Die eigene Mediengeschichte - Evangelische Fachschulen für ...

dung und Aufmerksamkeit kommen.
R.B.: Wir bereiten unsere SchülerInnen gezielt auf
die Arbeit mit Kleinstkindern vor. Welche Aspekte
wären Ihnen für eine „Pädagogik der Jüngsten“ besonders
wichtig?
K.S.: Zuallererst: Keine angeleiteten Beschäftigungen
im Sinn von: „Ich zeige euch etwas und ihr macht
das, was ich euch gezeigt habe!“ Die Kinder sollen
nicht dahingehend orientiert werden, dass es erst
dann spannend wird, wenn die Erzieherin kommt
und etwas mit ihnen macht. Sondern: Die Umgebung
der Kleinsten muss so vorbereitet sein, dass
sie immer einlädt zum Entdecken, was es alles an
Spannendem auf dieser Welt gibt. Es muss Möglichkeiten
geben, allein zu forschen und auch gemeinsam.
Die Kinder müssen frei wählen können, womit
sie sich beschäftigen wollen. Die Umgebung muss
veränderbar sein und immer wieder verändert werden,
damit die Kinder Anreize haben, tätig zu werden
und neugierig zu bleiben. Und dabei brauchen
die Kinder Erzieherinnen, die sie aufmerksam und
einfühlsam begleiten; Erzieherinnen, die erfassen,
an welchen Themen sich das Kind gerade abarbeitet;
Erzieherinnen, die wahrnehmen, welche nächsten
Entwicklungsschritte sich beim Kind abzeichnen,
und die feinfühlig erkennen, was das Kind braucht,
um ermuntert, ermutigt und herausgefordert zu werden.
R.B.: Wie können wir unsere SchülerInnen befähigen,
die Explorationslust von Kindern zu erkennen
und zu unterstützen?
K.S.: Das geht eigentlich nur, indem Ihre SchülerInnen
dies am eigenen Leib erfahren. Wenn sie selbst
Lust haben, etwas für sich zu entdecken, wenn sie
etwas herausfinden wollen, wenn sie Interesse haben,
Neues zu wagen. Und wenn auch sie dabei Unterstützung
und Anerkennung bekommen!
R.B.: Unsere SchülerInnen üben auch bei Kleinstkindern
das Formulieren von Lernzielen...
K.S.: Hilfreich ist es, Ziele für das eigene pädagogische
Verhalten zu formulieren, also z.B. als Antworten
auf die Fragen: Wie verstehe ich meine Rolle?
Was sollen die Kinder erleben können? Und: Was
kann das Kind selbsttätig forschen?
R.B.: Frau Schneider, ich danke Ihnen für die Zeit,
die Sie sich für dieses Gespräch genommen haben!
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