was ist kinderarbeit? - Rote Falken Ãsterreich
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Hauptursache für die Kinderarbeit <strong>ist</strong> die geringe Entlohnung der LohnarbeiterInnen,<br />
wodurch auch Kinder zum Familieneinkommen beitragen müssen.<br />
Pro K<strong>ist</strong>e Orangen erhalten die LohnarbeiterInnen - unabhängig von Geschlecht und<br />
Alter - derzeit etwa 15 Cent. Bei durchschnittlich 80 K<strong>ist</strong>en am Tag beträgt der<br />
Tageslohn 12 Euro. Die Saison dauert höchstens sechs Monate, andere<br />
Arbeitsmöglichkeiten gibt es in der Region kaum. Als Orientierung: Die Preise für<br />
Grundnahrungsmittel sind et<strong>was</strong> billiger als in Mitteleuropa, für andere Produkte<br />
ähnlich bis teurer.<br />
Zur Veranschaulichung der Verhältnisse: Für 16 Orangen (= ein Liter guter<br />
Orangensaft) bekommt ein Plantagenarbeiter 2-3 Cent, während der Liter<br />
Orangensaft (mit guter Qualität) bei uns ca. einen Euro kostet. Vom Verkaufspreis<br />
erhält der/die LohnarbeiterIn also den fünfzigsten Teil.<br />
Fischerei-Industrie<br />
Auch in der fischverarbeitenden Industrie werden Kinder ausgebeutet, wie in der<br />
philippinischen Presse berichtet wurde. 1993 fand man eine Gruppe von Kindern, die<br />
in einer Sardinenfabrik eingesperrt waren. Zunächst hatte man ihnen Stellen als<br />
Haushaltsangestellte oder im Verkauf versprochen. Sie durften das Gebäude ein<br />
ganzes Jahr lang nicht verlassen und ihren Eltern auch nicht schreiben, wo sie sich<br />
aufhielten:<br />
„Als die Kinder bei der Fabrik ankamen, wurde ihnen vom Fabrikbesitzer gesagt, sie<br />
stünden in seiner Schuld, weil er die Reisekosten für sie übernommen, sie während<br />
der Anreise mit Essen versorgt und dem Arbeitsvermittler eine Gebühr gezahlt habe.<br />
Von den 23 Pesos, die sie pro Tag erhielten, wurden jeweils 25 Pesos(!) abgezogen.<br />
So stieg ihre Schuld stetig an. Die Kinder wurden gezwungen, um 3 Uhr morgens mit<br />
der Arbeit zu beginnen und bis in den Abend hinein Sardinenstücke in Dosen zu<br />
füllen. Während der Arbeit wurden sie ständig ermahnt, wenn sie nicht schnell genug<br />
waren. Ihre Finger und Hände wiesen oft Risse auf, weil sie sich an den scharfen<br />
Dosenkanten schnitten. Ihre Haut war gelb und litt unter der ständigen Einwirkung<br />
von Wasser und Chemikalien.“<br />
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