Neue Therapieoptionen bei pulmonaler Hypertonie - Pentalong von ...
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Kein CAESAR ohne<br />
CLEOPATRA<br />
Auch <strong>bei</strong>m bereits 16. PETN-Expertengespräch<br />
im Oktober 2009 präsentierten<br />
Grundlagenforscher und Kliniker die neuesten<br />
Daten aus der Nitratforschung und<br />
der kardiovaskulären Medizin im Allgemeinen<br />
und zu Pentaerithrityltetranitrat<br />
(PETN), <strong>Pentalong</strong>®) im Besonderen. 2009<br />
waren die Experten im Dom-Gymnasium<br />
zu Magdeburg „unter sich“.<br />
Jetzt zielt PETN mit der CAESAR-Studie<br />
auf ein neues Indikationsfeld: die<br />
pulmonale <strong>Hypertonie</strong> infolge einer<br />
schweren Linksherzinsuffizienz, der <strong>bei</strong><br />
Weitem häufigsten Form <strong>von</strong> Lungenhochdruck.<br />
Aber kein CAESAR ohne CLEO-<br />
PATRA. Unter diesem Studienakronym will<br />
PETN seine Wirkstärke <strong>bei</strong> belastungsabhängiger<br />
Angina nachweisen<br />
Sonderstellung <strong>von</strong> PETN-Daten aus<br />
der Grundlagenforschung<br />
Die Forschungsaktivitäten zur Unterscheidung<br />
der therapeutischen Nitrate<br />
haben zu einer fundierten biopharmazeutischen<br />
Profilierung <strong>von</strong> PETN geführt. Im<br />
Zentrum steht da<strong>bei</strong> die Tatsache, dass im<br />
Gegensatz zu den anderen Nitraten PETN<br />
Impressionen vom Tagungsort 2009<br />
Dom-Gymnasium, Magdeburg<br />
nicht zum oxidativen Stress <strong>bei</strong>trägt und<br />
das zentrale Enzym zur Bioaktivierung der<br />
Nitrate, die mitochondriale Aldehyddehydrogenase<br />
(ALDH-2), nicht schädigt, sondern<br />
schützt, wie die Ar<strong>bei</strong>tsgruppe um A.<br />
Daiber, Mainz zeigen konnte. .<br />
Außerdem stimuliert PETN auch das<br />
kardioprotektive Enzym Hämoxyge nase.<br />
Nicht zuletzt steigert PETN die Zahl der<br />
endothelialen Progenitorzellen und verbessert<br />
damit die Reparaturmechanismen<br />
auf der Endothelebene, ein Befund<br />
der Gruppe um T. Thum, Hannover, und<br />
J. Bauersachs, Würzburg. Besonders verblüfft<br />
haben auch die Ar<strong>bei</strong>ten <strong>von</strong> H.<br />
Kleinert, Mainz, der zeigen konnte, dass<br />
auch die Genregulation positiv beeinflusst<br />
wird: Es werden überwiegend<br />
kardioprotektive Gene angeschaltet.<br />
16. Expertentreffen<br />
2009 in Magdeburg<br />
12. Expertentreffen<br />
2005 in De sau<br />
8. Expertentreffen<br />
2001 in Erfurt<br />
4. Expertentreffen<br />
1997 in Dresden<br />
Eine Tradition mit Zukunft.<br />
15 Jahre Expertentreffen<br />
15. Expertentreffen<br />
2008 in Hamburg<br />
11. Expertentreffen<br />
2004 in Jena<br />
7. Expertentreffen<br />
2000 in Gotha<br />
3. Expertentreffen<br />
1996 in Leipzig<br />
14. Expertentreffen<br />
2007 in Eisenach<br />
10. Expertentreffen<br />
2003 in Berlin<br />
6. Expertentreffen<br />
1999 in Schwerin<br />
2. Expertentreffen<br />
1995 in Weimar<br />
13. Expertentreffen<br />
2006 in Köln<br />
9. Expertentreffen<br />
2002 in Ha le<br />
Actavis Deutschland GmbH & Co. KG<br />
Elisabeth-Selbert-Str. 1, 40764 Langenfeld, www.petn.de<br />
5. Expertentreffen<br />
1998 in Potsdam<br />
1. Expertentreffen<br />
1994 in Zwickau<br />
Wissenschaftliches Programm<br />
16.<br />
D o m - G y m n a s i u m<br />
Guter Dinge <strong>bei</strong>m PETN-Treffen in Magdeburg:<br />
Tagungsleiter K. Werdan und E. Erdmann mit<br />
D. Stalleicken, Medical Director Actavis, (v. l.).<br />
Pulmonale <strong>Hypertonie</strong>:<br />
Therapieoption für PETN<br />
Die pulmonale <strong>Hypertonie</strong> (PH), so S. Rosenkranz,<br />
Köln, ist eine schwerwiegende<br />
Erkrankung, die unbehandelt tödlich<br />
endet. Zur weitaus häufigsten Form des<br />
Lungenhochdrucks kommt es <strong>bei</strong> Linksherzerkrankungen<br />
(systolische und/oder<br />
diastolische Herzinsuffizienz). Neben<br />
dem passiven Rückstau in die pulmonale<br />
Strombahn ist für die Druckerhöhung im<br />
kleinen Kreislauf auch eine reaktive Komponente<br />
der Lungengefäße mitverantwortlich.<br />
Hier<strong>bei</strong> spielt insbesondere der<br />
NO-Signalweg eine wesentliche Rolle.<br />
Aktuelle Daten weisen darauf hin, dass<br />
eine Beeinflussung des NO-Signalwegs<br />
durch PDE-5-Inhibitoren wie Sildenafil,<br />
aber auch durch PETN hilfreich sein<br />
könnte. So wurde <strong>bei</strong> Patienten mit chronischer<br />
Herzinsuffizienz gezeigt, dass Nitroglyzerin<br />
zusätzlich zu ACE-Hemmern<br />
die Leistungstoleranz verbessert sowie<br />
E X P E R T E<br />
T R E F F E N<br />
1 7 . O k t o b e r 2 0 0 9 , M a g d e b<br />
Pentaerithrityltetranitrat<br />
Kenntnisstand und Perspektiven<br />
in Pharmakologie und Klinik<br />
y Herr Prof. Erdmann,<br />
ist es nicht erstaunlich,<br />
wie spannend<br />
ein über 65 Jahre<br />
bekanntes Medikament<br />
wie PETN noch<br />
sein kann?<br />
Erdmann: Das erstaunt<br />
mich tatsäch-<br />
Prof. Dr.<br />
Erland Erdmann, lich. Man muss natürlich<br />
berücksichtigen,<br />
Köln<br />
dass unsere wissenschaftlichen<br />
Methoden weiterentwickelt<br />
wurden. Heute kann man sehr viel genauer<br />
die Effekte <strong>von</strong> PETN untersuchen<br />
und die unterschiedlichen Profile der Nitrate<br />
auf molekularer Basis herausar<strong>bei</strong>ten.<br />
Die Unterschiede werden immer<br />
deutlicher. Früher haben wir uns damit<br />
zufriedengegeben, dass PETN keine Toleranz<br />
verursacht im Gegensatz zum ISDN.<br />
Heute kennen wir schon im Detail die unterschiedlichen<br />
Effekte auf die Genexpression,<br />
auf mitochondriale Enzyme und natürlich<br />
auch klinische Unterschiede.<br />
y Die fehlende Toleranzentwicklung hatte<br />
vermutlich auch klinische Konsequenzen<br />
für die Langzeittherapie?<br />
Erdmann: Das denke ich doch. Ein ganz<br />
wichtiger neuer Aspekt ist möglicherweise<br />
der Einsatz <strong>von</strong> PETN <strong>bei</strong> der pulmonalen<br />
<strong>Hypertonie</strong> in Folge einer schweren chronischen<br />
Linksherzinsuffizienz. Das soll nun<br />
geprüft werden nach allen Regeln der modernen<br />
biostatistischen Studienplanung:<br />
doppelblind, randomisiert, prospektiv. Außerdem<br />
ist eine invasive Diagnostik vorgesehen,<br />
also der Rechtsherzkatheter zur Bestimmung<br />
des Pulmonalarteriendrucks.<br />
y Grundlagenforscher stellen offenbar<br />
immer neue brisante Zusammenhänge<br />
vor. Was hat Sie am meisten fasziniert?<br />
Erdmann: Mich hat besonders beeindruckt,<br />
dass die Genexpression <strong>bei</strong>m Menschen<br />
deutlich unterschiedlich verändert<br />
wird, ob nun GTN oder PETN verabreicht<br />
wird. Unter GTN werden über 500 verschiedene<br />
Gene aktiviert, <strong>bei</strong>m PETN sind<br />
es über 1200. Und nur 68 Gene werden<br />
<strong>von</strong> <strong>bei</strong>den Nitraten stimuliert.<br />
Erstens zeigt sich daran, dass <strong>bei</strong>de Substanzen<br />
unterschiedlich wirken, zweitens –<br />
und das ist für mich noch viel aufregender<br />
– erkennt man, welche Vielzahl <strong>von</strong> Genen<br />
durch Pharmaka angestoßen wird.<br />
Das eröffnet uns eine ganz neue Sichtweise<br />
<strong>von</strong> biologischen Interaktionen. Das<br />
muss man sich einmal vor Augen halten:<br />
Eine Pille aktiviert über tausend Gene.<br />
Was da im Detail abläuft, ist für uns noch<br />
unvorstellbar.<br />
© Fotos: Aumiller<br />
<br />
HerzAS • 1/2010