Nr. 4 - oeku Kirche und Umwelt
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OeKU<br />
Nachrichten<br />
Ökumenische Arbeitsgemeinschaft <strong>Kirche</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong><br />
Nummer 4, Dezember 2001<br />
„Wer in einer Oase weilt, ist für<br />
die Bewässerung der Wüste verloren.“<br />
Ich weiss nicht, wo ich diesen Satz<br />
aufgeschnappt habe, aber er begleitet<br />
mich seit einiger Zeit. Die Ereignisse<br />
<strong>und</strong> Hintergründe im Zusammenhang<br />
mit Afghanistan lassen<br />
mich genauso darüber grübeln wie<br />
unser <strong>Umwelt</strong>verhalten, das die<br />
Gr<strong>und</strong>lagen der nächsten Generationen<br />
zerstört. So suche ich mit<br />
dem „Oasenbild“ nach Antworten:<br />
Wer könnte die Oasenbewohner<br />
motivieren – oder zwingen? Dieser<br />
Weg führte mich bis jetzt nie zu<br />
einer Lösung, es gab immer zu viele<br />
Auswege…<br />
Die Wüste könnte schreien – es<br />
nützt aber nichts, wenn sie nicht<br />
gehört wird, weil das Plätschern des<br />
Wassers in der Oase zu laut ist…<br />
Die Boten, die ihr zur Verfügung stehen<br />
sind bedeutungslos. Die Wüste<br />
müsste etwas bieten können, das<br />
die Oasenbewohner unbedingt haben<br />
wollen <strong>und</strong> nur durch Bewässerung<br />
zu kriegen ist…<br />
Gedankensplitter von<br />
Dorothea Loosli-Amstutz<br />
In dieser Ausgabe<br />
Zur Revision des Tierschutzgesetzes 2<br />
SchöpfungsZeit 2001 3<br />
Energiekurse 2001 6<br />
Mitteilungen 8<br />
Schwerpunkt Heftmitte<br />
Erd-Charta 4 – 5<br />
JEANINE KOSCH<br />
Bauplan für eine heile Welt<br />
"Lothar" – ist lange her. Algerien<br />
<strong>und</strong> seine <strong>Umwelt</strong>sünden – sind<br />
weit weg. Und wer mag schon etwas<br />
gegen den schönen <strong>und</strong> (zu)<br />
warmen Sommer <strong>und</strong> Herbst einwenden.<br />
Die Kritik an der neuen<br />
Erd-Charta ist also vorprogrammiert.<br />
Allerdings belegt eine<br />
UNIVOX Studie von 1999: Die<br />
Mehrheit der Bevölkerung ist der<br />
Ansicht, dass <strong>Umwelt</strong>schutz im<br />
staatlichen Handeln eine noch<br />
grössere Bedeutung haben sollte.<br />
<strong>Umwelt</strong>schutz ist also keineswegs<br />
Schnee von gestern, auch<br />
kein Nischenkampfplatz einiger<br />
weniger Menschen mit alternativem<br />
Lebensstil. In der heutigen<br />
globalen Situation heisst die <strong>Umwelt</strong><br />
<strong>und</strong> Mitwelt schützen "Verantwortung<br />
übernehmen für einander,<br />
für die grössere Gemeinschaft<br />
allen Lebens <strong>und</strong> für zukünftige<br />
Generationen". So formuliert es<br />
die Präambel der Erd-Charta.<br />
Die Erd-Charta formuliert Leitlinien<br />
für das Verhalten des Einzelnen,<br />
von Organisationen, von<br />
Wirtschaft, Regierungen <strong>und</strong> übernationalen<br />
Einrichtungen. Dahinter<br />
steckt die Notwendigkeit von<br />
gemeinsamen Gr<strong>und</strong>werten als<br />
ethischem F<strong>und</strong>ament für die entstehende<br />
Weltgemeinschaft. Es<br />
geht darum, dass wir Verantwor-<br />
tung übernehmen für unser Handeln<br />
<strong>und</strong> die Konsequenzen, die<br />
sich daraus ergeben. Die Erd-<br />
Charta erinnert uns daran, dass<br />
ökologisches Gleichgewicht, soziale<br />
Gerechtigkeit sowie Demokratie,<br />
Gewaltfreiheit <strong>und</strong> Frieden<br />
zum "Heil der Welt" gehören.<br />
An Weihnachten feiern wir das<br />
Kommen Gottes auf die Erde <strong>und</strong><br />
beten um Frieden für diese Erde.<br />
Ostern ist die Erinnerung an das<br />
"Heil der Welt", das aus dem Holz<br />
des Kreuzes aufersteht. Täglich beten<br />
wir "geheiligt werde Dein<br />
Name"… – Was hindert uns also<br />
daran, als Christinnen <strong>und</strong> Christen<br />
aktiv an einer heilen Welt zu<br />
bauen <strong>und</strong> als ersten Schritt die<br />
Erd-Charta zu unterzeichnen <strong>und</strong><br />
danach zu handeln?<br />
Jeanine Kosch, Theologin <strong>und</strong> Kantonsrätin<br />
der Grünen in Zürich setzt sich ein für<br />
nachhaltiges Denken <strong>und</strong> Handeln in <strong>Kirche</strong><br />
<strong>und</strong> Politik.<br />
Die Erd-Charta kann von Einzelpersonen<br />
<strong>und</strong> Organisationen auf der Homepage<br />
www.earthcharter.org unterzeichnet<br />
werden. Der Vorstand der OeKU<br />
hat die Charta am 12.12.2001 angenommen<br />
<strong>und</strong> empfiehlt sie zur Unterzeichnung<br />
weiter. Siehe Seiten 4+5
OeKU-Nachrichten 4/01<br />
Revision des Tierschutzgesetzes<br />
In seiner Vernehmlassungsantwort an das Volkswirtschaftsdepartement<br />
unterstützt der OeKU-Vorstand die Stossrichtung der Revision des<br />
Tierschutzgesetzes <strong>und</strong> befürwortet die darin enthaltene begrenzte<br />
Lockerung des Schächtverbotes.<br />
Der OeKU-Vorstand unterstützt die Gesetzesrevision namentlich<br />
was die Beibehaltung des Schutzniveaus für die Tiere <strong>und</strong> die Verbesserung<br />
des Vollzugs der Tierschutzgesetzgebung anbelangt. Da<br />
dem Tierschutzgesetz von 1978 z. T. noch immer nicht nachgelebt<br />
wird, begrüsst der OeKU-Vorstand die neuen Vollzugsinstrumente<br />
in den Bereichen Information, Ausbildung <strong>und</strong> Motivation sowie<br />
die Einführung von Leistungs- <strong>und</strong> Zielvereinbarungen.<br />
Folgende Überlegungen bezüglich der Lockerung des Schächtverbots<br />
waren dem OeKU-Vorstand zentral:<br />
• Die Schlachtung von Tieren<br />
ohne Leiden kann es schwerlich<br />
geben. Spezialisten sind<br />
sich nicht einig, ob das Leiden<br />
des Tieres beim Schächten<br />
wesentlich grösser ist als bei<br />
den bei uns üblichen Schlachtmethoden<br />
(auch mit Betäubung).<br />
Angesichts einer solchen<br />
Unsicherheit ist aber ein<br />
schwerwiegender Eingriff in<br />
die Religionsfreiheit problematisch.<br />
• Die Minimierung von Leiden<br />
ist auch beim Schächten ein<br />
Anliegen, wie die einschlägigen<br />
rituellen Vorschriften zeigen.<br />
• Ein konsequentes Schächtverbot<br />
aus tierschützerischen<br />
Gründen würde auch ein Importverbot<br />
für geschächtetes<br />
Fleisch implizieren – was<br />
glücklicherweise niemand verlangt,<br />
denn dies bedeutete ein<br />
Verbot des Fleischgenusses für<br />
religiöse Minderheiten.<br />
• Eine kontrollierte Lockerung<br />
des Schächtverbotes im Sinne<br />
einer Ausnahmeregelung – so<br />
der Vorschlag der TschG-Revision<br />
– garantiert zumindest<br />
eine fachgerechte Durchführung<br />
der Schlachtung in der<br />
Schweiz mit möglichst geringem<br />
Leiden für die Tiere.<br />
• Das Schächten ist eine religiöse<br />
Handlung <strong>und</strong> darf darum<br />
nicht einfach nur nach rein<br />
biologisch-tierschützerischen<br />
Gesichtspunkten betrachtet<br />
werden. Als religiöse <strong>und</strong> rituelle<br />
Handlung garantiert die<br />
Praxis des Schächtens das Bewusstsein<br />
der Problematik des<br />
Tötens von Tieren besser als<br />
andere Tötungsmethoden<br />
(Massenschlachtungen, maschinelle<br />
Tötung). Der Respekt<br />
vor dem Tier als Geschöpf<br />
scheint durch die Anrufung<br />
Gottes eher gewährleistet.<br />
Dies mag zwar dem Tier<br />
vordergründig wenig nützen.<br />
Dennoch scheint uns der Respekt<br />
des Menschen anderen<br />
Geschöpfen gegenüber beim<br />
Nehmen von Leben in einer<br />
liturgischen Form ein Element<br />
zu sein, das im Menschen die<br />
gr<strong>und</strong>sätzliche Problematik<br />
seines Tuns wach hält.<br />
IMPRESSUM: Herausgeber/Editeur: Oekumenische Arbeitsgemeinschaft <strong>Kirche</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> (OeKU)/<br />
Communauté Oecuménique de Travail Eglise et Environnement (COTE), PF/CP 7449, 3001 Bern, T 031 398 23 45,<br />
F 031 398 23 47, Mail: <strong>oeku</strong>@kirchen.ch, Net: www.kirchen.ch/<strong>oeku</strong>. Redaktion/Rédaction: Kurt Zaugg-Ott<br />
(zg), Kurt Aufdereggen (ak). Layout: Kurt Aufdereggen. Übersetzung/Traduction: Martine Besse, Biel. Druck,<br />
Versand/Impression, diffusion: Basisdruck, Waldhöheweg 33A, 3013 Bern. Adressänderungen bitte an OeKU.<br />
• Wichtiger <strong>und</strong> entscheidender<br />
als die Todesart eines Tieres erscheint<br />
uns zudem aus ethischer<br />
Sicht die Art <strong>und</strong> Weise<br />
seines Lebens vor dem Tod. In<br />
der täglichen Praxis der Tierhaltung<br />
in unserem Land wird<br />
Nutztieren auch heute durch<br />
Überzüchtung, wenig artgerechte<br />
Haltung, Tiertransporte<br />
usw. viel Leid zugemutet.<br />
Die Verbesserung der Lebensmöglichkeiten<br />
unserer Nutztiere<br />
<strong>und</strong> die allgemeine Reduktion<br />
des Fleischkonsums<br />
scheinen uns darum wichtiger<br />
als das Verbot einer bestimmten,<br />
historisch <strong>und</strong> religiös verwurzelten<br />
Form der Schlachtung.<br />
zg/OeKU<br />
Was ist Schächten?<br />
Das Schächten als rituelle religiöse<br />
Handlung, die bei Juden <strong>und</strong><br />
Moslems gleichsam ausgeführt<br />
wird, besteht darin, dass das zu<br />
schlachtende Tier niedergelegt <strong>und</strong><br />
der Schächtschnitt vollzogen wird.<br />
Dabei werden mit einem speziellen<br />
Schächtmesser alle Weichteile<br />
des Halses (Luft- <strong>und</strong> Speiseröhre<br />
sowie Blutgefässe) mit einem<br />
Schnitt durchtrennt, so dass das<br />
Tier in der Folge ausgeblutet werden<br />
kann. Dies wiederum ist damit<br />
begründet, dass den Juden der<br />
Genuss von Blut untersagt ist (Gen<br />
9,4), da dieses als Träger der Seele<br />
<strong>und</strong> Sitz des Lebens gilt, über das<br />
nur Gott allein verfügen darf. Die<br />
Einführung des Schächtverbotes<br />
1893 hat einen klar antisemitischen<br />
Hintergr<strong>und</strong>.<br />
Vgl.: Art. „Schächtverbot“ in: Historisches<br />
Lexikon der Schweiz.<br />
2
OeKU-Nachrichten 4/01<br />
Schöpferische SchöpfungsZeit<br />
Aktive Kommission im Kanton Aargau<br />
Unsere Kommission "Bewahrung der Schöpfung"<br />
konnte dieses Jahr verschiedene Veranstaltungen<br />
in Aarau <strong>und</strong> Laufenburg durchführen. In der<br />
Stadtkirche Aarau fanden unter der Leitung von<br />
Pfr. Richard Nöthiger ein reformierter Gottesdienst,<br />
in Laufenburg in der reformierten <strong>Kirche</strong><br />
mit Frau Pfarrerin Verena Salvisberg <strong>und</strong> Herrn<br />
Pfr. Walter Schärli ein <strong>oeku</strong>menischer Gottesdienst<br />
statt. Mitgewirkt haben jeweils mit kürzeren<br />
Ansprachen <strong>und</strong> Lesungen Mitglieder der<br />
Kommission. Der Gottesdienstbesuch war beiderorts<br />
sehr gut.<br />
Im Anfang schuf Gott den Himmel<br />
<strong>und</strong> die Erde. Die Erde war aber<br />
wüst <strong>und</strong> öde, <strong>und</strong> Finsternis lag auf der<br />
Urflut, <strong>und</strong> der Geist Gottes schwebte<br />
über den Wassern. (1. Mose 1,1.2)<br />
In Laufenburg<br />
führten wir drei<br />
vorbereitende Diskussionsabende<br />
durch. Einführende<br />
Referate von Fachleuten<br />
zu den Themen "Landschaftsverbrauch ist<br />
Bodenverbrauch" <strong>und</strong> zum "Boden aus biologischer<br />
Sicht" erhielten jeweils partnerschaftlich die<br />
theologische Sicht beider Konfessionen beigestellt.<br />
Es ergaben sich lebhafte <strong>und</strong> ergiebige Diskussionen.<br />
Alle Anwesenden erlebten w<strong>und</strong>erbar<br />
ganzheitliche <strong>und</strong> tiefgründige Veranstaltungen.<br />
Gerhard Ammann<br />
Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler der siebten <strong>und</strong> achten Klassen in Kleindöttingen<br />
gestalteten einen Weg auf dem Hügel vor der Antoniuskirche.<br />
Glarner Fridolin wandert auf festem Boden<br />
Die Schöpfungsbericht-Zitate auf dieser Seite dienten als Impulse für<br />
die Gesprächsabende der Aargauer Kommission „Bewahrung der Schöpfung“.<br />
Besinnlicher Erlebnisweg in Kleindöttingen<br />
In der Antoniuspfarrei von Kleindöttingen hat<br />
sich eine Gruppe katholischer Oberstufenschülerinnen<br />
<strong>und</strong> -schüler im Rahmen des Religionsunterrichts<br />
mit dem Thema „Boden“ auseinander<br />
gesetzt. Unter der Leitung des Jugendseelsorgers<br />
<strong>und</strong> der Katechetin befassten sich die Klassen mit<br />
der Bedeutung der Erde für das Leben, mit Aussagen<br />
aus dem biblischen Schöpfungsbericht <strong>und</strong><br />
der Rede des Häuptlings Seattle an den Präsidenten<br />
der Vereinigten Staaten im Jahre 1855.<br />
Vom 14. bis 21. September war die Ausstellung<br />
„Erlebnis Boden“ im Stadtglarner Fridolinsheim<br />
zu sehen. Neben den Schautafeln lag eine Untersuchung<br />
über die Entstehung <strong>und</strong> Bedeutung des<br />
Glarner Bodens vor. Die gutbesuchte Ausstellung<br />
wurde von der katholischen Kirchgemeinde Glarus-Riedern-Ennenda,<br />
von den reformierten<br />
Kirchgemeinden Glarus-Riedern <strong>und</strong> Ennenda sowie<br />
vom kantonalen Amt für <strong>Umwelt</strong>schutz getragen<br />
<strong>und</strong> durch ein vielfältiges Rahmenprogramm<br />
ergänzt. So traten an der Eröffnungsfeier der Landesstatthalter<br />
<strong>und</strong> der Männerchor<br />
Glarus auf. Die Materialien der OeKU<br />
konnten auch zur Gestaltung des Bettag-Gottesdienstes<br />
verwendet werden.<br />
Christoph Baumgartner/ak<br />
Dann pflanzte Gott der<br />
Herr einen Garten in<br />
Eden gegen Osten <strong>und</strong> setzte<br />
den Menschen darein, den er<br />
gebildet hatte. (1. Mose 2,8)<br />
Mit Spaten, Schaufeln<br />
<strong>und</strong> Eimern widmeten<br />
sich die Mädchen<br />
<strong>und</strong> Jungen<br />
auch praktisch dem<br />
Boden <strong>und</strong> bauten<br />
beim Pfarreizentrum<br />
einen Bodenerlebnisweg,<br />
welcher bis zum Einbruch des Winters begehbar<br />
blieb. Hier konnte erlebt werden, dass die<br />
Fussreflexzonen ganz unterschiedlich auf feuchte,<br />
warme, harte, weiche, kühle, spitzige, glatte<br />
<strong>und</strong> rauhe Flächen reagieren. Kurze Texte am<br />
Wegrand luden ein, sich Gedanken zum Thema<br />
Boden zu machen. Claudia Rüegsegger/ak<br />
3
OeKU-Nachrichten 4/01<br />
Erd-Charta: Wegweiser in die Zukunft<br />
VON KURT ZAUGG-OTT<br />
Der OeKU-Vorstand hat an seiner Dezember-Sitzung die Unterzeichnung der Erd-Charta beschlossen<br />
<strong>und</strong> empfiehlt <strong>Kirche</strong>n, Kirchgemeinden <strong>und</strong> kirchlichen Gruppen, dies ebenso zu tun.<br />
Der Text der Erd-Charta ist für die Diskussion in Gruppen geeignet. Einige Passagen lassen sich<br />
auch in gottesdienstlichen Anlässen verwenden.<br />
Mit der Erd-Charta hätte am Erdgipfel in Rio<br />
de Janeiro im Jahr 1992 ein gr<strong>und</strong>legender <strong>und</strong><br />
verbindlicher ethischer Rahmen für verschiedene<br />
Aufgaben <strong>und</strong> Anliegen der Agenda 21 geschaffen<br />
werden sollen. Die Bemühungen um eine gemeinsame<br />
Charta scheiterten jedoch. Neue Impulse<br />
kamen wenige Jahre danach vom "Rat der<br />
Erde" (Earth Council, Costa Rica) <strong>und</strong> vom Internationalen<br />
Grünen Kreuz. Unterstützt wurden die<br />
beiden Organisationen von der niederländischen<br />
Regierung. 1995 wurde in Den Haag zusammen<br />
mit anderen Nichtregierungsorganisationen eine<br />
Kommission für die Erd-Charta gegründet. Nach<br />
der Überarbeitung mehrerer Entwürfe konnte im<br />
Juni 2000 in Den Haag die endgültige Fassung der<br />
Erd-Charta verabschiedet werden.<br />
Die Erd-Charta-Initiative ist heute in über 40<br />
Ländern verankert <strong>und</strong> versucht, den Text der<br />
Erd-Charta auf die Tagesordnung des "Weltgipfels<br />
zur nachhaltigen Entwicklung" im September<br />
2002 in Johannesburg zu bringen <strong>und</strong> dessen Bestätigung<br />
zu erreichen.<br />
Ziele der Erd-Charta-Initiative sind u. a.:<br />
• Einen weltweiten Dialog über gemeinsame<br />
Werte <strong>und</strong> globale Ethik zu fördern.<br />
• Die Erd-Charta auf der ganzen Welt als Vertrag<br />
der Völker bekannt zu machen, der das Bewusstsein<br />
<strong>und</strong> das Engagement für die Werte<br />
der Erd-Charta weckt <strong>und</strong> deren Umsetzung<br />
voran bringt.<br />
Die Erd-Charta fördert das globale Bewusstsein<br />
Aus der Präambel:<br />
"Wir stehen an einem kritischen Punkt der Erdgeschichte,<br />
an dem die Menschheit den Weg in ihre<br />
Zukunft wählen muss. Da die Welt zunehmend<br />
miteinander verflochten ist <strong>und</strong> ökologisch zerbrechlicher<br />
wird, birgt die Zukunft gleichzeitig grosse<br />
Gefahren <strong>und</strong> grosse Chancen. Wollen wir vorankommen,<br />
müssen wir anerkennen, dass wir trotz<br />
<strong>und</strong> gerade in der grossartigen Vielfalt von Kulturen<br />
<strong>und</strong> Lebensformen eine einzige menschliche<br />
Familie, eine globale Gemeinschaft mit einem gemeinsamen<br />
Schicksal sind. Wir müssen uns zusammentun,<br />
um eine nachhaltige Weltgesellschaft zu<br />
schaffen, die sich auf Achtung gegenüber der Natur,<br />
die allgemeinen Menschenrechte, wirtschaftliche<br />
Gerechtigkeit <strong>und</strong> eine Kultur des Friedens<br />
gründet. Auf dem Weg dorthin ist es unabdingbar,<br />
dass wir, die Völker der Erde, Verantwortung übernehmen<br />
für einander, für die grössere Gemeinschaft<br />
allen Lebens <strong>und</strong> für zukünftige Generationen.<br />
Wir haben die Wahl: Entweder bilden wir eine globale<br />
Partnerschaft, um für die Erde <strong>und</strong> füreinander<br />
zu sorgen, oder wir riskieren, uns selbst <strong>und</strong><br />
die Vielfalt des Lebens zugr<strong>und</strong>e zu richten. Notwendig<br />
sind gr<strong>und</strong>legende Änderungen unserer<br />
Werte, Institutionen <strong>und</strong> Lebensweise. Wir müssen<br />
uns klar machen: sind die Gr<strong>und</strong>bedürfnisse<br />
erst einmal befriedigt, dann bedeutet menschliche<br />
Entwicklung "mehr Sein" <strong>und</strong> nicht "mehr Haben"."<br />
4
OeKU-Nachrichten 4/01<br />
In vier thematische Bereiche aufgeteilt stellt die<br />
Charta 16 Gr<strong>und</strong>sätze für einen anderen Umgang<br />
mit Mitwelt <strong>und</strong> Mitmensch vor: 1) Achtung vor<br />
dem Leben <strong>und</strong> Sorge für die Gemeinschaft des<br />
Lebens, 2.) Ökologische Ganzheit, 3.) Soziale <strong>und</strong><br />
wirtschaftliche Gerechtigkeit, 4.) Demokratie,<br />
Gewaltfreiheit <strong>und</strong> Frieden. Nachfolgend die ersten<br />
drei Gr<strong>und</strong>sätze zum ersten Themenbereich:<br />
1. Achtung haben vor der Erde <strong>und</strong><br />
dem Leben in seiner ganzen Vielfalt.<br />
a. Erkennen, dass alles, was<br />
ist, voneinander abhängig ist<br />
<strong>und</strong> alles, was lebt, einen<br />
Wert in sich hat, unabhängig<br />
von seinem<br />
Nutzwert für die<br />
Menschen.<br />
b. Das Vertrauen<br />
bekräftigen<br />
in die<br />
unveräusserliche<br />
Würde<br />
eines jeden<br />
Menschen<br />
<strong>und</strong> in die<br />
intellektuellen,<br />
künstlerischen,<br />
ethischen<br />
<strong>und</strong> spirituellen<br />
Fähigkeiten<br />
der Menschheit.<br />
3. Gerechte, partizipatorische, nachhaltige <strong>und</strong><br />
friedliche demokratische Gesellschaften aufbauen.<br />
a. Sicherstellen, dass die Menschenrechte <strong>und</strong><br />
Gr<strong>und</strong>freiheiten überall gewährleistet werden <strong>und</strong><br />
jeder Mensch die Chance bekommt, seine Begabungen<br />
voll zu entfalten.<br />
b. Soziale <strong>und</strong> wirtschaftliche Gerechtigkeit<br />
fördern, die es allen ermöglicht, ein materiell gesichertes<br />
<strong>und</strong> erfülltes Leben zu führen, ohne dabei<br />
ökologische Grenzen zu verletzen.<br />
Kontakt <strong>und</strong> Adresse<br />
Der deutsche Text der Erd-Charta kann mit vielen<br />
zusätzlichen Informationen von der Homepage<br />
der Ökumenischen Initiative "Eine Welt" heruntergeladen<br />
werden: www.oeiew.de.<br />
Die Unterzeichnung der Charta erfolgt für Einzelpersonen<br />
<strong>und</strong> Organisationen über das Internet:<br />
www.earthcharter.org<br />
Earth Charter International Secretariat<br />
c/o Earth Council<br />
P.O. Box 319-6100 San José, Costa Rica<br />
Phone: (506) 205-1600/ Fax: (506) 249-3500<br />
E-mail: info@earthcharter.org<br />
Website: www.earthcharter.org<br />
2. Für die Gemeinschaft<br />
des Lebens in<br />
Verständnis, Mitgefühl<br />
<strong>und</strong> Liebe sorgen.<br />
a. Anerkennen, dass mit dem<br />
Recht auf Aneignung, Verwaltung <strong>und</strong><br />
Gebrauch der natürlichen Ressourcen die<br />
Pflicht verb<strong>und</strong>en ist, <strong>Umwelt</strong>schäden zu vermeiden<br />
<strong>und</strong> die Rechte der Menschen zu schützen.<br />
b. Bekräftigen, dass mit mehr Freiheit, Wissen<br />
<strong>und</strong> Macht auch die Verantwortung für die Förderung<br />
des Gemeinwohls wächst.<br />
5
OeKU-Nachrichten 4/01<br />
Heimatschutzpreis für Gerhard Ammann<br />
Langjähriger Präsident<br />
des Aargauischen B<strong>und</strong>es<br />
für Naturschutz, ehemaliger<br />
Kantonsschullehrer,<br />
Wegbereiter <strong>und</strong> Aufklärer,<br />
unermüdlicher Inventarisator,<br />
Präsident der<br />
Aargauer Kommission<br />
„Bewahrung der Schöpfung“:<br />
der vielfältige Geograf<br />
Gerhard Ammann ist<br />
im Herbst mit dem Heimatschutzpreis des Kantons<br />
Aargau ausgezeichnet worden.<br />
Bei der Preisübergabe im Naturama-Neubau<br />
bezeichnete der Stadtammann von Aarau den Natur-<br />
<strong>und</strong> Landschaftsschutz, wie ihn Gerhard Ammann<br />
seit Jahrzehnten betreibt, als „gesellschaftliche<br />
Zukunftsaufgabe“. Auch Ammann sah seine<br />
Würdigung nicht als ein Zeichen für eine je abzuschliessende<br />
Leistung, sondern als eine Verpflichtung<br />
zum Weitermachen. Deshalb gab er den mit<br />
10’000 Franken dotierten Preis gleich an Konrad<br />
Pfeifer, den Präsidenten der Stiftung Galegge in<br />
Suhr weiter <strong>und</strong> freute sich über die Worte des<br />
Aargauer Baudirektors Beyeler: „Wir müssen die<br />
Stimmen der Natur ernst nehmen. Natur- <strong>und</strong> Heimatschutz<br />
fangen in unseren Köpfen <strong>und</strong> Herzen<br />
an!“<br />
ak<br />
Kalender zum UNO-Jahr der Berge<br />
Zum Internationalen Jahr der Berge kann bei der<br />
Stiftung Bildung <strong>und</strong> Entwicklung ein grossformatiger<br />
Kalender „Berge 2002“ <strong>und</strong> verschiedenes<br />
Begleitmaterial bestellt werden. Der Kalender wurde<br />
im Auftrag der Direktion für Entwicklung <strong>und</strong><br />
Zusammenarbeit (DEZA) realisiert <strong>und</strong> kann gratis<br />
bezogen werden. Weitere Materialien für den<br />
Unterricht können zusätzlich bestellt werden. ak<br />
Bestelladresse:<br />
Stiftung Bildung <strong>und</strong> Enwicklung, Tel 031 389 20 21, Fax -29,<br />
info@bern.globaleducation.ch, www.globaleducation.ch<br />
Energie-Sparpotenzial in <strong>Kirche</strong>n<br />
An den diesjährigen Energiekursen der OeKU in<br />
Visp/VS <strong>und</strong> in Langenthal haben insgesamt 53<br />
Personen teilgenommen. Die beiden Kurse sind<br />
von Energie Schweiz <strong>und</strong> den Reformierten <strong>Kirche</strong>n<br />
Bern-Jura finanziell unterstützt worden <strong>und</strong><br />
bei den Teilnehmenden auf ein gutes Echo gestossen.<br />
Im Wallis wurde von der kantonalen<br />
Energiefachstelle das Angebot gemacht, bei jeder<br />
Energieverbrauchs- <strong>und</strong> Effizienzanalyse einer<br />
Pfarrei die Hälfte der Kosten zu übernehmen.<br />
Die kantonalen Energiefachstellen <strong>und</strong> regionalen<br />
Energieberater haben aufgezeigt, dass mit<br />
einfachen Verhaltensänderungen <strong>und</strong> mit modernen<br />
Steuerungsgeräten bis zu 40 Prozent der Heizenergie<br />
(<strong>und</strong> der<br />
dadurch anfallenden<br />
Kosten!) eingespart<br />
werden können.<br />
ak<br />
Mit diesem Plakat hat der<br />
deutsche Solarkraftwerksbauer<br />
SolarWorld.de anlässlich<br />
des Klimagipfels in Bonn für<br />
seine Produkte geworben.<br />
„Internationales Jahr der Berge“ 2002<br />
Mit dem zehnten Jahrestag des Erdgipfels von Rio<br />
fällt 2002 das UNO-Jahr der Berge zusammen. Die<br />
Agenda 21 für eine nachhaltige Entwicklung widmet<br />
den Berggebieten ein eigenes Kapitel, das<br />
Kapitel 13: „Die Bergregionen sind wichtige Quellen<br />
für Wasser, Energie, Mineralien, forst- <strong>und</strong> landwirtschaftliche<br />
Produkte, <strong>und</strong> sie sind Erholungsgebiete.“<br />
In der Schweiz <strong>und</strong> den benachbarten Ländern<br />
richtet sich der Blick deshalb auf die Alpen, das<br />
grösste <strong>und</strong> höchste Gebirgsmassiv Europas.<br />
Andreas Weissen, Leiter des Alpen-Programms<br />
beim WWF Schweiz, bezeichnet die Alpen als ein<br />
geologisches Freilichtmuseum <strong>und</strong> hat beim WWF<br />
eine Alpenkampagne mit Lehrmitteln für Schulen<br />
<strong>und</strong> weitere Interessierte gestartet. ak<br />
Weitere Informationen zum Lebensraum Alpen:<br />
www.kids-for-the-alps.net (WWF-Schulkampagne)<br />
www.cipra.org (Alpenschutzkommission)<br />
www.alpeninitiative.ch (Pro Umsetzung Alpenschutzartikel)<br />
www.mountainwilderness.ch (Internat. AlpinistInnenbewegung)<br />
www.alpenallianz.org (Gemeindenetzwerk „Allianz in den Alpen“)<br />
www.wwf.ch (WWF, u.a. mit Stromlabel-Vergleich für Alpenschutz)<br />
6
OeKU-Nachrichten 4/01<br />
BÜCHER-<br />
TIPP<br />
Der Verein Lokale Agenda 21 hat einen<br />
Leitfaden für Leute entwickelt,<br />
die sich in ihrem Dorf oder Quartier<br />
für die nachhaltige Entwicklung einsetzen<br />
möchten.<br />
Nach dem umfangreichen „Handbuch<br />
Lokale Agenda 21“ (vgl. OeKU<br />
<strong>Nr</strong>. 3/00) gibt die Broschüre "Grosses<br />
fängt im Kleinen an" hilfreiche Anstösse<br />
zu nachhaltigen Taten im Alltag.<br />
Neben zwölf weiteren Organisationen zeigt<br />
auch die OeKU praktische Handlungsmöglichkeiten<br />
im eigenen Umfeld auf. Die<br />
sechs informativen Kapitel widmen sich<br />
unter anderem den Bereichen Ges<strong>und</strong>heit,<br />
Naturschutz, Finanzen, Energie <strong>und</strong> werden<br />
mit Beispielen aus Gemeinden in der<br />
ganzen Schweiz abger<strong>und</strong>et.<br />
Ein hilfreicher Adressenteil<br />
komplettiert das Serviceangebot<br />
des 72 Seiten<br />
starken Readers. Der Leitfaden<br />
(dt/frz/it) ist für 15.-<br />
beim Verein "Lokale Agenda<br />
21" c/o ecos.ch, Postfach,<br />
4001 Basel, Tel. 061<br />
205 10 00, www.agenda-<br />
21.ch erhältlich.<br />
Beilage: Tiere in der Bibel<br />
Eingefaltet in diese Ausgabe der<br />
OeKU-Nachrichten finden Sie<br />
einen Hinweis auf die kürzlich<br />
erschienene KiK-Arbeitsmappe<br />
„Tiere in der Bibel“.<br />
Der KiK-Verlag ist ein Unternehmen<br />
des KiK-Verbands<br />
(„Kinder in der <strong>Kirche</strong>“) <strong>und</strong><br />
realisiert für alle Altersstufen<br />
Produktionen im Bereich von<br />
Lebens- <strong>und</strong> Glaubensfragen.<br />
Stadt Bern: Weniger<br />
Ausgaben dank Ökologie<br />
Die Stadt Bern macht ernst mit<br />
dem <strong>Umwelt</strong>schutz in der Verwaltung<br />
<strong>und</strong> will in den nächsten<br />
drei Jahren für Fr. 860’000.– die<br />
Arbeit der Verwaltung nach ökologischen<br />
Kriterien verbessern.<br />
Dadurch würden mittelfristig<br />
Kosten eingespart. Die Stadtgärtnerei<br />
verzichte schon heute<br />
auf Chemikalien <strong>und</strong> vermeide<br />
Leerfahrten mit Lastwagen.<br />
Agenda<br />
Liturgie für die Erde<br />
Experimentelle Spiritualität des Netzwerks Junger Erwachsener mit Andreas Fischer<br />
Offene <strong>Kirche</strong> St. Leonhard in St. Gallen, Sonntag, 6. Januar 2002, 18.30 Uhr<br />
Kirchliche Erwachsenenbildung der ev.-ref. <strong>Kirche</strong>n St. Gallen/Appenzell, T 071 227 05 30, akeb@ref-sg.ch<br />
Durchatmen – Loslassen – Auftanken<br />
Für Frauen <strong>und</strong> Männer in der Seelsorge, Bildungshaus Propstei, Wislikofen<br />
Termine: 13. Januar / 10. Februar / 10. März / 7. April 2002<br />
Anmeldung: Bildungshaus Propstei, 5463 Wislikofen, T 056 2431355, F 056 2431712, Email: leitung@propstei.ch<br />
Tagung: Auf die UNO angewiesen?<br />
Die Schweizerische Nationalkommission Justitia et Pax lädt zu einer Tagung ein. Es diskutieren<br />
u.a. Botschafter Erwin H. Hofer, Weihbischof Dr. Peter Henrici, SEK-Präsident Thomas<br />
Wipf, Adolf Muschg, Bruno Frick, Jürg Krummenacher, etc.<br />
Datum <strong>und</strong> Ort: Freitag, 1.2.2002, 19h bis 2.2.2002, 17h, Paulus-Akademie, Zürich<br />
Detailprogramm <strong>und</strong> Anmeldung bis 28.1.2002 bei: Paulus-Akademie, Carl Spitteler-Strasse 38, 8053 Zürich<br />
Tel 01 381 34 00, Fax 01 381 95 01, Web: www.paulus-akademie.ch, Email: paz.veranstaltungen@bluewin.ch<br />
Ausbildungsmodul naturnahes Gärtnern<br />
Die Gr<strong>und</strong>lagen des naturnahen Gärtnerns werden vermittelt <strong>und</strong> Anleitungen zur Gestaltung<br />
von Aktionen mit vorhandenen Hilfsmitteln erlernt.<br />
Daten: 23. März, 26. / 27. April, 7. / 8. Juni, 14. September 2002, jeweils 9.00 – 16.30 Uhr<br />
Kursorte: Bern, Langenthal, Lenggenwil, Gränichen, Frick, Zürich<br />
Detailprogramm <strong>und</strong> Anmeldung bis 28. Februar 2002 bei: Büro naturnah, Hansjürg Hörler, Seestrasse 2, 3600<br />
Thun, Tel. 033 222 87 25, Email hoerler@naturnah.ch<br />
Stadt Bern: Weniger<br />
Ausgaben für Ökologie<br />
Weniger erfreulich sind die<br />
Nachrichten aus dem Ökozentrum<br />
Bern: Auch eine von der<br />
Stadt genehmigte Unterstützung<br />
in letzter Minute konnte das<br />
Ökozentrum nicht mehr vor seinem<br />
Ende retten – das Kompetenzzentrum<br />
am Bollwerk muss<br />
auf Ende Januar 2002 seine Geschäftsaktivitäten<br />
einstellen <strong>und</strong><br />
hat allen MitarbeiterInnen die<br />
Kündigung ausgesprochen.<br />
Einschneidende Sparr<strong>und</strong>en im<br />
<strong>Umwelt</strong>bereich <strong>und</strong> veränderte<br />
gesellschaftliche <strong>und</strong> politische<br />
Prioritäten führten zu einem<br />
massiven Auftragsrückgang <strong>und</strong><br />
damit verb<strong>und</strong>enen Finanznöten,<br />
welche den Stiftungsrat zur<br />
Ultima Ratio gezwungen haben.<br />
7
OeKU-Nachrichten 4/01<br />
Mitteilungen<br />
Lukas Vischer: 75 <strong>und</strong> kein bisschen müde<br />
Am 23. November hat der reformierte Theologe<br />
Lukas Vischer in Genf seinen fünf<strong>und</strong>siebzigsten<br />
Geburtstag gefeiert. 1986 war Lukas Vischer massgeblich<br />
an der Gründung der OeKU beteiligt <strong>und</strong><br />
begleitete sie zehn Jahre als Vorstandsmitglied.<br />
Während seiner langjährigen Tätigkeit beim Ökumenischen<br />
Rat der <strong>Kirche</strong>n hat Vischer ein weltweites<br />
Kontaktnetz geknüpft <strong>und</strong> sich im Besonderen<br />
für ökologische Anliegen eingesetzt.<br />
Der unermüdliche Ökumeniker engagiert sich<br />
über die Steuerungsgruppe des Europäischen<br />
Christlichen <strong>Umwelt</strong>netzwerkes weiterhin aktiv für<br />
<strong>Umwelt</strong>fragen innerhalb der <strong>Kirche</strong> <strong>und</strong> ist mit<br />
seiner reichen Erfahrung bis heute eine wichtige<br />
Stütze der OeKU.<br />
ak<br />
"Lebens-Luft – vive l'air!"<br />
Thema <strong>und</strong> Slogan für die Aktion Schöpfungs-<br />
Zeit 2002 stehen fest. Die OeKU plant für das<br />
kommende Jahr eine „luftvolle“ Aktion, bei der<br />
sich auch Kinder <strong>und</strong> Jugendliche mit kreativen<br />
Aktionen beteiligen können. Das Magazin<br />
zur SchöpfungsZeit wird in der ersten Mai-<br />
Woche erscheinen. Mit der Arbeitsdokumentation<br />
kann bis Juni gerechnet werden. zg<br />
Mitgliederversammlung 2002<br />
Nördlich von St-Imier befinden sich zwei für die<br />
Schweiz wichtige, zukunftsorientierte Energieanlagen.<br />
Beide nutzen erneuerbare Energien <strong>und</strong><br />
verwandeln sie in Strom: das Windkraftwerk in<br />
Mont Crosin <strong>und</strong> das Fotovoltaikzentrum Mont<br />
Soleil. Die beiden Anlagen sind durch einen 4,5<br />
km langen, attraktiven Erlebnispfad verb<strong>und</strong>en.<br />
In diese spannende Gegend führt uns die Mitgliederversammlung<br />
2002. Sie ist für den Samstag, 25.<br />
Mai 2002 geplant <strong>und</strong> sieht – neben der ordentlichen<br />
Versammlung – eine Besichtigung des Windparks<br />
vor. Merken Sie sich den Termin bitte vor.<br />
Die Einladung folgt im Frühjahr.<br />
Rückenwind geben, frische Luft hineinbringen<br />
<strong>und</strong> auch einmal tief Luft holen: dies soll unter<br />
den drehenden Windrädern von Mont Crosin<br />
besonders gut gelingen <strong>und</strong> die SchöpfungsZeit<br />
2002 in Bewegung bringen: „Lebens-Luft – vive l’air!“<br />
AZB<br />
3001 Bern