Analyse von Credit Spreads - ESCP Europe Business School
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Abb. 4: <strong>Credit</strong>-Spread-Dekomposition nach Reinhart/Sack (2002)<br />
Longstaff/Mithal/Neis (2005) bestimmen die Höhe der Ausfallprämie im <strong>Credit</strong><br />
Spread mit Hilfe eines Reduced-Form Models, dessen Ausfallprozess so kalibriert<br />
wird, dass er Prämien für <strong>Credit</strong> Default Swaps (CDS) erklären kann. Den Resi-<br />
dualspread, der in etwa der Renditedifferenz zwischen Swaps und Staatsanleihen<br />
entspricht und in Abbildung 3 auf der vorherigen Seite dargestellt ist, interpretieren<br />
die Autoren als Liquiditätsprämie. 12 Die zur Erklärung herangezogenen Variablen,<br />
die Informationen über die Liquidität enthalten, weisen eine mittlere Erklärungsgüte<br />
auf. Die Liquiditätsprämie ist nicht vom Rating abhängig. Bei Longstaff/Mithal/<br />
Neis (2005) hat die Ausfallrisikoprämie aufgrund ihrer Kalibrierung einen großen<br />
Anteil am <strong>Credit</strong> Spread, was den empirischen Ergebnissen der Structural Models<br />
widerspricht.<br />
Reinhart/Sack (2002) betrachten in ihrer <strong>Credit</strong>-Spread-Dekomposition neben einer<br />
Ausfall- und Liquiditätsprämie auch eine Prämie für spezifische Risiken <strong>von</strong> Staatsan-<br />
leihen. Abbildung 4 stellt die in dieser Untersuchung im Zeitablauf nicht konstanten<br />
Komponenten dar. Angesichts der Attraktivität <strong>von</strong> Staatsanleihen akzeptieren Inves-<br />
toren nach Reinhart/Sack (2002) eine unterhalb der risikofreien Verzinsung liegende<br />
Rendite.<br />
In allen exemplarisch dargestellten Studien zur <strong>Credit</strong>-Spread-Dekomposition wird<br />
eine Ausfallrisikoprämie betrachtet, deren Anteil am <strong>Credit</strong> Spread je nach Un-<br />
tersuchung rund 9 bis 20 Prozent (Elton et al. (2001)), 20 bis 80 Prozent (Huang/<br />
12 Vgl. Longstaff/Mithal/Neis (2005), S. 2234 f.<br />
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