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Noch ist das<br />
Freibier in weiter Ferne.<br />
Uli Wiesmaier und<br />
Stefan Glowacz vor<br />
dem ersten Versuch.<br />
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Fass mit Pfeiler – Die Geschichte von einem Fass Freibier<br />
Stefan Glowacz<br />
Nur noch Uli, Werner und ich saßen aufrecht am Tisch, auf dem<br />
unzählige Flaschen wie Leuchttürme aus großen, übelriechenden<br />
Bierlachen ragten und vollgesaugte Brotklumpen wie Felsen in der<br />
Brandung standen. Es war früh am Morgen und das legendäre Garmischer<br />
Überlebensfest auf der Stuibenhütte befand sich in den letzten<br />
Zügen. Es war mal wieder kompromiss- und gnadenlos, man kann<br />
sagen: es war erfolgreich. So wie die Feste der Jahre zuvor. Das Überlebensfest<br />
ist eine traditionelle Kultveranstaltung für die Überlebenden<br />
der Klettersaison und ein Fest, bei dem der Nichtüberlebenden<br />
in würdigem Rahmen gedacht werden kann.<br />
Der Raum war erfüllt mit heißer, stickiger Luft. Es roch nach Bier und<br />
Schweiß. Auf den Bänken, unter den Tischen, überall lagen Kletterer<br />
genau an der Stelle, an der sie der Rausch zu Boden geschickt hatte.<br />
Manche hielten schnarchend ihr Weißbierglas noch fest umklammert,<br />
obwohl sich der Inhalt schon längst über sie ergossen hatte.<br />
Auch Jim, unser damaliger Jungmannschaftsleiter, war körperlich am<br />
Stammtisch noch anwesend. Sein Kopf ruhte auf seinen mächtigen<br />
Unterarmen, die wie eine Hafenmauer in einem Ozean von Bier<br />
lagen. Ruhig schnarchte er vor sich hin und bei jedem Ausatmen<br />
bildeten sich kleine Wellen um ihn herum.<br />
Werner erzählte begeistert die Geschichte von der Erstbegehung des<br />
Blassen-Südpfeilers, während Uli und ich uns nach Kräften bemühten,<br />
seinen Ausführungen zu folgen. Es schien damals ein abenteuerliches<br />
Unternehmen gewesen zu sein, diesen mächtigen, weit überhängenden<br />
Pfeiler zu durchsteigen. Im Winter des Jahres 1962 stieg<br />
Werner Lindauer zusammen mit Theo Reindl in den Pfeiler ein, der<br />
auf der Südseite des Reintals zum Blassen hinaufzieht. Die Gegend<br />
ist auch heute noch einsam, nur wenige Wanderer gehen im Sommer<br />
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