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Die eigene Mediengeschichte - Evangelische Fachschulen für ...

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Dr. Irmgard Göke-Junk<br />

Auch die Themen des Nachmittags wurden mit Fachvorträgen vertieft.<br />

Den Abschlussvortrag des Tages hielt Jörg Maywald zum Thema „Kinderrechte und Inklusion“,<br />

in dem er die Bedeutung der UN-Kinderrechtskonvention und der UN-Behindertenrechtskonvention<br />

<strong>für</strong> den Aufbau eines inklusiven Bildungssystems ausführte.<br />

Durch diese Weiterbildung konnten wir unseren Horizont zum Thema „vorurteilsbewusste Bildung<br />

und Erziehung“ enorm erweitern. Da wir seit dem Schuljahr 2010/11 im neuen Lehrplan<br />

<strong>für</strong> die Fachschule das Handlungsfeld „Unterschiedlichkeit und Vielfalt leben“ unterrichten,<br />

finden die Inhalte der Weiterbildung hier ihre Anwendung.<br />

Nicht nur im neuen Handlungsfeld hat das Thema „Vielfalt und Unterschiedlichkeit“ seinen festen Platz, sondern auch<br />

in vielen anderen Bereichen des Schulalltags - innerhalb und außerhalb des Unterrichts.<br />

Auf den nächsten Seiten zeigen wir an fünf Beispielen aus unterschiedlichen Fächern und Handlungsfeldern, wie und<br />

wo „Vielfalt und Unterschiedlichkeit“ an unserer Schule gelebt und unterrichtet wird.<br />

Vielfalt und Unterschiedlichkeit: Biografisches Arbeiten und Lernen<br />

„Wir alle kennen diese Momente, in denen wir ganz<br />

selbstverständlich handeln, rasch und ohne es lange zu<br />

hinterfragen. Welche Faktoren aber entscheiden unser<br />

Handeln? Ob es uns bewusst ist oder nicht, wir werden<br />

ständig von unseren Erfahrungen beeinflusst. (…) Da es<br />

in (…) jeder Situation des pädagogischen Alltags verschiedene<br />

Handlungsvarianten gibt, ist es sinnvoll, sich<br />

mögliche Ursachen <strong>für</strong> die <strong>eigene</strong>n Entscheidungen<br />

und Handlungen bewusst zu machen.“ 1<br />

Ursachen <strong>für</strong> unser <strong>eigene</strong>s pädagogisches Handeln<br />

finden sich u.a. in unserer <strong>eigene</strong>n Biografie und Geschichte.<br />

Der Zugang unterschiedlicher Studierender<br />

zu pädagogischen Handlungen muss demzufolge vielfältig<br />

und verschieden sein. Wenn man dann bedenkt,<br />

dass in unseren Klassenräumen 28 Studierende mit ihrer<br />

je <strong>eigene</strong>n Biografie und Geschichte gleichzeitig lernen,<br />

wird auch klar, dass der Unterricht nicht alle gleichzeitig<br />

in gleicher Weise erreichen kann. Methoden biografischen<br />

Lernens im Unterricht über die gesamte Ausbildung<br />

hinweg verstreut anzuwenden, ist deshalb unverzichtbar.<br />

Das geschieht z.B. so, dass Studierende im Verlaufe der<br />

drei Jahre Ausbildung in Berufskolleg und Fachschule<br />

Lebens-Baum<br />

einen „Baum“ zeichnen, der ihre berufliche Entwicklung<br />

dokumentiert.<br />

So beginnen die SchülerInnen im Berufskolleg damit,<br />

zunächst die <strong>eigene</strong>n Wurzeln zu reflektieren: Welche<br />

Erfahrungen, Erlebnisse, Eindrücke waren es, die meine<br />

Berufswahl bestimmten? Gab es einen festen und starken<br />

Wunsch schon über Jahre hinweg? Gab es vielfältige<br />

Erfahrungen, die zusammentrafen und aus denen<br />

dann nach und nach die Absicht entstand, ErzieherIn zu<br />

werden?<br />

Jedes Jahr zeichnen die Studierenden weiter – es bilden<br />

sich Phasen kontinuierlichen Werdens ebenso ab wie<br />

solche, in denen es Risse und Brüche gab, Enttäuschungen,<br />

Rückschläge und geplatzte Hoffnungen. Am Ende<br />

des Oberkurses oder manchmal auch erst nach dem<br />

Berufspraktikum nehmen die AbsolventInnen „ihre“<br />

Bäume mit – und können sich dann in der einen oder<br />

anderen Situation in ihrem beruflichen Alltag erklären,<br />

warum sie so und nicht anders handeln. Deshalb gilt<br />

auch: „Pädagogische Situationen sind in der Regel nicht<br />

eindeutig zu lösen.“ 2<br />

1 Sömmer, N. (2010): Wovon wird mein Umgang mit dem Kind bestimmt<br />

Biografie, erlerntes Wissen, Erfahrung...? In: kindergarten heute 6-7/2010.<br />

S. 39-41. S. 39)<br />

2 Ebd.<br />

7

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