Misa Criolla - Oratorienchor Schaffhausen
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<strong>Misa</strong> <strong>Criolla</strong> – mitreissend und eingÖngig<br />
ÇTuttiÉ: Bei ÇWort und Musik zum AdventÉ<br />
singen wir dieses Jahr die Ç<strong>Misa</strong> <strong>Criolla</strong>É von<br />
Ariel RamÄrez, die wir speziell auf diesen Anlass<br />
hin einÑben, ausserdem Chorpartien aus dem<br />
ersten Teil von HÖndels ÇMessiahÉ, den wir<br />
nÖchsten Karfreitag vollstÖndig zur AuffÑhrung<br />
bringen. In diesem ÇMessiahÉ-Teil geht es um die<br />
AnkÑndigung der Ankunft Christi und die Geburt<br />
von Jesus. Was aber hat die Ç<strong>Misa</strong> <strong>Criolla</strong>É<br />
mit Advent und Weihnachten zu tun?<br />
Wenn Sie so direkt und unvermittelt fragen, mÉsste<br />
ich Ihnen zur ehrlichen Antwort geben, dass die<br />
ÅMissa <strong>Criolla</strong>Ç thematisch nichts Direktes mit<br />
Weihnachten zu tun hat. Auf der anderen Seite wird<br />
sie sehr oft um die Advents- und Weihnachtszeit<br />
herum zur AuffÉhrung gebracht. Wahrscheinlich<br />
sind es die einfache FrÜmmigkeit einerseits und die<br />
volkstÉmliche Ausstrahlung auf der anderen Seite,<br />
die die Leute ansprechen.<br />
Welche Verbindung gibt es zwischen der Ç<strong>Misa</strong><br />
<strong>Criolla</strong>É und HÖndels ÇMessiahÉ?<br />
Beide Werke haben einen religiÜsen, wenn auch<br />
unterschiedlichen Hintergrund. Die Å<strong>Misa</strong> <strong>Criolla</strong>Ç<br />
setzt das auf volkstÉmlich-sÉdamerikanische Weise<br />
um und benutzt als Grundlage den liturgischen Messetext.<br />
ÅThe MessiahÇ hingegen ist als Oratorium, basierend<br />
auf einem dichterischen Text, ein Gesamtkunstwerk,<br />
das wir in dieser Form im Kontext von<br />
ÅWort und MusikÇ nur fragmentarisch wiedergeben<br />
kÜnnen. Dabei entnehmen wir einzelne StÉcke aus<br />
dem ersten Teil. In diesem geht es auch um die<br />
Menschwerdung Jesu Christi, dessen Geburt wir ja<br />
mit dem Weihnachtsfest feiern.<br />
Wie sind Sie ursprÑnglich auf die Ç<strong>Misa</strong> <strong>Criolla</strong>É<br />
gestossen?<br />
Ich habe sie schon wÑhrend des Musikstudiums und<br />
spÑter als Tenor-Solist gesungen. Schon damals<br />
fÉhlte ich mich in dieser rhythmischen Welt sehr zu<br />
Hause. Dann habe ich Musiker aus Bolivien kennengelernt,<br />
mit denen ich die Messe sehr oft erfolgreich<br />
auffÉhren durfte.<br />
Die Ç<strong>Misa</strong> <strong>Criolla</strong> wurde von Ariel Ramirez 1963<br />
komponiert und basiert tatsÖchlich auf der populÖren<br />
Musik Argentiniens. Heute wird sie in ganz<br />
SÑdamerika und auf der ganzen Welt aufgefÑhrt.<br />
Das Spezielle daran ist auch, dass aus den verschiedenen<br />
Teilen Argentiniens verschiedene populÑre<br />
Rhythmen die Grundlage bilden. So unterliegt dem<br />
Kyrie besipielsweise der ÅVidala-BagualaÇ, dem<br />
Gloria der ÅCarnevalitoÇ, dem Credo der ÅChacerera<br />
TruncaÇ und dem Sanctus der ÅCarnaval CochabambinoÇ.<br />
All diese Rhythmen sind im Umfeld<br />
sÉdamerikanischer Musik sehr vertraut.<br />
KÜnnen Sie noch etwas zur Musikgruppe sagen,<br />
die uns begleitet?<br />
Ich habe noch nie mit diesen Musikern zusammengearbeitet.<br />
Aber ich habe die Gruppe, die uns begleiten<br />
wird, schon mal im Konzert die Å<strong>Misa</strong>Ç spielen<br />
hÜren. Es hat mir sehr gefallen, und deshalb<br />
freue ich mich auch auf das nÑchste ÅWort und MusikÇ.<br />
FÑr Sie ist die AuffÑhrung der Ç<strong>Misa</strong> <strong>Criolla</strong>É im<br />
Gegensatz zum <strong>Oratorienchor</strong> ja keine Premiere.<br />
Wie viele Male haben Sie das Werk schon dirigiert?<br />
TatsÑchlich habe ich es sehr oft schon einstudiert<br />
und geleitet. Ich habe es auch schon auf Radio DRS<br />
gemacht. Zehn Mal vielleicht? FÉnfzehn Mal?<br />
Was fasziniert sie so an diesem Werk?<br />
Das Werk tÜnt sehr einfach. In Wirklichkeit sind die<br />
fÉr MitteleuropÑer ungewohnten Rhythmen nicht<br />
einfach zu realisieren. Gerade deshalb ist diese Messe<br />
mitreissend und eingÑngig.<br />
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