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Foto-Galerie Guten Tag! Stadtkulturpreis 2002 für den Pavillon

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<strong>Foto</strong>-<strong>Galerie</strong><br />

<strong>Stadtkulturpreis</strong> <strong>2002</strong> für <strong>den</strong> <strong>Pavillon</strong><br />

<strong>Guten</strong> <strong>Tag</strong>!<br />

Erwin Schütterle, 2. Vorsitzender<br />

Freundeskreis Hannover<br />

„Immer an der Wand lang“1<br />

durch 25 Jahre <strong>Pavillon</strong> erzählten<br />

im Oktober engagierte<br />

<strong>Pavillon</strong>-AktivistInnen<br />

Interessierten ihre Geschichte<br />

mit dem langen<br />

Flachbau. Ein herzlicher<br />

Dank geht an dieser Stelle<br />

an Ewe Dornis, Heidi Merk,<br />

Bettina Weitzel, Eva Wick,<br />

Michael Laube, Holger<br />

Walla und Kurt Rauhaus.<br />

Am 4.3. <strong>2002</strong> verlieh der Freundeskreises Hannover e.V. anlässlich seiner Jahreshauptversammlung<br />

<strong>den</strong> <strong>Stadtkulturpreis</strong> zum 8. Mal. Die Laudatio wurde vom 2.<br />

Vorsitzen<strong>den</strong> Erwin Schütterle gehalten.<br />

Wir bieten Ihnen hier ein paar Auszüge:<br />

... Ist Ihnen aufgefallen (gemeint war ein 25 Jahre altes Video anläßlich der Vertragsübergabe,<br />

Red.), wie unser OB äußerst vorsichtig davon sprach, dass das Projekt<br />

vielleicht wegweisend sein wird und wie er sich offenbar selbst Mut machte mit <strong>den</strong><br />

Worten, dass „in Hannover immer wieder neue Wege im kulturellen Bereich gegangen<br />

wer<strong>den</strong>, die zunächst sehr skeptisch betrachtet wür<strong>den</strong>, sich dann aber so<br />

bewährt haben, dass sie in das allgemeine Gedankengut übergegangen sind.“ ...<br />

und wie Günther Kämper(der damalige 1. Vorsitzende der BI Raschplatz e.V., Red.)<br />

genau so wortreich und genauso unsicher davon ausging, dass dieses Projekt Modellcharakter<br />

nicht nur für <strong>den</strong> Stadtteil, nicht nur für die Stadt, sondern, „in aller<br />

Vermessenheit, auch für die Bundesrepublik haben kann“.<br />

So unsicher viele Beteiligte und viele Beobachter damals waren, so sicher ist<br />

heute der Erfolg dieses gewagten Projektes und so unverzichtbar ist es heute für<br />

das Stadtkulturleben Hannovers. Ich will Sie nicht mehr länger auf die Folter spannen:<br />

Den <strong>Stadtkulturpreis</strong> erhält im Jahre 2 nach der Expo:<br />

Das Kultur- und Kommunikationszentrum <strong>Pavillon</strong> (genaugenommen deren Keimzelle,<br />

die BI Raschplatz e.V.)<br />

... Allein das MASALA Welt-Beat Festival, das in diesem Jahr zum achten Mal durchgeführt<br />

wird, ist so einzig- und so großartig und so eine charakteristische Bestätigung<br />

für die Weltoffenheit und Neugier Hannovers, dass es allein <strong>den</strong> <strong>Stadtkulturpreis</strong><br />

verdient hätte.<br />

(Erlauben Sie mir an dieser Stelle eine persönliche Anmerkung: Ich würde es<br />

begrüßen, wenn die Macher von MASALA, <strong>den</strong> diversen Expo-Nachfeiern, der großen<br />

Konzertagenturen und der Marketing-Gesellschaft sich zusammen mit der Stadt<br />

an einen Tisch setzen und gemeinsam ein großes Paket schnüren, das die Internationalität<br />

und Weltoffenheit Hannovers in einem originellen, und beispiellosen Fest<br />

und Konzertreihe zur Schau stellt und so eindrucksvoll und nachhaltig <strong>den</strong> Geist der<br />

EXPO am Leben erhält.)<br />

Neben der engagierten Kulturarbeit realisiert der <strong>Pavillon</strong> darüber hinaus auch<br />

ehrgeizige ökologische Ziele wie z.B. die riesige Solaranlage, die dem schlichten<br />

und offenbar ewigen Gebäudeprovisorium eine markante Krone aufsetzt, dem Weißekreuzplatz<br />

einen aktuellen Stempel aufdrückt und als unübersehbarer Prototyp zum<br />

Nachahmen anregt.<br />

Diese stolzen Ergebnisse auf der kulturellen und ökologischen Habenseite hat<br />

mittlerweile auch die Stadt erkannt und nach anfänglichen existenzbedrohen<strong>den</strong>,<br />

kurzfristigen Mittelzuweisungen dem <strong>Pavillon</strong> erfreulicherweise Planungssicherheit<br />

bis zum Jahre 2010 gewährleistet, wohlwissend dass diese Mittel gut angelegt sind,<br />

<strong>den</strong>n der <strong>Pavillon</strong> erwirtschaftet, erarbeitet, erkämpft, erbettelt zu jedem städtischen<br />

Euro, zwei weitere Euros. Bestand der <strong>Pavillon</strong>-Haushalt 1977 noch zu 90 %<br />

aus dem städtischen Kulturhaushalt und im Jahre 88 zu 52 % , so sind es jetzt nur<br />

noch 30 % – bei einem Haushaltsvolumen von 1,3 Mio Euro.<br />

Wir hoffen und wünschen, dass <strong>den</strong> Mitgliedern, dem Vorstand und dem Geschäftsführer<br />

der BI Raschplatz e.V. und allen Mitarbeitern des <strong>Pavillon</strong>s weder die Kraft,<br />

der Mut, das Engagement noch das Geld ausgehen möge, um die begonnene und für<br />

Hannover so wichtige Arbeit fortzusetzen. „Wenn es <strong>den</strong> <strong>Pavillon</strong> nicht gäbe“, meinte<br />

unser Oberbürgermeister voller Überzeugung bei einem <strong>Pavillon</strong>-Jubiläum, „müsste<br />

man ihn erfin<strong>den</strong>!“ In diesem Sinne ist der <strong>Stadtkulturpreis</strong>, <strong>den</strong> wir jetzt dem 1.<br />

Vorsitzen<strong>den</strong> der BI Raschplatz Herrn Wilfried Pellmann und seinem nimmermü<strong>den</strong><br />

Geschäftsführer Uwe Kalwar überreichen, Geschenk und Anerkennung zugleich zum<br />

25-jährigen Jubiläum!<br />

Sicherlich ahnten jene, die sich am 18.6.75 im Eckernkrug in der Hallerstrasse trafen,<br />

nicht, dass ihr frisch gegründeter Verein, die „Bürgerinitiative Raschplatz e.V.“, so<br />

lange Bestand haben würde.<br />

Auch der damalige, leider viel zu früh verstorbene, 1. Vorsitzende Günther Kämper<br />

war gewiss etwas vollmundig, als er bei der Vertragsübergabe am 15. Oktober 1977<br />

von einem Modellcharakter sprach, <strong>den</strong> der <strong>Pavillon</strong> nicht nur für <strong>den</strong> Stadtteil, nicht<br />

nur für die Stadt, sondern, „in aller Vermessenheit, auch für die Bundesrepublik haben<br />

kann.“ Der damalige, wie heutige Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg war<br />

dereinst weitaus vorsichtiger und sprach davon, dass „in Hannover immer wieder neue<br />

Wege im kulturellen Bereich gegangen wer<strong>den</strong>, die zunächst skeptisch betrachtet<br />

wür<strong>den</strong>, sich dann aber so bewährt haben, dass sie in das allgemeine Gedankengut<br />

übergegangen sind.“<br />

Nun feierte der <strong>Pavillon</strong> im Oktober <strong>2002</strong> seinen 25. Geburtstag. „Immer an der<br />

Wand lang“ war rund um das Haus eine 270 Meter lange <strong>Foto</strong>tapete geklebt, die viel<br />

Geschichte und Geschichten des Hauses preisgab:<br />

Zwei äußerst erfolgreiche Entscheidungen liegen schon längere Weilen zurück. Im<br />

Jahre 1979 war der <strong>Pavillon</strong> Mitbegründer der „Bundesvereinigung Soziokultureller<br />

Zentren“, und im Dezember 1985 gründete er die Landesarbeitsgemeinschaft Soziokultur<br />

Niedersachsen, kurz LAGS, mit, die heute höchst erfolgreich im Namen des<br />

Landes Fördermittel für Investitionen wie kulturelle Projekte vergibt.<br />

Der Bildungsverein (für soziales Lernen und Kommunikation), der nach der VHS<br />

zum zweitgrößten Bildungsträger der Stadt avancierte, gründete sich aus dem <strong>Pavillon</strong><br />

und feierte im Jahr 2001 seinen 20. Geburtstag. Sicherlich ermunterten auch die<br />

positiven Erfahrungen mit dem <strong>Pavillon</strong> als freiem Träger das Kulturamt zu einer kooperativen<br />

Zusammenarbeit mit Vereinen zur Führung der jeweiligen Kulturtreffs in<br />

<strong>den</strong> Stadtteilen.<br />

Womöglich regte auch das erfolgreiche Verpachtungskonzept mit dem Café Mezzo<br />

zur Verpachtung der städtischen Cafeterias in <strong>den</strong> Freizeitheimen an.<br />

Was dereinst mit <strong>den</strong> Dritte Welt <strong>Tag</strong>en (1981) und <strong>den</strong> Afrikanischen Nächten<br />

(1985) begann, mündet heute im Weltmusikfestival Masala, dem größten im Nor<strong>den</strong><br />

Deutschlands.<br />

Gemeinsam mit Ökostadt e.V. gelang es im Jahr 2000 ein Zeichen zu setzen für die<br />

unerschöpfliche Energie der Sonne, <strong>den</strong> „Solar<strong>Pavillon</strong>“. Eine weithin sichtbare<br />

Photovoltaikanlage (400 qm) auf dem Dach des <strong>Pavillon</strong>, mitten in der hoffentlich<br />

entstehen<strong>den</strong> SolarRegion Hannover.<br />

Diese sicherlich unvollständige Aufzählung mag verdeutlichen, das die Wirklichkeit<br />

von 25 Jahren <strong>Pavillon</strong> <strong>den</strong> bei<strong>den</strong> eingangs erwähnten „Visionären“ doch recht nahe<br />

kommt.<br />

So ist an dieser Stelle ganz herzlich all jenen BürgerInnen, Entscheidungsträgern,<br />

Mitgliedern und MitarbeiterInnen zu danken, die sich seit der Vereinsgründung für<br />

<strong>den</strong> <strong>Pavillon</strong> und im <strong>Pavillon</strong> in <strong>den</strong> vergangenen 27 Jahren engagiert haben.<br />

Es sind derer sehr viele, die mitgeholfen haben, aus einem Stadtteilzentrum ein<br />

Kultur- und Kommunikationszentrum zu entwickeln, das im Laufe der Jahre viele Impulse<br />

in die Stadtgesellschaft und seit kurzem auch in die Region Hannover geben<br />

konnte.<br />

Mit der Gründung der Region Hannover steht seit zwei Jahren eine große, sehr<br />

ansprechende Aufgabe auf der Agenda der Städte und Gemein<strong>den</strong>. So mögen die Fragen<br />

erlaubt sein: Quo vadis Region? Quo vadis <strong>Pavillon</strong>?<br />

Wir wünschen Ihnen ein angeregtes Blättern und Lesen.<br />

Für Team und Vorstand der BI Raschplatz e.V.<br />

Uwe Kalwar<br />

Im Juli 2003<br />

„Immer an der Wand lang“2<br />

„25 mal <strong>Pavillon</strong>“<br />

Geschäftsführerin Sybille<br />

Linke vom Workshop e.V.<br />

überreicht BI-Vorstandsmitglied<br />

Michael Laube<br />

zum Geburtstag 25 <strong>Pavillon</strong>-Visionen<br />

im Kleinformat.<br />

Die Originale waren<br />

in der Ausstellung zu bewundern.<br />

Vielen Dank!<br />

2<br />

3


In die Region! Mit Kälbern und Trompeten<br />

Musik im <strong>Pavillon</strong><br />

Ein Lächeln liegt über der City<br />

Kinderkarawane<br />

Huun-Huun-Tu · Tuwa<br />

Lila Downs · Mexiko<br />

Juan José Mosalini · Argentinien<br />

„Hoffnung besteht immer,<br />

solange sich die Erde<br />

dreht.“<br />

Batman<br />

(schulterklopfend) zu Robin<br />

Peter Gabriel, der in der 35sten Woche<br />

des Jahres <strong>2002</strong> in einem HAZ-Interview<br />

über Chartsmüll, Kunsterziehung und <strong>den</strong><br />

geheimen Wunsch eines je<strong>den</strong> Musikers<br />

spricht, findet die Trivialisierung unserer<br />

heutigen Popkultur erschreckend (s.<br />

Zitat unten).<br />

Die Musikveranstaltungen, die vom <strong>Pavillon</strong><br />

organisiert wer<strong>den</strong>, haben natürlich<br />

nichts mit Kunsterziehung zu tun,<br />

aber sie haben eine anregende Wirkung.<br />

Sie unterschei<strong>den</strong> sich seit jeher von <strong>den</strong><br />

Hit- und Chartlists, <strong>den</strong> kommerziellen<br />

Anbietern. Die eingela<strong>den</strong>en Künstlerinnen<br />

und Künstler verstehen es auf ihre<br />

Weise, die Menschen zu begeistern und<br />

neugierig zu machen, <strong>den</strong> Blick zu öffnen<br />

über die Grenzen des musikalischen<br />

Massentrotts hinaus.<br />

„Neugierige Menschen suchen nach Klängen.<br />

Sie lauschen auf die Harmonien und<br />

die Melodie, weil sie neugierig sind. Zwar<br />

kann man sich die Neugier durch die<br />

unmittelbare Umwelt beschränken lassen,<br />

man kann sie aber auch auf Dinge<br />

außerhalb dieser unmittelbaren Umwelt<br />

ausdehnen, aus ihr eine größere Neugier<br />

auf eine größere Welt machen.“ (Manu<br />

Dibango)<br />

Neben Jazz und anderen grenzüberschreiten<strong>den</strong><br />

Musikrichtungen im <strong>Pavillon</strong><br />

entwickelte sich der Schwerpunkt auf<br />

1<br />

die Musikkulturen anderer Länder und<br />

Kontinente. Höhepunkt des Musikgeschehens<br />

im <strong>Pavillon</strong> ist seit acht Jahren<br />

das MASALA Welt-Beat Festival. Als kleines<br />

Wochenendfestival im <strong>Pavillon</strong> und<br />

auf dem Masala-Weltmarkt-Platz (meint<br />

<strong>den</strong> unter seinem Namen wenig bekannten<br />

Andreas-Hermes-Platz) angefangen,<br />

hat sich MASALA – zur Freude aller Beteiligten<br />

– zum größten Weltmusikfestival<br />

Norddeutschlands entwickelt. Für viele<br />

Musikerinnen und Musiker bedeutet ein<br />

Auftritt beim MASALA Welt-Beat Festival<br />

einen wichtigen Schritt in ihrer Karriere.<br />

Die Großen im Geschäft kommen gerne<br />

nach Hannover und sind immer wieder<br />

begeistert von der Atmosphäre und dem<br />

neugierigen, interessierten Publikum.<br />

Längst ist MASALA <strong>den</strong> Kinderschuhen<br />

entwachsen, und hat sich im achten Jahr<br />

zu einer „Marke“ entwickelt. MASALA ist<br />

„typisch“ für die Region Hannover gewor<strong>den</strong>.<br />

Neben <strong>den</strong> schönsten Orten und Plätzen<br />

in der Landeshauptstadt wächst<br />

MASALA auch kontinuierlich in die Region.<br />

Mit dem Hermannshof in Völksen und<br />

dem Gut Adolphshof bei Hämelerwald<br />

waren es in diesem Jahr zwei, im Jahr 03<br />

sind es drei, und im Jahr 2004 wer<strong>den</strong> es<br />

...?<br />

Zum Start des MASALA Welt-Beat Festivals<br />

zieht die Kinderkarawane laut und<br />

prächtig anzuschauen durch Hannover:<br />

Echte Kamele, kuriose Großfiguren und<br />

Musikanten sind dabei wenn sich über<br />

2000 Kinder aus Stadt und Region auf<br />

<strong>den</strong> Weg machen, um zu zeigen, wie bunt<br />

die Welt sein kann, wenn kleine Er<strong>den</strong>bürgerInnen<br />

sie gestalten. Staunend und<br />

trommelnd fin<strong>den</strong> sich viele Kindergruppen<br />

bei bekannten Liedern zusammen<br />

und verzaubern auf ihrem Weg durch<br />

die Innenstadt immer wieder die<br />

PassantInnen – ein Lächeln liegt über<br />

der City.<br />

Kinderkarawane mit Schirmherrin Doris Schröder-Köpf<br />

3<br />

MASALA Kinderkarawane<br />

3<br />

„Die Resultate der Marginalisierung<br />

des Kunst- und<br />

Musikunterrichts in unseren<br />

Bildungssystemen sehen<br />

wir in der Tat anhand<br />

der Trivialisierung unserer<br />

Kultur. Es ist wissenschaftlich<br />

erwiesen, dass bestimmte<br />

Teile des Gehirns<br />

bei Künstlern und Musikern<br />

um das Zehnfache weiter<br />

entwickelt sind, als bei<br />

Nichtkünstlern. Das ist der<br />

Beweis, dass Kunst zusätzliche<br />

Intelligenz schafft,<br />

die ebenso für alles andere<br />

nutzbar ist. Vernachlässigt<br />

man die Kunsterziehung,<br />

stoppt man die Entwicklung<br />

zusätzlicher Intelligenz.“<br />

Peter Gabriel, HAZ- Interview,<br />

35. Woche, <strong>2002</strong><br />

MASALA Weltmarkt<br />

4<br />

5


Kabarett, Comedy, Lesungen und mehr<br />

Babylon im <strong>Pavillon</strong><br />

Besser als ein Babelfisch<br />

Max Goldt<br />

Queen B.<br />

Volker Pispers<br />

Horst Schroth<br />

Fische schwimmen<br />

Vögel fliegen<br />

Mensch muss laufen<br />

Emil Zatopek, tschechische<br />

Langlauf-Legende<br />

Wie schön wäre es, wenn Frauen sich gut<br />

verstehen, wenn sie sich alles sagen könnten,<br />

nie neidisch, eifersüchtig, hinterhältig,<br />

missgünstig, unehrlich, arrogant,<br />

schleimerisch, zynisch und böse zueinander<br />

wären ... Nein – so langweilig waren<br />

Queen B., die unfreundlichen Freundinnen<br />

aus dem hohen Nor<strong>den</strong>, nicht. Langeweile<br />

hat auch keine Chance, wenn wir<br />

mit dem Theater am Küchengarten (TAK)<br />

gemeinsame Kabarett-Abende im <strong>Pavillon</strong><br />

veranstalten. Mit Horst Schroth oder Volker<br />

Pispers haben wir unsere gute Zusammenarbeit<br />

mit Horst und Nora Janzen vom<br />

TAK in <strong>den</strong> letzten bei<strong>den</strong> Jahren gefestigt.<br />

Fortsetzung folgt!<br />

Viele „Dauerbrenner“ sind uns immer<br />

wieder liebe Gäste: Herrchens Frauchen<br />

aus Hamburg, Herzen in Terzen aus Hannover,<br />

Max Goldt, der mittlerweile pünktlich<br />

kurz vor Weihnachten mit seinen<br />

Lesungen noch einmal <strong>den</strong> Saal bis zum<br />

letzten Platz füllt, Dietmar Wischmeyer<br />

Harry Rowohlt<br />

vom Frühstyxradio und viele andere.<br />

Harry Rowohlt machte auch <strong>2002</strong> seinem<br />

vorausgeeilten Ruf alle Ehre: Er unterhielt<br />

sein Publikum glänzend, trank<br />

ausgiebig und las und las und las, bis<br />

die ZuhörerInnen schlapp machten und<br />

nach und nach aufbrachen. Oder Robert<br />

Gernhardt, der Meister des geschliffenen<br />

Wortes.Wer wollte, bekam auch eine seiner<br />

wunderbaren Tierfiguren zum Autogramm<br />

ins Buch gezeichnet.<br />

Kabarett, Comedy und Lesungen berühren<br />

natürlich auch immer wieder<br />

Grenzbereiche: Beispielsweise mit Funny<br />

van Dannen und seinen poetischen, bissigen,<br />

in unvergleichlicher Art vorgetragenen<br />

Liedern und Desimos Entertainment,<br />

Zauberei und Comedy – beide waren<br />

zum Jahresende <strong>2002</strong> im ausverkauften<br />

<strong>Pavillon</strong> zu erleben.<br />

Wir freuen uns! Immer wieder. Auf<br />

alte, liebe Freunde – und frischen Wind<br />

durch neue Gäste.<br />

Lisa Politt<br />

2<br />

Die Theaterreihe Babylon verteilt ein<br />

internationales Festival aufs ganze Jahr<br />

– inzwischen auf vier Jahre. Bisher waren<br />

64 Theatergruppen und Solisten aus<br />

30 Nationen zu Gast. 14.000 Zuschauer<br />

und Zuschauerinnen haben ihre Stücke<br />

gesehen. Und sie alle haben ein paar<br />

neue Facetten der Welt erkannt – egal,<br />

welche Sprache die Künstler und Künstlerinnen<br />

sprechen. Denn Theater sagt<br />

mehr als ein Babelfisch im Ohr, der nur<br />

Worte übersetzen kann (‘mal davon abgesehen,<br />

dass es <strong>den</strong> bisher bloß im<br />

Science Fiction gibt). Eine Rückschau in<br />

Schlaglichtern und -schatten:<br />

Die meisten ZuschauerInnen kamen zu<br />

Muhsin Omurca und zum Theater Pralipe.<br />

Der eine ist deutsch-türkischer Kabarettist<br />

und Comiczeichner, seine satirischen<br />

One Man-Diashows „Kanakmän“ und „<strong>Tag</strong>ebuch<br />

eines Skinheads in Istanbul“<br />

waren mehr als auskauft. Die anderen<br />

sind Roma und Sinti aus dem ehemaligen<br />

Jugoslawien. Sie zeigten zwei <strong>Tag</strong>e<br />

lang Theater, Ausstellung und Musik über<br />

sieben von 500.000 sogenannten Zigeunern,<br />

die von <strong>den</strong> Nazis ermordet wur<strong>den</strong>:<br />

„Z – Die Tinte unter meiner Haut“.<br />

Damit ist über die Bandbreite des Babylon-Programms<br />

schon vieles gesagt.<br />

Die teuersten Gäste waren Hajusom,<br />

jugendliche Flüchtlinge aus Hamburg mit<br />

dem autobiografischen Musical „7 Leben“<br />

– teuer natürlich nur deshalb, weil sie<br />

so viele sind: 20 Jugendliche, drei Regisseure<br />

und ein riesiges Bühnenbild hat<br />

der <strong>Pavillon</strong> zwei <strong>Tag</strong>e lang untergebracht.<br />

Der schönste Abend war für Programmchef<br />

Fettah Diouri eine orientalische<br />

Märchennacht mit Huda Al Hilali, <strong>den</strong>n<br />

die ging ihm zu Herzen: „Ich habe mich<br />

gefühlt wie zu Hause, in Marokko.“ Alle<br />

saßen auf dem Teppich und tranken Pfefferminztee,<br />

aber anders als im Orient gab<br />

es auch Couscous ohne Fleisch.<br />

Die größte Stärke der Reihe liegt in<br />

der Flexibilität des <strong>Pavillon</strong>s: Theater<br />

Pralipe bespielte fünf Räume auf einmal,<br />

bei Huda Al Hilali gab es Leckereien aus<br />

1001 Nacht auf dem Teppich, das Hildesheimer<br />

Boxen-Team baute eine Box-<br />

Arena in <strong>den</strong> Theatersaal. Kein anderes<br />

Muhsin Omurca<br />

Theater kann diese Vielfalt in Hannover<br />

bieten.<br />

Der nächste Wunsch von Programm-<br />

Macher Fettah Diouri ist ein Zelttheater<br />

auf dem Andreas-Hermes-Platz hinter<br />

dem <strong>Pavillon</strong> – und das nicht nur im Sommer.<br />

Denn ein Zelt ist höher als jede<br />

Bühne und außerdem rund. Darin könnte<br />

er bei Bedarf sechs Bühnen gleichzeitig<br />

aufbauen und die Nähe der Künstler<br />

zum Publikum täglich ändern und noch<br />

größere Ensembles einla<strong>den</strong> und und und<br />

...<br />

Karen Roske, freie Journalistin<br />

(leicht gekürzt aus „Ein buntes Stück<br />

Hannover – 25 Jahre <strong>Pavillon</strong>“)<br />

Roma Theater Pralipe<br />

Huda Al Hilali<br />

6<br />

7


Gerd Kespohl:<br />

MASALA, Musik<br />

Bärbel Krüger-Aster:<br />

Finanzbuchhaltung<br />

Ali Said:<br />

Hausorganisation<br />

Christoph Sure:<br />

MASALA, Musik u.a.<br />

Hanne Bangert: Technisch-Organisatorische<br />

Leitung, Raumanfragen<br />

Susanne Müller-Jantsch:<br />

Gesellschaft & Politik<br />

Fettah Diouri: Theater<br />

Britta Hermann:<br />

Hausorganisation<br />

Kerstin Reimers:<br />

Hausorganisation<br />

(„Frau der Pläne“)<br />

Stefan Strobach:<br />

Verwaltungsleitung,<br />

Gesellschaft & Politik<br />

Kultur- und<br />

Kommunikationszentrum<br />

Lister Meile 4<br />

30161 Hannover<br />

Fon 0511 - 23 55 55 - 0<br />

Fax 0511 - 23 55 55 - 55<br />

eMail info@pavillon-hannover.de<br />

www.pavillon-hannover.de<br />

eMail an einzelne MitarbeiterInnen:<br />

vorname.nachname@pavillon-hannover.de<br />

Sigrid Hasemann:<br />

Allgem. Verwaltung<br />

Sibylle Weingart (ab 1.10.):<br />

Gesellschaft & Politik<br />

Die neuen Zivis 2003 (v.l.n.r.): Steffen Dinse, Serdar<br />

Beltir, Georg Armborst<br />

2<br />

Uwe Kalwar:<br />

Geschäftsführung,<br />

Leitung Programm<br />

Iryna Biblik:<br />

Lohn- und Gehaltsbuchhaltung<br />

Cord Hladun: frischer<br />

Geselle, lks<br />

Florian Trötschel:<br />

Auszubil<strong>den</strong>der<br />

(Veranstaltungstechnik)<br />

Annika Deppe:<br />

Auszubil<strong>den</strong>de<br />

(Bürokauffrau)<br />

Marie-Luise Mörner:<br />

Infothek, VVK,<br />

Telefonzentrale<br />

Hiltraud Krause:<br />

Freie Mitarbeiterin<br />

Michael Beier:<br />

Hausorganisation<br />

Die Zivis Moritz Daiber (o.)<br />

und Felix Rossa mit<br />

Gustel Barth (FSJ Kultur)<br />

Andreas Büttner:<br />

Hausorganisation<br />

Vladimir Biblik:<br />

Auszubil<strong>den</strong>der<br />

(Veranstaltungstechnik)<br />

Stephen Agbi:<br />

Hausorganisation<br />

Sören Nyhuis:<br />

Auszubil<strong>den</strong>der<br />

(Veranstaltungstechnik)<br />

infobüro<br />

8 9


Mehr als Räume<br />

Kooperationen<br />

‚Tummelplatz der Lüste‘ im<br />

Großen Saal<br />

‚Fahrrad<strong>Pavillon</strong>‘ im Großen<br />

Saal<br />

Kleingruppenarbeit<br />

Battle of the Year<br />

„Es kann passieren, was<br />

will: Es gibt immer einen,<br />

der es kommen sah.“<br />

Fernandel,<br />

französischer Schauspieler,<br />

1903 - 1971<br />

BMX-Radler beim ‚Fahrrad<strong>Pavillon</strong>‘<br />

Im Kleinen Saal ist kein Durchkommen.<br />

Zartgrüner Nebel, der nach Äpfeln riecht,<br />

zuckende Lichtblitze und gedämpfte<br />

Trancemusik. Auf dem Bo<strong>den</strong> eine Lichtschlange,<br />

die mich durch <strong>den</strong> Raum führt.<br />

Im Großen Saal gleich nebenan tanzen<br />

hunderte Menschen unter riesigen Traversen,<br />

auf einer überdimensionalen<br />

Leinwand toben sechziger-Jahre-Muster,<br />

draußen auf dem Platz läuft ein Feuerschlucker<br />

über <strong>den</strong> Brunnen – der Tummelplatz<br />

der Lüste feiert und hat das<br />

ganze Haus in einen Erlebnispark verwandelt.<br />

Ein paar <strong>Tag</strong>e später ist das Haus lichtdurchflutet,<br />

alle Rolltore sind auf, neue<br />

Wege sind geschaffen wor<strong>den</strong> für <strong>den</strong><br />

Designmarkt, auf dem zahlreiche AnbieterInnen<br />

Kostbares, Schräges und Gewöhnungsbedürftiges<br />

verkaufen. 1200<br />

Menschen sind gekommen, um das zu<br />

bestaunen.<br />

Wieder eine Woche später treffen sich<br />

200 Menschen, um über das Konzept der<br />

Einwanderungsstadt Hannover zu diskutieren,<br />

der Große Saal ist bestuhlt, im<br />

Kleinen Saal wird gegessen und die<br />

Gruppenräume sind von zahlreichen Arbeitsgruppen<br />

besetzt.<br />

Zwischen diesen Veranstaltungen ist<br />

das Haus dutzende Male umgestaltet und<br />

dekoriert wor<strong>den</strong>. Diskussionsveranstaltungen,<br />

Gruppentreffen, Konzerte, Theateraufführungen<br />

– für fast jede Veranstaltung<br />

stellen HelferInnen und MitarbeiterInnen<br />

Stühle und Tische um, öffnen<br />

und schließen Wände, bauen Bühnen<br />

um, installieren Licht- und Tonanlagen<br />

und sperren sie wieder weg.<br />

365 öffentliche Veranstaltungen fan<strong>den</strong><br />

<strong>2002</strong> im <strong>Pavillon</strong> statt, manchmal<br />

drei pro <strong>Tag</strong>. Die Koordination der Veranstaltungen<br />

ist immer ein bisschen wie<br />

mit fünf Bällen gleichzeitig zu jonglieren.<br />

Der Trick ist frühzeitige Planung, viel<br />

Gelassenheit und eine Menge Improvisation:<br />

„Ihr braucht zehn Arbeitsgruppenräume,<br />

wir haben nur drei, kein Problem,<br />

ich frag die Theaterwerkstatt, <strong>den</strong><br />

workshop, die Bücherei, und dann können<br />

wir noch vorne <strong>den</strong> Glaskasten umbauen<br />

und <strong>den</strong> Raum 8 teilen ...“; „Der<br />

Große Saal reicht nicht aus, gut, wir öffnen<br />

die Rolltore, verschieben die Garderobe<br />

in die Volkshochschule, machen<br />

parallele Bühnen auf – ach ja, und natürlich<br />

könnt ihr das Foyer streichen ...“<br />

An manchen <strong>Tag</strong>en ist es selbst für<br />

die MitarbeiterInnen überraschend, ins<br />

Haus zu kommen – wenn das MASALA<br />

Weltmusikfestival mit der Deko startet,<br />

wenn „Hauptschule in Bewegung“ zu<br />

Jennifer Lopez durch das Haus tobt,<br />

wenn beim Theaterprojekt Klatschmohn<br />

hundert kleine RollstuhlfahrerInnen das<br />

Foyer unsicher machen oder beim alljährlichen<br />

Fahrradpavillon plötzlich PKWs im<br />

Saal stehen, die von schwitzen<strong>den</strong> Mountainbikern<br />

übersprungen wer<strong>den</strong>.<br />

Das Gesicht des <strong>Pavillon</strong>s kann sich<br />

täglich ändern, je nach Bedarf der VeranstalterInnen<br />

und der NutzerInnen. Alle<br />

Räume sind mehrfach nutzbar, können<br />

durch einfache oder auch mal kompliziertere<br />

Umbauten ihren Zweck komplett<br />

wechseln.<br />

Das braucht Zeit und Energie und vor<br />

allem HelferInnen, ohne deren engagierte<br />

Arbeit die Vielzahl an Veranstaltungen<br />

nicht <strong>den</strong>kbar wäre.<br />

Seniorentanz<br />

Wir zählten in diesem Jahr 365 öffentliche Veranstaltungen und in 2001/2 254<br />

PartnerInnen (Vereine, Verbände, Initiativen, AG u.a.) mit <strong>den</strong>en wir zusammengearbeitet<br />

haben. Ein großer Teil wird von unseren KooperationspartnerInnen initiiert.<br />

Wir stehen dabei beratend mit Ideen und Organisations-Know how zur Seite,<br />

um <strong>den</strong> Vorhaben <strong>den</strong> größtmöglichen Erfolg zu bescheren. Einige „typische“ Initiativen<br />

und Kooperationen fin<strong>den</strong> Sie hier auf <strong>den</strong> nächsten drei Seiten beispielhaft<br />

beschrieben.<br />

Soziokultur in Hannover<br />

<strong>Pavillon</strong> interkulturell & international<br />

Viele Zuwanderer-Communities und Gruppen<br />

mit Interesse an internationalen<br />

Themen gestalteten die interkulturellen<br />

und internationalen Akzente in <strong>den</strong> <strong>Pavillon</strong>-Jahren<br />

2001 und <strong>2002</strong> aktiv mit.<br />

Darunter waren die Afghanische Fraueninitiative<br />

(8.3.<strong>2002</strong>), die Afrika Initiative<br />

Hannover, der Akademische Wissenschaftliche<br />

Verein e.V. (russischdeutsch),<br />

der Allerweltsla<strong>den</strong>, die DTA/<br />

Uni Hannover, zwei Schreibwerkstätten<br />

(persisch und multilingual), Iranische<br />

Kulturvereine, der Russische Liederclub,<br />

der Hilfsverein für Minenopfer aus Kurdistan/HFMK<br />

u.v.m. Dabei waren einige<br />

Vorhaben besonders nachhaltig:<br />

Die Theaterproduktion HAJUSOM<br />

(Herbst 2001) führte zur Gründung der<br />

„Projektgruppe Flüchtlingskinder“ (Koordination:<br />

Janusz-Korczak-Verein). Die<br />

<strong>Tag</strong>ung „Interkulturelle Schule – Schule<br />

der Zukunft“ (8.8. 2001) zeigte Bedarf<br />

Mit der AG Sozio H („Arbeitsgruppe der<br />

Soziokultur in Hannover“) entstand 1997<br />

ein Zusammenschluss von freien Trägern.<br />

VertreterInnen aus dreizehn Vereinen<br />

treffen sich monatlich, informieren sich<br />

über Entwicklungen in ihren Häusern,<br />

planen gemeinsame Aktionen und diskutieren<br />

über die politische und finanzielle<br />

Entwicklung der Stadt.<br />

Die Kürzungen im Personal- und Beihilfebereich<br />

(ABM, BSHG) sind von der<br />

Sozio H AG zum Anlass genommen wor<strong>den</strong>,<br />

gemeinsam mit 30 freien Trägern<br />

aus Soziokultur, freiem Theater, Musik<br />

und Medien eine Protestaktion zu veranstalten,<br />

<strong>den</strong> „Kulturfraß“, der im September<br />

<strong>2002</strong> vor der Marktkirche in der<br />

Innenstadt durchgeführt wurde. Diskussionen<br />

mit EntscheidungsträgerInnen<br />

aus Politik und Verwaltung wechselten<br />

sich ab mit kulturellen Beiträgen der VeranstalterInnen,<br />

gleichzeitig wur<strong>den</strong> die<br />

BesucherInnen mit Kulinarischem verpflegt.<br />

Der Kulturfraß war eine Auftaktveranstaltung,<br />

der weitere Aktivitäten<br />

folgen sollen, um die Solidarität unter<br />

<strong>den</strong> freien Trägern der Stadt und die<br />

Lobbyarbeit zu stärken, vor allem in Anbetracht<br />

der noch zu erwarten<strong>den</strong> Mittelkürzungen.<br />

und Konzeptionen für gutes interkulturelles<br />

Lernen. Die Fachtagung „Einwanderungsstadt<br />

Hannover“ (21.8.2001)<br />

gab mit mehr als 200 TeilnehmerInnen<br />

viele Anregungen für die „Projektgruppe<br />

‚Hannover interkulturell“ beim Run<strong>den</strong><br />

Tisch.<br />

„Romane Aglonipe“, der Verein von<br />

Roma-Flüchtlingen in Nds., wurde zu einem<br />

besonderen Kooperationspartner.<br />

Nach der ersten gemeinsamen Bilderausstellung<br />

„Rom – das heißt Mensch“ im<br />

Frühjahr 2001 gab es zur „Europäischen<br />

Aktionswoche gegen Rassismus“ (16. -<br />

24.3. <strong>2002</strong>) ein kompaktes Programm mit<br />

Diskussionen und Aktionen, an <strong>den</strong>en<br />

Roma federführend beteiligt waren<br />

(www.united.non-profit.nl) – bis hin zu<br />

<strong>den</strong> großen Roma-Protesten anlässlich<br />

der Innenminister-Konferenz in Bremerhaven<br />

(Juli <strong>2002</strong>).<br />

Kulturfraß-Veranstaltung<br />

am 2. September <strong>2002</strong> zwischen<br />

Marktkirche und Altem<br />

Rathaus<br />

Die Initiativen der<br />

Sozio H AG:<br />

FAUST e.V., Hainhölzer<br />

Kulturgemeinschaft e.V.,<br />

Kino im Sprengel, Kulturgemeinschaft<br />

Hannover<br />

West e.V., Kunst in Kontakt<br />

(KIK) e.V., MusikZentrum<br />

Hannover gGmbH, <strong>Pavillon</strong> –<br />

BI Raschplatz e.V., Radio<br />

FLORA e.V., rhythmix e.V.,<br />

SPOKUSA e.V., Stadtteilinitiative<br />

Kulturtreff Vahrenheide<br />

e.V., Stadtteilzentrum<br />

Nordstadt e.V.,<br />

Bürgerschule, workshop<br />

hannover e.v.<br />

Special guest: LAG Soziokultur<br />

in Niedersachsen e.V.<br />

10<br />

11


Bildung und Internet – www.nananet.de<br />

Aktiv für Courage – gegen Rassismus<br />

Von und für Frauen<br />

Veranstaltungen von Frauen für Frauen<br />

– ist dies im 21. Jahrhundert noch ein<br />

Thema? Die Erfahrung zeigt: mehr <strong>den</strong>n<br />

je! Feste, Filme, Diskussionen, Workshops,<br />

Vorträge – vielfältig sind die Veranstaltungen,<br />

die das hannoversche<br />

Frauenbündnis alljährlich zum Internationalen<br />

Frauentag präsentiert und die<br />

gut besucht wer<strong>den</strong>. Diesem Netzwerk<br />

von Frauen aus hannoverschen Einrichtungen<br />

gehört auch der <strong>Pavillon</strong> seit vielen<br />

Jahren an. Neben der Diskussion frauenpolitischer<br />

Fragen dient das Bündnis<br />

auch dazu, ein mehrwöchiges Programm<br />

verschie<strong>den</strong>er Veranstalterinnen mit gemeinsamer<br />

Öffentlichkeitsarbeit zu stärken.<br />

So war in <strong>2002</strong> die gefeierte Erzählerin<br />

Huda al Hilali zu bestaunen, kargah<br />

organisierte die Filmveranstaltung „woman<br />

love woman“, es gab Salongespräche,<br />

Rhetorik-Workshops und die<br />

beliebte Ladies Night im <strong>Pavillon</strong>. Die<br />

Fahrradpavillon<br />

Das NANAnet ist ein Bildungs- und Kulturprojekt,<br />

das hannoverschen Gruppen,<br />

Vereinen und Institutionen die Teilhabe<br />

und Präsenz im Internet vermittelt. Ein<br />

Schwerpunkt des Projektes ist der Aufbau<br />

von Redaktionen für Internet-Portale<br />

der hannoverschen Stadtbezirke.<br />

Inzwischen sind acht dieser Portale online.<br />

Das NANAnet betreut die Redaktionsgruppen<br />

mit Schulungen und Werkstatt-Terminen,<br />

zu <strong>den</strong>en neue Interessierte<br />

immer willkommen sind. Menschen<br />

die für ihren Stadtteil oder Bezirk eine<br />

Internet-Präsenz aufbauen wollen, erhalten<br />

vom NANAnet Unterstützung wie<br />

Schulungen oder Material.<br />

Viele Personen aus der soziokulturellen<br />

Arbeit der Stadt, aus Vereinen und<br />

Gruppen haben über das NANAnet erste<br />

Lernerfahrungen mit dem Internet gemacht<br />

und ihre Einrichtung „ins Internet<br />

gebracht“. Wechselnde Schwerpunktthemen<br />

richten das Augenmerk auf besondere<br />

Zielgruppen, wie das Projekt<br />

„Barrierefreies Internet“ in dem vermittelt<br />

wird, wie Webseiten so zu gestalten<br />

sind, das auch Behinderte problemlos<br />

navigieren können. Das Projekt wird von<br />

der Stadt Hannover gefördert und ist<br />

unter dem Dach des <strong>Pavillon</strong>s entstan<strong>den</strong><br />

und dort beheimatet.<br />

info@www.nananet.de<br />

www.nananet.de<br />

Newcomer Autorin Alexa Henning von<br />

Lange kam zur Lesung in <strong>den</strong> <strong>Pavillon</strong>,<br />

das Kino im Künstlerhaus zeigte die Filmreihe<br />

„Unter dem Schleier – Frauen im<br />

Islam“. Zusammen kamen alle beim Kinobrunch<br />

in der Volkshochschule, der diesmal<br />

die sonst übliche öffentliche Kundgebung<br />

ersetzte.<br />

Der Fahrradpavillon wird von vielen<br />

Fahrradinteressierten als Informationsquelle<br />

zum Beginn der Fahrradsaison<br />

genutzt. Dieser Mix aus Messe und Ausstellung<br />

bietet zwanglose Information,<br />

Technik zum Anfassen bzw. Ausprobieren<br />

und Unterhaltung.<br />

www.frie<strong>den</strong>skongress-hannover.de<br />

Zum Anti-Kriegstag am 1. September<br />

wurde auf dem bundesweit einzigen<br />

Kongress zur Strategie des „Krieges gegen<br />

<strong>den</strong> Terror“ (G. Bush) im <strong>Pavillon</strong><br />

eine kritische Zwischenbilanz gezogen<br />

und frie<strong>den</strong>spolitische Alternativen diskutiert.<br />

In welchem Zusammenhang steht<br />

dieser Krieg mit der Politik der „Globalisierung“<br />

des Kapitalismus, über die Henry<br />

Kissinger sagt:<br />

„Globalisierung ist nur ein anderes Wort<br />

für US-Herrschaft“? Wieweit wer<strong>den</strong> bei<br />

diesem Krieg auch europäische Machtund<br />

Kapitalinteressen durchgesetzt und<br />

Respekt voreinander in einem Schulalltag<br />

ohne Verletzungen und Diskriminierung,<br />

das ist die Grundidee der europäischen<br />

Jugendinitiative „Schule ohne Rassismus<br />

– Schule mit Courage“. Mehr als 40 Schulen<br />

in Niedersachsen arbeiten jetzt in<br />

diesem Netzwerk mit.<br />

Am 6. Mai <strong>2002</strong> organisierten die Nds.<br />

Landeszentrale für Politische Bildung<br />

(NLPB) und das Kulturzentrum <strong>Pavillon</strong><br />

(Hannover) als eine der „Service-Stellen“<br />

für das Projekt in Niedersachsen die 3.<br />

landesweite <strong>Tag</strong>ung: „Die Nachfrage ist<br />

überraschend groß“, so Marianne Winkler,<br />

Landeskoordinatorin für die Initiative<br />

bei der NLPB, „ein tolles Beispiel<br />

für aktuelle politische Bildung!“. Gäste<br />

aus mehr als 30 Orten hatten sich angemeldet,<br />

SchülerInnen, LehrerInnen, Eltern,<br />

SozialarbeiterInnen. Die Initiative<br />

bietet Raum und Unterstützung. Sie<br />

macht Mut für Courage. Die „6 K“ begeistern<br />

die SchülerInnen: Die Initiative ist<br />

kommunikativ, kontrovers, kreativ, kulturell,<br />

kooperativ, kontinuierlich. Und<br />

Engagement für Courage gibt es in allen<br />

Schulformen.<br />

Die Menschen stärken und die Sachen<br />

klären: Die Jugendinitiative leistet einen<br />

Beitrag zur Bildung im Sinne des Bielefelder<br />

Erziehungswissenschaftlers Hartmut<br />

von Hentig. Konkrete Aktionen fördern<br />

die Bereitschaft zu gesellschaftlichem<br />

Engagement, das Projekt unterstützt<br />

die SchülerInnen bei der Abwehr<br />

von Unmenschlichkeit als Ermutigung,<br />

selbst aktiv zu wer<strong>den</strong> gegen Rassismus<br />

und für Courage. Ein aktuelles Beispiel:<br />

Am 20. Juni <strong>2002</strong> wurde der Titel an das<br />

Kurt Schwitters-Gymnasium in Hannover-<br />

Misburg verliehen: „Schüler mit Popstar<br />

gegen Rassismus“ – so lautete die<br />

Schlagzeile der Hannoverschen Allgemeinen<br />

Zeitung (HAZ). Den aktiven<br />

SchülerInnen um Anke, Jennifer, Lisi,<br />

Fiola, Jörn u.v.a. wurde zwei <strong>Tag</strong>e vor<br />

<strong>den</strong> Schulsommerferien die Urkunde und<br />

das Schild des Projektes von Star-Musikproduzent<br />

Mousse T. und Klaus Strempel<br />

überreicht. Im neuen Schuljahr haben sie<br />

große Pläne: In <strong>den</strong> Unterrichtsfächer<br />

wollen sie planen, wie Rassismus und<br />

Courage bearbeitet wer<strong>den</strong> können.<br />

(www.aktion-courage.de)<br />

weltweit militärisch abgesichert? Mit<br />

Lindsey German (Großbritannien), Asne<br />

Seierstad (Norwegen), Matin Baraki (Afghanistan),<br />

Konrad Ege (USA) und Shahriar<br />

Kabir (Bangladesch) kamen internationale<br />

Gäste zu Wort. Fast 450 TeilnehmerInnen<br />

(jeweils 1/3 aus Dt., Nds.,<br />

Han.) erlebten ein dichtes Programm aus<br />

Vorträgen, Arbeitsgruppen, Podiumsdiskussion,<br />

Workshops, Lesung, Kultur- und<br />

Filmprogramm. Der Kongress bot gute Gelegenheiten<br />

für Austausch, Streit und<br />

Dialog.<br />

(www.frie<strong>den</strong>skongress-hannover.de).<br />

Asne Seierstad<br />

7<br />

7<br />

12<br />

13


Randnotizen<br />

Der <strong>Pavillon</strong> <strong>2002</strong> in Zahlen<br />

Dicker Dank<br />

Um 365 Veranstaltungen im<br />

Jahr <strong>2002</strong> zu organisieren<br />

und durchzuführen, bedarf<br />

es vieler helfender Hände.<br />

Ihnen allen gilt an dieser<br />

Stelle unser dicker Dank,<br />

<strong>den</strong>n erst durch dieses Miteinander<br />

wird aus einer geplanten,<br />

eine gelungene<br />

„runde“ Veranstaltung, zur<br />

Zufrie<strong>den</strong>heit von unseren<br />

Gästen und dem Publikum.<br />

Vielen Dank also an die<br />

TOMs (Hausorganisation),<br />

die Reinigungscrew, Caterer<br />

(Künstlerbewirtung), Zivis,<br />

Kassen- und Garderobenleute,<br />

die Mezzo-Crew, die<br />

Ab- und AufbauhelferInnen,<br />

VeranstaltungstechnikerInnen<br />

und -dienste, Licht- und<br />

TontechnikerInnen, Security<br />

Crew, die GrafikerInnen,<br />

die KooperationspartnerInnen<br />

und natürlich an die<br />

Gäste und KünstlerInnen.<br />

Und einen dicken Dank an<br />

Euch und Sie, an die vielen<br />

BesucherInnen, die <strong>den</strong> <strong>Pavillon</strong><br />

immer wieder mit Leben<br />

erfüllen.<br />

Wir vom Team<br />

Das Reinigungsteam<br />

Einen herzlichen Dank vom<br />

<strong>Pavillon</strong>-Team an (von<br />

links): Jenny Maring, Jutta<br />

Hochheuser, Vanessa Mitrovic,<br />

Nicki Meinecke (auf<br />

dem <strong>Foto</strong> fehlt leider Helga<br />

Möbius).<br />

+++Ja zur Region+++Die Stimmung war<br />

gut, als das <strong>Pavillon</strong>-Team am 13.8. zum<br />

„Moor-Triathlon“ in die Region ausschwärmte:<br />

Der Betriebsausflug <strong>2002</strong><br />

führte mit der S-Bahn nach Neustadt,<br />

dem Fahrrad nach Hagenburg, dem Kanu<br />

über die Algenpracht des plötzlich windig-welligen<br />

Steinhuder Meeres nach<br />

Steinhude, und von dort ging‘s mit <strong>den</strong><br />

Rädern wieder zur Bahn nach Wunstorf,<br />

der Heimat entgegen. Eine anspruchsvolle<br />

Strecke, ein runder <strong>Tag</strong>, bei wunderbarem<br />

Wetter.<br />

+++ Traurig ums Herz war uns, <strong>den</strong>n im<br />

Monat August hatte die Geschäftsstelle<br />

der LAGS (Landesarbeitsgemeinschaft<br />

Soziokultur) <strong>den</strong> <strong>Pavillon</strong> verlassen. Einerseits<br />

mussten wir es wollen, <strong>den</strong>n wir<br />

hatten eklatanten Büromangel, andererseits<br />

brauchte die LAGS mehr Platz, hat<br />

sie doch eine Bürogemeinschaft mit der<br />

LAFT (Landesarbeitsgemeinschaft Freier<br />

Theater) gebildet. So verdrückten wir<br />

eine Träne, sagten leise Servus und dankten<br />

für die schöne Zeit nebeneinander.<br />

Und wir freuen uns, dass die bei<strong>den</strong> nur<br />

124 Meter Luftlinie vom <strong>Pavillon</strong> Quartier<br />

bezogen haben: Lister Meile 27.<br />

Kommt doch öfter auf ‘nen Cappu rüber!<br />

+++1977 bis <strong>2002</strong>, ein Vierteljahrhundert,<br />

das die Welt erschütterte, nennen<br />

Dietrich zur Ned<strong>den</strong> und Michael Quasthoff<br />

ihren kleinen historisch-chronologischen<br />

Rückblick zum 25. Geburtstag des <strong>Pavillon</strong>.<br />

Dieser 21-seitige Ritt durch die lokale<br />

und globale Weltgeschichte erfreut<br />

sich großer Beliebtheit. Für Interessierte<br />

gibt’s noch einige wenige kostenfreie<br />

Exemplare. Fragen Sie bitte in der<br />

Infothek. +++Über 400 Freundlnnen und<br />

Partner aus der sozio-kulturellen Landschaft<br />

und der Politik Hannovers feierten<br />

am 15. Oktober <strong>den</strong> 25. Geburtstag<br />

des <strong>Pavillon</strong> und waren bester Laune. Mit<br />

Filmausschnitten aus <strong>den</strong> frühen<br />

<strong>Pavillon</strong>-Jahren, liebevoll zusammengestellt<br />

von der medienwerkstatt Lin<strong>den</strong>,<br />

konnte die Stimmung noch einmal gesteigert<br />

wer<strong>den</strong>, als der Oberbürgermeister<br />

Herbert Schmalstieg nach Ansicht<br />

des 25 Jahre alten Streifens zur Vertragsübergabe<br />

trocken bemerkte: „Meine Damen<br />

und Herren, lassen Sie mich eines<br />

gleich zu Anfang festhalten. Der <strong>Pavillon</strong><br />

sieht heute besser aus als damals,<br />

und ich sicherlich auch.“ The audience<br />

tobte!+++ Ein sehr schönes Geschenk<br />

machte uns das Künstlerehepaar Almut<br />

und Hans-Jürgen Breuste. Es schenkte<br />

100 nummerierte wie signierte fünffarbige<br />

Siebdrucke im Format 40 x 52 cm,<br />

eine Collage der Solaranlage. Ganz herzlichen<br />

Dank! Es gibt noch ein paar Exemplare.<br />

Sie können sie für 40 Euro ihr<br />

Eigen nennen. Erhältlich über die<br />

Infothek im <strong>Pavillon</strong>: 0511 | 23 55 55 0<br />

+++ Und nun noch zum Wetter: Irritiert<br />

waren die Fans von Schalke 04 über<br />

die im letzten Jahr eingeweihte<br />

Photovoltaikanlage „Auf Schalke“. Waren<br />

doch die 33 Wechselrichter unter der<br />

Fußgängerüberdachung in „Borussia-<br />

Gelb“ gehalten. Der Vorstand reagierte<br />

und ließ sie durch „Schalke-Blaue“ austauschen.<br />

Zufrie<strong>den</strong>heit kehrte ein, und<br />

fortan kann sich der Schalker wie „Gelsenkiachner“<br />

glücklich schätzen, hat er<br />

doch neben dem Freiburger Dreisamstadion<br />

und der Bielefelder Alm auch eine<br />

große Solarstromanlage, die der Sonne<br />

nimmt, was sie gerne gibt.<br />

365 öffentliche Veranstaltungen<br />

207 KooperationspartnerInnen (Initiativen,<br />

Gruppen, Institutionen, Vereine,<br />

Verbände)<br />

Treff für 143 Gruppen und Initiativen<br />

Haushaltsvolumen 1.389.000 €. Die<br />

Stadt, hier die Abteilung für Bildung,<br />

Qualifizierung und Stadtteilkulturarbeit<br />

trägt die Betriebskosten des Gebäudes<br />

<strong>Pavillon</strong> (exclusive Cafe Mezzo). Die kommunale<br />

Beihilfe beträgt 392.360 €, das<br />

entspricht ca. 28,5 % des BI-Haushaltes<br />

(einschließlich der Übernahme städtischer<br />

Aufgaben/Hausmeister). Die restlichen<br />

71,5 % des jährlichen BI-Haushaltes<br />

sind durch Veranstaltungseinnahmen,<br />

Personalkostenzuschüsse, Café-<br />

Pachteinnahmen, Drittmittel (Stiftungen,<br />

Landesmittel) und Spen<strong>den</strong> zu erwirtschaften.<br />

Sechs weitere Einrichtungen<br />

arbeiten im Haus: Theaterwerkstatt Hannover,<br />

Kindergruppe Freche Rübe e.V.,<br />

Oststadtbibliothek, Volkshochschule<br />

(VHS), workshop hannover e.v. und das<br />

Café Mezzo. Insgesamt ca. 650.000<br />

BesucherInnen/NutzerInnen pro Jahr.<br />

Nutzungsvertrag mit der Stadt bis zum<br />

31.12. 2010.<br />

Nachruf auf Erika Hnyk-Kunze.<br />

Der Vorstand der BI<br />

Sie tragen die Verantwortung, haben<br />

stets ein Ohr für die MitarbeiterInnen<br />

und diskutieren mit Herz und Seele die<br />

Entwicklung des <strong>Pavillon</strong>. Natürlich alles<br />

ehrenamtlich, versteht sich! Ladies<br />

and Gentlemen, please give a big hand<br />

for (von links oben nach dem Uhrenzeiger):<br />

Monika Tibbe, Wilfried Pellmann<br />

(1. Vors.), Christina Lammers, Elisabeth-<br />

Dorothea Müller, Manfred Kunk und Michael<br />

Laube [Martin G. Kunze (2. Vors.)<br />

fehlt leider auf dem <strong>Foto</strong>].<br />

Anzahl der Veranstaltungen <strong>2002</strong><br />

Sie verstarb am 16. August <strong>2002</strong>. Erika war von 1981<br />

bis 1990 Mitarbeiterin des <strong>Pavillon</strong>. Sie zählte in<br />

<strong>den</strong> „frühen" Jahren unseres Kulturzentrums zu <strong>den</strong><br />

Stützen des Hauses. Zu ihren Arbeitsbereichen gehörten<br />

die Kooperation mit Selbsthilfegruppen, die<br />

Dienststellenleitung für Zivildienstleistende, Veranstaltungen<br />

zur Nord-Süd-Politik, entwicklungspolitische<br />

Bildung, Ost-West-Beziehungen, Ökologie<br />

sowie Projektthemen wie Drogen, Zukunft,<br />

Heimat. Ihr Engagement, ihre Energie und ihre<br />

freundliche Art haben <strong>den</strong> <strong>Pavillon</strong> geprägt. Unser<br />

Mitgefühl gilt ihrem Mann Henning, ihrer Tochter<br />

Lina Charlotte und ihrer Familie.<br />

Vorstand der Bürgerinitiative Raschplatz e.V.<br />

Noch ein Dicker Dank<br />

Ohne finanzielle Unterstützung<br />

wären viele <strong>Pavillon</strong>-<br />

Vorhaben nicht durchführbar.<br />

Wir danken an dieser<br />

Stelle ganz herzlich <strong>den</strong><br />

nachfolgen<strong>den</strong> Institutionen<br />

für das Vertrauen und die<br />

Unterstützung unserer Arbeit:<br />

Auswärtiges Amt, Bezirksregierung<br />

Hannover,<br />

Bureau Culturel Français Niedersachsen,<br />

Bürgerkomitee<br />

Weiße Rose, Goethe-Institut,<br />

LAGS, Landesmusikrat<br />

Niedersachsen, Landeszentrale<br />

für politische Bildung,<br />

Land Niedersachsen, Niedersächsische<br />

Lottostiftung,<br />

Niedersächsische Sparkassenstiftung,<br />

Region Hannover,<br />

Sparkasse Hannover,<br />

Stadt Hannover – Kulturamt,<br />

– Referat für interkulturelle<br />

Angelegenheiten, Stadtbezirksrat<br />

Mitte, Stiftung Edelhof<br />

Ricklingen, Stiftung Kulturregion<br />

Hannover, Stiftung<br />

Leben und Umwelt, Verband<br />

Entwicklungspolitischer<br />

Gruppen (VEN).<br />

Impressum<br />

Herausgeberin: Bürgerinitiative<br />

Raschplatz e.V. | Lister Meile<br />

4 | 30161 Hannover +<br />

V.i.S.d.P: Uwe Kalwar + Gestaltung:<br />

infobüro Klaus-Peter<br />

Thiele + Grüße: gehen herzlich<br />

an des Redaktörs Saunanausen<br />

und KP Thiele, für seine<br />

unaufgeregte effektive Arbeit.<br />

+ Der Rest muss leider aus<br />

Platzgrün<strong>den</strong> entfallen. Wir bitten<br />

um größtmögliches Verständnis!<br />

14<br />

15


W E I Z S Ä C K E R <strong>2002</strong><br />

1<br />

„Kultur kostet Geld. Sie kostet Geld vor<br />

allem deshalb, weil der Zugang zu ihr nicht<br />

in erster Linie durch einen privat gefüllten<br />

Geldbeutel bestimmt sein darf. Es ist<br />

grotesk, dass wir Ausgaben im kulturellen<br />

Bereich ‚Subventionen‘ nennen, während<br />

kein Mensch auf die Idee käme, die Ausgaben<br />

für ein Bahnhofsgebäude oder<br />

einen Spielplatz als Subventionen zu<br />

bezeichnen. Der Ausdruck lenkt uns in<br />

eine falsche Richtung. Denn Kultur ist kein<br />

Luxus, <strong>den</strong> wir uns entweder leisten oder<br />

nach Belieben auch streichen können,<br />

sondern der geistige Bo<strong>den</strong>, der unsere<br />

innere Überlebensfähigkeit sichert.“<br />

Richard v. Weizsäcker<br />

Jahresbericht der<br />

Bürgerinitiative Raschplatz e.V.<br />

Hannover<br />

Das<br />

25.<br />

5

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