Beziehungszentrierte Alters-Pflege - PGA

Beziehungszentrierte Alters-Pflege
09. März 2012 - 29. September 2012
Info-Abend: 25. Jänner 2012, 18.00 Uhr
PGA Akademie, 0732 / 78 78 10 -10, kurse@pga.at, www.pga.at

Beziehungszentrierte Alters-Pflege
(Kurs-Nr.: 430/690)
1. Inhalte
Die gelungene Beziehung zu anderen Menschen ist für das Individuum eine elementare Voraussetzung
um sein Leben „erfolgreich“ und gesund zu gestalten. Indem in der Pflege tätigen Menschen
die Beziehung zu ihren KlientInnen fördern, tragen sie insbesondere zu deren seelischen
Wohlbefinden und in weiterer Folge auch zur Gesundheit bei. Neueste Erkenntnisse therapeutischer
und neurobiologischer Forschungen bestätigen diese enorm bedeutsamen Zusammenhänge. Aber
so wie jedes Medikament hat auch Beziehung ihre Wirkungen und Nebenwirkungen. Eine Beziehung
aufzubauen und aufrecht zu erhalten ist in der alltäglichen Pflege bzw. Assistenz eine
immense Herausforderung. Durch unser von Routineabläufen und normierten Qualitätsstandards
geprägtes Denken und Handeln nehmen wir viele Aspekte der individuellen Beziehungsgestaltung
nicht mehr wahr. Darunter leiden sowohl die Arbeitsqualität der Pflegenden, als auch die Lebensqualität
der betroffenen Personen. Aus diesen festgefahrenen Mustern herauszutreten birgt demzufolge
ein enormes Potential, welches wir in diesem Lehrgang gemeinsam erschließen wollen.
Beziehungsarbeit heißt vor allem das EIGENE Verhalten zu hinterfragen, eine Vertrauensbasis für
eine offene, wertschätzende und nicht zuletzt sinnvolle Begegnung zu schaffen. Altern ist unweigerlich
mit Verlust von Fähigkeiten und mit den dazugehörigen Ängsten verbunden. Umso
wichtiger wird eine Gemeinschaft, die es jedem Mitglied ermöglicht, den Fokus weg von den Defiziten
hin zum verbleibenden Positiven wenden zu können.
Sämtliche Themenschwerpunkte werden mit Hilfe systemischer und neurobiologischer Erkenntnisse
aufbereitet und miteinander vernetzt. Aus diesem Grund steht zu Beginn des Kurses die Einführung
in die Systemtheorie und in das systemische Denken im Mittelpunkt.
Neurobiologie und -psychologie bieten einerseits viele Hinweise auf die Richtigkeit systemischer
Ansätze. Andererseits liefern sie ein neues Verständnis des lebenslangen Lernens, insbesondere auf
der Verhaltens – und Interaktionsebene, sei es um sich neue Verhaltensweisen und soziale Umgangsformen
anzueignen oder bereits Bewährtes weiter zu festigen. Dieser höchst individuelle
Prozess funktioniert nur dann in einem ausgewogenen Verhältnis, wenn die Begegnung auf gleichberechtigter
Basis erfolgt. Daher ist es wichtig, sich eindringlich mit der Stärkung der Selbstverfügungskräfte
(Empowerment) zu befassen. Einen weiteren Schlüssel stellt die Biografiearbeit
dar, die für ein personenzentriertes Arbeiten unerlässlich ist, denn beispielsweise
„Eine gute Betreuung Demenzkranker kann nur dann verwirklicht werden, wenn es gelingt, die
innere Welt der Kranken, d.h. ihre Wahrnehmungen, das Erleben und die Denkvorgänge zu verstehen
und in den Mittelpunkt aller Bemühungen zu stellen“ (Jan Wojnar, Die Welt der Demenzkranken,
2001)
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Die Annäherung an die Welt der Betroffenen ist für Betreuungspersonen von maßgeblicher Bedeutung,
um einer emotionalen Überforderung vorzubeugen. Im Pflegealltag wissen professionelle
Pflegekräfte in der Regel aber wenig über die Persönlichkeit von Demenzpatienten, Verhaltensweisen
werden leicht fehlinterpretiert und ein Zugang in die individuelle Erlebniswelt der Erkrankten
dadurch maßgeblich erschwert. Dementielle Erkrankungen und ihre Erscheinungsbilder stellen einen
großen Schwerpunkt dar, weil sie in der Pflege eine der größten Herausforderungen mit sich bringen.
Aber auch andere Krankheitsbilder des Alters und allgemeine soziologische Betrachtungen
sollen im Kurs Platz finden, sodass am Ende ein umfassendes Bild des Alters bzw. Alterns entstehen
kann.
Wir stellen uns den existenziellen Fragen des Lebens nach Spiritualität, Tod und dem Sinn unseres
Daseins. Nur so können wir mit anderen offen in Beziehung treten, ohne in der Arbeit in die Gefahr
zu kommen, uns selbst zu verlieren. Unseres Erachtens ein wichtiger Schritt um Burnout zu vermeiden.
Aus diesem Hintergrund heraus bekommt z. B. die Patientenverfügung eine neue Bedeutung,
da sie nicht nur ein Stück Papier ist, sondern das Ergebnis eines gemeinsam erlebten Entscheidungsfindungsprozesses
darstellt.
2. Methoden
Es erwartet Sie ein abwechslungsreicher Methodenmix aus theoretischen Vorträgen, Diskussionen
und praktischen Übungen in Groß- und Kleingruppen.
Durch die Anwendung unterschiedlicher kreativer Ausdrucksmöglichkeiten werden die Inhalte des
Kurses auf einer bildhaften Ebene unterstützt.
Eine ausführliche Literaturliste und Filmvorschläge werden zu Verfügung gestellt.
3. Zielgruppe
Der Lehrgang richtet sich an Personen, die im beruflichen und/oder privaten Umfeld mit der Pflege
und Betreuung von alten Menschen zu tun haben.
4. Hinweise
Für den gruppendynamischen Prozess ist eine Anwesenheit von 100% erwünscht. Fixer Bestandteil
des Lehrganges ist die Durchführung eines Projektes bzw. das Verfassen einer Seminararbeit,
welche/s in der abschließenden Reflexion der Gruppe präsentiert wird.
Nach Abschluss des Lehrganges erhalten die TeilnehmerInnen ein Zertifikat für „Beziehungszentrierte
Alters-Pflege“.
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5. Termine & Veranstaltungsort/e
Anmeldeschluss: 10. Februar 2012
Kursort: ASKÖ Bewegungscenter Linz (ABC) und PGA Akademie Linz
Kurszeiten: Fr., 16.00 – 20.00 Uhr, (4 UE) sowie Sa., 9.00 – 17.00 Uhr (8 UE)
Terminübersicht
Module Datum
Ort
Modul 1 Fr., 09. und
ABC Sa., 10.03.2012
Modul 2 Fr., 23. und
ABC Sa., 24.03.2012
Modul 3 Fr., 20. und
ABC Sa., 21.04.2012
Modul 4 Fr., 11. und
ABC Sa., 12.05.2012
Modul 5 Fr., 24. und
PGA Sa., 26.05.2012
Modul 6 Fr., 15. und
PGA Sa., 16.06.2012
Modul 7 Fr., 29. und
PGA Sa., 30.06.2012
Modul 8 Fr., 28. und
PGA Sa., 29.09.2012
Thema
Systemtheorie; Kreativteil (Bedeutung der inneren Bilder)
Neurobiologische Grundlagen, Medizinische Modelle, Salutogenese
Soziologie der Beziehung, Spiritualität, Tod und Endlichkeit
Alternstheorien, Soziologie und Psychologie des Alterns mit
Kreativteil
Inklusion, Empowerment, Biografiearbeit
Patientenverfügung, Klientenzentriertes Arbeiten
Kreatives Krisenmanagement, „Glückswerkstatt
Reflexion
Gesamtausmaß: 96 UE
Geringfügige Änderungen im Lehrgangsprogramm sind nicht beabsichtigt,
aber möglich und werden entsprechend bekannt gegeben.
6. Kosten
Die Lehrgangsgebühr beträgt insgesamt € 1.390,- (inkl. 10 % MWSt.).
Die Lehrgangsunterlagen werden in elektronischer Form zur Verfügung gestellt.
Förderungen sind gemäß den persönlichen Voraussetzungen möglich. Nähere Details zu unterschiedlichen
Fördermöglichkeiten finden Sie auf unserer Homepage.
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Zahlungs- und Stornobedingungen
Eine Rechnung über die Lehrgangsgebühr wird termingerecht vor Kursbeginn zugeschickt. Der
Seminarbeitrag ist gemäß den in der Rechnung angeführten Zahlungsbedingungen zu überweisen.
Eine Stornierung der Anmeldung ist nur schriftlich möglich. Bei Stornierungen bis zum Anmeldeschluss
berechnen wir einen Unkostenbeitrag für Verwaltungsaufwand in Höhe von
€ 110,- (inkl. 10% MWst.). Bei Stornierung ab dem Anmeldeschluss bis zu einem Tag vor Ausbildungsbeginn
sind 50% der gesamten Lehrgangskosten zu zahlen. Bei Stornierung ab dem 1.
Ausbildungstag oder während der Ausbildung bzw. bei Nicht-Erscheinen zum Lehrgang ist die
gesamte Lehrgangsgebühr zu zahlen. ErsatzteilnehmerInnen können genannt werden. Bei Abbruch
des Lehrgangs während der Ausbildungszeit ist der noch offene Lehrgangsbeitrag zur Gänze sofort
fällig.
7. Lehrgangsleitung
Mag. (FH) Peter Fleischhans
ist seit mehr als 20 Jahren beim ASB (Arbeiter-Samariter-Bund Linz) als
Notfallsanitäter und Schulungsmitarbeiter sowie im Altenbereich tätig.
2009 absolvierte er an der FH für Gesundheit und Soziales das Studium
Soziale Dienstleistungen für Menschen mit Betreuungsbedarf. Anschließend
folgte das Psychotherapeutische Propädeutikum. Sein Hauptaugenmerk
gilt der Verknüpfung von theoretischen Konzepten mit der
praxisrelevanten Anwendung – mit Schwerpunkt auf den aktuellen neurobiologischen
Forschungsergebnissen. „Seit langem beschäftigt mich der
Sinn und die Bedeutung des Lebens im Allgemeinen aber auch im ganz persönlichen Lebensumfeld.
Der Mensch erträgt fast jedes Wie solange er das Warum kennt. (F. Nietsche) Dieser Satz ist für
mich zu einem Schlüssel geworden, der uns Gesundheit und Krankheit aus einer neuen Perspektive
erschließt und auch jede Menge anderer Phänomene verstehbar macht.“
Referent Mag. (FH) Christian Seibezeder
arbeitet seit elf Jahren in der Behindertenhilfe und absolvierte an der FH Linz
den Studiengang Soziale Dienstleistungen für Menschen mit Betreuungsbedarf.
Außerdem engagiert er sich in den Bereichen Kunst und Kunsthandwerk. „Viele
aktuelle Konzepte und geistige Haltungen, welche in die Arbeit mit körperlich
und geistig beeinträchtigten Menschen Eingang gefunden haben, bleiben in
ihrer Bedeutung oftmals nicht nur auf diesen speziellen Sektor beschränkt,
sondern besitzen allgemeine Gültigkeit für die Begleitung von allen unterstützungsbedürftigen
Menschen.“ Über kreative Prozesse und Ausdrucksformen
persönliche Kräfte und Ressourcen (wieder) zu entdecken, wird einer seiner
Schwerpunkte sein.
Weitere ReferentInnen zu den relevanten Themenschwerpunkten sind angefragt.
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8. Organisation & Anmeldung
Anmeldungen sind nur schriftlich mittels beiliegendem Anmeldeformular möglich.
Danach erhalten Sie eine Kursplatzvormerkung per Post zugesandt.
Nach dem Anmeldeschluss erfolgt die Rechnungslegung.
Die TeilnehmerInnen-Anzahl ist aus didaktischen Gründen begrenzt.
Die Aufnahme der TeilnehmerInnen erfolgt auf Grundlage des Anmeldezeitpunktes.
Information
Detaillierte Informationen zur Ausbildung erhalten Sie auch beim Informationsabend am
25. Jänner 2012 um 18.00 Uhr. Dieser Abend bietet Ihnen die Möglichkeit den Lehrgangsleiter
persönlich kennen zu lernen und Antwort auf Ihre noch offenen Fragen zu erhalten. Aus organisatorischen
Gründen ersuchen wir Sie um Anmeldung zum Informationsabend.
Ihre AnsprechpartnerInnen:
Organisatorisch: Mag. a Sabine Ploberger, Tel.: 0732 78 78 10-28, sabine.ploberger@pga.at
Brigitte Spreitzer, Tel.: 0732 78 78 10-57, brigitte.spreitzer@pga.at
Inhaltlich:
Mag. (FH) Peter Fleischhans, Tel. 0699/11509292, fleischhans@gmx.at
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Ich nehme zur Kenntnis, dass die Allgemeinen Geschäftsbedingungen des PGA (www.pga.at)
gelten.
Datum _________________
Unterschrift ______________________________
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