Download (2,29 Mb) - Gesellschaft für Landeskunde
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Zukunft braucht Herkunft<br />
„Zukunft braucht Herkunft“<br />
Mit diesem prägnanten Zitat aus dem Umfeld<br />
des Philosophen MARTIN HEIDEGGER<br />
haben die Oberösterreichischen Landesmuseen<br />
einen klaren Leitsatz über ihre aktuelle<br />
Arbeit und zukünftigen Entwicklungsperspektiven<br />
gestellt. Nicht nur die museumsbezogenen<br />
Tätigkeiten folgen dieser Maxime,<br />
sondern auch die strategische Entwicklung<br />
der Institution selbst.<br />
Einerseits wurde der offensichtlichen Tatsache<br />
Rechnung getragen, dass sich aus<br />
dem „einen“ Landesmuseum ein vielfältiges<br />
Konglomerat aus teilweise hochspezialisierten<br />
Teilinstitutionen entwickelt hat:<br />
Logischerweise erfolgte daher die sukzessive<br />
Umbenennung des historischen „Oberösterreichischen<br />
Landesmuseums“, das ein<br />
einheitliches (einziges) Haus suggerierte, in<br />
die „Oberösterreichischen Landesmuseen“.<br />
Hier war Oberösterreich übrigens Vorreiter<br />
in einer nicht nur Österreich weiten Entwicklung<br />
ähnlicher Institutionen.<br />
Andererseits wurde ein Projekt konsequent<br />
verfolgt und entwickelt, das nunmehr einen<br />
der Höhepunkte des Kulturhauptstadtjahres<br />
2009 markieren wird: die Neugestaltung des<br />
Linzer Schlossmuseums als Kombination<br />
aus dem historischen, renovierten Schlossgebäude<br />
der Habsburger Monarchie mit<br />
dem neu gebauten Südtrakt, als Beispiel einer<br />
publikumsattraktiven Museumsarchitektur<br />
des 21. Jahrhunderts.<br />
Dieses Museumsprojekt steht – im Sinne des<br />
Eingangszitates – ebenfalls am Kreuzungspunkt<br />
zweier für Oberösterreich bedeutender<br />
kulturhistorischer Entwicklungslinien.<br />
Durch die Wiedererrichtung des im Jahr<br />
1800 abgebrannten Südtraktes wird das<br />
Linzer Schloss wieder zu jenem architektonischen<br />
Ensemble, das mehr als zwei Jahrhunderte<br />
lang intensiv gefordert, diskutiert<br />
und doch nie realisiert werden konnte. Dieser<br />
Ergänzungsbau präsentiert einmal mehr<br />
dieses historische Großgebäude als Wahrzeichen<br />
des Landes Oberösterreichs und<br />
seiner Hauptstadt.<br />
Mit dem neuen Schlossmuseum lösen die<br />
Oberösterreichischen Landesmuseen jedoch<br />
auch jene Zielsetzung ein, mit der sie<br />
1833 gegründet wurden: als Universalmuseum<br />
des Landes Oberösterreich, als umfassendes<br />
Kulturgüterarchiv, das sich mit<br />
all jenen bedeutenden Artefakten beschäftigt,<br />
die einen besonderen Bezug zum Land<br />
Oberösterreich, seiner Geschichte und seiner<br />
Gegenwart haben, ohne Einschränkung<br />
der fachlichen Perspektive.<br />
Das bedeutet im Konkreten, dass im neuen<br />
Schlossmuseum fachlich strukturierte<br />
Objektpräsentationen aus allen Sammlungsbereichen<br />
der Oberösterreichischen<br />
Landesmuseen zu sehen sein werden. Den<br />
Museumsbesucherinnen und -besuchern<br />
präsentiert sich daher ein universeller, auf<br />
die Region fokussierter Blick der kulturgeschichtlichen<br />
Entwicklung: Naturgeschicht-<br />
Das Linzer Schloss vor und nach dem Brand im Jahr 1800, Zeichnungen von Oskar Sachsperger (OÖ. Landesmuseen)<br />
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Mitteilungen der <strong>Gesellschaft</strong> für <strong>Landeskunde</strong>