Februar 2013 Evangelisch-Lutherische ... - Pappenheim.info
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Gemeindebrief <strong>Februar</strong> - Seite 2<br />
Editorial<br />
Liebe Leserinnen,<br />
liebe Leser,<br />
wussten Sie,<br />
dass es weltweit<br />
100 Millionen<br />
Christen<br />
gibt, die aufgrund<br />
ihres Glaubens verfolgt werden?<br />
Diese Zahl veröffentlichte Open<br />
Doors - eine Organisation, die sich für<br />
verfolgte Christen einsetzt - vor wenigen<br />
Tagen im Internet. Eine unglaubliche<br />
Zahl, die das Ausmaß von Verfolgung<br />
und Unterdrückung auf dem<br />
gesamten Erdkreis abbildet.<br />
Wirft man einen Blick auf die Platzierungen<br />
der Länder, in denen Christen<br />
am häufigsten unterdrückt werden,<br />
dominieren Staaten in Afrika, China<br />
und im Nahen Osten. Also aufatmen<br />
und abhaken – uns geht das in<br />
Deutschland dann ja nichts an, oder?<br />
Als Gemeindebriefteam halten wir es<br />
für wichtig, vor dieser Problematik<br />
nicht die Augen zu verschließen. Denn<br />
auch wir können unseren Beitrag dazu<br />
leisten, dass Unrecht nicht stillschweigend<br />
toleriert wird. Die Bereitschaft,<br />
sich zu <strong>info</strong>rmieren ist daher<br />
ein erster wichtiger Schritt, den wir<br />
mit unserem Hintergrundartikel auf<br />
Seite 3 gehen wollen.<br />
Um Informationen geht es auch heuer<br />
wieder am Weltgebetstag. Unter dem<br />
Motto „Ich war fremd – ihr habt mich<br />
aufgenommen“ haben in diesem Jahr<br />
Frauen aus Frankreich die Gottesdienstordnung<br />
vorbereitet. Am ersten<br />
Freitag im März feiern auch wir in<br />
unserer Kirchengemeinde den Weltgebetstagsgottesdienst.<br />
Einen kleinen<br />
Ausblick über das, was Sie an diesem<br />
Abend und beim Vorbereitungstreffen<br />
erwartet, finden Sie in dieser Gemeindebriefausgabe.<br />
Eine gute Zeit wünscht<br />
Christine Hennings<br />
Im Namen des Gemeindebriefteams<br />
Liebe Gemeinden!<br />
Nach jüdischer Tradition wurde der erstgeborene<br />
Sohn - in Erinnerung an die<br />
Nacht des Auszugs des Volkes Israel aus<br />
Ägypten - als Eigentum Gottes angesehen.<br />
Symbolisch übergab man deshalb<br />
sein Kind vierzig Tage nach dessen Geburt<br />
im Tempel in Jerusalem an Gott. Mit<br />
einem Geld- oder Tieropfer für das Gotteshaus<br />
„löste“ man den Jungen dann<br />
wieder aus.<br />
Das Lukasevangelium berichtet, dass<br />
auch Jesus gemäß dieser Vorschrift von<br />
Maria und Josef zum Tempel gebracht<br />
wurde. Dort erkannten ihn Simeon und<br />
die Prophetin Hanna als Erlöser Israels<br />
und als Licht für alle Völker.<br />
Im 4. Jahrhundert entstand daraus ein kirchliches Fest: Lichtmess. Vierzig Tage<br />
nach Weihnachten, also am 02. <strong>Februar</strong>, wird es - oft als Lichterprozession -<br />
gefeiert. Die Menschen gehen (in den Gottesdiensten in manchen Gegenden bis<br />
heute) mit Kerzen in den Händen Jesus zeichenhaft entgegen.<br />
Lichtmess gilt uns häufig auch als Ende der Weihnachtszeit. Die Weihnachtskrippe<br />
und der Baum bleiben daher bei vielen Familien bis zum 02. <strong>Februar</strong> in<br />
den Häusern stehen.<br />
Früher begann an Lichtmess das „Bauernjahr“. Ließen es die Umstände, also das<br />
Wetter, zu, konnte die Feldarbeit wieder aufgenommen werden. Auch die Arbeitsverträge<br />
mit den Knechten und Mägden endeten und begannen neu. Entweder<br />
man verlängerte oder man suchte sich in den nächsten Tagen eine andere<br />
Stelle bei einem neuen „Dienstherrn“.<br />
Christus, das Licht der Welt. Mit seinem Kommen und dem Fest seines Geburtstages<br />
werden die Tage wieder länger und die Dunkelheit und Finsternis nimmt<br />
ab.<br />
So ist unser (Jahres)Kalender durchzogen von Symbolen und kleinen Hinweisen<br />
auf Gottes Hereinwirken in unsere (Alltags)Welt. Das Osterfest, Johanni und viele<br />
Tage mehr wollen daran erinnern.<br />
Aber Jesus sagt auch zu uns: „Ihr seid das Licht der Welt!“ Mit und seit Weihnachten<br />
dürfen wir nicht nur darauf vertrauen, dass Gott uns in unseren Dunkelheiten<br />
hinein leuchten möchte. Wir sollen auch selbst für andere zum Licht werden.<br />
Menschen in Trauer oder niedergeschlagen, einsam, ratlos oder enttäuscht -<br />
es gibt so viele „Gründe für Finsternis“ in uns drin.<br />
Ein Kerze verschenken, einen Besuch machen, zu einer gemeinsam verbrachten<br />
Stunde einladen… und so Gottes Weihnachtslicht über Lichtmess hinaus weiter<br />
tragen. Ich wünsche Ihnen solche Lichtblicke und gute Wege in diesem Monat<br />
<strong>Februar</strong>.<br />
Auch im Namen meiner Frau grüße ich Sie ganz herzlich,<br />
Ihr Pfarrer Wolfgang Popp<br />
Ach ja, eine alte Bauernregel sagt: „Ist’s an Lichtmess hell und rein, wird ein langer<br />
Winter sein. Wenn es aber stürmt und schneit, ist der Frühling nicht mehr<br />
weit.“ - Wir werden sehen.