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Gesund werden - Gesund bleiben 01/2014

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Foto: Rainer Sturm/pixelio.de<br />

10<br />

<br />

<br />

Wenn Wirbel<br />

Morbus Bechterew ist eine<br />

gebogen <strong>werden</strong><br />

chronisch-entzündliche Erkrankung<br />

Von Sebastian Rohling<br />

Die meisten Menschen,<br />

die unter Rückenschmerzen<br />

leiden,<br />

freuen sich, wenn sie<br />

ruhig liegen und<br />

die Muskeln entspannen.<br />

Einige<br />

wenige empfinden<br />

aber genau<br />

das als schmerzfördernd,<br />

da sie<br />

unter der rheumatischen<br />

Krankheit Morbus<br />

Bechterew<br />

leiden.<br />

I m deutschen<br />

Sprachbereich<br />

istdie Krankheitsbezeichnung<br />

Morbus Bechterew<br />

verbreitet (nach dem<br />

russischen Arzt Wladimir<br />

Bechterew). Die internationale<br />

wissenschaftlicheBezeichnung<br />

ist<br />

ankylosierende<br />

Spondylitis“, weiß<br />

Dr. Thomas Rath,<br />

Oberarzt des St.<br />

Franziskus-Hospitals.<br />

Der Krankheitsbeginn<br />

ist praktisch injedem<br />

Alter möglich. „Besonders<br />

häufig erkranken<br />

aber Menschen zwischen<br />

Münster weltweit<br />

Medizinischer Zusammenhang nach Stadt benannt<br />

ass jeder Münsteraner<br />

Dein Stückseiner Heimatstadt<br />

im Herzen mit sich<br />

trägt, ist eine schöne Vorstellung,<br />

aber nur schwer zu<br />

beweisen. Dass jeder<br />

Mensch auf der Welt ein<br />

Stück Münster in seinem<br />

Kopf birgt, ist jedoch seit<br />

Kurzem eine wissenschaftliche<br />

Tatsache.<br />

Neurochirurgen des Clemenshospitals<br />

entdeckten<br />

gemeinsam mit Ärzten des<br />

Stockholmer Karolinska-Instituts<br />

und der Uniklinik Teheran<br />

einen anatomischen<br />

Zusammenhang zwischen<br />

bestimmten Knochenstrukturen<br />

im menschlichen<br />

Schädel und tauften diesen<br />

„Münster Correlation“. Diese<br />

Korrelation beschreibt<br />

einen wichtigen Zusammenhang<br />

zwischen der Lage<br />

bestimmter Schädelknochen,<br />

der bei der Planung<br />

von Operationen an der<br />

Foto: Anagoria/wikimedia.org<br />

Schädelbasis, zum Beispiel<br />

bei einer Tumorerkrankung<br />

im Kleinhirnbrückenwinkel,<br />

von Bedeutung ist.<br />

Schriftlich gratulierte<br />

Oberbürgermeister Markus<br />

Lewe der Chefärztin Professorin<br />

Dr. Uta Schick und<br />

dem Neurochirurgen Ha-<br />

dem 15. und 40. Lebensjahr“,<br />

erklärt der Facharzt<br />

für Innere Medizin und<br />

Rheumatologie die Krankheit.<br />

Die anfänglichen<br />

Schmerzen gehen in der Regel<br />

vomRückenaus und der<br />

Verlauf der Krankheit kann<br />

sehr unterschiedlichsein, so<br />

dass eine frühzeitige Diagnose<br />

erschwert wird. Die<br />

Diagnose wird häufig noch<br />

immer mit einer Verzögerung<br />

von5und mehr Jahren<br />

nach Auftreten der ersten<br />

Symptome gestellt.<br />

Wichtig sei es deswegen,<br />

auf seinen Körper zu hören<br />

und seinem Hausarzt sehr<br />

genau zu beschreiben, wann<br />

sowie in welchen Abständen<br />

die Schmerzen auftreten<br />

und was augenscheinlich<br />

hilft. Denn längst nicht je-<br />

Hilfe zur Selbsthilfe<br />

s gibt die DVMB-<br />

ESelbsthilfegruppe<br />

Münster.Die Treffen in<br />

diesem Jahr sind am 3.<br />

Juli, 4. September, 30. Oktober<br />

und am 18.Dezember<br />

(jeweils donnerstags), in<br />

der Zeit von 18 bis 19.15<br />

Uhr im Empore-Raum des<br />

Hamid Borghei-Razavi (l.) und Prof. Dr. Uta Schick entdecktengemeinsam<br />

mit Kollegen ausSchweden und dem Iran die<br />

„Münster Correlation“.<br />

Foto: CLE_Correlation<br />

mid Borghei-Razavi zu ihrer<br />

Entdeckung: „Auf diese<br />

Weise wird unsere Stadt sicher<br />

insbesondere unter<br />

Medizinern und Wissenschaftlern,<br />

die sich mit<br />

Akustikusneurinomen und<br />

Meningeomen beschäftigen<br />

noch bekannter <strong>werden</strong>“.<br />

der Rückenschmerz ist ein<br />

Zeichen für die Krankheit.<br />

Das Leitsymptom des Morbus<br />

Bechterew ist ein tiefsitzender,<br />

vor allem nachts<br />

auftretender Rückenschmerz,<br />

der sich bei Bewegung<br />

bessert. Die Krankheit<br />

wird leider oft erst sehr spät<br />

erkannt, da die Zeichen<br />

falsch gedeutet wurden.<br />

„Hausärzte behandeln viele<br />

Patienten mit Rückenschmerzen,<br />

da kann nicht in<br />

jedem Fall auch ansehr seltene<br />

Erkrankungen gedacht<br />

<strong>werden</strong>“, ermunter Rath<br />

zum offenen und ehrlichen<br />

Dialog.<br />

Warum jemand an Morbus<br />

Bechterew erkrankt, ist<br />

bislang nicht geklärt. „Es<br />

gibt Faktoren, die darauf<br />

hinweisen, dass es sich um<br />

<strong>Gesund</strong>heitshauses der<br />

Stadt Münster (1. Etage).<br />

Geleitet wird die Gruppe<br />

von Peter de Beyer. Interessierte<br />

erreichen ihn unter<br />

0251 /74821628, E-<br />

Mail: dvmb-muenster@web.de,<br />

Web:<br />

www.dvmb-nrw.de<br />

Die Ursache finden<br />

Besch<strong>werden</strong> protokollieren<br />

er einen empfindli-<br />

Magen hat, soll-<br />

Wchem<br />

te über mehrere Tage hinwegnotieren,<br />

wann er was<br />

genau gegessen hat und<br />

ob er dadurch Besch<strong>werden</strong><br />

hatte. So lasse sich<br />

herausfinden, was der<br />

Verdauung besonders zu<br />

schaffen macht, erläutert<br />

die Deutsche Gesellschaft<br />

für Ernährung (DGE) in<br />

der Broschüre „Leichte<br />

Vollkost“. Außerdem vermerken<br />

Betroffene am besten<br />

besondereEreignisse wie<br />

Stress oder Urlaub.<br />

Auch wenn dadurch einige<br />

Lebensmittel als unbekömmlich<br />

ausgeschlossen<br />

<strong>werden</strong>, sei es wichtig, sich<br />

weiterhin ausgewogenen zu<br />

ernähren, rät die DGE. Wer<br />

zum Beispiel durch Vollkornbrot<br />

mit ganzen Körnern<br />

Magen-Darm-Probleme<br />

bekomme, könne auf<br />

Produkte mit fein geschrotetem<br />

oder fein gemahlenem<br />

eine genetisch determinierte<br />

Erkrankung handelt. Aber<br />

das Merkmal, dass 95 Prozent<br />

der betroffenen tragen,<br />

haben auch zehn Prozent<br />

der gesunden,der nicht erkrankten<br />

Bevölkerung“, so<br />

Rath. Dafür wissen die Experten<br />

umso mehr über die<br />

Behandlungsmöglichkeiten.<br />

Ganz wichtig sind<br />

sportliche Tätigkeiten und<br />

angepasste Krankengymnastik.<br />

InKombination mit<br />

einer medikamentösen Therapie<br />

ermöglicht dies den<br />

Patienten eine „normale“<br />

Teilhabe am Alltag. „In besonders<br />

schweren Fällen<br />

gibt es seit rund zehn Jahren<br />

sogenannte Biologika (TNF-<br />

Blocker), die sehr gute Therapiemöglichkeiten<br />

bilden.<br />

Durch diese neuen Therapieoptionen<br />

isteine Versteifung<br />

der Wirbelsäule (Bambuswirbelsäule)<br />

und damit<br />

möglicherweise notwendige<br />

Operationen zum Glücknur<br />

noch selten“, ergänzt Dr.<br />

Rath.<br />

Morbus Bechterew kann<br />

auch auf die Augen schlagen.<br />

Bei der sogenannten<br />

Regenbogenhautentzündung(Iritis)<br />

sollte immer sofort<br />

ein Augenarzt aufgesucht<br />

<strong>werden</strong>.<br />

Voll<br />

korn<br />

wie Grahambrot<br />

oder Vollkorntoast<br />

ausweichen. Führt frisches<br />

Obst zu Besch<strong>werden</strong>,<br />

nennt die DGE als Alternative<br />

Kompott. WemWeißkohl<br />

nicht bekommt, weiche<br />

möglichstauf andereGemüsearten<br />

wie Brokkoli oder<br />

Möhren aus. (dpa)

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