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Fugen in schwimmenden Calciumsulfatestrichen - Pavidensa

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Empfehlung PAV-E 11:2009<br />

<strong>Fugen</strong> <strong>in</strong> <strong>schwimmenden</strong> <strong>Calciumsulfatestrichen</strong><br />

Sachlage<br />

Calciumsulfatfliessestriche CAF und Calciumsulfatestriche CA zeichnen sich besonders durch<br />

ihr nahezu raumstabiles Verhalten während des Abb<strong>in</strong>de- und Trocknungsprozesses aus. Dadurch<br />

ist e<strong>in</strong>e grossflächige Verlegung möglich.<br />

Bei Fussbodenheizung s<strong>in</strong>d aufgrund der Verformungen durch Trockenschw<strong>in</strong>den und Temperaturausdehnung<br />

<strong>Fugen</strong> notwendig. <strong>Fugen</strong> s<strong>in</strong>d aber nicht nur zur Verh<strong>in</strong>derung von Spannungsrissen<br />

erforderlich, sondern werden auch aus Schallschutzgründen e<strong>in</strong>gebaut.<br />

<strong>Fugen</strong>arten<br />

Es wird zwischen den folgenden <strong>Fugen</strong>arten und Ausführungen unterschieden:<br />

Bauwerksfuge<br />

Die Bauwerksfuge trennt tragende Bauteile oder Gebäudeteile.<br />

Die Bauwerksfuge ist ohne Ausnahme <strong>in</strong> den Estrich als Bewegungsfuge zu übernehmen.<br />

Bewegungsfuge<br />

Bewegungs- und Ausdehnungsflexibilität<br />

Bewegungsfugen müssen <strong>in</strong> allen Belagsarten an<br />

derselben Stelle übernommen werden.<br />

Fuge durch die ganze Estrichschicht mit e<strong>in</strong>gelegtem Dämmstreifen oder mit e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>lage, die<br />

e<strong>in</strong>e allseitige Bewegung der durch die Fuge abgetrennten Felder zulassen.<br />

Die Bewegungsfuge muss über den ganzen Estrichquerschnitt wirksam se<strong>in</strong>. Die M<strong>in</strong>destbreite<br />

muss 8 mm betragen. Bewegungsfugen mit e<strong>in</strong>gelegtem Dämmstreifen verh<strong>in</strong>dern auch die<br />

Übertragung von Schall.<br />

PAVIDENSA │ Abdichtungen Estriche Schweiz<br />

Postfach 5853 CH-3001 Bern<br />

Tel: 031 310 20 34 Fax: 031 310 20 35<br />

www.pavidensa.ch <strong>in</strong>fo@pavidensa.ch


Rand- oder Anschlussfuge<br />

Fuge zwischen dem Estrich und den angrenzenden Bauteilen, z.B. Anschlüsse an Wände,<br />

Türzargen, Rohre, Säulen usw.<br />

Der Randstreifen wird erst nach dem<br />

Verlegen des Belags abgeschnitten.<br />

Zwischen dem Belag und angrenzendem<br />

Bauteil ist e<strong>in</strong>e Fuge vorzusehen.<br />

Randfugen werden durch e<strong>in</strong>en Randstreifen mit e<strong>in</strong>er M<strong>in</strong>destdicke von 8 mm ausgebildet.<br />

Sie trennen Estrich und Bodenbelag von der Wand und aufgehenden Bauteilen, gewährleisten<br />

die Bewegungsfreiheit des Estrichs und des Bodenbelags und verh<strong>in</strong>dern e<strong>in</strong>e Schallübertragung.<br />

Bei grossen fugenlosen Flächen (z.B. Turnhallen) ist e<strong>in</strong> doppelter Randstreifen notwendig.<br />

Klammern zur Befestigung der Randstreifen dürfen nicht unterhalb der Estrichoberfläche<br />

angebracht werden. Bei vorspr<strong>in</strong>genden Ecken darf der Randstreifen nicht verengt se<strong>in</strong>.<br />

E<strong>in</strong>e korrekte Ausbildung der Randfuge ist für den Schallschutz und für die thermische Ausdehnung<br />

sehr wichtig. Der Randstreifen darf erst nach dem Verlegen des Bodenbelags abgeschnitten<br />

werden.<br />

Schw<strong>in</strong>dfuge oder e<strong>in</strong>geschnittene Fuge<br />

Bewegungs- und Ausdehnungsflexibilität<br />

Fuge über e<strong>in</strong>en Teil des Estrichquerschnitts, die e<strong>in</strong>e<br />

Sollbruchstelle anstelle von unregelmässigen Schw<strong>in</strong>drissen<br />

darstellt oder zur Aufnahme von Längenänderungen<br />

<strong>in</strong>folge Schw<strong>in</strong>dens bestimmt ist.<br />

Aufgrund des sehr ger<strong>in</strong>gen Trockenschw<strong>in</strong>dens s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>Calciumsulfatestrichen</strong> üblicherweise<br />

ke<strong>in</strong>e Schw<strong>in</strong>dfugen erforderlich. Wenn elastische Beläge oder Parkett vorgesehen s<strong>in</strong>d, ist zu<br />

klären, ob <strong>in</strong> Calciumsulfatfliessestrichen Schw<strong>in</strong>dfugen durch E<strong>in</strong>fräsen möglichst über 1/3<br />

der Estrichdicke angebracht werden können.<br />

Empfehlung <strong>Fugen</strong> <strong>in</strong> <strong>schwimmenden</strong> <strong>Calciumsulfatestrichen</strong><br />

PAV-E 11:2009 Seite 2 von 4


Die Schw<strong>in</strong>dfugen werden vor dem Verlegen<br />

des Belags kraftschlüssig geschlossen.<br />

Bei <strong>Calciumsulfatestrichen</strong> werden<br />

Schw<strong>in</strong>dfugen mit Hilfe des <strong>Fugen</strong>eisens<br />

gezogen.<br />

Planung von <strong>Fugen</strong><br />

Unbeheizte Estrichkonstruktionen<br />

Unbeheizte Estrichflächen aus Calciumsulfat werden <strong>in</strong> der Regel fugenfrei hergestellt.<br />

Bei Türöffnungen oder ähnlichen Verengungen werden <strong>Fugen</strong> empfohlen.<br />

Zur Unterbrechung der Schalllängsleitung können <strong>Fugen</strong> erforderlich se<strong>in</strong>.<br />

Bei starker Sonnene<strong>in</strong>strahlung über grosse Fensterflächen werden die gleichen maximalen<br />

Feldergrössen wie bei beheizten Konstruktionen empfohlen.<br />

Die Lage der <strong>Fugen</strong> ist vom Planer festzulegen.<br />

Beheizte Estrichkonstruktionen<br />

Die Planung der <strong>Fugen</strong> muss vor der E<strong>in</strong>teilung der Heizregister durch den Planer erfolgen.<br />

Beheizte Teilflächen müssen grundsätzlich von unbeheizten Teilflächen durch e<strong>in</strong>e Bewegungsfuge<br />

getrennt werden.<br />

Bei Türdurchgängen oder ähnlichen Verengungen s<strong>in</strong>d grundsätzlich Bewegungsfugen auszubilden.<br />

Für die Feldgrössen von beheizten <strong>Calciumsulfatestrichen</strong> gelten folgende Richtwerte:<br />

- Seitenlänge max. 8 m<br />

- Seitenverhältnis max. 1,5 : 1<br />

Für elastische und rissunempf<strong>in</strong>dliche Beläge s<strong>in</strong>d grössere Seitenlängen erlaubt.<br />

Heizleitungen, die die Bewegungsfuge kreuzen, s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> geeigneter Weise mit wenigstens<br />

300 mm langen Rohrhülsen zu schützen.<br />

Bewegungsfuge<br />

Empfehlung <strong>Fugen</strong> <strong>in</strong> <strong>schwimmenden</strong> <strong>Calciumsulfatestrichen</strong><br />

PAV-E 11:2009 Seite 3 von 4


Feldunterteilungen bei starren Bodenbelägen<br />

Bei der Feldunterteilung müssen die <strong>Fugen</strong> von e<strong>in</strong>spr<strong>in</strong>genden Ecken ausgehen. Die Heizregister<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den <strong>Fugen</strong>plan zu <strong>in</strong>tegrieren. Nachstehend s<strong>in</strong>d Beispiele für falsche und korrekte<br />

Anordnungen der <strong>Fugen</strong> dargestellt:<br />

In der Empfehlung PAV-E 01-2008 «Spezielle Bed<strong>in</strong>gungen bei Fussbodenheizung» s<strong>in</strong>d zusätzliche<br />

H<strong>in</strong>weise für die Planung und Ausführung von Fussbodenheizungen enthalten.<br />

Zusätzliche H<strong>in</strong>weise<br />

Der Planer muss die genaue Lage der <strong>Fugen</strong> mit dem Heizungsplaner und mit dem Belagsunternehmer<br />

absprechen und e<strong>in</strong>en <strong>Fugen</strong>plan für den Estrich mit Angaben der <strong>Fugen</strong>arten<br />

erstellen.<br />

Bewegungsfugen im Estrich müssen im Belag übernommen werden.<br />

Sollten trotz fachgerechter Estrichausführung Risse entstanden se<strong>in</strong>, können diese mit Kunstharz<br />

geschlossen werden. E<strong>in</strong> nochmaliges Aufheizen der Bodenheizung nach dem Schliessen<br />

der Risse ist empfehlenswert.<br />

S<strong>in</strong>d im Estrich ke<strong>in</strong>e <strong>Fugen</strong> geplant worden oder liegen die <strong>Fugen</strong> für den folgenden Plattenbelag<br />

an ungünstigen Stellen, können Plattenbeläge auf e<strong>in</strong>er Entkoppelungsschicht unabhängig<br />

vom Estrichuntergrund <strong>in</strong> Felder unterteilt werden.<br />

Empfehlung <strong>Fugen</strong> <strong>in</strong> <strong>schwimmenden</strong> <strong>Calciumsulfatestrichen</strong><br />

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