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Gesund werden - Gesund bleiben 01/2014

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8<br />

<br />

<br />

Kleine<br />

Wunden<br />

ber jede offene Wunde<br />

Ükönnen Bakterien, Virenoder<br />

Pilze in den Körper<br />

gelangen. Daher kann es<br />

nach einem kleinen Schnitt<br />

oder einer Verbrennung zu<br />

gravierenden Folgen wie<br />

einer Blutvergiftung (Sepsis)<br />

kommen. Darauf weist die<br />

Deutsche Interdisziplinäre<br />

Vereinigung für Intensivund<br />

Notfallmedizin hin.<br />

Eine Sepsis kann sich durch<br />

Fieber und Schüttelfrost,<br />

einen schnellen Herzschlag,<br />

allgemeine Schwäche und<br />

Verwirrung bemerkbar machen.<br />

Wer nach einer kleinen<br />

Verletzung an diesen<br />

Symptomen leidet, sollte<br />

schnellstmöglichst einen<br />

Arzt aufsuchen.<br />

Hat sich jemand eine<br />

Schürfwunde zugezogen,<br />

reinigt er die Verletzung am<br />

besten ohne Reiben zunächst<br />

unter fließendem<br />

kalten Wasser. Pusten über<br />

die Wunde istdagegen keine<br />

gute Idee. Denn dadurch<br />

Vorsicht<br />

vor Folgen<br />

von Verletzungen<br />

Foto: Tim Reckmann/pixelio.de<br />

können Bakterien weiter<br />

verteilt <strong>werden</strong>. Auch sollte<br />

nicht mit der Zunge über die<br />

Wunde gegangen <strong>werden</strong>,<br />

rätMonikaNiehaus vomBerufsverband<br />

der Kinder-und<br />

Jugendärzte in Thüringen.<br />

Mit Spucke können zusätzliche<br />

Erreger in die verletzte<br />

Stelle gelangen.<br />

Ausder gesäuberten Wunde<br />

<strong>werden</strong> dann mit sauberen<br />

Händen oder einer Pinzette<br />

Dreckstücke oder kleine<br />

Steinchen geholt. Anschließend<br />

wird desinfiziert.<br />

Von Heilsalben oder<br />

Sprühpflaster rätNiehaus zu<br />

diesem Zeitpunktab. Die betroffene<br />

Stelle <strong>werden</strong> dann<br />

mit einer Mullbinde oder<br />

einem luftdurchlässigen<br />

Pflaster abgedeckt.<br />

Größere Schürfwunden,<br />

etwaüber dem ganzen Bein,<br />

in Augennähe oder wenn<br />

Schmutz und Steinchen<br />

sich nicht ganz entfernen<br />

lassen, sind sofort ein Fall<br />

für den Arzt. (dpa)<br />

Nur so ein Bauchgefühl<br />

Wie Hirn und Verdauungstrakt miteinander kommunizieren<br />

Ob vor Prüfungen, in Stressoder<br />

Angstsituationen:<br />

Wenn sich unangenehme<br />

oder aufregende Dinge<br />

ankündigen, meldet<br />

sich oft unser Darm zu<br />

Wort.<br />

M<br />

it einem flauen<br />

Gefühl oder<br />

Grummeln macht<br />

er sich dann bemerkbar.<br />

„Unser<br />

Darm besitzt ein<br />

sehr komplexes<br />

Nervensystem, das<br />

dem eines Gehirns<br />

ähnelt“, erklärtProfessor<br />

Dr. Dr. Stefan<br />

Hillejan, Phlebologe<br />

und Proktologe<br />

der Praxisklinik für<br />

Venen- und Enddarmerkrankungen<br />

in Hannover. Über<br />

Nervenstränge, die sogenannte<br />

Darm-Hirn-<br />

Achse, kommunizieren<br />

beide Körperregionen ständig<br />

miteinander. Mit seinen<br />

feinfühligen Sensoren<br />

nimmt der Darm mechanische<br />

und chemische Reize<br />

wahr. Dabei ist diese Kommunikationsachse<br />

keine<br />

Einbahnstraße. Neuesten<br />

wissenschaftlichen Erkenntnissen<br />

zufolge sendet<br />

auch unser Verdauungssystem<br />

Signale, die offenbar<br />

Stress und psychische Erkrankungen<br />

auslösen können.<br />

„In der Wand des menschlichen<br />

Darms befinden sich<br />

mehr als 100Millionen Nervenzellen,<br />

die über Nervenstränge<br />

mit dem Kopf verbunden<br />

sind“, beschreibt<br />

Hillejan das<br />

komplexe Organsystem.<br />

Dabei senden<br />

90 Prozent der Nervenverbindungen<br />

Informationen<br />

in Richtung<br />

Gehirnund nur 10<br />

Prozent in Richtung<br />

Darm. Somit steht fest:<br />

Das Verdauungsorgan<br />

übernimmt mehr Aufgaben<br />

als nur die Zerkleinerung<br />

und Ausscheidung<br />

von Nahrungsmitteln.<br />

Während der Stoffwechselaktivität<br />

setzt esetwa<br />

Hormone frei, die Hirn<br />

oder Hirnaktivitäten<br />

beeinflussen. Auch<br />

sendet esSignale, die<br />

wissenschaftlichen<br />

Studien zufolge auf<br />

das sogenannte limbische<br />

System –den für<br />

die Gefühlsbildung<br />

verantwortlichen Hirnbereich–wirken.<br />

Gerät die natürliche<br />

Darmflora–das Zusammenspiel<br />

von mehr als<br />

800 verschiedenen Bakterienarten<br />

–aus dem Gleichgewicht,<br />

kann es hierdurch<br />

zu psychischem Stress<br />

und depressiven<br />

Verstimmungen<br />

kommen.<br />

Bei innerer Unruhe, getrübter<br />

Laune oder unerklärlichen<br />

Angstzuständen sollten<br />

Betroffene immer auch<br />

ihren Darm als Auslöser in<br />

Betracht ziehen. Schon eine<br />

Ernährungsumstellung auf<br />

ballaststoffreiche und<br />

milchsäurebakterienhaltige<br />

Kost kann helfen, die eventuell<br />

aus dem Gleichgewicht<br />

geratene Darmflora und die<br />

dadurch gestörte psychische<br />

Verfassung wieder in<br />

Balance zu bringen. „Bleibt<br />

diese dennoch unverändert<br />

und schließt der Arzt andere<br />

körperliche Ursachen aus,<br />

können vorübergehende<br />

oder chronische Darmerkrankungen<br />

ebenfalls als<br />

Ursache psychischer Belastungen<br />

infrage kommen“,<br />

erklärtder Mediziner.Treten<br />

neben Gefühls- und Stimmungsschwankungen<br />

häufig<br />

Durchfall, Verstopfung<br />

oder Bauchkrämpfe auf, lassen<br />

Betroffene diese Besch<strong>werden</strong><br />

am besten von<br />

einem Spezialisten abklären.<br />

Mit der Behandlung<br />

eventueller Darmkrankheiten<br />

können sich schließlich<br />

auch mentale Verstimmungen<br />

bessern.<br />

(pt)<br />

Fotos: Rainer Sturm/pixelio.de, Dieter Schütz/pixelio.de<br />

Sonderbeilage<br />

<strong>Gesund</strong> <strong>werden</strong> –<br />

<strong>Gesund</strong> <strong>bleiben</strong><br />

Anzeigenschluss<br />

ist Donnerstag, der<br />

30. Oktober 2<strong>01</strong>4<br />

um 12.00 Uhr<br />

Die nächste Ausgabe der<br />

Hallo-Sonderbeilage erscheint<br />

am 9. November 2<strong>01</strong>4.<br />

Sprechen Sie uns an!<br />

Ansprechpartner:<br />

Jens Schneevogt<br />

Telefon02 51/690-96 23<br />

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