Kloster der offenen Türen - Pfarreiforum
Kloster der offenen Türen - Pfarreiforum
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13. Ausgabe 2013 Pfarrblatt Bistum St. Gallen<br />
14.9. bis 4.10.13 www.pfarreiforum.ch<br />
pFARREI<br />
© Regina Kühne<br />
<strong>Kloster</strong> <strong>der</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Türen</strong><br />
«Durch die Seelsorge sind wir herausgefor<strong>der</strong>t, mit <strong>der</strong> Zeit zu gehen», sagt Adrian Müller, <strong>der</strong> Guardian des<br />
Kapuzinerklosters Rapperswil. Rund 200 Gäste leben jedes Jahr im «<strong>Kloster</strong> auf Zeit» mit. Dazu kommen zahlreiche<br />
weitere Besucher, die das spirituelle Angebot nutzen. Für die kleine Gemeinschaft ist das eine Gratwan<strong>der</strong>ung:<br />
Wohl kein an<strong>der</strong>es <strong>Kloster</strong> hat sich hierzulande <strong>der</strong>art für suchende Menschen geöffnet. Seiten 2 und 3
Die Landstrasse im <strong>Kloster</strong><br />
Bei den Kapuzinern in Rapperswil stehen die <strong>Kloster</strong>türen weit offen<br />
Rund 200 Gäste jährlich nutzen das Angebot «<strong>Kloster</strong> auf Zeit» bei den Kapuzinern in Rapperswil. Viele kommen<br />
zudem wegen den übrigen spirituellen Angeboten ins <strong>Kloster</strong> am See. Guardian Adrian Müller spricht<br />
von spiritueller Wellness.<br />
Es ist still in dem kleinen Innenhof. Das Sofa<br />
ist bequem, Sonnenschirme lassen Raum für<br />
weitere Gäste. Adrian Müller, <strong>der</strong> Guardian<br />
(Vorsteher) des Kapuzinerklosters Rapperswil,<br />
bietet Kaffee an und erzählt von den baulichen<br />
Massnahmen, die vor einiger Zeit vorgenommen<br />
wurden, um aus <strong>der</strong> Pforte mit dem winzigen<br />
Fensterchen ein <strong>Kloster</strong>café zu machen.<br />
Rund 200 Gäste kommen pro Jahr, um eine<br />
Woche bis ein halbes Jahr mit den Brü<strong>der</strong>n<br />
zu leben. Zahlreiche weitere Angebote locken<br />
Gäste an: Kurse, Exerzitien, spezielle Gottesdienste,<br />
Meditationen, <strong>der</strong> offene <strong>Kloster</strong>tisch,<br />
<strong>der</strong> Tag des <strong>offenen</strong> Gartens, <strong>der</strong> Christkindlimarkt<br />
und vieles mehr. Doch an diesem Sommertag<br />
gibt es kein «<strong>Kloster</strong> auf Zeit»: Die Brü<strong>der</strong><br />
brauchen Verschnaufpausen, geschlossene<br />
Zeiten. Dennoch ist ein Langzeitgast hier. Und<br />
ein pensionierter Pfarrer aus <strong>der</strong> Umgebung ist<br />
mit zwei indischen Ordensleuten für einen halben<br />
Tag gekommen.<br />
© Regina Kühne<br />
Tag des <strong>offenen</strong> <strong>Kloster</strong>gartens bei strahlendem Sommerwetter<br />
«Wir wollen abhängig sein»<br />
«Die Aufgaben des <strong>Kloster</strong>s än<strong>der</strong>n sich», sagt<br />
<strong>der</strong> Guardian. Früher sei das <strong>Kloster</strong> die Wohnung<br />
<strong>der</strong> Brü<strong>der</strong> gewesen. Von hier aus seien sie<br />
auf verschiedene Einzelposten geschickt worden.<br />
Heute kommen einerseits die Menschen<br />
hierher. An<strong>der</strong>seits habe man seit dem Zweiten<br />
Vatikanischen Konzil gemerkt, wie wichtig für<br />
die Brü<strong>der</strong> die Gemeinschaft ist. «Was früher<br />
bei den Kapuzinern die Armut war, ist heute die<br />
Gemeinschaft», sagt Bru<strong>der</strong> Adrian. Natürlich<br />
ist die Armut noch immer zentral: Nach dem<br />
Vorbild des heiligen Franz von Assisi versprechen<br />
die Brü<strong>der</strong> ein Leben ohne Eigentum zu<br />
leben. Und das <strong>Kloster</strong> selber gehört den Rapperswiler<br />
Ortsbürgern. «Wir wollen abhängig<br />
sein», kommentiert Bru<strong>der</strong> Adrian die heute<br />
ungewöhnliche Haltung <strong>der</strong> Kapuziner.<br />
Heute wohnen die Brü<strong>der</strong> alle in grösseren o<strong>der</strong><br />
kleineren Gemeinschaften. Und das in ständig<br />
wechseln<strong>der</strong> Zusammensetzung: Die Ordensleitung<br />
bestimmt, wer wann in welches <strong>Kloster</strong><br />
wechselt. Die Brü<strong>der</strong> sollen auf Wan<strong>der</strong>schaft<br />
sein wie einst Franziskus: «Seine Heimat war<br />
die Landstrasse», sagt Bru<strong>der</strong> Adrian. «Heute<br />
haben wir die Landstrasse ins <strong>Kloster</strong> geholt.»<br />
Die Wechsel sind eine Herausfor<strong>der</strong>ung für ein<br />
<strong>Kloster</strong>, das ein spirituelles Angebot aufrechterhalten<br />
will. So gab <strong>der</strong> letzte Guardian Kontemplationskurse.<br />
Seit er weitergezogen ist,<br />
gibt es diese Kurse nicht mehr.<br />
«Früher gab es vier klassische Kapuzinerberufe,<br />
die jedes <strong>Kloster</strong> brauchte: Koch, Gärtner,<br />
Pförtner und Priester», erzählt <strong>der</strong> Guardian.<br />
Entsprechend rotierten die Brü<strong>der</strong> dahin, wo<br />
sie gebraucht wurden. «Heute ist je<strong>der</strong> ein Spezialist.<br />
Je<strong>der</strong> Wechsel verän<strong>der</strong>t ein <strong>Kloster</strong>.» Er<br />
selber schreibt als Journalist für das Kapuzinermagazin<br />
«Ite», für «Forum Kirche», Pfarrblatt<br />
für den Thurgau und Schaffhausen, für «Musik<br />
& Liturgie», und auch fürs <strong>Pfarreiforum</strong> war er<br />
schon tätig. Er bietet einen Apéro an. Bru<strong>der</strong><br />
Andi öffnet einen Weissen und setzt sich dazu.<br />
Gäste als Aufgabe<br />
Für «<strong>Kloster</strong> auf Zeit» und Exerzitien müssen<br />
die Gäste etwas bezahlen. Davon lebt das <strong>Kloster</strong><br />
ein Stück weit, ohne damit ein Geschäft<br />
machen zu wollen – eine Gratwan<strong>der</strong>ung.<br />
Eine weitere Gratwan<strong>der</strong>ung ist, in einer Gemeinschaft<br />
zu leben und so viele Gäste aufzunehmen:<br />
Im <strong>Kloster</strong> Rapperswil leben <strong>der</strong>zeit<br />
neun Brü<strong>der</strong> und zwei Menzinger Schwestern.<br />
Sie nehmen bis zu acht Gäste gleichzeitig auf,<br />
wenn Exerzitien sind bis zu zwölf. «Die Gäste<br />
sind die erste gemeinsame Aufgabe <strong>der</strong> Brü<strong>der</strong><br />
und Schwestern», so <strong>der</strong> Guardian. Auch das<br />
schaffe Gemeinschaft. Wohl kein an<strong>der</strong>es <strong>Kloster</strong><br />
in <strong>der</strong> Schweiz habe sich <strong>der</strong>art für Gäste<br />
geöffnet und sich danach ausgerichtet. Nicht<br />
alle Kapuziner kann die Provinzleitung daher<br />
nach Rapperswil versetzen – manche brauchen<br />
Stille und würden sich hier nicht wohl fühlen.<br />
Gerade weil es manchmal betriebsam zugeht,<br />
braucht es geschlossene Zeiten, Rückzugsmög<br />
2 <strong>Pfarreiforum</strong> 13/13
© Kipa/Barbara © Regina Ludwig Kühne<br />
Am Tag des <strong>offenen</strong> Gartens geben die Kapuziner den zahlreichen Gästen einen Einblick ins <strong>Kloster</strong>leben.<br />
lichkeiten für die Gemeinschaft. «Wenn Gäste<br />
da sind, reden die Gäste und wir hören zu», sagt<br />
Bru<strong>der</strong> Adrian. Es brauche auch Möglichkeiten,<br />
sich unter einan<strong>der</strong> über «Kapuzinerthemen»<br />
auszutauschen.<br />
Gemeinschaft gegen Mithilfe<br />
Ohne Freiwillige ginge das alles nicht. Zwei<br />
Frauen betreuen tageweise die Pforte, eine besorgt<br />
die Blumen in <strong>der</strong> Kirche. Jemand an<strong>der</strong>s<br />
lebt einen Tag pro Woche hier und putzt dafür<br />
die WCs. Ein Kuhhandel? Bru<strong>der</strong> Adrian gefällt<br />
<strong>der</strong> Begriff. Manche Freiwillige dürfen für ihren<br />
Einsatz mitessen o<strong>der</strong> mitleben. «Was wir geben<br />
können, ist Gemeinschaft», sagt er.<br />
Viele Formen des Mittuns scheinen hier möglich:<br />
Ein Pensionierter lebt montags bis mittwochs<br />
im <strong>Kloster</strong>, den Rest <strong>der</strong> Woche zu Hause<br />
bei seiner Frau. Und im Herbst stösst ein neuer<br />
Bru<strong>der</strong> auf Zeit dazu: Ein Theologe schliesst sich<br />
<strong>der</strong> Gemeinschaft an, vorerst befristet auf drei<br />
Jahre. Eine neue Möglichkeit <strong>der</strong> Kapuziner.<br />
Die meisten Gäste kommen nur für kurze Zeit.<br />
Die meisten stammen nicht aus <strong>der</strong> Umgebung,<br />
15 Prozent sind gar aus dem Ausland. Doch ist<br />
das <strong>Kloster</strong> auch in <strong>der</strong> Stadt traditionell gut<br />
verankert. Der Guardian wird zu allerlei offiziellen<br />
Anlässen eingeladen, einer <strong>der</strong> Brü<strong>der</strong><br />
vertritt das <strong>Kloster</strong> im Pfarreirat, einer im Dekanat.<br />
«Die Verankerung, das Wissen um die<br />
Kapuziner nimmt wie überall in <strong>der</strong> Kirche ab»,<br />
sagt <strong>der</strong> Guardian. Doch <strong>der</strong> Sonntagsgottesdienst<br />
ist stets gut besucht, vielleicht auch wegen<br />
des anschliessenden Apéros im <strong>Kloster</strong>café.<br />
Und: «Wir haben einen sehr <strong>offenen</strong> Stil», sagt<br />
Bru<strong>der</strong> Adrian.<br />
Das gilt auch fürs Mittagsgebet, für das es nun<br />
Zeit ist: Ein Lied, ein frei formuliertes Angelus,<br />
dazwischen Stille. Nachher trifft man sich<br />
zum Mittagessen. Man plau<strong>der</strong>t auf Schweizerdeutsch,<br />
Hochdeutsch, mit den beiden Gästen<br />
aus Indien auf Englisch. Der Austausch geht<br />
weiter beim gemeinsamen Abtrocknen, bei<br />
dem alle mittun, von den Brü<strong>der</strong>n und Schwestern<br />
über die Gäste bis zur Journalistin.<br />
Seelsorge im «Wellness-<strong>Kloster</strong>»<br />
Kaffee gibt es unter <strong>der</strong> Pergola, mit einem<br />
traumhaften Blick auf <strong>Kloster</strong>garten und See.<br />
Man winkt den indischen Gästen nach, die eben<br />
mit dem Schiff abgelegt haben. Nicht alle Gäste<br />
kommen nur wegen <strong>der</strong> Spiritualität, ist sich<br />
Bru<strong>der</strong> Adrian bewusst. «Wir sind ein Wellness-<br />
<strong>Kloster</strong>», sagt er. «Aber wir bieten spirituelle<br />
Wellness.» Alle Gäste müssen sich verpflichten,<br />
an den Gebeten, Gottesdiensten und Mahlzeiten<br />
teilzunehmen.<br />
Dass «<strong>Kloster</strong> auf Zeit» zurzeit <strong>der</strong>art boomt,<br />
entspricht für den Guardian <strong>der</strong> heutigen Spiritualität.<br />
Die Menschen wollten sich nicht<br />
binden. Viele gehen nicht mehr sonntags zur<br />
Kirche, doch «ihnen fehlt im Alltag die Spiritualität».<br />
Sie kommen in den Ferien eine Woche<br />
o<strong>der</strong> auch länger, um Spiritualität «aufzuladen»,<br />
dann gehen sie wie<strong>der</strong>.<br />
Für die Brü<strong>der</strong> ist das eine ideale Seelsorge-<br />
Situation, weil die Gäste Zeit haben für Gespräche.<br />
Bru<strong>der</strong> Adrian findet, er sei privilegiert:<br />
Die Fragen, die er Gästen stellt, stellen sich auch<br />
ihm selbst. Und wirken bei <strong>der</strong> Gestaltung des<br />
<strong>Kloster</strong>lebens nach: «Durch die Seelsorge sind<br />
wir herausgefor<strong>der</strong>t, mit <strong>der</strong> Zeit zu gehen.»<br />
Schwester Ursula bringt zwei Frauen in die Pergola:<br />
die nächsten Gäste sind da. (pem)<br />
www.klosterrapperswil.ch<br />
3 www.pfarreiforum.ch
Die Nöte <strong>der</strong> Zeit heilen<br />
Zum 200. Geburtstag des Sozialreformers Adolph Kolping<br />
Das Kolpingwerk beruft sich auf seinen<br />
Grün<strong>der</strong> und dessen Ideen als Sozialreformer.<br />
In den grossen Verän<strong>der</strong>ungen mit<br />
<strong>der</strong> Industrialisierung im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />
erkannte Adolph Kolping die Nöte seiner<br />
Zeit und handelte mit seinem Charisma als<br />
Mensch, Priester, Pädagoge und Publizist.<br />
Aus dem von Adolph Kolping gegründeten Gesellenverein<br />
ist ein weltweit vernetzter Sozialverband<br />
entstanden. In <strong>der</strong> Schweiz arbeiten<br />
über 80 Kolpingfamilien auf drei Säulen: 1.<br />
Gemeinschaft – auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>der</strong> katholischen<br />
Soziallehre und <strong>der</strong> Kolping-Grundsatzdokumente;<br />
2. Bildung – um die Mitglie<strong>der</strong> zu<br />
befähigen, in Kirche und Staat mitzuwirken;<br />
3. Solidarität – weil heute die soziale Frage<br />
weltweit geworden ist und Solidarität wie Entwicklungshilfe<br />
eine Struktur brauchen. Die<br />
Generalversammlung 2012 des Internationalen<br />
Kolpingwerkes in Bensberg bei Köln wählte<br />
für weitere fünf Jahre als Geschäftsführer den<br />
Schweizer Bernhard Burger.<br />
Vom Schuhmacher zum Priester<br />
Am 8. Dezember 1813 wurde Adolph Kolping<br />
seinen Eltern Peter und Anna Maria Kolping-<br />
Zurheyden als viertes von fünf Kin<strong>der</strong>n geboren.<br />
Die Zeit war geprägt vom Übergang von <strong>der</strong><br />
Agrargesellschaft zur Industriegesellschaft.<br />
Die rasanten Entwicklungen verän<strong>der</strong>ten das<br />
Leben <strong>der</strong> Menschen, was Adolph Kolping<br />
persönlich berührte. Zunächst absolvierte er<br />
nach <strong>der</strong> Volksschule eine Schuhmacherlehre<br />
in Kerpen und arbeitete von 1829 bis 1832 als<br />
wan<strong>der</strong>n<strong>der</strong> Geselle, dann bis 1837 in Kölner<br />
Schuhmacherwerkstätten.<br />
Doch dann drängte es den jungen Handwerker,<br />
sich zu verän<strong>der</strong>n, um als Priester für die<br />
Menschen und die Kirche tätig zu werden. Dazu<br />
brauchte er das Abitur. So besuchte er von 1837<br />
bis 1841 das Marzellengymnasium in Köln. Es<br />
schloss sich das Theologiestudium in München<br />
und Bonn an. Am 13. April 1845 wurde er in <strong>der</strong><br />
Minoritenkirche zu Köln zum Priester geweiht.<br />
Als Kaplan in Elberfeld findet Adolph Kolping<br />
seine Lebensaufgabe. Unter Lehrer Johann Georg<br />
Breuer entstand dort ein katholischer Gesellenverein.<br />
Solch eine Vereinigung wurde als ein<br />
Weg zur Lösung <strong>der</strong> sozialen Fragen <strong>der</strong> Zeit erkannt.<br />
Als Domvikar und Rektor <strong>der</strong> Minoritenkirche<br />
wirkte Adolph Kolping ab 1849 in Köln<br />
für die Ausbreitung dieses Werkes. In Wort und<br />
Schrift setzte er sich mit den kirchlichen und gesellschaftlichen<br />
Fragen seiner Zeit auseinan<strong>der</strong>.<br />
Aufschwung und Ausbreitung<br />
Sein Einsatz verlieh dem Werk raschen Aufschwung.<br />
Als Kolping am 4. Dezember 1865<br />
kurz vor seinem 52. Geburtstag starb, existierten<br />
mehr als 400 Gesellenvereine in Deutschland<br />
und weiteren Teilen Europas, auch in<br />
<strong>der</strong> Schweiz, so in Appenzell, Rorschach,<br />
St. Gallen, Basel, Freiburg, Luzern, Solothurn,<br />
Zürich, Schaffhausen; Vorbereitungen zu Gesellenvereinen<br />
liefen zu dieser Zeit in Bern, Wil<br />
und Chur. Adolph Kolping führte verschiedene<br />
Korrespondenzen und war dreimal zu Besuch<br />
in <strong>der</strong> Schweiz: 1855 in Rorschach, 1859 in Basel<br />
zur Gründung des dortigen Gesellenvereins<br />
und 1863 in <strong>der</strong> Ost- und Innerschweiz, unter<br />
an<strong>der</strong>em an den Wallfahrtsorten Maria Einsiedeln<br />
und bei Bru<strong>der</strong> Klaus und Dorothea in<br />
Flüeli-Ranft. Nach seinem Tod wurde sein Werk<br />
kontinuierlich ausgebaut und weiterentwickelt.<br />
Es gelang den Verantwortlichen immer wie<strong>der</strong>,<br />
das Kolpingwerk auf die Höhe <strong>der</strong> Zeit zu bringen,<br />
um den Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Gegenwart<br />
zu begegnen. Am 27. Oktober 1991 wurde<br />
Adolph Kolping durch Papst Johannes Paul II.<br />
in Rom seliggesprochen. Im Jahr 2013 zählt das<br />
Kolpingwerk weltweit in 60 Nationen 400 000<br />
Kolpingschwestern und -brü<strong>der</strong>.<br />
Mit dem Leitsatz «Die Nöte <strong>der</strong> Zeit lehren euch,<br />
was zu tun ist» gibt Kolping eine Handlungsmaxime<br />
mit auf den Weg, die stets aktuell bleibt. Die<br />
Zeichen <strong>der</strong> Zeit erkennen, Menschen die Hand<br />
reichen und Möglichkeiten eröffnen, um eigeninitiativ<br />
Sorgen zu überwinden, bleibt lebenswert.<br />
«Der Glaube ist fürs ganze Leben und nicht nur<br />
Adolph Kolping (1813-1865), Grün<strong>der</strong><br />
des internationalen Kolpingwerkes<br />
für Kirche und Betkammer.» Das Internationale<br />
Kolpingwerk stellt das Jubiläumsjahr mit dem<br />
200. Geburtstag des Grün<strong>der</strong>s unter das Motto<br />
«Kolping – eine Geschichte mit Zukunft». Seine<br />
Grundsätze und Motive, Ziele und Visionen sind<br />
Grundlage für das Wirken in <strong>der</strong> Gegenwart. Es<br />
geht dabei ums Sehen, Urteilen, Handeln.<br />
Glaubwürdigkeit<br />
Adolph Kolping erachtete das soziale Engagement<br />
als grundlegend für die Glaubwürdigkeit<br />
<strong>der</strong> Kirche. Die Nöte <strong>der</strong> Familien und <strong>der</strong> Arbeitenden<br />
gilt es anzugehen. Er brandmarkte die<br />
Trennung von religiösem und irdisch-sozialem<br />
Leben, von Himmel und Erde, von sakral und<br />
profan als die «grosse allgemeine Versündigung<br />
an <strong>der</strong> Gesellschaft», was zu sozialem Elend<br />
führt. Adolph Kolping sah die Gefahr, dass sich<br />
die Kirche seiner Zeit auf den innerkirchlichen<br />
Bereich zurückzieht und in ein Ghettodenken<br />
verfällt und dabei ihre missionarische Sendung<br />
und ihren diakonischen Auftrag verfehlt. Für<br />
Adolph Kolping war klar: «Der unchristliche<br />
Kommunismus wäre gar nicht auf die Welt gekommen,<br />
wenn <strong>der</strong> christliche in rechter Weise<br />
überall ausgeübt worden wäre.» Lebendiges<br />
Christentum erfüllt sich für Kolping durch tätige<br />
Nächstenliebe. Seine erste programmatische<br />
Schrift über den Gesellenverein stellt er unter<br />
das Motto «Tätige Liebe heilt alle Wunden, blosse<br />
Worte mehren nur den Schmerz». Adolph<br />
Kolping ermutigt, sich nach vorhandenen Möglichkeiten<br />
und Fähigkeiten für die sozialen Belange<br />
in <strong>der</strong> Gesellschaft einzusetzen, sei es im<br />
Gebet (das kann jede/r), sei es in <strong>der</strong> gelebten<br />
Nächstenliebe, sei es in <strong>der</strong> Sozialpolitik, in<br />
Beruf, Kirche und Staat.<br />
Josef Manser, Pfarrer in Bütschwil,<br />
Präses von Kolping Ostschweiz<br />
Anlässe im Jubiläumsjahr<br />
l<br />
Samstag, 21. 9. 2013<br />
Reliquie-Einsetzung Adolph Kolping,<br />
<strong>Kloster</strong> Baldegg<br />
l<br />
Sonntag, 27. 10. 2013, 16 Uhr<br />
Weltgebetstag Region Ostschweiz,<br />
St.Nikolaus in Wil<br />
l<br />
Sonntag, 8. 12. 2013, 12 Uhr<br />
Jubiläumsgottesdienst aus <strong>der</strong><br />
Minoritenkirche Köln (Internet live)<br />
www.kolping.ch / www.kolping.net<br />
4 <strong>Pfarreiforum</strong> 13/13
Auf dem Boden des heiligen Gallus<br />
Bischof Markus Büchel weiht Ende September den neuen Altar im St. Galler Dom<br />
«Etwas wird aus dem profanen Bereich<br />
herausgenommen und ganz in den göttlichen<br />
Bereich hineingestellt» – so erklärt<br />
Guido Scherrer, Präsident <strong>der</strong> diözesanen<br />
Liturgiekommission, was Weihe bedeutet.<br />
Entsprechend wird bei <strong>der</strong> Altarweihe mit<br />
den verschiedenen Riten deutlich gemacht,<br />
dass <strong>der</strong> Altar ein Ort ist, wo Beson<strong>der</strong>es<br />
geschieht. Die eigentliche Weihe aber ist<br />
die erste Eucharistie, die an diesem Altar<br />
gefeiert wird.<br />
© Katholische Administration, St. Gallen<br />
Er ist das Herzstück <strong>der</strong> Kathedrale: Der Altar<br />
steht für Christus. Für die Dompfarrei und natürlich<br />
für das ganze Bistum ist die Weihe des<br />
neuen Altars im Dom denn auch etwas Beson<strong>der</strong>es.<br />
Es handelt sich nicht einfach um einen Tisch,<br />
deshalb wirkt <strong>der</strong> neue Altar im Dom auch so<br />
massiv: Gemäss den Vorschriften des Kirchenrechts<br />
sollen Altäre fest stehen, sonst werden<br />
sie nicht geweiht, son<strong>der</strong>n gesegnet.<br />
Die Feier beginnt mit einem Wortgottesdienst.<br />
Dabei werden <strong>der</strong> Taufort und <strong>der</strong> Ambo (Lesepult)<br />
mit Weihwasser gesegnet.<br />
Weihwasser, Öl, Weihrauch<br />
Die Riten für die Altarweihe sind komplexer:<br />
Vor <strong>der</strong> Gabenbereitung wird <strong>der</strong> Altar als Zeichen<br />
<strong>der</strong> Reinigung mit Weihwasser besprengt,<br />
dann mit Chrisam gesalbt. Es ist das Öl, das<br />
in <strong>der</strong> Chrisammesse <strong>der</strong> Karwoche geweiht<br />
wurde und für Taufe, Firmung, Priester- und<br />
Bischofsweihe verwendet wird. Auch bei Glockenweihen<br />
kommt es zum Einsatz. Die Salbung<br />
steht bei all diesen Riten für das Wirken<br />
Christi (Christus heisst: <strong>der</strong> Gesalbte) und die<br />
Sendung des Heiligen Geistes.<br />
In den Ecken und in <strong>der</strong> Mitte wird dann in je<br />
einer Schale Weihrauch entzündet. Es folgt<br />
das Weihegebet, danach wird <strong>der</strong> Altar mit<br />
dem Altartuch bedeckt, die Kerzen werden<br />
angezündet. Mit <strong>der</strong> Gabenbereitung beginnt<br />
die Eucharistiefeier und damit die eigentliche<br />
Weihe.<br />
Über die Grenzen hinaus<br />
Kirch- und Altarweihen gehören zu den wichtigen<br />
Aufgaben eines Ortsbischofs. Als <strong>der</strong> erste<br />
Spen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Sakramente und Sakramentalien<br />
eint er sein Bistum und verbindet es in seiner<br />
Person mit <strong>der</strong> ganzen Weltkirche. Wo immer<br />
<strong>der</strong> Bischof in seinen Pfarreien <strong>der</strong> Liturgie<br />
vorsteht, macht er sichtbar: Wir sind über die<br />
Grenzen <strong>der</strong> Pfarrei hinaus Kirche.<br />
Der Altar wirkt noch in einer weiteren Hinsicht<br />
Grenzen überschreitend – Generationengrenzen.<br />
Im Boden unter dem Altar werden in einer<br />
eigenen, nicht öffentlichen Feier Reliquien<br />
(Knochenteile) <strong>der</strong> St. Galler Heiligen Gallus,<br />
Otmar, Notker und Eusebius bestattet. Von Wiborada<br />
hat man keine Überreste mehr. Früher<br />
wurden die Reliquien in die Altarplatte eingelassen,<br />
seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil<br />
soll diese aber ganz bleiben, weil <strong>der</strong> Altar eben<br />
für Christus steht.<br />
Über den Gräbern<br />
«Der Altar ist nicht einem Heiligen geweiht,<br />
son<strong>der</strong>n Gott», stellt Guido Scherrer klar. Reliquien<br />
anzubringen ist denn auch kein Muss,<br />
doch wo man welche hat, wird diese Tradition<br />
in <strong>der</strong> Regel weitergeführt. Die frühen Christen<br />
haben die Altäre ursprünglich über den<br />
Gräbern errichtet, daher <strong>der</strong> Brauch.<br />
Und in St. Gallen bedeutet die Bestattung <strong>der</strong><br />
Visualisierung des Projekts neuer Altarraum <strong>der</strong> Kathedrale St. Gallen<br />
Reliquien den Rückgriff auf die Ursprünge:<br />
Das <strong>Kloster</strong> wurde über dem Grab des heiligen<br />
Gallus errichtet, die Stadt entwickelte sich danach<br />
um das <strong>Kloster</strong> herum. Der Altar steht in<br />
mehrfacher Hinsicht auf dem Boden des heiligen<br />
Gallus.(pem)<br />
Gottesdienste<br />
Die Altarweihe findet am Sonntag,<br />
29. September, 15 Uhr, statt.<br />
Am Samstag, 28. September, sowie am<br />
Sonntagmorgen werden im Dom keine<br />
Sonntagsgottesdienste gefeiert.<br />
Erster regulärer Sonntagsgottesdienst<br />
am neuen Altar ist die Abendmesse am<br />
Sonntag, 29. September, 19.30 Uhr.<br />
Ab dem 30. September finden alle Gottesdienste,<br />
auch jene während <strong>der</strong> Woche,<br />
wie<strong>der</strong> wie gewohnt statt.<br />
5 www.pfarreiforum.ch
Kin<strong>der</strong>seite<br />
Warum ist Anne Frank<br />
so berühmt?<br />
Zwei Jahre lang<br />
in einem Versteck<br />
leben – eine schreckliche<br />
Vorstellung! Anne Frank<br />
hat das erlebt. Sie wurde nur<br />
15 Jahre alt. Sie starb vor fast<br />
siebzig Jahren. Wegen ihres<br />
Tagebuchs ist sie bis heute<br />
auf <strong>der</strong> ganzen Welt<br />
bekannt.<br />
Anne Frank kam 1929 in Frankfurt (Deutschland) zur Welt.<br />
Sie war Jüdin. Kurz nach ihrer Geburt übernahm Adolf Hitler<br />
die Macht. Er wollte, dass keine Juden mehr in seinem Land<br />
leben. Deshalb wurden sie verfolgt, in Arbeitslager gebracht<br />
und getötet. Anne Franks Familie flüchtete in die Nie<strong>der</strong>lande.<br />
Doch auch hier wurde die Situation für die Juden immer<br />
gefährlicher. Deshalb beschloss die Familie, unterzutauchen.<br />
Leben im «Hinterhaus»<br />
Anne Frank war 13 Jahre alt und lebte nun mit ihrer älteren<br />
Schwester Margot, ihren Eltern und vier weiteren Menschen<br />
in einem «Hinterhaus». Dieses war nur durch eine Geheimtür,<br />
die von einem Bücherregal verdeckt war, zu erreichen.<br />
Freunde brachten ihnen Essen und an<strong>der</strong>e Dinge, die sie<br />
zum Leben benötigten. In diesem Versteck begann Anne<br />
Frank, ein Tagebuch zu schreiben. Darin erzählte sie vom<br />
Leben im Versteck und von ihren Ängsten und Hoffnungen.<br />
Redaktion Kin<strong>der</strong>seite: Stephan Sigg<br />
Anne Frank: © catwalker, www.shutterstock.com / Bücherregal: © Bungle, www.commons.wikimedia.org /<br />
Haus: © Massimo Catarinella, www.commons.wikimedia.org / Tagebuch: © Cris Toala Olivares, www.flickr.com<br />
Alles fliegt auf<br />
Zwei Jahre verbrachte die Familie Frank im Versteck. Doch dann<br />
flog alles auf. Sie wurden entdeckt und verhaftet. Eine Freundin<br />
<strong>der</strong> Familie brachte das Tagebuch in Sicherheit und bewahrte es<br />
auf. Anne wurde in ein Arbeitslager gesteckt. Dort lebte sie wie<br />
die an<strong>der</strong>en Gefangenen unter ganz schlechten Bedingungen.<br />
Sie wurde krank und starb. Sie wurde nur 15 Jahre alt.<br />
Das Tagebuch geht um die Welt<br />
Einige Jahre nach dem Ende des Kriegs wurde das Tagebuch<br />
von Anne Frank veröffentlicht. Schon bald lasen Menschen<br />
auf <strong>der</strong> ganzen Welt die Texte von Anne Frank. Die Texte sind<br />
berührend und traurig, aber gleichzeitig machen sie Hoffnung.<br />
Deshalb wurde Anne Frank zu einem Vorbild. Ihr Tagebuch<br />
ist aber auch so etwas wie eine Warnung: Die Texte<br />
von Anne Frank sollen auch heute alle wachrütteln. Nie<br />
wie<strong>der</strong> sollen Menschen verfolgt und getötet werden. Je<strong>der</strong><br />
Mensch soll in Freiheit leben dürfen.<br />
Internet-Tipp<br />
Auf www.annefrank.org erfährt ihr mehr über<br />
Anne Frank: Ihr könnt einen Rundgang durch Anne<br />
Franks Versteck machen und dabei hautnah erfahren,<br />
wie sie und ihre Familie dort gelebt haben und<br />
was zu dieser Zeit passiert ist.<br />
!<br />
Anne Frank-Ausstellung in Gossau<br />
Vom 8. September bis 5. Oktober ist in <strong>der</strong> Stadt bibliothek Gossau eine Ausstellung<br />
über Anne Frank für Jugendliche zu sehen. Auch Mittelstufenschüler können<br />
in Begleitung von Erwachsenen diese Ausstellung besuchen und das Leben<br />
<strong>der</strong> Anne Frank näher kennenlernen. Die Ausstellung war schon an vielen Orten<br />
auf <strong>der</strong> ganzen Welt zu sehen. Öffnungszeiten: Montag – Freitag, 14 – 19 Uhr,<br />
Mittwoch zusätzlich 9 – 11 Uhr und Samstag, 10 – 16 Uhr. Ein Ausflugsziel für<br />
einen regnerischen Herbsttag! Infos: www.annefrank.gossau.ch
Die bleibenden Fundamente<br />
Pastorale Perspektiven des Bistums St. Gallen (2/7)<br />
Der zweite Beitrag unserer Serie stellt die<br />
Pastoralen Perspektiven vor, die im vergangenen<br />
Jahr neu erschienen und den Seelsorgenden<br />
und Räten vorgestellt wurden.<br />
Ausgangspunkt für die Auseinan<strong>der</strong>setzung<br />
und die Neuschreibung <strong>der</strong> Perspektiven<br />
bildeten die Fragen, welche viele im Blick<br />
auf Gegenwart und Zukunft <strong>der</strong> Kirche beschäftigen.<br />
Zum Beispiel:<br />
Welche Bedeutung hat die katholische Kirche<br />
in <strong>der</strong> heutigen Zeit? Wie erreicht die Botschaft<br />
<strong>der</strong> Kirche die Menschen? Wie kann die Botschaft<br />
von Jesus Christus Teil <strong>der</strong> Menschen<br />
sein o<strong>der</strong> es neu werden? Was kommt auf uns<br />
zu, wenn wir zahlenmässig kleiner, wenn die<br />
Mittel knapper und wenn Seelsorgende mehr<br />
und mehr fehlen werden? Es ist deutlich und<br />
spürbar, dass wir grossen Verän<strong>der</strong>ungen entgegen<br />
gehen.<br />
Fragen ernst nehmen<br />
Die Verantwortlichen im Bistum St. Gallen<br />
entschieden, diesen Fragen ins Auge zu blicken.<br />
Sie wollen den Weg in die Zukunft bewusst<br />
beschreiten. Die Pastoralen Perspektiven<br />
geben hierfür Orientierung und stiften<br />
Klarheit.<br />
Die erste und zweite <strong>der</strong> insgesamt sieben<br />
Perspektiven sprechen nicht zuerst von dem,<br />
was sich än<strong>der</strong>n wird. Wichtig ist zunächst zu<br />
fragen, was bleibt, was Gültigkeit behält, worauf<br />
wir zurückgreifen können. Wichtig ist<br />
sich zu vergewissern, ob es etwas Tragendes<br />
gibt, einen Fels, worauf wir bauen können.<br />
Ohne Fundament kann we<strong>der</strong> die Kirche noch<br />
ein Mensch sich Herausfor<strong>der</strong>ungen und Verän<strong>der</strong>ungen<br />
stellen.<br />
Verwurzelt im Evangelium<br />
Die erste Frage heisst deshalb: Gibt es in unserer<br />
Kirche Grundlagen, die allem, was sich bewegt,<br />
was stirbt, was neue Wege sucht, standhält? Die<br />
Antwort heisst: Ja. Wir haben einen bleibenden<br />
Auftrag: Die biblische Botschaft, Leben und<br />
Wirken Jesu Christi, des Sohnes Gottes, seine<br />
Offenbarung und seine Erlösungstat in Kreuz<br />
und Auferstehung bilden das Fundament unserer<br />
Kirche und sind Kern unseres Wirkens und<br />
unserer Sendung.<br />
Folgende Worte Jesu im Matthäusevangelium<br />
sind ein gutes Beispiel für diese Perspektive.<br />
Diese sind uns heute genauso aufgetragen<br />
wie damals den Jüngern. Sie haben nichts an<br />
Aktualität eingebüsst: «Geht zu allen Völkern<br />
Foto: zVg<br />
Respect-Camp 2011 in Altstätten<br />
und macht alle Menschen zu meinen Jüngern;<br />
tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes<br />
und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles<br />
zu befolgen, was ich euch geboten habe. Seid gewiss:<br />
Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende <strong>der</strong><br />
Welt» (Mt 28, 19–20).<br />
Unser Auftrag, Kirche zu bilden, stammt von<br />
Jesus. Er überträgt uns, wofür er selber wirkte:<br />
für die Würde aller Menschen, ausgedrückt<br />
durch das Sakrament <strong>der</strong> Taufe. Er bestärkt uns<br />
gleichzeitig, dass seine geistgewirkte Präsenz<br />
an unserer Seite mitgeht.<br />
Vier Säulen zur Orientierung<br />
Eine weitere Stütze bilden die sogenannten<br />
Grundvollzüge <strong>der</strong> Kirche. Mit diesen vier Begriffen<br />
aus <strong>der</strong> Tradition <strong>der</strong> Kirche lässt sich<br />
auch heute und für die Zukunft das kirchliche<br />
Handeln umfassend beschreiben. Die<br />
Grundvollzüge heissen: Diakonia (Dienst<br />
am Menschen, die Sorge um die Armen und<br />
Schwachen), Leiturgia (Feier des Glaubens<br />
und <strong>der</strong> Sakramente in <strong>der</strong> Liturgie) und Martyria<br />
(Zeugnis des Glaubens in Familie, Schule,<br />
am Arbeitsplatz, im Alltag). Diese drei bilden<br />
die Grundvollzüge einer christlichen Gemeinde<br />
und bauen die Koinonia (Gemeinschaft <strong>der</strong><br />
Glaubenden) auf.<br />
Diese Grundvollzüge sind Ausdruck des Unterwegsseins<br />
mit den Menschen. Sie ermöglichen<br />
Gelassenheit in <strong>der</strong> Pastoral, denn Kirche geschieht<br />
im Kleinen und im Grossen überall dort,<br />
wo <strong>der</strong> Glaube als Lebenshaltung zum Ausdruck<br />
kommt. Die Grundvollzüge zeigen die Vielfalt<br />
in Kirche und Welt auf. Sie wertschätzen die<br />
vielen Möglichkeiten, als Christ und Christin<br />
zu wirken. Sie verdeutlichen, welche vielfältigen<br />
Chancen wir kennen, wie Kirche leben und<br />
wachsen o<strong>der</strong> auch, wo sie neu gebildet werden<br />
kann. Die Grundvollzüge gleichen vier Säulen,<br />
an denen sich alle Tätigkeit und jedes Handeln<br />
in <strong>der</strong> Kirche orientiert. Sie gehören zusammen<br />
und ergänzen einan<strong>der</strong>.<br />
Neue Wachsamkeit<br />
Für die vielfältigen Chancen, die das Kirche-<br />
Sein bietet, brauchen wir in Zukunft eine<br />
neue Wachsamkeit. Es gilt festzustellen und<br />
zu würdigen, dass da, wo sich beispielsweise<br />
Jugendliche für Kin<strong>der</strong> engagieren, «Kirche»<br />
stattfindet. Es gilt zu sehen, dass durch die<br />
Hausbesuche <strong>der</strong> Frauengemeinschaft «Kirche»<br />
gelebt wird. Es ist gelebte «Kirche», wenn<br />
sich eine Gruppe zum Rosenkranzgebet o<strong>der</strong><br />
zur eucharistischen Anbetung trifft. Und genauso<br />
wird auch dort «Kirche» gelebt, wo Freiwillige<br />
die Homepage für eine Pfarrei warten,<br />
Flyer verteilen, Kaffee ausschenken, ein Fest<br />
vorbereiten und vieles mehr. Diese Beispiele<br />
wollen dahin lenken, dass die Lebendigkeit <strong>der</strong><br />
Kirche nicht vom zahlenmässigen Besuch des<br />
Sonntagsgottesdienstes allein abhängig ist,<br />
son<strong>der</strong>n alles im Blick hat, was aus dem Geist<br />
Jesu unter den Grundvollzügen geschieht.<br />
Diese Sicht wird vom Wort Jesu unterstützt:<br />
«Wo zwei o<strong>der</strong> drei in meinem Namen versammelt<br />
sind, da bin ich mitten unter ihnen»<br />
(Mt 18,20).<br />
l<br />
Das Bistum St. Gallen blickt in die Zukunft<br />
und darf auf einem bewährten Fundament<br />
weiter bauen.<br />
l<br />
Das Bistum St. Gallen stellt sich <strong>der</strong> Zukunft<br />
und orientiert sich an den Grundvollzügen,<br />
die nicht einschränken, son<strong>der</strong>n vielfältige<br />
Chancen bieten.<br />
l<br />
Das Bistum St. Gallen ist sich bewusst, dass<br />
die Zukunft gestaltet wird von allen Menschen,<br />
denen die Freude am Glauben und am<br />
Kirchesein weiterhin am Herzen liegt.<br />
<br />
<br />
<br />
Hildegard Aepli,<br />
Amt für Pastoral und Bildung<br />
w<br />
bistum w.gallen<br />
7 www.pfarreiforum.ch
«Getauft auf dem Weg»<br />
Exerzitien im Alltag – Angebote im Bistum St. Gallen<br />
Im Bistum St. Gallen werden an verschiedenen<br />
Orten Exerzitien im Alltag angeboten.<br />
Auch im Herbst dieses Jahres finden<br />
sie in vielen Seelsorgeeinheiten statt.<br />
Etliche <strong>der</strong> Seelsorgenden, die sie anbieten,<br />
haben an den Unterlagen mitgearbeitet.<br />
In diesem Jahr bildet das Sakrament<br />
<strong>der</strong> Taufe den thematischen Schwerpunkt.<br />
Der Aufruf von Bischof Markus, sich im Jahr<br />
des Glaubens mit <strong>der</strong> eigenen Taufe neu zu<br />
beschäftigen, war ausschlaggebend für die<br />
Wahl des Themas.<br />
Über die Homepage des Bistums kann man an<br />
diesen «Übungen» online (www.bistum-stgallen.ch)<br />
teilnehmen. Zwischen dem 26. Oktober<br />
und dem 16. November wird täglich ein Impuls<br />
zum Nachdenken und Beten aufgeschaltet.<br />
Exerzitien im Alltag<br />
• Sie geben dem Wunsch Raum, sich einen<br />
Fixpunkt im Alltag zu gönnen. Ich darf zur<br />
Ruhe kommen. Ich übe, bei mir zu sein und<br />
Gott zu spüren.<br />
• Sie nähren die Sehnsucht nach Vertiefung<br />
<strong>der</strong> eigenen Spiritualität.<br />
• Sie helfen mir, Zeit für mich selber zu nehmen<br />
und meine Beziehung zu Gott und den<br />
Mitmenschen zu reflektieren.<br />
• Sie leiten zum persönlichen Gebet an.<br />
• Ich bekomme konkrete Anleitung, wie ich als<br />
erwachsener Mensch beten kann.<br />
• Ich lerne biblische Texte neu kennen und<br />
bekomme einen persönlichen Zugang. Ich<br />
kann von einem Bibeltext aus ins Gespräch<br />
mit Gott finden.<br />
• Ich erfahre Gemeinschaft. Ich gehe den Weg<br />
zwar allein, weiss aber um die Verbundenheit<br />
mit an<strong>der</strong>n, die auch unterwegs sind.<br />
• Ich lerne durch den Austausch von an<strong>der</strong>en.<br />
Meine Sicht wird dadurch geweitet.<br />
Bischof Markus lädt ein<br />
Bischof Markus unterstützt das Projekt,<br />
im Bistum an vielen Orten Exerzitien im<br />
Alltag anzubieten. Er lädt anlässlich des<br />
Otmarfestes zur Eucharistiefeier in <strong>der</strong><br />
Kathedrale ein. Diese findet am Samstag,<br />
16. November, um 17.30 Uhr statt.<br />
Eingeladen sind alle, die Exerzitien im<br />
Alltag machen o<strong>der</strong> schon gemacht haben.<br />
Anschliessend an den Gottesdienst<br />
wird Wein und Brot gereicht.<br />
Wer ist angesprochen?<br />
• Exerzitien im Alltag eignen sich für alle, die<br />
sich mit dem eigenen Glauben auseinan<strong>der</strong>setzen<br />
wollen.<br />
• Sie sprechen alle an, die die Hektik des Alltags<br />
bewusst unterbrechen möchten.<br />
• Sie nehmen den Wunsch jener auf, die sich<br />
nach persönlichem Gebet sehnen und nicht<br />
wissen, wie das als erwachsener Mensch geht.<br />
Wo und wann?<br />
• Zentrum St. Kolumban Rorschach: 21. Okt. /<br />
28. Okt. / 4. Nov. / 11. Nov. von 9 – 10.45 Uhr<br />
und an den gleichen Daten von 19.30 – 21.15<br />
Uhr geleitet von Roman Rieger,<br />
rieger@kolumban.ch und von<br />
Adriana Fässler und Elisabeth Lüthard<br />
• Vikariat, Kaplaneistrasse 2, St. Margrethen:<br />
22. Okt. / 30. Okt. / 6. Nov. / 13. Nov. um<br />
19 Uhr geleitet von Sr. Marianne Rössle,<br />
seelsorgerin@kath-stmargrethen.ch<br />
• Pfarreiheim St. Nikolaus Altstätten: 21. Okt. /<br />
28. Okt. / 4. Nov. / 11. Nov. von 20 – 21.30 Uhr<br />
geleitet von Beatrix Zürn,<br />
kath.marbach@bluewin.ch<br />
• Pfarreiheim Marbach: 22. Okt. / 29. Okt. /<br />
5. Nov. / 12. Nov. von 20 – 21.30 Uhr geleitet<br />
von Beatrix Zürn, kath.marbach@bluewin.ch<br />
• Im Pfarrhaus Oberriet: 21. Okt. / 28. Okt. /<br />
4. Nov. / 11. Nov. von 19.30 – etwa 21 Uhr.<br />
Im Pfarreizentrum Kriessern: 23. Okt. /<br />
30. Okt. / 6. Nov. / 13. Nov. von 17 – 18.30 Uhr<br />
Leitung: Gabi Ceric und Tanja Tribull<br />
sekretariat@se-blattenberg.ch<br />
• Kath. Kirchgemeindehaus Jona: 23. Okt. /<br />
30. Okt. / 6. Nov. / 13. Nov. jeweils um 20 Uhr.<br />
Leitung: Esther Rüthemann,<br />
esther.ruethemann@krj.ch und<br />
Robert Schätzle, robert.schaetzle@krj.ch<br />
• Seelsorgeeinheit Magdenau im Pfarreizentrum<br />
Flawil: 13. Nov. / 20. Nov. / 27. Nov. /<br />
4. Dez. um 19.30 Uhr geleitet von Ruth<br />
Rohde, ruth.rohde@sunrise.ch und Pater<br />
Columban Züger, columb@bluewin.ch<br />
• In Wittenbach im Kirchenzentrum<br />
St. Konrad: 8. Nov. / 15. Nov. / 22. Nov. /<br />
29. Nov. um 19 Uhr geleitet von Regula Loher,<br />
Sonja Billian und Christian Leutenegger,<br />
c.leutenegger@pfarrei-im-netz.ch<br />
• Seelsorgeeinheit Appenzell im Mesmerhaus<br />
Appenzell: 28. Okt. / 4. Nov. / 11. Nov. /<br />
18. Nov. um 20 Uhr geleitet von Silvan Hollenstein,<br />
silvan.hollenstein@moritz.ai.ch<br />
• Seelsorgeeinheit Obersee im BGZ Uznach:<br />
29. Okt. / 5. Nov. / 11. Nov. / 19. Nov. jeweils<br />
um 19 Uhr geleitet von Bruno Jud,<br />
jud.bruno@bluewin.ch<br />
• In St. Gallen im Pfarreiheim St. Maria<br />
Neudorf, Rorschacherstrasse 257: 5. Nov. /<br />
12. Nov. / 19. Nov. / 26. Nov. um 19 Uhr. Leitung:<br />
Hansjörg Frick, hansjoerg.frick@kathsg.ch<br />
und Josef Wirth josef.wirth@kathsg.ch<br />
• Im Antoniusstübli Sennwald: Infoabend am<br />
22. Okt., Gruppenabende 30. Okt. / 6. Nov. /<br />
13. Nov. um 20 Uhr geleitet von Günter<br />
Schatzmann guenter.schatzmann@tele2.at<br />
• Im Forum St. Johann (Herrenberg 45)<br />
Rapperswil: 24. Okt. / 31. Okt. / 7. Nov. /<br />
14. Nov., um 19 Uhr geleitet von Rudolf<br />
Pranzl, rudolf.pranzl@krj.ch<br />
• In Oberuzwil: 29. Okt. Einführungsabend,<br />
12. Nov. / 19. Nov. / 26. Nov. und 3. Dez.<br />
je 19.30 Uhr Impulsabende in <strong>der</strong> Unterkirche,<br />
Neugasse 14, in Oberuzwil, geleitet<br />
von Niklaus Bayer.<br />
• Seelsorgeeinheit von Sargans-Vilters-<br />
Wangs und Mels-Heiligkreuz-Weisstannen:<br />
23. Okt. Infoabend und Beginn,<br />
29. Okt. / 5. Nov. / 12 Nov. je 20 Uhr im Pfarreiheim<br />
Sargans, geleitet von Sonja Kroiss,<br />
sonja.kroiss@kath-saviwa.ch und<br />
Leila Zmero, leila.zmero@bluewin.ch<br />
• In Kaltbrunn: 24. Okt. / 31. Okt. / 7. Nov. /<br />
14. Nov. um 19 Uhr im Pfarreisaal Kupfentreff,<br />
geleitet von Beate Kaschel,<br />
pastoral@kaltbrunn.net<br />
<br />
Hildegard Aepli,<br />
<br />
Amt für Pastoral und Bildung<br />
© KNA-Bild, Bonn<br />
Im Jahr des Glaubens sich mit <strong>der</strong> eigenen<br />
Taufe auseinan<strong>der</strong>setzen<br />
8 <strong>Pfarreiforum</strong> 13/13
Nachrichten<br />
© KNA-Bild, Bonn<br />
Hoffnung auf Dialog zwischen Vatikan und Islam<br />
Der Vatikan hofft auf eine baldige Wie<strong>der</strong>aufnahme <strong>der</strong> Gespräche mit <strong>der</strong> Al-Azhar-<br />
Universität in Kairo. «Unsere Tür ist offen», bekräftigte <strong>der</strong> für den Dialog mit dem<br />
Islam zuständige Kurienkardinal Jean-Louis Tauran. «Ich hoffe, dass wir ungeachtet<br />
<strong>der</strong> komplexen Situation in Ägypten die Kontakte wie<strong>der</strong> aufnehmen können», so<br />
<strong>der</strong> Präsident des päpstlichen Rates für den interreligiösen Dialog. Die Al-Azhar-<br />
Universität, die als führende Autorität des sunnitischen Islams in <strong>der</strong> arabischen Welt<br />
gilt, hatte Anfang 2011 den seit 1998 bestehenden Dialog mit dem Vatikan ausgesetzt.<br />
Nach <strong>der</strong> Wahl von Papst Franziskus im März gab es erste Anzeichen dafür, dass auch<br />
die islamische Lehrstätte eine Fortsetzung des Dialogs wünscht. Der Grossimam <strong>der</strong><br />
Al-Azhar-Universität, Ahmed al-Tayyeb, hatte Franziskus in einer Grussbotschaft<br />
zum Amtsantritt im März gratuliert und ihm «volle Zusammenarbeit und Liebe»<br />
angeboten, «um gemeinsame Werte zu sichern und <strong>der</strong> Kultur des Hasses und <strong>der</strong><br />
Ungleichheit ein Ende zu setzen».<br />
Jean-Louis Tauran, Kurienkardinal<br />
Welt/Vatikan<br />
Papst Franziskus hat vor Jugendlichen aus<br />
Japan zum Dialog <strong>der</strong> Kulturen und Religionen<br />
aufgerufen. Das Fehlen eines solchen<br />
Dialogs sei die «Ursache für alle Kriege, alle<br />
Kämpfe, alle bestehenden Probleme». Durch die<br />
Begegnung mit an<strong>der</strong>en Kulturen und Religionen<br />
reife <strong>der</strong> Mensch und wachse innerlich.<br />
Voraussetzung sei ein friedliches und sanftmütiges<br />
Zugehen auf an<strong>der</strong>e Personen sowie<br />
die Fähigkeit intelligente Fragen zu stellen, so<br />
<strong>der</strong> Papst. Wenn die Menschen aufhörten, nur<br />
auf sich selbst fixiert zu sein, beginne «das so<br />
schöne Abenteuer, das wir Dialog nennen».<br />
Die EU-Aussenminister haben die Gewalt in<br />
Ägypten gegen religiöse Min<strong>der</strong>heiten verurteilt<br />
und Religionsfreiheit eingefor<strong>der</strong>t.<br />
Die EU verurteile terroristische Anschläge auf<br />
Kirchen, insbeson<strong>der</strong>e koptische Kirchen, und<br />
Moscheen, sagte die Aussenbeauftragte Cathe-<br />
rine Ashton nach dem Treffen <strong>der</strong> Aussenminister<br />
in Brüssel. Die EU setze sich vehement für<br />
Religionsfreiheit ein. Niemand dürfe wegen seines<br />
Glaubens angegriffen werden, so Ashton.<br />
Die Gewalt müsse ein Ende haben. Darüber hinaus<br />
betonte Ashton die Bedeutung Ägyptens<br />
für Europa und legte zugleich fest, dass die<br />
EU bereit sei, das Land weiter zu unterstützen.<br />
«Der Fokus unserer Arbeit liegt auf <strong>der</strong> Unterstützung<br />
<strong>der</strong> Zivilbevölkerung», so die Aussenbeauftragte.<br />
Eine Zukunft könne nur in einer<br />
demokratischen Lösung liegen; die Ägypter<br />
müssten diese jedoch vorrangig selbst im Dialog<br />
miteinan<strong>der</strong> finden.<br />
Der Glaube lässt uns alle Situationen und Beziehungen<br />
im Licht Gottes sehen. Aufgrund des Glaubens kommen<br />
Menschen zusammen und lassen sich vom Wort Gottes<br />
formen. Der Glaube lässt uns Kirche werden, er bringt<br />
uns als Volk Gottes zusammen, als Gemeinschaft <strong>der</strong>er,<br />
die Gott gehören und Christus nachfolgen.<br />
Kardinal Carlo Maria Martini, Erzbischof von Mailand (…), in: Spuren des Heiligen Geistes,<br />
Neue Stadt Verlag, ISBN: 3-87996-385-1<br />
Bistum<br />
Bischof Markus Büchel hat am 31. August sechs<br />
Pastoralassistent(inn)en sowie einer hauptamtlichen<br />
Katechetin in <strong>der</strong> Kirche St. Mauritius,<br />
Appenzell, in einem feierlichen Gottesdienst<br />
die «Institutio» erteilt. Die Kandidatinnen<br />
und Kandidaten hatten sich nach dem<br />
Theologie-Studium in <strong>der</strong> beruflichen Praxis<br />
im Bistum St. Gallen bewährt und baten nun<br />
um die Aufnahme in den ständigen Dienst des<br />
Bistums St. Gallen. Die Institutio erhielten die<br />
Pastoralassistentinnen und Pastoralassistenten:<br />
Charlotte Bless, Goldach; Evelyn von Gernler,<br />
St. Gallen; Silvan Hollenstein, Appenzell; Chika<br />
Uzor, St. Gallen; Michael Vogt, Rapperswil und<br />
Ulrike Wollitz, Walenstadt. Eva Sutter, Ebnat-<br />
Kappel, wurde als hauptamtliche Katechetin in<br />
den Bistumsdienst aufgenommen.<br />
Kürzlich wurden in einer Feierstunde mit Generalvikar<br />
Josef Rosenast und dem Ausbildungsverantwortlichen<br />
Otmar Wyss, Leiter<br />
Fachstelle Katechese und Religionsuntericht<br />
im Bistum St. Gallen, sieben Katechetinnen<br />
und zwei Katecheten im Teilamt diplomiert.<br />
Zwei Katechetinnen erhielten nach zwei Jahren<br />
Berufspraxis das Wählbarkeitszeugnis.<br />
Die neu diplomierten Katechetinnen und Katecheten<br />
im Teilamt: Nadia Maciariello, St. Gallen;<br />
Andreas Egli, Wilen bei Wil; Beatrice Kressig,<br />
Werdenberg; Franziska Aberer, Mosnang;<br />
Gustin Mariakaj, St. Gallen; Manuela Mitter,<br />
Rebstein; Barbara Tamm, St. Gallen; Grace<br />
Specker, St. Gallen; Chantal Braun Täschler,<br />
St. Gallen. Bernadette Wäspi, Mörschwil und<br />
Priska Hager, Rapperswil, erhielten die Wählbarkeit<br />
nach zwei Jahren Berufspraxis.<br />
Nachrichten von Tag zu Tag www.kath.ch<br />
Quelle: kipa, Zusammenstellung: eg<br />
9 www.pfarreiforum.ch
Agenda<br />
© KNA-Bild, Bonn<br />
Herbstimpulse 2013: Theater zu Frauenbund-Geschichten<br />
Schwelgen in <strong>der</strong> Vergangenheit und sich amüsieren mit den Schlatter Theaterfrauen,<br />
die in waschechtem Appenzeller Dialekt Geschichten aus dem 100-jährigen<br />
Verbands leben des Katholischen Frauenbundes St. Gallen/Appenzell auf fröhliche<br />
und tiefsinnige Art inszenieren.<br />
Die erste Aufführung findet am Freitag, 25. Oktober, im Pfarreizentrum Flawil statt.<br />
Anmeldung bis 11. Oktober. Die zweite Vorstellung findet am 29. Oktober im Alten<br />
Kino Mels statt. Anmeldung bis 15. Oktober. Zuletzt gastieren die Schlatter Theaterfrauen<br />
am 20. November in <strong>der</strong> Turnhalle Häggenschwil. Anmeldung bis 6. November.<br />
Nach den Theatervorstellungen: gemütlicher Ausklang mit Apéro. Kosten 10 Franken<br />
pro Anlass; Bezahlung an <strong>der</strong> Abendkasse.<br />
Anmeldung: Katholischer Frauenbund SGA, Telefon 071 222 45 49,<br />
E-Mail: frauenbund.sga.verband@bluewin.ch<br />
Weitere Informationen über die Aktivitäten des Frauenbundes im Jubiläumsjahr<br />
im Internet unter: www.frauenbundsga.ch<br />
Liturgischer Kalen<strong>der</strong><br />
Samstag, 14. September<br />
Kreuzerhöhung<br />
L: Phil 2,6–11; Ev: Joh 3,13–17.<br />
Sonntag, 15. September<br />
24. Sonntag im Jahreskreis<br />
L1: Ex 32,7–11.13–14;<br />
L2: 1 Tim 1,12–17; Ev: Lk 15,1–32.<br />
Sonntag, 22. September<br />
25. Sonntag im Jahreskreis<br />
L1: Am 8,4–7;<br />
L2: 1 Tim 2,1–8; Ev: Lk 16,1–13.<br />
Mittwoch, 25. September<br />
Hl. Niklaus von Flüe<br />
L: Röm 14,17–19; Ev: Mt 19,27–29.<br />
Sonntag, 29. September<br />
26. Sonntag im Jahreskreis<br />
L1: Am 6,1a.4–7; Ev: Lk 16,19–31.<br />
Mittwoch, 2. Oktober<br />
Heilige Schutzengel<br />
Ex 23,20–23a; Ev: Mt 18,1–5.10.<br />
Freitag, 4. Oktober<br />
Hl. Franz von Assisi<br />
L: Gal 6,14–18; Ev: Mt 11,25–30.<br />
Lesejahr C/I<br />
www.liturgie.ch<br />
Der Weisheit auf <strong>der</strong> Spur<br />
Die Tagung befasst sich mit <strong>der</strong> Symbolik in<br />
Volksmärchen und in <strong>der</strong> Bibel. Es soll etwas<br />
von <strong>der</strong> Erfahrung lebendig werden, die Hildegard<br />
von Bingen so ausdrückt: «Du führst den<br />
Geist, <strong>der</strong> deine Lehre trinkt, ins Weite. Wehst<br />
Weisheit in ihn, und mit <strong>der</strong> Weisheit die Freude.»<br />
Leitung: Margrit-Mirjam Hefti, Lehrerin,<br />
Heilpädagogin und Katechetin,<br />
Datum: 11. – 13. Oktober, Fr 18.30 – So 13 Uhr<br />
Weitere Informationen:<br />
VIA CORDIS-Haus St. Dorothea,<br />
6073 Flüeli-Ranft, Tel. 041 660 50 45,<br />
info@viacordis.ch, www.viacordis.ch<br />
Ehepaar-Seminar<br />
Angesprochen sind Paare, die den Wunsch haben<br />
nach einer lebendigen und froh machenden<br />
Beziehung, in <strong>der</strong> vor allem das persönliche<br />
Gespräch wie<strong>der</strong> einen guten Platz hat.<br />
Der Kurs wird von einem erfahrenen Team<br />
geleitet. Er beruht auf katholischem Eheverständnis,<br />
setzt aber keine bestimmte Konfessionszugehörigkeit<br />
o<strong>der</strong> Glaubenshaltung<br />
voraus. Es gibt keine Gruppengespräche und<br />
Diskussionen.<br />
Termin: 18. – 20. Oktober, Freitag 18 Uhr bis<br />
Sonntag 17.30 Uhr. Ort: Begegnungs- und Bildungszentrum<br />
Eckstein, Baar ZG.<br />
Information und Anmeldung:<br />
Pia und Markus Mast-von Arx,<br />
Unterfeldweg 84, 3053 Münchenbuchsee,<br />
Tel. 031 869 49 65,<br />
markus.mast@bluewin.ch<br />
Poesie-Wan<strong>der</strong>ungen<br />
Die Poesie-Wan<strong>der</strong>ungen mit Bruno Dörig dauern<br />
etwa eineinhalb Stunden und werden bei je<strong>der</strong><br />
Witterung durchgeführt. Kosten pro Anlass:<br />
10 Franken.<br />
• Am Samstag, 19. Oktober, auf dem Jakobsweg<br />
von Rapperswil nach Pfäffikon. Treffpunkt<br />
um 10.30 Uhr beim Eingang zum Holzsteg in<br />
Bahnhofsnähe.<br />
• Am Samstag, 26. Oktober, in Gossau SG mit<br />
einigen Überraschungen. Treffpunkt um<br />
10.30 Uhr beim Bahnhof.<br />
• Am Samstag, 16. November, in St. Gallen-Ost.<br />
Treffpunkt um 10.30 Uhr bei <strong>der</strong> Endhaltestelle<br />
Guggeien <strong>der</strong> Buslinie 4 (ab Hauptbahnhof<br />
ca. 15 Minuten)<br />
• Am Samstag, 7. Dezember, in St. Gallen-Ost.<br />
Treffpunkt um 10.30 Uhr bei <strong>der</strong> Endhaltestelle<br />
Guggeien <strong>der</strong> Buslinie 4 (ab Hauptbahnhof<br />
ca. 15 Minuten)<br />
Auskunft und Anmeldung:<br />
Bruno Dörig, Kesselhaldenstrasse 77,<br />
9016 St. Gallen, Telefon 071 891 40 28,<br />
vrebru.doerig@bluewin.ch<br />
Gottesdienst<br />
Gottesdienst für Gehörlose am Sonntag, 29.<br />
September, um 9.30 Uhr in <strong>der</strong> Schutzengelkapelle<br />
am <strong>Kloster</strong>platz St. Gallen. Anschliessend<br />
Kaffee und Gipfeli im <strong>Kloster</strong>hof.<br />
Auskunft: Dorothee Buschor Brunner,<br />
Gehörlosenseelsorge, Telefon 071 227 34 61,<br />
gehoerlosenseelsorge@bistum-stgallen.ch,<br />
www.gehoerlosenseelsorge-sg.ch<br />
10 <strong>Pfarreiforum</strong> 13/13
Medientipps<br />
bären<br />
tatze<br />
Von Helden und Erlösern<br />
Sie retten die Welt, überwinden scheinbar<br />
unlösbare Konflikte und kommen<br />
oft nur knapp mit ihrem Leben davon:<br />
die Helden auf <strong>der</strong> Leinwand. Kino<br />
fasziniert. Doch in vielen Filmen steckt<br />
weit mehr als nur die Unterhaltung des<br />
Publikums; Kino stellt mehr o<strong>der</strong> weniger<br />
offensichtlich auch existenzielle<br />
Fragen, die jeden Menschen betreffen.<br />
Die Dokumentation zeigt Beispiele aus<br />
Action- und Fantasy-Filmen und lässt<br />
Regisseure, Schauspieler, Film-Fans<br />
und Theologen zu Wort kommen.<br />
Mittwoch, 18. September; BR, 19 Uhr<br />
Buchtipp<br />
Gehen inspiriert<br />
«Gehen verbindet Himmel und Erde», lautet<br />
das Fazit von Markus Walser, <strong>der</strong> sich auf eine<br />
Spurensuche in Robert Walsers «Spaziergang»<br />
begeben hat. Das kurze Prosastück von Robert<br />
Walser erinnert an die Thematik des Lebenswegs<br />
und lädt dazu ein, das Gehen mit all seinen<br />
Aspekten auf spirituelle Spuren hin zu untersuchen.<br />
Die Spiritualität in Robert Walsers<br />
«Spaziergang» ist keine augenfällige. Ausdrückliche<br />
Bezüge auf religiöse o<strong>der</strong> gar christliche<br />
Motive fehlen. Markus Walsers Buch «Gehen<br />
verbindet Himmel und Erde» lädt dazu ein, Robert<br />
Walsers «Spaziergang» (wie<strong>der</strong>) einmal zu<br />
lesen, sich selbst zu einem Weg «Vom Morgen<br />
in den Abend» motivieren zu lassen. Und dabei<br />
Spiritualität und Alltag o<strong>der</strong> Himmel und Erde<br />
ganz nah beieinan<strong>der</strong> zu erleben.<br />
«Gehen verbindet Himmel und Erde» –<br />
Eine Spurensuche in Robert Walsers «Der<br />
Spaziergang», ISBN 987-3-639-46620-1<br />
Fernsehen<br />
Fasten und Heilen<br />
Krebsleiden und Zivilisationskrankheiten wie<br />
Diabetes, hoher Blutdruck und Fettleibigkeit<br />
nehmen zu. Gleichzeitig steigt <strong>der</strong> Konsum<br />
von Medikamenten. Aber gibt es nicht auch<br />
Therapiemöglichkeiten jenseits chemischer<br />
Substanzen? Die Dokumentation stellt For<br />
schungsergebnisse zum Heilfasten als eine<br />
alternative Behandlungsform vor, die in<br />
unterschiedlichen internationalen Studien<br />
ermittelt wurden.<br />
Donnerstag, 19. Sept.; Arte, 22.05 Uhr<br />
Papst Franziskus<br />
Jorge Mario Bergoglio ist <strong>der</strong> erste lateinamerikanische<br />
Papst, <strong>der</strong> erste Jesuit als Pontifex<br />
und <strong>der</strong> erste, <strong>der</strong> sich nach Franz von Assisi<br />
benennt, einem Revolutionär seiner Zeit. Er<br />
trägt einfache weisse Soutanen und schwarze<br />
Strassenschuhe, fährt Bus und wäscht jugendlichen<br />
Straftätern die Füsse. Seine Auftritte sind<br />
Zeichen und wecken Hoffnungen bei vielen<br />
Menschen...<br />
Sonntag, 22. Sept.; SRF 1, 10.30 Uhr<br />
Radio<br />
Christentum und Mo<strong>der</strong>ne<br />
Muss Mo<strong>der</strong>nisierung notwendig zu Säkularisierung<br />
führen? Und die Säkularisierung<br />
in den Moralverfall? In seinem neuen Buch<br />
«Glaube als Option» spricht sich <strong>der</strong> Sozio loge<br />
Hans Joas dafür aus, Christentum und Mo<strong>der</strong>ne<br />
nicht als Gegensatz zu begreifen. Dazu<br />
muss <strong>der</strong> Glaube verstärkt gegenwärtige Erfahrungen<br />
miteinbeziehen.<br />
Sonntag, 15. Sept.; SRF 2, 8.30 Uhr<br />
Väter in <strong>der</strong> Bibel<br />
Der Theologe und Journalist Uwe Birnstein<br />
hat 20 Väter aus <strong>der</strong> Bibel porträtiert. Die biblischen<br />
Väter standen vor ähnlichen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
wie Väter heute: Sie machten sich<br />
Gedanken über Kin<strong>der</strong>erziehung, mussten mit<br />
Gewalt in <strong>der</strong> Familie umgehen o<strong>der</strong> lebten in<br />
Patchwork-Familien.<br />
Sonntag, 22. Sept.; SRF 2, 8.30 Uhr<br />
Alt werden ja, aber …<br />
Verbesserte Lebensbedingungen im Alter<br />
stehen einer Tendenz zur Abwertung des Alters<br />
gegenüber. Währendem das aktive Alter<br />
akzeptiert wird und Rentner als gute Konsumenten<br />
umworben werden, stehen ältere<br />
Menschen im gesellschaftlichen Abseits. Was<br />
sagen Experten zu den Altersjahren und den<br />
damit verbundenen Wi<strong>der</strong>sprüchen?<br />
Sonntag, 29. Sept.; SRF 2, 8.30 Uhr<br />
Sepp Koller,<br />
Diakon, Leiter <strong>der</strong><br />
Paulus-Pfarrei<br />
in Gossau<br />
Wahre Grösse<br />
Manch einer schleppt seit Kindheitstagen<br />
schwer an <strong>der</strong> Mitgift: «Geliebt wirst du<br />
nicht für das, was du bist, son<strong>der</strong>n für<br />
das, was du leistest.» Weil wir nicht allein<br />
auf dieser Welt leben, müssen wir unsere<br />
Anerkennung erkämpfen. Nur wenn ich<br />
grösser, besser, erfolgreicher als <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />
bin, habe ich das Recht auf Liebe. Auf dieses<br />
allzu menschliche Verhalten bezieht sich<br />
Jesus, wenn er ein Kind als Massstab für<br />
das Mensch-Sein in die Mitte stellt. Nur wer<br />
das Kind-Sein in sich nicht abtötet, hat die<br />
Chance, frei von Grössenphantasien zu werden.<br />
Vor Gott müssen wir nicht grösser sein,<br />
als wir sind. Wahrhaftig sind wir, wenn wir<br />
unser Klein-Sein annehmen, das Unfertige<br />
in uns nicht verdammen, nicht verdrängen,<br />
was wachsen möchte. Was wir selber nicht<br />
sind, ergänzt Gott. Wir brauchen uns keine<br />
Podeste zu zimmern, um grösser zu sein. Im<br />
Gegenteil: Wahre Grösse liegt darin, dem<br />
an<strong>der</strong>en Bru<strong>der</strong> o<strong>der</strong> Schwester statt Konkurrent<br />
zu sein.<br />
Vielleicht können wir den eidgenössischen<br />
Dank-, Buss- und Bettag o<strong>der</strong> das Erntedankfest<br />
zum Anlass nehmen, Gott wie<strong>der</strong><br />
einmal einfach zu danken, dass er uns so<br />
geschaffen hat, wie wir sind, mit vielen<br />
Fähigkeiten und Stärken. O<strong>der</strong> wie es ein<br />
kurzer Meditationstext schön ausdrückt:<br />
Erlöse mich zur Sensibilität.<br />
Mach mich verwundbar,<br />
und lass mich niemanden zerbrechen.<br />
Lass mich auf dich schauen,<br />
und ich werde entdecken,<br />
wie du mich von Anbeginn gedacht hast.<br />
11 www.pfarreiforum.ch
© Rosa Zeller<br />
Gefragte Leute<br />
Felix Häne-Züger, geboren in<br />
Kirchberg, wohnhaft in Rorschach,<br />
verheiratet, drei erwachsene Söhne.<br />
Der Theologe und Psychotherapeut<br />
ging Ende August in Pension, nachdem<br />
er während 31 Jahren die Ehe- und<br />
Familienberatung Rheintal in Altstätten<br />
geleitet hat. Er hat diese Aufgabe<br />
immer auch als seelsorgerlichen Dienst<br />
verstanden und sich dafür engagiert,<br />
dass die Kirche diesen diakonischen<br />
Dienst an Einzelnen, Paaren und Familien<br />
nicht in Frage stellt.<br />
13/13<br />
pFARREI<br />
Was denken Sie vom neuen Papst?<br />
Ich mag seine erfrischende und vom klerikalen<br />
Gehabe weit entfernte Art. Ich hoffe, dass das<br />
alles nicht nur «neuer Wein in alten Schläuchen»<br />
ist.<br />
Was halten Sie von Fragebogen?<br />
Ich liebe sie nicht, aber sie bieten Möglichkeiten<br />
zum Nachdenken.<br />
Und wenn dabei gefragt wird, ob Sie beten?<br />
Ich habe gegenüber religiösen Fragen keine Berührungsängste.<br />
Im Gegenteil: es wäre schön,<br />
wenn Menschen miteinan<strong>der</strong> häufiger über ihre<br />
religiösen Überzeugungen und Erfahrungen<br />
reden würden.<br />
Wozu ist Religion gut?<br />
Wozu sind blühende Bäume gut?<br />
Wie viele Meter Jakobsweg haben Sie schon<br />
absolviert?<br />
Ich habe – zusammen mit meiner Frau – jeden<br />
Meter dieses Weges vom Jakobsbrunnen in Rorschach<br />
bis zur Kathedrale in Santiago zurückgelegt.<br />
Das ist und bleibt eine <strong>der</strong> prägendsten<br />
und eindrücklichsten Erfahrungen meines<br />
Lebens.<br />
Wie oft brauchen Sie den Antonius?<br />
Ehrlich gesagt: ich habe Hemmungen, ihn anzurufen.<br />
Das wirkt auf mich etwas erpresserisch.<br />
Ich möchte die Verantwortung für meine<br />
Vergesslichkeit selber tragen...<br />
Was denken Sie von Lourdes?<br />
Ich finde jeden Ort wertvoll, an dem Menschen<br />
dem positiven Mütterlichen, etwa in <strong>der</strong> Gestalt<br />
Marias, <strong>der</strong> Mutter Jesu, begegnen und daraus<br />
Zuversicht und neues Vertrauen ins Leben gewinnen.<br />
Über welches Thema hätten Sie gerne einmal<br />
gepredigt?<br />
Ich durfte vor vielen Jahren einmal über das<br />
«Hohe Lied <strong>der</strong> Liebe» predigen. Ferdinand<br />
Gehr war unter den Zuhörern und hat mir<br />
dann aus Freude, dass ich über dieses wun<strong>der</strong>bare<br />
Loblied <strong>der</strong> Liebe aus dem Alten Testament<br />
gepredigt habe, ein Bild geschenkt. Ich glaube,<br />
dieses Buch gäbe mir Stoff auch noch für eine<br />
zweite Predigt.<br />
Was halten Sie von Pater Braun?<br />
Ich mag die Filme mit Pater Braun. Er ist so bauernschlau<br />
und erfrischend ungehorsam und ein<br />
so herrlicher Gegensatz zum eitlen Bischof und<br />
dem devoten Sekretär. Wenn ich diese beiden<br />
sehe, bin ich jedes Mal dankbar, dem Bistum<br />
St. Gallen anzugehören.<br />
Glauben Sie an die Schweizergarde?<br />
Ich muss gottlob nicht an die Schweizergarde<br />
glauben. Ich habe vor vielen Jahren selber in<br />
<strong>der</strong> Schweizergarde Dienst geleistet, wun<strong>der</strong>bare<br />
Erfahrungen und Begegnungen erlebt und<br />
den Glauben erst noch bewahren können...<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Die Landstrasse im <strong>Kloster</strong> Seiten 2 und 3<br />
Die Nöte <strong>der</strong> Zeit heilen Seite 4 Auf dem<br />
Boden des heiligen Gallus Seite 5 Kin<strong>der</strong>seite<br />
Seite 6 Die bleibenden Fundamente<br />
(2/7) Seite 7 «Getauft auf dem Weg»<br />
Seite 8 Nachrichten Seite 9 Agenda<br />
Seite 10 Medientipps Seite 11<br />
Impressum<br />
Herausgeber: Verein Pfarrblatt im Bistum<br />
St. Gallen; Redaktion: Evelyne Graf (eg),<br />
Webergasse 9, Postfach, 9004 St. Gallen,<br />
Telefon: 071 230 05 31, Kontakt via Mail:<br />
www.pfarreiforum.ch; Satz/Layout/Druck:<br />
Nie<strong>der</strong>mann Druck AG, St. Gallen; Auflage:<br />
103 464, erscheint 17 × im Jahr.<br />
An die Abonnenten: Adressän<strong>der</strong>ungen<br />
sind an das zuständige Pfarramt Ihrer<br />
Wohngemeinde zu richten. Bitte keine<br />
Adressän<strong>der</strong>ungen an die Redaktion.<br />
13. Ausgabe, 14.9. bis 4.10.2013<br />
Das <strong>Pfarreiforum</strong> im Internet:<br />
www.pfarreiforum.ch<br />
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