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Mit Schaum, bitte!

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Testkriterien<br />

Gemeinsam mit Stiftung Warentest<br />

haben wir 15 Espressomaschinen<br />

getestet, davon 12<br />

Vollautomaten (inklusive einer<br />

Baugleichheit) und 3 Kapselgeräte.<br />

Alle Geräte verfügen über<br />

eine Milch-Aufschäumfunktion,<br />

entweder integriert oder als<br />

Sonderzubehör.<br />

Espresso und Cappuccino.<br />

Bei den Vollautomaten wurde in<br />

der vom Hersteller vorgegebenen<br />

bzw. mittleren Einstellung<br />

Espresso aus Illy-Bohnen verkostet,<br />

bei den Kapselgeräten<br />

waren es Nespressokapseln<br />

Livanto. Ein auf Kaffee geschultes<br />

Gremium aus 8 Personen<br />

prüfte den Espresso (40 ml)<br />

auf sensorische Fehlerfreiheit<br />

in Crema, Geruch, Geschmack,<br />

Mundgefühl und Nachgeschmack.<br />

Die Espressotemperatur<br />

wurde aus dem kalten und<br />

dem warmen Betriebszustand<br />

in der gefüllten Tasse mit und<br />

ohne Vorwärmung ermittelt.<br />

Aussehen und Menge des<br />

Cappuccinos sowie der Milchschaum<br />

(Konsistenz und Beständigkeit<br />

) wurden direkt nach<br />

dem Brühen begutachtet.<br />

Funktionen. Bei der Zubereitung<br />

von Espresso aus Bohnen<br />

ermittelten wir die Zeiten aus<br />

der Kaffeebereitschaft, die<br />

Aufheiz- und Nachheizzeiten.<br />

Beim Espresso aus Pulver prüften<br />

wir Temperatur, Zeiten und<br />

Dosierung mit dem Messlöffel.<br />

Cappuccino zubereiten: Zei-<br />

Ein wichtiges Thema ist die von den Geräten<br />

erzeugte Geräuschkulisse. Bei den<br />

Vollautomaten ist oft nicht der Lärm der<br />

Mühle das Störende, sondern das Klacken<br />

der Brühgruppe oder ein knallartiges Entlüften<br />

am Ende des Brühvorgangs. Schalldruckpegel<br />

von über 70 Dezibel sind dabei<br />

keine Seltenheit.<br />

Hegen und pflegen<br />

Die Ergebnisse der Dauerprüfung sind<br />

freilich nicht ganz repräsentativ für die<br />

Probleme, mit denen Besitzer von Espressomaschinen<br />

im Laufe der Zeit konfrontiert<br />

werden. Defekte Dichtungen und Schläuche<br />

führen die „Hitliste“ an. Auch Schwierigkeiten<br />

mit der Brüheinheit kommen<br />

immer wieder vor. Vor allem Vollautomaten<br />

reagieren sensibel auf mangelnde War-<br />

ten (Aufheizen, Durchlaufen,<br />

Milchaufschäumen) und Aufwand.<br />

Zudem prüften wir die<br />

Milchschaumzubereitung (Temperatur<br />

und Volumen). Tassen<br />

füllen: Gleichmäßigkeit bei zwei<br />

Tassen inklusive Spritzen, Vor-<br />

und Nachtropfen sowie das Vorwärmen<br />

der Tassen. Heißwasser<br />

beziehen: Wir stellten die Temperatur<br />

und die Zeiten fest.<br />

Handhabung. Ein Experte beurteilte<br />

die Gebrauchsanleitung,<br />

fünf Laien beurteilten unter<br />

Anleitung einer Fachkraft das<br />

Inbetriebnehmen (einschließlich<br />

des Programmierens),<br />

das Zubereiten von Espresso,<br />

Milchgetränken und den Bezug<br />

von Heißwasser sowie einen<br />

Feierzyklus (Getränkefolge von<br />

8 Espressi, 2 Cappuccino, 3<br />

Latte macchiato, 8 Espressi, 8 x<br />

100 ml Heißwasser). Außerdem<br />

wurde das Reinigen (manuell,<br />

Spülmaschine, Automatikprogramm,<br />

Brüheinheit) und das<br />

Entkalken beurteilt.<br />

Umwelteigenschaften.<br />

Geräusch: Einen Meter vor<br />

dem Gerät in 1 Meter Höhe<br />

ermittelten wir den Schalldruckpegel<br />

beim Mahlen und<br />

bei der Espressozubereitung.<br />

Zusätzlich wurden auffällige<br />

Geräusche gemessen und<br />

bewertet. Wir ermittelten den<br />

Energieverbrauch (Werkseinstellung)<br />

und vorhandene Sparoptionen.<br />

Daraus ermittelten<br />

wir den Stromverbrauch pro<br />

Jahr (drei Nutzungsmuster, je<br />

1.500 Brühungen pro Jahr).<br />

Außerdem bewerteten wir den<br />

Stromverbrauch im Stand-by<br />

mit und ohne ausgeschaltetem<br />

Hauptschalter.<br />

Zuverlässigkeit. Die Dauerprüfung<br />

erfolgte mit sehr hartem<br />

Wasser und eingesetztem<br />

Wasserfilter (sofern vorhanden).<br />

Es wurden 4.000 Durchläufe<br />

(Espresso), 4 Zyklen Milchgetränke<br />

(je 5 x Cappuccino und 5<br />

x Latte macchiato, sofern möglich)<br />

sowie 500 Dampf- bzw.<br />

Heißwasserbezüge vorgenommen.<br />

Dazwischen lagen zwei<br />

einwöchige Pausen. Während<br />

der Dauerprüfung wurden die<br />

Geräte wenn nötig nach Herstellerangabe<br />

entkalkt oder der<br />

Filter wurde gewechselt sowie<br />

das Gerät gereinigt. Die Anzahl<br />

der Vorgänge wurde bewertet.<br />

Schadstoffe. Wir bestimmten<br />

Blei und Nickel im Brühwasser<br />

und am Dampf-/Heißwasserauslauf<br />

mit Wasserfilter, falls<br />

vorhanden. Dafür wurden je 2<br />

Proben aus je 2 Geräten (nach<br />

Herstellerangabe entkalkt und<br />

15 Stunden Stagnation) entnommen.<br />

Sicherheit. In Anlehnung an<br />

DIN EN 60335-1:2007 und<br />

DIN EN 60335-2-15:2006. Bei<br />

der Druckprüfung wurde festgestellt,<br />

ob eine gefährliche<br />

Situation entsteht und ob Fehlbedienungen<br />

möglich sind. Alle<br />

Geräte waren unauffällig.<br />

tung und Pflege, eine falsch eingestellte<br />

Wasserhärte oder aggressive Entkalkungsmittel.<br />

Unerfreulich ist, dass die Jura Impressa<br />

C9 und die Privileg nach dem Entkalken<br />

nickelhaltiges Wasser aus der Heißwasserdüse<br />

abgaben. Bei der Krups Espresseria landete<br />

Nickel im Brühwasser. Beim Jura-Modell<br />

lagen die Werte weit über 100 Mikrogramm<br />

pro Liter, dem EU-Richtwert für Geräte,<br />

die mit Lebensmitteln in Kontakt kommen.<br />

Dies ist für Nickelallergiker problematisch.<br />

Genauso unerwünscht ist die Abgabe von<br />

Blei aus den Leitungen – bei AEG Electrolux<br />

und Philips wurden Bleiwerte nahe der<br />

Obergrenze der Trinkwasserverordnung<br />

festgestellt. Beim Kapselgerät DeLonghi<br />

Latissima lag der Wert knapp darunter.<br />

(Tabelle auf der Folgeseite)<br />

die zitrone<br />

Banken<br />

Schmecks!<br />

Die BAWAG PSK informiert<br />

ihre Kunden über Änderungen<br />

in den Geschäftsbedingungen.<br />

Die Information ist alles andere<br />

als transparent.<br />

Der Brief liest sich kryptisch und hat zahlreiche<br />

BAWAG-Kundinnen und -Kunden<br />

verunsichert: „Aufgrund gesetzlicher Änderungen<br />

und in Angleichung an andere<br />

österreichische Banken werden einzelne<br />

Bestimmungen unserer Allgemeinen Geschäftsbedingungen<br />

(AGB) geändert. Die<br />

neuen AGB liegen in Ihrer Filiale auf und<br />

sind auch über www.bawagpsk.com verfügbar.<br />

Geht uns 6 Wochen nach Erhalt<br />

dieser Benachrichtigung keine schriftliche<br />

<strong>Mit</strong>teilung Ihrerseits zu, dass Sie mit den<br />

Änderungen nicht einverstanden sind,<br />

werden diese für Ihre gesamte Geschäfts-<br />

verbindung wirksam.“ Dazu meinen<br />

unsere Juristen: So geht’s wirklich nicht!<br />

Wie sollen Konsumenten prüfen, was<br />

sich ändert? Die neuen AGB kann man<br />

zwar anfordern, allerdings erfährt man<br />

dabei nicht, was anders ist. Also müsste<br />

man alte und neue AGB Wort für Wort<br />

vergleichen – sofern man die alten AGB<br />

überhaupt aufgehoben hat. Auch auf der<br />

Internetseite der BAWAG PSK wird man<br />

nicht wirklich klüger. Klickt man auf der<br />

Startseite „AGB“ an, wird auf Änderungen<br />

der AGB im Jahr 2007(!) hingewiesen.<br />

An sich ist die – juristisch „Erklärungsfiktion“<br />

genannte – Vorgangsweise zulässig:<br />

Wer nicht widerspricht, stimmt den Änderungen<br />

zu. Wenn man jedoch wie hier<br />

nicht erfährt, was genau sich ändert, wie<br />

soll man sich dann entscheiden? Sind die<br />

Änderungen wichtig oder nicht? Auch<br />

uns wurde bis Redaktionsschluss von der<br />

BAWAG PSK nicht mitgeteilt, welche<br />

Bestimmungen konkret sich ändern. Wir<br />

haben dazu eine Verbandsklage eingebracht.<br />

Konsument 12/2008<br />

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