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Analyse von Credit Spreads - ESCP Europe Business School

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fordern Investoren üblicherweise eine Liquiditätsrisikoprämie. 2 Die Spreadrisiko-<br />

prämie kompensiert den Investor schließlich für systematische, marktinduzierte<br />

Veränderungen des <strong>Credit</strong> <strong>Spreads</strong>, z. B. in Folge einer veränderten Risikoeinstellung<br />

der Investoren, die nicht durch Diversifikation eliminiert werden können. 3<br />

Im Rahmen dieses Beitrages wird untersucht, ob ausschließlich die Rendite <strong>von</strong><br />

Staatsanleihen als Referenz zur <strong>Credit</strong>-Spread-Berechnung herangezogen werden<br />

kann oder ob andere Marktzinssätze, wie beispielsweise Swapsätze, ebenfalls als<br />

risikofreie Referenz geeignet sind. Ebenso wie die Renditen <strong>von</strong> Staatsanleihen sind<br />

auch Swapsätze praktisch ausfallrisikofrei, werden auf einem liquiden Markt er-<br />

mittelt, decken das gesamte Laufzeitspektrum ab und können daher als risikofreie<br />

Referenz verwendet werden. Da sich Swapsätze und Staatsanleihenrenditen in ih-<br />

rer Höhe <strong>von</strong>einander unterscheiden, hängt die Höhe des <strong>Credit</strong> <strong>Spreads</strong> <strong>von</strong> der<br />

Wahl der Referenz ab. Zentrale Bedeutung kommt hierbei der Interpretation des<br />

Renditeunterschiedes zwischen Staatsanleihen und Swaps – dem Swap Spread – zu.<br />

Aktuelle empirische Untersuchungen wie die Arbeiten <strong>von</strong> Feldhütter/Lando (2008),<br />

Reinhart/Sack (2002) sowie Grinblatt (2001) legen nahe, den Swap Spread als Attrak-<br />

tivitätsprämie für Staatsanleihen zu interpretieren. Vor diesem Hintergrund müssen<br />

Aussagen <strong>von</strong> Studien, die den <strong>Credit</strong> Spread als Renditedifferenz zu Staatsanleihen<br />

in einzelne Risikoprämien aufteilen, neu betrachtet werden, da im Wesentlichen nur<br />

Risikoprämien untersucht werden, die mit der Renditedifferenz zwischen Unterneh-<br />

mensanleihen und der Swapkurve im Spread über Swap abgegolten werden. Erst<br />

durch die Berücksichtigung der Attraktivitätsprämie <strong>von</strong> Staatsanleihen kann der<br />

gesamte <strong>Credit</strong> Spread erklärt werden.<br />

Im Folgenden werden zunächst wesentliche Studien zur Dekomposition <strong>von</strong> <strong>Credit</strong><br />

<strong>Spreads</strong> vorgestellt. Abschnitt 3 untersucht anschließend verschiedene Kapitalmarkt-<br />

zinssätze auf ihre Eignung als risikofreie Referenz und vergleicht sie mit in Markt-<br />

preisen implizierten risikofreien Zinssätzen. Der letzte Abschnitt unterteilt den <strong>Credit</strong><br />

Spread in den Spread über Swap sowie in den Swap Spread und diskutiert die in den<br />

<strong>Spreads</strong> enthaltenen Informationen.<br />

2 Vgl. Koziol/Sauerbier (2007); Keene/Peterson (2007); Houweling/Mentink/Vorst (2005); Bekaert/<br />

Harvey/Lundblad (2005); Perraudin/Taylor (2003); Longstaff (2001).<br />

3 Vgl. Driessen (2005), S. 172; Wingenroth (2004), S. 52; Amato/Remolona (2003), S. 55 f.; Golub/<br />

Tilman (2000), S. 74.<br />

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