Pfarrbrief - Pfarrgemeinde Aufkirchen
Pfarrbrief - Pfarrgemeinde Aufkirchen
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Besinnung<br />
Liebe <strong>Pfarrgemeinde</strong> von <strong>Aufkirchen</strong>,<br />
liebe <strong>Pfarrgemeinde</strong> von Höhenrain,<br />
in unseren Kirchen hängen in der Fastenzeit über dem Altar die „Fastentücher“,<br />
die uns in unterschiedlicher Weise vor Augen stellen, dass Christi Leiden und sein<br />
Tod am Kreuz für unsere Erlösung geschehen ist. Das Titelbild dieses <strong>Pfarrbrief</strong>es<br />
zeigt das Fastentuch von <strong>Aufkirchen</strong>: die Dornenkrone. Die Soldaten haben dem<br />
Herrn tiefe Schmerzen zugefügt und ihm, dem „König des Alls“, eine<br />
Königskrone auf sein Haupt gepresst. Das Kreuz selbst ist der Thron dieses<br />
Königs, und am Karfreitag treten wir heran, um unseren König und Herrn zu<br />
verehren.<br />
Ein starkes Bild wird uns da vor Augen gestellt: ein Symbol des Leidens, der<br />
Schmerzen, das immer auch über unserem eigenen Leben steht. Denn niemanden<br />
gibt es unter uns Menschen, der auf seinem Lebensweg leidlos davonkommt, vielmehr<br />
gehört das Leiden zum Leben. Es macht uns reifer und bereitet uns darauf<br />
vor, den größten Schmerz unseres Lebens bestehen zu können: das<br />
Abschiednehmen im eigenen Sterben.<br />
Vor einem Jahr waren wir Zeugen des Sterbens von Papst Johannes Paul II. am<br />
Abend des 2. April 2005, dem Samstag vor dem Weißen Sonntag. Für den<br />
„Sonntag der Barmherzigkeit“ hatte er folgende Worte für die Angelus-Ansprache<br />
vorbereitet, die er nicht mehr aussprechen konnte: „Der Menschheit, die bisweilen<br />
verloren und von der Macht des Bösen, des Egoismus und der Angst beherrscht<br />
scheint, möge der auferstandene Herr das Geschenk seiner Liebe schenken – der<br />
Liebe, die vergibt, versöhnt und das Gemüt für die Hoffnung öffnet. Es ist die<br />
Liebe, die die Herzen bekehrt und Frieden schenkt.“ Und gleichsam wie ein<br />
Vermächtnis fügte der Papst seinem letzten Text hinzu: „Wie sehr hat es die Welt<br />
nötig, die göttliche Barmherzigkeit zu begreifen und anzunehmen!“<br />
Im <strong>Aufkirchen</strong>er Fastentuch strahlt inmitten der Dornenkrone das Licht des Auferstehungsmorgens<br />
hervor: In der „Finsternis“ des Leidens beginnt der Weg zum<br />
Leben.<br />
So wünsche ich Ihnen, zusammen mit Pater Joseph Posch, eine gesegnete Feier<br />
der Passion und der Auferstehung des Herrn,<br />
P. Laurentius Wild, O.S.B.<br />
Pfarrer von <strong>Aufkirchen</strong> Mariä Himmelfahrt<br />
Pfarrer von Höhenrain Herz Jesu<br />
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