Sommersemester 2005 - Universität Passau
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UNIVERSITÄT PASSAU<br />
DEUTSCHE SPRACHWISSENSCHAFT<br />
ERLÄUTERUNGEN<br />
ZU DEN<br />
LEHRVERANSTALTUNGEN<br />
IM<br />
SOMMERSEMESTER <strong>2005</strong>
UNIVERSITÄT PASSAU<br />
DEUTSCHE SPRACHWISSENSCHAFT<br />
3<br />
Prof. Dr. Rüdiger Harnisch<br />
94030 <strong>Passau</strong>, Innstraße 25, PHIL 482<br />
Tel.: 0851/509-2780<br />
Fax: 0851/509-2782<br />
Sekretariat:<br />
Gabriele Schleicher<br />
PHIL 484 (vorm.)<br />
Tel.: 0851/509-2781<br />
Mitarbeiter:<br />
Dr. Günter Koch PHIL 483<br />
Dr. Ulrike Krieg-Holz PHIL 483<br />
Igor Trost PHIL 483<br />
Lehrbeauftragte:<br />
Dr. Cordula Maiwald<br />
Tutorin:<br />
Eva Holler PHIL 479<br />
SPRECHSTUNDEN:<br />
Prof. Dr. Rüdiger Harnisch Di 11-12 Uhr<br />
Dr. Günter Koch<br />
Mi 9-10 Uhr<br />
Igor Trost<br />
Mi 16-17 Uhr<br />
Dr. Cordula Maiwald Mo 16-17, IG 20, Raum 03<br />
Eva Holler<br />
nach Vereinbarung
Persönliche Anmeldung für alle Seminare (PS, HS) im Sekretariat von Semesterbeginn<br />
(1. April) bis Vorlesungsbeginn erforderlich.<br />
4<br />
VORLESUNG<br />
Phonologie<br />
2 Std., Mi 9-11 (M, LV, LNV, DKW/E), Beginn: 12.04.<br />
Harnisch<br />
Phonologie ist die Lehre von der Funktion der sprachlichen Laute. Sie befasst sich mit den kleinsten<br />
bedeutungsunterscheidenden Einheiten der Sprache (Phonemen, lautlichen Merkmalen) und dem<br />
Laut-System. Nach Klärung der Grundbegriffe der Phonologie (Distribution, Distinktivität usw.)<br />
werden verschiedene phonologische Theorien und Methoden – in forschungsgeschichtlicher Sicht,<br />
aber auch im Hinblick auf ihre spezifischen Stärken (und Schwächen) – vorgestellt:<br />
strukturalistische, generative, natürliche Phonologie usw. Neben der segmentalen Phonologie wird<br />
stets auch die suprasegmentale Phonologie (Prosodik, Silbenphonologie u.ä.) einbezogen.<br />
Literatur:<br />
- Tracy Alan Hall: Phonologie – eine Einführung, Berlin [u.a.] 2000.<br />
- Georg Heike: Phonologie, 2. durchges. Aufl. Stuttgart 1982.<br />
- Karl-Heinz Ramers: Einführung in die Phonologie, München 1998.<br />
- Elmar Ternes: Einführung in die Phonologie. 2., verb. und erw. Aufl. Darmstadt 1999.<br />
- Otmar Werner: Phonemik des Deutschen. Stuttgart 1972.<br />
Wichtiger Hinweis zur Prüfungsrelevanz von Vorlesungen in Deutscher Sprachwissenschaft:<br />
Vorlesungen sind, auch wenn für sie kein Schein vergeben wird, insofern prüfungsrelevant, als aus<br />
ihrem Stoff Themen für mündliche Prüfungen zu wählen sind!<br />
GRUNDKURS II<br />
Einführung in die Sprachwissenschaft für Germanisten<br />
2 Std., Mi 14-16 (M, LV, LNV), Beginn: 13.04.<br />
Koch/Trost<br />
Der Grundkurs II führt den Stoff des Wintersemesters weiter und ergänzt die Behandlung der<br />
Wortebene durch die Analyse des Satzes und des Textes in der deutschen Gegenwartssprache. Der<br />
zweite Teil des Kurses führt in die älteren Sprachstufen des Deutschen ein. Der Schwerpunkt liegt<br />
hier auf der Lautlehre und der Morphosyntax.<br />
Literatur:<br />
- Hans-Werner Eroms: Syntax der deutschen Sprache. Berlin/New York 2000.<br />
- Ulrich Engel: Syntax der deutschen Gegenwartssprache. Berlin 1994.<br />
- Wilhelm Schmidt: Geschichte der deutschen Sprache. Ein Lehrbuch für das germanistische<br />
Studium. Stuttgart 2000.<br />
Wichtiger Hinweis: Nur für Teilnehmer des GK I
Der Leistungsnachweis in allen Proseminaren erfolgt durch ein Referat und eine schriftliche<br />
Hausarbeit.<br />
PROSEMINAR<br />
Varietäten des Deutschen aus historischer Sicht<br />
2 Std., Di 14-16 (M, LV, LNV, DKW/E), Beginn: 12.04.<br />
5<br />
Koch<br />
Die deutsche Standardsprache überdacht eine Vielfalt an Varietäten. Prototypische Vertreter solcher<br />
Varietäten sind Dialekte. Die Abweichung von der Norm erklärt sich aus der historischen<br />
Entwicklung der deutschen Sprache; im mündlichen Sprachgebrauch blieben Merkmale aus älteren<br />
Sprachepochen, etwa dem Althochdeutschen oder Mittelhochdeutschen, entweder erhalten, oder es<br />
erfolgte ein Wandel gemäß den eigenen Bedürfnissen der Sprechergemeinschaft. Ziel des Seminars<br />
ist, einen Überblick über die Dialekte des Deutschen zu gewinnen, sowie einzelne Dialekte im<br />
historischen Werdegang kontrastiv zur Entstehung der neuhochdeutschen Standardsprache<br />
nachzuzeichnen. Dabei sollen die linguistischen Teilbereiche Phonologie, Morphologie, Wortschatz<br />
und Syntax gleichermaßen berücksichtigt werden.<br />
Literatur:<br />
- König, Werner: dtv-Atlas zur deutschen Sprache. 9. Aufl. München 1992. Auflage und Jahr<br />
beliebig.<br />
- Niebaum, Hermann / Macha, Jürgen: Einführung in die Dialektologie des Deutschen. Tübingen<br />
1999 (= Germanistische Arbeitshefte; 37)<br />
- Brundin, Gudrun: Kleine deutsche Sprachgeschichte. München 2004.<br />
PROSEMINAR<br />
Syntax der Nominalphrase<br />
2 Std., Do 14-16 (M, LV, LNV, DKW/E), Beginn: 14.04.<br />
Trost<br />
Das Proseminar hat den Aufbau sowie die inneren Regularitäten der Nominalphrase und ihrer Teile<br />
zum Gegenstand. Hierbei wird insbesondere auf die Nominalklammer, bestehend aus Determinator<br />
und Nomen, eingegangen werden wie auch auf die unterschiedlichen Typen von Attributen und<br />
Appositionen. Ferner werden die flexionsmorphologischen Steuerungsmechanismen in der<br />
Nominalphrase eingehend behandelt.<br />
Literatur:<br />
- Duden – Grammatik der deutschen Gegenwartssprache. 6., neu bearbeitete Auflage. Hg. v. der<br />
Dudenredaktion. Bearbeitet v. P. Eisenberg, H. Gelhaus, H. Henne, H. Sitta u. H. Wellmann.<br />
Duden Band 4. Mannheim 1998, S. 220-256, 280-297, 307-313.<br />
- Engel, Ulrich: Syntax der deutschen Gegenwartssprache. 3., völlig neu bearbeitete Auflage, Berlin<br />
1994, S. 603-648.<br />
- Eroms, Hans-Werner: Syntax der deutschen Sprache. Berlin 2000, S. 247-308.<br />
- Haider, Hubert: Die Struktur der deutschen Nominalphrase. In: Zeitschrift für Sprachwissenschaft<br />
7 (1988), S. 32-59.
6<br />
PROSEMINAR<br />
Grammatikalisierung<br />
2 Std., Mi 16-18 (M, LV, LNV, DKW/E), Beginn: 13.04.<br />
Maiwald<br />
Die Grammatikalisierungsforschung beschäftigt sich mit Übergängen zwischen Lexikon und<br />
Grammatik, zwischen einer Struktur mit lexikalischer und einer anderen mit grammatischer<br />
Bedeutung, mit Übergängen zwischen verschiedenen linguistischen Ebenen (z.B. Morphologie und<br />
Phonologie) und mit dem Verhältnis zwischen historischer Entwicklung und gegenwärtigem<br />
Sprachsystem.<br />
In diesem Seminar werden zunächst die Grundlagen der Grammatikalisierungstheorie und ihre<br />
universellen Gesetzt besprochen, in einem zweiten Teil werden die theoretischen Erkenntnisse auf<br />
Grammatikalisierungserscheinungen im Deutschen angewandt.<br />
Literatur:<br />
- Diewald, Gabriele (1997): Grammatikalisierung. Eine Einführung in Sein und Werden<br />
grammatischer Formen. Tübingen. (Germanistische Arbeitshefte; 36)<br />
- Lehmann, Christian (1995): Thoughts on Grammaticalization. München/Newcastle. LINCOM<br />
studies in theoretical linguistics; 01)<br />
HAUPTSEMINAR<br />
Volksetymologie und semantische Motivierung<br />
2 Std., Di 14-16 (M, LV, LNV, DKW/E), Beginn: 12.04.<br />
Harnisch<br />
Es scheint ein sprecher- und mehr noch hörerseitiges Bedürfnis zu sein, sich sprachliche Ausdrücke,<br />
die einem nicht unmittelbar verständlich sind, verständlich zu machen, z.B. Fremdsprachliches (wie<br />
indian. hamaca > niederländ. hang-mat /dt. Hängematte) oder in der eigenen Sprache im Laufe der<br />
Sprachgeschichte unverständlich Gewordenes (wie mûwerf 'Hügel(auf)werfer' > Maul-wurf). Neben<br />
solchen klassischen Fällen von sekundärer semantischer Motivierung, sogenannten<br />
"Volksetymologien", sollen weitere Typen von (Re-) Motivierung behandelt werden, z.B.<br />
Suffixabspaltung (Hammer > Hamm-er, vgl. kindersprachlich hamm-en 'hämmern'),<br />
morphologische Grenzverschiebung (Attent-at >Atten-tat) oder pleonastische Verstärkung (Thun ><br />
Thun-fisch). Aufgabe des Seminars wird es sein, einen Beschreibungsrahmen zu entwerfen,<br />
innerhalb dessen die konkreten Fälle in ihrer typologischen Vielfalt erfasst werden können.<br />
Über "Motiviertheit" und – das Gegenteil – "Arbitrarität" sprachlicher Zeichen kann man sich erste<br />
Informationen holen aus den Kapiteln 1 (Semiotik) und 4 (Semantik) des Einführungswerkes<br />
unter 1. Zur Vorbereitung empfiehlt sich dringend die Lektüre des Kapitels 2 aus dem unter 2.<br />
genannten Werk.<br />
1. Angelika Linke, Markus Nussbaumer, Paul Portmann: Studienbuch Linguistik. Tübingen 2001<br />
(oder frühere Auflagen. Darin Hinweise auf weiterführende Literatur).<br />
2. Heike Olschansky: Volksetymologie. Tübingen 1996.
7<br />
HAUPTSEMINAR<br />
Sprachminderheiten<br />
2 Std., Di 9-11 (M, LV, LNV, DKW/E), Beginn: 13.04.<br />
Harnisch<br />
Selbst wenn man, wie in diesem Seminar, die sog. autochthonen ("bodenständigen") Sprachminderheiten<br />
gegenüber heterochthonen (migrationsbedingten) in den Mittelpunkt stellt, muß man<br />
konstatieren, dass es (fast) kein Land in Europa gibt, das nicht eine oder mehrere solche Minoritäten<br />
beherbergt. Als Germanisten werden uns vornehmlich solche Minderheitensituationen beschäftigen,<br />
an denen die deutsche Sprache beteiligt ist. Zwei wesentliche Typen kommen dabei in Frage: das<br />
Deutsche selber als Minderheitssprache (etwa gegenüber dem Italienischen in Südtirol oder<br />
gegenüber dem Französischen im Elsass), aber auch das Deutsche als Sprache der Mehrheit (etwa<br />
gegenüber dem Slowenischen in Kärnten oder gegenüber dem Rätoromanischen in Graubünden). Es<br />
wird darauf ankommen, mit einem Untersuchungsraster, das von historischen, soziolinguistischen,<br />
politischen, ökonomischen und anderen Faktoren gebildet wird, herauszuarbeiten, wie vergleichbar<br />
oder unvergleichlich die einzelnen Minderheitensituationen sind.<br />
Literatur:<br />
- Handbuch der mitteleuropäischen Sprachminderheiten, hrsg. von Robert Hinderling und Ludwig<br />
Eichinger. Tübingen 1996.<br />
ÜBUNG<br />
Übung zur Vorlesung Phonologie<br />
1 Std., Mi 8-9 (M, LV, LNV, DKW/E), Beginn: 12.04.<br />
Harnisch<br />
Hier wird geübt, wie man aus den konkret vorkommenden Lautungen einer bestimmten Sprache<br />
bzw. einer ihrer – z.B. dialektalen – Varietäten ein Lautsystem gewinnt. Es stehen Methoden und<br />
Techniken der Analysen im Vordergrund, nicht lauttheoretische Fragen.<br />
Literatur:<br />
siehe oben Vorlesung<br />
ÜBUNG<br />
Repetitorium für Staatsexamenskandidaten: Sprachgeschichte<br />
1 Std., Do 11-12 (LV, LNV), Beginn: 14.04.<br />
Koch<br />
Die Übung bereitet vertieft wie nicht vertieft Studierende auf das Staatsexamen vor, ist aber auch<br />
für andere Interessenten offen, die sich eingehender mit vorwiegend mittelhochdeutscher<br />
Grammatik beschäftigen wollen.<br />
Literatur:<br />
- Paul, Hermann: Mittelhochdeutsche Grammatik. 23. Aufl. Tübingen 1989. Auflage und Jahr<br />
beliebig.
TUTORIUM<br />
Tutorium zum Grundkurs II<br />
2 Std., (M, LV, LNV, DKW/E), Beginn: 11.04. bzw. 15.04.<br />
Gruppe A: Do 12-14 Uhr, Gruppe B: Fr 9-11 Uhr<br />
8<br />
Holler<br />
Das Tutorium zum Grundkurs ist vor allem für ausländische Studierende gedacht, die den Schein<br />
des Grundkurses erwerben wollen. Daneben wird die Veranstaltung allen empfohlen, die den<br />
Grundkursstoff in praktischen Übungen vertiefen wollen.<br />
OBERSEMINAR<br />
Oberseminar auf Einladung<br />
2 Std., Mi 18-20, Beginn: 13.04.<br />
Harnisch<br />
Hier werden entstehende Abschlussarbeiten besprochen und neuere Entwicklungen in der<br />
(germanistischen) Linguistik diskutiert, z.T. auf der Grundlage wichtiger Neuerscheinungen<br />
sprachwissenschaftlicher Literatur.