Ziele, Leitgedanken und Regeln (*PDF)
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GUT ARBEITEN mit Konflikt-KULTUR<br />
ZIELE UND WIRKUNGEN DES KONZEPTS<br />
persönliche<br />
Erfüllung psychischer Kernbedürfnissen <strong>und</strong> Erziehungsaufgaben<br />
1. Ich gebe dir Halt! Sicherheit – Orientierung – Struktur<br />
→ mit Grenzen, <strong>Regeln</strong> <strong>und</strong> Ritualen arbeiten<br />
2. Ich bin für dich da! Liebe – Nähe – Zugehörigkeit<br />
→ Zeit, Aufmerksamkeit <strong>und</strong> Annahme schenken<br />
3. Ich lass dir Freiräume! Freiheit – Kontrolle – Einfluss<br />
→ Freiräume, Selbstbestimmungs- <strong>und</strong> Mitwirkungsmöglichkeiten<br />
anbieten<br />
4. Ich gebe dir Anregungen! Spaß – Lernen – Spiel<br />
→ Wissensdurst, Bewegungs- <strong>und</strong> Erlebnishunger stillen<br />
5. Ich fordere <strong>und</strong> fördere dich! Leistung – Erfolg – Anerkennung<br />
→ Respektvoll behandeln, ermutigen <strong>und</strong> Erfolgserlebnisse vermitteln<br />
Training zur Fähigkeit der Selbstkontrolle Bedürfnisaufschub/Geduld<br />
Frustrationstoleranz<br />
→ entscheidend für erfolgreiche Lebensgestaltung<br />
gemeinschaftliche störungsfreier Unterricht<br />
geringere Lautstärke<br />
gute Lern- <strong>und</strong> Arbeitsatmosphäre<br />
→ gute Unterrichtsdisziplin als F<strong>und</strong>ament einer guten Unterrichtsqualität<br />
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LEITGEDANKEN UND STANDARDS<br />
führen<br />
heißt<br />
motivieren:<br />
Motivationsquellen<br />
Erfolgserlebnisse <strong>und</strong> deren Anerkennung (Serotonin)<br />
Vorfreude/Erwartung einer Anerkennung (Dopamin)<br />
→ persönliche Anerkennung/Lob geben<br />
Positives Verhalten <strong>und</strong> wachsende Fähigkeiten anerkennen <strong>und</strong> wertschätzen<br />
→ regelmäßige <strong>und</strong> konsequente Einlösung der Teampunkte<br />
„Der Faden der Vorfreude darf nicht abreißen.“<br />
Bindung <strong>und</strong> Vertrauen (Oxytocin) → stärkste Quelle für Lernmotivation<br />
→ wertschätzender, nicht-strafender, konsequenter Erziehungsstil<br />
→ Trennung von Person <strong>und</strong> Verhalten<br />
Orientierung<br />
Halt, Struktur<br />
Berechenbarkeit<br />
Transparenz<br />
Grenzen setzen <strong>und</strong> <strong>Regeln</strong> formulieren<br />
Grenzen durchsetzen <strong>und</strong> Regelverletzungen konfrontieren<br />
→ frühzeitiges Wahrnehmen von Regelverstößen<br />
→ konsequentes Reagieren auf Regelverstöße<br />
→ Menschen lernen aus den Folgen<br />
→ emotionale Erschütterung, Betroffenheit erzeugen<br />
→ Verantwortungsübernahme <strong>und</strong> Perspektivenwechsel fördern<br />
in Beziehung<br />
treten<br />
fordern <strong>und</strong><br />
fordern<br />
→ Hilfe vor Strafe/sich „kümmern“<br />
positive<br />
Systemwirkung<br />
„an einem Strang ziehen“/Teambildung<br />
→ Transparenz (z.B. Elterninformation)<br />
→ Beteiligung (z.B. Eltern)<br />
→ Dokumentation/Feedback<br />
→ Super- bzw. Intervision<br />
→ Evaluation<br />
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OPS-REGELWERK 2.0<br />
REGELN (Anlage 1)<br />
HANDHABUNG<br />
<strong>Regeln</strong> mit hoher Priorität<br />
Aufmerksamkeitsregel<br />
„Nach dem Signal lege ich alles aus<br />
der Hand, bin ruhig <strong>und</strong> schaue den<br />
Lehrenden an, ohne mich zu melden.“<br />
Die <strong>Regeln</strong> werden mit der Glocke eingeläutet,<br />
auch in die Unruhe.<br />
Die Lehrkraft gibt eine klare Anweisung zur Dauer<br />
der Regelzeit:<br />
„Solange… bis... gilt die Aufmerksamkeits-/<br />
Flüster-/ Arbeitsanweisungsregel. “<br />
Ruheregel<br />
„Nach dem Signal rede ich nur,<br />
wenn ich die Erlaubnis habe<br />
<strong>und</strong> störe den Unterricht nicht.“<br />
Das Klassenteam entscheidet, ob zusätzlich ein<br />
Regelsymbol an der Tafel angeheftet wird.<br />
Die <strong>Regeln</strong> werden nicht ausgeläutet.<br />
Die <strong>Regeln</strong> sollten mit einer Sozialform oder<br />
Unterrichtsmethode verb<strong>und</strong>en werden.<br />
Flüsterregel<br />
„Nach dem Signal rede ich ohne Stimme<br />
<strong>und</strong> störe den Unterricht nicht.“<br />
Die Anwendungsbereiche der <strong>Regeln</strong> folgen<br />
einem steigenden Anforderungscharakter,<br />
sie sind dem Leistungsniveau der Klasse<br />
anzupassen.<br />
Störungen sind Verhaltensweisen, die Mitschüler<br />
vom Unterrichtsgeschehen ablenken.<br />
Verstöße gegen gutes Benehmen (Mütze tragen,<br />
Kaugummi kauen, essen) werden über die<br />
Schulordnung geregelt.<br />
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OPS-REGELWERK 2.0<br />
REGELN (Anlage 1)<br />
HANDHABUNG<br />
<strong>Regeln</strong> mit mittlerer Priorität<br />
Arbeitsanweisungsregel<br />
„Nach dem Signal beschäftige ich mich<br />
ausschließlich mit der Aufgabe.“<br />
Nachdem eine Aufgabe gestellt, erklärt <strong>und</strong> alle<br />
relevanten Fragen dazu beantwortet wurden, wird<br />
die Arbeitsanweisungsregel verbal angekündigt:<br />
Auf das Startsignal „los geht´s“ beginnen die<br />
Schüler/innen zu arbeiten.<br />
Die Lehrkraft gibt eine klare Anweisung zur Dauer<br />
der Regelzeit.<br />
Das Klassenteam entscheidet, ob zum Startsignal<br />
„los geht’s“ zusätzlich die Information<br />
„die Arbeitsanweisungsregel gilt ab jetzt“<br />
gegeben wird.<br />
Das Klassenteam entscheidet, ob zusätzlich ein<br />
Regelsymbol an der Tafel angeheftet wird.<br />
Arbeitsmaterialregel<br />
„Ich habe das vereinbarte, eigene <strong>und</strong><br />
einsatzbereite Arbeitsmaterial dabei.“<br />
Die Arbeitsmaterialregel gilt immer.<br />
Das Klassenteam legt fest, welche Materialien<br />
benötigt werden (vgl. auch Gr<strong>und</strong>ausstattung im<br />
Schuljahresplaner).<br />
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OPS-REGELWERK 2.0<br />
REGELN (Anlage 1)<br />
HANDHABUNG<br />
<strong>Regeln</strong> mit geringer Priorität<br />
Hausaufgabenregel<br />
„Ich schreibe meine Hausaufgaben in<br />
den Schuljahresplaner, mache sie<br />
vollständig <strong>und</strong> habe sie dabei.“<br />
Die Hausaufgaben werden rechtzeitig gegeben,<br />
spätestens 5 Minuten vor Unterrichtsende.<br />
Die Hausaufgaben werden ins Tagebuch zum<br />
Tag der Fälligkeit eingetragen.<br />
Die Hausaufgaben werden von den Schülern zum<br />
Tag der Fälligkeit in den Schuljahresplaner<br />
eingetragen.<br />
Die Schüler tragen auch ein, wenn sie in einem<br />
Fach keine Hausaufgaben aufhaben (keine A).<br />
Der jeweilige Fachlehrer überprüft die<br />
Hausaufgaben auf geeignete Weise.<br />
Pünktlichkeitsregel<br />
„Ich gehe beim ersten Gong sofort vor<br />
meinen Unterrichtsraum.“<br />
Jeder Lehrer muss sich nach dem ersten Läuten<br />
pünktlich ins Klassenzimmer begeben.<br />
Ein Schüler ist unpünktlich, wenn er den Raum<br />
betritt, nachdem die Klasse mit dem Lehrer/<br />
der Lehrerin das Klassenzimmer betreten hat <strong>und</strong><br />
die Türe geschlossen wurde.<br />
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ANERKENNUNG BEI REGELEINHALTUNG<br />
Individuelles Feedback<br />
Positives Verhalten <strong>und</strong> wachsende Fähigkeiten anerkennen <strong>und</strong> wertschätzen<br />
Erhält der Schüler/die Schülerin eine Woche lang keinen Vermerk in der Feedbackliste, erhält er/sie<br />
einen Stempel pro Spalte auf seine Stempelkarte (Anlage 3a oder 3b).<br />
Der Schüler/die Schülerin muss an mindestens an 4 von 5 Tagen anwesend sein, um einen Stempel<br />
zu erhalten.<br />
Hat der Schüler/die Schülerin 10 Stempel (Klassenstufe 5/6) oder 12 Stempel (Klassenstufe 7/8)<br />
gesammelt, bekommt er/sie einen Joker.<br />
Der Klassenlehrer trägt den Erhalt des Jokers mit Datum <strong>und</strong> Kürzel auf der Jokerkarte (Anlage 4) ein.<br />
Die Einlösung eines Jokers quittiert der Schüler/die Schülerin auf der Jokerkarte.<br />
Möglichkeiten zur Einlösung von Jokern sind für die Klassenstufen 5/6 in Anlage 5a, für die<br />
Klassenstufen 7/8 in Anlage 5b aufgeführt.<br />
Klassenanerkennung<br />
„Der Faden der Vorfreude darf nicht abreißen.“<br />
Das Klassenteam entscheidet, auf welche Weise Teampunkte erworben werden können, d.h. welche<br />
Regel(n) bzw. Spalte(n) zum Erreichen eines Teampunktes maßgebend sind.<br />
Erhält ein Schüler/eine Schülerin in dieser Spalte keinen Vermerk in der Feedbackliste, erhält er/sie<br />
zusätzlich zum Stempel einen Teampunkt für die Klasse.<br />
Der Schüler/die Schülerin muss an mindestens an 4 von 5 Tagen anwesend sein, um einen Teampunkt<br />
zu erhalten.<br />
Das Klassen(lehrer)team entscheidet über die Art <strong>und</strong> Weise (des Sammelns) der Teampunkte:<br />
Murmelglas, Teamplakate, Gruppenstempel,... .<br />
Einmal erteilte Teampunkte können nicht zurückgenommen werden.<br />
Das Erreichen einer Teamanerkennung orientiert sich an der Größe der Klasse (doppelter Klassensatz).<br />
Spätestens nach 6 Wochen sollte die Klasse eine Anerkennung erreichen können.<br />
Jedes erreichte Level muss eingelöst werden <strong>und</strong> wird weiter aufaddiert.<br />
Möglichkeiten zur Einlösung von Teampunkten sind in Anlage 6 aufgeführt.<br />
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OPS-REGELWERK 2.0<br />
HILFEN BEI REGELVERSTÖSSEN<br />
Förderung des gewünschten Verhaltens durch Hilfe vor Strafe<br />
Alle Regelverstöße werden frühzeitig konfrontiert <strong>und</strong> in die entsprechende Spalte der Feedbackliste<br />
mit Datum <strong>und</strong> Kürzel ohne Differenzierung zwischen gelber Karte <strong>und</strong> Auszeit eingetragen.<br />
Die Feedbackliste wird mit dem Tagebuch mitgeführt. Kollegen ohne Tagebuch bzw. Feedbackliste<br />
notieren die Regelverstöße in einer individuellen Feedbackliste (Anlage 2b) <strong>und</strong> legen diese zeitnah in<br />
das Fach der Klassenleitung.<br />
Für eine Doppelst<strong>und</strong>e stehen zwei gelbe Karten <strong>und</strong> zwei Auszeitstühle zur Verfügung.<br />
Der Schüler/die Schülerin holt die gelbe Karte beim Lehrer ab, die Störung sollte dabei so gering wie<br />
möglich gehalten werden.<br />
Die Auszeitstühle werden im hinteren Teil des Klassenzimmers an einer ausgewiesenen Stelle fixiert.<br />
Der Schüler/die Schülerin sitzt auf dem Auszeitstuhl mit Blick zum Lehrenden <strong>und</strong> kann passiv am<br />
Unterricht teilnehmen, jedoch keinen Kontakt zur Klasse aufnehmen.<br />
Die Entscheidung, wann ein Schüler vom Auszeitstuhl zurückkehrt, trifft der Lehrer (maximal 5 Minuten),<br />
der Schüler kann durch Handzeichen signalisieren, dass er bereit ist, auf seinen Platz zurückzukehren.<br />
In den Auszeitraum wird ein Schüler nur dann geschickt, wenn kein Auszeitstuhl frei ist,<br />
ein Schüler bereits auf dem Auszeitstuhl war oder eine grobe Respektlosigkeit begangen hat.<br />
Regelungen zum Auszeitraum sind in Anlage 7a beschrieben, der vom Schüler/der Schülerin zu<br />
bearbeitende Rückkehrplan entspricht Anlage 7b.<br />
Die Klassenleitung führt eine Liste zur Dokumentation der Eintragungen im Jahresverlauf<br />
(Anlage 2d <strong>und</strong> 2e).<br />
Zu jedem Ferienabschnitt erfolgt für jeden Schüler/jede Schülerin eine allgemeine Elterninformation/<br />
Feedbackbrief (Anlage 8) .<br />
Nach 4 Regelverstößen erfolgt ein Lehrer-Schülergespräch mit dem Ziel einer mündlichen Vereinbarung<br />
zwischen den Lehrenden <strong>und</strong> dem Schüler oder einem Versprechen des Schülers.<br />
Nach 8 Regelverstößen erfolgt eine individuelle schriftliche Elterninformation (Anlage 9).<br />
Nach 12 Regelverstößen erfolgt ein Lehrer-Eltern-Schüler-Gespräch mit schriftlicher Vereinbarung<br />
in Form eines Vertrages zu den geplanten Maßnahmen (Anlage 10 sowie 10a, 10b <strong>und</strong> 10c).<br />
Die abgeschlossenen Verträge gelten für einen festgeschriebenen Zeitraum.<br />
Spätestens nach Ablauf der vereinbarten Maßnahmen tritt das Klassenteam zusammen <strong>und</strong> berät im<br />
Fall von Vertragsscheitern über einen eventuellen Nachteilsausgleich oder Sonderstatus.<br />
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OPS-REGELWERK 2.0<br />
Bedingungen für einen Nachteilsausgleich/individuellen Förderplan<br />
1. Schüler zeigt regelverletzendes Verhalten.<br />
2. Schüler zeigt nicht die Fähigkeit, sich an <strong>Regeln</strong> halten zu können.<br />
3. Schüler möchte diese Fähigkeiten verbessern.<br />
4. Schüler nimmt Hilfen an.<br />
5. Eltern akzeptieren die Hilfen.<br />
6. Kann der Schüler diese Fähigkeiten aufgr<strong>und</strong> einer Behinderung nicht entwickeln, muss diese<br />
Behinderung ärztlich attestiert werden (nach SGB).<br />
Das Klassenteam entscheidet individuell, wie dieser Nachteilsausgleich aussieht. Zur Entscheidung<br />
kann der Fachsozialarbeiter herangezogen werden.<br />
KONSEQUENZEN BEI ABLEHNUNG VON HILFEN - SONDERSTATUS<br />
Bedingungen für einen Sonderstatus<br />
1. Schüler zeigt regelverletzendes Verhalten.<br />
2. Schüler will seine Fähigkeiten zur Regeleinhaltung nicht verbessern<br />
<strong>und</strong>/oder<br />
3. Schüler lässt schuldhaft Hilfen scheitern<br />
<strong>und</strong>/oder<br />
4. Eltern akzeptieren Hilfen nicht.<br />
Ein Schüler mit Sonderstatus wird aus dem Anerkennungs- <strong>und</strong> Hilfesystem herausgenommen.<br />
Regelverletzungen werden dennoch notiert.<br />
Als Konsequenzen erfolgen Erziehungs- <strong>und</strong> Ordnungsmaßnahmen nach §90.<br />
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