schlafumgebung<br />
für den Nachwuchs<br />
aus?<br />
Diese Fragen können ähnl<strong>ich</strong><br />
leidenschaftl<strong>ich</strong> diskutiert<br />
werden, wie die Frage:<br />
Stillen, ja oder nein? Wie<br />
beim Stillen gibt es auch<br />
zum Thema Schlafumgebung<br />
eine Empfehlung von<br />
Seiten der Experten. „Das<br />
Kind sollte mindestens <strong>da</strong>s<br />
ersteLebensjahr im Zimmer<br />
der Eltern<br />
schlafen, um<br />
so unter anderem<br />
die Gefahr<br />
des plötzl<strong>ich</strong>en<br />
Kindstod besser<br />
ausschließen<br />
zu können“,<br />
sagt <strong>da</strong>zu die<br />
Hebamme Vera Baur. Sie<br />
weiß aber auch, <strong>da</strong>ss werauf<br />
Nummer s<strong>ich</strong>er gehen will,<br />
sein Kind am besten bis zum<br />
zweiten Lebensjahr bei s<strong>ich</strong><br />
im Schlafzimmer betten<br />
sollte, <strong>da</strong>mit alle Risiken am<br />
besten gebannt sind.<br />
Hierbei handelt es s<strong>ich</strong> ledigl<strong>ich</strong><br />
um eine Empfehlung,<br />
die letzte Entscheidung<br />
sollten alle Eltern immer<br />
für s<strong>ich</strong> treffen. Denn<br />
neben diversen Vorteilen,<br />
zudem auch eine kurze Wege<br />
beim Stillen zählen, kann<br />
der nächtl<strong>ich</strong>e Besuch aber<br />
auch zueiner Belastung für<br />
die Eltern werden. So kann<br />
es sein, <strong>da</strong>ss sie s<strong>ich</strong> inihrer<br />
Intimsphäre gestört fühlen,<br />
wasimschlimmsten Fall für<br />
Reibungen in der Beziehung<br />
sorgt. Handelt es s<strong>ich</strong>umsogenanntes<br />
Schreikind (Seite<br />
14), <strong>da</strong>nn kann s<strong>ich</strong>der Partner,<br />
der am nächsten Morgen<br />
zur Arbeit muss, n<strong>ich</strong>t<br />
ausruhen und bekommt im<br />
schlimmsten Fall Probleme<br />
auf der Arbeit. Wenn s<strong>ich</strong><br />
ein Paar uns<strong>ich</strong>er ist, <strong>da</strong>nn<br />
sollte es am besten immer<br />
mit der Hebamme oder<br />
einem Kinderarzt Rücksprache<br />
halten und s<strong>ich</strong> Tipps<br />
holen.<br />
Einig sind s<strong>ich</strong> die Experten<br />
<strong>da</strong>rin, wie die Kleinen<br />
zu schlafen haben. „Das<br />
Kind sollte immer nur in<br />
einem Schlafsack schlafen,<br />
<strong>da</strong>mit es n<strong>ich</strong>t unter eine<br />
Decke rutschen kann und<br />
einen Sauerstoffmangel erleidet“,<br />
so die Hebamme.<br />
Auch ein Schafsfell, große<br />
Stofftiere, oder ein Kopfkissen<br />
haben n<strong>ich</strong>ts in einem<br />
Kinderbett zu suchen. „Als<br />
optimale Raumtemperatur<br />
wird eine kühlere Umgebung<br />
von16bis 18 Grad Celsius<br />
empfohlen“, so Baur<br />
weiter. Zudem sollte <strong>da</strong>s<br />
Kind Nachts immer auf<br />
dem Rücken im Bettchen<br />
liegen. Tagsüber<br />
sollten die Kleinen aber<br />
<strong>da</strong>für ruhig auch mal<br />
auf dem Bauch liegen.<br />
Das sei w<strong>ich</strong>tig, <strong>da</strong>mit<br />
auf Dauer alle Muskeln<br />
beansprucht werden. (sr)<br />
www.schlafumgebung.de<br />
Foto: pixelio/ehuth