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Anwendung von Regalis - Papst.ch

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<strong>Anwendung</strong> <strong>von</strong> <strong>Regalis</strong><br />

28.4.2009, Thomas Ri<strong>ch</strong>ter, Stähler Suisse SA, 079 672 57 24<br />

<strong>Regalis</strong> kann nun auf den meisten Sorten eingesetzt werden (Triblänge des Neuzuwa<strong>ch</strong>ses 3-5 cm).<br />

Das Triebwa<strong>ch</strong>stum s<strong>ch</strong>reitet s<strong>ch</strong>nell voran!<br />

Bei Fragen betreffend <strong>Regalis</strong> stehe i<strong>ch</strong> gerne zur Verfügung. Na<strong>ch</strong>folgend no<strong>ch</strong>mals die wi<strong>ch</strong>tigsten<br />

Details:<br />

Wie funktioniert <strong>Regalis</strong>?<br />

<strong>Regalis</strong> bereitet die Abwehrkräfte der Pflanze auf die Infektion des Feuerbrandes vor. Dies ist<br />

verglei<strong>ch</strong>bar mit einer Impfung beim Mens<strong>ch</strong>en. Ab <strong>Regalis</strong>spritzung dauert es ca. 5-14 Tage, bis die<br />

Abwehrme<strong>ch</strong>anismen der Pflanze aufgebaut sind.<br />

<strong>Regalis</strong> hemmt au<strong>ch</strong> die Gibberellinproduktion, was das Längenwa<strong>ch</strong>tum der Triebe bremst. Da die<br />

Regel gilt „je stärker das Wa<strong>ch</strong>stum desto anfälliger auf Feuerbrand“ wird dur<strong>ch</strong> die Verkürzung der<br />

Trieb weniger anfällig gegen Feuerbrand.<br />

Was bringt <strong>Regalis</strong> in der Feuerbrandbekämpfung?<br />

<strong>Regalis</strong> ist das wirksamste Produkt gegen Feuerbrandinfektionen na<strong>ch</strong> der Blüte (über Triebe,<br />

Wunden und Na<strong>ch</strong>züglerblüten). Im Gegensatz dazu ist das Antibiotikum das wirksamste<br />

Blütenmittel. Umfangrei<strong>ch</strong>e Versu<strong>ch</strong>e zeigten einen hohen Wirkungsgrad <strong>von</strong> <strong>Regalis</strong> (ca. 70%) na<strong>ch</strong><br />

der Blüte. Gegen Blüteninfektionen sind die Versu<strong>ch</strong>sresultate ungenügend (20-40%), weil <strong>Regalis</strong> ca.<br />

10 Tage vor Vollblüte eingesetzt werden müsste und zu diesem Zeitpunkt no<strong>ch</strong> zu wenige Blätter für<br />

die Wirkstoffaufnahme vorhanden sind.<br />

Wel<strong>ch</strong>e Vorteile bringt <strong>Regalis</strong> sonst no<strong>ch</strong>?<br />

<strong>Regalis</strong> ist nur gegen Sekundärinfektionen des Feuerbrandes bewilligt. Bei den na<strong>ch</strong>folgend<br />

aufgeführten Punkten handelt es si<strong>ch</strong> um „zwangsläufige Nebenwirkungen“, die der Obstbauer<br />

kennen muss.<br />

Die triebverkürzende Wirkung bringt je na<strong>ch</strong> Anlage eine hohe Ersparnis an S<strong>ch</strong>nittkosten. Zudem<br />

werden die Frü<strong>ch</strong>te besser mit Calcium versorgt und die Beli<strong>ch</strong>tung (Farbbildung) und Ernteleistung<br />

wird gesteigert. Der Sommers<strong>ch</strong>nitt wird überflüssig. Die Applikation <strong>von</strong> Pflanzens<strong>ch</strong>utzmitteln ist<br />

erfolgrei<strong>ch</strong>er (dank kürzerer Triebe besseres Eindringen der Spritzbrühe).<br />

Dank dem s<strong>ch</strong>nelleren Abtrocknen, den verkürzten Trieben und den geförderten Abwehrme<strong>ch</strong>anismen<br />

hat <strong>Regalis</strong> eine Teilwirkung auf diverse S<strong>ch</strong>aderreger (S<strong>ch</strong>orf, Mehltau, Birnblattsauger, Läuse).<br />

Einsatzzeitpunkt <strong>von</strong> <strong>Regalis</strong><br />

<strong>Regalis</strong> wird gesplittet eingesetzt. Pro Jahr sind maximal 2.5kg/ha bewilligt. Es können Äpfel und<br />

Birnen behandelt werden.<br />

1. Splitt Bei ca. 3-5 cm Länge der einjährigen Neutriebe (normalerweise = abgehende Blüte, in<br />

diesem Jahr früher)<br />

2. Splitt: Je na<strong>ch</strong> Aufwandmenge im ersten Splitt, Wa<strong>ch</strong>stum und Düngung erfolgt der zweite<br />

Splitt ca. 3-5 Wo<strong>ch</strong>en na<strong>ch</strong> dem ersten Splitt - spätestens, wenn die Triebe wieder zu<br />

wa<strong>ch</strong>sen beginnen.<br />

Wel<strong>ch</strong>e Risiken bestehen beim Einsatz <strong>von</strong> <strong>Regalis</strong><br />

<strong>Regalis</strong> bringt für den Obstproduzenten einen grossen Nutzen (Feuerbrand, Triebverkürzung…). Es ist<br />

jedo<strong>ch</strong> ein Produkt, wel<strong>ch</strong>es für einen korrekten Einsatz etwas Erfahrung in der eigenen Anlage<br />

benötigt. Folgende Risiken bestehen, die aber alle bei korrekter <strong>Anwendung</strong> praktis<strong>ch</strong> vermieden<br />

werden können:<br />

• Reduzierter Blüten- und Fru<strong>ch</strong>tfall (lässt si<strong>ch</strong> mit der Dosierung verhindern bzw. fördern).<br />

• Reduzierte Blütenbildung für das Folgejahr bei Birnen (ca. 10-20%). Dies kann als Vorteil<br />

betra<strong>ch</strong>tet werden, wenn im Jahr na<strong>ch</strong> der <strong>Regalis</strong>anwendung mit einer starken Blüte<br />

gere<strong>ch</strong>net wird. Bei Äpfeln ist keine direkte Hemmung der Blütenbildung bekannt – hö<strong>ch</strong>stens<br />

kann ein Überbehang, der dur<strong>ch</strong> unsa<strong>ch</strong>gemässe <strong>Anwendung</strong> <strong>von</strong> <strong>Regalis</strong> hervorgerufen<br />

wurde, die Alternanz fördern.<br />

Folgerung: Man kann mit <strong>Regalis</strong> die Bäume aus der Alternanz führen, bei<br />

unsa<strong>ch</strong>gemässer <strong>Anwendung</strong> aber au<strong>ch</strong> die Alternanz fördern.<br />

C:\Dokumente und Einstellungen\Lack\Lokale Einstellungen\Temporary Internet Files\Dok3.doc Seite 1 <strong>von</strong> 2 28.04.2009 7:51


Wie können diese Risiken auf ein absolutes Minimum reduziert werden?<br />

Bei der Wahl der Dosierung sind zwei Faktoren massgebend:<br />

1. Wu<strong>ch</strong>sstärke<br />

2. Blütenansatz<br />

Zudem ist wi<strong>ch</strong>tig zu wissen, dass die Wirkung gegen Feuerbrand <strong>von</strong> der Dosierung her früher<br />

einsetzt (ab 0.5 - 0.75kg/Splitt bei 10’000m 2 Kronenvolumen) als der Effekt der Triebverkürzung.<br />

Wir können dem Obstproduzenten anhand konkreter Beispiele eine Leitlinie empfehlen. Die detaillierte<br />

Anpassung der Dosierung an die Anlage muss der Obstproduzent selber vornehmen. Dies brau<strong>ch</strong>t<br />

etwas Erfahrung. Darum ni<strong>ch</strong>t im ersten Jahr die gesamte Anlage na<strong>ch</strong> dem glei<strong>ch</strong>en Muster<br />

behandeln. In allen Ländern, in denen <strong>Regalis</strong> bislang eingeführt wurde, ist es nie zu ernsthaften<br />

Problemen gekommen.<br />

Ab einer Dosierung <strong>von</strong> ca. 1kg/ha pro Applikation besteht ein gewisses Risiko, den Behang zu<br />

fördern. Beim ersten Splitt ist die Gefahr grösser als beim Zweiten.<br />

Bei Birnen hat <strong>Regalis</strong> einen kleineren Verkürzungseffekt als beim Apfel. Für die glei<strong>ch</strong>e Wirkung<br />

brau<strong>ch</strong>t es ca. 30-40% mehr <strong>Regalis</strong>.<br />

Strategiebeispiele:<br />

Situation 1. Splitt (3-5 cm lange Triebe) 2. Splitt (+ 3-5 Wo<strong>ch</strong>en)<br />

Kein Wa<strong>ch</strong>stum, starke Blüte 0.75 kg/ha 0.75 kg/ha<br />

Lei<strong>ch</strong>tes Wa<strong>ch</strong>stum, starke Blüte 0.75 kg/ha 1.25 kg/ha<br />

Mittleres Wa<strong>ch</strong>stum, mittelstarke 1.25 kg/ha 1.25 kg/ha<br />

Blüte<br />

Starkes Wa<strong>ch</strong>stum, s<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong>e 1.5 kg/ha 1 1 kg/ha 1<br />

Blüte<br />

Starkes Wa<strong>ch</strong>stum, starke Blüte 2.5 kg/ha 1 auf 3-4 Applikationen splitten.<br />

(oft bei Birnen der Fall)<br />

Starkes Giebelwa<strong>ch</strong>stum Ev. nur Giebel behandeln.<br />

Andere Mögli<strong>ch</strong>keit: oberste Düse mit höherem Ausstoss<br />

verwenden.<br />

1 Denkbar wären au<strong>ch</strong> höhere Dosierungen. Dies ist aufgrund der maximal bewilligten Jahresmenge <strong>von</strong> 2.5kg/ha aber ni<strong>ch</strong>t<br />

mögli<strong>ch</strong>.<br />

Die Aufwandmenge <strong>von</strong> <strong>Regalis</strong> kann dem Baumvolumen angepasst werden. Die empfohlenen<br />

Aufwandmengen beziehen si<strong>ch</strong> immer auf ein Kronenvolumen <strong>von</strong> 10’000m 2 .<br />

Junge Bäume erst behandeln, wenn sie ihr vorgesehenes Volumen errei<strong>ch</strong>t haben.<br />

Muss die Wasserqualität korrigiert werden?<br />

Wenn unter ni<strong>ch</strong>t optimalen Bedingungen gespritzt wird (s<strong>ch</strong>nelles Antrocknen), fördert das Ansäuern<br />

die Wirkstoffaufnahme. Der pH-Wert sollte im Berei<strong>ch</strong> <strong>von</strong> 4 - 5.5 liegen.<br />

Vorgehen:<br />

Einfa<strong>ch</strong> Variante<br />

Paus<strong>ch</strong>al 1.5Liter X-Change auf 1000 Liter Wasser zusetzen (zuerst in Spritztank geben).<br />

Genaue Veriante<br />

1. pH Messstreifen kaufen<br />

2. Kanister <strong>von</strong> 10 Litern mit Wasser füllen<br />

3. Soviel X-Change dazumis<strong>ch</strong>en, bis der pH-Wert auf 4-5.5 liegt<br />

4. X-Change Menge Umre<strong>ch</strong>nen auf ganzen Spritztank<br />

5. Aufs<strong>ch</strong>reiben und jedes Jahr die enstpre<strong>ch</strong>ende Menge X-Change zumis<strong>ch</strong>en.<br />

Applikationsbedingungen, Mis<strong>ch</strong>barkeit<br />

<strong>Regalis</strong> ist mis<strong>ch</strong>bar mit Fungiziden und Insektiziden (siehe Etikette) und sollte langsam antrocknen.<br />

Die Temperatur sollte na<strong>ch</strong> der Behandlung ni<strong>ch</strong>t zu stark absinken.<br />

<strong>Regalis</strong> ist au<strong>ch</strong> mit Streptomycin mis<strong>ch</strong>bar. Ni<strong>ch</strong>t mit Blattdüngern und Wa<strong>ch</strong>stumsreglern mis<strong>ch</strong>en.<br />

Bei Fragen: Thomas Ri<strong>ch</strong>ter, 079 672 57 24<br />

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