OSSV Info Nr. 2 - Februar 2004

Präsidentenbericht
Haben wir unsere Hausaufgaben
nicht gemacht?
«Debakel mit Nachspiel», «es kommt
nichts nach» oder «Eiszeit» sind nur
ein paar Schlagzeilen, die in letzter
Zeit in den Medien zu lesen waren.
Tatsache ist, dass wir zur Zeit im
Weltcup der Weltspitze hinterherfahren.
Unsere Skielite belegt zur Zeit in der
Nationenwertung Rang 6! Fehlt es in
der Schweiz wirklich an Nachwuchs?
Nein. In den FIS-Startlisten finden wir
mehr Schweizer als Österreicher.
Spricht man in den Medien vom
fehlenden Nachwuchs, so sind meist
die Regionalverbände und die Clubs
angesprochen. Aber halt! In den C-Kadern,
der Junioren-Nationalmannschaft
sind 40 Athletinnen und Athleten.
Zählt man auch die Interregionen noch
dazu, sind es nochmals 100. Jährlich
liefern die Regionalverbände die erfolgreichsten
Athletinnen und Athleten
in die nationalen Kader. Ihren
Kaderstatus und die Selektion haben
diese aufgrund ihrer Leistungen und
Resultate erreicht. Ich bin der Meinung,
dass die Regionalverbände ihre Hausaufgaben
gemacht haben.
Zurück zu den Wurzeln?
In der Juniorinnen-Nationalmannschaft
sind zur Zeit 10 Athletinnen. Bei den
Herren sind es 12. Die Selektion in
ein altersbedingtes Kader hat Folgen.
Wer den Sprung in die Junioren-Nationalmannschaft
nicht schafft, hört
meist auf. Dies wird mit dem neuen
Leistungssportkonzept von Gian Gilli
nicht mehr passieren. Die Junioren-
Nationalmannschaft wird abgeschafft,
und es wird ein neues altersunabhängiges
Kader gebildet. Dafür übernimmt
Swiss-Ski mehr Einflussa auf
die Interregionen. Wie vor Jahren
werden wieder Interregionskader
geschaffen, um so die Besten der Regionalverbände
miteinan-der trainieren
zu lassen.
Wann können wir wieder
Erfolge feiern?
Siege wird es immer wieder geben.
Bis aber eine grosse Leistungsdichte
erreicht ist, wird es noch einige
Jahre dauern. Vielleicht ist aber die
Misere auch eine Chance für die Skination
Schweiz. Nur unter einem gewissen
Leidensdruck werden neue erfolgsversprechende
Projekte lanciert.
Dazu ist aber auch die Unterstützung
der Politiker gefordert (Beispiel: mehr
öffentliche Sportschulen, Anstellung
der Athletinnen und Athleten beim
Bund, etc.) welche in den obersten
Gremien sitzen oder ihre Fäden im
Hintergrund ziehen. Ich bin überzeugt,
dass wir mit unserer Strategie und
konsequenten Nachwuchsarbeit Swiss-
Ski gute Voraussetzungen für eine
erfolgreiche Zukunft schaffen können.
Aus diesem Grunde ist es sehr wichtig,
auch auf einer Durststrecke nicht
aufzugeben, wie wir das von jedem
Sportler erwarten.
Die Welt von morgen gehört dem, der
heute eine Vision hat.
Euer Präsident
Peter Bänziger
OSSV-Info Nr. 2 Februar, 2004
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Erscheinungsdatum: Mai 2004
Redaktionsschluss: 20. April 2004
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