Fugen in schwimmenden Calciumsulfatestrichen - Pavidensa
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Empfehlung PAV-E 11:2009<br />
<strong>Fugen</strong> <strong>in</strong> <strong>schwimmenden</strong> <strong>Calciumsulfatestrichen</strong><br />
Sachlage<br />
Calciumsulfatfliessestriche CAF und Calciumsulfatestriche CA zeichnen sich besonders durch<br />
ihr nahezu raumstabiles Verhalten während des Abb<strong>in</strong>de- und Trocknungsprozesses aus. Dadurch<br />
ist e<strong>in</strong>e grossflächige Verlegung möglich.<br />
Bei Fussbodenheizung s<strong>in</strong>d aufgrund der Verformungen durch Trockenschw<strong>in</strong>den und Temperaturausdehnung<br />
<strong>Fugen</strong> notwendig. <strong>Fugen</strong> s<strong>in</strong>d aber nicht nur zur Verh<strong>in</strong>derung von Spannungsrissen<br />
erforderlich, sondern werden auch aus Schallschutzgründen e<strong>in</strong>gebaut.<br />
<strong>Fugen</strong>arten<br />
Es wird zwischen den folgenden <strong>Fugen</strong>arten und Ausführungen unterschieden:<br />
Bauwerksfuge<br />
Die Bauwerksfuge trennt tragende Bauteile oder Gebäudeteile.<br />
Die Bauwerksfuge ist ohne Ausnahme <strong>in</strong> den Estrich als Bewegungsfuge zu übernehmen.<br />
Bewegungsfuge<br />
Bewegungs- und Ausdehnungsflexibilität<br />
Bewegungsfugen müssen <strong>in</strong> allen Belagsarten an<br />
derselben Stelle übernommen werden.<br />
Fuge durch die ganze Estrichschicht mit e<strong>in</strong>gelegtem Dämmstreifen oder mit e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>lage, die<br />
e<strong>in</strong>e allseitige Bewegung der durch die Fuge abgetrennten Felder zulassen.<br />
Die Bewegungsfuge muss über den ganzen Estrichquerschnitt wirksam se<strong>in</strong>. Die M<strong>in</strong>destbreite<br />
muss 8 mm betragen. Bewegungsfugen mit e<strong>in</strong>gelegtem Dämmstreifen verh<strong>in</strong>dern auch die<br />
Übertragung von Schall.<br />
PAVIDENSA │ Abdichtungen Estriche Schweiz<br />
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Rand- oder Anschlussfuge<br />
Fuge zwischen dem Estrich und den angrenzenden Bauteilen, z.B. Anschlüsse an Wände,<br />
Türzargen, Rohre, Säulen usw.<br />
Der Randstreifen wird erst nach dem<br />
Verlegen des Belags abgeschnitten.<br />
Zwischen dem Belag und angrenzendem<br />
Bauteil ist e<strong>in</strong>e Fuge vorzusehen.<br />
Randfugen werden durch e<strong>in</strong>en Randstreifen mit e<strong>in</strong>er M<strong>in</strong>destdicke von 8 mm ausgebildet.<br />
Sie trennen Estrich und Bodenbelag von der Wand und aufgehenden Bauteilen, gewährleisten<br />
die Bewegungsfreiheit des Estrichs und des Bodenbelags und verh<strong>in</strong>dern e<strong>in</strong>e Schallübertragung.<br />
Bei grossen fugenlosen Flächen (z.B. Turnhallen) ist e<strong>in</strong> doppelter Randstreifen notwendig.<br />
Klammern zur Befestigung der Randstreifen dürfen nicht unterhalb der Estrichoberfläche<br />
angebracht werden. Bei vorspr<strong>in</strong>genden Ecken darf der Randstreifen nicht verengt se<strong>in</strong>.<br />
E<strong>in</strong>e korrekte Ausbildung der Randfuge ist für den Schallschutz und für die thermische Ausdehnung<br />
sehr wichtig. Der Randstreifen darf erst nach dem Verlegen des Bodenbelags abgeschnitten<br />
werden.<br />
Schw<strong>in</strong>dfuge oder e<strong>in</strong>geschnittene Fuge<br />
Bewegungs- und Ausdehnungsflexibilität<br />
Fuge über e<strong>in</strong>en Teil des Estrichquerschnitts, die e<strong>in</strong>e<br />
Sollbruchstelle anstelle von unregelmässigen Schw<strong>in</strong>drissen<br />
darstellt oder zur Aufnahme von Längenänderungen<br />
<strong>in</strong>folge Schw<strong>in</strong>dens bestimmt ist.<br />
Aufgrund des sehr ger<strong>in</strong>gen Trockenschw<strong>in</strong>dens s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>Calciumsulfatestrichen</strong> üblicherweise<br />
ke<strong>in</strong>e Schw<strong>in</strong>dfugen erforderlich. Wenn elastische Beläge oder Parkett vorgesehen s<strong>in</strong>d, ist zu<br />
klären, ob <strong>in</strong> Calciumsulfatfliessestrichen Schw<strong>in</strong>dfugen durch E<strong>in</strong>fräsen möglichst über 1/3<br />
der Estrichdicke angebracht werden können.<br />
Empfehlung <strong>Fugen</strong> <strong>in</strong> <strong>schwimmenden</strong> <strong>Calciumsulfatestrichen</strong><br />
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Die Schw<strong>in</strong>dfugen werden vor dem Verlegen<br />
des Belags kraftschlüssig geschlossen.<br />
Bei <strong>Calciumsulfatestrichen</strong> werden<br />
Schw<strong>in</strong>dfugen mit Hilfe des <strong>Fugen</strong>eisens<br />
gezogen.<br />
Planung von <strong>Fugen</strong><br />
Unbeheizte Estrichkonstruktionen<br />
Unbeheizte Estrichflächen aus Calciumsulfat werden <strong>in</strong> der Regel fugenfrei hergestellt.<br />
Bei Türöffnungen oder ähnlichen Verengungen werden <strong>Fugen</strong> empfohlen.<br />
Zur Unterbrechung der Schalllängsleitung können <strong>Fugen</strong> erforderlich se<strong>in</strong>.<br />
Bei starker Sonnene<strong>in</strong>strahlung über grosse Fensterflächen werden die gleichen maximalen<br />
Feldergrössen wie bei beheizten Konstruktionen empfohlen.<br />
Die Lage der <strong>Fugen</strong> ist vom Planer festzulegen.<br />
Beheizte Estrichkonstruktionen<br />
Die Planung der <strong>Fugen</strong> muss vor der E<strong>in</strong>teilung der Heizregister durch den Planer erfolgen.<br />
Beheizte Teilflächen müssen grundsätzlich von unbeheizten Teilflächen durch e<strong>in</strong>e Bewegungsfuge<br />
getrennt werden.<br />
Bei Türdurchgängen oder ähnlichen Verengungen s<strong>in</strong>d grundsätzlich Bewegungsfugen auszubilden.<br />
Für die Feldgrössen von beheizten <strong>Calciumsulfatestrichen</strong> gelten folgende Richtwerte:<br />
- Seitenlänge max. 8 m<br />
- Seitenverhältnis max. 1,5 : 1<br />
Für elastische und rissunempf<strong>in</strong>dliche Beläge s<strong>in</strong>d grössere Seitenlängen erlaubt.<br />
Heizleitungen, die die Bewegungsfuge kreuzen, s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> geeigneter Weise mit wenigstens<br />
300 mm langen Rohrhülsen zu schützen.<br />
Bewegungsfuge<br />
Empfehlung <strong>Fugen</strong> <strong>in</strong> <strong>schwimmenden</strong> <strong>Calciumsulfatestrichen</strong><br />
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Feldunterteilungen bei starren Bodenbelägen<br />
Bei der Feldunterteilung müssen die <strong>Fugen</strong> von e<strong>in</strong>spr<strong>in</strong>genden Ecken ausgehen. Die Heizregister<br />
s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den <strong>Fugen</strong>plan zu <strong>in</strong>tegrieren. Nachstehend s<strong>in</strong>d Beispiele für falsche und korrekte<br />
Anordnungen der <strong>Fugen</strong> dargestellt:<br />
In der Empfehlung PAV-E 01-2008 «Spezielle Bed<strong>in</strong>gungen bei Fussbodenheizung» s<strong>in</strong>d zusätzliche<br />
H<strong>in</strong>weise für die Planung und Ausführung von Fussbodenheizungen enthalten.<br />
Zusätzliche H<strong>in</strong>weise<br />
Der Planer muss die genaue Lage der <strong>Fugen</strong> mit dem Heizungsplaner und mit dem Belagsunternehmer<br />
absprechen und e<strong>in</strong>en <strong>Fugen</strong>plan für den Estrich mit Angaben der <strong>Fugen</strong>arten<br />
erstellen.<br />
Bewegungsfugen im Estrich müssen im Belag übernommen werden.<br />
Sollten trotz fachgerechter Estrichausführung Risse entstanden se<strong>in</strong>, können diese mit Kunstharz<br />
geschlossen werden. E<strong>in</strong> nochmaliges Aufheizen der Bodenheizung nach dem Schliessen<br />
der Risse ist empfehlenswert.<br />
S<strong>in</strong>d im Estrich ke<strong>in</strong>e <strong>Fugen</strong> geplant worden oder liegen die <strong>Fugen</strong> für den folgenden Plattenbelag<br />
an ungünstigen Stellen, können Plattenbeläge auf e<strong>in</strong>er Entkoppelungsschicht unabhängig<br />
vom Estrichuntergrund <strong>in</strong> Felder unterteilt werden.<br />
Empfehlung <strong>Fugen</strong> <strong>in</strong> <strong>schwimmenden</strong> <strong>Calciumsulfatestrichen</strong><br />
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