Schutz, Sicherheit und Freiheit - Neuscheler
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Extra: Zutritt, RFID & Co.<br />
<strong>Schutz</strong>, <strong>Sicherheit</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Freiheit</strong><br />
RFID Lösungsmöglichkeiten für Kliniken <strong>und</strong><br />
Pflegeeinrichtungen<br />
Von Raphael <strong>Neuscheler</strong><br />
Die allgemeine Rahmenbedingungen, der demographische Wandel <strong>und</strong> die<br />
stark zunehmende Anzahl von Personen mit Demenz sind eine Herausforderung<br />
für Pflege <strong>und</strong> Betreuung. Die Zahl der von Demenz betroffenen<br />
Menschen wird sich in den nächsten 30 Jahren mehr als verdoppeln (gegenwärtig<br />
sind es ca. 1,2 Mio.) Der hohe Kostendruck im Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />
erschwert die Umsetzung anspruchsvoller Pflegekonzepte <strong>und</strong> des öfteren<br />
werden explizit bei dementen Personen Fixierungsmaßnahmen vollzogen.<br />
Allerdings können solche Maßnahmen zahlreiche Risiken <strong>und</strong> medizinische<br />
Komplikationen mit sich bringen wie Infektionen, Dekubitus, Kontrakturen,<br />
Pneumonien <strong>und</strong> gleichzeitig Gefährdungen durch unzureichende Fixierung.<br />
Des Weiteren bringen solche Fixierungen auch die Verstärkung von Angst<strong>und</strong><br />
Unruhezuständen mit sich <strong>und</strong> erhöhen unerwünschte Arzneimittelwirkungen<br />
durch Interaktionen <strong>und</strong> Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten.<br />
Um einer Einrichtung, seien es Kliniken, seien es Pflegeheime, diese<br />
doch recht schwer durch zusetzenden Fixierungsmaßnahmen vom „menschlichen“<br />
Aspekt her zu erleichtern, sieht sich hierbei die RFID Technologie<br />
(Radio Frequenz Identifikation) auf dem Siegeszug, durch Ihre Möglichkeit<br />
<strong>Schutz</strong> <strong>und</strong> gleichzeitig <strong>Freiheit</strong> zu erzielen.<br />
Transponder - ein Kunstwort aus<br />
transmit <strong>und</strong> response - sind weit<br />
verbreitet <strong>und</strong> ihr Einsatzgebiet sehr<br />
vielfältig. Jeder kommt mit ihnen in<br />
Berührung; beim Einkauf beispiels-<br />
weise als Diebstahlschutz. Außerdem<br />
sind vor allem bei Logistik <strong>und</strong> Zutrittskontrolle<br />
diese Lösungen anzufinden<br />
<strong>und</strong> auch nicht mehr weg zu<br />
denken! Dennoch ist diese Technolo-<br />
100 CD <strong>Sicherheit</strong>s-Management 3/12
unterschiedlichsten Zielsetzungen<br />
eingesetzt werden.<br />
So erkennt das System beispielsweise,<br />
wie lange ein Bett schon<br />
nicht mehr in der Bettenaufbereitung<br />
registriert wurde, schließt daraus<br />
auf den Reinigungsbedarf <strong>und</strong><br />
erteilt automatisch eine Anweisung<br />
hinsichtlich der erforderlichen Maßnahmen.<br />
Ein Positionstracking für<br />
medizinische Hightech-Geräte mitgie<br />
so gut wie unbekannt, da sie<br />
meist vom Verbraucher unbemerkt<br />
als Etiketten, in Chipkarten oder<br />
Coins verwendet werden. Die Technik<br />
ist aber nicht neu. Bereits Mitte<br />
des letzten Jahrh<strong>und</strong>erts kamen<br />
Transponder mit RFID-Technologie<br />
erstmalig zum Einsatz. Die Abkürzung<br />
RFID steht für Radio Frequency<br />
Identifikation <strong>und</strong> bedeutet, dass Daten<br />
auf einem Transponder berührungslos<br />
<strong>und</strong> ohne Sichtkontakt gelesen<br />
<strong>und</strong> gespeichert werden<br />
können.<br />
Das Prinzip der Funktion von<br />
RFID ist relativ einfach: Ein Codeträger,<br />
der Transponder wird an einem<br />
Gegenstand, zum Beispiel Logistik,<br />
an eine Person in Form einer<br />
Kette, eines Uhrendummy in einer<br />
Pflegeeinrichtung befestigt. In ihm<br />
sind Daten in elektronischer Form<br />
gespeichert, befindet sich nun der<br />
Transponder im Magnetfeld eines<br />
RFID-Readers, so werden die Daten<br />
berührungslos <strong>und</strong> ohne optische<br />
Kontakte in einen Reader übertragen.<br />
Dort werden die Daten gespeichert<br />
oder sofort an ein übergeordnetes<br />
EDV-System übergeben.<br />
Identifikation mittels RFID<br />
Einige Punkte der Verwendung<br />
von RFID wurden bereits angedeutet,<br />
deutliche Vorteile spiegeln sich<br />
hierbei durch die Identifikation mittels<br />
RFID! Sie macht Prozesse transparenter<br />
<strong>und</strong> kann damit der Steigerung<br />
von Effizienz <strong>und</strong> <strong>Sicherheit</strong><br />
dienen, explizit im Bereich Demenz.<br />
Der Einsatz der RFID-Technologie<br />
Zum Autor<br />
Raphael <strong>Neuscheler</strong> ist Jahrgang<br />
1986. Im Institut-<strong>Neuscheler</strong>, einem<br />
Hersteller <strong>und</strong> Entwickler<br />
von Fernseh-<strong>Sicherheit</strong>s-Systeme<br />
<strong>und</strong> Ortungslösungen für Industrie,<br />
Kommunen, Behörden<br />
<strong>und</strong> Pflege, ist er zuständig für<br />
den Bereich Bedarfsanalyse, Planung<br />
<strong>und</strong> Konzeption von <strong>Sicherheit</strong>ssystemen.<br />
im Krankenhaus <strong>und</strong> Altenheimen<br />
wird bereits in einigen Projekten<br />
eingesetzt. Nutzen ist vor allem eine<br />
stärkere Verzahnung von physischer<br />
<strong>und</strong> digitaler Welt sowie die Optimierung<br />
der Geschäftsprozesse. Einsatzfelder<br />
im Krankenhaus ergeben<br />
sich beispielsweise in der Warenlogistik<br />
oder bei der Vereinfachung<br />
von Pflichtdokumentationen. Als<br />
Funktechnologie kann RFID zur Gerätewartung<br />
<strong>und</strong> vor allem zur Personen<br />
Ortung als Weglaufschutz Lösung<br />
oder als Geräteortung mit<br />
CD <strong>Sicherheit</strong>s-Management 3/12<br />
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Extra: Zutritt, RFID & Co.<br />
tels der Funktechnologie hilft, wichtige<br />
Geräte – insbesondere in einem<br />
medizinischen Notfall – rasch zu lokalisieren<br />
<strong>und</strong> aufzufinden. Diebstahl<br />
von wertvollen Geräten, Gegenstände,<br />
oder die Entführung von<br />
Kindern/Säuglingen wird rechtzeitig<br />
erkannt <strong>und</strong> alarmiert. Hierbei kann<br />
auch die Kombination die Institut-<br />
<strong>Neuscheler</strong> anbietet aus Ortung <strong>und</strong><br />
Fernseh-<strong>Sicherheit</strong>s-Technik die optimale<br />
Lösung bieten. Ein zentrales<br />
Management System schlägt bei Unregelmäßigkeiten<br />
oder bei einem<br />
Vorfall Alarm <strong>und</strong> liefert gleichzeitig<br />
eine Video-Dokumentation durch<br />
installierte Fernseh-<strong>Sicherheit</strong>s-Kameras,<br />
welche zum Beispiel auf den<br />
Fluren oder bei Ein- <strong>und</strong> Ausgängen<br />
installiert sind.<br />
Personenortung<br />
Das Steckenpferd bei der RFID<br />
Technologie ist hierbei die Personenortung<br />
von dementen oder orientierungslosen<br />
Personen einschließlich<br />
des entsprechenden Alarmes. Es wird<br />
nicht nur festgestellt, dass sich diese<br />
Person zum Beispiel an der Türe befindet,<br />
sondern auch wohin diese<br />
gelaufen ist. Türen <strong>und</strong> Aufzüge<br />
können personenbezogen, in Abhängigkeit<br />
von Uhrzeit, Wetter oder<br />
auch ferngesteuert verschlossen oder<br />
freigegeben werden. Dies ermöglicht<br />
auch die Überwachung von Ausgangstüren,<br />
falls diese unberechtigt<br />
geöffnet, versperrt oder blockiert<br />
werden.<br />
EDV- oder Arzneimittelräume<br />
werden automatisch für die Berechtigten<br />
geöffnet <strong>und</strong> nach Verlassen<br />
des Raumes wieder sicher verschlossen.<br />
Ist es erforderlich, dass immer<br />
mindestens eine oder zwei Pflegekräfte<br />
vor Ort sind, kann ohne, dass<br />
sich die weggehende Pflegekraft<br />
bzw. Krankenschwester extra Rückversichern<br />
muss, diese rechtzeitig<br />
informiert werden. So dass diese vor<br />
Ort bleibt oder sich entsprechend um<br />
Ersatz bemüht. Speziell in Krankenhäuser<br />
<strong>und</strong> Kliniken bietet sich durch<br />
die RFID Technologie darüber hinaus<br />
eine <strong>Schutz</strong>zone für die Einfahrt von<br />
PKW, LKW <strong>und</strong> Lieferanten Zufahrten<br />
an, welche berührungslos gesteuert<br />
werden können. Somit können<br />
Unberechtigte nicht auf das<br />
Gelände fahren oder parken. Auch<br />
für das Wachpersonal ist eine Kontrolle<br />
speziell in den Zeiten der Nacht<br />
bei Türen zum Beispiel leichter <strong>und</strong><br />
beim R<strong>und</strong>gang mit weniger Risiko<br />
verb<strong>und</strong>en.<br />
Insgesamt können in Zukunft<br />
durch die RFID Technologie zahlreiche<br />
Verbesserungen in Krankenhäusern,<br />
Kliniken <strong>und</strong> Pflegeeinrichtungen<br />
erwartet werden insbesondere<br />
durch ein lückenloses Prozess- <strong>und</strong><br />
Dokumentationsmanagement, die<br />
automatische Erfassung aller Produktlebenszyklen<br />
innerhalb des<br />
Krankenhaus <strong>und</strong> Altenheimes, die<br />
Vereinfachung logistischer Abläufe,<br />
Qualitätsverbesserungen in unterschiedlichen<br />
Prozessketten, ein verbessertes<br />
Risikomanagement, geringere<br />
Lagerhaltungskosten. Insge-<br />
samt eine erhöhte Kosteneffizienz<br />
<strong>und</strong> <strong>Sicherheit</strong>!<br />
■<br />
102 CD <strong>Sicherheit</strong>s-Management 3/12
CD <strong>Sicherheit</strong>s Management<br />
erscheint zweimonatlich.<br />
Impressum<br />
Herausgeber<br />
Reto Casutt, Generalsekretär des Verbandes<br />
Schweizerischer <strong>Sicherheit</strong>s-Unternehmun-gen<br />
(VSSU), CH-Zollikofen<br />
Jürgen Faust, Leiter Luftsicherheit,<br />
Deutsche Lufthansa AG, D-Frankfurt am Main<br />
Prof. Adolf Gallwitz, Hochschule für Polizei,<br />
D-Villingen-Schwenningen<br />
Winrich Granitzka, Ltd. Polizeidirektor a. D., D-Köln<br />
Manfred Jilg, Leiter Werksicherheit,<br />
BASF SE, D-Ludwigshafen<br />
Dr. Heinrich Kersten, T-Systems ITC<br />
Securi ty, D-Bonn, daneben Privatdozent<br />
an der RWTH Aachen<br />
Michael Schmidt, Leiter Konzernsicherheit, RWE<br />
AG, D-Essen<br />
Mag. Michael Sika, ehemaliger Präsident des<br />
Kuratoriums Sicheres Österreich (KSÖ), A-Wien<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Rolf Stober, Direktor des<br />
Forschungsinstituts für Compliance, <strong>Sicherheit</strong>swirtschaft<br />
<strong>und</strong> Unternehmenssicherheit (FORSI) an<br />
der Deutschen Universität für Weiterbildung,<br />
Berlin, Institut für Recht der Wirtschaft an der<br />
Universität Hamburg.<br />
Eugen Thomann, CH-Winterthur<br />
Sabine Wiedemann, Leiterin Konzernsicherheit<br />
Daimler AG, Stuttgart<br />
Volker Zintel, Generalbevollmächtigter der<br />
Fraport AG a. D., Frankfurt am Main<br />
Michael Zoratti, Vorstandsmitglied im Kuratorium<br />
Sicheres Österreich (KSÖ), A-Wien<br />
Redaktion<br />
Emil Mahnig, Chefredakteur a.i.<br />
Marc Trommer, verantwortlicher Redakteur<br />
Najia Rasuli, Redakteurin<br />
Claus Gerber, FB Unternehmensschutz<br />
Anschrift der Redaktion<br />
Barbarossastraße 21<br />
D-63517 Rodenbach<br />
Telefon +49(0)6184/9508-0<br />
Fax +49(0)6184/54524<br />
E-Mail: info@security-service.com<br />
Internet: www.security-service.com<br />
Korrektorat<br />
Maximilian Greiner<br />
Redaktionsbüro Berlin<br />
Peter Niggl<br />
Zwinglistraße 2, D-10555 Berlin<br />
Tel./Fax +49(0)30/39746745<br />
E-Mail: p.niggl@gmx.de<br />
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Axel Winterstein<br />
Neureutherstraße 24, D-80799 München<br />
Tel. +49(0)89/2718959<br />
Fax +49(0)89/2725044<br />
Redaktion Luxemburg<br />
Romain Durlet<br />
58, rue de Neudorf<br />
L-2222 Luxemburg<br />
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E-Mail: floriment@hotmail.com<br />
Redaktion Österreich<br />
Richard Benda<br />
Hackhofergasse 18<br />
A-1190 Wien<br />
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Redaktion Schweiz<br />
Emil Mahnig<br />
papercommunication Verlags AG<br />
Webereistraße 68<br />
CH-8134 Adligswil<br />
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