31.10.2012 Aufrufe

Wege Strom zu sparen - Elektro Andreas Merker

Wege Strom zu sparen - Elektro Andreas Merker

Wege Strom zu sparen - Elektro Andreas Merker

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

99<br />

<strong>Wege</strong> <strong>Strom</strong> <strong>zu</strong> <strong>sparen</strong><br />

für einen sanften Umgang mit Energie<br />

Die Weisheit des Lebens<br />

besteht im Ausschalten<br />

der unwesentlichen Dinge


Inhalt und Impressum<br />

Einleitung<br />

Ihr <strong>Strom</strong>verbrauch<br />

EU-Label<br />

EU-Label Haushaltsgroßgeräte<br />

Kühlen und Gefrieren<br />

Kochen und Backen<br />

Waschen und Trocknen<br />

Geschirrspülen<br />

Stand-by-Verluste<br />

Beleuchtung<br />

Unterhaltungselektronik<br />

Büro- und Kommunikationselektronik<br />

Warmwasserbereitung<br />

Mobile Raumklimageräte<br />

Pumpen<br />

Herausgeber:<br />

Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen e. V.<br />

Mintropstraße 27, 40215 Düsseldorf<br />

www.verbraucherzentrale-nrw.de<br />

Text:<br />

Peter Blenkers, Brigitte Roth, Dr. Johannes Spruth<br />

Bildnachweise:<br />

Bundesministerium für Umweltschutz,<br />

Naturschutz und Reaktorsicherheit (S. 24),<br />

Landesbetrieb Mess- und Eichwesen NRW (S. 9),<br />

Verbraucherzentrale NRW (S. 1, 2/3, 7, 8, 20, 27),<br />

tk-schu:tte | informationsdesign (alle anderen Fotos),<br />

Druck: Linsen Druckcenter GmbH<br />

3. aktualisierte Auflage<br />

Copyright Verbraucherzentrale NRW, Düsseldorf, April 2006<br />

Seite<br />

Seite<br />

Seite<br />

Seite<br />

Seite<br />

Seite<br />

Seite<br />

Seite<br />

Seite<br />

Seite<br />

Seite<br />

Seite<br />

Seite<br />

Seite<br />

Seite<br />

4<br />

7<br />

8<br />

10<br />

14<br />

16<br />

19<br />

0<br />

1<br />

4<br />

8<br />

9<br />

0<br />

Einleitung<br />

Obwohl wir in der Bundesrepublik in den vergangenen Jahren auf einen spürbaren<br />

Zuwachs an produzierten Gütern und Dienstleistungen <strong>zu</strong>rückblicken können, blieb<br />

gleichzeitig der Energieverbrauch relativ stabil. Unser Umgang mit Energie hat sich<br />

also verbessert, er ist effizienter geworden.<br />

Das ist schön, könnte man meinen und sich auf den Lorbeeren ausruhen. Eine<br />

genauere Betrachtung zeigt jedoch, dass für diese Entwicklung hauptsächlich der<br />

sinkende Energieverbrauch in Industrie und Gewerbe verantwortlich ist. Dort aber,<br />

wo wir als Privatpersonen gefragt sind, steigt der Verbrauch scheinbar unauf-<br />

haltsam an. Auch der <strong>Strom</strong>verbrauch der privaten Haushalte legt immer noch <strong>zu</strong> –<br />

in den <strong>zu</strong>rückliegenden zehn Jahren um mehr als 10 %. Unter anderem sind die<br />

zahlreichen neuen <strong>Strom</strong>anwendungen im Haushalt mit verantwortlich dafür, dass<br />

die <strong>Strom</strong>einsparungen, die durch neue, energieoptimierte Haushaltsgroßgeräte<br />

möglich sind, „aufgefressen“ werden (z. T. verbrauchen moderne Haushaltsgeräte<br />

ein Viertel oder die Hälfte weniger <strong>Strom</strong> als ältere Geräte aus den 80er Jahren).<br />

Wir haben in dieser Broschüre zahlreiche Informationen und Tipps <strong>zu</strong>sammengetragen,<br />

die Ihnen behilflich sein können<br />

beim Aufspüren von <strong>Strom</strong>fressern,<br />

bei der Verringerung des <strong>Strom</strong>verbrauches durch verändertes Verhalten,<br />

bei der Anschaffung eines strom<strong>sparen</strong>den Gerätes.<br />

Mit diesen Hilfestellungen können Sie in Ihrem persönlichen Umfeld eine Trendwende<br />

herbeiführen. Zahlreiche Ansätze <strong>zu</strong>r Reduktion des <strong>Strom</strong>verbrauches<br />

machen sich schnell bezahlt. Das ist ein guter Puffer, wenn die <strong>Strom</strong>preise wieder<br />

einmal steigen. Außerdem ist Ihr Beitrag eine Hilfe, nachfolgenden Generationen<br />

ausreichend Rohstoffe und eine heile Umwelt <strong>zu</strong> hinterlassen. An der Notwendigkeit<br />

besteht angesichts jahreszeitlicher „Jahrhundertereignisse“ (Überschwemmungen,<br />

Hitzeperioden, Stürme etc.) kein ernsthafter Zweifel mehr.<br />

Sie können das eingesparte Geld wieder in <strong>Strom</strong> <strong>sparen</strong>de Maßnahmen investieren,<br />

um die Spareffekte weiter <strong>zu</strong> erhöhen und die Umwelt und nicht <strong>zu</strong>letzt den eigenen<br />

Geldbeutel <strong>zu</strong> entlasten. Oder Sie können künftig „Grünen <strong>Strom</strong>“ auf der Basis<br />

unerschöpflicher Energieträger beziehen – ein Preisvergleich lohnt sich immer.<br />

Übrigens: <strong>Strom</strong> <strong>sparen</strong> im Haushalt ist das Aufspüren und „Stopfen“ vieler<br />

kleiner und oft verborgener Verbrauchsquellen. Da ist Detektivarbeit notwendig,<br />

die jedoch viel Spaß machen kann – vor allem, wenn man sie gemeinsam betreibt.<br />

Machen Sie also ein Familienprojekt daraus!<br />

Zuweilen stößt man aber auch auf sehr lohnende Maßnahmen. Wussten Sie etwa,<br />

dass die kleine Investition in eine Energiesparlampe in Höhe von etwa 11 E über<br />

die Jahre eine Rendite von über 500 % abwerfen kann? Oder anders ausgedrückt:<br />

Finden Sie, dass ein Sparbuch mit 20 % Zinsen ein gutes Angebot wäre? Nun, dann<br />

sollten Sie dort, wo bislang Glühlampen viele Stunden im Jahr brannten, Energiesparlampen<br />

einsetzen! Sie tätigen damit eine Investition, die über die Lebensdauer<br />

der Energiesparlampe hinweg etwa so viel Geld abwirft wie ein Sparkonto mit<br />

20 % Zinsen.<br />

Dieser freundliche Ratgeber wird Sie durch die<br />

Broschüre begleiten und Ihnen eine Fülle von<br />

energie<strong>sparen</strong>den Tipps vorstellen, die den sanften<br />

Umgang mit Energie möglich machen.<br />

Ausführliche Fachinformationen bekommen Sie<br />

außerdem in Ihrer örtlichen Verbraucherzentrale!


Ihr <strong>Strom</strong>verbrauch<br />

Hand aufs Herz: Wissen Sie, wie viel <strong>Strom</strong> Sie jährlich in<br />

Ihrem Haushalt verbrauchen? Die meisten Menschen wissen<br />

es nicht.<br />

Sie können den <strong>Strom</strong>verbrauch des letzten Jahres Ihrer<br />

<strong>Strom</strong>rechnung entnehmen. Sollten Sie diese nicht mehr <strong>zu</strong>r<br />

Hand haben, rufen Sie Ihren <strong>Strom</strong>versorger an und fragen<br />

Sie nach.<br />

Personen<br />

im Haushalt<br />

<strong>Strom</strong>verbrauch mit elektrischer<br />

Warmwasserbereitung (kWh pro Jahr)<br />

Sobald Sie Ihren <strong>Strom</strong>verbrauch kennen, geht’s an die<br />

nächste Frage: Ist mein <strong>Strom</strong>verbrauch eigentlich (<strong>zu</strong>) hoch?<br />

Der nachfolgenden Tabelle können Sie entnehmen, ob Sie<br />

mit Ihrem jährlichen <strong>Strom</strong>verbrauch (sehr) niedrig oder (<strong>zu</strong>)<br />

hoch liegen.<br />

<strong>Strom</strong>verbrauch ohne elektrische<br />

Warmwasserbereitung (kWh pro Jahr)<br />

1 Person unter 1500<br />

unter 800<br />

800 – 1200<br />

1200 – 1600<br />

über 1600<br />

2 Personen unter 2600<br />

unter 1500<br />

1500 – 2200<br />

2200 – 2900<br />

über 2900<br />

3 Personen unter 3700<br />

unter 2200<br />

2200 – 3000<br />

3000 – 3800<br />

über 3800<br />

4 Personen unter 4600<br />

unter 2700<br />

5 Personen<br />

phantastisch:<br />

gut:<br />

hoch:<br />

viel <strong>zu</strong> hoch:<br />

4<br />

1500 – 1900<br />

1900 –2300<br />

über 2300<br />

2600 – 3300<br />

3300 – 4000<br />

über 4000<br />

3700 – 4500<br />

4500 – 5300<br />

über 5300<br />

4600 – 5500<br />

5500 – 6400<br />

über 6400<br />

unter 5500<br />

5500 – 6400<br />

6400 – 7300<br />

über 7300<br />

Sie brauchen sich um das Thema <strong>Strom</strong><strong>sparen</strong><br />

kaum noch Gedanken <strong>zu</strong> machen und<br />

können sich anderen Themen <strong>zu</strong>wenden.<br />

Ihr <strong>Strom</strong>verbrauch ist <strong>zu</strong>frieden stellend.<br />

Dennoch können Sie an der einen oder<br />

anderen Stelle noch optimieren. Vor allem<br />

die heimlichen <strong>Strom</strong>fresser wie Stand-by-<br />

Verbräuche könnten unter Umständen noch<br />

verbessert werden.<br />

Hier geht noch was! Eine Verringerung um<br />

ca. 20 % müsste bei Ihnen realisierbar sein.<br />

Ihr Einsparpotenzial liegt wahrscheinlich<br />

über 25 %.<br />

2700 – 3600<br />

3600 – 4500<br />

über 4500<br />

unter 3200<br />

3200 – 4100<br />

4100 – 5000<br />

über 5000<br />

Bewertung<br />

phantastisch<br />

gut<br />

hoch<br />

viel <strong>zu</strong> hoch<br />

phantastisch<br />

gut<br />

hoch<br />

viel <strong>zu</strong> hoch<br />

phantastisch<br />

gut<br />

hoch<br />

viel <strong>zu</strong> hoch<br />

phantastisch<br />

gut<br />

hoch<br />

viel <strong>zu</strong> hoch<br />

phantastisch<br />

gut<br />

hoch<br />

viel <strong>zu</strong> hoch<br />

Aufteilung des Jahresstromverbrauches zweier Musterhaushalte<br />

OHNE elektrische Warmwasserbereitung<br />

Unterstellt werden Durchschnittshaushalte (2 und 4 Personen) mit einem Jahresverbrauch von 2.950 bzw. 3.910 kWh. Die Rechnung<br />

unterstellt, dass alle aufgeführten Geräte im Haushalt vorhanden sind und normal genutzt werden. Sofern Warmwasser<br />

für Bad und Küche elektrisch erzeugt wird, erhöht sich der jährliche <strong>Strom</strong>verbrauch um 1.100 kWh (2 Personen) bzw. rd. 1.900<br />

kWh (4 Personen).<br />

<strong>Strom</strong>anwendung<br />

Beleuchtung<br />

Kühlschrank<br />

Gefriergerät<br />

<strong>Elektro</strong>herd<br />

Waschmaschine<br />

Wäschetrockner<br />

Geschirrspüler<br />

TV/Audio/Video/PC<br />

Pumpen, Hilfsenergie für Hei<strong>zu</strong>ng<br />

Sonstige Geräte<br />

Summe aller Anwendungen<br />

2-Personen-Haushalt 4-Personen-Haushalt<br />

kWh pro Jahr % kWh pro Jahr<br />

%<br />

280<br />

310<br />

360<br />

350<br />

130<br />

200<br />

190<br />

280<br />

300<br />

550<br />

2950<br />

9,5<br />

10,5<br />

12,2<br />

11,9<br />

4,4<br />

6,8<br />

6,4<br />

9,5<br />

10,2<br />

18,6<br />

360<br />

440<br />

600<br />

450<br />

170<br />

280<br />

250<br />

360<br />

375<br />

625<br />

3910<br />

Verleih von <strong>Strom</strong>messgeräten<br />

Ihr <strong>Strom</strong>verbrauch<br />

9,2<br />

11,3<br />

15,3<br />

11,5<br />

4,3<br />

7,2<br />

6,4<br />

9,2<br />

9,6<br />

16,0<br />

Die vorgestellten typischen <strong>Strom</strong>verbräuche für einen<br />

2- und 4-Personen-Haushalt geben lediglich erste Anhaltswerte,<br />

an welcher Stelle Sie in Ihrem Haushalt wie viel<br />

<strong>Strom</strong> verbrauchen.<br />

Wir werden Ihnen auf den folgenden Seiten Hinweise geben,<br />

wie Sie mit Hilfe des <strong>Strom</strong>messgerätes Einsparmöglichkeiten<br />

und Investitionsentscheidungen beurteilen können.<br />

<strong>Strom</strong>messgeräte können Sie in NRW in Ihrer örtlichen<br />

lokalen Beratungsstelle der Verbraucherzentrale kostenlos<br />

ausleihen (darüber hinaus können <strong>Strom</strong>messgeräte ver-<br />

einzelt auch bei <strong>Strom</strong>versorgern oder in Baumärkten ausgeliehen<br />

werden).


Ihr <strong>Strom</strong>verbrauch<br />

Mit diesen Messgeräten können Sie den <strong>Strom</strong>verbrauch<br />

sämtlicher Haushaltsgeräte überprüfen, die über einen<br />

Normstecker verfügen. Sie können dabei die aktuelle<br />

Leistungsaufnahme (in W = Watt oder kW = Kilowatt =<br />

1000 Watt) ablesen und bei Bedarf den <strong>Strom</strong>verbrauch<br />

eines Gerätes über einen bestimmten Zeitraum<br />

Beispiel: Leistung (W oder kW) x Zeit (h) = <strong>Strom</strong>verbrauch (Wh oder kWh)<br />

6<br />

Zum Beispiel <strong>Elektro</strong>wecker:<br />

(z. B. ein Tag oder ein Waschgang) beobachten; das<br />

Ergebnis wird Ihnen in Wh = Wattstunden oder kWh =<br />

Kilowattstunden angezeigt. (Weitere Hinweise <strong>zu</strong>m<br />

Verleih von <strong>Strom</strong>messgeräten finden Sie auf unserer<br />

Website www.vz-nrw.de/strommessgeraete.<br />

<strong>Strom</strong>verbrauch (Wh oder kWh) x Be<strong>zu</strong>gskosten (E pro kWh) = <strong>Strom</strong>kosten<br />

4 Watt (W) x 8760 Stunden (h) = 35.040 Wh x 0,17 E/kWh = 5,96 E<br />

Leistung: 4 Watt Leistungsaufnahme<br />

(z. B. vom Typenschild abgelesen oder mit einem <strong>Strom</strong>messgerät gemessen)<br />

Zeit: 8760 Stunden (h) ist die Jahresstundenanzahl (24 Stunden x 365 Tage)<br />

<strong>Strom</strong>verbrauch: 4 Watt x 8760 Stunden = 35.040 Wattstunden<br />

35.040 Wattstunden (Wh) = 35,040 Kilowattstunden (kWh)<br />

Kosten: 0,17 E/kWh = Arbeitspreis (inkl. Mehrwertsteuer und sonstigen Abgaben und Steuern)<br />

entsprechend rd. 14,616 Cent/kWh Nettobetrag (so wird der Arbeitspreis oft in<br />

der <strong>Strom</strong>rechnung ausgewiesen).<br />

<strong>Strom</strong>kosten: 4 W x 8760 h x 0,17 E/kWh<br />

Formel:<br />

1000 W/kW<br />

Zum Beispiel Kühlschrank:<br />

900 Wattstunden (Wh) pro Tag (d) x 365 Tage pro Jahr (d/a) x 0,17 E/kWh = 55,85 E pro Jahr<br />

Den <strong>Strom</strong>verbrauch von 900 Wattstunden pro Tag (d) (= 0,90 kWh/d) haben Sie beispielsweise mit einem<br />

<strong>Strom</strong>messgerät gemessen, an das Sie 24 Stunden lang Ihren Kühlschrank angeschlossen haben.<br />

(Es ist ratsam, Kühlschränke über einen ganzen Tag <strong>zu</strong> messen, da die <strong>Strom</strong>aufnahme schwankt – je nachdem,<br />

ob das Kühlaggregat läuft oder nicht. Auch Vergleichswerte werden in kWh/d angegeben.)<br />

<strong>Strom</strong>kosten: 900 Wh/d x 365 d/a x 0,17 E/kWh<br />

Formel:<br />

1000 Wh/kWh<br />

= 5,96 E pro Jahr<br />

= 55,85 E<br />

EU-Label<br />

Seit einigen Jahren gibt es eine europaweite einheitliche<br />

Kennzeichnung für den Energieverbrauch von Haushalts-<br />

geräten. Inzwischen fallen Kühl- und Gefriergeräte, Wasch-<br />

maschinen, Waschtrockner, Trockner, Spülmaschinen,<br />

(<strong>Elektro</strong>-)Backöfen, Lampen und mobile Klimageräte unter<br />

die Kennzeichnungspflicht des EU-Labels.<br />

Damit soll Verbraucherinnen und Verbrauchern ein einfaches<br />

Hilfsmittel an die Hand gegeben werden, den <strong>Strom</strong>- und<br />

Wasserverbrauch beim Kauf von Haushaltsgeräten ohne<br />

kompliziertes Nachrechnen vergleichen <strong>zu</strong> können. Dieses<br />

sog. EU-Label weist die Energieeffizienzklassen A bis G aus<br />

und wurde 1992/93 eingeführt.<br />

A steht für den niedrigsten Energieverbrauch und G für den<br />

höchsten.<br />

Energieklasse<br />

A++ (seit 2004)<br />

A+ (seit 2004)<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

F<br />

G<br />

Verhältnis <strong>zu</strong>m (veralteten)<br />

Durchschnittsverbrauch 199<br />

weniger als 30 %<br />

30 – 42 %<br />

42 – 55 %<br />

55 – 75 %<br />

75 – 90 %<br />

90 – 100 %<br />

bis <strong>zu</strong> 10 % mehr<br />

bis <strong>zu</strong> 25 % mehr<br />

mehr als 25 % mehr<br />

Kriterien für die Eingruppierung in die unterschiedlichen<br />

Energieklassen: prozentuales Verhältnis <strong>zu</strong> einem durchschnittlichen<br />

Neugerät von 1992.<br />

7


EU-Label Haushaltsgroßgeräte EU-Label Haushaltsgroßgeräte<br />

Neben dem Energieverbrauch weist das Label für einzelne<br />

Gerätearten (Waschmaschinen und Geschirrspüler) auch die<br />

Wasch- bzw. Reinigungs- und Trockenleistung aus.<br />

Das EU-Label ist ein hilfreiches Instrument und sollte bei<br />

einer Kaufentscheidung unbedingt berücksichtigt werden.<br />

Die Händler bzw. Anbieter von Geräten, auf die das EU-Label<br />

Anwendung findet, sind gesetzlich verpflichtet, ihre <strong>zu</strong>m Verkauf<br />

angebotenen Geräte mit dem Label aus<strong>zu</strong>zeichnen. In<br />

NRW kontrollieren die Eichbehörden diese Kennzeichnungspflicht.<br />

Dennoch sind Verstöße gegen die Kennzeichnungspflicht<br />

leider keine Ausnahme – dies wird in Untersuchungen<br />

immer wieder festgestellt. Eine fehlende Kennzeichnung ist<br />

jedoch mehr als nur ein Verstoß gegen geltendes Recht.<br />

Ohne Informationen insbesondere <strong>zu</strong>m <strong>Strom</strong>- und Wasserverbrauch<br />

kann eine Kaufentscheidung für ein (scheinbar<br />

preisgünstiges) Gerät eine teure Fehlinvestition werden, wie<br />

folgende Vergleichsrechnung zeigt.<br />

Kostenvergleich Waschmaschine<br />

<strong>Strom</strong>kosten in 15 Jahren*<br />

Wasserkosten in 15 Jahren**<br />

Summe der Betriebskosten über 15 Jahre<br />

Anschaffungskosten<br />

Gesamtkosten nach 1 Jahren<br />

preisgünstige Waschmaschine<br />

495,72 E<br />

561,60 E<br />

1.0 7, %<br />

450,00 E<br />

1. 07, %<br />

teurere Waschmaschine<br />

345,17 E<br />

390,53 E<br />

7 ,70 %<br />

700,00 E<br />

1.4 ,70 %<br />

* Annahmen <strong>Strom</strong>kosten: 1,35 kWh pro Waschgang (preisgünstiges Gerät) bzw. 0,94 kWh (in der Anschaffung teureres Gerät);<br />

3 Waschgänge 60 °C pro Woche; 48 Wochen pro Jahr; 17 Cent/kWh.<br />

** Annahmen Wasserkosten: 65 Liter [0,065 m 3 ] pro Waschgang (preisgünstiges Gerät) bzw. 45,2 Liter [0,0452 m 3 ] (in der Anschaffung teureres Gerät);<br />

3 Waschgänge 60 °C pro Woche; 48 Wochen pro Jahr; 4 E pro m 3 Wasser inkl. Abwassergebühr.<br />

Bei der Berechnung der Betriebskosten blieben <strong>zu</strong>künftige Preissteigerungen bei <strong>Strom</strong> und Wasser unberücksichtigt.<br />

Sie stehen vor der Wahl, eine Waschmaschine (Frontlader<br />

5 kg) für 450 E oder für 700 E <strong>zu</strong> kaufen. Ohne Berücksichtigung<br />

der Verbrauchsdaten entscheiden Sie sich für den<br />

Kauf der preisgünstigeren Waschmaschine; immerhin beträgt<br />

der Preisunterschied rd. 50 %!<br />

Eine Entscheidung für das in der Anschaffung preiswertere<br />

Gerät würde Sie über die angenommene Laufzeit von<br />

15 Jahren rund 70 E mehr kosten als der Kauf eines höherwertigen<br />

Gerätes! Dabei ist in diese Berechnung nicht einmal<br />

das beste (verbrauchsärmste) Gerät einbezogen worden,<br />

sondern lediglich ein Modell mit mittlerem Verbrauch. Und<br />

nicht <strong>zu</strong>letzt <strong>sparen</strong> Sie bei jeder <strong>Strom</strong>preis-, Wasserpreis-<br />

und (Mehrwert-)Steuererhöhung in den kommenden 15 Jahren<br />

<strong>zu</strong>sätzlich!<br />

Die Beachtung der Verbrauchswerte bei neuen Haushaltsgeräten<br />

ist also für ein positives Ergebnis Ihrer Investition<br />

unentbehrlich. Sie sollten daher auf keinen Fall ein Gerät<br />

kaufen, das Ihnen ohne EU-Label angeboten wird – denn<br />

das könnte teuer für Sie werden! Und Anbieter, die der<br />

Kennzeichnungspflicht nicht nachkommen, können in die-<br />

sem Zusammenhang wohl kaum als sonderlich seriös angesehen<br />

werden!<br />

Auch bei der Werbung für Haushaltsgeräte, die mit dem<br />

EU-Label ausgerüstet werden müssen, gibt es nicht selten<br />

Schmu:<br />

So werden beispielsweise bei Geräten (wie Waschmaschinen<br />

und Geschirrspülern), bei denen neben der Energieeffizenz<br />

auch die Wasch-, Reinigungs- bzw. Trocknerleistung bewertet<br />

werden, nur die positiven Geräteeigenschaften beworben,<br />

während schlechtere Bewertungen verschwiegen werden.<br />

Aber auch das EU-Label selbst gibt Ihnen noch keine absolute<br />

Gewähr für ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Die<br />

Ursache ist, dass die Einteilung der Energieklassen A–G<br />

inzwischen z. T. mehr als zehn Jahre alt ist und nicht aktualisiert<br />

wurde.<br />

Lediglich bei Kühl- und Gefriergeräten wurden oberhalb der<br />

Klasse A die Klassen A+ und A++ eingeführt, um mit der<br />

technischen Entwicklung Schritt <strong>zu</strong> halten.<br />

Bei den übrigen Gerätearten hat der Fortschritt der Geräteentwicklung<br />

da<strong>zu</strong> beigetragen, dass kaum noch Geräte<br />

in den (relativ schlechten) Energieeffizienzklassen E, F und<br />

G <strong>zu</strong> finden sind. Dafür aber um so mehr in den (relativ<br />

guten) Energieeffizienzklassen A und B. Das bedeutet: Auch<br />

Die Verteilung der Energieklassen unterschiedlicher Haushaltsgroßgeräte<br />

Angaben entnommen aus „Besonders sparsame Haushaltsgeräte 2005/2006“,<br />

Niedrig-Energie-Institut, Detmold. Angaben lieferbare Modelle ohne Aufgliederung<br />

in unterschiedliche Bauarten, Größen und Konstruktionsweisen.<br />

ein Neugerät der Energieeffizienzklasse A oder B kann im<br />

Verhältnis <strong>zu</strong> den marktbesten Neugeräten noch einen relativ<br />

hohen Energieverbrauch (und damit verhältnismäßig hohe<br />

Betriebskosten) nach sich ziehen. Anhaltspunkte für die<br />

Verbrauchswerte der durchschnittlichen und marktbesten<br />

Neugeräte finden Sie auf den folgenden Seiten.<br />

Ohne dass es hierfür gesetzliche Grundlagen gibt, vergeben<br />

neuerdings Hersteller für ihre Waschmaschinen auch die<br />

Energieeffizienzklasse A+, und die Hersteller von Umwälzpumpen<br />

setzen das EU-Label für Hei<strong>zu</strong>ngspumpen ein. Dies<br />

spricht sicherlich für die Qualität des EU-Labels als Marketinginstrument.<br />

Und es macht deutlich, wie dringlich eine<br />

Aktualisierung der Kriterien und wie sinnvoll eine Ausweitung<br />

des EU-Labels auf<br />

weitere wichtige <strong>Strom</strong>verbraucher<br />

im Haushalt ist.<br />

Parallel-Label sind aus Sicht<br />

der Verbraucher jedoch nicht<br />

wünschenswert, weil sie irreführend<br />

sein und missbräuchlich<br />

verwendet werden können.<br />

Waschmaschine, gekennzeichnet<br />

mit nicht amtlichem Etikett<br />

Aktuelle Informationen <strong>zu</strong>m Thema EU-Label finden Sie unter<br />

www.vz-nrw.de/eu-label<br />

Informationen <strong>zu</strong> Verbrauchsdaten von Haushaltsgeräten<br />

erhalten Sie auf der Website der Verbraucherzentrale NRW<br />

(www.vz-nrw.de/strom<strong>sparen</strong> und Link auf der Seite <strong>zu</strong><br />

„Datenbank“ nutzen).<br />

Die auf den folgenden Seiten gemachten Aussagen <strong>zu</strong>m<br />

<strong>Strom</strong>verbrauch einzelner Haushaltsgeräte sind der Zusammenstellung<br />

„Besonders sparsame Haushaltsgeräte 2005/2006“<br />

des Niedrig-Energie-Institutes, Detmold, entnommen.<br />

8 9<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

Kühl-und Gefriergeräte<br />

insgesamt 1139 Geräte<br />

A++ A+ A B C D E<br />

% 6,1 28,3 57,7 7,8 0,1 0,1 0,0<br />

Geräte 69 322 657<br />

89 1 1<br />

F<br />

0,0<br />

G<br />

0,0<br />

Waschmaschinen<br />

insgesamt 414 Geräte<br />

A B C D E F G<br />

95,4 4,3 0,2 0,0<br />

395 18 1<br />

0,0<br />

0,0<br />

0,0<br />

Waschtrockner<br />

insgesamt 50 Geräte<br />

A B C D E F G<br />

0,0 50,0 38,0 12,0 0,0 0,0 0,0<br />

0 25 19 6<br />

Trommel-Wäschetrockner<br />

insgesamt 166 Geräte<br />

A B C D E F G<br />

3,0 0,6 91,0 4,8 0,6<br />

5 1 151 8 1<br />

0,0<br />

0,0<br />

Spülmaschinen<br />

insgesamt 522 Geräte<br />

A<br />

B<br />

C<br />

88,9 6,9 4,2<br />

464 36 22<br />

D<br />

0,0<br />

E<br />

0,0<br />

F<br />

0,0<br />

G<br />

0,0


Kühlen und Gefrieren<br />

Der Anschlusswert moderner Kühl- und Gefriergeräte ist<br />

kaum höher als der einer Glühlampe. Rund um die Uhr im<br />

Betrieb, verbrauchen sie jedoch über 15 % des <strong>Strom</strong>s in<br />

einem normal ausgestatteten Haushalt und können damit als<br />

„Großverbraucher“ bezeichnet werden. Beim Neukauf sollte<br />

man daher auf einen niedrigen <strong>Strom</strong>verbrauch achten. Aber<br />

auch bei der Nut<strong>zu</strong>ng vorhandener Geräte kann Energie<br />

eingespart werden.<br />

Funktion<br />

Ein Kühlgerät besteht im Wesentlichen aus einem wärmegedämmten<br />

Gehäuse und einem Kälteaggregat, das aus<br />

dem Geräteinnern Wärme abzieht und nach außen transportiert.<br />

Die Wärmeaufnahme und -abgabe geschieht über den<br />

inneren und äußeren Wärmetauscher. Letzterer ist entweder<br />

hinten am Gerät oder in den Außenwandungen angebracht.<br />

Je größer der Temperaturunterschied zwischen dem Geräte-<br />

innern und der Umgebung ist, umso mehr muss das Kälteaggregat<br />

leisten. Das heißt praktisch: Schlechte Wärmedämmung,<br />

hohe Raumtemperatur und tiefe Kühltemperatur<br />

erhöhen den <strong>Strom</strong>verbrauch.<br />

Tipps<br />

Das Kühlgerät verbraucht weniger <strong>Strom</strong>, wenn es<br />

möglichst kühl aufgestellt ist. Ist die Umgebungstemperatur<br />

des Kühlgerätes ein Grad niedriger als<br />

<strong>zu</strong>vor, verbraucht es 6 % weniger. Der Kühlschrank sollte<br />

daher nicht neben Herd, Hei<strong>zu</strong>ng oder Spülmaschine stehen<br />

oder direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein.<br />

Gefriergeräte stehen am besten im Keller oder in<br />

einem ungeheizten Raum. Die Klimaklasse des<br />

Gerätes gibt die empfohlenen Aufstellungstemperaturen<br />

an. Geräte der Klimaklasse N sind für Umgebungstemperaturen<br />

zwischen 16 °C und 32 °C ausgelegt. Die Aufstellung<br />

dieser Geräte bei niedrigeren Temperaturen z. B. im<br />

Keller kann <strong>zu</strong> einer Fehlfunktion des Gerätethermostaten<br />

und damit <strong>zu</strong> erhöhten Energieverbräuchen führen. Für kalte<br />

Aufstellorte sind Geräte der Klimaklasse SN (Umgebungstemperatur<br />

10 °C bis 32 °C) vorgesehen.<br />

Kühlgeräte müssen die Wärme, die sie innen entziehen,<br />

außen abgeben können. Deshalb sollten<br />

Lüftungsschlitze immer frei gehalten werden. Wärmestau<br />

am Wärmetauscher verursacht erhöhten <strong>Strom</strong>bedarf<br />

(um bis <strong>zu</strong> 10 %).<br />

10<br />

Warme Speisen sollte man vor dem Einlagern im<br />

Kühlschrank abkühlen lassen.<br />

Vermeiden Sie häufiges und <strong>zu</strong> langes Öffnen, denn<br />

die eingedrungene warme Luft muss wieder gekühlt<br />

werden.<br />

Beim Kühlschrank reicht in der Regel eine Innentemperatur<br />

von 7 °C (erste Stufe) aus. Das spart gegenüber<br />

einer Temperatur von 5 °C etwa 15 % <strong>Strom</strong><br />

ein. Allerdings gilt bei einigen Lebensmitteln (z. B. frisches<br />

Geflügelfleisch, Fisch, Hackfleisch bzw. Produkte in sogenannter‚<br />

Schutzatmosphärenverpackung) das Mindesthaltbarkeits-<br />

datum nur bei Einhaltung einer Kühltemperatur von 4 bis 2 °C.<br />

Solche Lebensmittel dürfen bei 7 °C nur kurz lagern (das<br />

Mindesthaltbarkeitsdatum darf nicht ausgeschöpft werden)<br />

oder sie müssen im Frischhalteabteil eines Kühl-Gefrier-<br />

Schrankes aufbewahrt werden.<br />

Tauen Sie Ihr Gefriergut im Kühlschrank auf. Die<br />

Kälte des Tiefgekühlten hält den Kühlschrank kühl<br />

und schont das Lebensmittel. Berücksichtigen Sie<br />

aber immer auch die Hinweise des Lebensmittelherstellers.<br />

Bei Gefriergeräten reicht eine Lagertemperatur von<br />

minus 18 °C aus. Überprüfen Sie die Temperatur<br />

Ihres Gefriergerätes mit einem Thermometer. Bleibt<br />

die Temperatur deutlich unter minus 18 °C, so empfiehlt sich<br />

eine Neuregulierung durch den Kundendienst.<br />

Nutzen Sie das Gerät wirtschaftlich! Es sollte ganzjährig<br />

<strong>zu</strong> mindestens zwei Dritteln gefüllt sein.<br />

Jedes Gefriergut muss luftdicht und wasserundurchlässig<br />

verpackt sein. Un<strong>zu</strong>reichend verpackte<br />

Lebensmittel trocknen aus. Das bedeutet Qualitätsminderung<br />

und führt außerdem <strong>zu</strong> verstärkter Reifbildung<br />

im Gerät, was die Kühlleistung verringert und den <strong>Strom</strong>verbrauch<br />

erhöht.<br />

Geräte ohne Automatik sollten regelmäßig, spätestens,<br />

wenn die Dicke der Eisschicht 1 cm übersteigt,<br />

abgetaut werden. Auswischen mit Glyzerin verhindert<br />

den Reifansatz. No-Frost-Geräte haben den Vorteil, dass<br />

das lästige Abtauen entfällt, weil sich kein Reif an Innenwänden<br />

und Gefriergut ablagert. Allerdings sind No-Frost-Geräte<br />

teurer und verbrauchen auch mehr <strong>Strom</strong> als herkömmliche<br />

Geräte (+ 10 – 30 %).<br />

Ein <strong>zu</strong> schnelles Vereisen deutet übrigens auf ein<br />

schlechtes Schließen der Tür hin. Die Türdichtungen<br />

sollten regelmäßig überprüft werden. Nach der<br />

Reinigung ist es empfehlenswert, ab und <strong>zu</strong> die Gummi-<br />

dichtung der Tür mit Talkumpuder ein<strong>zu</strong>reiben, der Gummi<br />

bleibt geschmeidig und die Tür schließt dichter.<br />

Bei einem <strong>Strom</strong>verbrauch von ca. 1 kWh pro Tag<br />

ist es durchaus lohnenswert, bei längerer Abwesenheit<br />

den Kühlschrank ganz aus<strong>zu</strong>stellen – das<br />

ist außerdem eine gute Gelegenheit, das eventuell längst<br />

fällige Abtauen vor<strong>zu</strong>nehmen. Zur Vermeidung von Schimmelbildung<br />

sollten Sie bei längerer Abwesenheit jedoch die<br />

Kühlschranktüre einen Spalt breit geöffnet lassen.<br />

Wärmetauscher ca. zweimal im Jahr entstauben,<br />

am besten mit einem Staubsauger. Der Staub wirkt<br />

nämlich wie eine Dämmschicht. (Dabei Stecker vom<br />

Kühlgerät ziehen!)<br />

Entsorgung: Altgeräte müssen fachgerecht entsorgt werden,<br />

da sowohl die Kühlflüssigkeit als auch die Wärmedämmung<br />

noch FCKW enthalten können. Nach dem <strong>Elektro</strong>geräte-Gesetz<br />

müssen seit dem 24. März 2006 <strong>Elektro</strong>-Altgeräte bei<br />

kommunalen Sammelstellen abgegeben werden. Hersteller<br />

und Händler können jedoch auch freiwillig Altgeräte kosten-<br />

Kühlschränke ohne Sternefach Angaben in Kilowattstunden (kWh)<br />

Gerätebeschreibung Ihr Gerät<br />

Tisch-/Unterbaugerät, rd. 150 Liter/85 cm hoch<br />

Standgerät, rd. 280–380 Liter<br />

Einbaugerät, rd. 150 Liter/ca. 82 cm hoch<br />

Einbaugerät, rd. 210–230 Liter/124 cm hoch<br />

los <strong>zu</strong>rücknehmen. Fragen Sie am besten Ihren Händler bei<br />

Neuanschaffung z. B. eines Kühlschranks, ob er das Altgerät<br />

mitnimmt. Achten Sie darauf, dass Sie keine Entsorgungskosten<br />

zahlen. Der Händler darf laut <strong>Elektro</strong>geräte-Gesetz<br />

nur Transportkosten berechnen; für Sie entfallen so lästige<br />

Transporte <strong>zu</strong>r Sammelstelle.<br />

Alternativen <strong>zu</strong>m Kühlen bzw. Tiefkühlen<br />

Ein Haushalt, in dem überwiegend Tiefkühlkost konsumiert<br />

wird, lebt teuer und energieverschwenderisch. Bei Tiefkühlgemüse<br />

ist der Energieverbrauch rund viermal so hoch wie<br />

bei frischem Gemüse.<br />

Kaufen Sie frisches vitaminreiches Obst und Gemüse<br />

aus der Region und vermeiden Sie Fertig- und Tiefkühlkost,<br />

so <strong>sparen</strong> Sie Energie für die Produktion,<br />

für den Transport und die Tiefkühllagerung. Und Sie haben<br />

die Vitamine natürlich frisch auf dem Tisch.<br />

Neukauf von Kühl- und Gefriergeräten<br />

Wenn Ihr Gerät nicht defekt sein sollte, stellt sich die Frage,<br />

ob bzw. wann sich ein Neukauf vom Standpunkt der Umweltverträglichkeit,<br />

aber vor allem der Wirtschaftlichkeit her lohnt.<br />

Durchschnitt NEU Bestgeräte<br />

pro Tag pro Jahr pro Tag pro Jahr<br />

0,43<br />

0,43<br />

0,42<br />

0,44<br />

Kühlen und Gefrieren<br />

157<br />

157<br />

153<br />

161<br />

ab 0,25<br />

ab 0,28<br />

ab 0,32<br />

ab 0,30<br />

Sie <strong>sparen</strong> pro 0,01 kWh (= 10 Wh) pro Tag Unterschied im Verbrauch zwischen Neu- und Altgerät im Jahr 0,62 E (<strong>Strom</strong>preis 17 Cent/kWh inkl. MwSt. und aller<br />

sonstigen Abgaben und Steuern).<br />

Beispiel: Sollte Ihr jetziges Gerät z. B. 0,90 kWh pro Tag (= rd. 328,5 kWh pro Jahr) verbrauchen und Sie planen den Ersatz durch ein sparsames Neugerät mit<br />

0,30 kWh pro Tag (= 109,50 kWh pro Jahr), können Sie jährlich über 37 E <strong>sparen</strong>. Wenn Sie statt des besten Neugerätes (Standgerät) das schlechteste Neugerät<br />

kaufen, kann Sie diese Entscheidung jährlich über 32 E (vermeidbaren) <strong>Strom</strong>verbrauch kosten. In fünf Jahren sind das bereits 160 E. Über die Lebensdauer des<br />

Gerätes von z. B. 15 Jahren schlägt dieser Mehrverbrauch mit 480 E <strong>zu</strong> Buche. Ein guter Grund, gleich in ein verbrauchsarmes Gerät <strong>zu</strong> investieren, selbst wenn<br />

es in der Anschaffung geringfügig teurer sein sollte.<br />

92<br />

102<br />

117<br />

110<br />

11


Kühlen und Gefrieren<br />

Kühlschränke mit *-/***-Fach Angaben in Kilowattstunden (kWh)<br />

Gerätebeschreibung Ihr Gerät<br />

Tisch-/Unterbaugerät, rd. 135 Liter<br />

Standgerät, rd. 220 – 275 Liter/ca. 135 cm hoch<br />

Einbaugerät, rd. 130 Liter/ca. 89 cm hoch<br />

Einbaugerät, rd. 200 Liter/ca. 124 cm hoch<br />

Sie <strong>sparen</strong> pro 0,01 kWh (= 10 Wh) pro Tag Unterschied im Verbrauch zwischen Neu- und Altgerät im Jahr 0,62 E (<strong>Strom</strong>preis 17 Cent/kWh inkl. MwSt. und aller<br />

sonstigen Abgaben und Steuern).<br />

Beispiel: Sollte Ihr jetziges Gerät z. B. 1,20 kWh pro Tag (= 438 kWh pro Jahr) verbrauchen und Sie planen den Ersatz durch ein sparsames Neugerät mit<br />

0,45 kWh pro Tag (= 164,3 kWh pro Jahr), können Sie jährlich über 46 E <strong>sparen</strong>. Wenn Sie statt des besten Neugerätes (Einbaugerät) das schlechteste Neugerät<br />

kaufen, kann Sie diese Entscheidung jährlich rund 23 E (vermeidbaren) <strong>Strom</strong>verbrauch kosten. In fünf Jahren sind das bereits 115 E. Über die<br />

Lebensdauer des Gerätes von z. B. 15 Jahren schlägt dieser Mehrverbrauch mit 345 E <strong>zu</strong> Buche. Ein guter Grund, gleich in ein verbrauchsarmes Gerät <strong>zu</strong> investieren,<br />

selbst wenn es in der Anschaffung geringfügig teurer sein sollte.<br />

Kühl-Gefrier-Kombinationen Angaben in Kilowattstunden (kWh)<br />

Gerätebeschreibung Ihr Gerät<br />

Standgerät, kleiner als 275 Liter Nutzvolumen<br />

Standgerät, größer als 275 Liter Nutzvolumen<br />

Einbaugerät, kleiner als 275 Liter Nutzvolumen<br />

Einbaugerät, größer als 275 Liter Nutzvolumen<br />

Sie <strong>sparen</strong> pro 0,01 kWh (= 10 Wh) pro Tag Unterschied im Verbrauch zwischen Neu- und Altgerät im Jahr 0,62 E (<strong>Strom</strong>preis 17 Cent/kWh inkl. MwSt. und aller<br />

sonstigen Abgaben und Steuern).<br />

Beispiel: Sollte Ihr jetziges Gerät z. B. 1,95 kWh pro Tag (= rd. 712 kWh pro Jahr) verbrauchen und Sie planen den Ersatz durch ein sparsames Neugerät mit<br />

0,60 kWh pro Tag (= 219 kWh pro Jahr), können Sie jährlich über 83 E <strong>sparen</strong>. Wenn Sie statt des besten Neugerätes (Standgerät über 275 Liter) das schlechteste<br />

Neugerät kaufen, kann Sie diese Entscheidung jährlich über 61 E (vermeidbaren) <strong>Strom</strong>verbrauch kosten. In fünf Jahren sind das bereits 305 E. Über die Lebens-dauer<br />

des Gerätes von z. B. 15 Jahren schlägt dieser Mehrverbrauch mit 915 E <strong>zu</strong> Buche. Ein guter Grund, gleich in ein verbrauchsarmes Gerät <strong>zu</strong> investieren,<br />

selbst wenn es in der Anschaffung geringfügig teurer sein sollte.<br />

Achten Sie beim Neukauf unbedingt darauf, dass das Gerät<br />

FCKW- bzw. FKW-frei ist. Ersatzstoffe sollten weder eine Ozon<br />

zerstörende Wirkung haben noch den Treibhauseffekt unterstützen.<br />

Nähere Informationen <strong>zu</strong> diesem Thema bekommen<br />

Sie in der Verbraucherzentrale Ihrer Stadt.<br />

1<br />

Durchschnitt NEU Bestgeräte<br />

pro Tag pro Jahr pro Tag pro Jahr<br />

0,57<br />

0,67<br />

0,57<br />

0,66<br />

0,80<br />

0,87<br />

0,79<br />

0,89<br />

208<br />

245<br />

208<br />

241<br />

292<br />

318<br />

288<br />

325<br />

ab 0,34<br />

ab 0,43<br />

ab 0,44<br />

ab 0,56<br />

Durchschnitt NEU Bestgeräte<br />

ab 0,45<br />

ab 0,53<br />

ab 0,58<br />

ab 0,57<br />

124<br />

157<br />

161<br />

204<br />

pro Tag pro Jahr pro Tag pro Jahr<br />

164<br />

193<br />

212<br />

208<br />

Höhere Anschaffungskosten machen sich (wie die oben<br />

dargestellten Tabellen deutlich machen) über die gesamte<br />

Lebensdauer der Geräte häufig bezahlt.<br />

Gefrierschränke/Gefriertruhen Angaben in Kilowattstunden (kWh)<br />

Gerätebeschreibung Ihr Gerät<br />

Tisch-/Unterbaugerät<br />

Standgerät<br />

Einbaugerät UB*/82 cm hoch<br />

Einbaugerät /89 cm hoch<br />

Gefriertruhe 200 – 400 Liter<br />

*UB = Unterbaugerät mit eigenem Sockel, das mit einer Möbelfront versehen wird.<br />

Sie <strong>sparen</strong> pro 0,01 kWh (= 10 Wh) pro Tag Unterschied im Verbrauch zwischen Neu- und Altgerät im Jahr 0,62 E (<strong>Strom</strong>preis 17 Cent/kWh inkl. MwSt. und aller<br />

sonstigen Abgaben und Steuern).<br />

Beispiel: Sollte Ihr jetziges Gerät z.B. 1,70 kWh pro Tag (= rd. 620 kWh pro Jahr) verbrauchen und Sie planen den Ersatz durch ein sparsames Neugerät mit 0,55<br />

kWh pro Tag (= 200 kWh pro Jahr), können Sie jährlich über 71 E <strong>sparen</strong>. Wenn Sie statt des besten Neugerätes (Gefriertruhe über 250 Liter) das schlechteste<br />

Neugerät kaufen, kann Sie diese Entscheidung jährlich über 45 E (vermeidbaren) <strong>Strom</strong>verbrauch kosten. In fünf Jahren sind das bereits 225 E. Über die Lebensdauer<br />

des Gerätes von z. B. 15 Jahren schlägt dieser Mehrverbrauch mit 675 E <strong>zu</strong> Buche. Ein guter Grund, gleich in ein verbrauchsarmes Gerät <strong>zu</strong> investieren,<br />

selbst wenn es in der Anschaffung geringfügig teurer sein sollte.<br />

Die effizientesten A-Geräte kommen mit etwa einem<br />

Drittel weniger Energie aus als in Volumen und<br />

Ausstattung vergleichbare Gerätetypen, welche die<br />

Kriterien für die EU-Label-Klasse A gerade eben noch erfüllen.<br />

Im Verhältnis <strong>zu</strong> einem Gerät der Energieeffizienzklasse<br />

A++ kann der Unterschied 50 % betragen.<br />

Kaufen Sie Kühlgeräte nur in einer Größe, die Ihren<br />

Bedürfnissen entspricht.<br />

Bei <strong>zu</strong> großen Geräten muss der ungenutzte Raum<br />

ständig mitgekühlt werden, und das kostet unnötig mehr<br />

<strong>Strom</strong>! 10 bis 50 Liter Inhalt pro Person gilt für die Größe<br />

des Kühlschranks als Faustregel bei einem Mehrpersonenhaushalt.<br />

In einem Singlehaushalt reicht normalerweise ein<br />

Kühlschrank mit 100 bis 140 Liter Nutzinhalt.<br />

Die Anzahl der Sterne eines Kühlgerätes kennzeichnet unterschiedliche<br />

Temperaturbereiche im Tiefkühlfach. Je mehr<br />

Sterne, desto kälter die Temperatur und desto höher der<br />

Energieverbrauch. Ein ***-Sterne-Kühlschrank verbraucht<br />

täglich ca. 20 – 30 % mehr <strong>Strom</strong> als ein Kühlschrank ohne<br />

Gefrierfach.<br />

Wenn Sie bereits ein Gefriergerät benutzen, verzichten<br />

Sie beim Kauf eines neuen Kühlschranks auf ein<br />

Gefrierfach!<br />

0,59<br />

0,73<br />

0,71<br />

0,64<br />

0,60<br />

Kühlen und Gefrieren<br />

Durchschnitt NEU Bestgeräte<br />

pro Tag pro Jahr pro Tag pro Jahr<br />

215<br />

267<br />

260<br />

233<br />

220<br />

ab 0,44<br />

ab 0,47<br />

ab 0,56<br />

ab 0,52<br />

ab 0,42<br />

161<br />

172<br />

204<br />

190<br />

153<br />

Das ***-Sterne-Fach des Kühlschranks wird nicht unabhängig<br />

vom übrigen Kühlschrank geregelt.<br />

Beim Kauf einer Kühl-Gefrier-Kombination ist es<br />

wichtig, dass zwei getrennte Kältekreisläufe vorhanden<br />

sind und beide Teile getrennt <strong>zu</strong> öffnen sind.<br />

Dadurch können Sie beispielsweise während eines Urlaubs<br />

den Kühlschrank abschalten, das Gefrierteil jedoch in Betrieb<br />

lassen.<br />

Eine Kühl-Gefrier-Kombination sollten Sie nur dann<br />

kaufen, wenn Sie sowohl auf den Kühlschrank als<br />

auch auf das Gefriergerät nicht verzichten wollen.<br />

Bei Neukauf sollten Sie, soweit möglich, einer Gefriertruhe<br />

mit Sparschaltung (<strong>Strom</strong>ersparnis hier<br />

ca. 18 %) gegenüber einem Gefrierschrank den Vor<strong>zu</strong>g<br />

geben. Eine Gefriertruhe bietet, bei etwa gleicher Größe,<br />

mehr Einlagerungsraum und spart nochmals rund 15 %, ist<br />

aber nicht so übersichtlich wie ein Gefrierschrank.<br />

Mit Hilfe eines <strong>Strom</strong>kostenrechners können Sie Einspareffekte<br />

eines neuen Kühlgerätes schnell ermitteln<br />

(www.vz-nrw.de/stromkostenrechner).<br />

1


Kochen und Backen<br />

Etwa 375 kWh pro Jahr oder rund 8 % des <strong>Strom</strong>verbrauchs<br />

eines durchschnittlichen Haushalts entfallen auf das Kochen<br />

und Backen. Der <strong>Strom</strong>verbrauch kann von Haushalt <strong>zu</strong><br />

Haushalt jedoch deutlich nach oben oder unten abweichen.<br />

Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, den Verbrauch von<br />

Energie <strong>zu</strong> verringern.<br />

Die herkömmlichen Kochplatten aus Gusseisen verbrauchen<br />

relativ viel Energie <strong>zu</strong>m Aufheizen der jeweiligen Platte und<br />

durch die Wärmeabgabe des erhöhten Kochplattensockels.<br />

Wählen Sie <strong>zu</strong>m Ankochen eine hohe Temperatureinstellung<br />

Ihrer Kochplatte und schalten Sie <strong>zu</strong>m<br />

Fertiggaren rechtzeitig herunter. Schon 5 – 10 Min.<br />

vor Garzeitende können Sie die Kochplatten ausschalten, die<br />

Restwärme sorgt dafür, dass die Speisen gar werden.<br />

Kochplatten aus Glaskeramik mit Strahlungsheizkörpern<br />

arbeiten wirtschaftlicher als die herkömmlichen Gusseisenplatten<br />

(Einsparung 10 – 20 %).<br />

Induktionskochplatten erzeugen die Wärme <strong>zu</strong>m Kochen<br />

direkt im Topf (statt darunter). So verbrauchen Sie bei<br />

kleinen (unter 500 g) Garmengen gegenüber der üblichen<br />

gusseisernen Kochplatte 20 – 40 % weniger <strong>Strom</strong>.<br />

Für das Kochen mit Induktionsplatten werden Töpfe und<br />

Pfannen aus magnetisierbarem Material benötigt. Wer sich<br />

in unmittelbarer Nähe der Kochplatten aufhält, wird einem<br />

relativ hohen Magnetfeld ausgesetzt.<br />

Menschen mit Herzschrittmacher sollten einen Mindestabstand<br />

von 50 cm einhalten.<br />

Halogenstrahler unter einem Glaskeramikkochfeld erzeugen<br />

eine höhere Temperatur als bei einer konventionellen<br />

Kochstelle, dadurch werden die Aufheizzeiten beim Kochen<br />

verkürzt. Allerdings ist diese Technik eher für kleinere Mengen<br />

und kürzere Kochzeiten vorteilhaft.<br />

<strong>Strom</strong><strong>sparen</strong>des Kochen fängt beim<br />

Kochgeschirr an!<br />

Ohne Deckel auf dem Topf braucht man ca. drei Mal<br />

so viel <strong>Strom</strong>, um eine Speise <strong>zu</strong> kochen.<br />

Bis <strong>zu</strong> 30 % Wärme bzw. <strong>Strom</strong> werden vergeudet,<br />

wenn die Herdplatte nur 1 bis 2 cm größer als der<br />

Topf ist! Wählen Sie daher Ihr Kochgeschirr passend<br />

<strong>zu</strong>m Durchmesser der Kochplatte. Unebene oder sogar<br />

verbeulte Topfböden verlängern die Kochzeit bis <strong>zu</strong> 40 %<br />

und erhöhen den Energieverbrauch entsprechend. Benutzen<br />

Sie bei einfachen Kochtöpfen Töpfe mit ebenem und glatt<br />

geschliffenem Boden, die den Kontakt <strong>zu</strong>r Herdplatte und<br />

damit die Herdwärme voll ausnutzen.<br />

14<br />

Gerichte, die auf einem herkömmlichen Herd in<br />

normalen Kochtöpfen eine lange Kochzeit haben,<br />

wie z. B. Hülsenfrüchte, sollten Sie in einem Schnellkochtopf<br />

garen. Die Garzeit wird bis <strong>zu</strong> 70 %, der <strong>Strom</strong>verbrauch<br />

zwischen 30 und 60 % reduziert.<br />

Energie<strong>sparen</strong>des Verhältnis Gargut/Wasser<br />

Zu viel Wasser beim Garen von Gemüse verbraucht unnötig<br />

Energie, verwässert den Geschmack und verschlechtert<br />

außerdem den Gehalt an Vitaminen, Mineral- und Nährstoffen.<br />

Setzen Sie so wenig Wasser wie möglich <strong>zu</strong>m Garen<br />

der Speisen ein!<br />

Lassen Sie Reis, Bohnen, Linsen und Getreide<br />

vorquellen, damit verkürzen sich die Garzeiten<br />

erheblich!<br />

Zum Kochen der Frühstückseier reicht ein Kochtopf<br />

aus, dessen Boden mit Wasser bedeckt ist. Deckel<br />

drauf, wenn das Wasser brodelt, die Heizplatte<br />

ausschalten und der Dampf gart die Eier!<br />

Ein moderner elektrischer Wasserkocher eignet sich<br />

<strong>zu</strong>m Wasserkochen am besten. Um z. B. 1 Liter Teewasser<br />

<strong>zu</strong>m Kochen <strong>zu</strong> bringen, benötigt man mit<br />

einem Blitzwasserkocher nur ca. 100 Wh Energie gegenüber<br />

ca. 150 Wh auf dem <strong>Elektro</strong>herd. Selbst das Mikrowellengerät<br />

erhitzt die gleiche Menge Wasser langsamer und benötigt<br />

da<strong>zu</strong> mehr <strong>Strom</strong>.<br />

Beim Kaffeekochen können Sie <strong>Strom</strong> <strong>sparen</strong>,<br />

wenn Sie eine Kaffeemaschine verwenden. Hierbei<br />

wird das Wasser für die gewünschte Tassenzahl<br />

lediglich auf ca. 90 °C und nicht auf 100 °C wie beim Wasserkocher<br />

erhitzt.<br />

Kaffeekochen im Energievergleich: <strong>Strom</strong>verbrauch<br />

Kaffeemaschine<br />

Schnellkocher<br />

Wasserkessel <strong>Elektro</strong>platte<br />

30 – 50 kWh / Jahr<br />

40 – 60 kWh / Jahr<br />

ca. 150 kWh / Jahr<br />

Eine Thermoskanne hält Ihren Kaffee energie<strong>sparen</strong>der<br />

warm als die Warmhalteplatte der Kaffee-<br />

maschine und der Kaffee schmeckt besser.<br />

Neben den <strong>Strom</strong>einsparmöglichkeiten beim Kochen gibt es<br />

auch beim Backen Einsparpotenziale.<br />

Heizen Sie den Backofen nur vor, wenn es unbedingt<br />

erforderlich ist (z. B. bei empfindlichen Teigen).<br />

Backen ohne Vorheizen spart bis <strong>zu</strong> 20 % Energie.<br />

Öffnen Sie die Backofentür nur, wenn es notwendig<br />

ist. Manchmal ist ein nicht gereinigtes Ofenfenster<br />

dafür verantwortlich, dass die Backofentür<br />

geöffnet werden muss.<br />

Wenn die Back- und Bratzeit länger als 40 Minuten<br />

beträgt, den Backofen zehn Minuten vor Ende der<br />

Backdauer abschalten und die Nachwärme nutzen.<br />

Es ist wenig wirtschaftlich, im Backofen nur wenige<br />

Scheiben Brot <strong>zu</strong> toasten oder ein paar Würstchen<br />

<strong>zu</strong> grillen. Statt Backofen lieber Toaster oder Kleingrill<br />

benutzen. Der Backofen verbraucht drei- bis viermal so<br />

viel Energie.<br />

Im Umluftherd können bei Bedarf auch mehrere Bleche<br />

gleichzeitig genutzt werden – z. B. beim Pizzabacken.<br />

Tipps <strong>zu</strong>m Neukauf<br />

Müssen Sie sich einen neuen Herd <strong>zu</strong>legen, dann kann<br />

Ihnen seit dem 01.07.2003 die Kennzeichnung durch das<br />

EU-Label bei der Entscheidung eine erste Hilfestellung<br />

leisten. Gekennzeichnet wird beim <strong>Elektro</strong>herd aber nur der<br />

Energieverbrauch des integrierten Backofens. Abhängig von<br />

der Größe der Backröhre wird die Energieeffizienzklasse A<br />

nach folgenden Maßstäben vergeben.<br />

Backröhren Typ<br />

klein<br />

mittel<br />

groß<br />

Volumen<br />

12 – 35 l<br />

35 – 65 l<br />

mehr als 65 l<br />

Energieverbrauch in kWh<br />

weniger als 0,60<br />

weniger als 0,80<br />

weniger als 1,00<br />

Umluftbacköfen brauchen ca. 25 bis 40 % weniger<br />

Heizenergie als herkömmliche Backöfen. Neuerdings<br />

werden Backraumteiler mit integrierter Unterhitze<br />

angeboten, wobei durch Verringerung des Backraumvolumens<br />

bis <strong>zu</strong> 30 % <strong>Strom</strong> beim Backen gespart werden<br />

können.<br />

Steht in nächster Zeit die Entscheidung für einen neuen Herd<br />

an, sollten Sie auch einen Gasherd in Erwägung ziehen.<br />

Kochen auf einem Gasherd ist in der Regel preiswerter als<br />

das Kochen mit <strong>Strom</strong>.<br />

Mikrowelle<br />

Kochen und Backen<br />

Ein weiteres Gerät, das <strong>zu</strong>m Kochen eingesetzt wird, ist der<br />

Mikrowellenherd. Je nach Anwendung bzw. Einsatz der Mikrowelle<br />

gibt es eine Reihe von Vor-, aber auch Nachteilen.<br />

Ein Mikrowellenherd ist nur beim Erwärmen von Speisen auf<br />

Esstemperatur und beim Zubereiten geringer Mengen deutlich<br />

strom<strong>sparen</strong>der als ein <strong>Elektro</strong>herd.<br />

Für Haushalte, die häufig ein schon <strong>zu</strong>bereitetes<br />

Essen erwärmen müssen, für Personen, die meist<br />

nur für sich alleine kochen oder für Familien, die<br />

sich vorwiegend von Tiefkühl- und Fertiggerichten ernähren,<br />

ist der Mikrowellenherd, gegenüber der Essens<strong>zu</strong>bereitung<br />

auf dem <strong>Elektro</strong>herd, von Vorteil. Bei der Zubereitung (Garen)<br />

von mehr als zwei Portionen verbraucht der Mikrowellenherd<br />

allerdings mehr <strong>Strom</strong> als eine herkömmliche Kochplatte!<br />

Und ab vier Portionen entfällt auch der Zeitgewinn.<br />

Zum Garen ist das Mikrowellengerät kaum geeignet.<br />

Die Mehrzahl der Geräte in den deutschen Haushalten<br />

wird als Aufwärm- und Auftaugeräte für Tiefkühlkost<br />

benutzt. Tiefkühlkost ist oft eine praktische, aber leider<br />

keine sehr strom- und abfallarme Art, Essen <strong>zu</strong><strong>zu</strong>bereiten.<br />

<strong>Strom</strong><strong>sparen</strong>des Auftauen geschieht durch rechtzeitige<br />

Entnahme aus dem Gefriergerät und langsames<br />

Auftauen im Kühlschrank.<br />

Einige „Kochsünden“ und der damit verbundene geschätzte<br />

Energiemehrverbrauch pro Jahr:<br />

Ungeeignetes Kochgeschirr 10 bis 15 %<br />

Schlecht genutzte Speicherwärme 10 bis 15 %<br />

Kochen mit schlecht schließendem Deckel<br />

bzw. bei Verzicht auf Topfdeckel 10 bis 300 %<br />

Zu viel Kochwasser 5 bis 10 %<br />

Kochplattengröße und Topfgröße<br />

bzw. Kochgutmenge schlecht angepasst 5 bis 10 %<br />

Gesamter <strong>Strom</strong>mehrverbrauch 0 bis %<br />

1


Waschen und Trocknen<br />

Beim Wäschewaschen gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten,<br />

<strong>Strom</strong> und Wasser <strong>zu</strong> <strong>sparen</strong>. Da<strong>zu</strong> ist nicht immer<br />

der Neukauf einer energie<strong>sparen</strong>den Maschine erforderlich,<br />

manchmal schonen kleine Veränderungen der Gewohnheiten<br />

den Geldbeutel.<br />

Verzichten Sie bei normal verschmutzter Wäsche<br />

auf den Vorwaschgang! Ohne Vorwaschgang können<br />

Sie (abhängig von der gewählten Waschtemperatur)<br />

zwischen 10 % und 30 % <strong>Strom</strong> ein<strong>sparen</strong>. Nutzen Sie das<br />

Sparprogramm!<br />

Halten Sie die Waschtemperaturen immer so niedrig<br />

wie möglich. Wenn Sie Ihre Wäsche statt mit 95 °C<br />

nur mit 60 °C waschen, können Sie 1/3 des jeweiligen<br />

<strong>Strom</strong>verbrauchs ein<strong>sparen</strong>. Verzichten Sie deshalb<br />

auf regelmäßige Kochwäsche! Denn bei 60 °C wird normal<br />

verschmutzte Wäsche auch sauber, und die Bakterien werden<br />

bei dieser Temperatur ebenfalls abgetötet. Kochen ist nur in<br />

Ausnahmefällen nötig. In den meisten Fällen reichen sogar<br />

30 – 40 °C anstatt 60 °C aus.<br />

16<br />

Waschen Sie nicht öfter als nötig. Textilien aus<br />

Naturfasern z. B. müssen nicht nach jedem Tragen<br />

gewaschen werden.<br />

Der <strong>Strom</strong>verbrauch einer herkömmlichen Waschmaschine<br />

ist von der Füllmenge unabhängig, d. h., sie verbraucht bei<br />

halber Beladung die gleiche Menge <strong>Strom</strong> und Wasser wie<br />

bei gefüllter Trommel. Bei vielen neueren Geräten gibt es<br />

einen Beladungssensor, der den Wasserverbrauch anpasst<br />

und so den <strong>Strom</strong>verbrauch verringert.<br />

Sparprogramme reduzieren zwar den Energieverbrauch<br />

um bis <strong>zu</strong> 20 % pro Waschgang! Aber eine<br />

vollbeladene Maschine schneidet im Energieverbrauch<br />

wesentlich besser ab als zwei halbvolle mit Sparprogramm.<br />

Wenn in Ihrem Haushalt das Wasser nicht elektrisch erwärmt<br />

wird, sondern die Erwärmung des Trinkwassers über eine<br />

effiziente Zentralhei<strong>zu</strong>ng oder durch einen Gasdurchlauferhitzer<br />

erfolgt, kann die Waschmaschine so mit Warmwasser<br />

versorgt werden. Ob dies energetisch und finanziell sinnvoll<br />

ist, muss im Einzelfall geprüft werden.<br />

Besonders vorteilhaft ist es, gleich bei Neuinstallation<br />

der Warmwasserversorgung Anschlüsse für<br />

Wasch- und Spülmaschine <strong>zu</strong> verlegen. Achten<br />

Sie dann bei einem Neukauf darauf, ob die Maschine einen<br />

eigenen Warmwasseranschluss hat.<br />

Einer Waschmaschine ohne Warmwasseranschluss<br />

kann trotzdem im Nachhinein Warmwasser <strong>zu</strong>geführt<br />

werden, indem Sie ein Vorschaltgerät einsetzen.<br />

Dieses kann – je nach Ausstattung – auch andere Funktionen<br />

wie Zeitsteuerung, Verlängerung der Einweichphase (Einsparung<br />

von Waschmittel) und Wasserwächterfunktion (Schutz<br />

vor Wasserschäden) übernehmen.<br />

Hersteller von Vorschaltgeräten:<br />

• Martin <strong>Elektro</strong>technik,<br />

Tel.: (0 97 41) 25 55, www.ms1002.de<br />

• Olfs & Ringen,<br />

Tel.: (0 42 89) 92 66 92, www.olfs-ringen.de<br />

• Schwab & Wilms Energie-Beratungs-Service,<br />

Tel.: (0 69) 63 61 92<br />

• Stemberg Solar- und Gebäudetechnik,<br />

Tel.: (0 52 32) 6 66 12, www.stemberg-solar.de<br />

Vor dem Einbau eines Vorschaltgerätes sollten Sie sich<br />

von Ihrem Fachhändler beraten lassen, ob die vorhandene<br />

Waschmaschine (z. B. Zulaufschlauch, Magnetventil, Schaltprogramm)<br />

dafür geeignet ist.<br />

Müssen Sie in nächster Zeit eine neue Waschmaschine<br />

kaufen, so ist das EU-Label eine erste Orientierungshilfe. Auf<br />

dem EU-Label der Waschmaschinen werden neben dem Energie-<br />

und Wasserverbrauch die Waschwirkung, das maximale<br />

Füllgewicht und auch die Schleuderklasse vermerkt.<br />

Auch bei den Waschmaschinen hat die Geräteentwicklung<br />

der letzten Jahre zahlreiche Verbesserungen beim <strong>Strom</strong>- und<br />

Wasserverbrauch gebracht. Während bei der Wasch- und<br />

Schleuderwirkung noch einige Geräte mit höheren Labelklassen<br />

(z. B. „E“) vor<strong>zu</strong>finden sind, tummeln sich bei der<br />

Energieeffizienz beinahe alle Geräte in den Labelklassen „A“<br />

oder „B“. Da das Label für Energieeffizienz bei Waschmaschinen<br />

nicht in Richtung „A+“ bzw. „A++“ geöffnet worden<br />

ist, sind die Verbrauchsunterschiede innerhalb der „A“-Klasse<br />

beträchtlich. Achten Sie deshalb auch auf den ebenfalls<br />

vermerkten <strong>Strom</strong>verbrauch pro Waschgang.<br />

Bei Waschmaschinen bezieht sich das EU-Label auch auf die<br />

Wasch- und Schleuderwirkung. Zum Beispiel bedeutet eine<br />

Bezeichnung A/A/B: Energieeffizienz = „A“, Waschwirkung =<br />

„A“, Schleuderwirkung = „B“. Diese Ausweisung gilt jedoch<br />

nur für das Waschprogramm Baumwolle bei 60 °C; es lässt<br />

keinen Rückschluss <strong>zu</strong>, ob diese Waschwirkung auch bei<br />

anderen Waschprogrammen erreicht wird.<br />

Waschmaschine Angaben in Kilowattstunden (kWh) und Liter Wasser pro 60-°C-Waschgang<br />

Gerätebeschreibung<br />

Frontlader 4,5 0der 5 kg Waschvolumen<br />

Toplader 4,5 0der 5 kg Waschvolumen<br />

In den <strong>zu</strong>rückliegenden Jahren hat verbesserte<br />

Gerätetechnik für einen deutlichen Rückgang des<br />

Wasserverbrauchs beim Wäschewaschen geführt.<br />

Bei Modellen mit extrem niedrigem Wasserverbrauch kann<br />

damit jedoch eine unbefriedigende Waschleistung einhergehen.<br />

Prüfen Sie daher vor Kauf eines Neugerätes, welches<br />

Gerät beim Warentest gut abgeschnitten hat (z.B. Test<br />

Heft 9/2004).<br />

Bevor<strong>zu</strong>gen Sie im Fall eines Kaufes ein Gerät mit<br />

getrennter Einstellung von Programmablauf und<br />

Waschtemperatur, damit unabhängig vom Waschgang<br />

immer eine möglichst niedrige Temperatur eingestellt<br />

werden kann!<br />

Auf der Website der Verbraucherzentrale NRW finden<br />

Sie Informationen <strong>zu</strong> besonders sparsamen Geräten<br />

(www.vz-nrw.de/strom<strong>sparen</strong> und dann auf der Seite Link<br />

<strong>zu</strong> „Datenbank“ nutzen) und einen <strong>Strom</strong>kostenrechner,<br />

der Ihnen Einspareffekte eines Neugerätes berechnet<br />

(www.vz-nrw.de/stromkostenrechner).<br />

Achten Sie beim Kauf einer Waschmaschine auch<br />

auf eine hohe Schleuderzahl. Denn: Gut geschleudert<br />

ist halb getrocknet. Mit 800 Umdrehungen<br />

pro Minute (U/min) geschleuderte Wäsche verbraucht beim<br />

anschließenden elektrischen Trocknen etwa 20 – 25 % mehr<br />

Energie als Wäsche, die mit 1.000 Touren entwässert wurde.<br />

Trocknen<br />

Der energie<strong>sparen</strong>dste Wäschetrockner ist die Wäscheleine.<br />

Sonne und Wind trocknen umweltfreundlich und kostenlos.<br />

Da in Mehrfamilienhäusern Trockenräume häufig fehlen,<br />

sind etliche Haushalte jedoch auf den Einsatz von Wäsche-<br />

trocknern angewiesen. Für das Trocknen in diesen Geräten<br />

ist etwa drei Mal so viel Energie notwendig wie für den vorhergehenden<br />

Waschvorgang. Pro Trockenvorgang werden in<br />

herkömmlichen Geräten etwa 3 kWh verbraucht. <strong>Strom</strong>kosten<br />

in Höhe von 50 E im Jahr fürs Wäschetrocknen kommen<br />

da schnell <strong>zu</strong>sammen. Deshalb lohnt sich ein sparsamer<br />

Betrieb in mehrfacher Hinsicht.<br />

Tipps<br />

rd. 0,90<br />

rd. 0,93<br />

Waschen und Trocknen<br />

Ihr Gerät Durchschnitt NEU<br />

Bestgeräte<br />

kWh Liter kWh Liter kWh Liter<br />

Sie <strong>sparen</strong> bei jeder Nut<strong>zu</strong>ng pro 0,01 kWh (= 10 Wh) Unterschied im Verbrauch zwischen Neu- und Altgerät 0,17 Cent <strong>Strom</strong> plus 0,3 Cent pro Liter Wasser<br />

(<strong>Strom</strong>preis 17 Cent/kWh inkl. MwSt. und aller sonstigen Abgaben und Steuern, Wasserpreis 4 E pro m 3 inkl. Abwassergebühren).<br />

Beispiel: Sollte Ihr jetziges Gerät z. B. 2,25 kWh und 70 Liter Wasser pro 60°-Wäsche verbrauchen und Sie planen den Ersatz durch ein sparsames Neugerät mit<br />

0,85 kWh und 45 Liter Wasser pro Nut<strong>zu</strong>ng, können Sie pro Nut<strong>zu</strong>ng 34 Cent ein<strong>sparen</strong>. Bei vier Waschmaschinenladungen pro Woche sind das 1,35 E/Woche<br />

bzw. über 64 E im Jahr (bei 48 Wochen).<br />

Wenn Sie statt des besten Neugerätes (5 kg Frontlader) das schlechteste Neugerät kaufen, kann Sie diese Entscheidung jährlich rd. 33 E (vermeidbaren) <strong>Strom</strong>verbrauch<br />

kosten. In fünf Jahren sind das bereits 165 E. Über die Lebensdauer des Gerätes von z. B. 15 Jahren schlägt dieser Mehrverbrauch mit rd. 490 E <strong>zu</strong><br />

Buche. Ein guter Grund, gleich in ein verbrauchsarmes Gerät <strong>zu</strong> investieren, selbst wenn es in der Anschaffung geringfügig teurer sein sollte.<br />

rd. 45<br />

47<br />

rd. 0,85<br />

rd. 0,85<br />

rd. 35<br />

rd. 39<br />

Das A und O für ein energie<strong>sparen</strong>des Trocknen ist eine<br />

möglichst gut entwässerte Wäsche. Deshalb sollte die Wäsche<br />

in höchstmöglicher Drehzahl geschleudert werden.<br />

Falls Ihre Waschmaschine mit weniger als 800 U/min schleudert,<br />

sollten Sie eine separate Wäscheschleuder benutzen.<br />

Das spart 40 bis 60 % <strong>Strom</strong> beim Trocknen.<br />

Das Gerät sollte möglichst nur vollbeladen in Gang gesetzt<br />

werden, denn bei halber Beladung halbiert sich der <strong>Strom</strong>verbrauch<br />

nicht, sondern sinkt nur um ein Drittel.<br />

Sortieren Sie die Wäsche nach Material, Dicke und<br />

Größe. Stücke ähnlicher Beschaffenheit sollten<br />

<strong>zu</strong>sammen getrocknet werden, sonst verursacht<br />

der uneinheitliche Trockenverlauf längere Trockenzeiten und<br />

mithin einen höheren <strong>Strom</strong>verbrauch.<br />

Ein Wäschetrockner mit vollem Flusensieb braucht<br />

länger <strong>zu</strong>m Trocknen. Siebe sollten daher regelmäßig<br />

gereinigt werden!<br />

Wählen Sie den richtigen Trocknungsgrad! Wäsche,<br />

die noch gebügelt werden soll, muss nicht schrankgetrocknet<br />

sein.<br />

17


Waschen und Trocknen<br />

Ablufttrockner führen die feuchtwarme Luft nach außen ab,<br />

diese Geräte müssen in einem gut belüfteten Raum stehen<br />

oder mit Hilfe eines Schlauchs die Abluft nach draußen<br />

abführen. Kondensationstrockner kühlen die warme, feuchte<br />

Luft in einem internen Kreislauf ab. Die Feuchtigkeit wird in<br />

einem Behälter gesammelt oder in den Ablauf gepumpt.<br />

Besonders sparsame Ablufttrockner (gasbetriebene<br />

oder Trockenschrank) verbrauchen heute nur<br />

rd. 0,30 bis 0,85 kWh <strong>Strom</strong> für 5 kg Wäsche im<br />

Programm „Baumwolle schranktrocken“, besonders sparsame<br />

Kondensationstrockner mit Wärmepumpe benötigen<br />

für 6 kg Wäsche rd. 2,4 kWh <strong>Strom</strong>.<br />

Konventionelle Trommel-Wäschetrockner ohne<br />

Wärmepumpe bzw. Gasbetrieb liegen als Abluft-<br />

oder Kondensationstrockner mit ihren <strong>Strom</strong>verbräuchen<br />

zwischen 3,3 und 3,8 kWh <strong>Strom</strong> pro Trockengang<br />

„Baumwolle schranktrocken“, wenn die Wäsche mit 800 U/min<br />

vorgeschleudert wurde.<br />

Damit die Wäsche nicht trockener wird als notwendig,<br />

ist die Ausstattung des Trockners mit einer<br />

Abschaltautomatik günstig.<br />

Wenn Sie sich für einen Trockner entscheiden,<br />

könnte eine separate Wäscheschleuder mit 2.800<br />

Umdrehungen pro Minute und da<strong>zu</strong> eine preiswerte<br />

Waschmaschine mit geringer Schleuderzahl eine kostengünstige<br />

Alternative darstellen.<br />

In Waschtrocknern sind Waschmaschine und Trockner in<br />

einem Gerät kombiniert, es wird also in derselben Trommel<br />

gewaschen und anschließend getrocknet (halbe Füllmenge).<br />

Waschtrockner benötigen besonders viel <strong>Strom</strong>. Im Verbrauch<br />

günstiger als ein Waschtrockner sind auf jeden Fall<br />

zwei separate Geräte (Waschmaschine und Trockner).<br />

Auch für Trockner bietet das EU-Label bei einem Kauf eine<br />

erste Entscheidungshilfe.<br />

Auf der Website der Verbraucherzentrale NRW finden<br />

Sie Informationen <strong>zu</strong> besonders sparsamen Geräten<br />

(www.vz-nrw.de/strom<strong>sparen</strong> und dann auf der Seite Link<br />

<strong>zu</strong> „Datenbank“ nutzen) und einen <strong>Strom</strong>kostenrechner,<br />

der Ihnen Einspareffekte eines Neugerätes berechnet<br />

(www.vz-nrw.de/stromkostenrechner).<br />

18<br />

Selbst der sparsamste Spüler, die sparsamste Spülerin kann<br />

kaum mit weniger Wasser auskommen als optimal eingesetzte<br />

Spülmaschinen der neuen Generation. Allerdings trifft<br />

dieser Vergleich in erster Linie auf die großen Spülmaschinen<br />

für 12 – 14 Maßgedecke <strong>zu</strong>.<br />

Maschinen für 8 – 9 Maßgedecke werden nur als relativ sparsam<br />

klassifiziert. Spülmaschinen für noch weniger Gedecke<br />

sind verhältnismäßig verschwenderisch.<br />

Nutzen Sie das Fassungsvermögen Ihrer Spülmaschine<br />

voll aus. Sammeln Sie das Geschirr von<br />

mehreren Mahlzeiten. Vorspülen von normal<br />

verschmutztem Geschirr unter fließendem heißem Wasser<br />

ist überflüssig und vergeudet unnötig viel Wärmeenergie<br />

und Wasser. Kratzen Sie jedoch grobe Reste ab. Geben Sie<br />

hartnäckig verschmutztes Geschirr nicht mehrmals in die<br />

Maschine, von Hand wird es leichter sauber.<br />

Ist das Geschirr nur gering verschmutzt, genügt der<br />

Einsatz von Kurz- oder Schonprogramm (weniger<br />

Spülgänge, geringere Spültemperatur). Nutzen Sie<br />

das Sparprogramm! <strong>Strom</strong>ersparnis: rund ein Viertel. Spülmaschinen<br />

benötigen den meisten <strong>Strom</strong> <strong>zu</strong>m Aufheizen des<br />

Wassers.<br />

Mit einem direkten Anschluss an die Warmwasserleitung<br />

der Hei<strong>zu</strong>ngsanlage lässt sich der <strong>Strom</strong>verbrauch<br />

unter günstigen Bedingungen auf ca. die<br />

Hälfte reduzieren. Allerdings nur, wenn das warme Wasser<br />

durch einen modernen Heizkessel mit hohem Wirkungsgrad<br />

bzw. durch eine Solaranlage bereitet wird. Es sollte allerdings<br />

nicht mehr als ein Liter kaltes Wasser aus der Leitung<br />

fließen, bevor warmes Wasser kommt. Wichtig ist auch eine<br />

gute Wärmedämmung der kurzen Rohrleitungen. Das Wasser<br />

sollte nicht über 60 °C erhitzt werden.<br />

Der Warmwasseranschluss eignet sich nicht für Spülmaschinen<br />

mit eingebautem Wärmetauscher für die Wärmerückgewinnung!<br />

Geschirrspüler Angaben in Kilowattstunden (kWh) und Liter Wasser pro Nut<strong>zu</strong>ng<br />

Gerätebeschreibung<br />

12–14 Gedecke/60 cm breit, TGU 1 und Einbaugeräte 2<br />

8–9 Gedecke/45 cm breit, TGU 1 und Einbaugeräte 2<br />

1,10<br />

0,84<br />

Geschirrspülen<br />

Achten Sie beim Kauf auf niedrigen <strong>Strom</strong>- und<br />

Wasserverbrauch! Sparsame Geräte des Jahrgangs<br />

2005/2006 benötigen unter 1,0 kWh <strong>Strom</strong> und<br />

nicht mehr als 12 l Wasser pro Spülgang. Vergleichen Sie<br />

unbedingt die Produktinformation und achten Sie auf das<br />

EU-Label als erste grobe Informationsmöglichkeit. Neben<br />

den Standardspülmaschinen mit 60 cm Breite und einem<br />

Fassungsvermögen von 12 bis 14 Maßgedecken werden auch<br />

kleinere Spülmaschinen angeboten, die nur 4, 6 oder 8 Maßgedecke<br />

fassen. Diese haben bezogen auf ein Maßgedeck<br />

einen deutlich höheren Verbrauch an <strong>Strom</strong> und Wasser als<br />

die größeren Geräte. Kaufen Sie lieber ein großes Gerät, das<br />

Sie entsprechend seltener laufen lassen.<br />

Das EU-Label bewertet bei Geschirrspülmaschinen neben dem<br />

Energieverbrauch auch die Reinigungs- und Trockenwirkung.<br />

Spülmaschine A/A/A oder A/B/B bedeutet: Energieeffizienz „A“<br />

Reinigungs- und Trockenleistung „A“ oder „B“.<br />

Bei Geschirrspülmaschinen beziehen sich die Angaben <strong>zu</strong>m<br />

<strong>Strom</strong>- und Wasserverbrauch auf ein Programm nach Wahl des<br />

Herstellers. Dies ist sicherlich ein Nachteil für den Verbraucher,<br />

denn es erschwert einen Vergleich der Geräte untereinander.<br />

Durch den Einsatz der weitaus aggressiveren Chemikalien<br />

beim maschinellen Spülen wird die Umwelt 4- bis 5-mal stärker<br />

belastet als durch den Abwasch von Hand.<br />

Füllen Sie deshalb nur mäßig Reiniger ein. Auf Klarspüler<br />

kann man vollständig verzichten, gegebenenfalls<br />

etwas Essig da<strong>zu</strong>geben.<br />

Ihr Gerät Durchschnitt NEU<br />

Bestgeräte<br />

kWh Liter kWh Liter kWh Liter<br />

rd. 15,0<br />

rd. 13,5<br />

0,95– 1,05<br />

0,74 – 0,80<br />

1 TGU: Tischgerät, unterbaufähig. 2 Für Einbau mit Möbeltüre.<br />

Sie <strong>sparen</strong> bei jeder Nut<strong>zu</strong>ng pro 0,01 kWh (= 10 Wh) Unterschied im Verbrauch zwischen Neu- und Altgerät 0,17 Cent <strong>Strom</strong> plus 0,4 Cent pro Liter Wasser<br />

(<strong>Strom</strong>preis 17 Cent/kWh inkl. MwSt. und aller sonstigen Abgaben und Steuern, Wasserpreis 4 E pro m 2 inkl. Abwassergebühren).<br />

Beispiel: Sollte Ihr jetziges Gerät z. B. 1,95 kWh <strong>Strom</strong> und 30 Liter Wasser pro Nut<strong>zu</strong>ng verbrauchen und Sie planen den Ersatz durch ein sparsames Neugerät<br />

mit 1,0 kWh <strong>Strom</strong>- und 13 Liter Wasserverbrauch pro Nut<strong>zu</strong>ng, können Sie rd. 23 Cent pro Nut<strong>zu</strong>ng ein<strong>sparen</strong>. Bei drei Spülmaschinendurchläufen pro Woche<br />

sind das rd. 68 Cent pro Woche bzw. über 32 E im Jahr (bei 48 Wochen). Wenn Sie statt des besten Neugerätes (12– 14 Gedecke) das schlechteste Neugerät<br />

kaufen, kann Sie diese Entscheidung jährlich rd. 15 E (vermeidbaren) <strong>Strom</strong>verbrauch kosten. Über die Lebensdauer des Gerätes von z. B. 15 Jahren schlägt dieser<br />

Mehrverbrauch mit rd. 230 E <strong>zu</strong> Buche. Ein guter Grund, gleich in ein verbrauchsarmes Gerät <strong>zu</strong> investieren, selbst wenn es in der Anschaffung geringfügig teurer<br />

sein sollte.<br />

10<br />

11<br />

19


Stand-by-Verluste<br />

Viele <strong>Elektro</strong>geräte verbrauchen auch dann <strong>Strom</strong>, wenn sie<br />

ihre eigentliche Funktion gar nicht erfüllen, in Leerlauf- bzw.<br />

Warteposition (Stand-by) stehen und darauf warten, die<br />

eigentlichen Geräteaufgaben wieder auf<strong>zu</strong>nehmen.<br />

Der Stand-by-Modus ist dabei <strong>zu</strong>m Oberbegriff verschiedener<br />

Funktionen geworden, die unterschiedlich viel <strong>Strom</strong> verbrauchen<br />

können (z. B. Ready-Mode, Stand-by-Mode oder<br />

Sleep-Mode).<br />

Zu den Leerlaufverbrauchern gehört auch der Scheinausbetrieb,<br />

bei dem das Gerät zwar keine Funktion ausübt und<br />

(scheinbar) ausgeschaltet ist, dennoch aber <strong>Strom</strong> verbraucht.<br />

Zahlreiche Geräte in Haushalt und Büro sind nur<br />

scheinbar abgeschaltet, denn entweder besitzt das Gerät<br />

keinen Netzschalter oder es zieht <strong>Strom</strong>, obwohl der Netzschalter<br />

auf „0“ steht.<br />

Für die Bundesrepublik wurde ein jährlicher Stand-by-Verbrauch<br />

von ca. 20 Milliarden kWh <strong>Strom</strong> errechnet, der in<br />

Haushalten und Büros verbraucht wird. Davon entfallen<br />

rd. 17 Mrd. kWh auf die privaten Haushalte. Eine Menge,<br />

die den Verbrauch Berlins übersteigt.<br />

17 Milliarden kWh bedeuten nicht nur eine enorme Belastung<br />

für das Klima, sondern auch ein Einsparpotenzial für<br />

die privaten Haushalte in Höhe von jährlich knapp<br />

3 Milliarden E.<br />

0<br />

Stand-by-Verluste in Deutschland pro Jahr*<br />

Die größten Energieräuber<br />

Fernseh- und Videogeräte,<br />

Satellitenempfänger und<br />

Antennenverstärker<br />

Audiogeräte<br />

Telekommunikation<br />

Informationstechnik<br />

Haushaltsgeräte<br />

Haushaltstechnik<br />

Warmwasserbereitung<br />

Sonstiges<br />

Summe<br />

Prozent<br />

27 %<br />

16 %<br />

8 %<br />

15 %<br />

12 %<br />

4 %<br />

14 %<br />

*Be<strong>zu</strong>gsjahr: 2004. **Bei 0,17 E pro kWh.<br />

3 %<br />

Mio. kWh Mio. &**<br />

4.500<br />

2.750<br />

1.420<br />

2.600<br />

2.100<br />

640<br />

2.440<br />

530<br />

16.980<br />

765<br />

468<br />

241<br />

442<br />

357<br />

109<br />

415<br />

90<br />

2.887<br />

In einem Haushalt mit durchschnittlicher Ausstattung<br />

(z. B. mit Fernseh- und Video- oder DVD-Gerät, Hi-Fi-Anlage<br />

und schnurlosem Telefon) kann sich durch die Vielzahl an<br />

stillen Verbrauchern eine ständige Leistungsaufnahme von<br />

durchschnittlich rund 50 Watt ergeben. Damit kommt es <strong>zu</strong><br />

einem (vermeidbaren) jährlichen <strong>Strom</strong>verbrauch von ca.<br />

440 kWh, die mit rund 75 E <strong>zu</strong> Buche schlagen. Ein Haushalt<br />

mit erweiterter Ausstattung kommt leicht auf einen doppelt<br />

so hohen Verbrauch und damit auf Zusatzkosten von etwa<br />

150 E pro Jahr.<br />

Ebenso wie die Haushaltsgroßgeräte (z. B. Kühlschränke,<br />

Wasch- und Spülmaschinen) dürfen auch Haushaltskleingeräte<br />

(z. B. Staubsauger, Bügeleisen, Toaster), Geräte der<br />

Unterhaltungselektronik, der Informations- und Kommunikationstechnologie<br />

(z. B. Computer, Handys, Hi-Fi-Anlagen, TV-<br />

Geräte) seit dem 24. März 2006 nicht mehr in den Restmüll,<br />

sondern müssen bei kommunalen Sammelstellen abgegeben<br />

werden (kostenlose Annahme). Viele Kommunen bieten für<br />

große <strong>Elektro</strong>geräte auch Holdienste an – dieser Service<br />

kann eventuell kostenpflichtig sein.<br />

Fragen Sie bei Neukauf von Geräten, ob Ihr Händler kostenlos<br />

Altgeräte entgegennimmt.<br />

Die größte <strong>Strom</strong>verschwendung durch Stand-by-Verbräuche<br />

ist bei den Geräten der Unterhaltungselektronik aus<strong>zu</strong>machen;<br />

über 7 Mrd. kWh bzw. rund 1,2 Mrd. E lassen es sich die<br />

Bundesbürger kosten, ihre Geräte im „Leerlauf“ <strong>zu</strong> betreiben.<br />

Bevor Sie sich aber gleich für einen Neukauf entscheiden,<br />

um das Problem <strong>zu</strong> beheben, messen Sie mit Hilfe unserer<br />

<strong>Strom</strong>messgeräte den Verbrauch Ihrer vorhandenen Geräte.<br />

Selbst wenn Sie einen relativ hohen <strong>Strom</strong>verbrauch in<br />

24 Stunden feststellen, können Sie diesen unter Umständen<br />

schnell und einfach durch verändertes Verhalten senken.<br />

Flachbildschirme haben in den <strong>zu</strong>rückliegenden Jahren den<br />

Markt erobert, weil sie bessere Bilder liefern, weniger Platz<br />

benötigen und einfach schicker aussehen. Was den <strong>Strom</strong>verbrauch<br />

angeht, ist jedoch Vorsicht geboten: Während<br />

LCD-Fernseher (mit etwa gleicher Bildschirmdiagonale)<br />

<strong>zu</strong>meist ähnlich viel <strong>Strom</strong> verbrauchen wie herkömmliche<br />

Röhrengeräte (rd. 90 Watt im Normalbetrieb, 1,5 – 6 Watt im<br />

Stand-by-Modus), benötigen Plasma-Fernseher deutlich mehr<br />

Saft aus der Steckdose (rd. 350 Watt im Normalbetrieb,<br />

rd. 1,5 – 3 Watt im Stand-by-Modus). Hin<strong>zu</strong> kommen evtl.<br />

noch <strong>Strom</strong>verbräuche für Sat-, Kabel- oder DVB-Boxen,<br />

die jährlich mit rd. 10 – 15 E <strong>zu</strong> Buche schlagen. Bei durchschnittlichen<br />

Fernsehgewohnheiten (4,5 Stunden täglich [h/d]<br />

aktiver Betrieb, 11,5 h/d Bereitschaftsbetrieb, 8 h/d Schein-<br />

Aus) addieren sich die jährlichen <strong>Strom</strong>kosten fürs Fernsehen<br />

auf 30 – 45 E bei Röhren- und LCD-Fernsehern oder auf<br />

110 – 115 E bei Plasma-Fernsehern. Annähernd so hohe<br />

<strong>Strom</strong>kosten können aber auch bei LCD-Fernsehern mit Bildschirmdiagonalen<br />

von 94 cm oder 125 cm auftreten.<br />

Wenn Sie Ihr Gerät weiterhin mit der Fernbedienung<br />

anstatt am Geräteschalter ausschalten, verbleibt<br />

Ihr Gerät im Bereitschafts<strong>zu</strong>stand (Stand-by) und<br />

heizt bei älteren Geräten mit durchschnittlich 3 – 8 Watt die<br />

Bildröhre vor. Und selbst das Ausschalten am Geräteschalter<br />

bedeutet nicht in allen Fällen, dass das Gerät nicht doch<br />

noch heimlich <strong>Strom</strong> frisst (Schein-Aus).<br />

Schalten Sie, wenn Sie nicht fernsehen, Ihr Gerät ganz ab.<br />

Am einfachsten machen Sie das mit einer abschaltbaren Steckerleiste,<br />

an die auch weitere Geräte angeschlossen werden<br />

können (DVB-Box, Sat-Receiver, Hi-Fi-Geräte). Eine ausschaltbare<br />

Steckerleiste kostet rd. 5 E und kann sich bereits nach<br />

wenigen Wochen bezahlt machen.<br />

Stand-by-Verluste Unterhaltungselektronik<br />

Stand-by-Betrieb bei einem Fernsehgerät führt nicht nur<br />

<strong>zu</strong> unnötig hohem <strong>Strom</strong>verbrauch, sondern kann auch ein<br />

Sicherheitsrisiko darstellen (Überhit<strong>zu</strong>ngs- und Brandgefahr)<br />

und die Lebensdauer der Geräte verkürzen.<br />

Übrigens: Keine Versicherung zahlt bei einem Zimmerbrand<br />

durch nicht ausgeschaltete Geräte.<br />

Der Receiver einer Satellitenschüssel verbraucht je nach<br />

Größe und Bauart für Stand-by-Betrieb 175 – 300 kWh/Jahr.<br />

Meistens bleibt die <strong>Strom</strong>versorgung der Antenne auch dann<br />

eingeschaltet, wenn der Receiver im Stand-by-Betrieb läuft.<br />

Nur wenige Receiver schalten die Antenne ganz ab oder bieten<br />

<strong>zu</strong>mindest die Möglichkeit da<strong>zu</strong>. Je nach Gerät empfiehlt<br />

sich das Abschalten durch Ziehen des Netzsteckers oder den<br />

Anschluss an eine schaltbare Steckdosenleiste.<br />

Bei Neukauf eines Fernsehers und einer Kabel-,<br />

Sat- oder DVB-Box sollten Sie sich unbedingt<br />

nach deren Stand-by-Verbräuchen erkundigen. Bei<br />

Satellitenanlagen sollte darauf geachtet werden, dass nach<br />

Abschalten des Receivers auch die Antenne ganz abgeschaltet<br />

werden kann.<br />

Kaufen Sie daher möglichst nur Geräte, die sich<br />

vollständig vom Netz trennen lassen. Sollte dies<br />

nicht möglich sein, benutzen Sie eine schaltbare<br />

Steckdosenleiste. An eine Steckdosenleiste mit Ausschalter<br />

können Sie mehrere entsprechende Geräte gleichzeitig anschließen.<br />

Sie können die Steckerleiste jedoch auch an eine<br />

Zeitschaltuhr anschließen und sich automatisch abschalten<br />

lassen.<br />

Im Durchschnitt werden die Videorekorder in deutschen<br />

Haushalten nur eine Stunde pro Tag genutzt. Die restlichen<br />

23 Stunden sind die Geräte auf Bereitschaft geschaltet.<br />

Ein Videogerät verbraucht am Tag ca. 0,14 – 0,35 kWh, ohne<br />

überhaupt in Betrieb <strong>zu</strong> sein. Das entspricht ca. dem<br />

10- bis 20-fachen des <strong>Strom</strong>verbrauches im eigentlichen<br />

Betrieb. Es gibt allerdings große Unterschiede am Markt.<br />

Problematisch ist das Ausschalten bei einigen Videogeräten,<br />

da sie die gesamte Programmierung verlieren.<br />

DVD-Rekorder haben übrigens rd. 50 % höhere Verbräuche<br />

bei Betrieb und im Stand-by-Modus als analoge Video-<br />

rekorder.<br />

Sie können mit einem Vorschaltgerät (auch als Energiespargerät<br />

bezeichnet) den Stand-by-Verbrauch für die Unter-<br />

haltungselektronik vermindern. Es gibt Ausführungen speziell<br />

für den Fernseher (rund 20 E), die mit der Fernbedienung<br />

ein- und ausschaltbar sind. Der <strong>Strom</strong>verbrauch der Vorschaltgeräte<br />

liegt mit weniger als einem Watt deutlich<br />

unterhalb der Stand-by-Verbräuche der Geräte. Ob sich die<br />

Anschaffung dieser Geräte lohnt, lässt sich anhand Ihrer<br />

Seh- und Hörgewohnheiten und mit Unterstüt<strong>zu</strong>ng eines<br />

<strong>Strom</strong>messgerätes schnell errechnen.<br />

1


Stand-by-Verluste Unterhaltungselektronik Stand-by-Verluste Büro- und Kommunikationselektronik<br />

Typische Stand-by-Verbräuche und jährliche <strong>Strom</strong>kosten von Kleingeräten in Privathaushalten<br />

Gerätetyp<br />

Monitor (LCD)**<br />

Radiowecker im Dauerbetrieb<br />

Mobiltelefon (UMTS) im Dauerbetrieb***<br />

jede Uhr (z. B. an Dunstab<strong>zu</strong>gshauben,<br />

<strong>Elektro</strong>herden, Kaffeemaschinen)<br />

Anrufbeantworter im Dauerbetrieb<br />

Fernseher (rd. 60 cm Bilddiagonale)<br />

Espressoautomat<br />

Videorekorder<br />

Sat-, Kabel-, DVB-Box<br />

Kompakt-Hi-Fi-Anlage<br />

Rechner<br />

Warmwasserspeicher (5 – 15 Liter)<br />

im Dauerbetrieb<br />

Laserdrucker<br />

* aufgeführt sind also nicht die aktiven Betriebszeiten, sondern lediglich die Bereitschaftszeiten.<br />

** ein Röhrenmonitor benötigt etwa das Siebenfache.<br />

*** unter Berücksichtigung des Wirkungsgrades beim Ladevorgang und dauerhaft betriebenen Ladegeräts.<br />

Es gibt eine Vielzahl von Labeln, die z. T. bei ausgewählten<br />

Geräteklassen in der Büro- und Unterhaltungselektronik das<br />

Kriterium der Energieeffizienz prüfen.<br />

Da<strong>zu</strong> gehört das Label der Gemeinschaft Energielabel<br />

Deutschland (GED). Das GED-Energielabel „ENERGY“ zeichnet<br />

energie<strong>sparen</strong>de Geräte der Informations- und Unterhaltungselektronik<br />

aus, die vor allem einen besonders niedrigen<br />

Energieverbrauch im Stand-by-Betrieb aufweisen. Da<strong>zu</strong> werden<br />

jährlich die besten 20 – 30 % der am Markt befindlichen<br />

Geräte gekennzeichnet. Etwas irreführend ist die Vielzahl der<br />

für das GED-Label gebräuchlichen Bezeichnungen; <strong>zu</strong> finden<br />

sind außer GED auch noch GEEA- bzw. GEA-Label.<br />

Stand-by-Zeit<br />

pro Tag in Stunden*<br />

19,0<br />

23,5<br />

13,5<br />

24,0<br />

23,5<br />

19,5<br />

3,0<br />

23,0<br />

19,5<br />

20,5<br />

19,0<br />

23,0<br />

19,0<br />

Durchschnittlicher<br />

Jahresverbrauch<br />

in kWh<br />

14<br />

17<br />

25<br />

26<br />

30<br />

43<br />

44<br />

50<br />

57<br />

60<br />

104<br />

200<br />

347<br />

Kosten pro Jahr<br />

und Haushalt in %<br />

2,36<br />

2,92<br />

4,20<br />

4,47<br />

5,10<br />

7,26<br />

7,48<br />

8,56<br />

9,68<br />

10,18<br />

17,68<br />

34,00<br />

58,95<br />

Das Label „Umweltzeichen Blauer Engel“ kennzeichnet die<br />

Umweltverträglichkeit der verwendeten Materialien und eine<br />

recyclinggerechte Konstruktion. Der „Blaue Engel“ kennzeichnet<br />

zwar auch die Energieeffizienz eines Gerätes, da das<br />

Label aber nur alle drei Jahre überprüft wird, ist die Auszeichnung<br />

für das Energie<strong>sparen</strong> kein aktuelles Kriterium.<br />

Energie<strong>sparen</strong>de Geräte der Kommunikations-, Informations-<br />

und Unterhaltungselektronik finden Sie über unsere Internetseiten<br />

(www.vz-nrw.de/strom<strong>sparen</strong> und dann auf der Seite<br />

Link <strong>zu</strong> „Datenbanken“ nutzen).<br />

Büro- und Kommunikationselektronik<br />

Die Einsparpotenziale bei den Bürogeräten sind gewaltig, insbesondere,<br />

wenn man davon ausgeht, dass noch nicht alle<br />

Haushalte einen PC mit Drucker, Scanner, Kopierer und/oder<br />

Fax besitzen. Computer, Drucker oder Kopierer verbrauchen<br />

etwa 60 % ihres <strong>Strom</strong>bedarfs dann, wenn sie gar nicht<br />

benutzt werden und sich im so genannten Stand-by-Modus<br />

befinden.<br />

Ausschalten oder nicht?<br />

Da der größte <strong>Strom</strong>verbrauch bei Stand-by-Betrieb<br />

erfolgt, ist es äußerst energie<strong>sparen</strong>d, die Geräte in<br />

Arbeitspausen ab<strong>zu</strong>schalten. Schon bei einer Pause<br />

von 15 Minuten lohnt sich ein konsequentes Abstellen.<br />

Röhrenmonitore sind im Schnitt etwa für die Hälfte des<br />

<strong>Strom</strong>verbrauches eines Computers im Normalbetrieb verantwortlich<br />

(bei LCD-Monitoren etwa 1/3).<br />

Bildschirmschoner schonen weder den Rechner<br />

noch den Monitor. Ausschalten ist besser!<br />

Bildschirm immer dann abschalten, wenn er nicht<br />

benötigt wird. Selbst das vollständige Abschalten<br />

des Computers ist aber keine Garantie dafür, dass<br />

kein <strong>Strom</strong> verbraucht wird.<br />

Es ist deshalb günstig, entweder eine Steckdosenleiste<br />

mit Ausschalter oder Zeitschaltuhr an<strong>zu</strong>schaffen<br />

oder den Stecker <strong>zu</strong> ziehen.<br />

Wenn möglich, den Kopierer völlig abschalten<br />

(nachts und an arbeitsfreien Tagen), z. B. durch<br />

Ziehen des Netzsteckers. Beachten Sie aber auf<br />

jeden Fall die Bedienungsanleitung.<br />

Geräte mit einer <strong>Strom</strong>spartaste oder einer automatischen<br />

Sparschaltung für einen „Sleep-Modus“ können den <strong>Strom</strong>verbrauch<br />

senken, sofern die entsprechende Funktion auch<br />

aktiviert wird.<br />

Tipps für den Neukauf<br />

Beim Neukauf auf Auszeichnungen mit dem GED-<br />

Label „ENERGY“, ggf. auch auf den „Blauen Engel“<br />

achten. Geräte mit dem „Blauen Engel“ sind leicht<br />

nachrüstbar, teilweise wieder verwertbar, enthalten keine<br />

Schadstoffe wie etwa giftige Flammschutzmittel und müssen<br />

einen niedrigen <strong>Strom</strong>verbrauch haben. Mit dem „ENERGY“<br />

ausgezeichnete Geräte verfügen über günstigste Verbrauchswerte.<br />

In den sog. Sicherheitsblättern, die beim Händler<br />

oder Hersteller erhältlich sind, finden Sie Angaben über<br />

<strong>Strom</strong>verbrauch, Lärmentwicklung und über problematische<br />

Inhaltsstoffe von Bürogeräten.<br />

Kaufen Sie möglichst strahlungsarme Bildschirme.<br />

Das TCO-99-Label (auch als schwedische Norm bezeichnet)<br />

kennzeichnet solche Geräte, die besonders<br />

strenge Vorgaben für elektromagnetische Strahlung – weit über<br />

die gesetzlich vorgeschriebenen Standards hinaus – einhalten.<br />

Nachrüsten kann – dort, wo es möglich ist – sinnvoller<br />

sein als Neukauf, denn in einem 1.200 E<br />

teuren Computer mit einem Jahresverbrauch von<br />

500 – 800 kWh stecken rund 5000 kWh „graue Energie“<br />

(so wird die Energie bezeichnet, die <strong>zu</strong>r Herstellung eines<br />

Gerätes benötigt wird).<br />

Vorschaltgeräte gibt es auch für Monitore, Drucker<br />

und Faxgeräte. Ein damit abgeschalteter Monitor<br />

kann über die Maus oder die Tastatur wieder aktiviert<br />

werden, ein mit Vorschaltgerät betriebener Drucker wird<br />

eingeschaltet, sobald Daten gesendet werden, ein Faxgerät<br />

bleibt auch im nicht aktivierten Zustand über das Vorschaltgerät<br />

empfangsbereit.<br />

Für Kopierer gibt es „selbstlernende“ Energiespargeräte<br />

<strong>zu</strong>m Einbau, die die Abschaltzeiten automatisch<br />

an die üblichen Nut<strong>zu</strong>ngszeiten anpassen.<br />

Bei den Faxgeräten dürfen gespeicherte Informationen – z. B.<br />

Faxnummern – nicht verloren gehen. Beim Abschalten des<br />

Gerätes übernehmen Akkus die da<strong>zu</strong> notwendige <strong>Strom</strong>versorgung.<br />

Sie müssen nach einer gewissen Zeit wieder aufgeladen<br />

werden. Die Vorschaltgeräte besitzen deshalb eine<br />

selbständige Intervallschaltung, die das Faxgerät für eine<br />

gewisse Zeit anschaltet. Vorschaltgeräte kosten für Faxgeräte<br />

rund 50 E, für PC-Peripherie rund 35 E.<br />

Zunehmend populärer wird das Telefonieren übers Internet<br />

(Voice over IP; VoIP). Während dies noch vor wenigen<br />

Jahren nur mittels eingeschaltetem Computer möglich war<br />

(Softphone), ist VoIP heute auch ohne PC möglich. Eine<br />

zwischengeschaltete Telefonbox z. B. besorgt die Datenumwandlung<br />

für das Festnetztelefon.<br />

Da die Telefonbox im Dauerbetrieb läuft, empfiehlt<br />

sich auch hier die Beachtung einer möglichst niedrigen<br />

Leistungsaufnahme (denn 5 – 10 Watt bedeuten<br />

jährlich rd. 7,50 – 15 E <strong>Strom</strong>kosten).<br />

Wer dennoch den Rechner durchgehend fürs Telefonieren<br />

benutzt, benötigt im Verhältnis <strong>zu</strong> einer Telefonbox schnell<br />

ein Mehrfaches des <strong>Strom</strong>verbrauchs einer Telefonbox!


Beleuchtung<br />

Zahlreiche Anforderungen werden heute an die Beleuchtung<br />

in Wohnräumen gestellt. Sie wirkt auf die seelische Verfassung<br />

und die Gesundheit der Bewohnerinnen und Bewohner,<br />

sie kann Atmosphäre schaffen und gestalterische Aufgaben<br />

übernehmen. Beleuchtung ist von hoher Bedeutung für gutes<br />

Sehen, insbesondere am Arbeitsplatz, und nicht <strong>zu</strong>letzt spielt<br />

sie auch bei der <strong>Strom</strong>rechnung eine Rolle.<br />

Entgegen landläufiger Meinung ist der <strong>Strom</strong>einsatz für die<br />

Beleuchtung jedoch nicht das größte Kuchenstück bei der<br />

Aufteilung der <strong>Strom</strong>verbräuche im Haushalt – im Durchschnitt<br />

werden ca. 9 % des <strong>Strom</strong>verbrauches der Haushalte<br />

für Beleuchtungszwecke eingesetzt. Dennoch können in<br />

einzelnen Haushalten für Beleuchtung deutlich mehr als die<br />

durchschnittlichen 300 – 400 kWh verbraucht werden.<br />

Bevor Sie sich dem Thema <strong>Strom</strong>einsparung bei der Beleuchtung<br />

<strong>zu</strong>wenden, sollten Sie beachten, Ihre Wohnung für möglichst<br />

viel natürliches Tageslicht <strong>zu</strong> öffnen.<br />

4<br />

Anforderungen an die Beleuchtung<br />

Im Mittelpunkt steht <strong>zu</strong>nächst die Frage, welche Anforderungen<br />

die Beleuchtung in der Wohnung bzw. in und am<br />

Haus erfüllen soll. Dabei spielen Beleuchtungsniveau, Lichtfarbe<br />

und Farbwiedergabe eine zentrale Rolle. Das Sehen<br />

wird durch die Helligkeit der Räume beeinflusst, so erfordern<br />

bestimmte Tätigkeiten wie Lesen, Handarbeiten oder Ähnliches<br />

mehr Licht als andere.<br />

Das Beleuchtungsniveau hängt aber auch von den Reflexionseigenschaften<br />

der Wände, Fußböden, Decken und Einrichtungsgegenstände<br />

ab. Glatte helle Oberflächen reflektieren<br />

bis <strong>zu</strong> 80 % des Lichtes und benötigen deshalb merklich<br />

weniger künstliche Beleuchtung in den Räumen als solche<br />

mit strukturierten, dunklen Materialien. Ein dunkles Grün<br />

„schluckt“ z. B. ca. 80 % des eintreffenden Lichtes.<br />

Auch die Lichtrichtung, die Schattenbildung bzw. die Montageposition<br />

der Beleuchtungsquelle sind <strong>zu</strong> beachten. Ein<br />

Mangel an Schatten erschwert das plastische Sehen. Extreme<br />

Schattenbildung kann <strong>zu</strong>r Überanstrengung der Augen führen.<br />

Entsprechend der Funktion der Beleuchtung kann man zwischen<br />

Decken-, Wand-, Steh- und Tischleuchten wählen. Bei<br />

Räumen, die als Arbeitsplätze genutzt werden, kommt es auf<br />

gute Sichtverhältnisse an. Sie sollten mit Lampen der Lichtfarbe<br />

„Tageslichtweiß“ oder „Neutralweiß“ ausgestattet sein.<br />

Räume, die eine „gemütliche Atmosphäre“ schaffen sollen,<br />

können mit den Lichtfarben „Warmweiß“ und „Extra-Warmweiß“<br />

ausgestattet werden. Bei Energiesparlampen können<br />

die vorgenannten Lichtfarben ausgewählt werden; Glühlampen<br />

sind immer warmweiß.<br />

Vergleich unterschiedlicher Lampen<br />

Zur Beantwortung der Frage, welche Beleuchtung besonders<br />

geeignet ist, bei gleicher Helligkeit mit weniger <strong>Strom</strong> aus<strong>zu</strong>kommen,<br />

sind einige technische Aspekte <strong>zu</strong> berücksichtigen.<br />

Außer den normalen Glühlampen gibt es Halogenlampen, die<br />

eine Beimischung von Halogenen enthalten. Hierbei sind die<br />

Hochvolt-Halogenlampen, die direkt mit 230 Volt betrieben<br />

werden, in den Anschaffungskosten vergleichbar mit einer<br />

Energiesparlampe und im <strong>Strom</strong>verbrauch nur etwas günstiger<br />

als normale Glühlampen – haben aber eine doppelt so<br />

lange Lebensdauer. Niedervolt-Halogenlampen arbeiten mit<br />

einem Trafo, der den <strong>Strom</strong> aus der Steckdose in 12 Volt<br />

umwandelt – wobei jedoch ca. 10 % der Energie als Wärme<br />

ungenutzt an den Raum abgegeben werden.<br />

Daneben gibt es eine verbesserte, so genannte IRC-Halogenlampe.<br />

Der Glaskolben ist von innen mit einer speziellen<br />

Schicht bedampft, die die Infrarotstrahlung reflektiert und<br />

sie an den Glühfaden <strong>zu</strong>rückgibt. Der Vorteil: Der Glühfaden<br />

leuchtet mit etwa 30 % weniger <strong>Strom</strong>! Im Gegensatz <strong>zu</strong>r herkömmlichen<br />

Halogenlampe verfügen die IRC-Halogenlampen<br />

über eine doppelt so lange Lebensdauer.<br />

Beleuchtung<br />

Leuchtstofflampen besitzen ein mit einem Quecksilber-Edelgas-Gemisch<br />

gefülltes Glasrohr. Ein Vorschaltgerät zündet die<br />

Lampe.<br />

Energiesparlampen sind kompakte Leuchtstofflampen, die<br />

ebenfalls mit einem Vorschaltgerät ausgerüstet sind. Sie<br />

brauchen nur 1/5 der Energie einer gleich hellen Glühlampe<br />

und haben eine Lebensdauer von über 10.000 Stunden. Da<br />

die Vorschaltgeräte selbst mit rund 25.000 Stunden eine<br />

höhere Lebenserwartung haben, sind steckbare Energiesparlampen<br />

noch vorteilhafter. Energiesparlampen sollten überall<br />

dort eingesetzt werden, wo ihre Einschaltzeiten voraussichtlich<br />

500 Stunden im Jahr (oder durchschnittlich 1 1/2<br />

Stunden am Tag) übersteigen.<br />

In den <strong>zu</strong>rückliegenden Jahren haben sogenannte LED<br />

(Licht emittierende Dioden bzw. Leuchtdioden) immer neue<br />

Anwendungsgebiete erobert. Zunächst als Status- oder<br />

Signalanzeige eingesetzt, eroberte die LED die Bereiche<br />

Display- und Orientierungsbeleuchtung. In absehbarer Zeit<br />

werden sie auch z. B. für die Schreibtischbeleuchtung <strong>zu</strong>m<br />

Einsatz kommen.<br />

Licht entsteht bei herkömmlichen Lampen durch die Erwärmung<br />

von Metallwendeln oder durch Umwandlung des bei<br />

einer Gasentladung erzeugten ultravioletten Strahlungsanteils.<br />

Die Lichterzeugung bei LEDs hingegen findet in einem<br />

Halbleiterkristall statt, der elektrisch <strong>zu</strong>m Leuchten angeregt<br />

wird.<br />

Je nach Zusammenset<strong>zu</strong>ng des Halbleiterkristalls hat das<br />

Licht von LEDs unterschiedliche Farben. Es gibt sie in den<br />

Farben Rot, Orange, Gelb, Grün und Blau. LEDs mit weißem<br />

Licht gibt es in warm-, neutral- und kaltweißen Ausführungen.<br />

LEDs haben eine sehr lange Lebensdauer (bei Raumtemperatur<br />

rd. 50.000 Stunden) und sind äußerst effizient. Ihre<br />

Lichtausbeute (Lumen/Watt) erreicht bereits heute höhere<br />

Werte als Glühlampen und Niedervolt-Halogenlampen. Eine<br />

hohe Lichtausbeute wie bei Leuchtstofflampen soll bald<br />

erreicht sein. Dann werden LEDs einen wichtigen Beitrag <strong>zu</strong>r<br />

Innenraumbeleuchtung beitragen können.<br />

Die Anwendung des EU-Labels für LEDs ist bislang nicht<br />

vorgesehen.<br />

Die unterschiedlichen Lampenarten können die eingesetzte<br />

Energie mehr oder weniger gut in Licht umwandeln. Je höher<br />

die Lichtausbeute (Lumen) bei gleicher Wattzahl ist, umso<br />

höher ist die Energieeffizienz, d. h., umso sparsamer ist die<br />

Lampe. Dieses Verhältnis ist auch die Grundlage für die<br />

Einteilung des EU-Labels für Lampen.


Beleuchtung<br />

Energieeffizienz unterschiedlicher Lampenarten<br />

Lampenart<br />

Glühlampe<br />

Halogenlampe<br />

IRC-Halogenlampe<br />

Energiesparlampe (ESL)<br />

Leuchtstofflampe<br />

LED (Leuchtdioden)<br />

Wärme Licht<br />

Lebensdauer (in Stunden) EU-Label (siehe Seite 7)<br />

95 %<br />

93 %<br />

rund 91 %<br />

75 %<br />

71 %<br />

60 – 75 %<br />

5 %<br />

7 %<br />

9 %<br />

25 %<br />

29 %<br />

25 – 40 %<br />

1000<br />

2000<br />

4000<br />

8000 – 12000<br />

über 12000<br />

ca. 50000<br />

* EU-Label bezieht sich ausschließlich auf Hochvoltlampen; für Niedervoltlampen und LEDs gibt es <strong>zu</strong>r Zeit kein Label.<br />

D, E, F, G<br />

D, E *<br />

kein Label<br />

A, B<br />

A, B<br />

kein Label<br />

Energiesparlampen sind neben Leuchtstofflampen mithin die effizientesten auf dem Markt befindlichen Lichtquellen und<br />

zeichnen sich <strong>zu</strong>gleich durch hohe Lebensdauer aus. In absehbarer Zukunft werden auch effiziente LEDs den Markt erobern.<br />

Kostenvorteil von Energiesparlampen gegenüber Glühlampen<br />

Lampenart<br />

Anschaffungskosten<br />

Betriebsstunden<br />

1000<br />

2000<br />

3000<br />

4000<br />

5000<br />

6000<br />

8000<br />

10000<br />

Summe <strong>Strom</strong>verbrauch<br />

Glühlampe 60 Watt<br />

1,00 E<br />

Energiesparlampe 11 Watt<br />

11,00 E<br />

Gesamtkosten: <strong>Strom</strong> (0,17 E pro kWh) und Anschaffung<br />

11,20 E<br />

22,40 E<br />

33,60 E<br />

44,80 E<br />

56,00 E<br />

67,20 E<br />

89,60 E<br />

112,00 E<br />

600 kWh<br />

12,87 E<br />

14,74 E<br />

16,61 E<br />

18,48 E<br />

20,35 E<br />

22,22 E<br />

25,96 E<br />

29,70 E<br />

110 kWh<br />

Durchschnittliche Lebensdauer: Glühlampe rd. 1.000 Stunden, Energiesparlampe rd. 10.000 Stunden<br />

Ersparnis durch<br />

Energiesparlampen<br />

jeweils nach Ablauf der<br />

Betriebsstunden<br />

- 1,67 E<br />

+ 7,66 E<br />

+ 16,99 E<br />

+ 26,32 E<br />

+ 35,65 E<br />

+ 44,98 E<br />

+ 63,64 E<br />

+ 82,30 E<br />

Und das sind unsere Tipps in Sachen<br />

Beleuchtung für Sie<br />

Um die für Sie ideale Energiesparlampe <strong>zu</strong> finden,<br />

lassen Sie sich z. B. in einem gut sortierten Lampenfachgeschäft<br />

die breite Palette der in Form,<br />

Lichtfarbe und Lichtstärke unterschiedlichen Energiesparlampen<br />

vorführen. Denn es gibt für jede Situation und für<br />

jeden Geschmack die richtige Energiesparlampe.<br />

Schalten Sie das Licht nur dort ein, wo Sie es tatsächlich<br />

benötigen. Eine 60-Watt-Glühlampe kostet<br />

Sie zwar nur knapp 1 Cent pro Stunde, aber über<br />

verschiedene Lampen und über die Zeit summiert sich das.<br />

Bringen Sie die Lampen, entsprechend ihrer Funktion<br />

als Decken-, Wand- oder Stehleuchte, dort<br />

an, wo das Licht auch tatsächlich gebraucht wird<br />

(Arbeitsplatte, Leselampe, Kochbereich ...).<br />

Eine helle Lampe ist besser als mehrere schwache<br />

Lichtquellen.<br />

Indirekte Beleuchtungsanlagen mögen eine behagliche<br />

Atmosphäre schaffen. Gleichzeitig schlucken<br />

sie bereits einen Großteil des Lichts gleich an der<br />

Quelle und sind daher weniger effektiv.<br />

Halogen-Deckenfluter haben <strong>zu</strong>m Teil eine hohe<br />

Anschlussleistung von mehreren hundert Watt, die<br />

auch durch Dimmen bis fast <strong>zu</strong>r Unsichtbarkeit<br />

mindestens 100 Watt beträgt. Bei einigen Modellen verbleibt<br />

auch nach dem Ausschalten ein Stand-by-Verbrauch.<br />

Eine Energiesparlampe ist über ihre Lebensdauer<br />

hinweg trotz ihres höheren Anschaffungspreises<br />

kostengünstiger als entsprechend viele Glühlampen.<br />

Bei Ersatz einer 60-Watt-Glühbirne durch eine gleich helle<br />

11-Watt-Energiesparlampe <strong>sparen</strong> Sie insgesamt während der<br />

durchschnittlichen 10.000 Stunden Lebensdauer über 80,00<br />

E (Anschaffungspreis plus <strong>Strom</strong>verbrauch; vergl. Tabelle<br />

Seite 26).<br />

Ersetzen Sie Glühlampen durch Energiesparlampen<br />

vorrangig dort, wo die Lampen besonders lange<br />

brennen. Ihr <strong>Strom</strong>verbrauch beträgt rund 1/5 der<br />

gleich hellen Glühlampen und sie halten in der Regel etwa<br />

zehn Mal so lang.<br />

Eine Energiesparlampe macht sich schon nach rund<br />

2.000 Stunden bezahlt und spart ca. 80 % <strong>Strom</strong><br />

ein.<br />

Aber auch hier gilt: Preiswertes muss nicht immer<br />

vorteilhaft sein! Nicht alle Energiesparlampen halten<br />

gleich lang. Gerade die sehr preiswerten Produkte<br />

besitzen oft eine geringere Lebensdauer. Die Stiftung Warentest<br />

hat in ihren in Heft 5/2003 und 1/2006 veröffent-lichten<br />

Tests Energiesparlampen auf den Zahn gefühlt.<br />

Bei Langfeld-Leuchtstofflampen gibt es zahlreiche<br />

Typen. Besonders energie<strong>sparen</strong>d sind die neuen,<br />

dünnen T5-Leuchtstofflampen mit speziellem,<br />

elektronischem Vorschaltgerät. Fragen Sie im Fachgeschäft<br />

danach. Einen kleinen Nachteil bringen die Energiespar-<br />

lampen wie alle Leuchtstofflampen jedoch mit sich, denn<br />

sie enthalten geringe Mengen an Quecksilber und recyclingfähigem<br />

Leuchtstoff. Sie müssen deshalb fachgerecht als<br />

Sondermüll entsorgt werden – Sie können Ihre Energiesparlampe<br />

aber auch im Fachgeschäft <strong>zu</strong>rückgeben.<br />

Licht ausschalten oder brennen lassen?<br />

Beleuchtung<br />

Glühlampen brauchen keine <strong>zu</strong>sätzliche Energie beim Einschalten.<br />

Um eine Leuchtstoffröhre <strong>zu</strong> starten, ist kurzfristig eine<br />

höhere Spannung nötig. Auf den Gesamtstromverbrauch hat<br />

das keinen merklichen Einfluss. Allerdings verkürzt häufiges<br />

Ein- und Ausschalten die Lebensdauer der Leuchtstoffröhren<br />

beträchtlich.<br />

Die Energiesparlampen mit elektronischem Vorschaltgerät<br />

können hingegen häufig geschaltet<br />

werden, ohne dass sich dadurch ihre Lebensdauer<br />

nennenswert verkürzt. Vorteilhafter sind jedoch zwei Minuten<br />

Pause zwischen dem Ein- und Ausschalten.<br />

6 7


Warmwasserbereitung<br />

In den privaten Haushalten gibt es eine Vielzahl heimlicher<br />

<strong>Strom</strong>fresser. Zuweilen sind die Bewohnerinnen und Bewohner<br />

überrascht, dass z. B. ein Wasserbett oder ein Warm-wasseraquarium<br />

jährlich mehrere hundert kWh <strong>Strom</strong> benötigt<br />

und den Geldbeutel um zig Euro leichter macht.<br />

In diesem Kapitel sind drei Verbraucherbereiche ausgewählt<br />

worden, die ohne Komfortverlust (oder sogar mit Komfortgewinn)<br />

mit weniger <strong>Strom</strong>einsatz bedient werden können.<br />

Warmwasserbereitung<br />

In den überwiegenden Fällen wird warmes Wasser für Bad<br />

und Küche durch die Hei<strong>zu</strong>ngsanlage oder mit steigender<br />

Tendenz in einer Solaranlage erzeugt. Doch in rund 1/3 der<br />

deutschen Haushalte gibt es elektrische Warmwasserbereitung.<br />

In durchschnittlichen 2- und 4-Personen-Haushalten<br />

mit <strong>Elektro</strong>-Warmwasserbereitung werden hierfür jährlich<br />

rd. 1100 kWh (2-Personen-) bzw. rd. 1900 kWh (4-Personen-<br />

Haushalt) eingesetzt.<br />

Bad (kWh pro Jahr)<br />

Küche (kWh pro Jahr)<br />

<strong>Strom</strong>kosten*<br />

(E pro Jahr)<br />

-Pers.-Haush. 4-Pers.-Haush.<br />

800<br />

300<br />

187<br />

1400<br />

500<br />

323<br />

* Bei 0,17 E/kWh inkl. MwSt. und aller sonstigen Steuern und Abgaben.<br />

Pro Kopf werden in Deutschland täglich 35 Liter warmes<br />

Wasser (40 °C) verbraucht, wobei je nach Nutzergewohnheiten<br />

Verbräuche zwischen 25 und 100 Liter täglich üblich<br />

sind.<br />

Die Warmwasserbereitung mit <strong>Strom</strong> erfolgt überwiegend<br />

dezentral über Durchlauferhitzer oder Speichergeräte. Für<br />

einzelne oder verbundene Zapfstellen mit relativ geringer<br />

Wasserentnahme (Waschbecken, Spülbecken) werden elektrisch<br />

beheizte Kleinspeicher mit 5 – 10 Litern Speicher-<br />

volumen eingesetzt. Bei höherem Bedarf an Warmwasser<br />

sind es elektrische Speicher mit einem Fassungsvermögen<br />

von 80 – 150 Litern oder Durchlauferhitzer. Der <strong>Strom</strong>verbrauch<br />

größerer Geräte kann in der Regel nicht mit einem<br />

<strong>Strom</strong>messgerät ermittelt werden, da diese Geräte direkt<br />

installiert sind und über keine Normstecker verfügen.<br />

Am einfachsten <strong>sparen</strong> Sie <strong>Strom</strong> (und Wasser), indem<br />

Sie Ihre Komfortansprüche kritisch überprüfen.<br />

Für ein Duschbad z. B. benötigen Sie nur ein Drittel<br />

der Energie, die für ein Wannenbad nötig ist.<br />

Auch die Sanitärausstattung spielt beim Energieverbrauch<br />

eine wichtige Rolle. Je länger die Anmischzeit<br />

– die Zeitdauer, bis eine gewünschte Warmwassertemperatur<br />

erreicht ist – desto größer die Energieverluste.<br />

Einhebel- oder thermostatgesteuerte Mischarmaturen können<br />

die Zeit für die Temperaturregelung deutlich verringern. Bei<br />

Zweihebel-Duscharmaturen und der Erwärmung des Wassers<br />

über Speichergeräte kann zwischen Armatur und Duschschlauch<br />

ein Absperrventil installiert werden. Dieses preiswerte<br />

Ventil, das leicht selbst eingebaut werden kann, hilft<br />

langwieriges Einstellen der gewünschten Wassertemperatur<br />

<strong>zu</strong> vermeiden. Auch kann mit ihm das Wasser zwischenzeitlich<br />

einfach abgestellt werden. Günstig auf Wasser- und<br />

<strong>Strom</strong>verbrauch wirkt sich auch der Einbau eines Durchflussbegrenzers<br />

aus – allerdings kann dies bei Durchlauferhitzern<br />

<strong>zu</strong> Problemen führen.<br />

Wenn nach dem Gebrauch des Warmwassers kein<br />

weiterer Bedarf besteht, schalten Sie am besten<br />

den Speicher rechtzeitig aus. Anderenfalls wird das<br />

nachfließende Kaltwasser im Speicher umgehend wieder<br />

aufgeheizt.<br />

Sofern Sie z. B. über ein kleineres Speichergerät mit<br />

Normstecker unter dem Spülbecken verfügen, kann<br />

das Abschalten jedoch mühsam werden.<br />

Hier empfiehlt sich evtl. die Anschaffung eines Vorschaltgerätes<br />

oder einer Zeitschaltuhr, um die Spannungsversorgung<br />

des Gerätes <strong>zu</strong> unterbrechen.<br />

Testen Sie <strong>zu</strong>vor einmal mit einem <strong>Strom</strong>messgerät, wie viel<br />

<strong>Strom</strong> das Gerät täglich verbraucht. Prüfen Sie dann, wie viel<br />

warmes Wasser Sie im Durchschnitt täglich aus dem Kleinspeicher<br />

zapfen. Um einen Liter Wasser von 10 °C auf 40 °C<br />

<strong>zu</strong> erwärmen, werden ca. 35 Wh (bzw. 0,035 kWh) benötigt.<br />

Mit diesen Angaben können Sie nun den <strong>Strom</strong>verbrauch<br />

für den Warmwasserbedarf berechnen (Liter Warmwasser<br />

mal 35 Wh). Die Differenz zwischen dem tatsächlichen<br />

(gemessenen) kWh-Verbrauch pro Tag und dem errechneten<br />

<strong>Strom</strong>bedarf für die Wassererwärmung entspricht der Höhe<br />

nach den Speicherverlusten.<br />

Die Anschaffungskosten des Vorschaltgerätes in Höhe von<br />

rund 25 E machen sich (bei einem <strong>Strom</strong>preis von<br />

17 Cent/kWh) bei rd. 150 (eingesparten) kWh bezahlt.<br />

Bei Neubau oder Sanierung eines Gebäudes ist es meistens<br />

vorteilhaft, die Warmwasserbereitung mit <strong>Strom</strong> durch ein<br />

anderes System (z. B. effektive Zentralhei<strong>zu</strong>ng mit Solaranlage)<br />

<strong>zu</strong> ersetzen. In diesem Fall helfen Ihnen die fachkundigen<br />

Energieberatungskräfte in der Verbraucherzentrale vor<br />

Ort.<br />

Mobile Raumklimageräte<br />

Hohe sommerliche Temperaturen lassen viele Menschen<br />

nicht nur schwitzen, sondern nach schneller Abhilfe Ausschau<br />

halten. Wenn es warm ist, benötigt man ein Gerät, das<br />

kühlt – scheinbar klar, oder? Schnell sind 700 – 900 E oder<br />

noch mehr für ein Gerät ausgegeben – von den Betriebskosten<br />

einmal ganz abgesehen. Doch anstatt mit Hilfe eines<br />

Kühlgerätes die Wärme wieder aus der Wohnung heraus<strong>zu</strong>befördern,<br />

wäre es u. U. sinnvoller, diese erst gar nicht<br />

herein<strong>zu</strong>lassen.<br />

So kann man z. B. in einer stark besonnten Dachgeschosswohnung,<br />

die sich tagsüber auf über<br />

35 °C aufheizt, durch das Anbringen außen liegender<br />

Jalousien die Temperatur auf erträglichere 26 °C reduzieren.<br />

Eine Reduzierung, die mobile Klimageräte vielfach nicht<br />

erreichen.<br />

Jalousiensysteme sind – je nach Zahl der Fenster – meist<br />

preisgünstiger, erzeugen keine weiteren Betriebskosten und<br />

sind umweltverträglicher. Selbst wenn mit dem Anbringen<br />

von Sonnenschutzeinrichtungen keine ausreichende Abkühlung<br />

des Raumes oder der Wohnung erreicht werden kann<br />

und die Anschaffung eines Kühlaggregats trotzdem unaus-<br />

weichlich ist, ist Sonnenschutz sinnvoll, da er den Leistungsbedarf<br />

des Kühlaggregats senkt bzw. die Temperaturab-<br />

senkung erhöht. Neben den Fenstern, die durch Himmelsrichtung,<br />

Anzahl und Art (z. B. Dachfenster) die sommerlichen<br />

Innentemperaturen und damit die Leistungen des Kühlgerätes<br />

bestimmen, sind auch Wärmequellen im Zimmer<br />

(z. B. Beleuchtung, Personenzahl, Gerätezahl) und die Wärmedämmung<br />

des Raumes wichtige Einflussgrößen.<br />

Mobile Raumklimageräte<br />

Vor Anschaffung eines Klimagerätes sollte daher<br />

die Kühllast des Raumes bzw. der Wohnung bekannt<br />

sein. Die Herstellerangaben sind pauschal<br />

und können die räumlichen Besonderheiten nicht berücksichtigen.<br />

Mobile Klimageräte können nur geringe Kühlleistungen<br />

bewältigen, da neben dem durchs offene Fenster geführten<br />

Abluftschlauch unausweichlich warme Luft einströmt.<br />

Gute Kühlleistungen sind nur durch von Fachbetrieben fest<br />

installierte Geräte <strong>zu</strong> erwarten.<br />

Die Betriebsgeräusche sollten möglichst niedrig,<br />

d. h. nicht störend sein. Ein Klimagerät sollte mit<br />

einem Timer und mit FCKW-freien Kältemitteln ausgestattet<br />

sein.<br />

Während der Besonnungszeit Fenster und Türen<br />

schließen und nachts – soweit möglich – die Räume<br />

mit Querlüften kühlen. Das Betreiben eines mobilen<br />

Klimagerätes bei offener Türe begrenzt dessen Effekt auf die<br />

unmittelbare Geräteumgebung. Ein Ventilator hat in diesem<br />

Fall vergleichbare Effekte mit deutlich geringeren Kosten und<br />

Umweltbelastungen.<br />

Auch (Raum-)Klimageräte unter 12 KW müssen seit 2004 mit<br />

einem EU-Label gekennzeichnet sein. Ein Gerät der Klasse A<br />

verbraucht 10 – 15 % weniger <strong>Strom</strong> als ein vergleichbares<br />

Gerät der Klasse C. Neben dem <strong>Strom</strong>verbrauch enthält das<br />

EU-Label für Klimageräte auch wichtige Informationen <strong>zu</strong>r<br />

Geräuschentwicklung und <strong>zu</strong>m Gerätetyp.<br />

Aufschlussreiche Ergebnisse der Stiftung Warentest <strong>zu</strong> Klimageräten<br />

finden sich in Test 6/2005.<br />

8 9


Pumpen<br />

Pumpen<br />

Vielfach unbemerkt sind in den meisten Haushalten Pumpen<br />

für die Umwäl<strong>zu</strong>ng des Hei<strong>zu</strong>ngswassers und für die Zirkulation<br />

des Warmwassers in Betrieb. Mit ca. 300 bis 500 kWh<br />

für ein Einfamilienhaus entfallen etwa 10 – 15 % des gesamten<br />

<strong>Strom</strong>verbrauchs auf diesen Bereich. Die Umwälzpumpe für<br />

das Hei<strong>zu</strong>ngswasser ist in der Regel überdimensioniert, im<br />

Altbau meist sogar um das Dreifache.<br />

Stellen Sie die in der Regel mehrstufige Pumpe<br />

auf die kleinste Stufe ein oder ersetzen Sie sie<br />

durch eine kleinere. Eine Faustformel besagt, dass<br />

für die Pumpenleistung 0,2 Watt pro Quadratmeter Wohn-<br />

fläche ausreichen. Außerdem besteht die Möglichkeit, differenzdruckgeregelte<br />

Pumpen ein<strong>zu</strong>setzen, diese passen ihre<br />

Förderleistung dauernd den Druckverhältnissen im Netz<br />

(je nach Stellung der Thermostatventile) an. Die Mehrkosten<br />

für eine differenzdruckgeregelte Umwälzpumpe betragen ca.<br />

75 E – ein Betrag, der sich aus der resultierenden <strong>Strom</strong>einsparung<br />

innerhalb von drei bis sechs Jahren bezahlt macht.<br />

In der heizfreien Zeit sollte, wenn möglich, die Umwälzpumpe<br />

komplett abgeschaltet werden.<br />

Moderne Hei<strong>zu</strong>ngen verfügen über eine Regelung,<br />

welche die Pumpe in regelmäßigen Abständen, z. B. einmal<br />

wöchentlich, kurz einschaltet, um ein Festsetzen der Pumpe<br />

<strong>zu</strong> vermeiden.<br />

Zirkulationspumpen müssen laut Hei<strong>zu</strong>ngsanlagenverordnung<br />

mit einer Zeitschaltuhr ausgerüstet sein, um die Pumpe<br />

selbsttätig ein- und aus<strong>zu</strong>schalten.<br />

Sollte Ihre Zirkulationspumpe noch nicht damit<br />

ausgerüstet sein, holen Sie es schnell nach: Die<br />

verkürzte Pumpenlaufzeit spart Wärmeverluste und<br />

reduziert vor allen Dingen den <strong>Strom</strong>verbrauch der Warmwasserzirkulation<br />

beträchtlich. Die geringen Kosten für den<br />

Einbau einer Zeitschaltuhr amortisieren sich meist nach<br />

zwei Jahren.<br />

Sinnvoll ist auch der Einbau eines Tastschalters in<br />

Bad und Küche, mit dem die Pumpe nur bei Bedarf<br />

kurz in Betrieb gesetzt wird. Eine andere Möglichkeit<br />

ist der Einsatz einer temperaturgesteuerten Warmwasserzirkulationspumpe.<br />

Diese schaltet erst dann ein, wenn die<br />

Temperatur in der Zirkulationsleitung unter einen bestimmten<br />

Wert sinkt.<br />

Bei Neubau oder Sanierung eines Einfamilienhauses kann<br />

auf eine Zirkulationsleitung häufig ganz verzichtet werden.<br />

0<br />

Achten Sie bei der Planung darauf, dass Zapfstellen<br />

(Bäder, Küche) günstig sowohl <strong>zu</strong>einander als auch<br />

<strong>zu</strong>m Warmwasserspeicher liegen. Möglicherweise<br />

kann auch eine bestehende Zirkulationspumpe stillgelegt<br />

werden. Prüfen Sie, wie lange es dauert, bis warmes Wasser<br />

aus dem Wasserhahn fließt – einmal mit laufender Pumpe,<br />

ein zweites Mal nach Abschalten der Pumpe. Wenn es<br />

praktisch keinen Unterschied gibt, können Sie leicht auf<br />

die Pumpe verzichten, Sie sollten dann <strong>zu</strong>r Vermeidung von<br />

Legionellen unbedingt die Zirkulationsleitung verschließen<br />

lassen.<br />

Datum Zählerstand<br />

Beginn<br />

Verbrauch<br />

(kWh, l)<br />

Vermerke<br />

und Zwischenrechnungen<br />

1


Sie können heimlichen <strong>Strom</strong>fressern in Ihrem<br />

Zuhause durch den Einsatz von <strong>Strom</strong>mess-<br />

geräten auf die Spur kommen. Diese können<br />

Sie sich jederzeit bei Ihrer Verbraucherzentrale<br />

ausleihen.<br />

Sei da<strong>zu</strong> entschlossen<br />

und die Sache ist getan<br />

Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen e. V.<br />

Mintropstr. 27, 40215 Düsseldorf<br />

www.verbraucherzentrale-nrw.de<br />

www.verbraucherzentrale-nrw.de/strom<strong>sparen</strong><br />

überreicht durch:<br />

Schutzgebühr: 1,50 E

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!