13.05.2014 Aufrufe

Dr. Beier - Palliativmedizin

Dr. Beier - Palliativmedizin

Dr. Beier - Palliativmedizin

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Palliativ- und Hospizversorgung in Erlangen 2010 – Entwicklungen, Gegenwart und Zukunft<br />

Allgemeine Palliativversorgung<br />

aus Sicht eines Niedergelassenen<br />

<strong>Dr</strong>. med. Markus <strong>Beier</strong><br />

Facharzt für Innere- und Allgemeinmedizin<br />

Hausarzt<br />

© <strong>Dr</strong>. med. Markus <strong>Beier</strong><br />

Vorsitzender Hausärzte Erlangen und Umgebung e.V.<br />

Gesellschafter Palliavita gGmbH<br />

Mitglied im Landesvorstand des BHÄV


Palliativ- und Hospizversorgung in Erlangen 2010 – Entwicklungen, Gegenwart und Zukunft<br />

Kein Vortrag zur Allgemeinen <strong>Palliativmedizin</strong>!<br />

Bei Interesse an hausärztlicher Palliativversorgung:<br />

Hausärztliche Leitlinien „Palliativversorgung“:<br />

http://www.pmvforschungsgruppe.de/pdf/03_publikationen/palliativ_ll.p<br />

df<br />

Palliavita, Hospizverein und Hausärzte bieten<br />

jährlich 2 Fortbildungsveranstaltungen mit<br />

hospizlich/palliativmedizinischem Inhalten,<br />

davon immer einmal „Update <strong>Palliativmedizin</strong>“,<br />

sowie kontinuierliche Qualitätszirkelarbeit.<br />

© <strong>Dr</strong>. med. Markus <strong>Beier</strong><br />

Vorsitzender Hausärzte Erlangen und Umgebung e.V.<br />

Gesellschafter Palliavita gGmbH<br />

Mitglied im Landesvorstand des BHÄV


Palliativ- und Hospizversorgung in Erlangen 2010 – Entwicklungen, Gegenwart und Zukunft<br />

Allgemeine Zahlen zur hausärztlichen Versorgung in Erlangen und Umgebung<br />

Hausärztlich niedergelassene und tätige<br />

Kolleginnen und Kollegen gibt es in ER/ERH<br />

(78/86) mit Stand Oktober 164.<br />

Mitglieder im Hausärzteverein: 111<br />

Dies entspricht Organisationsgrad von 68 %<br />

Organisationsgrad des BHÄV (7037/9034)<br />

beträgt aktuell 78% Tendenz steigend<br />

© <strong>Dr</strong>. med. Markus <strong>Beier</strong><br />

Vorsitzender Hausärzte Erlangen und Umgebung e.V.<br />

Gesellschafter Palliavita gGmbH<br />

Mitglied im Landesvorstand des BHÄV


Palliativ- und Hospizversorgung in Erlangen 2010 – Entwicklungen, Gegenwart und Zukunft<br />

Hausarzt und Sterbebegleitung<br />

Seit jeher nimmt die Betreuung Schwerstkranker und Sterbender<br />

eine alltäglich zentrale Rolle im hausärztlichen Arbeiten ein.<br />

Diese Rolle wird sich in Zukunft noch erweitern:<br />

• Stichwort: „demographische Entwicklung“<br />

• Wünsche Sterbender finden mehr Berücksichtigung<br />

• Krankheitsprognosen für 2050:<br />

Onkologische Erkrankungen +50%<br />

Schlaganfälle + 100%<br />

Myokardinfarkte + 100%<br />

Demenz +100%<br />

© <strong>Dr</strong>. med. Markus <strong>Beier</strong><br />

Vorsitzender Hausärzte Erlangen und Umgebung e.V.<br />

Gesellschafter Palliavita gGmbH<br />

Mitglied im Landesvorstand des BHÄV


Palliativ- und Hospizversorgung in Erlangen 2010 – Entwicklungen, Gegenwart und Zukunft<br />

Verein Hausärzte Erlangen und Umgebung e.V. und <strong>Palliativmedizin</strong><br />

Besondere Bemühungen der Weiterentwicklung und Vernetzung der Erlanger<br />

Hausärzte in enger Zusammenarbeit mit<br />

Hospizverein Erlangen um Verbesserung Palliativversorgung haben Tradition:<br />

*Seit 2007 VAHPV die bis Mai 2010 die SAPV ehrenamtlich sichergestellt hat.<br />

*Alle Mitglieder des Hausärztevereins spendeten 2009, um Palliavita Gründung als<br />

gemeinnützige GmbH zu ermöglichen.<br />

*Versorgungsauftrag der Krankenkassen mit Palliavita seit Mai 2010 für<br />

(modellhaft für D: SAPV durch hausärztliches Team)<br />

*Eine abgeschlossener Ausbildung <strong>Palliativmedizin</strong> besitzen 6 hausärztliche<br />

Kolleginnen<br />

*bis Ende 2010 werden 30 KollegInnen in Erlangen und Umgebung den Basiskurs der<br />

<strong>Palliativmedizin</strong>ischen Weiterbildung (oder mehr) abgeschlossen haben<br />

*Palliavita erhält am 27.10.2010 den Medizinpreis der Stadt Erlangen<br />

© <strong>Dr</strong>. med. Markus <strong>Beier</strong><br />

Vorsitzender Hausärzte Erlangen und Umgebung e.V.<br />

Gesellschafter Palliavita gGmbH<br />

Mitglied im Landesvorstand des BHÄV


Palliativ- und Hospizversorgung in Erlangen 2010 – Entwicklungen, Gegenwart und Zukunft<br />

Zahlen zur hausärztlichen Palliativversorgung in ER/ERH<br />

Aktueller Stand an Beispielzahlen aus einer hausärztlichen<br />

Gemeinschaftspraxis in Erlangen :<br />

4 neue (3.Quartal 2010) Patienten mit SAPV – Mitbetreuung durch Palliavita<br />

8 eingeschriebene Patienten mit SAPV – Mitbetreuung durch Palliavita<br />

10 Patienten die derzeit einer allgemeinen-ambulanten Palliativversorgung<br />

(AAPV) bedürfen<br />

Eine Hochrechnung bezogen auf ER/ERH ergäbe bezogen auf die aktuellen<br />

Palliativpatienten (AAPV+SAPV) eine Anzahl zwischen 1100 und 1200.<br />

© <strong>Dr</strong>. med. Markus <strong>Beier</strong><br />

Vorsitzender Hausärzte Erlangen und Umgebung e.V.<br />

Gesellschafter Palliavita gGmbH<br />

Mitglied im Landesvorstand des BHÄV


Palliativ- und Hospizversorgung in Erlangen 2010 – Entwicklungen, Gegenwart und Zukunft<br />

Zahlen zur hausärztlichen Palliativversorgung in ER/ERH<br />

57 Palliativpatienten (SAPV und AAPV) in den letzten 24 Monaten<br />

Auch hier ergibt eine Hochrechnungen auf das Versorgungsgebiet (mit dem<br />

Faktor 65) eine<br />

Jahresprävalenz von ca. 2000 Patienten mit hausärztlichpalliativmedizinischem<br />

(Mit-)Betreuungsbedarf in ER/ERH<br />

Weitere beispielhafte Zahlen zur Morbidität:<br />

(Selektiert nach Dauerdiagnosen im Patientenstamm der letzten Jahre<br />

bezogen auf im Mittel 2000 Patienten)<br />

589 Tumorerkrankungen,<br />

486 mit KHK, davon 161 mit Herzinsuffizienz,<br />

31 Patienten mit schwerwiegenden Paresen und<br />

22 Patienten mit (chron.) resp. Globalinsuffizienz<br />

© <strong>Dr</strong>. med. Markus <strong>Beier</strong><br />

Vorsitzender Hausärzte Erlangen und Umgebung e.V.<br />

Gesellschafter Palliavita gGmbH<br />

Mitglied im Landesvorstand des BHÄV


Palliativ- und Hospizversorgung in Erlangen 2010 – Entwicklungen, Gegenwart und Zukunft<br />

Grundlagen einer erfolgreichen ambulanten Palliativversorgung<br />

1. Vernetzung – erfreuliche Sonderrolle ER/ERH<br />

(Hausärzte – Fachärzte - Palliavita –Hospizvereine – Pflege<br />

(ambul. u. stationär) – Hospiz - Palliativstation-Palliativnetz<br />

mit Uni, WKH und KH-Höchstadt)<br />

2. Hospizarbeit - die Verbesserungen für unsere Patienten<br />

hängen sowohl individuell, als auch strukturell mit dem<br />

erfolgreichen Wirken der Hospizvereine zusammen<br />

3. Kommunikation (begleitende Vorbereitung<br />

Therapiezieländerung und Symptomkontrolle)<br />

4. Patientenautonomie und Lebensqualität als Hauptziele<br />

© <strong>Dr</strong>. med. Markus <strong>Beier</strong><br />

Vorsitzender Hausärzte Erlangen und Umgebung e.V.<br />

Gesellschafter Palliavita gGmbH<br />

Mitglied im Landesvorstand des BHÄV


Palliativ- und Hospizversorgung in Erlangen 2010 – Entwicklungen, Gegenwart und Zukunft<br />

Netzarbeit/Palliativarbeit braucht erfolgreiche Kommunikation<br />

Wenn wir jemandem helfen wollen, müssen wir zunächst herausfinden, wo er<br />

steht.<br />

Das ist das Geheimnis der Fürsorge.<br />

Wenn wir das nicht tun können, ist es eine Illusion zu denken, wir könnten anderen<br />

Menschen helfen.<br />

Jemandem zu helfen impliziert, dass wir mehr verstehen als er, aber wir müssen<br />

zunächst verstehen,<br />

was er versteht.<br />

(Soeren Kierkegaard)<br />

Erfolgreiche Palliativarbeit muss diese Fürsorge auf das Umfeld ausweiten<br />

(Dies gilt natürlich auch zwischen den Institutionen des Netzes und sollte sich keinesfalls<br />

auf palliativmedizinische Betreuung beschränken.)<br />

© <strong>Dr</strong>. med. Markus <strong>Beier</strong><br />

Vorsitzender Hausärzte Erlangen und Umgebung e.V.<br />

Gesellschafter Palliavita gGmbH<br />

Mitglied im Landesvorstand des BHÄV


Palliativ- und Hospizversorgung in Erlangen 2010 – Entwicklungen, Gegenwart und Zukunft<br />

Netzarbeit/Palliativarbeit braucht erfolgreiche Kommunikation<br />

Gemeinsame Entwicklung von Patientenautonomie und Umsetzung von<br />

Patientenwunsch als wichtiges Ziel der erfolgreichen (Palliativ-) Medizin<br />

Kenntnis der persönlichen Lebensgeschichte und des bestimmenden Umfelds sind<br />

elementar.<br />

Allgemeine <strong>Palliativmedizin</strong> beginnt auf jeden Fall schon bei<br />

OP-/Untersuchungsaufklärung und Beratung zur Patientenverfügung<br />

Hierzu gibt es nicht nur eine rechtliche und moralische Verpflichtung, sondern dies<br />

bedeutet auch nachweisliche Qualitätsverbesserung der Behandlung<br />

(USA 2008: - bei fortgeschrittener Krebserkrankung – je mehr intensivmedizinische Interventionen, je<br />

schlechter die LQ und bei den Angehörigen 6 Monate nach Tod eine 3-fach erhöhte Rate schwerer<br />

Depressionen)<br />

(Studie von Medicare: - hospizliche Betreuung im Vergleich zu intensiver KH-Behandlung -<br />

ergab keinen Lebenszeitunterschied, bei einigen Gruppen sogar 3 Monate längeres Überleben in der<br />

Hospiz/Palliativ - Gruppe)<br />

© <strong>Dr</strong>. med. Markus <strong>Beier</strong><br />

Vorsitzender Hausärzte Erlangen und Umgebung e.V.<br />

Gesellschafter Palliavita gGmbH<br />

Mitglied im Landesvorstand des BHÄV


Palliativ- und Hospizversorgung in Erlangen 2010 – Entwicklungen, Gegenwart und Zukunft<br />

Zukunftsfragen, Probleme und Gefahren<br />

Diskussionsthesen aus Sicht eines Niedergelassenen:<br />

• Erweitertes Palliativverständnis anstatt Priorisierung<br />

(Soviel wie nötig – so wenig wie möglich)<br />

• Fürsorgemedizin/Pflege als Qualitätskriterium<br />

(Lebensqualität im Alter vor Bürokratie und entfesselter Medizin)<br />

• Stopp der Kapitalisierung der Medizin – Erhalt freier Berufe<br />

(Gewinnmaximierung ist mit Patientenorientierung nicht kompatibel)<br />

• Hausarztzentrierte Versorgung als Basis der zukünftigen<br />

ambulanten Versorgung erhalten!<br />

© <strong>Dr</strong>. med. Markus <strong>Beier</strong><br />

Vorsitzender Hausärzte Erlangen und Umgebung e.V.<br />

Gesellschafter Palliavita gGmbH<br />

Mitglied im Landesvorstand des BHÄV


Palliativ- und Hospizversorgung in Erlangen 2010 – Entwicklungen, Gegenwart und Zukunft<br />

Anstatt eines Schlusswortes<br />

© <strong>Dr</strong>. med. Markus <strong>Beier</strong><br />

Vorsitzender Hausärzte Erlangen und Umgebung e.V.<br />

Gesellschafter Palliavita gGmbH<br />

Mitglied im Landesvorstand des BHÄV

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!