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Seyfarth S - Pferdewissenschaften

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KANZLEI DR. BRÜCKNER UND FELLMMER LÜBECK<br />

UND<br />

GRAF-LEHNDORFF-INSTITUT FÜR<br />

PFERDEWISSENSCHAFTEN<br />

VETERINÄRMEDIZINISCHE UNIVERSITÄT WIEN<br />

ERFOLGSFAKTOREN VON SCHULBETRIEBEN<br />

IM VERGLEICH VON VEREINEN UND PFERDEBETRIEBEN<br />

IN STÄDTISCH UND LÄNDLICH GEPRÄGTEN REGIONEN<br />

BAKKALAUREATSARBEIT<br />

ZUR ERLANGUNG DER WÜRDE EINER<br />

BAKKALAUREA DER NATURWISSENSCHAFTEN<br />

IM STUDIUM PFERDEWISSENSCHAFTEN<br />

AN DER VETERINÄRMEDIZINISCHEN UNIVERSITÄT WIEN<br />

UND DER UNIVERSITÄT FÜR BODENKULTUR WIEN<br />

VORGELEGT VON<br />

STEFAN SEYFARTH<br />

WIEN; IM JUNI 2011


WISSENSCHAFTLICHE BETREUUNG:<br />

DR. JUR. SASCHA BRÜCKNER<br />

GUTACHTER:<br />

PROF. DR. VET. MED. JÖRG AURICH


Danksagung:<br />

An erster Stelle möchte ich mich bei meinem wissenschaftlichen Betreuer Herrn Dr.<br />

Sascha Brückner bedanken. Durch die angenehme Zusammenarbeit und unendliche<br />

Geduld war Dr. Sascha Brückner ein ausgezeichneter Ansprechpartner, der an der<br />

Umsetzung dieser Bachelorarbeit eine entscheidende Unterstützung darstellte.<br />

Mein Dank gilt auch insbesondere Herrn Dipl. Inf. Birk Schütz, der mit seinen<br />

unendlichen Mühen die statistischen Angelegenheiten bearbeiten konnte. Für die Idee<br />

dieser Arbeit möchte ich mich bei Herrn Thomas Ungruhe bedanken und auch bei<br />

Prof. Jörg Aurich für die konstruktiven Kritiken.<br />

An dieser Stelle ergibt sich die Möglichkeit, meinen Eltern für die tatkräftige<br />

Unterstützung zu danken. Ohne das von Euch geschenkte Vertrauen wäre mein<br />

Studium nicht möglich gewesen.<br />

Auch meiner Partnerin und Studienkollegin Karin Schmitt möchte ich danken. Die<br />

ständige Unterstützung und die gemeinsamen, spannenden Stunden während der<br />

gesamten Studienzeit werde ich nie vergessen.<br />

Ohne diese wundervollen Menschen wäre dies alles nicht möglich gewesen.


Inhaltsverzeichnis<br />

Seite<br />

1. Einleitung 3<br />

2. Literaturübersicht 5<br />

2.1. Geschichtliche Entwicklung 5<br />

2.2. Aktuelle Erhebungen 6<br />

2.2.1. Ipsos-Studie 2001 6<br />

2.2.2 Jahresbericht 2009 7<br />

2.2.2.1. „Symposium für Pferdebetriebe“ 7<br />

2.2.2.2. „Tag der offenen Stalltür“ 8<br />

2.2.2.3. „PM-Schulpferde-Cup“ 8<br />

2.2.2.4. „Erwachsene im Pferdesport“ 9<br />

2.2.2.5. „Gesundheitssport“ 9<br />

2.2.2.6. „Investition in die Zukunft“ 9<br />

2.2.2.7. „PM-Schulpferde-Management-Wettbewerb“ 10<br />

2.2.2.8. PR-Aktivitäten 10<br />

2.2.2.9. Jugendförderprogramme 11<br />

2.2.3. Sportentwicklungsbericht 2009 11<br />

2.2.4. Vorreiter-Deutschland 13<br />

2.3. Erfolgsfaktoren 14<br />

2.3.1. Standort 14<br />

2.3.2. Anlage 15<br />

2.3.3. Schulpferd 16<br />

2.3.4. Angebot und Zielgruppe 18<br />

2.3.5. Marketing 19<br />

2.3.6. Management und Organisation 20<br />

3. Material und Methode 25<br />

3.1. Fragebogen 26<br />

4. Ergebnisse 48<br />

4.1. Vorbemerkungen 48<br />

4.2. Rücklauf der Onlineumfragen 49<br />

4.3. Auswertung der Fragebögen 49<br />

1


4.3.1. Standort 52<br />

4.3.2. Anlage 55<br />

4.3.3. Schulpferd 55<br />

4.3.4. Angebot und Zielgruppe 63<br />

4.3.5. Marketing 71<br />

4.3.6. Management und Organisation 74<br />

5. Diskussion 78<br />

5.1. Warteliste 78<br />

5.2. Kooperationen 79<br />

5.3. Qualität und Preis des Schulpferdes 79<br />

5.4. Erreichbarkeit 81<br />

5.5. Anzahl Reitschüler 82<br />

5.6. Rechtsform 82<br />

5.7. Reitstundenpreis 83<br />

6. Zusammenfassung 89<br />

7. Summary 92<br />

8. Literaturverzeichnis 95<br />

9. Anhang 97<br />

2


1. Einleitung<br />

Verfolgt man die Geschichte der Reiterei, so war das Schulpferd im 17. Jahrhundert jenes,<br />

welches den Adligen die Reitkunst lehrte. Ein ausgebildetes Schulpferd war ein kostbares<br />

Gut, welches es zu schützen und lange zu erhalten galt. Einrichtungen, die solche Pferde ihren<br />

Schülern zur Verfügung stellen konnten, waren so genannte „Reitkunstschulen“ (HEINZE,<br />

2000). Diese Einrichtungen waren vorrangig Adligen, Königshäusern und dem Kaiser vorbehalten.<br />

Mit dem Sprung in die Neuzeit und einem Blick auf die heutige Entwicklung der Reiterei, ist<br />

das Reiten und die Freizeit mit dem Pferd ein fester Bestandteil unserer Gesellschaft geworden<br />

und auch für viele Pferdebegeisterte finanziell erschwinglich. Betrachtet man die fast 14<br />

Mio. am Pferdesport interessierten Menschen in Deutschland von denen 1,1 Mio. gerne das<br />

Reiten beginnen würden, wird offensichtlich welches Potential die Schulreiterei in der Pferdewirtschaft<br />

in sich birgt (IPSOS/FN, 2001). In dem Bestreben, diese pferdebegeisterten potenziellen<br />

Neuanfänger zum Reitsport zu führen, ist in den vergangenen Jahren eine Vielzahl<br />

von Ausbildungsbetrieben und Reitschulen entstanden. Um alle gesellschaftlichen Schichten<br />

bedienen zu können, gibt es Reitangebote in unterschiedlichen Preiskategorien.<br />

Durch die Vielfältigkeit an Angeboten, kommt es unweigerlich zu Qualitätsunterschieden in<br />

den Bereichen Reitanlage, Betriebsführung, Trainerangebot und „Pferdematerial“.<br />

Knapp 57 Prozent aller Pferdesportvereine und rund 72 Prozent aller Pferdebetriebe in<br />

Deutschland stellen Schulpferde zur Verfügung. Es gibt in Deutschland rund 66.000 Schulpferde<br />

in 4400 Pferdesportvereinen und 2750 Pferdebetrieben. Bemerkenswert ist, dass rund<br />

55 Prozent der Pferdesportvereine mit Schulbetrieb und 1100 Pferdebetriebe eine Warteliste<br />

für Pferdesportinteressierte haben. Diese beträgt im Schnitt vier Monate (DEUTSCHE REI-<br />

TERLICHE VEREINIGUNG, 2009). Dadurch wird ebenfalls deutlich, welches Potential der<br />

Sektor Schulpferd in sich birgt.<br />

Bei einer solchen Anzahl von „wartenden Einsteigern“ würde man vermuten, dass die Vereine<br />

und Betriebe mit einem Schulpferdeangebot sehr stark ausgelastet sind und sich guter Einnahmen<br />

erfreuen. Doch haben deutschlandweit rund 30 Prozent aller Pferdesportvereine, bzw.<br />

über 25 Prozent aller Pferdebetriebe aufgrund verschiedener Ursachen ein ihre Existenz be-<br />

3


drohendes Problem (DEUTSCHE REITERLICHE VEREINIGUNG, 2009). Es stellt sich u.a.<br />

die Frage, ob die Qualität oder die Quantität der Angebote dazu führt, dass Pferdesportvereine<br />

und -betriebe wirtschaftlich erfolgreich im Schulpferdesektor tätig sind. Es gilt zu klären und<br />

zu hinterfragen, warum es trotz der hohen Nachfrage unterschiedliche, v.a. wirtschaftliche,<br />

Entwicklungen bei den Schulbetrieben der Pferdesportvereine und Pferdebetriebe gibt.<br />

Die Gründe hierfür sind vielfältig und z.T. schon bekannt; so wird häufig die Qualität der<br />

Schulpferde bemängelt (u.a. IPSOS/FN 2001).<br />

Ein Ziel dieser Arbeit ist die Untersuchung, welchen Stellenwert die Qualität des Schulpferdebetriebes<br />

als Erfolgsfaktor einnimmt.<br />

4


2. Literaturübersicht<br />

2.1. Geschichtliche Entwicklung<br />

Das Schulpferd war seit Xenophon in der Antike bis zum Zeitalter des Barock jenes Pferd,<br />

welches die schwierigsten Lektionen, den höchsten Grad an Versammlung und die Schulen<br />

über der Erde beherrschte. Es hatte einen hohen Wert und die Reitkunst wurde vom Adel finanziert.<br />

Vor allem der französische Sonnenkönig Ludwig XIV (1638-1715) galt als Liebhaber<br />

edler Pferde und der Reitkunst. So ließ er z.B. in Versailles (ab 1682) u.a. prunkvolle Stallungen<br />

- die Grande Ecurie - für die Schul- und Paradepferde, erbauen. Die besten Schulpferde<br />

erhielten als erste Auszeichnung eine silberne und als höchste Ehrung eine goldene Trense,<br />

wodurch die Wertschätzung der Schulpferde zum Ausdruck gebracht wurde. Für ernsthafte<br />

Schüler der Reitkunst gab es im damaligen Europa die Möglichkeit, zu einem Meister oder an<br />

eine der großen Akademien zu gehen und dort in ein paar Jahren das Schulreiten zu erlernen.<br />

Die damalige Definition des Schulpferdes mit den Ritualen und den Feinheiten der Schulreiterei<br />

verblasste gegen Ende des 18. Jahrhunderts schnell. Die deutschen Militärkommandeure<br />

versuchten, den künstlerischen Aspekt der Reiterei zu modernisieren und zu verbessern. Daraus<br />

resultierte eine vielseitige Reiterei, die v.a. militärischen Bedürfnissen entsprach. So lag<br />

zu Ende der Regierungszeit von Friedrich dem Großen von Preußen (1712-1786) der Schwerpunkt<br />

auf der Campagnereiterei (LOCH, 2010).<br />

Ab 1949 entwickelte sich in Deutschland immer stärker die Gebrauchs- und Freizeitreiterei;<br />

gleichzeitig entstanden immer mehr Reitvereine. Der 1905 gegründete deutsche Dachverband<br />

der Reiterei, die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN), gewann mehr und mehr an Bedeutung<br />

und das Schulpferd erhielt eine andere Wertschätzung: Es diente fortan als Einstiegspferd,<br />

um einem Reitanfänger die Grundlagen der Reiterei beizubringen.<br />

Gegen Ende der neunziger Jahre erhöhte sich die Aufmerksamkeit für Schulpferde bei der<br />

FN. So gibt es beispielsweise seit 1998 den Schulpferdecup sowie zahlreiche Bestrebungen,<br />

das Angebot an Schulpferden auszubauen.<br />

5


2.2. Aktuelle Erhebungen<br />

Die aktuelle Entwicklung von 2001 bis Ende 2009 wurde in Deutschland dokumentiert durch<br />

die von der FN durchgeführte Ipsos-Studie, die Jahresabschlussberichte und den Sportentwicklungsbericht<br />

2009. Aufgrund des Volumens werden hier nur die direkt mit dem Schulpferd<br />

in Verbindung stehenden Fakten und Aussagen angeführt.<br />

2.2.1. Ipsos-Studie 2001<br />

Unter den Namen „Faszination Zukunft“ erschien 2001 die von der FN durchgeführte Marktanalyse<br />

über Pferdesportler in Deutschland. Die Basis für diese Umfrage bildeten 600 Mitglieder<br />

sowie 600 Nichtmitglieder von Reitvereinen. Ziel war es, die Situation der Reiterei aus<br />

Sicht der Aktiven und der am Reitsport interessierten Menschen darzustellen, um Potenziale<br />

für die Zukunft nutzen zu können.<br />

Konkret wurde festgestellt, dass Schulpferde und die verschiedenen Formen der Reitbeteiligung<br />

schon 2001 zu knapp vorhanden waren oder nur unzureichend genutzt wurden. Rund 90<br />

Prozent aller aktiven Mitglieder wie Nichtmitglieder haben schon einmal Schulpferde geritten.<br />

Deutlich bemängelt wurde jedoch die Qualität vieler Schulpferde. Ohne ein ausreichendes<br />

Angebot an guten Schulpferden ist die Zukunft des Pferdesports gefährdet. Gleichzeitig wurde<br />

erkannt, dass ein durchdachter und gut gemanagter Schulbetrieb für Vereine und Pferdebetriebe<br />

eine Investition für die Zukunft ist.<br />

Die Ausbildung und der Reitunterricht sind von höchster Bedeutung. Das heißt für Vereine<br />

und Pferdebetriebe, dass die Quantität und die Qualität der gebotenen Ausbildungsmöglichkeiten<br />

und des Reitunterrichts in hohem Maße die Zufriedenheit von Kunden sowie die positive<br />

Entwicklung der Mitglieder- und Kundenzahlen bestimmen.<br />

Es kristallisierte sich heraus, dass Vereine und Betriebe ein besonderes Augenmerk auf Angebote<br />

im Bereich der Anfängerausbildung legen sollten, wodurch sich das große Potenzial der<br />

140.000 Interessierten, aber noch nicht aktiven reitenden Kunden umwandeln ließe (IP-<br />

SOS/FN, 2001).<br />

6


2.2.2. FN-Jahresbericht 2009<br />

Der Jahresbericht 2009 der FN stellt sämtliche Maßnahmen, Entwicklungen und Daten der<br />

Deutschen Reiterlichen Vereinigung im Berichtsjahr dar.<br />

Im folgenden Abschnitt sind die Maßnahmen im Bereich des Schulpferdes aufgezählt und<br />

später erklärt, welche 2009 zur Unterstützung der Pferdesportvereine und Pferdebetriebe<br />

durchgeführt wurden. Als Hauptgrund dieser Maßnahmen wird der Mitgliederrückgang in den<br />

der FN angehörigen Reitvereinen um 15.703 Mitglieder seit dem Jahr 2004 genannt.<br />

Zusammenfassend wurden v.a. Kampagnen wie „Symposium für Pferdebetriebe“ (siehe<br />

2.2.2.1.), „Bundesweiter Tag der offenen Stalltür“ (siehe 2.2.2.2.), „PM-Schulpferde-Cup“<br />

(siehe 2.2.2.3.), „Erwachsene im Pferdesport“ (siehe 2.2.2.4.), Qualitätssiegel „SPORT PRO<br />

GESUNDHEIT“ (siehe 2.2.2.5.), „Investition in die Zukunft“ (siehe 2.2.2.6.), „Schulpferde-<br />

Management-Wettbewerb“ (siehe 2.2.2.7.), PR-Aktivitäten (siehe 2.2.2.8.), Jugendförderprogramme<br />

(siehe 2.2.2.9.) „WBO – Wettbewerbsordnung für den Breitensport“, Lehrkräfteausbildung<br />

im Breitensport, Veranstaltungen im Breitensport, „Vereine und Betriebe – unser<br />

Plus“, „Pro Ehrenamt“ und „Qualitätsoffensive Reiten im Gelände“ durchgeführt<br />

(DEUTSCHE REITERLICHE VEREINIGUNG, 2010).<br />

2.2.2.1. „Symposium für Pferdebetriebe“<br />

Unter dem Motto „Mit sicherem Gefühl in die Zukunft“ erhielten auf der im März 2009 stattgefundenen<br />

Fachmesse „Equitana“ 350 Vertreter von Vereinen und Betrieben zu folgenden<br />

Themen wertvolle Informationen: „Kundenmanagement – effektive Chancen für Ihren Pferdebetrieb“,<br />

„Schulpferdeeinsatz – effektiv und wirtschaftlich“ sowie „Tourismus rund ums<br />

Pferd“ (DEUTSCHE REITERLICHE VEREINIGUNG, 2010).<br />

7


2.2.2.2. „Tag der offenen Stalltür“<br />

Zum ersten Mal rief die Deutsche Reiterliche Vereinigung gemeinsam mit den Landespferdesportverbänden<br />

die Vereine und Mitgliedsbetriebe im Oktober 2009 zu einem bundesweiten<br />

„Tag der offenen Stalltür“ auf. Ziel der Initiatoren war es, gemeinsam mit den Vereinen und<br />

Betrieben zu zeigen, dass Pferdesport ein Sport für Jedermann ist. Gleichzeitig sollte mit dem<br />

„Tag der offenen Stalltür“ den Betrieben und Vereinen eine Plattform zur Selbstdarstellung<br />

geboten und diese darin unterstützt werden, neue Kunden und Mitglieder zu gewinnen<br />

(DEUTSCHE REITERLICHE VEREINIGUNG, 2010).<br />

2.2.2.3. „PM-Schulpferde-Cup“ – der bundesweite Mannschaftswettbewerb für<br />

Schulpferdereiter und Schulpferdeausbilder<br />

Beim Schulpferdecup starten verschiedene Teams mit je vier Reitern aus einem Schulbetrieb<br />

mit dessen Ausbilder. Dabei wird ein Dressurreiterwettbewerb der Klasse E, ein Theoriewettbewerb<br />

sowie der leichte Sitz und ein Schulpferdeparcours geprüft. Die punktbesten Mannschaften<br />

qualifizieren sich für das Halbfinale, bei welchem zusätzlich auf fremden Pferden<br />

geritten werden muss (PFERD-AKTUELL, 2010).<br />

Ziel dieser seit 1998 erstmals ausgetragenen Initiative ist es, den Zugang für Reitinteressierte<br />

in den Reitsport langfristig zu sichern. Erwünschte Effekte sind, die Vereine und Betriebe zu<br />

motivieren, Schulpferde in ihr Angebot aufzunehmen und die Schulpferdeanzahl sowie das<br />

Schulpferdeangebot zu steigern, und die Ausbildungsqualität im Eingangsbereich zu verbessern.<br />

Durch die Schaffung von Maßstäben für korrekte Basisausbildung soll ein Qualitätsvergleich<br />

unter den Anbietern ermöglicht werden.<br />

Für die Absolvierung der Prüfungen wird die Rittigkeit zu einem wichtigen Kriterium, was<br />

eine Qualitätssteigerung darstellt und zusätzlich den Reitschüler in seiner Motivation fördern<br />

soll. Die Reitschüler können sich durch das Wettbewerbsangebot unter den Schulpferdereitern<br />

vergleichen, sodass die Steigerung der Motivation, sich aus- und fortzubilden, gefördert werden<br />

soll (DEUTSCHE REITERLICHE VEREINIGUNG, 2010).<br />

8


2.2.2.4. „Erwachsene im Pferdesport“<br />

Durch die demographische Entwicklung, die ab 1964 durch eine stark rückläufige Geburtenrate<br />

gekennzeichnet ist, stellte sich auch ein Rückgang der Zahlen im Kinder- und Jugendbereich,<br />

dem Nachwuchs, ein. Umso wichtiger sind die erwachsenen Reiter als Kunden. Der<br />

Grundgedanke dieser Initiative „Erwachsene im Reitsport“ ist es, erwachsene Seiten- und<br />

Wiedereinsteiger erfolgreich in bestehende Schulbetriebe integrieren zu können. Das Projekt<br />

wurde auf die Bedürfnisse und Wünsche der Zielgruppe „erwachsene Wiedereinsteiger“ ausgerichtet<br />

und als Pilotprojekt durchgeführt. Hierfür wurden zehn Vereine/Betriebe aus 43<br />

Bewerbungen ausgewählt, die die Aufgabe erhielten, über 12-14 Monate eine Wiedereinsteigergruppe<br />

Erwachsener mit ca. jeweils fünf Personen zu betreuen.<br />

Weitere Ziele waren die Analyse über die Eignung von Lehrpferden, über Besonderheiten in<br />

der Unterrichtserteilung, sowie über die Konsequenzen für Ausbilder und Betriebsleiter<br />

(DEUTSCHE REITERLICHE VEREINIGUNG, 2010).<br />

2.2.2.5. „Gesundheitssport“<br />

Das Qualitätssiegel „SPORT PRO GESUNDHEIT“ ist ein vom Deutschen Olympischen<br />

Sportbund (DOSB) und der Bundesärztekammer entwickeltes Zertifizierungsangebot, welches<br />

Bewegungsangebote im Präventionsbereich auszeichnet. Hiermit wird versucht, mit Hilfe<br />

des Pferdes und seiner Bewegungen sowie durch speziell ausgebildete Übungsleiter gesundheitliche<br />

Situationen von Erwachsenen zu verbessern (SPORT PRO GESUNDHEIT,<br />

2011). Ziel ist es, Schulbetriebe mit einem besonderem Angebot für die Zielgruppe Erwachsene<br />

sowie die Programme im Bereich der Bewegung und Gesunderhaltung hervorzuheben<br />

(DEUTSCHE REITERLICHE VEREINIGUNG, 2010).<br />

2.2.2.6. „Investition in die Zukunft“<br />

Das Projekt „Investition in die Zukunft“ (INVEST) ist ein Großprojekt der FN und der 17<br />

Landesverbände des Pferdesports. Es wurde 2007 ins Leben gerufen und endet voraussichtlich<br />

Ende 2013. INVEST hat das Ziel, die Mitgliedergewinnung und -bindung in den Ver-<br />

9


änden zu stärken und somit mittelfristig die Zukunft der Pferdesportvereine und Pferdebetriebe<br />

in Deutschland zu sichern. Das Projekt soll Pferdesportvereine und Pferdebetriebe bei<br />

dem Erkennen von Stärken und Schwächen sowie Chancen und Risiken, Ausbau von Kooperationsmöglichkeiten<br />

und Vereinsarbeit im örtlichen Umfeld sowie die Stärkung des Pferdesports<br />

allgemein fördern.<br />

Die hinter INVEST stehende Gesamtstrategie sieht vor, den Schulpferdebestand und -bedarf<br />

zu ermitteln und im Weiteren die Auslastung zu optimieren bzw. zu erhöhen, das Selbstverständnis<br />

der Ausbilder und deren Einbindung in die Mitgliederentwicklung zu verstärken<br />

bzw. zu erhöhen, die Vereine und Betriebe durch Information und das Aufzeigen von Möglichkeiten<br />

zu unterstützen, die Pferdebetriebe als Mitgliedsbetriebe ein- und anzubinden sowie<br />

das Image des Pferdesports weg vom Mädchensport hin zum „Erlebnis Pferdesport“ für jedes<br />

Alter zu erweitern (DEUTSCHE REITERLICHE VEREINIGUNG, 2010).<br />

2.2.2.7. „PM-Schulpferde-Management-Wettbewerb“<br />

Der PM-Schulpferde-Management-Wettbewerb, der sich an Vereine und Betriebe mit Schulbetrieb<br />

richtet, hat das Ziel, die besten, bereits erfolgreich praktizierten Schulpferde-<br />

Managementkonzepte zu finden und auszuzeichnen. Die Konzepte konnten zu folgenden<br />

Themen erstellt sein: Konzepte für besondere Zielgruppen, Konzepte für Kooperationen mit<br />

Schulen, Institutionen, Kommunen, anderen Reitvereinen oder Betrieben, Konzepte für Turniersport<br />

mit Schulpferden, Konzepte für die Einbeziehung der Mitglieder/Kunden in den<br />

Schulpferdebereich usw. (DEUTSCHE REITERLICHE VEREINIGUNG, 2010).<br />

2.2.2.8. PR-Aktivitäten<br />

Durch die Zusendung und Verteilung von Merkblättern, Broschüren etc. wird über die neuen<br />

Entwicklungen im breitensportlichen Bereich und die Bemühungen für die Unterstützung von<br />

Vereinen und Betrieben mit Schulpferden von Seiten der FN informiert (DEUTSCHE REI-<br />

TERLICHE VEREINIGUNG, 2010).<br />

10


2.2.2.9. Jugendförderprogramme<br />

Nach einer in Kassel angefertigten wissenschaftlichen Studie zum Thema „Jungen im Pferdesport“<br />

wurde der „Leitfaden für Ausbilder“ im Bereich Unterricht für Reitanfänger überarbeitet.<br />

In den Schulbetrieben finden immer wieder spezielle Aktionen für Jungen statt, die auf<br />

Antrag auch finanziell von der FN unterstützt werden können.<br />

Durch dieses gemeinsames Zukunftsprojekt mit dem Titel „Investition in die Zukunft: Jungs,<br />

Männer, Schulpferde, Schulsport“ soll auch der männliche Nachwuchs den Weg in den Pferdesport<br />

finden (DEUTSCHE REITERLICHE VEREINIGUNG, 2010).<br />

2.2.3. Sportentwicklungsbericht 2009<br />

Der Sportentwicklungsbericht Pferdesport (SEB 2009) beschäftigt sich ausschließlich mit der<br />

Situation der 7.681 Pferdesportvereine und 3.826 Pferdebetriebe in Deutschland.<br />

Ziel ist es, die Situation der organisierten Pferdesportvereine und -betriebe in Deutschland<br />

darzustellen, dadurch Argumentations- und Handlungswissen zu generieren und letztendlich<br />

Handlungsbedarf aufzuzeigen. Auf Grundlage des Sportentwicklungsberichts Pferdesport<br />

kann der organisierte Pferdesport die eigenen Verbands-, Vereins- und Betriebsentwicklungsprozesse<br />

gezielt hinterfragen und optimieren und dadurch eine nachhaltige Zukunftssicherung<br />

der Pferdesportvereine und -betriebe als Basis des organisierten Pferdesports in Deutschlands<br />

erreichen.<br />

Aus der Sicht des Finanzwesens sind die meisten Ausgaben der Pferdesportvereine den Bereichen<br />

Durchführung von Sportveranstaltungen, Unterhaltung der eigenen Anlage, Trainer,<br />

Ausbilder und Anschaffung von Schulpferden mit dazugehöriger Sportbekleidung oder Sportgeräten<br />

zuzuordnen. Die wichtigsten Einnahmequellen der Vereine sind die Mitgliedsbeiträge,<br />

denn nicht jeder Pferdesportverein profitiert von direkten Zuschüssen aus öffentlicher Hand.<br />

Weitere Finanzierungsmöglichkeiten wie Werbung und Sponsoring bleiben weitestgehend<br />

ungenutzt (DEUTSCHE REITERLICHE VEREINIGUNG, 2009).<br />

11


Laut SEB ist bei den Pferdesportvereinen die Anschaffung von Schulpferden einer der größten<br />

Ausgabenbereiche, jedoch wird weder bei Pferdesportvereinen noch bei Pferdebetrieben<br />

der Schulbetrieb als einer der höchsten Einnahmequellen genannt. Es wird daher vermutet,<br />

dass der Schulbetrieb bei den meisten Reitsportvereinen und -betrieben wenig rentabel ist.<br />

Die durchschnittlichen Kosten einer Reitstunden betragen in Reitsportvereinen für Kinder 10<br />

€, für Jugendliche 11 € und für Erwachsene 12 €. Etwas höher sind die durchschnittlichen<br />

Kosten einer Reitstunde in den Pferdebetrieben: 13 € für Kinder, 14 € für Jugendliche und 16<br />

€ für Erwachsene.<br />

Für hochwertige Reitstunden sind auch dementsprechende Schulpferde und -ponys notwendig,<br />

denn nur so kann die Grundlage für eine gute und sichere Ausbildung der Neueinsteiger<br />

und Pferdesportler gewährleistet werden. In über 57 Prozent der Pferdesportvereine und 72<br />

Prozent der organisierten Pferdebetriebe sind Schulpferde im Einsatz. Deutschlandweit werden<br />

rund 66.000 Schulpferde in 4.400 Vereinen und 2.750 Pferdebetrieben zur Verfügung<br />

gestellt. Von den 35.300 Schulpferden in Vereinen sind 18.000 in Vereins- und 15.000 in Privatbesitz,<br />

der Rest wird durch andere Besitzverhältnisse für den Schulbetrieb zur Verfügung<br />

gestellt. 30.500 Schulpferde sind in Pferdebetrieben organisiert, wobei sich davon 26.000 in<br />

Betriebs- und nur 3.700 in Privatbesitz oder anderen Besitzverhältnissen befinden.<br />

55 Prozent der Pferdesportvereine mit Schulbetrieb, also 2.400 Vereine, haben eine Warteliste.<br />

Bei den Pferdebetrieben haben 1.100, immerhin 30 Prozent, eine Warteliste für Pferdesportinteressierte,<br />

die im Durchschnitt vier Monate beträgt.<br />

Mit 97,5 Prozent, was rund 7.500 Vereinen entspricht, haben fast alle Pferdesportvereine in<br />

Deutschland Mitglieder im Alter bis 18 Jahren. Ähnlich hoch ist der Prozentsatz von 81,5<br />

Prozent bei Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahren in den organisierten Pferdebetrieben. Die<br />

sehr hohe Zahl von Pferdesportvereinen und Pferdebetrieben mit Kindern und Jugendlichen<br />

als Kunden lässt sich nicht nur durch das allgemeine Interesse dieser Altersgruppe am Pferd<br />

erklären, sondern auch aufgrund der gemeinsamen Angebotserstellung mit Schulen. Immerhin<br />

rund ein Viertel der Pferdesportvereine und Pferdebetriebe kooperieren mit Schulen. Im Vergleich<br />

zu anderen Sportvereinen sind die deutschen Reitsportvereine in diesem Kooperationsbereich<br />

überdurchschnittlich aktiv. Auch in Kooperationen mit Kindergärten bzw. Kinderta-<br />

12


gesstätten befinden sich die Pferdesportvereine mit 16 Prozent und die Pferdebetriebe mit 23<br />

Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Speziell genannt werden auch Angebote der Gesundheitsförderung<br />

und Prävention bei 1300 Vereinen und 900 Betrieben, sowie im Bereich der<br />

Therapie bei rund 1700 Vereinen und 800 Betrieben (DEUTSCHE REITERLICHE VEREI-<br />

NIGUNG, 2009).<br />

Insgesamt gibt es in Deutschland rund 7681 Pferdesportvereine und 3826 organisierte Pferdebetriebe.<br />

Aktuell stehen viele dieser Vereine und Betrieb vielfältigen Herausforderungen gegenüber<br />

und stellen sich der Wirtschafts- und Finanzkrise, dem demografischen Wandel, der<br />

Migration, dem Wertewandel und weiteren Problemen. So hat sich ausgehend vom Sportentwicklungsbericht<br />

2007/2008 die Anzahl der Pferdesportvereine, die ein existentiell bedrohendes<br />

Problem aufweisen, um 123 Prozent auf 2.300 Vereine deutlich erhöht. Genannte Gründe,<br />

für die aus dem Sportentwicklungsbericht resultierenden Zahlen, sind v.a. die fehlende Bindung<br />

und Gewinnung von ehrenamtlichen Funktionsträgern, die finanzielle Situation des Vereins<br />

sowie die Kosten des Wettkampfbetriebs. Ähnlich wie bei den Pferdesportvereinen ist die<br />

Situation der Pferdebetriebe. Denn ein Viertel, rund 1000 Pferdebetriebe haben ebenfalls<br />

Probleme, die ihre Existenz bedrohen. Dabei sind die angegebenen Gründe v.a. die zeitliche<br />

Auswirkung der Ganztagesschulen auf den Trainingsbetrieb, die Anzahl an Gesetzen, Verordnungen<br />

und Vorschriften sowie die finanzielle Situation und die Erreichbarkeit des Betriebes<br />

mit öffentlichen Verkehrsmitteln.<br />

Zukünftig relevant für die Pferdesportvereine sollen die Beibehaltung und Erweiterung des<br />

Angebots, die Nachwuchsförderung, die Sanierung, der Ausbau und Bau von Anlagen, die<br />

Gewinnung und Bindung von Ehrenamtlichen sowie die Bindung und Gewinnung von Mitgliedern<br />

sein (DEUTSCHE REITERLICHE VEREINIGUNG, 2009).<br />

2.2.4. Vorreiter-Deutschland<br />

Mit Beginn des Jahres 2010 wurde eine neue Initiative unter den Namen „Vorreiter Deutschland“<br />

durch die Abteilung Breitensport der Deutschen Reiterlichen Vereinigung e.V. ins Leben<br />

gerufen und als Internetplattform zur Verfügung gestellt. Grundlage dieser Initiative ist<br />

das bereits erwähnte Projekt „Investition in die Zukunft“ (siehe 2.2.2.6).<br />

13


Ziel ist neben der Mitgliedergewinnung die Stärkung der Rolle der Schulpferde. Dies erfolgt<br />

durch eine umfassende Vereins- und Betriebsberatung. Besonders für Reitsportvereine und<br />

Pferdebetriebe mit Schulbetrieb gibt es ein Schulpferdeberatungsprogramm. Dabei wird der<br />

Schulbetrieb individuell analysiert und beraten. Es werden ein Kalkulationsschema erstellt<br />

und notwendige Investitionen sowie Maßnahmen entwickelt, um für den Auf- oder Ausbau<br />

des Schulpferdebestandes Planungshilfen zu bieten.<br />

Darüber hinaus werden spezielle Seminar- und Weiterbildungsangebote sowie Fachbroschüren<br />

mit zukunftsweisenden und praxiserprobten Konzepten für Vereine und Betriebe angeboten.<br />

Über aktuelle Entwicklungen und Neuigkeiten der Initiative Vorreiter informiert außerdem<br />

ein regelmäßiger E-Mail-Newsletter. Des Weiteren sind ein Erfahrungsaustausch von<br />

Ausbildern, Fachkräften sowie eine persönliche Beratung möglich (VORREITER-<br />

DEUTSCHLAND, 2010).<br />

2.3. Erfolgsfaktoren<br />

Das Ziel dieser Arbeit ist die Analyse der Erfolgsfaktoren von Reitsportvereinen und Reitbetrieben<br />

mit einem Schulpferdeunterrichtsangebot. Als Erfolgsfaktoren werden diskutiert:<br />

- der Standort,<br />

- die Anlage,<br />

- das Schulpferd als solches (z.B. Qualität, Alter, Ausbildung),<br />

- das Angebot für die Zielgruppen,<br />

- das Marketing sowie<br />

- das Management und die Organisation der Reitsportvereine und Reitbetriebe.<br />

Die Markt- oder branchenspezifische Erfolgsfaktoren sollen Unterschiede im Erfolg zwischen<br />

verschiedenen Unternehmen klären.<br />

2.3.1. Standort<br />

Auf jeden Punkt der Erdoberfläche wirkt eine Vielzahl verschiedenster Einflussgrößen – physische,<br />

ökonomische, politische, kulturelle usw. –, die die Entwicklung des zu gründenden<br />

14


Betriebes entscheidend positiv oder negativ steuern. Solche Einflussgrößen nennt man Standortfaktoren<br />

(BRÜCHER, 1982).<br />

Laut Fachliteratur bestimmen die Infrastruktur des Einzugsbereiches und die Verkehrslage<br />

des Betriebes auch in der heutigen mobilen Zeit weitgehend die Voraussetzungen für den<br />

wirtschaftlichen Erfolg des jeweiligen Betriebes / Vereins. Die Infrastruktur des Einzugsbereiches<br />

(Groß-, Mittel- oder Kleinstadt, Kurort, ländliche Abgeschiedenheit, Industrie, Gewerbe<br />

oder Landwirtschaft, Bevölkerungsdichte und -schichtung, Verkehrserschließung,<br />

kommunale Einrichtungen für Kultur usw.) gibt wichtige Anhaltspunkte, um die Nachfrage zu<br />

ermitteln, wodurch wiederum wirtschaftlicher Erfolg prognostiziert werden kann. Die Verkehrslage<br />

des Betriebes, seine Anbindung an gut ausgebaute öffentliche Straßen und an das<br />

öffentliche Nahverkehrsnetz ist insbesondere für jene Unternehmen wichtig, die ihr Angebot<br />

an die breite Bevölkerung und v.a. auch an Jugendliche richten. Gleichzeitig sollte auch ein<br />

möglichst gefahrloser Zugang vom Reitbetrieb zum Ausreitgelände bestehen, vorausgesetzt es<br />

werden Ausritte angeboten (DEUTSCHE REITERLICHE VEREINIGUNG, 2008).<br />

Aus Sicht des Kunden, dem Reitschüler bzw. dessen Eltern, wird der Anfahrtsweg als ein<br />

besonderes Auswahlkriterium genannt. Denn oft stellt sich die Frage wer Zeit hat, das Kind<br />

zu Reitstunde zu fahren oder ob es selbst mit dem Fahrrad sicher den Stall erreichen kann<br />

(GARO, 2004).<br />

2.3.2. Anlage<br />

Eine geeignete Anlage ist eine von mehreren Voraussetzungen, um gute Ausbildungsbedingungen<br />

für guten Schulunterricht zu schaffen. Wichtig für den Reitunterricht ist ein pferdegerechter<br />

Boden. Halle und offener Platz sollten die Mindestmaße von 20x40 Metern haben und<br />

sauber und gepflegt sein: ein ausgetretener Hufschlag, zu tiefer Boden oder gar Löcher und<br />

Steine sind eine Gefahr für Pferde und Reiter. Auch der Zustand der übrigen Anlage, wie Stallungen,<br />

Longierhalle oder Longierzirkel, Weideflächen und Paddocks gehören zu Gesamtbild<br />

der Anlage. Die Einzäunung von Weiden und Paddocks muss stabil, verletzungssicher, hoch<br />

genug mit geeignet festem Material und gut sichtbar sein. Weideflächen sollten den Schulpferden<br />

auch zur Verfügung stehen, um eine artgerechte Haltung zu ermöglichen.<br />

15


Große, saubere, helle und aufgeräumte Verkehrswege innerhalb der Anlage wirken sich nicht<br />

nur positiv auf das äußere Erscheinungsbild aus Sicht des Kunden aus, sondern sind auch<br />

ausschlaggebend für die Sicherheit aller Beteiligten (DEUTSCHE REITERLICHE VEREI-<br />

NIGUNG, 2004).<br />

2.3.3. Schulpferd<br />

Schulpferde sind entscheidend, damit neue Menschen zum und vor allem auf das Pferd finden.<br />

An das Schulpferd sind viele Anforderungen zu stellen. Es muss gesund, belastungsfähig,<br />

aufmerksam, gehorsam, nervenstark, gutmütig sein und ruhig bleiben, dabei gleichzeitig<br />

jedoch genug Temperament aufweisen, um eventuell mehreren Reitschülern im Laufe des<br />

Arbeitstages gerecht zu werden.<br />

Schulpferde werden für die Grundausbildung und für das Voltigieren benötigt; erwünscht sind<br />

auch einzelne Lehrpferde, die höheren Ansprüchen genügen und für den Turniereinsatz im<br />

Dressur- und Springsport innerhalb der Klassen E oder A in Betracht kommen. Auch sind<br />

verschiedene Ausbildungsniveaus der Pferde wichtig, um den Lernfortschritt der Schüler fördern<br />

zu können und gegebenenfalls eine erfolgreiche Absolvierung von Abzeichen, Lizenzen,<br />

Lehrgängen usw. zu ermöglichen (DEUTSCHE REITERLICHE VEREINIGUNG, 2008).<br />

Idealerweise haben diese Schulpferde die gleichen Grundeigenschaften, welche für das Reitpferd<br />

ausschlaggebend sind wie Takt, Losgelassenheit und Anlehnung. Diese Punkte bilden<br />

die Basis für ein harmonisches Reiten und dienen gleichzeitig der Gesunderhaltung des Pferdes<br />

(DEUTSCHE REITERLICHE VEREINIGUNG, 2002).<br />

Um jedem Kunden gerecht zu werden, sollte ein Schulbetrieb Pferde mit unterschiedlichem<br />

Temperament und Kaliber sowie unterschiedlicher Größe haben, denn nicht jedes Pferd passt<br />

zu jedem Reiter. So bevorzugen meist Kinder und ängstliche Reiter kleine und sehr ruhige<br />

Pferde, wogegen für Erwachsene und schwerere Reiter das Pferd ein größeres Gewicht tragen<br />

können muss. Für den Einsteiger sollte das Pferd ein ruhiges, gleichmäßiges und angenehmes<br />

16


Bewegungsgefühl vermitteln. Aus diesem Grund sind für den Anfang Pferde mit flachläufigen<br />

Bewegungsabläufen erwünscht, da diese es dem Reitanfänger leichter machen, sich an die<br />

Bewegungen des Pferderückens v.a. im Trab und Galopp zu gewöhnen, wodurch sich der<br />

Reiter schneller wohl fühlt als bei einem stark schwingenden oder zu wuchtig gehenden Pferd<br />

(DEUTSCHE REITERLICHE VEREINIGUNG, 2007).<br />

Betrachtet man das überraschend deutliche Ergebnis der 2001 von der FN in Auftrag gegebenen<br />

Marktanalyse, haben rund 90 Prozent aller aktiven Mitglieder und Nichtmitglieder schon<br />

einmal ein Schulpferd geritten und dabei deutlich die Qualität dieser Pferde bemängelt (IP-<br />

SOS/FN 2001). Für den Reitschüler ist neben dem Gehorsam und dem unkomplizierten Umgang<br />

auch die Rittigkeit ein wichtiges Qualitätsmerkmal. In der Praxis wird die Rittigkeit oft<br />

unterschätzt, denn sie ist nicht nur für die Freude des Reiters und dessen Fortschritt notwendig,<br />

sondern auch für den physiologischen Muskelaufbau des Pferdes ausschlaggebend. Um<br />

die Rittigkeit der Schulpferde zu verbessern, gibt es verschiedene Methoden. Neben dem abwechslungsreichen<br />

Einsatz, der Vermeidung von Überforderung und Korrekturreiten kann<br />

auch die so genannte „Zweisprachige Schulung“ der Lehrpferde eingesetzt werden. Dabei<br />

reagiert das Pferd nicht nur auf Gewichts-, Schenkel- und Zügelhilfen, sondern auch auf die<br />

Stimmhilfen des Ausbilders oder des Reitschülers. Ein positiver Effekt neben dem Erhalt der<br />

Sensibilität ist, dass dadurch Gefahrensituationen gemindert werden können. Ein weiterer<br />

Vorteil ist, dass das Korrekturreiten weniger notwendig wird, denn oft ist dies bei hoher Auslastung<br />

kaum möglich. Des Weiteren sollte das Schulpferd so ausgebildet sein, dass das Erlernen<br />

des korrekten, losgelassenen Reitens möglich ist. Hinter Zuverlässigkeit und leichtem<br />

Handling steht immer auch eine vielseitige Ausbildung. Denn das Pferd wird nicht nur in der<br />

Reithalle geritten, sondern auch auf dem Außenplatz und im Gelände. Da die meisten Breitensportler<br />

sich Ausritte wünschen, ist die absolute Verlässlichkeit auch im Straßenverkehr gefordert<br />

(DEUTSCHE REITERLICHE VEREINIGUNG, 2007).<br />

Als wertbestimmende Faktoren eines Schulpferdes werden angegeben: Gesundheit, gutmütige<br />

und ausgeglichene Charaktereigenschaften, Alter, Geschlecht, Rassezugehörigkeit und Abstammung,<br />

Reiteigenschaften, erbrachte Leistungen, Exterieur, Farbe und Grundgangarten.<br />

Auf dem Münchner Pferdemarkt wurden diese Pferde in der Preisklasse von 600 bis 4.500 €<br />

gehandelt (PICK, 2009).<br />

17


2.3.4. Angebot/Zielgruppe<br />

Die Zielgruppen sind am Reitsport interessierte Menschen jeden Alters aus der Region des<br />

jeweiligen Vereins bzw. Betriebes. Wird die Angebotspalette und das gesamte Handeln des<br />

Schulbetriebes auf diese Zielgruppe ausgerichtet, spricht man von „Zielgruppenorientierten<br />

Handeln“ (DEUTSCHE REITERLICHE VEREINIGUNG, 2008). Zielgruppenspezifische<br />

Konzepte sind beispielsweise Angebote für Kinder und Jugendliche, Späteinsteiger und Senioren,<br />

Geländeausbildung, Gesundheitssport, Therapeutisches Reiten usw. (DEUTSCHE<br />

REITERLICHE VEREINIGUNG, 2007). Weitere Angebote sind: Voltigierunterricht, Anfängerunterricht<br />

an der Longe, Anfängerstunden, Aufbaugruppen, Fortgeschrittenengruppen,<br />

Talentgruppen, Leistungsgruppen für Turnierteilnehmer, Interessensgruppen wie Hausfrauen-,<br />

Alt-Herren-, Jagdreiter-, Quadrillenreitergruppen usw. sowie Einzelunterricht (DEUTSCHE<br />

REITERLICHE VEREINIGUNG, 2008). Daneben können Theorieunterricht, Videoanalyse,<br />

Lehrfilmseminare etc. in die Angebotspalette aufgenommen werden (DEUTSCHE REITER-<br />

LICHE VEREINIGUNG, 2007). Darüber hinaus gibt es erfolgreiche Spezialisierungen in der<br />

Praxis, wie z.B. die auf die klassische Dressur gerichtete Egon-von-Neindorff-Schule in Karlsruhe<br />

oder die verschiedenen Landesreitschulen, welche sich mit ihrem Angebot vorrangig<br />

auf Kurs-, Lizenzen- und Abzeichenprüfungen richten.<br />

Es gibt Reitbetriebe unterschiedlichster Ausrichtung; von Ausbildungsställen mit Schulpferden<br />

in der klassisch-deutschen Reitlehre, klassisch-barocken Reitlehre, Westernreiten, Isländerreitschulen<br />

bis hin zu reinen Ausreit- und Ferienbetrieben (GILBERT, 2006). Die Auswahl<br />

des passenden Schulbetriebes ist sehr wichtig für den Kunden. Der Einsteiger will vor allem<br />

wissen was Einzel-, Longen-, und Gruppenstunden kosten und ob zusätzliche Kosten wie<br />

Aufnahmegebühr, ein Vereinsvertrag, Zuschläge für die Benutzung der Anlage ein Pflege-,<br />

Sattelgeld anfallen. Oftmals erleichtert einem Anfänger die Entscheidung auch eine Schnupperstunde<br />

(DEUTSCHE REITERLICHE VEREINIGUNG, 2004).<br />

Zum Reiten lernen gehört auch, den Umgang mit den Pferden zu trainieren. Das Erlernen des<br />

Umgangs bezieht sich auf das Putzen, Führen, Aufsatteln, Aufzäumen und abschließende<br />

Versorgen der Pferde. Viele Reitschulen bieten deshalb theoretischen Unterricht an und vergeben<br />

Pflegepferde (GILBERT, 2006). Für den fortgeschrittenen Reiter ist das Angebot einer<br />

Reitbeteiligung sinnvoll, denn dadurch kann ein intensiveres Training und das Zusammenfin-<br />

18


den mit dem Partner Pferd ermöglicht werden (DEUTSCHE REITERLICHE VEREINI-<br />

GUNG, 2004).<br />

2.3.5. Marketing<br />

Der Schulbetrieb der Reitsportvereine und Pferdebetriebe ist als Dienstleister zu sehen, da der<br />

Verkauf von Dienstleistungen in Form von Reitstunden und somit der Service am Kunden im<br />

Vordergrund steht (DEUTSCHE REITERLICHE VEREINIGUNG, 2008). Das Marketing<br />

inkludiert die Marktanalyse, Marketingplanung, Marketing-Mix und organisatorische Verankerung<br />

sowie Marketingkontrolle.<br />

Bei der Markanalyse ist v.a. die Informationsbeschaffung über den bestehenden Markt wichtig.<br />

Z.B. ist die Befragung der Kunden eine sinnvolle Form, um an Informationen zu deren<br />

Verhalten und Wünschen zu gelangen. Dabei kann der Kunde auch seine Einschätzung und<br />

Kritik äußern. Bei einer Kundenbedarfsanalyse könnte u.a. erörtert werden, welche Leistungen<br />

der Kunde in Anspruch nimmt, bis zu welchem Preis der Kunde bereit ist für die angebotene<br />

Leistung zu zahlen, wie viel Zeit der Kunde für das Reiten aufwenden kann usw.<br />

Wichtige Daten können auch durch die Mitbewerberanalyse gewonnen werden. Hier ist v.a.<br />

die Konkurrenz im Einzugsgebiet von etwa 30 bis 40 Autominuten zu untersuchen. Relevante<br />

Informationen über die Größe des Schulbetriebes, die Auslastung, die Reitanlage, die Verkehrsanbindung,<br />

die Kunden- und Preisstruktur wie auch die Qualifikation der Schulpferde<br />

und des Reitlehrers können z.B. das eigene Angebot und Preisleistungsverhältnis determinieren.<br />

Gleichzeitig ist eine eigene Betriebsanalyse empfehlenswert, damit eigene Stärken und<br />

Schwächen des Schulbetriebs im jeweiligen Verein oder Betrieb ermittelt werden können.<br />

Die Marketingplanung wird in die operative und strategische Marketingplanung unterschieden.<br />

Nachdem die Absatzchancen analysiert wurden, können die Zielgruppe sowie das Marketingziel<br />

bestimmt werden. So macht z.B. ein Ferienausreitbetrieb dort Sinn, wo der demensprechende<br />

Absatzmarkt, d.h. ein Touristik- und Urlaubsgebiet, vorhanden ist.<br />

19


Durch den Marketing-Mix werden verschiedene Marketinginstrumente, wie Werbung, Qualität,<br />

Dienstleistung und Preis miteinander kombiniert. Die Angebotspalette sollte auf die jeweilige<br />

Zielgruppe abgestimmt, das Preis-Leistungsverhältnis für den Kunden transparent und<br />

nachvollziehbar sein. Als langfristige, strategische Zielsetzung muss festgelegt werden, ob der<br />

Schulbetrieb eher in Richtung Qualität oder Quantität ausgerichtet werden soll. Eine besondere<br />

Rolle hierbei stellt die Kompetenz der Schulbetriebsinhaber bzw. Reitlehrer dar. Das Personal<br />

sollte neben dem Schulpferd eine Stärke des Schulbetriebes sein, denn der persönliche<br />

Kontakt zum Kunden ist besonders wichtig, da alle Mitarbeiter des Schulbetriebes Repräsentanten<br />

und Verkäufer einer Dienstleistung sind und einen entscheidenden Teil für die Kundenzufriedenheit<br />

beitragen (DEUTSCHE REITERLICHE VEREINIGUNG, 2008). So sollte<br />

z.B. bei einem Kinderferienhof der Reitlehrer neben der fachlichen Qualifikation auch mit<br />

Kindern kompetent und freundlich umgehen können (GILBERT, 2006).<br />

Oft genutzte Formen von Werbung sind Zeitungsinserate, Werbebriefe, Werbeveranstaltungen<br />

wie Weihnachtsreiten oder Vereinsturniere, Prospekte und die Homepage im Internet<br />

(DEUTSCHE REITERLICHE VEREINIGUNG, 2008). Allerdings ergab die Marktanalyse<br />

der FN, dass die meisten Pferdesportler vorrangig durch ihr Umfeld – Familie, Verwandte,<br />

Freunde und Bekannte – zum Reitsport kommen. Gerade im Bereich Marketing und des darauf<br />

abgestimmten Managements ist auf diese Tatsache zu achten. So können sich Angebot<br />

wie Familienrabatte, „Bring a Friend“-Modelle durchaus lohnen (IPSOS/FN 2001). Die Neukundengewinnung,<br />

Registrierung der Anfragen, Feststellung der Kundenzufriedenheit und<br />

regelmäßige Soll-Ist-Vergleiche bezüglich der Auslastung sind Möglichkeiten der Marketingkontrolle<br />

innerhalb des Schulbetriebs (DEUTSCHE REITERLICHE VEREINIGUNG, 2008).<br />

2.3.6. Management/Organisation<br />

Zur Gestaltung und Steuerung des finanzwirtschaftlichen Umsatzprozesses des Unternehmens<br />

bzw. der damit zusammenhängenden vielfältigen Einzelprozesse wird der übergeordnete<br />

Funktionsbereich der Unternehmensführung, auch Management genannt, benötigt<br />

(DOMSCHKE, SCHOLL, 2003). Management wird auch oft als Synonym für Personalführung<br />

genutzt (SCHIERENBECK, 2000). Als Unternehmenspolitik wird die Gesamtheit der<br />

Festlegungen bezeichnet, die die Ziele des Unternehmens sowie sein Verhalten nach innen<br />

20


und außen langfristig determinieren. Die Formulierung und dauerhafte Durchsetzung der Unternehmenspolitik<br />

sind Aufgaben des strategischen Managements (DOMSCHKE, SCHOLL,<br />

2003).<br />

Das strategische Management beschäftigt sich mit der Entwicklung, Planung und Umsetzung<br />

von Zielen und strategischen Hauptstoßrichtungen. Es zielt darauf ab, den Bestand und die<br />

Rentabilität des Unternehmens dauerhaft zu gewährleisten. Das Ziel der strategischen Planung<br />

besteht darin, zukünftige Strategien so festzulegen, dass durch die Ausnutzung der unternehmerspezifischen<br />

Stärken unter Beachtung der prognostizierten Entwicklung von Umweltbedingungen<br />

Wettbewerbsvorteile für das Unternehmen entstehen. Unter Zuhilfenahme bestimmter<br />

Instrumente und Methoden werden auf Grundlage der gegenwärtigen Situation sowie<br />

der Einschätzung der zukünftigen Entwicklungen, die strategischen Hauptstoßrichtungen<br />

für die einzelne Geschäftsfelder des Unternehmens entwickelt. Es geht dabei v.a. um den<br />

Aufbau, die Pflege und Nutzung der strategischen Erfolgsposition, welche auch unter dem<br />

Terminus Alleinstellungstellungmerkmal bekannt ist. Strategische Erfolgspositionen sind die<br />

einzigartige Fähigkeit einer Unternehmung, auch in gesättigten Märkten längerfristig überdurchschnittliche<br />

Ergebnisse zu erzielen. Diese sind von der Konkurrenz nicht zu kopieren.<br />

Als Voraussetzungen um Alleinstellungsmerkmale aufzubauen, sind so genannte strategische<br />

Erfolgsfaktoren notwendig, welche das Potential des Unternehmens, bzw. Schulbetriebes darstellt.<br />

Die Kernkompetenz ist v.a. das kollektive Wissen, welches einen hohen Lernaufwand<br />

voraussetzt. Durch die Schaffung von wettbewerbsfähigen Ressourcen kann ein Kompetenzvorsprung<br />

erreicht werden (KUTTNER-RAAZ, 2009). Dies bezieht sich in einem Schulbetrieb<br />

v.a. auf die Faktoren Qualität der Schulpferde, Kompetenz der Reitlehrer, geeignete<br />

Reitanlage und kundenorientiertes Angebot. Jeder Verein und Pferdebetrieb kann sich fragen,<br />

ob der Schulbetrieb erfolgreich gegenüber den Mitbewerbern, also wie effizient dieser ist. Es<br />

wird hinterfragt, wie gut die Leistungsfähigkeit, d.h. wie hoch die Wirtschaftlichkeit des<br />

Schulbetriebes ist. Dabei sind die unter Marketing genannten Mitbewerberanalysen, Kundenbedarfs-,<br />

Unternehmens- und Umweltanalysen nutzbar. Aus den Ergebnissen solcher Analysen<br />

kann auch erörtert werden, wie effektiv die Ziele mit dem derzeitigen Schulbetrieb erreicht<br />

werden. Für die Umsetzung der Ziele ist eine Organisation des Schulbetriebs notwendig.<br />

21


Ein in vielen Reitställen organisatorisches Problem ist die Unterrichtsplanung unter Berücksichtigung<br />

des vorhandenen Umfeldes. So kann in Pferdebetrieben der Anteil der Privatpferde<br />

einen großen Anteil der eingestellten Pferde ausmachen. Besonders in nassen und kalten Jahreszeiten<br />

muss bei einer einzigen Halle für alle Beteiligten eine Kompromisslösung gefunden<br />

werden, da es sonst, je nach Anzahl der Pferde, zu einer Überbelegung der Halle kommen<br />

kann. Hier sind meistens klare Vereinbarung wie fixe Nutzungszeiten der Hallenbelegung<br />

durch Schulbetrieb, Longeneinheiten, Privatreiter oder für die Jungpferdeausbildung notwendig.<br />

Die Organisation der Unterrichtserteilung und des Schulpferdeeinsatzes sollte sehr gut<br />

geplant sein, um Überbelastung der Pferde zu verhindern und um die Wirtschaftlichkeit sowie<br />

Kundenzufriedenheit garantieren zu können (DEUTSCHE REITERLICHE VEREINIGUNG,<br />

2008).<br />

In der Literatur wird die Auslastung eines Schulpferdes pro Tag mit drei Unterrichtsstunden<br />

empfohlen, damit das Pferd kostendeckend eingesetzt werden kann ohne es zu Überlasten. In<br />

der ersten Stunde erwirtschaftet das Pferd den eigenen Unterhalt, in der Zweiten das Gehalt<br />

des Reitlehrers und in der Dritten allgemeine Kosten, Ausfall und Amortisation (DEUTSCHE<br />

REITERLICHE VEREINIGUNG, 2008). Die Kosten eines Schulpferdes pro Stunde werden<br />

beispielsweise bei einer Auslastung von 800 oder 550 jährlichen Einsatzstunden mit 4,40 €<br />

bzw. 6,41 € angegeben (LÖBBING, 2003). Die Vollkosten werden (z.B. bei fünf Schulpferden<br />

und 30 Pensionspferdeplätzen) für ein Schulpferd bei einer jährlichen Auslastung von 600<br />

Reitstunden auf 13,35 € pro Reitstunde beziffert. Bei 480 jährlichen Reitstunden betragen die<br />

Vollkosten einer Reitstunde 16,68 (DEUTSCHE REITERLICHE VEREINIGUNG, 2008).<br />

Die Vollkostenberechnung geht aus folgender Abbildung hervor:<br />

22


Abb.: 1 (DEUTSCHE REITERLICHE VEREINIGUNG 2008)<br />

Je größer der Schulpferdebestand, desto wirtschaftlicher ist der Betrieb, vorausgesetzt, die<br />

Pferde werden entsprechend ausgelastet. Wenn ein Schulpferd überlastet wird, können neben<br />

den Tierarztkosten auch die Ausfallkosten hinzugerechnet werden. Um das Risiko der Überbelastung<br />

zu minimieren, sollten die Schulpferde gezielt abwechslungsreich im Reitunterricht<br />

eingesetzt werden, z.B. nach einer Anfängerstunde eine Leistungsstunde und anschließend<br />

eine Einzel-Longenstunde oder einen Ausritt. Außerdem sollte ein Schulpferd maximal vier<br />

Reitstunden absolvieren und auch täglich Koppel- oder Weideausgang genießen können, damit<br />

das sich mental und physisch entspannen kann (DEUTSCHE REITERLICHE VEREINI-<br />

GUNG, 2008).<br />

Um eine größtmögliche Kundenzufriedenheit zu erreichen, sollte monotoner Einheitsunterricht<br />

vermieden werden durch die Unterrichtsplanung mit verschiedenen Unterrichtsinhalten.<br />

Um auf Dauer für den Schüler eine gute, interessante und effektive Ausbildung anbieten zu<br />

23


können ist es notwendig, den Unterricht je nach Alter-, Leistungs- und Interessengruppen zu<br />

gliedern.<br />

Bei der Unterrichtsplanung muss auch auf die individuelle betriebliche Struktur geachtet werden.<br />

Dabei ist vorrangig auf die Unfallverhütung zu achten. Aus diesem Grund sollte auch der<br />

Unterricht im Gelände gut geplant sein. Die Schüler sollten sich auf einem sicheren Niveau<br />

befinden und die Schulpferde absolut brav, verlässlich und geländesicher sein. Des Weiteren<br />

sollten die Ausreitgruppen eingeteilt werden und die Wege vor dem Ausritt vom Reitlehrer<br />

genau geprüft worden sein. Besondere Veranstaltungen erfordern zwar einen hohen Organisationsaufwand<br />

aller Beteiligten, dienen aber neben der Motivation für die Reitschüler auch als<br />

Werbung für den Schulbetrieb (DEUTSCHE REITERLICHE VEREINIGUNG, 2008).<br />

24


3. Material und Methode<br />

Für die vorliegende Bachelorarbeit wurden anhand einer Onlineumfrage verschiedene Erfolgsfaktoren<br />

von Schulbetrieben abgefragt und analysiert. Die Daten aus den Fragebögen<br />

wurden in zahlenkodierter Form erfasst und mit einem Statistikprogramm (Matlap, Fa. Mathworks,<br />

Ismaning) hinsichtlich der Häufigkeit analysiert. Unterschiede zwischen Gruppen<br />

wurden mittels Chiquadrat-Tests untersucht. Aus datenschutzrechtlichen Gründen konnten<br />

keine Fragen über Ergebnisse aus Gewinn- und Verlustrechnung, Höhe der Über- und Unterdeckung,<br />

sowie Finanzsummen gestellt werden.<br />

Der Erfolg eines Schulbetriebes soll in dieser Arbeit durch die Faktoren Standort, Anlage,<br />

Schulpferd, Angebot und Zielgruppe, Marketing, Management und Organisation untersucht<br />

werden. Eine persönliche Einschätzung des wirtschaftlichen Erfolges des Schulbetriebes der<br />

Befragten ist in der abschließenden Frage 39 dargestellt. Die Befragung erfolgte als anonyme<br />

Umfrage mittels eines auf einem Server (www.onlineumfragen.com) abgelegten Fragebogens<br />

(siehe 3.1.1.). Um den Onlinefragbogen möglichst einfach und ansprechend zu gestalten,<br />

wurde darauf geachtet, dass bei bestimmten Antworten die nachfolgenden Fragen automatisch<br />

übersprungen wurden. Dies war der Fall bei Frage 9 sowie 31. Insgesamt wurden 855 Fragebögen<br />

per Email verschickt. Jeder Teilnehmer wurde vorab über eine Internetrecherche auf<br />

seine Tauglichkeit recherchiert. Tauglich war ein Schulbetrieb dann, wenn dieser zu dem<br />

Zeitpunkt der Recherche einen laufenden Schulbetrieb hatte. Alle bei dieser Recherche eruierten<br />

Schulbetriebe wurden kontaktiert.<br />

25


3.1. Fragebogen<br />

Erfolgsfaktoren für Vereine & Reitbetriebe mit Schulbetrieb<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

mein Name ist Stefan <strong>Seyfarth</strong> und studiere <strong>Pferdewissenschaften</strong> an der Vet.-Med. Universität<br />

Wien.<br />

In Zusammenarbeit mit Rechtsanwalt Dr. Brückner und dem Graf-Lehndorff-Institut für <strong>Pferdewissenschaften</strong><br />

in Neustadt-Dosse arbeite ich gerade an meiner Abschlussarbeit welche das Thema "Erfolgsfaktoren<br />

für Schulbetrieb im Vergleich von Vereinen und Pferdebetrieben mit Schulbetrieb in<br />

städtisch und ländlich geprägten Regionen" trägt.<br />

Aus diesem Grund führe ich eine Onlineumfrage durch.<br />

Ihre Angaben zur Befragung werden selbstverständlich streng vertraulich und der gesetzlichen Bestimmungen<br />

zum Datenschutz entsprechend behandelt, sowie nur in anonymisierter Form (ohne<br />

Name und Adresse) ausgewertet. Somit können auch keine Rückschlüsse von den Ergebnissen auf die<br />

einzelnen Vereine/Betriebe gezogen werden.<br />

Als Dankeschön haben Sie am Ende der Befragung die Möglichkeit, sich die Ergebnisse zukommen zu<br />

lassen.<br />

Wenn Sie keine Informationen über den Schulbetrieb in Ihrem Verein/Betrieb geben können bitte<br />

leiten Sie diese Email direkt zur zuständigen Person weiter. Sie sind mir dadurch eine große Hilfe.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Stefan <strong>Seyfarth</strong><br />

Autor<br />

Stefan <strong>Seyfarth</strong><br />

26


Standort<br />

Befindet sich der Stall in der Nähe Großstadt? (über 100.000 Einwohner)<br />

ja (bitte den Name der Stadt ins Textfeld eintragen)<br />

nein, wir sind im ländlichen Bereich anzutreffen<br />

Weitere Bemerkungen zu dieser Frage:<br />

Standort<br />

Wie weit ist der Stall ungefähr von der Stadt entfernt?<br />

direkt (bis 5 km)<br />

bis 10 km Entfernung<br />

bis 20 km Entfernung<br />

bis 30 km Entfernung<br />

über 30 km Entfernung<br />

Standort<br />

Ist der Stall mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen? (Haltestelle in max. 1km Entfernung)<br />

ja<br />

27


nein<br />

und/oder<br />

Standort<br />

Gibt es andere Schulbetriebe/„Konkurrenz“ in der näheren Umgebung des Betriebs/Vereins?<br />

Ja innerhalb von 5 km<br />

Ja innerhalb von 10 km<br />

Ja innerhalb von 20 km<br />

Nein<br />

Anlage<br />

Wann wurde Ihre Reitanlage gebaut?<br />

vor 1970<br />

1970-1990<br />

1990-2010<br />

Anlage<br />

Bitte tragen Sie die Anzahl der Reitmöglichken, die Ihre Anlage bietet, ein.<br />

28


Halle 20 x 40 m und kleiner<br />

Halle 20 x 60 m und größer<br />

Dressurplatz 20 x 40 m<br />

Dressurplatz 20 x 60 m<br />

Springplatz<br />

Gelände<br />

sonstige:<br />

!!ZAHL<br />

!!ZAHL<br />

!!ZAHL<br />

!!ZAHL<br />

!!ZAHL<br />

!!ZAHL<br />

!!ZAHL<br />

Weitere Bemerkungen zu dieser Frage:<br />

Anlage<br />

Werden auch Außenplätze und Gelände für den Schulbetrieb genutzt?<br />

Nein<br />

Ja, beides wird genutzt<br />

Ja, nur der Reitplatz<br />

Anlage<br />

Gibt es ein Reiterstübchen/Kasino?<br />

29


ja<br />

nein<br />

Anlage<br />

Was für eine Art von Stübchen/Kasino ist das?<br />

Maximal 2 Antworten<br />

mit Bewirtung<br />

Selbstbedienung mit Automaten<br />

das Zuschauen des Unterrichts ist möglich<br />

Weitere Bemerkungen zu dieser Frage:<br />

Schulpferde<br />

Wie viele Schulpferde besitzen Sie?<br />

1<br />

Schulpferde<br />

In welchen Besitz sind ihre Schulpferde?<br />

Mehrfachantwort möglich<br />

30


Privatpersonen gestellt<br />

Vereinspferde<br />

Betriebseigene Pferde<br />

sonstige:<br />

Weitere Bemerkungen zu dieser Frage:<br />

Schulpferde<br />

Bitte ordnen Sie die Anzahl der Schulpferde ihrem Alter zu.<br />

3 bis 6 Jahre…<br />

7 bis 10 Jahre…<br />

10 bis 15 Jahre…<br />

15 bis 20 Jahre…<br />

über 20 Jahre<br />

!!ZAHL|Pferde<br />

!!ZAHL|Pferde<br />

!!ZAHL|Pferde<br />

!!ZAHL|Pferde<br />

!!ZAHL|Pferde<br />

Schulpferde<br />

Welche Ausbildungen haben ihre Schulpferde?<br />

Dressur unter E<br />

!!ZAHL|Pferd(e)<br />

31


Dressur E<br />

Dressur A<br />

Dressur L<br />

Dressur M<br />

Dressur S<br />

Springen unter E<br />

Springen E<br />

Springen A<br />

Springen L<br />

Springen M<br />

Springen S<br />

Horseball<br />

Voltigieren<br />

Therapeutisches Reiten<br />

weitere Breitensportrichtungen:<br />

!!ZAHL|Pferd(e)<br />

!!ZAHL|Pferd(e)<br />

!!ZAHL|Pferd(e)<br />

!!ZAHL|Pferd(e)<br />

!!ZAHL|Pferd(e)<br />

!!ZAHL|Pferd(e)<br />

!!ZAHL|Pferd(e)<br />

!!ZAHL|Pferd(e)<br />

!!ZAHL|Pferd(e)<br />

!!ZAHL|Pferd(e)<br />

!!ZAHL|Pferd(e)<br />

!!ZAHL|Pferd(e)<br />

!!ZAHL|Pferd(e)<br />

!!ZAHL|Pferd(e)<br />

!!ZAHL|Pferd(e)<br />

und zwar<br />

32


Schulpferde<br />

Erwirtschaftet Ihrer Meinung nach ein höher ausgebildetes Schulpferd mehr Geld innerhalb<br />

des Schulbetriebes?<br />

Maximal 2 Antworten<br />

ja, denn für die höhere Qualität des Pferdes kann ich mehr Geld verlangen<br />

nein, denn die Pferde „laufen“ trotzdem nicht mehr Reitstunden pro Tag<br />

nein, denn die Kunden würden/können nicht mehr zahlen<br />

Weitere Bemerkungen zu dieser Frage:<br />

Schulpferde<br />

Die Schulpferde sind bevor Sie das erste Mal eingesetzt werden:<br />

Mehrfachantwort möglich<br />

ehemalige Sportpferde<br />

Freizeitpferde<br />

Therapiepferde<br />

lediglich angeritten<br />

im Betrieb ausgebildet<br />

Schulpferde<br />

33


Werden die Pferde Korrektur geritten von Trainer/Bereiter oder fortgeschrittenen Reitbeteiligungen?<br />

ja wöchentlich<br />

ja monatlich<br />

ja, aber nur wenn das Pferd Rittigkeitsprobleme zeigt<br />

nein<br />

Weitere Bemerkungen zu dieser Frage:<br />

Schulpferde<br />

Nach welchen Kriterien würden Sie ein Schulpferd kaufen?<br />

Mehrfachantwort möglich<br />

junges Alter, da unverbraucht<br />

mittleres Alter, da routinierter und erfahrener<br />

passendes Interieur<br />

korrektes Exterieur<br />

Grundausbildung absolviert<br />

spezielle Ausbildung (z.B. höhere Dressurlektionen)<br />

vielseitige Einsetzbarkeit (Springen, Dressur, Gelände u.a.)<br />

Größe<br />

Rasse<br />

34


Preis<br />

Schulpferde<br />

Wie viel zahlen Sie im Schnitt für die Anschaffung/Kauf eines Schulpferdes?<br />

bis 500€<br />

bis 1000€<br />

bis 2000€<br />

bis 3000€<br />

bis 4000€<br />

bis 5000€<br />

über 5000€<br />

Weitere Bemerkungen zu dieser Frage:<br />

Schulpferde<br />

Welche Qualitätsabstriche bezüglich der Schulpferde sind Ihrer Meinung nach vertretbar?<br />

(leichte Qualitätsabstriche im Interieur meint leichte Abweichungen im „Schulpferdecharakter“,<br />

der sich durch absolute Gelassenheit, aber auch Leistungsbereitschaft, sowie der inneren<br />

Einstellung auf den nächsten Reiter auszeichnet)<br />

Mehrfachantwort möglich<br />

Abweichungen im Exterieur (z.B. Stellungsfehler, Überbaut, langer Rücken, kurzer Hals, Stel-<br />

35


lungsfehler), wenn das Interieur passt<br />

Abweichungen im Exterieur, wenn der Preis sehr günstig ist<br />

Abweichungen im Interieur, wenn das Exterieur korrekt ist<br />

Abweichungen im Interieur, wenn der Preis sehr günstig ist<br />

Weitere Bemerkungen zu dieser Frage:<br />

Schulpferde<br />

Wodurch könnte man Ihrer Meinung nach langfristig die Qualität der Schulpferde verbessern?<br />

Mehrfachantwort möglich<br />

regelmäßiges, z.B. wöchentliches Korrekturreiten durch Bereiter, Trainer oder fortgeschrittener<br />

Reitbeteiligung<br />

gezielter Pferdeeinsatz z.B. nach schlechten Reiter wieder guten Reiter<br />

Turnierteilnahme<br />

Breitensportliche Wettkämpfe (wie z.B. PM-Schulpferdecup)<br />

Teilnahme an Kursen und Seminaren<br />

Weitere Veranstaltungen/Prüfungen speziell für Schulpferde wie:<br />

Weitere Bemerkungen zu dieser Frage:<br />

36


Angebot / Zielgruppen<br />

Wie viele Reitschüler werden pro Woche unterrichtet?<br />

°Schüler 5<br />

Weitere Bemerkungen zu dieser Frage:<br />

Angebot / Zielgruppen<br />

Wie oft kommen ca. die einzelnen Reitschüler in der Woche?<br />

1-2 mal<br />

3-4 mal<br />

5-6 mal<br />

täglich<br />

!!ZAHL|Schüler<br />

!!ZAHL|Schüler<br />

!!ZAHL|Schüler<br />

!!ZAHL|Schüler<br />

Weitere Bemerkungen zu dieser Frage:<br />

Angebot / Zielgruppen<br />

Wie hoch ist die Schulpferdeauslastung pro Tag und Pferd?<br />

37


1 Reitschüler<br />

2 - 3 Reitschüler<br />

4 - 5 Reitschüler<br />

mehr als 5 Reitschüler<br />

Weitere Bemerkungen zu dieser Frage:<br />

Angebot / Zielgruppen<br />

Welche Altersgruppe ist ca. wie häufig unter Ihren Reitschülern vertreten?<br />

unter 6 Jahre…<br />

6 – 10 Jahre …<br />

10 – 16 Jahre …<br />

16 – 20 Jahre …<br />

20 – 40 Jahre…<br />

40 – 60 Jahre…<br />

über 60 Jahre…<br />

!!ZAHL|Schüler<br />

!!ZAHL|Schüler<br />

!!ZAHL|Schüler<br />

!!ZAHL|Schüler<br />

!!ZAHL|Schüler<br />

!!ZAHL|Schüler<br />

!!ZAHL|Schüler<br />

Weitere Bemerkungen zu dieser Frage:<br />

38


Angebot / Zielgruppen<br />

In welchen Sparten bieten Sie Unterricht an?<br />

Mehrfachantwort möglich<br />

Dressur<br />

Springen<br />

Gelände mit Hindernissen<br />

Voltigieren<br />

Freizeitreiten - Breitensport<br />

Ausritte<br />

Bodenarbeit<br />

Fahren<br />

Western<br />

Gangpferde<br />

Therapeutisches Reiten<br />

sonstige:<br />

Weitere Bemerkungen zu dieser Frage:<br />

Angebot / Zielgruppen<br />

39


Wie ist der Unterricht strukturiert?<br />

Mehrfachantwort möglich<br />

Gruppenunterricht als Abteilung bis 5 Pferde<br />

Gruppenunterricht als Abteilung bis 10 Pferde<br />

Gruppenunterricht als Abteilung über 10 Pferde<br />

Gruppenunterricht mit durcheinander Reiten bis 5 Pferde<br />

Gruppenunterricht mit durcheinander Reiten bis 10 Pferde<br />

Gruppenunterricht mit durcheinander Reiten über 10 Pferde<br />

Zu zweit<br />

Einzelunterricht<br />

Weitere Bemerkungen zu dieser Frage:<br />

Angebot / Zielgruppen<br />

Wie teuer ist eine Gruppenreitstunde?<br />

bis 5 €<br />

5 – 10 €<br />

10 – 15 €<br />

15 – 20 €<br />

20 – 25 €<br />

über 25 €<br />

40


Wir haben keine Gruppenstunden, weil<br />

Weitere Bemerkungen zu dieser Frage:<br />

Angebot / Zielgruppen<br />

Wie teuer ist eine Einzelreitstunde?<br />

10 – 15 €<br />

15 – 20 €<br />

20 – 25 €<br />

25 – 30 €<br />

30 – 35 €<br />

> 35 €<br />

Wir haben keine Einzelstunden, weil<br />

Weitere Bemerkungen zu dieser Frage:<br />

Angebot / Zielgruppen<br />

Wie begründen Sie Ihre Preise?<br />

Mehrfachantwort möglich<br />

41


mit dem preislichen Angebot der umliegenden Schulbetriebe<br />

mit der Qualität der Schulpferde<br />

mit der Qualität des Ausbilders<br />

mit der Beschaffenheit der Anlage<br />

mit der Nähe zur Stadt<br />

mit der weiten Entfernung zur Stadt<br />

mit dem speziellen Angebot wie<br />

Weitere Bemerkungen zu dieser Frage:<br />

Angebot / Zielgruppen<br />

Haben Sie momentan eine Warteliste für interessierte Schulpferdereiter?<br />

ja<br />

nein<br />

Angebot / Zielgruppen<br />

Wie lange wartet ein Reitschulinteressierter durchschnittlich?<br />

°Wochen 1<br />

Weitere Bemerkungen zu dieser Frage:<br />

42


Marketing<br />

Wie wird für Ihren Schulbetrieb geworben?<br />

Mehrfachantwort möglich<br />

keine Werbung<br />

Mundpropaganda<br />

Internet<br />

Inserate in Zeitschriften<br />

besondere Veranstaltungen wie „Tag der offenen Tür“<br />

sonstige<br />

Weitere Bemerkungen zu dieser Frage:<br />

Marketing<br />

Wird für den Schulbetrieb mit anderen Einrichtungen zusammengearbeitet?<br />

Mehrfachantwort möglich<br />

Nein<br />

mit Kindergärten<br />

43


mit Schulen<br />

mit Universitäten<br />

mit Hotelanlagen<br />

mit Volkshochschulen<br />

mit anderen:<br />

Weitere Bemerkungen zu dieser Frage:<br />

Marketing<br />

Welche zusätzlichen Angebote gibt es für Ihre Schulpferdereiter?<br />

Mehrfachantwort möglich<br />

Theorieunterricht<br />

Motivationsabzeichen<br />

Leistungsabzeichen<br />

Reitbeteiligungen<br />

Rabatte (10er-Blöcke, für Vereinsmitglieder etc.)<br />

Seniorenstunden<br />

Stunden für erwachsene Neu- & Wiedereinsteiger<br />

Managerseminare<br />

sonstige:<br />

Weitere Bemerkungen zu dieser Frage:<br />

44


Marketing<br />

Bieten Sie zusätzliche Veranstaltungen an?<br />

Mehrfachantwort möglich<br />

nein<br />

Wanderritte<br />

Haus-, Vereinsturniere<br />

Kurse, Seminare<br />

Weihnachtsfeier<br />

Ausflüge außerhalb des Reitsports<br />

sonstige:<br />

Sonstige:<br />

Management / Organisation<br />

In welcher Rechtsform bieten Sie das Schulreiten an?<br />

eingetragener Verein<br />

gewerblicher Pferdebetrieb<br />

45


landwirtschaftlicher Pferdebetrieb<br />

Weitere Bemerkungen zu dieser Frage:<br />

Management / Organisation<br />

Gibt es noch andere Betriebszweige?<br />

Mehrfachantwort möglich<br />

nein<br />

Pensionspferdehaltung<br />

Landwirtschaft<br />

Zucht<br />

Beritt<br />

Unterricht auf Privatpferden<br />

sonstige:<br />

Weitere Bemerkungen zu dieser Frage:<br />

Management / Organisation<br />

Über welche Qualifikationen verfügen die Ausbilder?<br />

46


Amateurtrainer C<br />

Amateurtrainer B<br />

Amateurtrainer A<br />

Pferdewirt(meister) Reiten (Bereiter)<br />

Pferdewirt(meister) Zucht & Haltung<br />

Sonderausbildung Therapeutisches Reiten<br />

keine Lizenz<br />

andere:<br />

!!ZAHL|Ausbilder<br />

!!ZAHL|Ausbilder<br />

!!ZAHL|Ausbilder<br />

!!ZAHL|Ausbilder<br />

!!ZAHL|Ausbilder<br />

!!ZAHL|Ausbilder<br />

!!ZAHL|Ausbilder<br />

!!ZAHL|Ausbilder<br />

Weitere Bemerkungen zu dieser Frage:<br />

Management / Organisation<br />

Sind Sie zufrieden mit dem Schulbetrieb?<br />

o<br />

o<br />

o<br />

o<br />

ja, die Schulpferde erwirtschaften ihre Kosten<br />

ja, der Schulbetrieb erwirtschaftet einen Überschuss<br />

nein, könnte besser laufen<br />

nein, der Schulbetrieb benötigt zur Aufrechterhaltung finanzielle Unterstützung<br />

Autor<br />

Stefan <strong>Seyfarth</strong><br />

47


4. Ergebnisse<br />

4.1. Vorbemerkungen<br />

Am 10.09.2010 wurde über eine Umfrageplattform im Internet der Fragebogen an 855 Adressen<br />

verschickt. Diese Adressen wurden im Internet unter bestimmten Kriterien, wie die Nähe<br />

zu einer Großstadt Deutschlands und die Durchführung eines Schulbetriebs recherchiert. Die<br />

Adressen der Befragten werden anonym behandelt und nicht in dieser Arbeit aufgezeigt.<br />

Aufgrund der Möglichkeit von Mehrfachantworten und Sprüngen entspricht der ausgewiesene<br />

Anteil bei bestimmten Fragen nicht der tatsächlichen Teilnehmerzahl sondern der Anzahl der<br />

Nennungen. Des Weiteren wurde bei den Fragen 1, 9, 11, 14, 16, 18, 19, 20, 23, 25, 26, 27,<br />

28, 29, 31, 32, 33, 34, 35, 36, 37 und 39 den Teilnehmern die Möglichkeit eingeräumt, durch<br />

freiwillige und zusätzliche Informationen ihren Standpunkt und ihre Aussage mit Hilfe eines<br />

Kommentarfeldes zu verdeutlichen. Diese Kommentare sind teilweise in die Auswertung einbezogen<br />

worden oder im Anhang zu finden. Die Anzahl der Teilnehmer kann in den unterschiedlichen<br />

Fragen variieren. Die Teilnehmeranzahl der einzelnen Fragen ist den jeweiligen<br />

Abbildungen zu entnehmen.<br />

4.2. Rücklauf der Onlineumfragen<br />

Innerhalb des Zeitraums des 10.09. bis 19.10.2010 wurde der Fragebogen von 288 Teilnehmern<br />

geöffnet und von 206 (72%) wurde mindestens die erste Frage beantwortet. 154 (53%)<br />

der Befragten beantworteten die letzte Frage.<br />

48


4.3. Auswertung der Fragebögen<br />

4.3.1. Standort<br />

Zu Beginn des Fragebogens wurden die Teilnehmer über den Standort des Schulbetriebes<br />

hinsichtlich der Nähe/Entfernung zu einer Großstadt, der Erreichbarkeit und der unmittelbaren<br />

Konkurrenz in der Umgebung befragt.<br />

Im ländlichen Bereich sind 116 (57% der 205 Probanden) der befragten Schulbetriebe anzutreffen.<br />

88 (43%) der Teilnehmer führen ihren Schulbetrieb in der unmittelbaren Nähe einer<br />

Großstadt (siehe Abb. 2). Hierbei handelt es sich vorrangig um die Städte Berlin, Hamburg,<br />

Hannover, Dresden, Leipzig, München, Nürnberg, Köln, Düsseldorf und Stuttgart (siehe Anhang<br />

Teil A).<br />

Abb. 2: Frage 1 Total Probanden 205<br />

Im unmittelbaren Einzugsgebiet der Stadt (Entfernung bis 5 km) befinden sich 59 (29%) der<br />

201 Probanden, bis 10 km Entfernung 48 (24%), bis 20 km Entfernung 42 (21%), bis 30 km<br />

49


Entfernung 32 (16%) und über 30 km Entfernung zur Stadt 20 (10%) der Schulbetriebe (siehe<br />

Abb. 3).<br />

Abb. 3: Frage 2 Total Probanden 201<br />

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sind mit 137 (68%) mehr als die Hälfte der<br />

Schulbetriebe, 64 (32%) der 201 an dieser Frage teilgenommen Probanden sind nicht mit öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln zu erreichen (siehe Abb. 4).<br />

50


Abb. 4: Frage 3 Total Probanden 201<br />

Mit 109 Teilnehmern hat knapp mehr als die Hälfte (55%) der Schulbetriebe Konkurrenz in<br />

unmittelbarer Umgebung (bis 5 km). Innerhalb von 10 km haben 62 (31%) und innerhalb von<br />

20 km haben 22 (11%) Teilnehmer mindestens einen anderen Schulbetrieb als Konkurrenz. 7<br />

(4%) Befragte wissen von keinem anderen Schulbetrieb in ihrer näheren Umgebung (siehe<br />

Abb. 5).<br />

Abb. 5: Frage 4 Total Probanden 200<br />

51


4.3.2. Anlage<br />

In den Fragen 5 bis 9 wurde vorrangig die Modernität der Anlage erfragt sowie die Reitmöglichkeiten<br />

um ausreichend und abwechslungsreichen Unterricht gestalten zu können.<br />

Mit 107 (54%) ist die Hälfte aller Anlagen der Befragten den Baujahren 1990-2010 zuzuordnen<br />

und je 46 (23%) Betriebe erbauten ihre Anlagen vor 1970 bzw. zwischen 1970 bis 1990<br />

(siehe Abb. 6).<br />

Abb. 6: Frage 5 Total Probanden 200<br />

Damit ein Schulbetrieb wetterunabhängig und weniger saisonal abhängig bleibt, ist eine Reithalle<br />

notwendig. 120 (65%) Schulbetrieben steht eine 20 x 40 m Halle und kleiner zur Verfügung.<br />

Zusätzlich besitzen 78 (42%) der befragten Schulbetriebe eine 20 x 60 m Reithalle und<br />

größer. Ein Dressurplatz mit den Maßen 20 x 40 ist bei 109 (59%) und ein 20 x 60 m Dressurplatz<br />

bei 95 (52%) Schulbetrieben vorzufinden. Am Häufigsten gibt es Reitmöglichkeiten<br />

bei den teilnehmenden Schulbetrieben im Gelände mit 151 (82%) dicht gefolgt von einem<br />

Springplatz 134 (73%). Sonstige Reitmöglichkeiten wurden 33 (18%) mal angegeben (siehe<br />

Abb. 7).<br />

52


Abb. 7: Frage 6 Total Probanden 184<br />

Mit 158 (81%) gab ein Großteil der Teilnehmer an, dass die Außenplätze wie auch das Gelände<br />

für den Schulbetrieb genutzt wird. Lediglich 24 (12%) nutzen nur den Reitplatz und 12<br />

(6%) Schulbetriebe verwenden weder Außenplatz noch Gelände (siehe Abb. 8).<br />

Abb. 8: Frage 7 Total Probanden 194<br />

Bei 60 (31%) Schulbetrieben gibt es kein Reiterstübchen/Kasino; bei 134 (69%) steht den<br />

Reitern ein solches zur Verfügung. Bei diesen 134 Schulbetrieben ist das Zuschauen des Unterrichts<br />

bei 76 (61%) möglich (siehe Abb. 9). 48 (39%) der Reiterstübchen/Kasinos sind mit<br />

53


Bewirtung und bei 59 (48%) kann sich der Reitschüler an einem Automaten oder Tresen<br />

selbst bedienen (siehe Abb. 10).<br />

Abb. 9: Frage 8 Total Probanden 194<br />

Abb. 10: Frage 9 Total Probanden 124<br />

54


4.3.3. Schulpferd<br />

Das Schulpferd ist die Grundvoraussetzung des Schulbetriebes und wurde mit zehn Fragen<br />

(Frage 10 bis 20) hinsichtlich Anzahl, Alter, Ausbildung, Qualität und Qualitätserhaltung sowie<br />

Preis und Auslastung des Schulpferdes untersucht. Zur übersichtlichen Darstellung wurde<br />

die Anzahl der Schulpferde gruppiert.<br />

Die kleinste Gruppierung der Schulpferde mit bis zu fünf Schulpferden ist bei 43 (24%) Teilnehmer<br />

gegeben. Der Großteil der Schulbetriebe stehen mit 71 (38%) 6 bis 10 Pferde zur Verfügung.<br />

Die Anzahl 11 bis 15 Schulpferde beträgt bei 37 (20%) und 16 bis 20 bei 16 (10%)<br />

der Teilnehmer. Über 20 Schulpferde gibt es bei 15 (8%) Schulbetrieben, wobei der Spitzenwert<br />

bei 2 (1%) Schulbetrieben bis zu 60 Schulpferde beträgt. Der Mittelwert befindet sich bei<br />

11 Schulpferden (siehe Abb. 11).<br />

Abb. 11: Frage 10 Total Probanden 193<br />

Mit 56% (136) sind über die Hälfte der Schulpferde betriebseigene Pferde und 20% (48) stehen<br />

im Vereinsbesitz. 27% (53) der Schulpferde werden von Privatpersonen zur Verfügung<br />

gestellt und 6 (3%) Teilnehmer gaben „sonstige Besitzverhältnisse“ an (siehe Abb. 12).<br />

55


Abb. 12: Frage 11 Total Probanden 193<br />

Das Alter der Schulpferde wurde für eine vereinfachte und übersichtliche Darstellung gruppiert.<br />

Die Werte in der Klammer sind die Anzahl der Schulpferde in der jeweiligen Altersklasse.<br />

3 bis 6 jährige Schulpferde stehen bei 10% (84) und 7 bis 10 Jahre alte Schulpferde bei 23%<br />

(139) der Schulbetriebe zur Verfügung. Mit 34% (165) befinden sich die meisten Pferde im<br />

Alter von 10 bis 15 Jahre. 15 bis 20 Jahre und über 20 Jahre alte Schulpferde stehen bei 26%<br />

(128), bzw. 7% (67) der Schulbetriebe zur Verfügung (siehe Abb. 13).<br />

Abb. 13: Frage 12 Total Probanden 182<br />

56


Die Ausbildung der Schulpferde wurde, orientiert an den üblichen Turnierklassen nach der<br />

LPO (Leistungsprüfungsordnung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung) sowie zusätzlichen<br />

Ausbildungsschwerpunkten kategorisiert.<br />

Bei 69% (117) der Schulbetriebe befindet sich der größte Teil der Schulpferde in der Dressur<br />

auf dem Ausbildungsstand der Klasse E und bei 73% (123) auf dem der Klasse A. In den hohen<br />

Klassen befindet sich mindestens ein Pferd auf dem Niveau der Klasse M bei 20% (34)<br />

und der Klasse S bei 13% (22) der Schulbetriebe.<br />

Beim Springen befindet sich das Schulpferd am Häufigsten bei 58% (98) der Schulbetriebe<br />

auf dem Ausbildungsstand Klasse E und bei 51% (87) in der Klasse A. Schulpferde mit dem<br />

Springvermögen für die hohen Klassen gibt es auf M-Niveau bei 16% (27) und für S-Niveau<br />

bei 8% (14) der Teilnehmer.<br />

Aus dem Gesamtanteil geht hervor, dass die meisten Schulpferde in der Dressur mit ihrem<br />

Ausbildungsniveau mit 9,3% unter E, mit 17,7% E und mit 14,3 % im Bereich der Klasse A<br />

sind. Ähnlich ist die Verteilung beim Springen. 10,3% aller Schulpferde befinden sich im<br />

Bereich Springen unter der Klasse E, 11,6% auf dem Niveau E und 7,9% der Schulpferde<br />

können bis zur Klasse A springen.<br />

Spezielle Ausbildungen der Schulpferde wie Therapeutisches Reiten gibt es bei 32% (54) und<br />

Voltigieren bei 36% (60) der Schulbetriebe (siehe Abb.14).<br />

Abb. 14: Frage 13 Total Probanden 169<br />

57


Auf die Frage, ob ein höher ausgebildetes Schulpferd mehr Geld erwirtschaftet, antworteten<br />

mit 14% (34) ein kleiner Teil der Teilnehmer positiv. Das „Nein“ begründeten 48% (117)<br />

damit, dass das Schulpferd trotzdem nicht mehr laufen würde und 38% (91) sind der Ansicht,<br />

dass die Kunden nicht mehr zahlen könnten oder würden (siehe Abb. 15). Weitere Begründungen<br />

wurden ausführlich in der Kommentarbox beschrieben und sind dem Anhang (siehe<br />

Anhang Teil A) zu entnehmen.<br />

Abb. 15: Frage 14 Total Antworten 242<br />

Der Großteil der Schulpferde wurde entweder im eigenen Betrieb ausgebildet 133 (32%) oder<br />

vorher im Turniersport eingesetzt 105 (25%), aber auch als Freizeitpferd 177 (28%) deklariert.<br />

38 Schulpferde (9%) wurden vor ihrem ersten Einsatz lediglich angeritten und 20 (5%)<br />

Pferde speziell als Therapiepferd geschult (siehe Abb. 16).<br />

58


Abb. 16: Frage 15 Total Antworten 413<br />

Das Korrekturreiten der Schulpferde durch einen Trainer/Bereiter oder eine fortgeschrittene<br />

Reitbeteiligung wird bei 77 (43%) Schulbetrieben wöchentlich durchgeführt, bei 19 (11%)<br />

monatlich und bei 70 (39%) nur wenn das Pferd Rittigkeitsprobleme zeigt. 12 (7%) der<br />

Schulbetriebe verzichten auf das Korrekturreiten der Schulpferde (siehe Abb. 17). In den<br />

Kommentaren werden hier unterschiedliche Gründe genannt. Zum einen seien bei manchen<br />

Schulpferden keine Korrekturen notwendig, anderen Schulbetrieben fehlen hierfür die finanziellen<br />

Mittel (siehe Anhang Teil A).<br />

59


Abb. 17: Frage 16 Total Probanden 178<br />

Ausschlaggebend für den Kauf eines Schulpferds wurde vordergründig der Preis mit 142<br />

(18%) Antworten genannt, aber auch das korrekte Interieur 119 (15%) sowie ein mittleres<br />

Alter und damit verbundene Routine und Erfahrung 124 (16%) sind erwünscht. Weitere wichtige<br />

Kriterien für einen Kauf sind die vielseitige Einsetzbarkeit in Springen, Dressur, Gelände<br />

u.a. mit 109 (14%) Antworten sowie die passende Größe des Schulpferdes 110 (14%). Auch<br />

die Absolvierung der Grundausbildung ist für den Einsatz als Schulpferd von Bedeutung 73<br />

(9%). Weniger wichtig für den Kauf eines Schulpferdes war für die Teilnehmer ein junges<br />

Alter 27 (3%), ein korrektes Exterieur 42 (5%) und die Rasse 45 (6%). Eine spezielle Ausbildung<br />

des Pferdes, wie z.B. höhere Dressurlektionen, ist für die teilnehmenden Schulbetriebe<br />

von geringster Bedeutung 9 (1%) (siehe Abb. 18).<br />

60


Abb. 18: Frage 17 Total Probanden 176, Antworten 800<br />

Der Großteil der Schulbetriebe zahlt mit 29% (51) für die Anschaffung/Kauf eines Schulpferdes<br />

bis 3000 €, 26% (46) bis 2000 € und 20% (34) der Schulbetriebe zahlt bis zu 4000 € für<br />

ein Schulpferd. Bis zu einem Preis von 5000 € würden 7% (11) und über 5000 € 3% (5) der<br />

Schulbetriebe ein Schulpferd kaufen. Unter 500 € bzw. bis 1000 € Kaufpreis geben 6% (11),<br />

bzw. 9% (15) der Schulbetriebe für ein Pferd aus (siehe Abb. 19).<br />

Abb. 19: Frage 18 Total Probanden 174<br />

61


Als Qualitätsabstriche bezüglich der Schulpferde gelten für den Großteil der Schulbetriebe<br />

Abweichungen im Exterieur (z.B. Stellungsfehler, Überbaut, langer Rückenvertretbar, kurzer<br />

Hals etc.) als vertretbar, wenn das Interieur passt mit 134 (55%), oder mit 74 (48%) Antworten<br />

wenn der Preis sehr günstig ist mit. Geringe Bewertungen erhielten die Abweichungen im<br />

Interieur, wenn entweder das Exterieur korrekt ist 13 (8%) oder wenn der Preis sehr günstig<br />

ist 21 (14%) (siehe Abb. 20).<br />

Abb. 20: Frage 19 Total Probanden 154 Total Antworten 242<br />

Das Erzielen einer langfristigen Verbesserung der Qualität der Schulpferde findet bei 136<br />

(32%) Schulbetrieben durch ein regelmäßiges, z.B. wöchentliches Korrekturreiten eines Bereiter/Trainer,<br />

sowie durch fortgeschrittene Reitbeteiligungen statt. Bei und bei 119 (28%)<br />

Teilnehmern wird dies durch einen gezielten Pferdeeinsatz erreicht. Weiter wurde die Teilnahme<br />

an Kursen und Seminaren von 71 (17%) sowie an Breitensportlichen Wettkämpfen,<br />

wie z.B. dem PM-Schulpferdecup, mit 44 (10%) Antworten genannt. 33 (8%) Schulbetriebe<br />

sind der Meinung, dass die Turnierteilnahme die Qualität verbessert und 18 (4%) gaben hierfür<br />

weitere Veranstaltungen für Schulpferde an (siehe Abb. 21). Dabei wurde vorrangig die<br />

artgerechte Auslaufhaltung und das abwechslungsreiches Training genannt, um ein ausgeglichenes<br />

und am Unterricht motiviertes Schulpferd für den Reitschüler zur Verfügung stellen zu<br />

können (siehe Anhang Teil A).<br />

62


Abb. 21: Frage 20 Total Probanden 166 Total Antworten 421<br />

4.3.4. Angebot und Zielgruppe<br />

Ziel dieser Fragen ist es, die Zielgruppen der Schulbetriebe zu beschreiben und das darauf<br />

abgestimmte Angebot zu erfahren. Eine Kernfrage ist, ob die Schulbetriebe erfolgreich durch<br />

eine breite oder aufgrund einer speziellen Angebotspalette Kunden gewinnen und binden<br />

können.<br />

Bei der Frage, wie viele Reitschüler pro Woche unterrichtet werden, konnten die Teilnehmer<br />

in Fünfer-Schritten von 5 bis 190 Schülern antworten. Zur besseren Übersicht wurden die<br />

Antworten in 50-Schülergruppen zusammengefasst. Mit 57,2% (95) hat der Großteil der<br />

Schulbetriebe unter 50 Schüler pro Woche. Fast ein Drittel mit 29,5% (49) der Schulbetriebe<br />

unterrichtet pro Woche 51-100 Schüler und 9,1% (15) unterrichten zwischen 101-150 Schüler.<br />

Bei 4,2% (7) der Schulbetriebe werden über 150 Reitschüler in der Woche unterrichtet.<br />

Aus den zugehörigen Kommentaren war zu entnehmen, dass zwei Schulbetriebe bis 240 Reitschüler<br />

pro Woche unterrichten (siehe Abb. 22). Des Weiteren wurde von den Teilnehmern<br />

63


mit Hilfe der Kommentarbox auf die saisonabhängigen Schwankungen, v.a. bei Ferienbetrieben<br />

verwiesen (siehe Anhang Teil A).<br />

Abb. 22: Frage 21 Total Probanden 166<br />

87% (149) aller Reitschüler nehmen pro Woche 1-2-mal eine Reitstunde in den teilnehmenden<br />

Schulbetrieben. 3-4-mal nehmen 7% (56) der Reitschüler eine Reitstunde. 5-6-mal pro<br />

Woche nehmen 4% (18) und tägliche Reitstunden nehmen 2% (12) der Reitschüler in den<br />

teilnehmenden Schulbetrieben (siehe Abb. 23).<br />

Abb. 23: Frage 22 Total Probanden 154<br />

Die Auslastung eines Schulpferdes pro Tag ist bei 68% (113) der Schulbetriebe mit 2 – 3<br />

Reitschülern gegeben. Bei weiteren 25% (42) Reitschulen ist das Pferd mit einem Reitschüler<br />

64


pro Tag ausgelastet. 4 – 5 Reitschüler trägt ein Pferd am Tag bei 5% (8) und mehr als 5 Reitschüler<br />

täglich bei 1% (2) Reitschulbetrieben (siehe Abb. 24).<br />

Abb. 24: Frage 23 Total Probanden 165<br />

Das Alter der Reitschüler beträgt hauptsächlich von 6 – 10 Jahre mit 123 (27%) und von 10 –<br />

16 Jahre mit 132 (32%). Kinder unter 6 Jahren sind mit 75 (6%), Reitschüler zwischen 16 –<br />

20 Jahren mit 100 (13%) sowie zwischen 20 – 40 mit 109 (13%) und zwischen 40 – 60 Jahren<br />

mit 82 (8%) vertreten. Über 60jährige Reitschüler sind mit 21 (1%) die kleinste Altersgruppe<br />

(siehe Abb. 25).<br />

Abb. 25: Frage 24 Total Probanden 146<br />

65


Der Unterricht wird vorrangig in den Sparten Dressur 138 (18%), Springen 115 (15%), Freizeitreiten<br />

– Breitensport 110 (15%) und Ausreiten 122 (16%) angeboten. Bei deutlich weniger<br />

Schulbetrieben kann der Reitschüler Geländereiten mit Hindernissen 47 (6%), Voltigieren 52<br />

(7%), Therapeutisches Reiten 46 (29%) in Anspruch nehmen oder sich in der Bodenarbeit 63<br />

(8%) üben. Ein geringes Angebot findet sich im Bereich bei dieser Umfrage im Bereich des<br />

Fahren 17 (2%), des Westernreitens 16 (7%), der Gangpferde 7 (1%) (siehe Abb. 26) oder<br />

sonstige Angebote 17 (11%) wie Wanderreiten, Hippolini (meist Kinder unter 6 Jahre), Damensattelreiten,<br />

klassisch-iberische Reitkunst usw. (siehe Anhang Teil A).<br />

Abb. 26: Frage 25 Total Probanden 158 Total Antworten 750<br />

Die am meisten angebotene Unterrichtsstruktur ist der Einzelunterricht bei 133 (26%) und das<br />

Zu-Zweit-Reiten bei 119 (24%) Schulbetrieben. Gruppenunterricht als Abteilung wird vorrangig<br />

bei bis zu 5 Pferden in 89 (18%) Schulbetrieben genutzt, aber auch bis zu 10 Pferden<br />

in 35 (7%) und über 10 Pferde in 3 (1%) Reitschulen. Gruppenunterricht mit durcheinander<br />

Reiten bis fünf Pferden ist bei 94 (19%) und bis zu zehn Pferden bei 32 (6%) Schulbetrieben<br />

möglich (siehe Abb. 27).<br />

66


Abb. 27: Frage 26 Total Probanden 158 Total Antworten 505<br />

Bei der Frage, wie teuer eine Gruppenreitstunde sei, wurde die Antwort in 5 €-Schritten von<br />

unter 5 € bis über 25 € gestaffelt um eine übersichtliche Preisdifferenzierung darstellen zu<br />

können. Der Preis für eine Gruppenreitstunde liegt bei 54% (85) der Schulbetriebe in dem<br />

Bereich von 10 – 15 €. Fast gleich viele Schulbetriebe mit 26 (16%), bzw. 27 (17%) bieten<br />

Gruppenunterricht von 5 – 10 € bzw. von 15 – 20 € an. Unter 5 € kostet bei 4 (3%) Teilnehmern<br />

und bei 2 (1%) Schulbetrieben kostet die Gruppenreitstunde über 25 €. Zusätzlich gaben<br />

6 (4%) Teilnehmer an, keine Gruppenreitstunden anzubieten (siehe Abb. 28).<br />

67


Abb. 28: Frage 27 Total Probanden 158<br />

Die Antwortmöglichkeit für den Preis einer Einzelreitstunde wurde ebenfalls in 5 €-Schritten<br />

gestaffelt, um eine übersichtliche Preisdifferenzierung darstellen zu können. 10 – 15 € kostet<br />

eine Einzelreitstunde bei 28 (18%), 15 – 20 € bei 31 (20%), 20 – 25 € bei 35 (22%), 25 – 30 €<br />

bei 27 (17%), 30 – 35 € bei 17 (27%) und über 35 € bei 12 (8%) Schulbetrieben. 7 (4%) Teilnehmer<br />

gaben, keine Einzelreitstunden anzubieten (siehe Abb. 29). Begründet wurde dies mit<br />

nicht ausreichenden Platz-, Personal-, und Pferdekapazitäten (siehe Anhang Teil A).<br />

Abb. 29: Frage 28 Total Probanden 157<br />

68


Die Begründung für die Preise der Reitstunden wird bei 103 (24%) der Teilnehmer vorrangig<br />

mit der Qualität der Schulpferde und bei 106 (25%) mit der Qualität des Ausbilders erklärt.<br />

Des Weiteren orientieren sich die Preise an dem preislichen Angebot der umliegenden Schulbetriebe<br />

79 (19%) und an der Beschaffenheit der Anlage 80 (19%). Bei 28 (7%) der Schulbetriebe<br />

beeinflusst ein spezielles Angebot den Preis einer Reitstunde (siehe Anhang Seite 84).<br />

Mit der Nähe 22 (5%), bzw. der weiten Entfernung zur Stadt 7 (2%) wurde am wenigsten als<br />

Begründung für das Preisgefüge angegeben (siehe Abb. 30).<br />

Abb. 30: Frage 29 Total Probanden 158 Total Antworten 425<br />

Um genauer die Auslastung eines Schulbetriebes zu hinterfragen, gab es die Frage nach einer<br />

Warteliste. Diese ergab, dass 64 (41%) Schulbetriebe eine Warteliste führen und 91 (59%)<br />

keine (siehe Abb. 31).<br />

69


Abb. 31: Frage 30 Total Probanden 155<br />

Auf einer solchen Warteliste wird ein Reitschüler im Durchschnitt nach 7,37 Wochen in den<br />

Reitbetrieb aufgenommen.<br />

Bei 11% (7) der Schulbetriebe wartet der Reitschüler eine Woche, bei 13% (8) zwei Wochen,<br />

bei 10% (6) drei Wochen, bei 26% (16) vier Woche, bei 8% (5) sechs Wochen, bei je 3% (2)<br />

sieben und acht Wochen, bei 6% (4) zehn Wochen, bei 8% (5) zwölf Wochen, bei 3% (2)<br />

zwanzig Wochen, bei 6% (4) 24 Wochen und bei 2% (1) wartet ein Reitschüler 56 Wochen<br />

auf eine Reitstunde (siehe Abb. 32). Jedoch kann dies laut der Teilnehmer hinsichtlich der<br />

Saison, dem Angebot und dem jeweiligen Kunden sehr variieren (Siehe Anhang Teil A).<br />

Abb. 32: Frage 31 Total Probanden 62 Summe: 457<br />

70


4.3.5. Marketing<br />

Im Bereich Marketing erfasste der Fragebogen neben der Werbung und der Zusammenarbeit<br />

mit anderen Institutionen auch zusätzliche Veranstaltungen, um den Reitschüler langfristig als<br />

Kunden zu gewinnen und zu binden.<br />

Bei Frage 32 gaben 92% (145) und 83% (130) der Teilnehmer an, dass hauptsächlich durch<br />

die Mundpropaganda und das Internet für den Schulbetrieb geworben wird. Knapp die Hälfte<br />

mit 46% (72) der Reitschulen werben über besondere Veranstaltungen wie „Tag der offenen<br />

Tür“. Inserate in Zeitschriften nutzen 19% (30) und sonstige Werbemaßnahme wie Flyer,<br />

Handzettel, Gutscheine oder Turniererfolge nutzen 18% (28) der Schulbetriebe als Werbemaßnahmen<br />

(siehe Anhang Teil A). 10% (15) der Schulbetriebe verzichten auf Werbung (siehe<br />

Abb. 33).<br />

Abb. 33: Frage 32 Total Probanden 157 Total Antworten 420<br />

Die Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen findet bei Betrieben mit 51% (80) nicht statt.<br />

Hingegen arbeiten 36% (57) der Schulbetriebe mit Schulen und 28% (44) mit Kindergärten<br />

zusammen. Ein weiteres Zusammenwirken findet mit Hotelanlagen 10% (16), Volkshochschulen<br />

8% (13), Universitäten 1% (2) und anderen Institutionen 6% (9) wie Jugendzentren,<br />

Tourismusverbänden usw. (siehe Anhang Teil A) statt (siehe Abb. 34).<br />

71


Abb. 34: Frage 33 Total Probanden 157 Total Antworten 221<br />

Zusätzliche Angebote werden von den Schulbetrieben weitestgehend in dem Bereich Theorieunterricht<br />

110 (71%), Motivationsabzeichen 116 (75%), Leistungsabzeichen 101 (65%)<br />

und Reitbeteiligungen 97 (63%) angeboten. Auch spezielle Stunden für erwachsene Neu- und<br />

Wiedereinsteiger 88 (57%) sowie Rabatte 83 (54%) werden häufig genutzt. Sonstige zusätzliche<br />

Angebote 18 (12%) wie Hausfrauenstunden, Ferienangeboten, Intensivkurse, Wanderritte<br />

usw. (siehe Kommentarbox Frage 34 im Anhang Seite 85), aber auch Seniorenstunden 18<br />

(12%) und Managerseminare 11 (7%) werden in den verschiedenen Schulbetriebe im geringeren<br />

Maß dem Reitschüler und Kunden zur Verfügung gestellt (siehe Abb. 35).<br />

72


Abb. 35: Frage 34 Total Probanden 155 Total Antworten 642<br />

Zusätzliche Veranstaltungen finden größtenteils in Form von Weihnachtsfeiern bei 117<br />

(75%), Kursen und Seminaren bei 113 (72%) sowie Haus- / Vereinsturniere bei 90 (58%)<br />

Schulbetrieben statt. Wanderritte und Ausflüge außerhalb des Reitsports werden bei je 61<br />

(39%) Schulbetrieben durchgeführt. Sonstige zusätzliche Veranstaltungen wie Kindergeburtstage,<br />

Zucht- und Breitensportveranstaltungen, Pferdetheater, Tag des Pferdes, Turnierteilnahme<br />

usw. wurde bei 13 (8%) teilnehmenden Reitschulen in der Kommentarbox angegeben<br />

(siehe Anhang Teil A). Keine zusätzlichen Angebote gibt es bei 9 (6%) Schulbetrieben (siehe<br />

Abb. 36).<br />

73


Abb. 36: Frage 35 Total Probanden 156 Total Antworten 464<br />

3.3.6. Management und Organisation<br />

Fragen zur Organisation und das Management des Schulbetriebes wurden bewusst am Ende<br />

des Fragebogens gestellt, um die Teilnehmer langsam an das Thema der Betriebs- und Vereinsstruktur<br />

heranzuführen.<br />

Um die Vereine und Pferdebetriebe in ihren Erfolgsfaktoren vergleichen zu können, bildet die<br />

Rechtsform des Schulbetriebes die Grundlage für diese Arbeit. Rund die Hälfte der Teilnehmer<br />

ordnet ihren Schulbetrieb mit 48% (75) in den gewerblichen Pferdebetrieb ein. Bei den<br />

restlichen Teilnehmern wird der Schulbetrieb bei 32% (50) über einen eingetragen Verein<br />

angeboten oder ist wie bei 20% (32) in einem landwirtschaftlichen Pferdebetrieb integriert<br />

(siehe Abb. 37).<br />

74


Abb. 37: Frage 36 Total Probanden 157<br />

Ein kleiner Teil der Teilnehmer 23 (6%) hat neben dem Schulbetrieb keinen weiteren Betriebszweig.<br />

Andere Betriebszweige sind v.a. die Pensionspferdehaltung 111 (27%) und der<br />

Unterricht auf Privatpferden 88 (22%). Beritt 65 (16%), Landwirtschaft 53 (13%), Zucht 52<br />

(13%) und sonstige Betriebszweige 17 (4%) wie Hotelanlage, Restaurant, Reitsportartikelhandel,<br />

Ferienwohnungen usw. wurden ebenfalls genannt (siehe Abb. 38).<br />

Abb. 38: Frage 37 Total Probanden 157 Total Antworten 409<br />

75


Die Teilnehmer hatten bei dieser Frage die Möglichkeit, die Anzahl des unterrichtenden Personals<br />

sowie deren Qualifikation aufzuzählen. Das Ergebnis ist, dass in den teilnehmenden<br />

Schulbetrieben 89 Amateurtrainer C (in 59% der Reitschulen), 52 Amateurtrainer B (in 34%<br />

der Reitschulen) und 28 Amateurtrainer A (in 19% der Reitschulen) angestellt sind. Des Weiteren<br />

stehen den Schulbetrieben 52 gelernte Bereiter (in 34% der Reitschulen), 43 Pferdewirte<br />

oder Pferdewirtschaftsmeister in Zucht & Haltung (in 28% der Reitschulen) und 25 Personen<br />

mit einer Sonderausbildung des Therapeutischen Reitens (in 17% der Reitschulen) zur Verfügung.<br />

30 unterrichtende Personen (in 20% der Reitschulen) haben andere Qualifikationen und<br />

47 (in 31% der Reitschulen) haben keine Lizenz (siehe Abb. 39).<br />

Abb. 39: Frage 38 Total Probanden 151<br />

Die abschließende Frage beschäftigt sich mit der eigenen Einschätzung der Teilnehmer bezogen<br />

auf den wirtschaftlichen Erfolg des Schulbetriebes. Dabei stellten sich sehr unterschiedliche<br />

Ergebnisse heraus. Die jeweiligen Begründungen der Teilnehmer sind der Kommentarbox<br />

für Frage 39 (siehe Anhang Seite 86) zu entnehmen. 62 (40%) der Schulbetriebe gaben an,<br />

dass die Schulpferde ihre Kosten erwirtschaften. 31 (20%) Schulbetriebe erwirtschaften einen<br />

Überschuss. Bei 35 (23%) der Teilnehmer könnte es besser laufen und 26 (17%) Schulbetriebe<br />

benötigen zur Aufrechterhaltung finanzielle Unterstützung (siehe Abb. 40).<br />

76


Abb. 40: Frage 39 Total Probanden 154<br />

77


5. Diskussion<br />

Mittels Chiquadrat-Tests wurden die Ergebnisse miteinander kombiniert und untersucht sowie<br />

hinsichtlich der Häufigkeit analysiert und Signifikanzen herausgearbeitet. Zur Diskussion<br />

wurden hauptsächlich jene Ergebnisse des Chiquadrat-Test herangezogen, welche die Unterschiede<br />

wie auch die Gemeinsamkeiten der Schulbetriebe aufzeigen. Schlussendlich wurden<br />

nur jene Ergebnisse weiter untersucht und diskutiert, die sich in Relation zum wirtschaftlichen<br />

Erfolg der jeweiligen Pferdebetriebe setzen ließen.<br />

5.1. Warteliste<br />

Ausweislich des Sportentwicklungsberichts aus dem Jahre 2009 (DEUTSCHE REITERLI-<br />

CHE VEREINIGUNG, 2009) haben 55% (2400) der Pferdesportvereine mit Schulbetrieb eine<br />

Warteliste. Bei den Pferdebetrieben haben 1.100 (30%), eine Warteliste für Pferdesportinteressierte,<br />

die im Durchschnitt vier Monate beträgt. Diese Zahlen entsprechen im Wesentlichen<br />

den Ergebnissen dieser Arbeit, wonach 41% der teilnehmenden Schulbetriebe, ohne dass zwischen<br />

Vereinen und Betrieben differenziert wurde, eine Warteliste haben. Das Angebot kann<br />

demzufolge nicht, zumindest nicht ohne zeitliche Verzögerung für die Interessenten, die<br />

Nachfrage decken.<br />

Bemerkenswert ist, dass Schulbetriebe mit einer Warteliste ihren Betrieb nicht zwangsläufig<br />

wirtschaftlich führen, wie eine Verknüpfung der entsprechenden Fragen dieser Arbeit aufzeigt:<br />

Von Vereinen und Betrieben, bei denen der Schulbetrieb besser laufen könnte, haben<br />

mit 17% wenig eine Wartliste. Diejenigen, die für die Aufrechterhaltung des Schulbetriebes<br />

finanzielle Unterstützung benötigen, führen mit 38% eine Wartliste.<br />

Wenn die Nachfrage von Kunden nicht durch das Angebot gedeckt werden kann und der<br />

Schulbetrieb trotzdem besser laufen könnte oder negativ wirtschaftet, müssen für dieses betriebswirtschaftlich<br />

unbefriedigende Ergebnis andere Faktoren (z.B. falsches Management,<br />

ein zu niedriger Reitstundenpreis oder zu hohe Kosten) verantwortlich sein. Um welche Faktoren<br />

es sich hierbei handelt, kann mittels der vorliegenden Arbeit nicht nachgewiesen werden.<br />

Hierzu wären weitere, vor allem interne Erhebungen in den jeweiligen Betrieben, erforderlich.<br />

78


5.2. Kooperationen<br />

Immerhin rund ein Viertel der Pferdesportvereine und Pferdebetriebe kooperieren mit Schulen.<br />

Im Vergleich zu anderen Sportvereinen sind die deutschen Reitsportvereine in diesem<br />

Kooperationsbereich überdurchschnittlich aktiv. In Kooperationen mit Kindergärten bzw.<br />

Kindertagesstätten befinden sich 16% der Pferdesportvereine und 23% der Pferdebetriebe;<br />

diese Zahlen liegen im Verhältnis zu anderen Sportarten über dem Bundesdurchschnitt<br />

(DEUTSCHE REITERLICHE VEREINIGUNG, 2009).<br />

Der Vergleich von bestehenden Kooperationen mit dem Erfolg der Schulbetriebe, führte zu<br />

einem indifferenten Bild. In der Summe der vielfältigen Kooperationen ist zu sehen, dass<br />

hierbei der geringste Prozentsatz mit (11%) in der Gruppe der Schulbetriebe zu finden war,<br />

die zur Aufrechterhaltung des Schulbetriebes finanzielle Unterstützung benötigt. Die weiteren<br />

Kooperationen verteilen sich hinsichtlich der Zufriedenheit mit dem Schulbetrieb auf die<br />

Gruppe „könnte besser laufen“ (23.5%), „die Schulpferde erwirtschaften ihre Kosten (42,0%)<br />

und auf die Teilnehmer, bei denen der Schulbetrieb einen Überschuss erwirtschaftet (23,5%).<br />

Die Aussage, dass der Schulbetrieb von Kooperationen in wirtschaftlicher Hinsicht profitiert<br />

(DEUTSCHE REITERLICHE VEREINIGUNG, 2009), werden durch diese Verknüpfungen<br />

mit dem wirtschaftlichen Erfolg der Vereine und Betriebe bestätigt. Aufgrund fehlender Signifikanz<br />

konnte allerdings die Kooperation für sich nicht als alleiniger ausschlaggebender<br />

Erfolgsfaktor nachgewiesen werden.<br />

5.3. Qualität und Preis des Schulpferdes<br />

Auf dem Münchner Pferdemarkt wurden Schulpferde in der Preisklasse von 600 € bis 4.500 €<br />

gehandelt (PICK, 2009). Diese Preisspanne deckt sich mit den durchschnittlichen Kaufpreisen<br />

der befragten Teilnehmer. Allerdings gibt es große Unterschiede innerhalb dieser Preisspanne.<br />

Da für eine höhere Qualität auch ein höherer Kaufpreis zu zahlen ist, ergeben sich die Unterschiede<br />

nicht nur im Preisgefüge der Schulpferde, sondern auch in der Preisgestaltung der<br />

Reitstunden sowie in der finanziellen Zufriedenheit der Schulbetriebsbesitzer.<br />

79


Landwirtschaftliche Pferdebetriebe setzen höher ausgebildete Schulpferde eher ein als gewerbliche<br />

Pferdebetriebe oder Reitvereine. Insgesamt sind jedoch 86% der Teilnehmer der<br />

Meinung, dass sich ein Einsatz eines höher ausgebildeten Schulpferdes nicht lohnt. Dieses<br />

Ergebnis deckt sich mit älteren Erhebungen aus dem Jahre 2001, wonach die Qualität der<br />

Schulpferde deutlich bemängelt wurde (IPSOS/FN 2001). Die Wertschätzung eines höher<br />

ausgebildeten Pferdes ist demzufolge auch weiterhin gering.<br />

Hingewiesen sei in diesem Zusammenhang, dass eine starke Polarisierung besteht. Denn bei<br />

den teilnehmenden Schulbetrieben gab es ausweislich der Kommentare in den Fragebögen<br />

zwei Gruppen. Jene, die ausschließlich auf Kinder- und Anfängerunterricht ausgerichtet sind.<br />

Diese benötigen für die Basisausbildung ausgebildete Pferde und vorrangig „brave“ Pferde.<br />

Eine höhere Ausbildung des Schulpferdes wird nicht als erforderlich angesehen. Die zweite<br />

Gruppe sieht in höher ausgebildeten Pferden Vorteile. Als Argumente hierfür wurden die Gesunderhaltung<br />

des Pferdes, die Qualitätssicherung des Betriebes, das Ansprechen eines speziellen<br />

(„besseren“) Kundensegments, die Kundenzufriedenheit und damit eine langfristige<br />

Kundenbindung sowie die schnellere Sicherung des Lernerfolges genannt.<br />

Interessant ist, dass ein Drittel der Schulbetriebe mit über 100 Reitschülern pro Woche für ein<br />

Schulpferd über 4000 € zahlt. Es investieren somit tendenziell jene Schulbetriebe mehr Geld<br />

für ein Schulpferd, welche auch die größte Anzahl an Reitschülern in einer Woche haben. Die<br />

hohe Anzahl an Reitschülern ist ein Indikator für einen erfolgreichen Schulbetrieb, wie auch<br />

aus der betriebswirtschaftlichen Literatur hervorgeht (DEUTSCHE REITERLICHE VEREI-<br />

NIGUNG, 2008). Für einen reibungslosen Ablauf des Schulbetriebes mit über 100 Reitschülern<br />

pro Woche sind sehr gut geeignete Schulpferde wichtig. Dementsprechende Qualität des<br />

Schulpferdes hat auch einen entsprechenden Kaufpreis. Dies kann die Bereitschaft dieser<br />

Schulbetriebe erklären, für ein Schulpferd einen Kaufpreis über 4000 € zu zahlen. Wiederum<br />

kann ein qualitatives Schulpferd ein Grund dafür sein, dass gerade diese Schulbetriebe eine<br />

hohe Anzahl an Reitschülern aufweisen.<br />

Das Korrekturreiten von Schulpferden wurde in der Literatur bisher wenig diskutiert. Es gibt<br />

zwar nachvollziehbare Empfehlungen, dass das Korrekturreiten für die Rittigkeit der Pferde<br />

80


förderlich ist, gleichzeitig jedoch aufgrund von Zeitmangel selten stattfindet (DEUTSCHE<br />

REITERLICHE VEREINIGUNG, 2007).<br />

Auffällig ist, dass die Hälfte aller Schulbetriebe, die ihre Pferde nicht Korrekturreiten lassen,<br />

sich oft im unteren Preisniveau von 10-15 € pro Einzelstunde befinden. In diesem Preisniveau<br />

ist zu beobachten, dass die Schulbetriebe für ein Schulpferd durchschnittlich bis 1000 € bezahlen.<br />

Hierdurch wird deutlich, dass die Reitstunden im untersten Preissegment durch günstige<br />

Schulpferde und Verzicht auf das Korrekturreiten angeboten werden. Im Vergleich dazu<br />

sind diejenigen Schulbetriebe, die für ein qualitativ hochwertiges Schulpferd einen Kaufpreis<br />

bis 5000 € bezahlen, im oberen Preisniveau zu finden. Der Preis beträgt bei diesen Schulbetrieben<br />

für eine Einzelstunde über 35 € und der Gruppenstundenpreis 15-20 €. Für die kleine<br />

Gruppe von Schulbetrieben, die für ein Schulpferd über 5000 € zahlen, verlangt über die Hälfte<br />

einen Preis für eine Gruppenreitstunde von 20-25 € und höher.<br />

Es kann schlussfolgernd festgestellt werden, dass Schulbetriebe mit hochpreisigen Schulpferden<br />

sich auch im oberen Preisniveau einer Reitstunde befinden. Diese Schulbetriebe sind zwar<br />

vergleichsweise selten vorhanden. Gleichwohl besteht in diesem Bereich die Möglichkeit,<br />

sich deutlich von anderen Schulbetrieben zu unterscheiden und einen Kompetenzvorsprung zu<br />

schaffen. So kann mit höher ausgebildeten Schulpferden die Basis für strategische Erfolgspositionen<br />

geschaffen werden, um längerfristig überdurchschnittliche Ergebnisse zu erzielen<br />

(KUTTNER-RAAZ, 2009).<br />

5.4. Erreichbarkeit<br />

Schulbetriebe, die ihre Reitstunden im oberen Preissegment anbieten, sind am weitesten von<br />

der nächst größeren Stadt entfernt. Hierbei handelt es sich zudem um diejenigen Betriebe, die<br />

mit dem Schulbetrieb einen Überschuss erwirtschaften. Dieses Ergebnis widerspricht der bislang<br />

vorherrschenden Auffassung, wonach die Infrastruktur des Einzugsbereiches und die<br />

Verkehrslage des Betriebes auch in der heutigen mobilen Zeit weitgehend die Voraussetzungen<br />

für den wirtschaftlichen Erfolg des Betriebes / Vereins bestimmen (DEUTSCHE REI-<br />

TERLICHE VEREINIGUNG, 2008). Die ländliche Abgeschiedenheit muss sich also nicht<br />

negativ auf die Preisgestaltung und den wirtschaftlichen Erfolg auswirken. Denn wird eine<br />

gute Qualität angeboten, kann sich der Preis für eine Unterrichtsstunde auch im oberen Seg-<br />

81


ment bewegen, was sich auch dadurch dokumentiert, dass diese Schulbetriebe für ein Schulpferd<br />

häufig über 5000 € ausgeben. Des Weiteren kann geschlussfolgert werden, dass die Nähe<br />

zur Stadt als Erfolgsfaktor weniger ausschlaggebend für den wirtschaftlichen Erfolg ist als<br />

die Qualität des Angebotes.<br />

5.5. Anzahl der Reitschüler<br />

In der Literatur lagen bislang keine Werte vor, mit welcher Anzahl an Reitschülern ein Schulbetrieb<br />

erfolgreich wirtschaftet. In der Gruppe der Schulbetriebe, welche über 50 Reitschüler<br />

pro Woche unterrichten, sind nur wenige, die Reitstunden im unteren Preissegment anbieten.<br />

Im Gegensatz hierzu stehen Schulbetriebe mit unter 50 Reitschülern pro Woche, denn diese<br />

bieten zu einem Drittel Reitstunden im unteren Preissegment an. Im obersten Preissegment<br />

von über 35 € für eine Einzelreitstunde sind mit nur 3% äußerst wenige Schulbetriebe mit<br />

unter 50 Reitschülern pro Woche.<br />

Es ist somit festzustellen, dass Schulbetriebe mit einer höheren Anzahl an Reitschülern nicht<br />

den günstigsten Preis anbieten. Das Interesse der Schulreiter ist demzufolge nicht darauf ausgerichtet,<br />

den Schulbetrieb mit den günstigsten Reitstunden auszuwählen. Vielmehr sind andere<br />

Faktoren für einen Schulbetrieb wichtig, um eine große Anzahl an Reitschülern für den<br />

jeweiligen Schulbetrieb zu gewinnen.<br />

Schulbetriebe mit mehr als 50 Reitschülern pro Woche erwirtschaften eher einen Überschuss,<br />

als Betriebe mit weniger als 50 Reitschülern pro Woche. Dass eine höhere Anzahl an Reitschülern<br />

mit entsprechender Auslastung der Schulpferde die Rentabilität steigert, ist bekannt<br />

(DEUTSCHE REITERLICHE VEREINIGUNG, 2008). Einen Überschuss erwirtschaften<br />

auch signifikant häufiger Schulbetriebe, die ihre Einzelreitstunden über 35 € anbieten.<br />

5.6. Rechtsform<br />

Aus dem Sportentwicklungsbericht 2009 geht hervor, dass es in Deutschland 7681 Pferdesportvereine<br />

und 3826 organisierte Pferdebetriebe gibt. Ein existentiell bedrohendes Problem<br />

82


weisen 30% der Vereine und 26% der Pferdebetriebe auf (DEUTSCHE REITERLICHE<br />

VEREINIGUNG, 2009). Diese wirtschaftliche Problematik zahlreicher Vereine und Betriebe<br />

konnte auch im Rahmen dieser Arbeit nachgewiesen werden, wobei sich zeigte, dass die Unterschiede<br />

zwischen den jeweiligen Rechtsformen, also vor allem zwischen Vereinen und<br />

Betrieben in denen der Schulbetrieb angeboten wird, noch gravierender sind.<br />

Unter den 31 wirtschaftlich erfolgreichen Schulbetrieben, die einen Überschuss erwirtschaften,<br />

ragen die gewerblichen Pferdebetriebe mit 62% heraus. Auf finanzielle Unterstützung<br />

angewiesen eher die Vereine mit einem unerwartet hohen Anteil von 62% gegenüber den gewerblichen<br />

Betriebe mit 23% oder landwirtschaftlichen Pferdebetrieben mit 15%. Ein Drittel<br />

aller an der Umfrage teilgenommenen Reitvereine arbeitet mit finanzieller Unterstützung,<br />

wobei sich diese Zahl mit den Erhebungen im Sportentwicklungsbericht 2009 deckt, nach<br />

denen 30% der Vereine ein existenziell bedrohendes Problem aufweisen..<br />

Betrachtet man in diesem Zusammenhang, dass das Bestehen einer Warteliste, also eine volle<br />

Auslastung des Betriebes keine Aussagen über den wirtschaftlichen Erfolg zulässt (vergleiche<br />

5.1.), kommt nicht nur der finanziellen Förderung als solcher große Bedeutung zu, sondern<br />

auf den zahlreichen aktuellen Bestrebungen seitens der FN, vor allem die Reitvereine beratend<br />

zu unterstützen.<br />

5.7. Reitstundenpreis<br />

Als Grund für die Situation der in finanzieller Hinsicht unterstützungsbedürftigen Vereine<br />

könnte der gemeinnützige Zweck des Vereinswesens diskutiert werden. Aufgrund der Gemeinnützigkeit<br />

wird versucht, das Reiten für jeden Interessierten erschwinglich zu gestalten<br />

und dadurch die Preise günstig und mitgliederfreundlich anzubieten (IPSOS/FN, 2001). Im<br />

Gegensatz zu Betrieben darf der Verein nicht auf Gewinnerzielung ausgerichtet sein.<br />

Unterschiede im Reitstundenpreis zwischen Vereinen und Betrieben konnten auch durch die<br />

vorliegende Untersuchung nachgewiesen werden. Im Vergleich zu den gewerblichen Schulbetrieben<br />

sind die Preise der Vereine für eine Reitstunde günstiger.<br />

83


Aus dem Sportentwicklungsbericht 2009 geht hervor, dass die durchschnittlichen Kosten einer<br />

Reitstunde in Reitsportvereinen für Kinder 10 €, für Jugendliche 11 € und für Erwachsene<br />

12 € betragen. Etwas höher sind die durchschnittlichen Kosten einer Reitstunde in den Pferdebetrieben:<br />

13 € für Kinder, 14 € für Jugendliche und 16 € für Erwachsene (DEUTSCHE<br />

REITERLICHE VEREINIGUNG, 2009).<br />

In den Untersuchungen dieser Arbeit wurde nicht zwischen den Kategorien Kinder-, Jugendlichen-,<br />

und Erwachsenreitstundenpreise unterschieden. Stattdessen wurden die Preise in Einzel-<br />

und Gruppenreitstunden differenziert, so dass eine direkte Vergleichbarkeit mit der Literatur<br />

aufgrund des unterschiedlichen Ansatzes nicht gegeben ist. Die durchschnittlichen Preise<br />

für eine Einzelreitstunde betragen zwischen 22,90 € bis 29,25 € und für eine Gruppenreitstunde<br />

zwischen 12,23 bis 14,42 €. Die Gruppenreitstundenpreise bewegen sich dabei im Rahmen<br />

der Reitstundenpreise des Sportentwicklungsberichtes 2009. Für die Einzelreitstunden liegen<br />

keine spezifischen Preise in der recherchierten Literatur vor.<br />

Die Vollkosten werden (z.B. bei fünf Schulpferden und 30 Pensionspferdeplätzen) für ein<br />

Schulpferd bei einer jährlichen Auslastung von 600 Reitstunden auf 13,35 € pro Reitstunde<br />

beziffert. Bei 480 jährlichen Reitstunden betragen die Vollkosten einer Reitstunde 16,68 €<br />

(siehe Abb. 1, DEUTSCHE REITERLICHE VEREINIGUNG, 2008). Diese in der Literatur<br />

angegebenen Vollkosten wurden durch die Daten der Umfrage verändert (siehe Anhang Teil<br />

B). Die veränderten Daten waren die neu errechneten Arbeitskraftstunden/Pferd (625 statt 600<br />

AKh/Pferd) und die jeweilige Summe der Reitstunden in den jeweiligen Gruppen der Schulbetriebe.<br />

84


Abb.: 1 (DEUTSCHE REITERLICHE VEREINIGUNG, 2008)<br />

Da ein Schulbetrieb signifikant eher einen Überschuss erwirtschaftet, wenn über 50 Schüler<br />

pro Woche unterrichtet werden, wurde bei den folgenden Beispielrechnungen in drei Kategorien<br />

gerechnet: 50 Schüler, 100 Schüler und 150 Schüler. Es wurden durch den gewichteten<br />

Mittelwert für jede Kategorie Durchschnittswerte errechnet. Dadurch konnten die durchschnittlichen<br />

Einzel- und Gruppenreitstundenpreise ermittelt werden. Die Berechnung der<br />

gemeinsamen Mittelwerte sowie die Vollkostenberechnung sind dem Anhang und den Fußnoten<br />

zu entnehmen (siehe Anhang Teil B).<br />

Vorausgesetzt wird:<br />

• Dass ein Schulbetrieb sechs Tage pro Woche Schulbetrieb anbietet.<br />

• Es wurde demnach mit einem 300 Tage-Jahr, bzw. mit 50 Wochen im Jahr als Arbeitstage<br />

gerechnet.<br />

• Aus der Umfrage ging hervor, dass mit 87% jeder Schüler nur ein- bis zweimal innerhalb<br />

einer Woche reitet und ein Schulpferd bei 68% aller Schulbetriebe am Tag zwei bis<br />

drei Schüler bedient. Eine Auslastung bis zu drei Reitern pro Tag und Pferd wird auch<br />

85


in der Literatur empfohlen (DEUTSCHE REITERLICHE VEREINIGUNG, 2008). Diese<br />

Ergebnisse wurden in die Berechnungen beachtet und es wurde kalkuliert, dass ein<br />

Schüler einmal pro Woche reitet und auf einem Schulpferd zwei bis maximal drei Reitschüler<br />

am Tag unterrichtet werden.<br />

• Weiter wurde errechnet, dass Gruppenunterricht in einer optimalen Größe mit vier Pferden<br />

durchgeführt wird (siehe Fußnote 1).<br />

• Die Bestandsergänzung und der Verlustausgleich von 3% aus der Vollkostenrechnung<br />

mit dem Wert für ein Schulpferd von 3000 € wurde aus der Literatur übernommen<br />

(DEUTSCHE REITERLICHE VEREINIGUNG, 2008), denn der berechnete durchschnittliche<br />

Kaufpreis für ein Schulpferd ergab ähnliche Werte: Für die Gruppe mit 50<br />

Schüler/Woche beträgt der durchschnittliche Kaufpreis 2730 €, für 100 Schüler/Woche<br />

3360 € und für 150 Schüler/Woche 3230 € (siehe Anhang Teil B). Da die Kaufpreise<br />

nur gering voneinander abweichen, ergibt sich im Endergebnis eine minimale Veränderung<br />

und es wurde für alle drei Gruppen der Wert 3000 € übernommen.<br />

• Der aus den statistischen Erhebungen zu Überschuss führende Einzelreitstundenpreis<br />

beträgt 35 €.<br />

Die Berechnungen der Anzahl der Pferde, die Reitschüler/Tag, Reitstunden/Jahr, Stunden/Jahr/Pferd,<br />

Vollkosten einer Einzel- und Gruppenreitstunde sowie die durchschnittlichen<br />

Einzel- und Gruppenreitstundenpreise und die Unter-/Überdeckung sind aus den Fußnoten zu<br />

entnehmen und ausführlich am Ende dieser Arbeit angefügt (siehe Anhang Teil B).<br />

Schüler/Woche 50 100 150<br />

Anzahl Pferde 1 4 8 12<br />

Reitschüler/Tag 2 8,3 16,6 25<br />

Reitstunden/Jahr 3 2500 5000 7500<br />

Stunden/Jahr/Pferd 4 625 625 625<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

Anzahl der Schüler : 6 Tage; 2 bis 3 Schüler pro Pferd.<br />

Anzahl Schüler : 6 Tage.<br />

Anzahl Schüler x 50 Wochen/Jahr.<br />

(Anzahl Reitstunden/Jahr) : (Anzahl der Schulpferde).<br />

86


aus den statistischen Erhebungen zu Überschuss führender Einzelreitstundenpreis<br />

Einzelreitstundenpreis (€) 35 35 35<br />

Vollkosten<br />

Einzelreitstunde(€) 5 28,97 28,97 28,97<br />

Unter-/Überdeckung<br />

pro Reitstunde (€) 6 6,03 6,03 6,03<br />

Unter-/Überdeckung<br />

im Jahr (€) 7 15075 30150 45225<br />

tatsächlicher, durchschnittlicher Einzelreitstundenpreis<br />

Einzelreitstundenpreis (€) 22,90 25,73 29,25<br />

Vollkosten<br />

Einzelreitstunde (€) 28,97 28,97 28,97<br />

Unter-/Überdeckung<br />

pro Reitstunde (€) -6,07 -3,24 0,46<br />

Unter-/Überdeckung<br />

im Jahr (€) -15175 -16200 3450<br />

tatsächlicher, durchschnittlicher Gruppenreitstundenpreis<br />

Gruppenreitstundenpreis (€) 12,23 13,75 14,42<br />

Vollkosten<br />

Gruppenreitstunde (€) 8 13,97 13,97 13,97<br />

Unter-/Überdeckung<br />

pro Reitstunde (€) -1,74 -0,22 0,45<br />

Unter-/Überdeckung<br />

im Jahr (€) -4350 -1100 3375<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

625 AKh/Pferd x 20,00 € = 12.500,00 €;<br />

12.500,00 € – 2.400,00 € = 10.100,00 € zusätzlich zu den jährlichen Vollkosten;<br />

8.009,00 € + 10.100,00 € = 18.109,00 € Vollkosten/Jahr;<br />

18.109,00 € Vollkosten/Jahr : 625 Reitstunden/Jahr/Pferd = 28,97 €.<br />

Einzelreitstundenpreis - Vollkosten Einzelreitstunde.<br />

Unter-/Überdeckung pro Reitstunde x Reitstunden/Jahr.<br />

625 AKh/Gruppe / 4 Pferde = 156,25 AKh/Pferd;<br />

156,25 AKh/Pferd x 20,00 € = 3.125,00 €;<br />

3.125,00 € – 2.400,00 € = 725,00 € zusätzlich zu jährlichen Vollkosten;<br />

8.009,00 € + 725,00 € = 8.734,00 € Vollkosten/Jahr;<br />

8.734,00 € Vollkosten/Jahr : 625 Reitstunden/Jahr/Pferd = 13,97 €.<br />

87


Bemerkenswert ist, dass die ersten zwei Gruppen (mit 50 und mit 100 Schülern pro Woche)<br />

im Durchschnitt zu niedrige Reitstundenpreise verlangen, wenn die in der Literatur<br />

(DEUTSCHE REITERLICHE VEREINIGUNG, 2008) empfohlenen Mindestpreise und berechneten<br />

Vollkosten einer Reitstunde herangezogen werden.<br />

Wie die Beispielrechnung zeigt, sind sowohl die durchschnittlichen Einzel- sowie Gruppenreitstundenpreisen<br />

der ersten beiden Gruppen (mit 50 und mit 100 Schülern pro Woche) zu<br />

niedrig, da es jeweils zu einer Unterdeckung einer Reitstunde kommt. Daraus folgt, dass diese<br />

Schulbetriebe mit diesen Reitstundenpreisen nicht ihre Kosten oder einen Überschuss erwirtschaften<br />

können. Bei den Einzelreitstundenpreisen lag der durchschnittliche tatsächliche Preis<br />

unterhalb der Grenze von 35 €, ab welcher signifikant eher ein Überschuss erwirtschaftet<br />

wird.<br />

Die höchsten tatsächlichen Durchschnittspreise hatte die Gruppe der Schulbetriebe mit der<br />

höchsten Schüleranzahl von 150 Reitschülern innerhalb einer Woche. Bei diesen erwirtschaften<br />

die Schulpferde sowohl in einer Einzel- sowie in einer Gruppenreitstunde eine Überdeckung.<br />

Somit können Schulbetriebe eher ihre Kosten oder einen Überschuss erwirtschaften,<br />

wenn diese eine hohe Anzahl an Reitschüler haben. Diese Aussage wurde ebenfalls schon<br />

nachgewiesen.<br />

Außerdem wird aus den Beispielrechnungen deutlich, dass eine hohe Anzahl an Reitschülern<br />

in einem Schulbetrieb nicht durch den günstigsten Preis erreicht wird. Im Durchschnitt ist<br />

eine Reitstunde teurer, umso mehr Reitschüler pro Woche in einem Schulbetrieb unterrichtet<br />

werden. Auch diese Tatsache wurde durch die Umfrage schon nachgewiesen.<br />

Zu beachten ist, dass es sich hierbei um eine Beispielrechnung handelt. Jeder Schulbetrieb<br />

unterliegt verschiedenen ökonomischen Einflüssen. Allein die Preise für Futter, Einstreu,<br />

Energie, Wasser, Löhne etc. unterliegen regionalen Unterschieden und Marktpreisschwankungen.<br />

Auch sind die Grundvoraussetzungen jedes Schulbetriebes verschieden und somit<br />

kann kein Schulbetrieb pauschal mit den Beispielrechnungen gleichgesetzt werden.<br />

Allerdings besteht die Möglichkeit für jeden Schulbetrieb, seine individuellen Kosten in die<br />

Vollkostenrechnung einzusetzen und dadurch die eigene Unter-/Überdeckung des Schulbetriebes<br />

zu berechnen.<br />

88


6. Zusammenfassung<br />

Stefan <strong>Seyfarth</strong> (2011)<br />

Erfolgsfaktoren von Schulbetrieben im Vergleich von Vereinen und Pferdebetrieben<br />

in städtisch und ländlich geprägten Regionen<br />

In der vorliegenden Arbeit wurden die Erfolgsfaktoren Standort, Anlage, Schulpferd, Angebot<br />

und Zielgruppe, Marketing sowie Management und Organisation von Schulbetrieben anhand<br />

einer Onlineumfrage untersucht. Insgesamt 206 von 855 angeschriebenen Schulbetrieben<br />

nahmen an dieser Umfrage teil.<br />

Der Faktor Standort konnte nicht als auschlaggebender Erfolgsfaktor nachgewiesen werden .<br />

Hierzu zählten das Einzugsgebiet, die Verkehrslage und die Konkurrenz.<br />

Als weiterer Erfolgsfaktor wurde die Anlage in Alter, Reitmöglichkeiten und zusätzlichen<br />

Angeboten für den Kunden untersucht. Auch hier konnten keine signifikanten Ergebnisse<br />

bezüglich des Erfolges nachgewiesen werden. Über die Hälfte der Teilnehmer bietet den<br />

Reitunterricht auf modernen Reitanlagen (zwischen 1990 und 2010 erbaut) an. Zwei Drittel<br />

der Schulbetriebe besitzen mindestens eine Reithalle, was eine Voraussetzung für saisonal<br />

unabhängiges Wirtschaften ist.<br />

Die Qualität der Schulpferde hat starken Einfluss auf das Preisniveau der Schulstunden. Die<br />

Qualität wird bestimmt durch den Ausbildungsstand, das regelmäßige Korrekturreiten und<br />

den Kaufpreis.<br />

Der Großteil der Schulbetriebe lässt seine Schulpferde regelmäßig Korrektur reiten. Diejenigen<br />

Schulbetriebe, die ihre Pferde nicht korrigieren, liegen bei den Einzelreitstunden im unteren<br />

Preisniveau von 10-15 €. In diesem Preisniveau ist zu beobachten, dass die Schulbetriebe,<br />

eventuell um diesen Reitstundenpreis zu halten, für den Kauf eines Schulpferdes nur durchschnittlich<br />

bis 1000 € bezahlen. Im Vergleich dazu sind diejenigen Schulbetriebe, die für ein<br />

qualitativ hochwertiges Schulpferd einen Kaufpreis bis 5000 € bezahlen, im oberen Preisniveau<br />

zu finden. Der Preis für die Einzelstunde beträgt bei diesen Schulbetrieben über 35 €. In<br />

der kleine Gruppe von Schulbetrieben, die für ein Schulpferd über 5000 € bezahlen, verlangt<br />

über die Hälfte 20-25 € und mehr für eine Gruppenreitstunde.<br />

89


Interessant ist, dass der durchschnittliche Kaufpreis eines Schulpferdes steigt, wenn eine hohe<br />

Anzahl an Reitschülern in einem Schulbetrieb unterrichtet wird. Die hohe Anzahl an Reitschülern<br />

ist ein Indikator für einen erfolgreichen Schulbetrieb. Für einen reibungslosen Ablauf<br />

des Schulbetriebes mit über 100 Reitschülern pro Woche sind sehr gut geeignete Schulpferde<br />

wichtig. Dementsprechende Qualität des Schulpferdes hat auch einen entsprechenden<br />

Kaufpreis. Dies kann die Bereitschaft dieser Schulbetriebe erklären, für ein Schulpferd einen<br />

höheren Kaufpreis (über 4000 €) zu zahlen. Wiederum kann ein qualitatives Schulpferd ein<br />

Grund dafür sein, dass gerade diese Schulbetriebe eine hohe Anzahl an Reitschülern aufweisen.<br />

Nicht ausschlaggebend war das Alter der Schulpferde. Die Anzahl der Schulpferde beträgt<br />

durchschnittlich 11 Pferde pro Schulbetrieb, die hauptsächlich von zwei bis drei Reitschülern<br />

am Tag geritten werden.<br />

Bei den Erfolgsfaktoren Angebot und Zielgruppe gab es eindeutige Ergebnisse für den Erfolg<br />

einiger Schulbetriebe. So ist der an das Angebot angepasste Preis für eine Reitstunde und die<br />

Anzahl der Reitschüler pro Woche eine Voraussetzung für wirtschaftlichen Erfolg. Dieser<br />

stellt sich unter anderem eher dann ein, wenn mehr als 50 Reitschüler pro Woche unterrichtet<br />

werden. Besonders interessant ist, dass je mehr Reitschüler ein Schulbetrieb hat, die Preise<br />

einer Reitstunde im Durchschnitt steigen. Bei den teilnehmenden Schulbetrieben war die<br />

Höchstzahl 240 Schüler pro Woche.<br />

87% aller Reitschüler nehmen durchschnittlich ein bis zweimal pro Woche eine Reitstunde.<br />

Über die Hälfte der teilnehmenden Schulbetriebe verlangt für eine Gruppenstunde 10-15 €.<br />

38% verlangt für eine Einzelreitstunde zwischen 10 und 20 €, 39% zwischen 20 und 30 €. 8%<br />

verlangen über 35 € für eine Einzelreitstunde und dies sind wiederum jene Schulbetriebe,<br />

welche auch eher einen Überschuss erwirtschaften.<br />

Die Begründung für die Preise der Reitstunden wird bei 103 (24%) der Teilnehmer vorrangig<br />

mit der Qualität der Schulpferde und bei 106 (25%) mit der Qualität des Ausbilders erklärt.<br />

Zwar besitzen 41% der Reitschulen eine Warteliste mit rund 7 Wochen für einen Neueinsteiger,<br />

doch dies ergibt nicht unbedingt eine Aussage über den wirtschaftlichen Erfolg eines<br />

Schulbetriebes. So gab es sogar Schulbetriebe (38%), die trotz einer Wartliste negativ wirtschaften.<br />

90


Bezüglich des Erfolgsfaktors Marketing stellte sich heraus, dass knapp die Hälfte aller Schulbetriebe<br />

mit anderen Einrichtungen zusammenarbeitet oder fast alle Schulbetriebe (94%) spezielle<br />

Angebote und zusätzliche Veranstaltungen durchführen. Diese konnten aber nicht als<br />

ausschlaggebend für den wirtschaftlichen Erfolg nachgewiesen werden.<br />

Im Bereich Management und Organisation könnte bei 23% der Teilnehmer der Schulbetrieb<br />

effizienter sein. Für 17% der Schulbetriebe ist sogar eine finanzielle Unterstützung notwendig.<br />

Es konnte nachgewiesen werden, dass ein Drittel der Vereine auf finanzielle Unterstützung<br />

zur Aufrechterhaltung des Schulbetriebes angewiesen ist. Bei den gewerblichen Pferdebetrieben<br />

waren es 8% und bei landwirtschaftlichen Pferdebetrieben 13%. Insgesamt war es<br />

jedoch 40% der Schulbetriebe, die durch den Schulunterricht ihre Kosten decken konnten und<br />

lediglich 20%, die einen Überschuss erwirtschafteten.<br />

Ein wichtiger Punkt im Bereich Management und Organisation ist die durchdachte Preisgestaltung<br />

der Reitstunden. Aus diesem Grund wurden Beispielrechnungen durchgeführt. Es<br />

stellte sich heraus, dass die Reitstunden häufig zu günstig angeboten werden. Ausnahmen sind<br />

die Schulbetriebe mit einer hohen Anzahl an Reitschülern, denn diese haben die höchsten<br />

durchschnittlichen Reitstundenpreise und erwirtschaften auch eine Überdeckung der Vollkosten.<br />

Auch durch diese Tatsache wird nochmals deutlich, dass der günstige Reitstundenpreis<br />

nicht ausschlaggebend für die Auswahl der Reitschule durch die Reitschüler ist, sondern andere<br />

Faktoren wichtiger sind. Da die Preise vorrangig mit der Qualität der Schulpferde und<br />

Ausbilder begründet wurden, ist die Auswahl kompetenter Ausbilder und adäquater Schulpferde<br />

sehr wichtig.<br />

Andere bisher ausgewiesene Erfolgsfaktoren konnten nicht anhand dieser Arbeit signifikant<br />

nachgewiesen werden. Ein Grund hierfür könnte sein, dass jeder Schulbetrieb individuell seine<br />

Stärken und Schwächen hat. Der Erfolg hängt schlussendlich davon ab, wie gut der Schulbetrieb<br />

seine eigenen Stärken ausnutzt sowie die Schwächen analysiert und abbaut.<br />

91


7. Summary<br />

Stefan <strong>Seyfarth</strong> (2011)<br />

Factors of success of riding schools in comparison to riding clubs and equestrian schools<br />

in urban and rural regions<br />

In this bachelor thesis, the factors of success, such as location, complex, horses, offer and<br />

target group, marketing as well as management and organization of riding schools were investigated<br />

on the basis of an online-survey. Altogether 206 out of 855 questioned equestrian<br />

schools took part.<br />

The factor “location” could not be proved as a decisive one. It includes catchment area, traffic<br />

conditions and competition.<br />

Further the factors age, riding possibilities and additional offers for customers were checked.<br />

Though more than half of the participants offer lessons in modern surroundings (built between<br />

1990 and 2010), no significant differences regarding success could be made. Two thirds of the<br />

equestrian schools had at least one indoor riding area, being a basic precondition for economic<br />

activities disregarding season and weather conditions.<br />

The horses’ quality strongly influenced the price level of the offered lessons. This quality results<br />

from the level of training, regular correction of the horses and purchase price.<br />

The majority of riding schools has its horses corrected, those who don’t have a lower price<br />

level of 10-15 €. In this price section, for buying new horses on average a maximum of 1000<br />

€ is spent, maybe to keep this low price. In comparison, the equestrian schools which are willing<br />

to pay up to 5000 € per horse are found at a higher price level. The latter have prices of<br />

max. 35 € per one-to-one lesson. In half of the equestrian schools in this small group, a riding<br />

lesson costs 20-25 € or more. Interestingly, the average purchase price of a horse increases, if<br />

a high number of students is given lessons in the riding school. This high number is thus an<br />

indicator of a successful riding school. For the smooth course of an equestrian school with<br />

more than 100 students per week, good trained horses are essential. Of course, appropriate<br />

quality has its price. This could explain why riding schools are willing to pay a higher purchase<br />

price (more than 4000 €). On the other hand, high-quality horses could be the very reason<br />

for them having a great number of students.<br />

92


Not decisive was the horses’ age. The number of horses is on average 11 per riding school.<br />

They are mostly ridden by 2 to 3 students per day.<br />

Concerning “offer” and “target group” there were clear results for the success of certain<br />

equestrian schools. The price, adequately adjusted to the offer, and the number of students per<br />

week are a precondition for economic success which is more likely, if more than 50 persons<br />

per week are given lessons. It is especially interesting, that the more students a riding school<br />

has, the higher the prices are per lesson. The participating riding schools had a maximum of<br />

240 students per week.<br />

A total of 87% of all students take on average one to two lessens per week. More than half of<br />

the riding schools charge 10-15 € for riding lesson in groups. 38% charge 10-20 € for one-toone<br />

lessons, 39% 20-30 €; 8% charge more than 35 € per one-to-one lesson, among others<br />

these are the ones, which make a surplus.<br />

A total of 103 participants (24%) stated that the quality of their horses is the reason for their<br />

price levels. 106 (25%) claimed the instructor’s quality as decisive. Though 41% of the riding<br />

schools do have waiting lists with about 7 weeks wait for beginners, this fact does not necessarily<br />

show indicate economic success of a riding school. There were even riding schools<br />

(38%) which made losses despite having a waiting list.<br />

Concerning marketing as a factor of success, it became clear that almost half of the riding<br />

schools cooperate with other organizations and almost all riding schools have special offers<br />

and additional events. Those could not be accounted as decisive for economic success.<br />

Out of the participants 23% could be more efficient in the field “management and organization”.<br />

For 17%, even financial support is necessary. It could be proven, that one third of the<br />

clubs is dependent on financial support for the continuation of their riding school. The same is<br />

true for 8% of equestrian schools and for 13% of agricultural riding schools. All in all, 40% of<br />

the riding school could cover their costs by riding lessons, but only 20% made a surplus. An<br />

important point concerning management and organization is the well thought-out pricing of<br />

riding lessons. For this reason, several calculations were made for demonstration purpose. It<br />

turned out that very often riding lessons are offered at too low prices, except in those riding<br />

schools with a high number of students. This is, because they have on average the highest<br />

prices per lesson and even make an overestimate of full cost. Again, it is shown that low<br />

prices are not the decisive factor for students to choose a riding school. Since the main reason<br />

93


for the price setting is the quality of horses and trainers, the choice of competent trainers and<br />

adequate horses by the manager of a riding school is essential. The most decisive factors for<br />

success are therefore management and organization. Other factors, until now thought to be<br />

important for success, could not be proven as decisive on the basis of this paper. One reason<br />

for this could be, that each riding schools has its individual strengths and weaknesses. In conclusion,<br />

success is accompanied by the ability to make the most of the own strengths and analyzing<br />

and reducing the weaknesses.<br />

94


8. Literaturverzeichnis<br />

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Neue Perspektiven im Pferdesport, Marktanalyse Pferdesportler in Deutschland 2001, Warendorf.<br />

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FN-Verlag, Warendorf.<br />

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FN-Verlag, Warendorf.<br />

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2009, Warendorf/Köln.<br />

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95


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LOCH, S. (2010) Dressur Die Kunst der klassichen Reitweise, Kosmos, Stuttgart.<br />

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VORREITER-DEUTSCHLAND (2010) www.vorreiter-deutschland.de (28.07.2010).<br />

96


9. Anhang<br />

Teil A:<br />

Frage 1:<br />

Frage 3:<br />

Frage 9:<br />

Frage 11:<br />

Frage 14:<br />

97


Frage 16:<br />

Frage 18:<br />

Frage 19:<br />

98


Frage 20:<br />

Frage 21:<br />

Frage 23:<br />

Frage 25:<br />

99


Frage 26:<br />

Frage 27:<br />

Frage 28:<br />

Frage 29:<br />

Frage 31:<br />

Frage 32:<br />

100


Frage 33:<br />

Frage 34:<br />

Frage 35:<br />

Frage 36:<br />

Frage 37:<br />

101


Frage 39:<br />

Teil B:<br />

102


103


104


105


106


107


108


Frage 18x21:<br />

109


110


111


112


113


114


115


116


117


118


119


Frage 27x21:<br />

120


Frage 28x21:<br />

121


Frage 39x21:<br />

122


123


Berechnung der durchschnittlichen Kaufpreise für Schulpferde:<br />

Annahme: (Werte aus den Ergebnissen der Frage 18)<br />

124


Gruppe bis 500: Preis 500EUR<br />

Gruppe bis 1000: Preis 1000EUR<br />

..<br />

Gruppe über 5000: Preis 6000EUR<br />

Bei >5000 wurde der Wert 6000EUR angenommen, denn laut Literatur liegen die Werte gewöhnlich<br />

zwischen 600 und 4500EUR (PICK, 2009). Höherpreisige Schulpferde sind eher<br />

unwahrscheinlich (Tausend-EUR Schrittfolge).<br />

Berechnung des mittleren Preises über gewichteten Mittelwert:<br />

GM = (Anzahl_Gruppe_1 * 500EUR) + (Anzahl_Gruppe_2 *1000EUR) + … + (Anzahl_Gruppe_7<br />

*6000EUR) / Anzahl_Gesamt<br />

Ergebnisse:<br />

Gruppe ca. 50:<br />

Gruppe ca. 100:<br />

>25 und =75 bis 125: 3360 EUR<br />

Gruppe: ca. 150: >125: 3230 EUR<br />

Berechnung der Anzahl der Pferde:<br />

= (Anzahl Schüler/6 Tage) / 2 oder 3 Schüler pro Pferd<br />

Ergebnis:<br />

Gruppe 50: mindestens 3 bis 4<br />

Gruppe 100: mindestens 4 bis 8<br />

Gruppe 150: mindestens 8 bis 12<br />

Anmerkung: Es wurde mit dem Höchstwert weiter gerechnet (4, 8, 12).<br />

Berechnung Reiter/Tag:<br />

= Anzahl Schüler / 6 Tage<br />

125


Ergebnis:<br />

Gruppe 50: 8,3<br />

Gruppe 100: 16,6<br />

Gruppe 150: 25<br />

Berechnung Reitstunden/Jahr:<br />

= Anzahl Schüler x 50 Wochen/Jahr<br />

Ergebnis:<br />

Gruppe 50: 2500<br />

Gruppe 100: 5000<br />

Gruppe 150: 7500<br />

Berechnung Reitstunden/Jahr/Pferd:<br />

= (Anzahl Reitstunden/Jahr) / (Anzahl der Schulpferde)<br />

Ergebnis:<br />

Gruppe 50: 625<br />

Gruppe 100: 625<br />

Gruppe 150: 625<br />

Berechnung Vollkosten einer Einzelreitstunde:<br />

625 AKh/Pferd x 20EUR = 12500EUR<br />

126


12500EUR – 2400EUR = 10100EUR zusätzlich zu jährlichen Vollkosten<br />

8009EUR + 10100EUR = 18109EUR Vollkosten/Jahr<br />

18109EUR Vollkosten/Jahr / 625 Reitstunden/Jahr/Pferd = 28,97EUR<br />

Berechnung Unter-/Überdeckung pro Reitstunde:<br />

= Einzelreitstundenpreis – Vollkosten Einzelreitstunde<br />

Gruppe 50:<br />

6,03EUR<br />

Gruppe 100: 6,03EUR<br />

Gruppe 150: 6,03EUR<br />

Berechnung Unter-/Überdeckung im Jahr:<br />

= Unter-/Überdeckung pro Reitstunde x Reitstunden/Jahr<br />

Gruppe 50:<br />

15075EUR<br />

Gruppe 100: 30150EUR<br />

Gruppe 150: 45225EUR<br />

Durchschnittliche Einzelreitstundenpreise:<br />

Mittelwerte: Mittel = [12.5 17.5 22.5 27.5 32.5 40];<br />

Gruppe ca. 50: >25 und =75 bis 125: 25.73EUR<br />

Gruppe ca. 150: >125: 29.25EUR<br />

Berechnung Unter-/Überdeckung pro Reitstunde:<br />

= durchschnittlicher Einzelreitstundenpreis – Vollkosten Einzelreitstunde<br />

127


Gruppe 50:<br />

-6,07EUR<br />

Gruppe 100: -3,24EUR<br />

Gruppe 150: 0,46EUR<br />

Berechnung Unter-/Überdeckung im Jahr:<br />

= Unter-/Überdeckung pro Reitstunde x Reitstunden/Jahr<br />

Gruppe 50:<br />

-15175EUR<br />

Gruppe 100: -16200EUR<br />

Gruppe 150: 3450EUR<br />

Durchschnittliche Gruppenreitstundenpreise:<br />

Verwendete Mittelwerte: Mittel = [7 7.5 12.5 17.5 22.5 27.5];<br />

Gruppe ca. 50: >25 und =75 bis 125: 13.75EUR<br />

Gruppe ca. 150: >125: 14.42EUR<br />

Berechnung Vollkosten einer Gruppenreitstunde: (eine Gruppe besteht aus 4 Pferden)<br />

625 AKh/Gruppe / 4 Pferde = 156,25 AKh/Pferd<br />

156,25 AKh/Pferd x 20EUR = 3125EUR<br />

3125EUR – 2400EUR = 725EUR zusätzlich zu jährlichen Vollkosten<br />

8009EUR + 725EUR = 8734EUR Vollkosten/Jahr<br />

8734EUR Vollkosten/Jahr / 625 Reitstunden/Jahr/Pferd = 13,97EUR<br />

128


Berechnung Unter-/Überdeckung pro Reitstunde:<br />

= durchschnittlicher Einzelreitstundenpreis – Vollkosten Einzelreitstunde<br />

Gruppe 50:<br />

-1,74EUR<br />

Gruppe 100: -0,22EUR<br />

Gruppe 150: 0,45EUR<br />

Berechnung Unter-/Überdeckung im Jahr:<br />

= Unter-/Überdeckung pro Reitstunde x Reitstunden/Jahr<br />

Gruppe 50:<br />

-4350EUR<br />

Gruppe 100: -1100EUR<br />

Gruppe 150: 3375EUR<br />

129

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