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Beugung an Spalt und Gitter, Auflösungsvermögen des Mikroskops

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1<br />

<strong>Beugung</strong> <strong>an</strong> <strong>Spalt</strong> <strong>und</strong> <strong>Gitter</strong>,<br />

Auflösungsvermögen <strong>des</strong> <strong>Mikroskops</strong><br />

1 Einleitung<br />

Das Mikroskop ist in Medizin, Technik <strong>und</strong> Naturwissenschaft ein wichtiges Werkzeug um Informationen<br />

über Objekte auf Mikrometerskala zu erhalten. Das Auflösungsvermögen <strong>des</strong> <strong>Mikroskops</strong> ist jedoch<br />

nicht über die Wellenlänge <strong>des</strong> verwendeten Lichts hinaus steigerbar.<br />

Der Praktikumsversuch soll dieses Phänomens verständlich machen <strong>und</strong> zeigen, wie die Auflösungsgrenze<br />

<strong>des</strong> <strong>Mikroskops</strong> mit der Wellennatur <strong>des</strong> Lichts zusammenhängt.<br />

2 Versuchsvorbereitung<br />

Abbildung mit einer Sammellinse, Abbildungsgleichung <strong>und</strong> Vergrößerung, Bildweite, Gegenst<strong>an</strong>dsweite, numerische<br />

Apertur, Wellenlänge, Farbe, Kohärenzlänge, Interferenz, Huygen’sches Prinzip, <strong>Beugung</strong> am Einzelspalt,<br />

Doppelspalt <strong>und</strong> <strong>Gitter</strong><br />

• Strahlenoptik: Konstruieren Sie das Bild <strong>an</strong> einer Sammellinse, skizzieren Sie den Strahleng<strong>an</strong>g im<br />

Mikroskop, Be<strong>an</strong>tworten Sie die Frage zu Abb. 2.<br />

• Wellenoptik: Skizzieren Sie die <strong>Beugung</strong> am Doppelspalt, wie hängt die Richtung zum ersten <strong>Beugung</strong>smaximum<br />

vom Abst<strong>an</strong>d der <strong>Spalt</strong>e <strong>und</strong> von der Wellenlänge <strong>des</strong> Lichts ab. Deuten Sie letzteres<br />

für blaues <strong>und</strong> rotes Licht in ihrer Zeichnung <strong>an</strong>. Was ändert sich bei der <strong>Beugung</strong> am Einzelspalt?<br />

Zeichnen Sie den Strahleng<strong>an</strong>g vor dem Mikroskopobjektiv aus Abb. 6 <strong>und</strong> zeigen Sie, wie<br />

m<strong>an</strong> auf Gln. 2 kommt.<br />

2.1 Geometrische Optik<br />

Im Rahmen der geometrischen Optik wird die Ausbreitung von Licht durch Strahlen beschrieben, die<br />

sich im Vakuum oder in Luft geradlinig ausbreiten. Trifft der Strahl auf ein Hindernis, k<strong>an</strong>n er gebrochen,<br />

reflektiert oder absorbiert werden. Die Brechung <strong>an</strong> einer sphärischen (Bi)konvexlinse führt dazu, dass<br />

parallele Lichtstrahlen in einem Brennpunkt gebündelt werden wie in Abbildung 1 gezeigt. Der Abst<strong>an</strong>d<br />

dieses Brennpunktes von der Linse wird als Brennweite f bezeichnet.<br />

Aus dieser Eigenschaft lässt sich, wie in Abbildung 2 gezeigt, die Abbildung eines Gegenst<strong>an</strong><strong>des</strong> <strong>an</strong> einer<br />

Linse konstruieren: Der obere der beiden eingezeichneten Strahlen verläuft parallel zur optischen Achse,<br />

schneidet diese also im Brennpunkt. Der Mittelstrahl wird nicht abgelenkt. Um ein vergrößertes Bild zu<br />

erreichen, muss der Gegenst<strong>an</strong>d also zwischen ein <strong>und</strong> zwei Brennweiten von der Linse entfernt stehen.<br />

Im Prinzip lässt sich mit einer einzelnen Linse eine beliebig hohe Vergrößerung erreichen. Allerdings<br />

werden die Abmessungen eines solchen Aufbaus beliebig groß <strong>und</strong> das Bild lichtschwach, da sich das<br />

vom Gegenst<strong>an</strong>d ausgehende Licht auf ein großes Bild verteilt. Diese Probleme können durch die Kombinationen<br />

von Linsen in Mikroskop oder Teleskop weitgehend vermieden werden. Allerdings ist die<br />

Auflösung dieser Instrumente gr<strong>und</strong>sätzlich durch die Welleneigenschaften <strong>des</strong> verwendeten Lichts begrenzt,<br />

wie im folgenden Abschnitt dargestellt wird.<br />

a) b)<br />

f<br />

optische<br />

Achse<br />

f<br />

Abbildung 1: a) Brechung paralleler Lichstrahlen <strong>an</strong> einer Linse. b) Umkehrbarkeit <strong>des</strong> Strahleng<strong>an</strong>gs in der<br />

Optik.


2 Versuchsvorbereitung<br />

a) -f f b) -f f<br />

c) -2f -f f<br />

d) -2f -f f<br />

Gegenst<strong>an</strong>d<br />

Bild<br />

Abbildung 2: Abbildung durch eine Linse: Entsteht bei a) ein Bild? Welche optische Instrumente verwenden<br />

(Objektiv-)Linsen in der Anordnung a), c) bzw. d)?<br />

2.2 Wellenoptik<br />

Licht ist eine elektromagnetische Welle, seine Frequenz f bestimmt u. a. den Farbeindruck, den wir von<br />

Gegenständen haben. Die Wellenlänge λ ergibt sich aus der Beziehung c = λ f (Welcher Wellenlängenbereich<br />

ist für Menschen sichtbar? Wor<strong>an</strong> erkennt m<strong>an</strong>, dass die Frequenz <strong>und</strong> nicht die Wellenlänge für<br />

den Farbeindruck enscheidend ist?) Um Intensitätsverteilungen auf sub-Mikrometerskala zu beschreiben,<br />

müssen Welleneigenschaften berücksichtigt werden. Betrachten wir zwei Objekte im Abst<strong>an</strong>d g,<br />

z. B. die beiden <strong>Spalt</strong>e in Abbildung 3, die von einem Mikroskop getrennt aufgelöst werden sollen: Wenn<br />

die Ausdehnung der Objekten von der Größenordnung der Wellenlänge ist, wird ihre Struktur nicht aufgelöst<br />

<strong>und</strong> sie streuen Licht <strong>an</strong>nähernd isotrop in alle Richtungen. Hinter den beiden Objekten bildet sich<br />

das dargestellte Wellenmuster aus.<br />

Hinter den beiden <strong>Spalt</strong>en ergeben sich Beugunsmaxima <strong>und</strong> -minima. Diese sind die Folge der Überlagerung<br />

der Wellen, die von den beiden <strong>Spalt</strong>en ausgehen. Je nach G<strong>an</strong>gunterschied ∆x können sich<br />

diese gegenseitig verstärken (konstruktive Interferenz) oder abschwächen (<strong>des</strong>truktive Interferenz), wie<br />

in Abbildung 4 gezeigt. Im Falle konstruktiver Interferenz treten Intensitätsmaxima auf, also d<strong>an</strong>n, wenn<br />

ein Maximum eines Wellenzuges auf ein Maximum <strong>des</strong> <strong>an</strong>deren Wellenzuges trifft.<br />

Der G<strong>an</strong>gunterschied, der zwischen den Wellen aus dem Doppelspalt auftritt, ist in Abbildung 5 dargestellt.<br />

Aus Vergleich zwischen Abbildung 4 <strong>und</strong> Abbildung 5 lässt sich die Bedingung für das Auftreten eines<br />

Intensitätsmaximums hinter dem Doppelspalt bzw. <strong>Gitter</strong> ablesen:<br />

t<strong>an</strong> θ ≈ sin θ = m·λ<br />

g<br />

(1)<br />

Dabei sind θ der <strong>Beugung</strong>swinkel, m die <strong>Beugung</strong>sordnung, λ die Wellenlänge <strong>und</strong> g die <strong>Gitter</strong>konst<strong>an</strong>te.<br />

2.<br />

1.<br />

0. <strong>Beugung</strong>sordnung<br />

Lampe Linse Doppelspalt bzw. <strong>Gitter</strong><br />

Abbildung 3: <strong>Beugung</strong> <strong>an</strong> Doppelspalt bzw. <strong>Gitter</strong> im Huygensschen Modell


3<br />

a)<br />

b)<br />

x = n· <br />

x = (n+ )· <br />

1<br />

2<br />

Abbildung 4: a) konstruktive <strong>und</strong> b) <strong>des</strong>truktive Interferenz zweier Wellenzüge<br />

G<br />

g<br />

θ<br />

x<br />

x = g· sin( θ)<br />

θ<br />

Schirm<br />

Abbildung 5: G<strong>an</strong>gunterschied ∆x zwischen den Wellenfronten aus den beiden Öffnungen eines Doppelspaltes<br />

bzw. zwischen benachbarten <strong>Spalt</strong>en eines <strong>Gitter</strong>s<br />

2.3 Auflösungsvermögen <strong>des</strong> <strong>Mikroskops</strong><br />

Nach Abbé stimmen Bild <strong>und</strong> Objekt nur d<strong>an</strong>n genau überein, wenn alle <strong>Beugung</strong>sordnungen in das<br />

Mikroskop gel<strong>an</strong>gen, d.h. von der Obejektivlinse erfaßt werden. Ein <strong>Spalt</strong> zwischen <strong>Gitter</strong> <strong>und</strong> der<br />

Objektivlinse gestattet im Experiment, <strong>Beugung</strong>sordnungen auszublenden. Normalerweise ist dieser<br />

„<strong>Spalt</strong>“ durch die Fassung der Linse gegeben.<br />

Je enger das <strong>Gitter</strong> wird, <strong>des</strong>to weiter liegen die <strong>Beugung</strong>smaxima ausein<strong>an</strong>der. Es gibt einen kleinsten<br />

Abst<strong>an</strong>d g der <strong>Gitter</strong>striche, bei dem gerade noch zwei <strong>Beugung</strong>sbilder ins Mikroskop, d.h. den Bereich<br />

der Linse L2, der von der Blende nicht abgedeckt wird, gel<strong>an</strong>gen. Die <strong>Gitter</strong>struktur ist d<strong>an</strong>n gerade<br />

<strong>Beugung</strong>smaxima<br />

in Linsenebene<br />

Lampe <strong>und</strong><br />

Linse zur<br />

Ausleuchtung<br />

α<br />

θ<br />

m= 3<br />

m= 2<br />

m= 1<br />

m=-1<br />

m=-2<br />

m=-3<br />

Objektivlinse<br />

m. Blende (<strong>Spalt</strong>)<br />

Bild <strong>des</strong><br />

<strong>Gitter</strong>s<br />

(Zwischenbild<br />

im<br />

Mikroskop)<br />

Abbildung 6: Strahleng<strong>an</strong>g zur Beobachtung <strong>des</strong> <strong>Gitter</strong>s mit einem Mikroskop <strong>und</strong> Erklärung der Abbé’schen<br />

Theorie


4 Versuchsdurchführung<br />

noch erkennbar. Damit ist die Auflösungsgrenze <strong>des</strong> <strong>Mikroskops</strong> erreicht. Im Nimmt m<strong>an</strong> <strong>an</strong>, dass keine<br />

Lochblende sondern eine <strong>Spalt</strong>blende <strong>an</strong> der Linsenfassung vorliegt, d<strong>an</strong>n gilt für g:<br />

g = λ<br />

n sin α<br />

(2)<br />

g = kleinster Abst<strong>an</strong>d zweier Objektpunkte P <strong>und</strong> Q, deren<br />

Bilder P’ <strong>und</strong> Q’ noch getrennt erscheinen (hier<br />

<strong>Gitter</strong>konst<strong>an</strong>te)<br />

λ = Wellenlänge <strong>des</strong> zur Abbildung benutzten Lichtes im<br />

Vakuum<br />

λ/n = Wellenlänge <strong>des</strong> Lichtes im benutzten Medium (z.B.<br />

Immersionsöl)<br />

n = Brechzahl im Raum zwischen Objekt <strong>und</strong> Objektiv<br />

2α = Winkel, unter dem ein <strong>Gitter</strong>punkt die Objektivfassung<br />

sieht (α = Öffnungswinkel)<br />

n·sin α = numerische Apertur <strong>des</strong> Objektivs<br />

3 Versuchsdurchführung<br />

Versuchsmaterialien<br />

Optikb<strong>an</strong>k, Optikreiter, Schirm, Farbfilter<br />

FL: Fadenlampe mit Irisblende inkl. Netzteil (Betriebssp<strong>an</strong>nung: 12 V)<br />

Hg: Quecksilberdampflampe inkl. Netzteil<br />

S: <strong>Spalt</strong> (Durchmesser <strong>und</strong> Orientierung verstellbar)<br />

L: Linse (Brennweite 50mm)<br />

MO: Mikroskopobjektiv mit Millimeterskala<br />

G: <strong>Gitter</strong> (engmaschig)<br />

G’: <strong>Gitter</strong> (weitmaschig)<br />

3.1 <strong>Beugung</strong> am <strong>Spalt</strong><br />

Achtung: Verwenden Sie für diesen Versuchsteil aussschließlich die Fadenlampe! Die Hg-Lampe emittiert<br />

intensive, für das Auge schädliche UV-Strahlung. Schauen Sie niemals direkt in die Hg-Lampe!<br />

Betrachten Sie die Lampe durch den <strong>Spalt</strong> S. Verringern Sie die <strong>Spalt</strong>breite so weit, bis Sie ein <strong>Beugung</strong>sbild<br />

beobachten können. Welche Bedingung muss die <strong>Spalt</strong>breite hierfür erfüllen? Erscheint l<strong>an</strong>gwelliges<br />

Licht (rot) oder kurzwelliges Licht (blau) unter einem größeren <strong>Beugung</strong>swinkel? Wird der <strong>Beugung</strong>swinkel<br />

größer oder kleiner, wenn Sie die <strong>Spalt</strong>breite geringfügig verringern? Notieren Sie die Beobachtungen<br />

<strong>und</strong> Antworten im Protokollheft!<br />

3.2 Bestimmung der <strong>Gitter</strong>konst<strong>an</strong>ten der <strong>Beugung</strong>sgitter<br />

Bilden Sie den Glühfaden der Fadenlampe mit Hilfe der Linse stark vergrößert auf den Schirm ab. Wie<br />

verläuft der Strahleng<strong>an</strong>g, insbesondere zwischen Linse <strong>und</strong> Schirm?<br />

Bringen Sie zuerst das weitmaschige <strong>Gitter</strong> G’ direkt nach der Linse in den Strahleng<strong>an</strong>g. Bringen Sie<br />

nach dem <strong>Gitter</strong> das Mikroskopobjektiv in den Strahleng<strong>an</strong>g. Bilden Sie durch Variation der Position <strong>des</strong><br />

Schirms <strong>und</strong> <strong>des</strong> Mikroskopobjektivs das <strong>Gitter</strong> auf den Schirm ab. Bestimmen Sie mithilfe der Skala<br />

<strong>des</strong> Mikroskopobjektivs <strong>Gitter</strong>konst<strong>an</strong>te <strong>und</strong> Linienzahl <strong>des</strong> <strong>Gitter</strong>s G’ sowie im Anschluss die <strong>des</strong> feinmaschigen<br />

<strong>Gitter</strong>s G. Geben Sie die <strong>Gitter</strong>konst<strong>an</strong>te in µm <strong>an</strong>. Eine Einheit auf der Skala <strong>des</strong> Objektivs<br />

FL<br />

S<br />

Abbildung 7: Aufbau zur Beobachtung <strong>des</strong> <strong>Beugung</strong>smusters eines Einfachspalts


5<br />

FL L G (G‘) MO<br />

Schirm<br />

Abbildung 8: Aufbau zur Bestimmung der <strong>Gitter</strong>konst<strong>an</strong>ten von G <strong>und</strong> G’<br />

entspricht einem Millimeter. Notieren Sie die Abstände zwischen Mikroskopobjektiv <strong>und</strong> <strong>Gitter</strong> bzw.<br />

Schirm. Sollten Sie bei der Bestimmung der <strong>Gitter</strong>konst<strong>an</strong>te <strong>des</strong> feinmaschigen <strong>Gitter</strong>s Probleme haben,<br />

wechseln Sie die Lampe gegen die Hg-Lampe aus, setzen sie gleich den <strong>Spalt</strong> mit ein, den sie für den<br />

nächsten Versuch benötigen <strong>und</strong> bilden sie den <strong>Spalt</strong> scharf auf den Schirm ab. Dazu vorübergehend<br />

<strong>Gitter</strong> <strong>und</strong> Mikroskop aus dem Strahleng<strong>an</strong>g entfernen.)<br />

3.3 Bestimmung der charakteristischen Linien der Hg-Lampe<br />

Bringen Sie den <strong>Spalt</strong> direkt vor der Hg-Lampe in den Strahleng<strong>an</strong>g. Bilden Sie nun den <strong>Spalt</strong> mit Hilfe<br />

der Linse stark vergrößert auf den Schirm ab. Achten Sie unbedingt darauf, dass der <strong>Spalt</strong> nicht „verbogen“<br />

abgebildet wird! (<strong>Spalt</strong>, Lampe gerade stellen, Höhe der Linse über dem Tisch justieren!) Wie<br />

verläuft der Strahleng<strong>an</strong>g zwischen Linse <strong>und</strong> Schirm?<br />

Bringen Sie nun das <strong>Gitter</strong> G direkt nach der Linse in den Strahleng<strong>an</strong>g ein. Variieren Sie die <strong>Spalt</strong>breite<br />

bis das <strong>Beugung</strong>sbild <strong>des</strong> <strong>Gitter</strong>s erkennbar ist. Skizzieren Sie Strahleng<strong>an</strong>g <strong>und</strong> <strong>Beugung</strong>sbild! Wie<br />

ändert sich das <strong>Beugung</strong>sbild, wenn Sie das <strong>Gitter</strong> entl<strong>an</strong>g der optischen Achse verschieben?<br />

Bestimmen Sie aus der gemessenen <strong>Gitter</strong>konst<strong>an</strong>te <strong>und</strong> dem <strong>Beugung</strong>swinkel, unter dem die jeweilige<br />

Linie beobachtet wird, die Wellenlänge der gelben, grünen <strong>und</strong> blauen Spektrallinie von Quecksilber:<br />

t<strong>an</strong> θ ≈ sin θ = m·λ<br />

g<br />

Dabei sind θ der <strong>Beugung</strong>swinkel, m die <strong>Beugung</strong>sordnung, λ die Wellenlänge <strong>und</strong> g die <strong>Gitter</strong>konst<strong>an</strong>te.<br />

Messen Sie dazu die Abstände der jeweiligen Linie im m = ±1 <strong>und</strong> m = ±2 <strong>Beugung</strong>smaximum von<br />

der Position der nullten <strong>Beugung</strong>sordnung zu beiden Seiten. Bestimmen Sie aus den Messungen zum<br />

ersten Maximum einen mittleren Abst<strong>an</strong>d <strong>und</strong> daraus die Wellenlänge, d<strong>an</strong>ach aus den Messungen <strong>des</strong><br />

zweiten Maximums. Überlegen Sie sich, wie genau Sie die Position der Linien <strong>und</strong> den Abst<strong>an</strong>d zwischen<br />

<strong>Gitter</strong> <strong>und</strong> Schirm bestimmen konnten <strong>und</strong> schätzen Sie so den jeweiligen Fehler in der Wellenlänge ab.<br />

Vergleichen Sie ihre Messwerte mit den Messwerten der <strong>an</strong>deren Gruppen <strong>und</strong> den tatsächlichen Werten<br />

(Betreuer(in)) <strong>und</strong> notieren Sie, ob die Fehlerabschätzung die tatsächliche Abweichung der einzelnen<br />

Messwerte erklärt.<br />

3.4 Auflösungsvermögen <strong>des</strong> <strong>Mikroskops</strong><br />

Bringen Sie nun direkt hinter dem <strong>Gitter</strong> G einen weiteren <strong>Spalt</strong> in den Strahleng<strong>an</strong>g ein. Achten Sie<br />

darauf, dass dieser zum ersten <strong>Spalt</strong> parallel steht. Justieren Sie den 2. <strong>Spalt</strong> so, dass Sie auf seiner geschlossenen<br />

Fläche die <strong>Beugung</strong>smaxima sehen können <strong>und</strong> sicher sind dass beim Öffnen <strong>des</strong> <strong>Spalt</strong>es<br />

als erstes das nullte Maximum durch den <strong>Spalt</strong> geht. Fügen Sie nun nach dem vollständig geöffneten 2.<br />

<strong>Spalt</strong> das Mikroskopobjektiv in den Strahleng<strong>an</strong>g ein <strong>und</strong> bilden Sie das <strong>Gitter</strong> - <strong>an</strong>alog zu Abschnitt 3.2<br />

(3)<br />

Hg<br />

S<br />

L<br />

G<br />

θ<br />

Schirm<br />

Abbildung 9: Aufbau zur Vermessung der Spektrallinien von Quecksilber (Hg)


6 Versuchsdurchführung<br />

Hg<br />

S<br />

L<br />

G<br />

S<br />

MO<br />

Schirm<br />

Abbildung 10: Aufbau zur Bestimmung <strong>des</strong> Auflösungsvermögens<br />

- auf den Schirm ab. Für die Justage können Sie sich <strong>an</strong> den in Abschnitt 3.2 bestimmten Abständen orientieren<br />

<strong>und</strong> ggf. das weitmaschige <strong>Gitter</strong> G’ (<strong>an</strong>stelle von G) verwenden, für die weitere Durchführung<br />

<strong>des</strong> Versuchs benötigen Sie aber das engmaschige <strong>Gitter</strong> G.<br />

Verringern Sie nun die Breite <strong>des</strong> neu eingebrachten <strong>Spalt</strong>es <strong>und</strong> beobachten Sie, wie sich die Abbildung<br />

der <strong>Gitter</strong>linien verhält. Versichern Sie sich, dass das <strong>Gitter</strong> nur d<strong>an</strong>n abgebildet wird, wenn min<strong>des</strong>tens<br />

zwei <strong>Beugung</strong>sordnungen den <strong>Spalt</strong> passieren.<br />

Notieren Sie in Ihrem Versuchsheft die Antworten auf die folgenden Fragen:<br />

• Was muss ein Mikroskopobjektiv leisten, um eine möglichst hohe Auflösung zu ermöglichen?<br />

• Welche Kenngröße <strong>des</strong> Objektivs beschreibt, wie viele <strong>Beugung</strong>sordnungen abgebildet werden können?<br />

Wie eng muss dass <strong>Gitter</strong> sein, damit es - unabhängig von der verwendeten Linse - mit sichtbarem<br />

Licht nicht mehr abgebildet werden k<strong>an</strong>n?

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