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Die kürzlich präsentierte Bach Stradivarius 197 wird ... - Erik Veldkamp

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Während einer dieser Tourneen versprach ihm in Pittsburgh ein Reparateur, dass er<br />

<strong>Bach</strong>s Mundstück verbessern zu können, aber das Gegenteil bewahrheitete sich. Das<br />

Mundstück war völlig ruiniert. Es stellte sich als schwierig heraus, ein ähnliches<br />

Mundstück zu finden und Vincent stellte fest, dass die Nachfrage nach<br />

Qualitätsmundstücken sowieso groß war. Daher beschloss er, sie einfach selber<br />

herzustellen, in einem Hinterzimmer des Selmer Music Store in New York City. 1918<br />

investierte er $300,- in eine Drehbank und in eine eigene Werkstatt in der 11th East<br />

14th Street. Da Vincent während seiner Solos immer so problemlos das hohe F<br />

spielte, baten seine Kollegen ihn, für sie doch auch so ein Mundstück zu machen.<br />

<strong>Die</strong>ses „Mundstückgeschäft“ wurde schnell zu einem großen Erfolg für Vincent. Auf<br />

seinen Annoncen prangte der Werbetext „Wie werde ich zum Magier auf dem Kornett<br />

- ohne zu üben!“ Daraufhin erhielt er innerhalb weniger Wochen Aufträge in einem<br />

Volumen von $500,- (ein Mundstück kostete damals ca. $1,50). 1956 hatte er mehr<br />

als 3.000.000 Stück hergestellt.<br />

Im Jahre 1924 baute er dann seine ersten Trompeten. Viele Trompeter nannte seine<br />

Instrumente die Stradivaris unter den Trompeten. Daher wählte er den Markennamen<br />

<strong>Bach</strong> <strong>Stradivarius</strong>. 1928 begann er auch Posaunen zu bauen. 1961 verkaufte <strong>Bach</strong><br />

(damals 71 Jahre alt) sein Unternehmen an die Selmer Company, woraufhin im Jahr<br />

1965 die Produktion nach Elkhart, Indiana verlegt wurde. Bis zu seinem Tod blieb<br />

Vincent als Berater mit der Selmer Company verbunden.<br />

Der #7-Schallbecher<br />

<strong>Bach</strong> hat im Laufe seines Lebens 72 Trompetenbecher entworfen; Nummer 1 bis 73,<br />

nur die Nummer 15 hat er ausgelassen. Der #7-Becher, der sich auf der neuen <strong>Bach</strong><br />

<strong>197</strong> befindet, ist eine modernisierte Version des originalen #7-Bechers. <strong>Die</strong> erste<br />

Serientrompete mit einem solchen Becher wurde am 26. Februar 1929 hergestellt. <strong>Die</strong><br />

7 ist übrigens nur eine Modellnummer und bedeutet eigentlich nicht mehr, als dass es<br />

<strong>Bach</strong>s 7. Entwurf eines Trompetenbechers ist. <strong>Die</strong>ser Becher ähnelt übrigens sehr<br />

dem modernen #37-Becher, klingt jedoch etwas brillanter und hat einen breiteren<br />

Strahl. <strong>Die</strong>ser helle Klang lässt sich natürlich darauf zurückführen, dass der Becher<br />

aus sehr leichtem Messing gefertigt ist. Der Becher ist extrem dünn (0,4mm) und<br />

dadurch zwar sehr anfällig für Beulen und Dellen, aber man erhält etwas mehr<br />

Feedback, was natürlich sehr angenehm ist.<br />

<strong>Die</strong> originalen New York-Trompeten waren sowieso leichter als die modernen <strong>Bach</strong>s.<br />

Meine NY (920g) ist 125 gr leichter als diese <strong>Bach</strong> <strong>197</strong> (1045 gr). Der #7-Becher aus<br />

Leichtmessing hat außerdem noch einen „french bead“-Rand. Viele Becher aus der<br />

Anfangszeit besaßen so einen Rand, aber dieser ist noch etwas breiter und flacher und<br />

er enthält keinen Draht. Dadurch sollte er etwas wärmer klingen und mehr Feedback<br />

geben. <strong>Die</strong> Yamaha 8310Z B-Trompete und die YTR-9445CHS C-Trompete haben<br />

ebenfalls einen „french bead“-Rand. Yamaha hat hier die alten <strong>Bach</strong>-Trompeten<br />

kopiert. Neben dem #7-Becher gehört zu der Trompete auch ein #7-Mundrohr: <strong>Bach</strong><br />

hat das selbst in den 30er und 40er Jahren auch oft benutzt. <strong>Die</strong>ses Mundrohr macht<br />

den Ton etwas dunkler und ist etwas offener als das #25-Mundrohr, das heutzutage<br />

standardmäßig mit den <strong>Bach</strong> ML37-Trompeten benutzt <strong>wird</strong>. Wer an „Vintage“-<br />

<strong>Bach</strong>-Trompeten interessiert ist, dem kann ich empfehlen, unter www.<strong>Bach</strong>brass.com<br />

nachzuschauen. Dort findet sich viel Information unter dem Stichwort „<strong>Bach</strong>ology“.<br />

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