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Buderus Kanalguss GmbH 10 Gießereien müssen heute mehr als nur Gussprodukte in Spitzenqualität liefern, um im internationalen Wettbewerb erfolgreich zu sein. Der Markt verlangt von ihnen deutliche Mehrwerte. Diese lassen sich durch eine tiefer gehende Wertschöpfungskette oder innovative Systemlösungen für spezifische Probleme realisieren. Letzteres erfordert es auch, das Kerngeschäft neu zu definieren. Wie so etwas aussehen kann, zeigt exemplarisch die Buderus Kanalguss GmbH. Das Kerngeschäft der BKG ist die Produktion von Schachtabdeckungen, Aufsätzen, Straßenkappen, Baumrosten und Brückenentwässerungssystemen.Schachtabdeckungen stellen dabei den größten Geschäftsanteil dar. Der Erfolg des Unternehmens fußt jedoch auf mehreren Säulen. Da ist zunächst die sehr hohe Qualität der Gusserzeugnisse. Um sie jederzeit zu gewährleisten, überwacht und dokumentiert man lückenlos alle Rohstoffe und Fertigungsschritte bis hin zum versandfertigen Produkt. Hinzu kommt eine regelmäßige Fremdkontrolle durch unabhängige Stellen. Besonders wichtig aber ist die Bereitschaft, immer wieder neue Wege zu gehen und stets die bestmögliche Lösung für spezifische Probleme der Kunden zu entwickeln. Heute bietet die BKG Planern, Händlern, Verarbeitungsbetrie- Von der Gießerei zum Systemlieferanten ben und Anwendern kompetente Beratung auf allen Gebieten der Straßen- und Brückenentwässerung sowie der Ausstattung von Fußgängerflächen. Weiter gehört ein umfassender Service bis zur Projektbetreuung hinzu. Ein Beispiel hierfür ist das neue Sanierungskonzept der Kanalguss-Spezialisten „Budaplan-System- Stehr“. Wenn Schachtabdeckungen zum Ärgernis werden Aus verkehrstechnischer Sicht sind Schachtabdeckungen der sicher befahrbare Abschluss zwischen Kanalschacht und Fahrbahndecke. Korrekt und ebenerdig mit dem Straßenniveau eingebaute Schachtabdeckungen fallen nicht sonderlich auf. Ins Bewusstsein gelangen sie meist erst dann, wenn sie als so genannte Klapperdeckel und Stolperfallen den Verkehr beeinträchtigen, die Sicherheit gefährden oder aber zu einer erheblichen Lärmbelästigung führen. Jahrzehnte lang haben sie ihre Funktion bestens erfüllt. Doch mittlerweile sind bundesweit Millionen dieser Schachtabdeckungen infolge des zunehmenden Schwerlastverkehrs sanierungsbedürftig. Als Straßen- und Kanalbauer die Systeme vor Jahrzehnten auslegten, gingen sie noch von Lastfällen aus, die viermal niedriger waren als heute. Für die heute üblichen hohen Verkehrslasten durch N e u e W e g e g e h e n Lkw und Busse sind die Schächte der Abwasserkanäle, aber auch die meisten Straßen, also nicht gebaut. So kommt es bei jedem Überfahren der Schachtabdeckungen zu schlagartigen Belastungen des darunter befindlichen Schachtrings. Die permanenten Schläge zerstören mit der Zeit dessen Mörtelbett und es bilden sich Hohlräume, die langfristig zu Setzungen der Schachtabdeckung führen. Die zunehmende Höhendifferenz verursacht immer intensivere Schlagbelastungen des darunter befindlichen Schachtkörpers — ein Teufelskreis beginnt, an dessen Ende kostenintensive Sanierungen stehen. Diese erweisen sich oft als ein Fass ohne Boden, denn bereits nach ein bis zwei Jahren haben sich wieder ähnliche Schäden ausgebildet. Speziell an diesem Punkt setzen die Überlegungen von Jürgen Stehr, Inhaber der Stehr Baumaschinen GmbH in Schwalmtal-Storndorf bei Alsfeld, und den Entwicklungsingenieuren der BKG in Limburg an.
Systemdenken bringt die Lösung Nachdem man die Schachtabdeckung nicht mehr isoliert betrachtete, war schnell klar, dass ein erfolgreiches Sanieren am kritischsten Punkt ansetzen muss. Der Engpass bei Schachtabdeckungen ist, wie sich zeigte, nicht der Kanaldeckel selbst, sondern die Lastverteilung auf den Schachtunterbau. Die durch den Schwerverkehr hervorgerufenen Belastungen wirken bei konventionellen Schachtabdeckungen zu 100 Prozent senkrecht über die Abdeckung auf den oberen Schachtring und dessen Mörtelbett. Infolge der relativ geringen Auflagefläche der zylindrischen Schachtrahmen alter Bauart kommt es dabei zu einer sehr hohen Flächenpressung einerseits und einer dynamischen Schlagbeanspruchung andererseits. Das gilt besonders für die oft als „Klapperdeckel“ bezeichneten, abgekippten Kanaldeckel. Die üblichen Sanierungsmethoden sehen hier lediglich ein Anheben der Abdeckung mit anschließendem Nivellieren und Unterfüttern durch Vergussmörtel vor. Doch am Wirksystem selber und der Lastverteilung hat sich dadurch nichts geändert – und eben aus diesem Grund sind Sanierungserfolge dieser konventionellen Methode oft nur auf ein bis maximal zwei Jahre begrenzt. Der BKG und der Firma Stehr ging es um eine bessere Lastverteilung und dadurch stark erhöhte Lebensdauer der Sanierungsmaßnahme. Gleichzeitig sollte das neue Verfahren aber auch deutlich kürzere Baustellenzeiten ermöglichen und so den Straßenverkehr weniger behindern. Die hohen Anforderungen machten ein Denken über die eigenen Systemgrenzen hinaus sowie die Kooperation mit entsprechenden Spezialisten aus unterschiedlichen Bereichen erforderlich. Das Ergebnis ist das patentierte Budaplan-System-Stehr. Zertifizierte Einbau-Partnerschaften für das Budaplan-Sanierungssystem Dabei handelt es sich um eine innovative Verbundkonstruktion aus vorgefertigten Einbauteilen. Deren Herzstück ist ein stahlarmierter, konischer Beton-Guss- Rahmen, in dem ein Schachtdeckel sitzt. Der Durchmesser des Rahmens ist zur Straßenoberfläche hin rund 0 Zentimeter größer als an seiner Unterseite. Die konischen Flanken und die dadurch entstehenden größeren Auflageflächen leiten die Verkehrslasten zu rund 85 Prozent in die Fahrbahn und deren Unterbau ab, nur noch 15 Prozent der Last wirken direkt auf den Schachtring. Das sorgt für eine deutlich geringere Druck- und Schlagbelastung des Schachtringes und dessen Mörtelbett. Ganz wesentlich für den Sanierungserfolg ist die korrekte Bauausführung. Um ein gleichbleibend hohes Qualitätsniveau garantieren zu können, kommt es auf das Einhalten gleicher Systemparameter an. Die Buderus Kanalguss GmbH hat sich für den Weg der zertifizierten Einbau-Partnerschaft mit qualifizierten Einbauunternehmen entschieden, um Systemparameter einhalten zu können. So sind beispielsweise die zu verwendenden Baustoffe, wie Vergussmörtel Ombran SVG der MC-Bauchemie Müller GmbH & Co, Bottrop, zwingend vorgeschrieben, um die erforderlichen Qualitäten in den kurzen Abbindezeiten zu realisieren. Gleiches gilt auch für die Verwendung von Heißasphalt. Außerdem darf der Einbau der Budaplan- Schachtabdeckungen nur mit der speziell für diese Anwendung entwickelten Stehr-Konusfräse erfolgen. Mit ihr lässt sich die Asphaltdecke rund um den Schacht in weniger als zehn Minuten konisch ausfräsen. Die gesamte Baumaßnahme bis zur erneuten Freigabe für den Straßenverkehr dauert noch nicht einmal eine Stunde. Der erste Lizenznehmer des Budaplan-Sanierungssystems war die Münchner Firma Dr.- Ing. A. Haenlein GmbH & Co. Die Ziele der Partnerschaften sind: Einbau eines hochwertigen Abdeckungssystems für sehr hohe Beanspruchungen, die durch Richtlinien für die Standardisierung des Oberbaus von Verkehrsflächen (RStO) mit den Bauklassen SV, I, II und III bezeichnet werden. Eine Verlängerung der Nutzungsdauer der Schachtabdeckung einschließlich des Unterbaus. Entwicklung und Anwendung von standardisierten Einbauverfahren von gleichbleibender hoher Qualität, die für die Anwender eindeutig zu bewerten sind. Ständige Qualitätssicherung und Qualitätsüberwachung des Einbausystems. Eine kontinuierliche Weiterentwicklung und Anpassung an gesteigerte Anforderungen. Die Vermeidung von Wartezeiten für die Endkunden durch eine möglichst flächendeckende Bereitstellung der Systemkomponenten und Systemdienstleistungen. Zertifizierte Einbaupartner dürfen ein einheitliches Verbandslogo für Werbezwecke verwenden. Buderus Kanalguss GmbH 11
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