DIE CHIRURGISCHE BEHANDLUNG VON KRANKHAFTEM ÜBERGEWICHT
Patientenbroschüre Hirslanden Klinik Beau Site, Adipositas, http://www.rudolf-steffen.ch/praxis/aktuell/news-einzelansicht/news/detail/News/patientenbroschuere/
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Risiken<br />
Das Sterblichkeitsrisiko und schwerwiegende<br />
Komplikationen sind höher<br />
als bei den einfachen Eingriffen.<br />
Allerdings nicht wegen der Operationstechnik,<br />
sondern wegen den weit<br />
gewichtigeren und damit kränkeren<br />
Patientinnen und Patienten. Auch<br />
Blutungen, Wundinfekte, Lungenentzündungen<br />
und Narbenbrüche gehören<br />
zu den allgemeinen Risiken.<br />
Frühe Komplikationen<br />
Gefürchtetste Komplikation ist<br />
wiederum das Nahtleck. Daneben<br />
die Thrombose und Embolie und<br />
wie oben erwähnt, die Blutung.<br />
Späte Komplikationen<br />
Die Nahtschrumpfung tritt bei rund<br />
fünf Prozent der Betroffenen innerhalb<br />
von vier bis sechs Wochen nach der<br />
Operation auf. Drei Prozent leiden<br />
unter einem Anastomosengeschwür<br />
am neuen Übergang vom Magen in<br />
den Darm. Säurehemmende Medikamente<br />
sind lebenswichtig, da solche<br />
Geschwüre durchbrechen oder heftig<br />
bluten können.<br />
Der Magenbypass kann zu «scharf»<br />
sein. Rund drei bis vier Prozent der<br />
Betroffenen entwickeln chronische<br />
Durchfälle oder schwere Eiweissmangelzustände.<br />
Patientinnen und<br />
Patienten mit chronischen Durchfällen<br />
müssen nach der Stuhluntersuchung<br />
meistens erneut operiert werden,<br />
wobei die Verdauungsstrecke verlängert<br />
wird. Eiweissmangelzustände können<br />
unter Umständen durch Eiweisszusätze<br />
zum Essen verbessert werden. Wenn<br />
dies nicht ausreicht, muss auch hier<br />
eine Zweitoperation geplant werden.<br />
Vorteile<br />
Der Gewichtsverlust ist noch höher<br />
als bei Magenbändern und dem<br />
Standard-Magenbypass und beträgt<br />
um die 70 bis 80 Prozent des<br />
Übergewichts.<br />
Die für alle einschnürenden Verfahren<br />
typischen Gewichtswiederanstiege<br />
nach zwei bis drei Jahren kommen bei<br />
malabsorptiven Eingriffen nicht vor.<br />
Rund drei bis vier Prozent der Operierten<br />
erfahren innere Hernien, das heisst<br />
Darmabknickungen. Diese treten eher<br />
mild in Form von Koliken nach dem Essen<br />
auf und müssen in der Regel reoperiert<br />
werden. Es gibt aber auch akute Darmverschlüsse<br />
(0,5 – 1%). Solche sind<br />
lebensgefährlich und eine Notoperation<br />
innerhalb von kurzer Zeit ist unumgänglich.<br />
Nachteile<br />
Der Hauptnachteil liegt in den<br />
Mangelerscheinungen. Diese treten<br />
fast immer auf und sind zum Teil<br />
erheblich. Patientinnen und Patienten<br />
die sich nicht nachkontrollieren lassen,<br />
können an den Mangelerscheinungen<br />
sterben oder bleibende Gesundheitsschäden<br />
wie Osteoporose, Nierensteine,<br />
Nierenschädigung, Haarausfall<br />
davon tragen. Sämtliche fettlöslichen<br />
Vitamine müssen regelmässig ersetzt<br />
werden.<br />
Ein weiterer Nachteil sind die stinkenden<br />
Fettstühle. Stuhlentleerungen<br />
sind zwischen drei und fünf Mal pro<br />
Tag die Regel. Der Stuhlgang ist breiig.<br />
Wind und Stuhlgang können derart<br />
störend stinken, dass Betroffene sich<br />
sozial zurückziehen. Diese Nebenerscheinungen<br />
können durch Auswahl<br />
der Nahrung und auch durch Medikamente<br />
günstig beeinflusst werden.<br />
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