Versorgungsforschung â Begriffsbildung, Ziele und ... - Offis
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Universität zu Köln<br />
Humanwissenschaftliche Fakultät<br />
Medizinische Fakultät<br />
Institut für<br />
Medizinsoziologie,<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> <strong>und</strong><br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> –<br />
<strong>Begriffsbildung</strong>, <strong>Ziele</strong> <strong>und</strong><br />
Forschungszweige<br />
Univ.-Prof. Dr. Holger Pfaff<br />
Kolloquium <strong>Versorgungsforschung</strong> der European Medical School<br />
02.05.2011, Oldenburg
Universität zu Köln<br />
Humanwissenschaftliche Fakultät<br />
Medizinische Fakultät<br />
Institut für<br />
Medizinsoziologie,<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> <strong>und</strong><br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
1. Was ist <strong>Versorgungsforschung</strong>?<br />
2. <strong>Ziele</strong><br />
3. Input-Faktoren<br />
4. Throughput: Ges<strong>und</strong>heitsleistung<br />
5. Throughput: Kontextleistung<br />
6. Output: Versorgungsleistung<br />
7. Outcome<br />
8. Forschungszweige: Zusammenfassung
Universität zu Köln<br />
Humanwissenschaftliche Fakultät<br />
Medizinische Fakultät<br />
Institut für<br />
Medizinsoziologie,<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> <strong>und</strong><br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Allgemeine Definition<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> kann definiert werden als eine problemorientierte,<br />
fachübergreifende Forschung, welche die Kranken- <strong>und</strong><br />
Ges<strong>und</strong>heitsversorgung <strong>und</strong> ihre Rahmenbedingungen<br />
- beschreibt <strong>und</strong><br />
- kausal erklärt sowie<br />
- aufbauend darauf Versorgungskonzepte entwickelt,<br />
- die Umsetzung von Versorgungskonzepten begleitend erforscht <strong>und</strong><br />
- unter Alltagsbedingungen evaluiert („effectiveness“).<br />
Quelle: Pfaff, H. (2003) <strong>Versorgungsforschung</strong> - Begriffsbestimmung, Gegenstand <strong>und</strong> Aufgaben in: Pfaff et al.(Hg.):<br />
Ges<strong>und</strong>heitsversorgung <strong>und</strong> Disease Management. Huber: Bern.
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Medizinsoziologie,<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> <strong>und</strong><br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Definition mit Schwerpunkt Umsetzung<br />
„<strong>Versorgungsforschung</strong> ist ein multidisziplinärer Ansatz zur<br />
Erforschung der Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse in<br />
die Praxis der Ges<strong>und</strong>heitsversorgung hinsichtlich ihrer Wirkung<br />
auf Qualität <strong>und</strong> Effizienz in individueller <strong>und</strong> sozioökonomischer<br />
Perspektive.“<br />
Schrappe, M. et al. (2005) S. 2918.
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Medizinische Fakultät<br />
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Medizinsoziologie,<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> <strong>und</strong><br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Definition der B<strong>und</strong>esärztekammer<br />
„<strong>Versorgungsforschung</strong> ist die wissenschaftliche Untersuchung der<br />
Versorgung von Einzelnen <strong>und</strong> der Bevölkerung mit<br />
ges<strong>und</strong>heitsrelevanten Produkten <strong>und</strong> Dienstleistungen unter<br />
Alltagsbedingungen.“<br />
B<strong>und</strong>esärztekammer (2004).
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Medizinische Fakultät<br />
Institut für<br />
Medizinsoziologie,<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> <strong>und</strong><br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
1. Was ist <strong>Versorgungsforschung</strong>?<br />
2. <strong>Ziele</strong><br />
3. Input-Faktoren<br />
4. Throughput: Ges<strong>und</strong>heitsleistung<br />
5. Throughput: Kontextleistung<br />
6. Output: Versorgungsleistung<br />
7. Outcome<br />
8. Forschungszweige: Zusammenfassung
Universität zu Köln<br />
Humanwissenschaftliche Fakultät<br />
Medizinische Fakultät<br />
Institut für<br />
Medizinsoziologie,<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> <strong>und</strong><br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
<strong>Ziele</strong> der <strong>Versorgungsforschung</strong><br />
1. Wissen über die Kranken- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsversorgung generieren<br />
2. Wissenschaftliche Untersuchung der relativen Wirksamkeit<br />
(effectiveness) von Behandlungsmethoden, Verfahren, Leitlinien <strong>und</strong><br />
komplexen Strategien im Ges<strong>und</strong>heitswesen.<br />
3. Umsetzung der wissenschaftlichen Erkenntnisse in die<br />
Versorgungspraxis verbessern (z.B. Leitlinienumsetzung)<br />
4. Neutraler Blick auf EbM <strong>und</strong> Erfahrungsmedizin: Gut ist, was im Alltag<br />
hilft <strong>und</strong> wirkt<br />
5. Ein lernendes Versorgungs- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitssystem etablieren<br />
=> <strong>Versorgungsforschung</strong> untersucht die „letzte Meile“ im<br />
Ges<strong>und</strong>heitswesen:<br />
Krankenhaus, Arztpraxis, Patient
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Biomedizinische<br />
Forschung<br />
Institut für<br />
Medizinsoziologie,<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> <strong>und</strong><br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Klinische Forschung<br />
Ziel:<br />
Wirkungsgrad<br />
der<br />
medizinischen<br />
Forschung<br />
erhöhen<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong>
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Medizinsoziologie,<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> <strong>und</strong><br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Was ist neu an der <strong>Versorgungsforschung</strong>?<br />
• Organisationsblick:<br />
– Versorgungsstrukturen <strong>und</strong> –prozesse aus der Sicht der Sozial- <strong>und</strong><br />
Verhaltenswissenschaften<br />
• Verhaltensblick:<br />
– Arzt- <strong>und</strong> Patientenverhalten aus der Sicht der Sozial- <strong>und</strong><br />
Verhaltenswissenschaften<br />
• Alltagsblick:<br />
– Was passiert im Alltag?<br />
• Umsetzungsblick:<br />
– „Wie bekommen wir die PS der Forschung auf die Straße?“<br />
• Wirkungsgrad-Blick:<br />
- Wie viel kommt letztlich beim Patienten an?
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Medizinsoziologie,<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> <strong>und</strong><br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> ist patientenorientiert<br />
PROs (Patient-reported Outcomes):<br />
• Endpunkte von Interventionen <strong>und</strong> deren Evaluation sind nicht<br />
mehr allein klinische <strong>und</strong> sozioökonomische Parameter,<br />
sondern solche, die von Patienten allein beurteilt werden<br />
können (z.B. Lebensqualität, Schmerzempfinden,<br />
Zufriedenheit).<br />
Foto:ratschlag24.com<br />
Valderas J.M. & Alonso, J. (2008).
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Medizinsoziologie,<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> <strong>und</strong><br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> ist patientenorientiert<br />
Patient als Co-Therapeut:<br />
• Der Patient wird im Behandlungsprozess zunehmend als<br />
aktiver Partner betrachtet <strong>und</strong> muss als solcher auch in<br />
Fragestellungen der <strong>Versorgungsforschung</strong> Beachtung finden.<br />
Foto:keystone<br />
Scheibler, F. et al. (2003).
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Medizinsoziologie,<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> <strong>und</strong><br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> ist patientenorientiert<br />
Health Consumerism:<br />
• Auf Systemebene wird der „aktive Patient“ als fähig erachtet,<br />
seine Wahl entsprechend der Optimierung seines Nutzens als<br />
Patient zu treffen.<br />
• Verschiedene Anreizmodelle (z.B. Pay for Performance, Public<br />
Disclosure) nehmen diese Rolle als Ausgangspunkt, müssen in<br />
der <strong>Versorgungsforschung</strong> aber vor allem im Umfeld des<br />
deutschen Ges<strong>und</strong>heitswesens noch evaluiert werden.<br />
Foto:keystone<br />
Clancy, C.M. & Eisenberg, J.M. (1998).
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Medizinsoziologie,<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> <strong>und</strong><br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Qualität der Versorgung<br />
Angepasste<br />
(evidenzbasierte)<br />
Versorgung<br />
Ex-post-Evaluation<br />
der Versorgung<br />
Evidenzbasierte<br />
Versorgung<br />
Expertenkonsens<br />
Qualitätsentwicklung<br />
Qualitätssicherung<br />
Nicht<br />
evidenzbasierte<br />
Versorgung<br />
Ex-ante-Evaluation<br />
Erfahrungs-basiertes<br />
Wissen<br />
Das Konzept der innovationsoffenen Versorgungsentwicklung
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Medizinsoziologie,<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> <strong>und</strong><br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Throughput-Modell der <strong>Versorgungsforschung</strong><br />
Input Throughput Output Outcome<br />
• Patienten<br />
• Ressourcen<br />
• Ges<strong>und</strong>heitsdienstleister<br />
• Ges<strong>und</strong>heitsleistung<br />
• Kontext der<br />
Ges<strong>und</strong>heitsleistung<br />
• Versorgungsleistung<br />
• Körperlicher<br />
• Psychischer<br />
• Verhaltensbe<br />
zogener<br />
• Sozialer<br />
• Kultureller<br />
• Spiritueller<br />
Pfaff, H. & Schrappe, M. (2010), S. 4.
Universität zu Köln<br />
Humanwissenschaftliche Fakultät<br />
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Institut für<br />
Medizinsoziologie,<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> <strong>und</strong><br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Forschungsgebiete der <strong>Versorgungsforschung</strong><br />
Bedarfsforschung <strong>und</strong> Inanspruchnahmeforschung<br />
Throughput-Forschung<br />
- versorgungsbezogene Organisationsforschung,<br />
- Qualitätsforschung<br />
- Versorgungsökonomie<br />
Output- <strong>und</strong> Outcomeforschung<br />
- Versorgungsepidemiologie<br />
- HTA<br />
Übergreifende Forschungsfelder<br />
- Versorgungsökonomie<br />
- Qualitätsforschung<br />
Querschnittsfächer<br />
- Theorien der <strong>Versorgungsforschung</strong><br />
- Methoden der <strong>Versorgungsforschung</strong>
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Medizinsoziologie,<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> <strong>und</strong><br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
1. Was ist <strong>Versorgungsforschung</strong>?<br />
2. <strong>Ziele</strong><br />
3. Input-Faktoren<br />
4. Throughput: Ges<strong>und</strong>heitsleistung<br />
5. Throughput: Kontextleistung<br />
6. Output: Versorgungsleistung<br />
7. Outcome<br />
8. Forschungszweige: Zusammenfassung
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Humanwissenschaftliche Fakultät<br />
Medizinische Fakultät<br />
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Medizinsoziologie,<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> <strong>und</strong><br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Throughput-Modell der <strong>Versorgungsforschung</strong><br />
Input Throughput Output Outcome<br />
• Patienten<br />
• Ressourcen<br />
• Ges<strong>und</strong>heitsdienstleister<br />
• Ges<strong>und</strong>heitsleistung<br />
• Kontext der<br />
Ges<strong>und</strong>heitsleistung<br />
• Versorgungsleistung<br />
• Körperlicher<br />
• Psychischer<br />
• Verhaltensbe<br />
zogener<br />
• Sozialer<br />
• Kultureller<br />
• Spiritueller<br />
Pfaff, H. & Schrappe, M. (2010), S. 4.
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Humanwissenschaftliche Fakultät<br />
Medizinische Fakultät<br />
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Medizinsoziologie,<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> <strong>und</strong><br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Input: Ges<strong>und</strong>heitsdienstleister<br />
Angehörige von Ges<strong>und</strong>heitsberufen, wie z.B. Ärzte, Pflegekräfte<br />
<strong>und</strong> Physiotherapeuten, die innerhalb des Versorgungssystems<br />
ihre Dienstleistungen an oder für Patienten erbringen.<br />
Pfaff, H. & Schrappe, M. (2010), S. 14f.
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Medizinsoziologie,<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> <strong>und</strong><br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Input: Ressourcen<br />
Hierbei handelt es sich um nicht-humane materielle Ressourcen,<br />
wie z.B. Gebäude, Technik, Geld, <strong>und</strong> um immaterielle<br />
Ressourcen, wie z.B. Gesetze, Regeln <strong>und</strong> Normen.<br />
tommyS / pixelio.de<br />
Pfaff, H. & Schrappe, M. (2010), S. 15.
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Medizinsoziologie,<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> <strong>und</strong><br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Input: Patienten<br />
Sie sind von den versicherten Bürgern insofern zu unterscheiden,<br />
als es sich bei den Patienten um eine Teilmenge der versicherten<br />
Bürger handelt. Es sind zum einen jene, die ein<br />
Ges<strong>und</strong>heitsproblem wahrnehmen <strong>und</strong> aus diesem Gr<strong>und</strong>e das<br />
Versorgungssystem in Anspruch nehmen <strong>und</strong> einen Arzt<br />
aufsuchen. Es sind zum anderen jene, die in Notfallsituationen<br />
ohne ihr Zutun dem Versorgungssystem zugewiesen werden.<br />
Pfaff, H. & Schrappe, M. (2010), S. 15.
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Medizinsoziologie,<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> <strong>und</strong><br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Input: Bedarf<br />
• Ein objektiver Bedarf für eine Behandlung ist gegeben, wenn<br />
eine medizinisch nachweisbare Krankheit vorliegt <strong>und</strong> es eine<br />
wirksame Behandlungsmöglichkeit gibt. (Fischer et al. 2002)<br />
• Zu den wirksamen Behandlungsmöglichkeiten kann man<br />
diejenige Menge an medizinischen Leistungen zählen, die aus<br />
Sicht der evidenzbasierten Medizin zur Diagnose <strong>und</strong>/oder<br />
Therapie einer gegebenen Krankheit geeignet sind. (Guggisberg u. Spycher<br />
2005)<br />
Fischer, G. C, et al. (2002).<br />
Guggisberg, J. & Spycher, S. (2005).
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Medizinsoziologie,<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> <strong>und</strong><br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Input: Nachfrage<br />
• Der Begriff der Nachfrage umfasst den subjektiven Wunsch<br />
nach einer Versorgungsleistung <strong>und</strong> bezieht sich auf den<br />
Entscheidungsprozess, der der möglichen Inanspruchnahme<br />
vorausgeht. Ein entscheidender Punkt ist dabei die<br />
Zahlungsbereitschaft.<br />
Pfaff, H. & Schrappe, M. (2010), S. 15.
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Medizinsoziologie,<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> <strong>und</strong><br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Inanspruchnahme<br />
• Der Begriff der Inanspruchnahme bezieht sich auf die Nutzung<br />
des Medizinsystems.<br />
• Eine Nachfrage muss nicht zur Inanspruchnahme führen.<br />
• Eine Inanspruchnahme setzt aber immer die Nutzung des<br />
Versorgungssystems voraus.<br />
• Dies bedeutet, dass der Besuch des Arztes oder des<br />
Physiotherapeuten erfolgt ist, das Krankenhaus besucht wurde<br />
<strong>und</strong>/oder die Medikamente eingenommen wurden.<br />
Guggisberg, J. & Spycher, S. (2005).
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Medizinsoziologie,<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> <strong>und</strong><br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Zugang<br />
• Der Zugang zur Ges<strong>und</strong>heitsversorgung bzw. zur<br />
medizinischen Leistung ist eine Voraussetzung der<br />
Inanspruchnahme: ohne Zugang keine Inanspruchnahme.<br />
• Eine Ges<strong>und</strong>heitsleistung ist zugänglich, wenn sie angeboten<br />
wird <strong>und</strong> wenn die angebotene Ges<strong>und</strong>heitsleistung ohne<br />
Barrieren vom Nachfragenden genutzt werden kann.<br />
Pfaff, H. & Schrappe, M. (2010), S. 15.
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Medizinsoziologie,<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> <strong>und</strong><br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Inanspruchnahme = f (Patient, Leistungsanbieter,<br />
Situation)<br />
• Während die Nachfrage weitgehend nur vom Individuum<br />
beeinflusst wird, ist die Inanspruchnahme als Form der<br />
realisierten Nachfrage ein Produkt sowohl des Patienten als<br />
auch des Ges<strong>und</strong>heitsdienstleisters <strong>und</strong> der Situation<br />
insgesamt.<br />
• In den Prozess der Entscheidung gehen sowohl individuelle als<br />
auch strukturelle Merkmale der Situation ein.<br />
• Struktur <strong>und</strong> Verhalten bedingen sich gegenseitig.<br />
Pfaff, H. & Schrappe, M. (2010), S. 15.
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Medizinsoziologie,<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> <strong>und</strong><br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Über- <strong>und</strong> Unterversorgung<br />
• Personen, bei denen kein objektiver Bedarf besteht, können die<br />
Versorgungsleistung in Anspruch nehmen. In diesem Fall ist<br />
Überversorgung gegeben.<br />
• Wird die Versorgungsleistung bei nicht gegebenem Bedarf nicht<br />
in Anspruch genommen, liegt eine adäquate Versorgung vor.<br />
• Wenn die Bürger einen objektiven Bedarf nach einer<br />
Versorgungsleistung haben, diese Leistung aber nicht in<br />
Anspruch nehmen (können). In diesem Fall ist Unterversorgung<br />
gegeben.<br />
Pfaff, H. & Schrappe, M. (2010), S. 16.
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Humanwissenschaftliche Fakultät<br />
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Medizinsoziologie,<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> <strong>und</strong><br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Inanspruchnahme: Versorgungssystem vs.<br />
Ges<strong>und</strong>heitsleistung<br />
• Sind Nachfrage <strong>und</strong> Zugang gegeben, erfolgt die<br />
Inanspruchnahme des Ges<strong>und</strong>heitsdienstleisters, z.B. der<br />
Arztbesuch.<br />
• Dies bedeutet jedoch noch nicht, dass die Inanspruchnahme<br />
einer bestimmten Ges<strong>und</strong>heitsleistung erfolgt.<br />
• Der Patient kann sich einer Behandlung widersetzen <strong>und</strong> der<br />
Ges<strong>und</strong>heitsdienstleister kann aus guten Gründen von einer<br />
Inanspruchnahme einer Ges<strong>und</strong>heitsleistung abraten oder<br />
absehen.<br />
Pfaff, H. & Schrappe, M. (2010), S. 16.
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Medizinsoziologie,<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> <strong>und</strong><br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Objektiver<br />
Bedarf<br />
Nachfrage<br />
• selbstinduziert<br />
• fremdinduziert<br />
Zugang:<br />
Barrierefreies<br />
Versorgungsangebot<br />
Inanspruchnahme<br />
• des Versorgungssystems<br />
• der Ges<strong>und</strong>heitsleistung<br />
Kein objektiver<br />
Bedarf<br />
Keine Nachfrage<br />
Kein Zugang:<br />
• kein Angebot<br />
• Angebot, aber<br />
nicht barrierefrei<br />
Keine Inanspruchnahme<br />
• des Versorgungssystems<br />
• der Ges<strong>und</strong>heitsleistung<br />
Pfaff, H. & Schrappe, M. (2010), S. 17.
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Humanwissenschaftliche Fakultät<br />
Medizinische Fakultät<br />
Institut für<br />
Medizinsoziologie,<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> <strong>und</strong><br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
1. Was ist <strong>Versorgungsforschung</strong>?<br />
2. <strong>Ziele</strong><br />
3. Input-Faktoren<br />
4. Throughput: Ges<strong>und</strong>heitsleistung<br />
5. Throughput: Kontextleistung<br />
6. Output: Versorgungsleistung<br />
7. Outcome<br />
8. Forschungszweige: Zusammenfassung
Universität zu Köln<br />
Humanwissenschaftliche Fakultät<br />
Medizinische Fakultät<br />
Institut für<br />
Medizinsoziologie,<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> <strong>und</strong><br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Throughput-Modell der <strong>Versorgungsforschung</strong><br />
Input Throughput Output Outcome<br />
• Patienten<br />
• Ressourcen<br />
• Ges<strong>und</strong>heitsdienstleister<br />
• Ges<strong>und</strong>heitsleistung<br />
• Kontext der<br />
Ges<strong>und</strong>heitsleistung<br />
• Versorgungsleistung<br />
• Körperlicher<br />
• Psychischer<br />
• Verhaltensbe<br />
zogener<br />
• Sozialer<br />
• Kultureller<br />
• Spiritueller<br />
Pfaff, H. & Schrappe, M. (2010), S. 4.
Universität zu Köln<br />
Humanwissenschaftliche Fakultät<br />
Medizinische Fakultät<br />
Institut für<br />
Medizinsoziologie,<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> <strong>und</strong><br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Ges<strong>und</strong>heitsleistung: Definition<br />
• Ges<strong>und</strong>heitsleistung kann definiert werden als die Anwendung<br />
einer oder mehrerer Ges<strong>und</strong>heitstechnologien im Rahmen der<br />
Ges<strong>und</strong>heitsversorgung zum Zwecke der Prävention,<br />
Diagnose, Therapie <strong>und</strong>/oder Rehabilitation.<br />
• Eine Ges<strong>und</strong>heitsleistung beinhaltet eine zweckgerichtete<br />
Anwendung einer oder mehrerer Ges<strong>und</strong>heitstechniken.<br />
Pfaff, H. & Schrappe, M. (2010), S. 19.
Universität zu Köln<br />
Humanwissenschaftliche Fakultät<br />
Medizinische Fakultät<br />
Institut für<br />
Medizinsoziologie,<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> <strong>und</strong><br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Ges<strong>und</strong>heitsleistung: Gegenstand der EbM<br />
• Ges<strong>und</strong>heitsleistung im Fokus der evidenzbasierten Medizin;<br />
Untersuchung von z.B.<br />
• ges<strong>und</strong>heitlicher Wirkung einer Ges<strong>und</strong>heitstechnik bzw.<br />
Ges<strong>und</strong>heitsleistung<br />
• Vergleich dieser Wirkung mit alternativen<br />
Ges<strong>und</strong>heitstechniken oder Ges<strong>und</strong>heitsleistungen.<br />
Sacket D.L., et al. (1996).
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Humanwissenschaftliche Fakultät<br />
Medizinische Fakultät<br />
Institut für<br />
Medizinsoziologie,<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> <strong>und</strong><br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Ges<strong>und</strong>heitsleistung: Elemente<br />
• Technologischer <strong>und</strong> professioneller Kern der Versorgung<br />
• Kriterien<br />
• Zugr<strong>und</strong>eliegende Theorie<br />
• Behandlungsspezifität<br />
• Ursächlich für möglichen Erfolg<br />
Pfaff, H. & Schrappe, M. (2010), S. 19.<br />
Paterson, C. & Dieppe, P. (2005).
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Humanwissenschaftliche Fakultät<br />
Medizinische Fakultät<br />
Institut für<br />
Medizinsoziologie,<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> <strong>und</strong><br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Ges<strong>und</strong>heitstechnologie: Definition<br />
• Unter einer Ges<strong>und</strong>heitstechnologie bzw. einer<br />
Ges<strong>und</strong>heitstechnik versteht man Arzneimittel, Apparate <strong>und</strong><br />
Verfahren, die in der Ges<strong>und</strong>heitsversorgung zum Einsatz<br />
kommen.<br />
www.zuversicht.com<br />
Draborg, E. et al. (2005).
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Humanwissenschaftliche Fakultät<br />
Medizinische Fakultät<br />
Institut für<br />
Medizinsoziologie,<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> <strong>und</strong><br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Materielle <strong>und</strong> immaterielle Ges<strong>und</strong>heitstechnologien<br />
Ges<strong>und</strong>heitstechnologie<br />
materielle<br />
immaterielle<br />
traktat.files.wordpress.com<br />
stateuniversity.com<br />
Pfaff, H. & Schrappe, M. (2010), S. 19.
Universität zu Köln<br />
Humanwissenschaftliche Fakultät<br />
Medizinische Fakultät<br />
Institut für<br />
Medizinsoziologie,<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> <strong>und</strong><br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Ges<strong>und</strong>heitstechnologien: Systematik<br />
Ges<strong>und</strong>heitstechnologie<br />
Präventionsmaßnahme<br />
Diagnosemaßnahme<br />
Therapiemaßnahme<br />
Rehabilitationsmaßnahme<br />
Pfaff, H. & Schrappe, M. (2010), S. 19.
Universität zu Köln<br />
Humanwissenschaftliche Fakultät<br />
Medizinische Fakultät<br />
Institut für<br />
Medizinsoziologie,<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> <strong>und</strong><br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
1. Was ist <strong>Versorgungsforschung</strong>?<br />
2. <strong>Ziele</strong><br />
3. Input-Faktoren<br />
4. Throughput: Ges<strong>und</strong>heitsleistung<br />
5. Throughput: Kontextleistung<br />
6. Output: Versorgungsleistung<br />
7. Outcome<br />
8. Forschungszweige: Zusammenfassung
Universität zu Köln<br />
Humanwissenschaftliche Fakultät<br />
Medizinische Fakultät<br />
Institut für<br />
Medizinsoziologie,<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> <strong>und</strong><br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Throughput-Modell der <strong>Versorgungsforschung</strong><br />
Input Throughput Output Outcome<br />
• Patienten<br />
• Ressourcen<br />
• Ges<strong>und</strong>heitsdienstleister<br />
• Ges<strong>und</strong>heitsleistung<br />
• Kontext der<br />
Ges<strong>und</strong>heitsleistung<br />
• Versorgungsleistung<br />
• Körperlicher<br />
• Psychischer<br />
• Verhaltensbe<br />
zogener<br />
• Sozialer<br />
• Kultureller<br />
• Spiritueller<br />
Pfaff, H. & Schrappe, M. (2010), S. 4.
Universität zu Köln<br />
Humanwissenschaftliche Fakultät<br />
Medizinische Fakultät<br />
Institut für<br />
Medizinsoziologie,<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> <strong>und</strong><br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Kontext: Definition<br />
• Unter dem Kontext einer Ges<strong>und</strong>heitsleistung verstehen wir<br />
die Umwelt, in der die Ges<strong>und</strong>heitsleistung erbracht wird.<br />
Pfaff, H. & Schrappe, M. (2010), S. 20f.
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Humanwissenschaftliche Fakultät<br />
Medizinische Fakultät<br />
Institut für<br />
Medizinsoziologie,<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> <strong>und</strong><br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Kontext einer Ges<strong>und</strong>heitsleistung: Elemente<br />
Der Kontext einer Ges<strong>und</strong>heitsleistung setzt sich zusammen aus<br />
• der Darreichung der Ges<strong>und</strong>heitstechnik,<br />
• den Patientenmerkmalen,<br />
• den Arztmerkmalen,<br />
• den Merkmalen der Arzt-Patient-Interaktion <strong>und</strong><br />
• den Merkmalen des Versorgungssettings in der Arztpraxis oder<br />
im Krankenhaus.<br />
Paterson, C. & Dieppe, P. (2005).<br />
Di Blasi, Z. et al. (2001).
Universität zu Köln<br />
Humanwissenschaftliche Fakultät<br />
Medizinische Fakultät<br />
Institut für<br />
Medizinsoziologie,<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> <strong>und</strong><br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Kontext = Kontextprozess + Kontextstruktur<br />
• Unter einem Kontextprozess verstehen wir die direkten <strong>und</strong><br />
indirekten Abläufe im Versorgungsgeschehen, die zur<br />
Erbringung der Ges<strong>und</strong>heitsleistung notwendig sind.<br />
• Unter der Kontextstruktur verstehen wir die materiellen <strong>und</strong><br />
immateriellen Rahmenbedingungen der Erbringung einer<br />
Ges<strong>und</strong>heitsleistung.<br />
• Zu den materiellen Rahmenbedingungen zählen die<br />
baulichen Gegebenheiten.<br />
• Zu den immateriellen Rahmenbedingungen die Leitlinien,<br />
Regeln, Normen <strong>und</strong> Gesetze, die für die<br />
Leistungserbringung relevant sind.<br />
Pfaff, H. & Schrappe, M. (2010), S. 20.
Universität zu Köln<br />
Humanwissenschaftliche Fakultät<br />
Medizinische Fakultät<br />
Institut für<br />
Medizinsoziologie,<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> <strong>und</strong><br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Arten des Kontextes<br />
• Körperlicher Kontext<br />
z.B. körperliche Anfälligkeit/Ko-Morbidität/genetische<br />
Struktur/Allergien<br />
• Psychischer Kontext<br />
z.B. Persönlichkeit/Gemütslage/Zufriedenheit/Vorerfahrung<br />
• Sozialer Kontext<br />
z.B. Arzt-Paitent-Interaktion/Praxisorganisation/Führung<br />
• Technischer Kontext<br />
z.B. Gerätesicherheit/EDV-System/Sauberkeit der invasiven<br />
Mittel<br />
• Kultureller Kontext<br />
z.B. religiöser Kontext/kulturell festgelegte Intimzone
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Humanwissenschaftliche Fakultät<br />
Medizinische Fakultät<br />
Institut für<br />
Medizinsoziologie,<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> <strong>und</strong><br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Kontext: Effekte<br />
Der Kontext einer Ges<strong>und</strong>heitsleistung kann – wie die<br />
Ges<strong>und</strong>heitsleistung selbst – Ges<strong>und</strong>heitseffekte zeitigen.<br />
Man bezeichnet dies entweder als<br />
• Kontexteffekt<br />
oder – im Rahmen von randomisierten kontrollierten Studien (RCT-<br />
Studien) – als<br />
• Incidental Effect oder<br />
• Placebo-Effekt<br />
Paterson, C. & Dieppe, P. (2005).<br />
Di Blasi, Z. et al. (2001).
Universität zu Köln<br />
Humanwissenschaftliche Fakultät<br />
Medizinische Fakultät<br />
Institut für<br />
Medizinsoziologie,<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> <strong>und</strong><br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
1. Was ist <strong>Versorgungsforschung</strong>?<br />
2. <strong>Ziele</strong><br />
3. Input-Faktoren<br />
4. Throughput: Ges<strong>und</strong>heitsleistung<br />
5. Throughput: Kontextleistung<br />
6. Output: Versorgungsleistung<br />
7. Outcome<br />
8. Forschungszweige: Zusammenfassung
Universität zu Köln<br />
Humanwissenschaftliche Fakultät<br />
Medizinische Fakultät<br />
Institut für<br />
Medizinsoziologie,<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> <strong>und</strong><br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Throughput-Modell der <strong>Versorgungsforschung</strong><br />
Input Throughput Output Outcome<br />
• Patienten<br />
• Ressourcen<br />
• Ges<strong>und</strong>heitsdienstleister<br />
• Ges<strong>und</strong>heitsleistung<br />
• Kontext der<br />
Ges<strong>und</strong>heitsleistung<br />
• Versorgungsleistung<br />
• Körperlicher<br />
• Psychischer<br />
• Verhaltensbe<br />
zogener<br />
• Sozialer<br />
• Kultureller<br />
• Spiritueller<br />
Pfaff, H. & Schrappe, M. (2010), S. 4.
Universität zu Köln<br />
Humanwissenschaftliche Fakultät<br />
Medizinische Fakultät<br />
Institut für<br />
Medizinsoziologie,<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> <strong>und</strong><br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Versorgungsleistung: Komponenten<br />
Versorgungsleistung<br />
Ges<strong>und</strong>heitsleistung<br />
Kontextleistung<br />
Pfaff, H. & Schrappe, M. (2010), S. 21.
Universität zu Köln<br />
Humanwissenschaftliche Fakultät<br />
Medizinische Fakultät<br />
Institut für<br />
Medizinsoziologie,<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> <strong>und</strong><br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Versorgungsleistung =<br />
Gesamtleistung des Leistungserbringers<br />
• Das Krankenhaus, die Arztpraxis <strong>und</strong> der konkrete Arzt liefern<br />
immer eine Gesamtleistung ab.<br />
• Diese Gesamtleistung der Ges<strong>und</strong>heitsversorgung besteht<br />
aus der Addition von Ges<strong>und</strong>heitsleistung <strong>und</strong> Kontextleistung<br />
<strong>und</strong> stellt die Versorgungsleistung dar.<br />
• Die Gesamtleistung ist der Output des Versorgungssystems.<br />
Versorgungsleistung <strong>und</strong> Output sind identische Begriffe.<br />
Pfaff, H. & Schrappe, M. (2010), S. 21.
Universität zu Köln<br />
Humanwissenschaftliche Fakultät<br />
Medizinische Fakultät<br />
Institut für<br />
Medizinsoziologie,<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> <strong>und</strong><br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Versorgungsleistung: Optimalitäts-Typen<br />
Versorgungsleistung = (Ges<strong>und</strong>heitsleistung) + (Kontextleistung)<br />
• Optimaler Fall: Ges<strong>und</strong>heitsleistung > 0<br />
Kontextleistung > 0<br />
• Suboptimaler Fall: Ges<strong>und</strong>heitsleistung > 0<br />
Kontextleistung = 0<br />
• Problemfall: Ges<strong>und</strong>heitsleistung > 0<br />
Kontextleistung < 0<br />
• Kritischer Fall: Ges<strong>und</strong>heitsleistung < 0<br />
Kontextleistung >/=/< 0<br />
Pfaff, H. & Schrappe, M. (2010), S. 21.
Universität zu Köln<br />
Humanwissenschaftliche Fakultät<br />
Medizinische Fakultät<br />
Institut für<br />
Medizinsoziologie,<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> <strong>und</strong><br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Kontexteffekt<br />
• Der Kontext der Ges<strong>und</strong>heitsleistung kann bei entsprechender<br />
Gestaltung den Heilungsprozess unterstützen.<br />
• Der Kontext der Ges<strong>und</strong>heitsleistung kann die Lebensqualität<br />
<strong>und</strong> die Zufriedenheit des Patienten beeinflussen.<br />
• Kontexteffekte sind meist generischer Natur <strong>und</strong> treten in der<br />
Regel additiv zum Effekt der Ges<strong>und</strong>heitsleistung hinzu.<br />
Paterson, C. & Dieppe, P. (2005).<br />
Di Blasi, Z. et al. (2001).
Universität zu Köln<br />
Humanwissenschaftliche Fakultät<br />
Medizinische Fakultät<br />
Institut für<br />
Medizinsoziologie,<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> <strong>und</strong><br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
1. Was ist <strong>Versorgungsforschung</strong>?<br />
2. <strong>Ziele</strong><br />
3. Input-Faktoren<br />
4. Throughput: Ges<strong>und</strong>heitsleistung<br />
5. Throughput: Kontextleistung<br />
6. Output: Versorgungsleistung<br />
7. Outcome<br />
8. Forschungszweige: Zusammenfassung
Universität zu Köln<br />
Humanwissenschaftliche Fakultät<br />
Medizinische Fakultät<br />
Institut für<br />
Medizinsoziologie,<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> <strong>und</strong><br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Throughput-Modell der <strong>Versorgungsforschung</strong><br />
Input Throughput Output Outcome<br />
• Patienten<br />
• Ressourcen<br />
• Ges<strong>und</strong>heitsdienstleister<br />
• Ges<strong>und</strong>heitsleistung<br />
• Kontext der<br />
Ges<strong>und</strong>heitsleistung<br />
• Versorgungsleistung<br />
• Körperlicher<br />
• Psychischer<br />
• Verhaltensbe<br />
zogener<br />
• Sozialer<br />
• Kultureller<br />
• Spiritueller<br />
Pfaff, H. & Schrappe, M. (2010), S. 4.
Universität zu Köln<br />
Humanwissenschaftliche Fakultät<br />
Medizinische Fakultät<br />
Institut für<br />
Medizinsoziologie,<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> <strong>und</strong><br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Outcome<br />
• Körperliche Ebene: z.B. Überlebensrate, Rezidivrate<br />
• Psychische Ebene: z.B. ges<strong>und</strong>heitsbezogene Lebensqualität<br />
• Verhaltensebene: z.B. Compliance, Lebensstil, Aktivität<br />
• Soziale Ebene: z.B. Teilhabe, Wiedereingliederung in die Arbeit,<br />
Dauer der Arbeitsunfähigkeit<br />
• Kulturelle Ebene: z.B. Veränderung der Kultur durch<br />
medizinische oder ges<strong>und</strong>heitsökonomische Innovationen<br />
• Spirituelle Ebene: z.B. Auswirkungen von<br />
Ges<strong>und</strong>heitstechnologien auf spirituelle <strong>und</strong> religiöse Fragen<br />
Pfaff, H. & Schrappe, M. (2010), S. 14.
Universität zu Köln<br />
Humanwissenschaftliche Fakultät<br />
Medizinische Fakultät<br />
Institut für<br />
Medizinsoziologie,<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> <strong>und</strong><br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
1. Was ist <strong>Versorgungsforschung</strong>?<br />
2. <strong>Ziele</strong><br />
3. Input-Faktoren<br />
4. Throughput: Ges<strong>und</strong>heitsleistung<br />
5. Throughput: Kontextleistung<br />
6. Output: Versorgungsleistung<br />
7. Outcome<br />
8. Forschungszweige: Zusammenfassung
Universität zu Köln<br />
Humanwissenschaftliche Fakultät<br />
Medizinische Fakultät<br />
Institut für<br />
Medizinsoziologie,<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> <strong>und</strong><br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> = Medizin +<br />
Sozialwissenschaften<br />
• Krankenversorgung beinhaltet Daher werden<br />
• Interventionen in folgende folgende Disziplinen<br />
benötigt<br />
• Systeme: Disziplin:<br />
•<br />
• Körpersystem => Medizin<br />
• Psychisches System => Psychologie<br />
• Soziales System (z.B. Klinik) => Soziologie
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Medizinsoziologie,<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> <strong>und</strong><br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> ist multidisziplinär<br />
• Epidemiologie<br />
• Evidence-based Medicine<br />
• Qualitäts- <strong>und</strong> Patientensicherheitsforschung<br />
• Lebensqualitätsforschung<br />
• Pflegeforschung<br />
• Klinische Fachgebiete<br />
• Organisationswissenschaften/Soziologie<br />
Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de<br />
• Didaktik, Lernpsychologie, Kommunikationsforschung<br />
• Ges<strong>und</strong>heitsökonomie<br />
• Public Health<br />
• Juristische Wertung <strong>und</strong> Recht<br />
• Ethik<br />
Pfaff, H. & Schrappe, M. (2010) S. 5.
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Medizinsoziologie,<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> <strong>und</strong><br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Forschungsgebiete der <strong>Versorgungsforschung</strong><br />
Bedarfsforschung <strong>und</strong> Inanspruchnahmeforschung<br />
Throughput-Forschung<br />
- versorgungsbezogene Organisationsforschung,<br />
- Qualitätsforschung<br />
- Versorgungsökonomie<br />
Output- <strong>und</strong> Outcomeforschung<br />
- Versorgungsepidemiologie<br />
- HTA<br />
Übergreifende Forschungsfelder<br />
- Versorgungsökonomie<br />
- Qualitätsforschung<br />
Querschnittsfächer<br />
- Theorien der <strong>Versorgungsforschung</strong><br />
- Methoden der <strong>Versorgungsforschung</strong>
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Humanwissenschaftliche Fakultät<br />
Medizinische Fakultät<br />
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Medizinsoziologie,<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> <strong>und</strong><br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong>: Integrationsfunktionen<br />
• Integration der klinischen Fächern<br />
• Integration der nicht-klinischen Fächer<br />
– methodische <strong>und</strong> psychosoziale Fächer<br />
• Integration von klinischen <strong>und</strong> nicht-klinischen Fächern<br />
• Integration von Wissenschaft <strong>und</strong> Praxis
Universität zu Köln<br />
Humanwissenschaftliche Fakultät<br />
Medizinische Fakultät<br />
Institut für<br />
Medizinsoziologie,<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> <strong>und</strong><br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Universität zu Köln<br />
Humanwissenschaftliche Fakultät<br />
Medizinische Fakultät<br />
Institut für<br />
Medizinsoziologie,<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> <strong>und</strong><br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Kontakt<br />
Univ.-Prof. Dr. Holger Pfaff<br />
Institut für Medizinsoziologie, <strong>Versorgungsforschung</strong><br />
<strong>und</strong> Rehabilitationswissenschaft (IMVR)<br />
der Humanwissenschaftlichen Fakultät <strong>und</strong> der Medizinischen<br />
Fakultät der Universität zu Köln<br />
Eupener Str. 129<br />
50933 Köln<br />
Tel. 0221 / 478 - 97100<br />
Fax 0221 / 478 – 97118<br />
E-Mail: sekretariat-versorgungsforschung@uk-koeln.de<br />
www.imvr.de
Universität zu Köln<br />
Humanwissenschaftliche Fakultät<br />
Medizinische Fakultät<br />
Institut für<br />
Medizinsoziologie,<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> <strong>und</strong><br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Literatur<br />
• Pfaff, H. <strong>Versorgungsforschung</strong>. Begriffsbestimmung, Gegenstand <strong>und</strong> Aufgaben. In: Pfaff H, Schrappe,<br />
M, Lauterbach, KW, Engelmann, U, Halber, M (HRSG.): Ges<strong>und</strong>heitsversorgung <strong>und</strong> Disease<br />
Management. Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Anwendungen der <strong>Versorgungsforschung</strong>. Bern: Huber 2003; 13-23<br />
• Schrappe, M., Glaeske, G., Gottwik, M., Kilian, R., Papadimitriou, K., Scheidt-Nave, C., Schulz, K.D.,<br />
Ziegenhagen, D. & Pfaff, H. Ständige Kongresskommission <strong>Versorgungsforschung</strong> - Memorandum II:<br />
"Konzeptionelle, methodische <strong>und</strong> strukturelle Voraussetzungen der <strong>Versorgungsforschung</strong>". Dtsch Med<br />
Wschr 2005; 130: 2918-2922<br />
• B<strong>und</strong>esärztekammer. Arbeitskreis „<strong>Versorgungsforschung</strong>“ beim Wissenschaftlichen Beirat der<br />
B<strong>und</strong>esärztekammer: Definition <strong>und</strong> Abgrenzung der <strong>Versorgungsforschung</strong>, 09.09.2004. Berlin: 2004.<br />
www.b<strong>und</strong>esaerztekammer.de/page.asp?his=0.6.3289.3293.3294&all=true, Zugriff: 07.03.2011<br />
• Pfaff, H. & Schrappe, M.: Einführung in die <strong>Versorgungsforschung</strong>, in: Pfaff H, Neugebauer EAM,<br />
Glaeske G, Schrappe M (HRSG): Lehrbuch <strong>Versorgungsforschung</strong> : Systematik-Methodik-Anwendung.<br />
Stuttgart: Schattauer, 2010<br />
• Valderas J.M. & Alonso, J. Patient reported outcome measures: A model-based classification system for<br />
research and clinical practice. Qual Life Res 2008; 17: 1125-1135<br />
• Scheibler, F., Freise, D.C., Eickstädt, U., Schrappe, M. & Pfaff, H. Der Patient als Kotherapeut? Eine<br />
Typologie des Patientenverhaltens. In: Pfaff, H, Freise, DC, Mager, G, Schrappe, M. Der Kölner<br />
Patientenfragebogen (KPF): Entwicklung <strong>und</strong> Validierung eines Fragebogens zur Erfassung der<br />
Einbindung des Patienten als Kotherapeuten. St. Augustin: Asgard-Verl. 2003; 63-89<br />
• Clancy, C.M. & Eisenberg, J.M. Outcomes research: measuring the end results of health care. Science<br />
1998; 282: 245-246
Universität zu Köln<br />
Humanwissenschaftliche Fakultät<br />
Medizinische Fakultät<br />
Institut für<br />
Medizinsoziologie,<br />
<strong>Versorgungsforschung</strong> <strong>und</strong><br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Literatur<br />
• Fischer, G.C., Kuhlmey, A., Lauterbach, K.W., Rosenbrock, R., Schwartz, F.-W., Scriba, P.C. &Wille, E.<br />
Sachverständigenrat für die Konzertierte Aktion im Ges<strong>und</strong>heitswesen : Bedarfsgerechtigkeit <strong>und</strong><br />
Wirtschaftlichkeit ; Band III Über-, Unter- <strong>und</strong> Fehlversorgung - Gutachten 2000/2001 Ausführliche<br />
Zusammenfassung. Baden-Baden: Nomos 2002<br />
• Guggisberg, J. & Spycher, S. Nachfrage, Inanspruchnahme, Bedarf <strong>und</strong> Angebotsinduzierung in der<br />
ambulanten medizinischen Versorgung. Schweizerisches Ges<strong>und</strong>heitsobservatorium.<br />
Forschungsprotokoll 2005; 3; 1-81<br />
• Sacket, D.L., Rosenberg, W.M., Gray, J.A., Haynes, R.B. & Richardson, W.S. Evidence based medicine:<br />
What it is and what it isn‘t. BMJ 1996; 312, 71-72<br />
• Paterson, C. & Dieppe, P. Characteristic and incidental (placebo) effects in complex interventions such as<br />
acupuncture. BMJ 2005; 330: 1202-1205.<br />
• Draborg, E., Gyrd-Hansen, D., Poulsen, P.B. & Horder, M. International comparison of the definition and<br />
the practical application of health technology assessment. Int J Technol Assess in Health Care 2005: 21:<br />
89-95<br />
• Di Blasi, Z., Harkness, E., Ernst, E., Georgiou, A. & Kleijnen, J. Influence of context effects on health<br />
outcomes: A systematic review. Lancet 2001; 357: 757-762