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Transparenz in der Beschaffung - Opitz Consulting

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LIEFERANTENMANAGEMENT<br />

<strong>Transparenz</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Beschaffung</strong><br />

IT-Lösungen bieten Unterstützung<br />

beim Lieferantenmanagement<br />

So wie Customer Relationship Management (CRM) den Kunden im Fokus hat, richtet sich beim Supplier<br />

Relationship Management (SRM) die Aufmerksamkeit auf die Lieferanten. Ziel ist dabei nicht nur e<strong>in</strong>e<br />

IT-gestützte Lieferantenauswahl, son<strong>der</strong>n auch die Weiterentwicklung <strong>der</strong> Beziehung zum Lieferanten durch<br />

entsprechende Tools. Dabei stellt die Lieferantenbewertung e<strong>in</strong> Kernstück dar. Diese umfassende Sicht<br />

des Lieferantenmanagements hat <strong>in</strong> letzter Zeit deutlich an Bedeutung gewonnen. Dadurch rückt auch<br />

die Weiterentwicklung <strong>der</strong> technologischen Unterstützung immer mehr <strong>in</strong> den Brennpunkt des Interesses.<br />

Lieferanten nur wenige Stunden vor dem<br />

Lieferterm<strong>in</strong> über f<strong>in</strong>ale Bestelldaten etwa<br />

zur Anlieferreihenfolge zu <strong>in</strong>formieren –<br />

das gehört beispielsweise <strong>in</strong> <strong>der</strong> Automobil<strong>in</strong>dustrie<br />

heute schon zum Alltag. Aber<br />

nicht nur das Tempo <strong>in</strong> <strong>der</strong> Abwicklung<br />

steigt. Gleichzeitig ist auch e<strong>in</strong>e starke Intensivierung<br />

<strong>der</strong> Beziehungen zwischen<br />

Lieferanten und Bestellern zu beobachten:<br />

Längst werden nicht mehr nur Waren<br />

und Dienstleistungen bestellt und bezogen,<br />

immer häufiger werden die Lieferanten<br />

auch eng <strong>in</strong> Produktionsprozesse e<strong>in</strong>gebunden.<br />

Dadurch wächst die Kosteneffizienz<br />

– aber natürlich auch die B<strong>in</strong>dung<br />

<strong>der</strong> Unternehmen an die Lieferanten.<br />

Auch die zunehmende Just In Time-Produktionsweise<br />

führt dazu, dass die Abhängigkeit<br />

von e<strong>in</strong>zelnen Zuliefererunternehmen<br />

steigt – wer mit m<strong>in</strong>imalen Zeitverzögerungen<br />

produzieren will, muss<br />

sich darauf verlassen können, dass die<br />

benötigten Waren und Dienstleistungen<br />

auch wirklich punktgenau abrufbar s<strong>in</strong>d.<br />

E<strong>in</strong> solides Vertrauensverhältnis zwischen<br />

Dipl.-Math.<br />

Tim Bölsche<br />

Seit se<strong>in</strong>em Mathematik-<br />

Studium ist er <strong>in</strong> verschiedenen<br />

Positionen im<br />

Bereich Individualsoftwareentwicklung<br />

und Data<br />

Warehouse/Bus<strong>in</strong>ess<br />

Intelligence tätig. Zurzeit<br />

arbeitet er als Bereichsleiter<br />

bei <strong>der</strong> <strong>Opitz</strong> Consult<strong>in</strong>g Bad Homburg GmbH.<br />

tim.boelsche@opitz-consult<strong>in</strong>g.de<br />

den beiden Partnern ist daher die Basis<br />

für gelungenes SRM. Solche längerfristigen<br />

Beziehungen sollten natürlich auch<br />

über die Jahre <strong>der</strong> Geschäftsbeziehungen<br />

h<strong>in</strong>weg strategisch weiterentwickelt<br />

werden – das ist aber nur möglich, wenn<br />

e<strong>in</strong> klarer Überblick über den Status Quo<br />

gegeben ist.<br />

30 · INDUSTRIEBEDARF 1-2/2007


LIEFERANTENMANAGEMENT<br />

Nicht nur harte<br />

Bewertungskriterien<br />

Die umfassende Bewertung <strong>der</strong> Lieferanten<br />

ist e<strong>in</strong> wesentlicher Bestandteil<br />

des Lieferantenmanagements. Sie dient<br />

dazu, die Eigenschaften von Lieferanten<br />

zu messen. Dabei gibt es neben harten,<br />

objektiven Kriterien wie Liefertreue o<strong>der</strong><br />

die Fehlerrate auch weichere, eher subjektive.<br />

Dazu zählen etwa Innovationskraft<br />

und Flexibilität. E<strong>in</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

für erfolgreiche Systeme zur Bewertung<br />

ist es, auch diese weichen Kriterien<br />

<strong>in</strong> messbare Form zu br<strong>in</strong>gen, eher qualitativ<br />

vorliegende E<strong>in</strong>drücke <strong>in</strong> Kategorien<br />

e<strong>in</strong>zuteilen, zu quantifizieren und daraus<br />

– wie für die harten Werte, auch – Zielwerte<br />

abzuleiten.<br />

Die Summe <strong>der</strong> Abweichungen von<br />

diesen Zielwerten ermöglicht e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>ordnung<br />

<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Lieferanten. Da<br />

aber natürlich nicht alle Kriterien gleich<br />

wichtig für die Lieferantenbeziehung s<strong>in</strong>d,<br />

ist vorab auch noch e<strong>in</strong>e Gewichtung<br />

nötig. Dabei können wie<strong>der</strong>um <strong>in</strong>dividuelle<br />

Bedürfnisse und Wertigkeiten<br />

e<strong>in</strong>es Unternehmens o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er Branche<br />

zu unterschiedlichen Rangfolgen führen –<br />

so genießen etwa Kriterien wie Innovationskraft<br />

o<strong>der</strong> gute persönliche<br />

Erreichbarkeit ganz verschiedenen<br />

Stellenwert.<br />

Lieferantenbewertung<br />

als Integrationsprojekt<br />

E<strong>in</strong> großer Teil <strong>der</strong> Kriterien kann nur im<br />

E<strong>in</strong>klang mit an<strong>der</strong>en Abteilungen bewertet<br />

werden, auch wenn es <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie<br />

<strong>der</strong> E<strong>in</strong>kauf ist, <strong>der</strong> den Kontakt zum Lieferanten<br />

hält. Am Prozess s<strong>in</strong>d neben<br />

dem E<strong>in</strong>kauf nahezu alle Bereiche des<br />

Unternehmens beteiligt, von <strong>der</strong> Entwicklung<br />

über die Produktion und das Qualitätsmanagement<br />

bis h<strong>in</strong> zur Buchhaltung.<br />

Das dafür erfor<strong>der</strong>liche Datenmaterial<br />

ist allerd<strong>in</strong>gs im Unternehmen meist<br />

auf verschiedene Systeme verteilt: Kaufmännische<br />

Daten wie Preise und Zahlungskonditionen<br />

s<strong>in</strong>d im Bestellsystem,<br />

Qualitätsdaten wie Reklamationen im<br />

Qualitätsmanagementsystem. Daten zu<br />

Lieferungen werden im Warene<strong>in</strong>gangssystem<br />

gespeichert, Informationen über<br />

Zertifizierungen des Lieferanten <strong>in</strong> Bezug<br />

auf das Qualitätsmanagement o<strong>der</strong> das<br />

Umweltmanagement s<strong>in</strong>d wie<strong>der</strong> an<strong>der</strong>swo<br />

enthalten.<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an e<strong>in</strong> System<br />

zur Lieferantenbewertung<br />

E<strong>in</strong> IT-System zur Lieferantenbewertung<br />

muss also Daten aus verschiedenen<br />

Quellen zusammenführen und automatisiert<br />

<strong>in</strong> die Bewertung e<strong>in</strong>fließen lassen.<br />

Es muss sichergestellt se<strong>in</strong>, dass verschiedene<br />

Abteilungen zur Bewertung<br />

des Lieferanten beitragen können und<br />

auch danach Benutzergruppen wie E<strong>in</strong>kauf,<br />

Management o<strong>der</strong> sogar <strong>der</strong> Lieferant<br />

selbst auf die Ergebnisse zugreifen<br />

können. E<strong>in</strong> weiterer wesentlicher Punkt:<br />

Die Bewertungen müssen regelmäßig<br />

durchgeführt werden, um über die Betrachtung<br />

von Zeiträumen Entwicklungstendenzen<br />

ablesen zu können. Auf<br />

technischer Seite ist daher e<strong>in</strong>e Mischung<br />

aus e<strong>in</strong>em operativem und e<strong>in</strong>em Data<br />

Warehous<strong>in</strong>g System erfor<strong>der</strong>lich, das<br />

aber auch Aspekte von B2B- und Portalsystemen<br />

aufweisen muss.<br />

Konkrete Lösungen<br />

auf <strong>der</strong> Basis von Oracle<br />

Die von <strong>Opitz</strong> Consult<strong>in</strong>g im Bereich<br />

Lieferantenbewertung entwickelten Individualsoftwarelösungen<br />

basieren auf <strong>der</strong><br />

Oracle Datenbank, dem Oracle Application<br />

Server o<strong>der</strong> Oracle Application<br />

Express. Über Schnittstellen s<strong>in</strong>d ERP-<br />

Systeme für Lieferdaten ebenso e<strong>in</strong>bezogen<br />

worden wie Systeme für<br />

Daten aus dem Qualitäts- o<strong>der</strong> Umweltmanagement.<br />

Die Liefertreue zählt <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong><br />

Lösungen zu den zentralen Kriterien.<br />

Sie wird über Liefermenge und Pünktlichkeit<br />

transparent gemacht. Abweichungen<br />

bei <strong>der</strong> Lieferung (zu spät/zu wenig<br />

bzw. zu früh/zu viel) können so frühzeitig<br />

identifiziert werden.<br />

Je nach konkretem Bedarf können Fehlerquoten<br />

auf unterschiedlicher Ebene<br />

ausgedrückt werden. Möglich ist e<strong>in</strong>e<br />

Messung durch die Zahl <strong>der</strong> Fehler pro<br />

e<strong>in</strong>er Million Teile („PPM“) bzw. pro e<strong>in</strong>er<br />

Million Möglichkeiten („DPMO“). Die Endbenutzer<br />

<strong>der</strong> Lieferantenbewertungssysteme<br />

können Auswertungen basierend<br />

auf diesen Daten <strong>in</strong>dividuell konfigurieren<br />

und erstellen. E<strong>in</strong>e gewichtete Summe<br />

<strong>der</strong> Erfüllungsgrade <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Bewertungskriterien<br />

liefert dann e<strong>in</strong>e solide<br />

Basis für weitere Entscheidungen. <br />

INDUSTRIEBEDARF 1-2/2007 · 31

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