Katalog zum Download - Ãger Tours
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Eine Widmung an seinen verstorbenen<br />
Vater – mit seinem aktuellen<br />
Album „Kecé – Daglar“ hat Zafer<br />
Yurtseven diese persönliche Geste<br />
ausgedrückt. Denn für den 1974<br />
in Istanbul geborenen Musiker ist<br />
Sah Ismail Yurtseven mehr als ein<br />
Vater. „Ohne ihn wäre ich sicher nie<br />
so sehr mit Musik in Berührung gekommen,<br />
dass sie heute Beruf und<br />
meine Berufung ist“, vermutet Zafer<br />
Yurtseven. Aus einer Musikerfamilie<br />
stammt der in Okmeydanin, einem<br />
Bezirk von Istanbul, kommende<br />
Yurtseven nicht. Jedoch hat Musik<br />
ihn geprägt: „Einige meiner Onkels,<br />
mein Großvater, alle haben musiziert.<br />
Und mein Vater hat immer gesungen,<br />
den ganzen Tag. Er hatte eine schöne<br />
Stimme“, erzählt Yurtseven. So wie<br />
der junge Türke selber. So sei ihm<br />
sein beruflicher Weg früh bewusst<br />
gewesen: Ein Leben als Musiker, der<br />
von der Kunst leben könne. Vor allem<br />
erste Kontakte mit türkischen<br />
Musikern und Sängern in Bars und<br />
Cafés in Istanbul, in denen Zafer als<br />
junger Mann arbeitete, hätten dieses<br />
Ziel unterstützt. „Des Öfteren bin ich<br />
dort auch auf die Bühne gegangen<br />
und habe <strong>zum</strong> Publikum gesungen“,<br />
erzählt der 37-jährige. Bereits damals<br />
waren es auch eigene Texte und<br />
Melodien, die Yurtseven präsentierte.<br />
Kreatives Interesse an Deutschland<br />
Fortan konzentrierte sich der passionierte<br />
Musiker auf sein berufliches<br />
Ziel: Erst in einem Bildungszentrum<br />
seiner Heimatstadt, in dem er mit<br />
17 Jahren mit türkischen Volkstanz<br />
in Berührung kam. Dann selber als<br />
Tanzlehrer, der mit gerade 20 Jahren in<br />
Istanbul eine eigene Folklore-Musik-<br />
Schule eröffnete. „Ungefähr zur selben<br />
Zeit bin ich mit anderen Musikern<br />
viel in Europa herum gereist und auch<br />
nach Deutschland gekommen“, erzählt<br />
Zafer. Das Land habe ihn schon<br />
länger interessiert, da er viel Gutes gehört<br />
habe: „Einer meiner Cousins hat<br />
mir oft von Berlin vorgeschwärmt. Es<br />
sei eine große Stadt, jedoch auch eine<br />
sehr saubere und ordentliche. Und es<br />
gäbe dort viele Restaurants und Bars“.<br />
Inspirationen, die aus dem Leben<br />
kommen Zafer Yurtseven ging 2001<br />
nach Berlin – ohne ein Wort Deutsch<br />
und nur mit einem in der Stadt lebenden<br />
Onkel als einzige ihm bekannte<br />
Person. Von diesen ersten Wochen<br />
in der ihm damals fremden Stadt erzählt<br />
er bei seinen Auftritten gern<br />
– wie auch von den Dingen, die um<br />
ihn herum passieren und die er genau<br />
beobachtet. „Her türkü bir hayattir.<br />
Her hayat bir dünyadir“, heißt es in<br />
seinem aktuellen Album. Frei übersetzt:<br />
„Jedes Lied ist wie ein Leben,<br />
jedes Leben ist wie eine Welt!“ Überall<br />
findet Yurtseven diese Inspirationen:<br />
Im Rückblick auf seine eigene unbeschwerte<br />
Kindheit in Istanbul,<br />
die er auf seiner neuen CD in einem<br />
Gedicht thematisiert hat. In einer<br />
musikalischen Geschichte über seine<br />
Tochter. Oder in den Literaten und<br />
Dichtern der Türkei, wie Pir Sultan<br />
Abdal und Asik Veysel, die sich vor<br />
tausend oder zweitausend Jahren<br />
bereits sehr frei und offen in ihren<br />
Gedanken geäußert haben. So wie es<br />
auch Zafer Yurtseven macht, der sich<br />
als einen weltoffenen und auch seinem<br />
Heimatland kritisch gegenüber<br />
stehenden Menschen sieht. Das was<br />
er in der Türkei wie in Deutschland<br />
erlebt, möchte er in seinen Liedern<br />
ausdrücken. Interesse an Rockmusik<br />
und türkischem Theater Und dann ist<br />
da der andere Zafer, der Rockmusik<br />
hört und mit anderen Rockmusikern<br />
<strong>zum</strong> Besten gibt. Und auf die Frage<br />
nach künstlerischen Vorbildern sagt:<br />
„Michal Jackson!“ So vielseitig, so<br />
perfekt in seiner Gesamtheit aus<br />
Musik, Tanz, Choreografie sei kein<br />
anderer. Vielleicht ein Grund warum<br />
Yurtseven bis heute alles gern in<br />
eigener Regie macht und sein Texter,<br />
Komponist, Produzent und Designer<br />
seiner CD’s ist. Und seit Kurzem<br />
auch als Organisator eines aus der<br />
Türkei kommenden Theaterstücks<br />
in Deutschland agiert – mit der<br />
Schauspielerin Günay Karacaoglu<br />
als Protagonistin, die in Yurtsevens<br />
Heimat längst ein Star ist. Mit ihr<br />
und ihrem Ensemble plant er weitere<br />
Auftritte in deutschen Städten,<br />
<strong>zum</strong> Beispiel in Hamburg oder Köln.<br />
Wieder in seinem Sinne: „Jedes Stück<br />
ist eine Welt“.<br />
Bilder: © dataproduktion<br />
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