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4. Übungsblatt (kond. Materie)

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Aufgabenblatt 4 (FKP) - Physik V - WS 2012/2013<br />

Abgabetermin: 12.11.2012<br />

Aufgabe <strong>4.</strong>1 Allotropie von Eisen (20 Punkte)<br />

Viele Materialien (z. B. SiO 2 , Schwefel, Zinn, Eisen) existieren in verschiedenen Kristallstrukturen. Dies<br />

nennt man Polymorphie oder Allotropie. Allotrope Phasenumwandlungen können durch Druck- und/oder<br />

Temperaturänderung erzwungen werden.<br />

(a) Berechnen Sie die relative Änderung des Volumens einer Eisenprobe, die eine Umwandlung von einer<br />

bcc-Struktur (α-Eisen) zu einer fcc-Struktur (γ-Eisen) erfährt. Nehmen Sie hierfür an, dass der Abstand<br />

zwischen den nächsten Nachbarn unverändert bleibt. (Tatsächlich beobachtet man beim Phasenübergang<br />

eine Volumenänderung von 1.1%.)<br />

(b) Wie ändert sich die Zahl der nächsten Nachbarn und der übernächsten Nachbarn am Phasenübergang<br />

von der bcc-Struktur hin zur fcc-Struktur?<br />

Aufgabe <strong>4.</strong>2 Reziproker Raum (20 Punkte)<br />

Primitive Translationsvektoren eines bcc-Gitters sind ⃗a 1 = a 2 (−1, 1, 1), ⃗a 2 = a 2 (1, −1, 1) und ⃗a 3 =<br />

a<br />

2<br />

(1, 1, −1). a ist hier die kubische Gitterkonstante des bcc-Gitters.<br />

(a) Skizzieren Sie einen geeigneten Ausschnitt aus dem bcc-Gitter und zeichnen Sie obige primitive Translationsvektoren<br />

mit ein.<br />

(b) Berechnen Sie die primitiven Translationsvektoren des zugehörigen reziproken Gitters. Fertigen Sie<br />

auch hier eine Skizze an.<br />

(c) Nennen Sie eine experimentelle Methode, bei der das Konzept des reziproken Raums fundamental<br />

zum Tragen kommt.<br />

Aufgabe <strong>4.</strong>3 Brillouinzone (20 Punkte)<br />

Durch folgende primitive Translationsvektoren wird ein zweidimensionales Punktgitter definiert:<br />

⃗a 1 = a ( )<br />

2<br />

und ⃗a<br />

2 0<br />

2 = a ( )<br />

√3<br />

1<br />

.<br />

2<br />

Skizzieren Sie einen Ausschnitt aus diesem Gitter. Dieser Ausschnitt sollte etwa fünf Gitterpunkte in jede<br />

Raumrichtung umfassen.<br />

(a) Welche Symmetrien weist dieses Gitter auf?<br />

(b) Zeichnen Sie eine Wigner-Seitz-Zelle in das Gitter ein.<br />

(c) Berechnen Sie die primitiven Translationen des reziproken Gitters und skizzieren Sie einen Ausschnitt<br />

des reziproken Gitters. Auch hier ist es zeichnerisch praktisch, fünf Gitterpunkte des reziproken Gitters<br />

in jede Raumrichtung zu zeichnen.<br />

(d) Konstruieren Sie die erste Brillouinzone!


Aufgabe <strong>4.</strong>4 Röntgenbeugung (25 Punkte)<br />

(a) Kristallines Kupfer hat ein fcc-Gitter. Jemand behauptet, er habe bei Röntgenstrukturuntersuchungen<br />

den Reflex der (211)-Ebenen beobachtet. Die Indizes beziehen sich auf die kubische Elementarzelle.<br />

Was halten Sie davon? Begründen Sie Ihre Antwort! Benutzen Sie für Ihre Rechnung eine kubische Elementarzelle<br />

(Gitterkonstante a) mit vieratomiger Basis.<br />

(b) Unter welchem Beugungswinkel beobachtet man den Reflex der (111)-Ebenen? Die Wellenlänge λ der<br />

Strahlung sei 0,1 nm.<br />

Aufgabe <strong>4.</strong>5 Ewald-Konstruktion im Zweidimensionalen (15 Punkte)<br />

In nachfolgender Abbildung sehen Sie einen Ausschnitt aus einem zweidimensionalen reziproken Gitter.<br />

Ein einfallender Röntgenstrahl mit Wellenvektor ⃗ k 0 trifft auf den ebenfalls zweidimensionalen Kristall<br />

im Realraum. Im reziproken Raum sieht dann die Situation beispielsweise 1 aus wie in der Abbildung<br />

dargestellt. Führen Sie die Ewald-Konstruktion durch. Welcher Reflex ist möglich? Benennen Sie diesen<br />

bezüglich der beiden angegebenen Translationsvektoren ⃗ b 1 und ⃗ b 2 !<br />

Quickies (zur freien Diskussion in der Übungsgruppe)<br />

• Welche Informationen erhält man aus der Elektronenbeugung an Einkristallen?<br />

• Wie hängen das reale und das zugehörige reziproke Gitter zusammen?<br />

• Welche Bedeutung haben die Brillouinzonengrenzen?<br />

• Welche Bedeutung hat der Strukturfaktor?<br />

• Wie untersucht man am besten die Kristallstruktur von Li 2 CuO 2 ?<br />

1 Der reziproke Gitterpunkt, an dem die Pfeilspitze des einlaufenden Röntgenstrahls endet, ist willkürlich gewählt. Auf<br />

die Streuung und deren mathematische Beschreibung hat das keinen Einfluss.

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