Gesund werden - Gesund bleiben 01/2014
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<br />
<br />
Kleine<br />
Wunden<br />
ber jede offene Wunde<br />
Ükönnen Bakterien, Virenoder<br />
Pilze in den Körper<br />
gelangen. Daher kann es<br />
nach einem kleinen Schnitt<br />
oder einer Verbrennung zu<br />
gravierenden Folgen wie<br />
einer Blutvergiftung (Sepsis)<br />
kommen. Darauf weist die<br />
Deutsche Interdisziplinäre<br />
Vereinigung für Intensivund<br />
Notfallmedizin hin.<br />
Eine Sepsis kann sich durch<br />
Fieber und Schüttelfrost,<br />
einen schnellen Herzschlag,<br />
allgemeine Schwäche und<br />
Verwirrung bemerkbar machen.<br />
Wer nach einer kleinen<br />
Verletzung an diesen<br />
Symptomen leidet, sollte<br />
schnellstmöglichst einen<br />
Arzt aufsuchen.<br />
Hat sich jemand eine<br />
Schürfwunde zugezogen,<br />
reinigt er die Verletzung am<br />
besten ohne Reiben zunächst<br />
unter fließendem<br />
kalten Wasser. Pusten über<br />
die Wunde istdagegen keine<br />
gute Idee. Denn dadurch<br />
Vorsicht<br />
vor Folgen<br />
von Verletzungen<br />
Foto: Tim Reckmann/pixelio.de<br />
können Bakterien weiter<br />
verteilt <strong>werden</strong>. Auch sollte<br />
nicht mit der Zunge über die<br />
Wunde gegangen <strong>werden</strong>,<br />
rätMonikaNiehaus vomBerufsverband<br />
der Kinder-und<br />
Jugendärzte in Thüringen.<br />
Mit Spucke können zusätzliche<br />
Erreger in die verletzte<br />
Stelle gelangen.<br />
Ausder gesäuberten Wunde<br />
<strong>werden</strong> dann mit sauberen<br />
Händen oder einer Pinzette<br />
Dreckstücke oder kleine<br />
Steinchen geholt. Anschließend<br />
wird desinfiziert.<br />
Von Heilsalben oder<br />
Sprühpflaster rätNiehaus zu<br />
diesem Zeitpunktab. Die betroffene<br />
Stelle <strong>werden</strong> dann<br />
mit einer Mullbinde oder<br />
einem luftdurchlässigen<br />
Pflaster abgedeckt.<br />
Größere Schürfwunden,<br />
etwaüber dem ganzen Bein,<br />
in Augennähe oder wenn<br />
Schmutz und Steinchen<br />
sich nicht ganz entfernen<br />
lassen, sind sofort ein Fall<br />
für den Arzt. (dpa)<br />
Nur so ein Bauchgefühl<br />
Wie Hirn und Verdauungstrakt miteinander kommunizieren<br />
Ob vor Prüfungen, in Stressoder<br />
Angstsituationen:<br />
Wenn sich unangenehme<br />
oder aufregende Dinge<br />
ankündigen, meldet<br />
sich oft unser Darm zu<br />
Wort.<br />
M<br />
it einem flauen<br />
Gefühl oder<br />
Grummeln macht<br />
er sich dann bemerkbar.<br />
„Unser<br />
Darm besitzt ein<br />
sehr komplexes<br />
Nervensystem, das<br />
dem eines Gehirns<br />
ähnelt“, erklärtProfessor<br />
Dr. Dr. Stefan<br />
Hillejan, Phlebologe<br />
und Proktologe<br />
der Praxisklinik für<br />
Venen- und Enddarmerkrankungen<br />
in Hannover. Über<br />
Nervenstränge, die sogenannte<br />
Darm-Hirn-<br />
Achse, kommunizieren<br />
beide Körperregionen ständig<br />
miteinander. Mit seinen<br />
feinfühligen Sensoren<br />
nimmt der Darm mechanische<br />
und chemische Reize<br />
wahr. Dabei ist diese Kommunikationsachse<br />
keine<br />
Einbahnstraße. Neuesten<br />
wissenschaftlichen Erkenntnissen<br />
zufolge sendet<br />
auch unser Verdauungssystem<br />
Signale, die offenbar<br />
Stress und psychische Erkrankungen<br />
auslösen können.<br />
„In der Wand des menschlichen<br />
Darms befinden sich<br />
mehr als 100Millionen Nervenzellen,<br />
die über Nervenstränge<br />
mit dem Kopf verbunden<br />
sind“, beschreibt<br />
Hillejan das<br />
komplexe Organsystem.<br />
Dabei senden<br />
90 Prozent der Nervenverbindungen<br />
Informationen<br />
in Richtung<br />
Gehirnund nur 10<br />
Prozent in Richtung<br />
Darm. Somit steht fest:<br />
Das Verdauungsorgan<br />
übernimmt mehr Aufgaben<br />
als nur die Zerkleinerung<br />
und Ausscheidung<br />
von Nahrungsmitteln.<br />
Während der Stoffwechselaktivität<br />
setzt esetwa<br />
Hormone frei, die Hirn<br />
oder Hirnaktivitäten<br />
beeinflussen. Auch<br />
sendet esSignale, die<br />
wissenschaftlichen<br />
Studien zufolge auf<br />
das sogenannte limbische<br />
System –den für<br />
die Gefühlsbildung<br />
verantwortlichen Hirnbereich–wirken.<br />
Gerät die natürliche<br />
Darmflora–das Zusammenspiel<br />
von mehr als<br />
800 verschiedenen Bakterienarten<br />
–aus dem Gleichgewicht,<br />
kann es hierdurch<br />
zu psychischem Stress<br />
und depressiven<br />
Verstimmungen<br />
kommen.<br />
Bei innerer Unruhe, getrübter<br />
Laune oder unerklärlichen<br />
Angstzuständen sollten<br />
Betroffene immer auch<br />
ihren Darm als Auslöser in<br />
Betracht ziehen. Schon eine<br />
Ernährungsumstellung auf<br />
ballaststoffreiche und<br />
milchsäurebakterienhaltige<br />
Kost kann helfen, die eventuell<br />
aus dem Gleichgewicht<br />
geratene Darmflora und die<br />
dadurch gestörte psychische<br />
Verfassung wieder in<br />
Balance zu bringen. „Bleibt<br />
diese dennoch unverändert<br />
und schließt der Arzt andere<br />
körperliche Ursachen aus,<br />
können vorübergehende<br />
oder chronische Darmerkrankungen<br />
ebenfalls als<br />
Ursache psychischer Belastungen<br />
infrage kommen“,<br />
erklärtder Mediziner.Treten<br />
neben Gefühls- und Stimmungsschwankungen<br />
häufig<br />
Durchfall, Verstopfung<br />
oder Bauchkrämpfe auf, lassen<br />
Betroffene diese Besch<strong>werden</strong><br />
am besten von<br />
einem Spezialisten abklären.<br />
Mit der Behandlung<br />
eventueller Darmkrankheiten<br />
können sich schließlich<br />
auch mentale Verstimmungen<br />
bessern.<br />
(pt)<br />
Fotos: Rainer Sturm/pixelio.de, Dieter Schütz/pixelio.de<br />
Sonderbeilage<br />
<strong>Gesund</strong> <strong>werden</strong> –<br />
<strong>Gesund</strong> <strong>bleiben</strong><br />
Anzeigenschluss<br />
ist Donnerstag, der<br />
30. Oktober 2<strong>01</strong>4<br />
um 12.00 Uhr<br />
Die nächste Ausgabe der<br />
Hallo-Sonderbeilage erscheint<br />
am 9. November 2<strong>01</strong>4.<br />
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