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Bericht für das Jahr 2000/01 (pdf) - Fachbereich Physik - Universität ...

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Überblick über Projekte und Ergebnisse des<br />

Energieteams Bahrenfeld des <strong>Fachbereich</strong>s <strong>Physik</strong> in<br />

den <strong>Jahr</strong>en <strong>2000</strong>/20<strong>01</strong><br />

Rainer Feller, Stefan Gößling, Jens Illing, Uve Kirchner (UKE),<br />

Helmut Krause, Uwe Kühnel, Michael Matysek (UKE), Jens<br />

Modler, Hans Dierk Rüter (Sprecher), Sönke Schütt (Energiebeauftragter),<br />

Bernd Schwitzky, Hartwig Spitzer<br />

Der folgende <strong>Bericht</strong> beschreibt die Aktivitäten des Energieteams am<br />

Standort Bahrenfeld des <strong>Fachbereich</strong>s <strong>Physik</strong> der Universität Hamburg in<br />

den <strong>Jahr</strong>en <strong>2000</strong>/20<strong>01</strong>.<br />

Im ersten Teil werden die Ausgangslage, Ziele und Schwerpunkte der Arbeit<br />

des Energieteams genannt. Der zweite Abschnitt führt konkrete Maßnahmen,<br />

Ergebnisse und noch laufende Einzelprojekte auf.<br />

1.) Das Energieteam Bahrenfeld, <strong>das</strong> seit Anfang 1999 besteht, hat sich<br />

zur Aufgabe gemacht, Energie- und Wasserverbrauch der Universitätsinstitute<br />

zu senken, ohne Lehre und Forschung zu beeinträchtigen. Die Arbeit<br />

des Teams ist eingebunden in <strong>das</strong> Projekt Energieoptimierung der Universität.<br />

Das Projekt schafft Anreize, mit denen die Nutzer und Nutzerinnen<br />

für einen intelligenten und sparsamen Umgang mit Energie gewonnen werden<br />

sollen: die Hälfte der erzielten Einspargewinne fließen dem <strong>Fachbereich</strong><br />

bzw. dem Institut zu. Das Motto des Energieteams heißt: “Messen, Verstehen,<br />

Verändern”.<br />

Am Standort Bahrenfeld geht es um ca. 10 Gebäude mit sehr unterschiedlicher<br />

Nutzung (Hörsaal, Labore, Werkstätten), darunter auch <strong>das</strong> vom FB<br />

<strong>Physik</strong> unabhängige, unter Leitung des UKE betriebene Zyklotron.<br />

Deshalb standen in den ersten beiden <strong>Jahr</strong>en 1999 und <strong>2000</strong> die Bestandsaufnahme<br />

und Zuordnung von Energie- und Wasserverbrauch im Vordergrund.<br />

Ein Hauptpunkt bestand darin, einen genaueren Überblick über den<br />

elektrischen Verbrauch und die momentan abgenommenen elektrischen Leistungswerte<br />

zu gewinnen. Dies wurde detailliert in einer Diplomarbeit von<br />

Jens Modler erfasst:<br />

“Messung und Analyse der elektrischen Arbeit und Leistung in den physikalischen<br />

Instituten Bahrenfeld” (Univ. Hamburg, Dezember <strong>2000</strong>, Quelle:<br />

http://www.rrz.uni-hamburg.de/Energie und Umwelt/download/<strong>das</strong>a.html).<br />

1


Der jährliche Gesamtverbrauch an elektrischer Arbeit liegt bei<br />

ca. 1,3 Millionen kWh, der jährliche Wasserverbrauch beträgt ca. 3300 cbm.<br />

In den <strong>Jahr</strong>en <strong>2000</strong>/20<strong>01</strong> fanden 19 Treffen des Energieteams statt. Der<br />

ursprünglich vorgesehene sechswöchige Rhythmus ist fest etabliert und hat<br />

sich bewährt. Im Mittel waren jeweils sechs Teilnehmer dabei. Hilfreich war<br />

und ist der aktive Beitrag und die Einbindung der UKE/Zyklotron-Betreiber<br />

durch Teilnahme zweier Vertreter (U. Kirchner, M. Matysek). Hierdurch<br />

wird eine einvernehmliche Lösung bei der verschachtelten Verbrauchs- und<br />

Prämienabrechnung möglich, da manche Zähler und Leitungen gemeinsam<br />

genutzt werden müssen.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit des E-Teams lag darin, den durch<br />

Ausweitung der Forschungsaktivitäten bedingten Mehrverbrauch abzuschätzen,<br />

der Projektstelle Energieoptimierung anzuzeigen und so für eine gleitende<br />

Änderung oder eine Korrektur der Referenzwerte einzutreten.<br />

Darüber hinaus führten die in den beiden <strong>Jahr</strong>en angeregten und vorgenommenen<br />

Änderungen im Bereich UKE/Zyklotron auch dort zu effektiven<br />

Einsparungen. Die ursprünglich angestrebte rechnerische Trennung in der<br />

Abrechnung vom Institutsbereich wurde daher zurückgestellt zugunsten gemeinsamer<br />

Bemühungen um weitere Optimierung.<br />

Im Grunde verfolgt <strong>das</strong> E-Team zwei Ziele:<br />

- Veranlassung von Verbesserungen in der Anlagentechnik und Beleuchtung;<br />

- Motivierung aller Institutsmitglieder für ein bewußt intelligentes Verhalten<br />

beim Ein- und Ausschalten von Licht, Rechnern, Heizung und Lüftung.<br />

2.) Im einzelnen haben Mitglieder des Energieteams folgende Maßnahmen<br />

angestoßen<br />

• Im <strong>Jahr</strong>e <strong>2000</strong> wurden umfangreiche Messungen zum elektrischen Energieverbrauch<br />

der Bahrenfelder Institute vorgenommen. Die Ergebnisse<br />

sind in der Diplomarbeit von Jens Modler zu finden.<br />

• Zum Zweck der o.g. Messungen wurden in der Elektronik-Werkstatt<br />

Messgeräte gebaut, welche mittels Stromzangen auf einfache Weise die<br />

Ermittlung von elektrischer Arbeit und Leistung erlauben.<br />

2


• In verschiedenen Gebäuden wurden Aufkleber an Lichtschaltern angebracht<br />

mit der Ermunterung zum Energiesparen (“Be smart - Switch<br />

off!” , “Sei schlau - Schalt ab!”).<br />

• An einige Gruppen wurden Hinweisschilder mit 10 Tipps zum richtigen<br />

Heizen und Lüften und integriertem Thermometer verteilt.<br />

• In Zusammenarbeit mit der Gruppe HERA-B (Lewendel, Djuanda)<br />

wurden verschiedene Maßnahmen in Gebäude 61 durchgeführt:<br />

– Bei den meisten PCs wurde <strong>das</strong> Energiesparmanagement aktiviert<br />

und o.g. Aufkleber angebracht.<br />

– Ein Kühlschrank wurde vom warmen Druckerraum in <strong>das</strong> kühlere<br />

Foyer verschoben.<br />

– Ein Leuchtenkreis im OG konnte abgeschaltet werden.<br />

– Die Heizzeiten in den Gebäuden 61 und 66 wurden den Nutzerwünschen<br />

entsprechend angepasst, um den Betrieb von elektrischen<br />

Radiatoren unnötig zu machen.<br />

– Die Nutzer wurden darauf hingewiesen, <strong>das</strong>s sich die Zirkulation<br />

im Raum deutlich verbessert, wenn die Möbel mindestens 5 cm<br />

vom Heizkörper entfernt stehen. Dieses wirkt sich auch günstig<br />

auf den Heizenergieverbrauch aus.<br />

• Der Erfolg dieser Maßnahmen zeigt sich eindrucksvoll in Abbildung 1<br />

• An einigen Geräten (Drucker, Kopierer, Fax, Kühlschrank ...) wurden<br />

Einzelmessungen durchgeführt, um den zu erwartenden Effekt von Optimierungsmaßnahmen<br />

abschätzen zu können. Die Stand-By Funktionen<br />

wurden daraufhin (wo möglich) aktiviert.<br />

• Im Gebäude 62 wurden drei Status-Monitore für HERA/DORIS abgeschaltet,<br />

da sie nicht mehr genutzt wurden.<br />

• In Gebäude 61 und 62 wurden moderne Thermostatventile eingebaut.<br />

• Seit Anfang des <strong>Jahr</strong>es 20<strong>01</strong> ist <strong>das</strong> Energieteam der Bahrenfelder<br />

Institute auf den Webseiten des <strong>Fachbereich</strong>s <strong>Physik</strong> vertreten, siehe<br />

http://www.physnet.uni-hamburg.de. Dort werden die Aufgaben des<br />

Energieteams und aktuelle Verbrauchszahlen dargestellt.<br />

3


• Der Betrieb der Klimaanlage des Zyklotrons wurde bereits im Dezember<br />

<strong>2000</strong> so umgestellt, <strong>das</strong>s die elektrische Nachkühlung während der<br />

Spitzenlastzeit nicht läuft. Diese Maßnahme senkt die Leistungsspitze<br />

während dieser besonders kostspieligen Zeit und senkt so die entstehenden<br />

Stromkosten deutlich.<br />

• Die Kühlwasseranlage für Gebäude 61 und 62 wurde so geschaltet, <strong>das</strong>s<br />

zwischen 8 und 9 Uhr die Kühlung ausgeschaltet bleibt. Dies beeinflusst<br />

die Temperatur des Kühlwassers kaum, senkt aber die bereits erwähnte<br />

Spitzenlast.<br />

• Im Juni 20<strong>01</strong> wurden am Zyklotron Kontrollmessungen des Stromverbrauchs<br />

durchgeführt mit dem Ziel, den Anteil des Zyklotrons am Gesamtverbrauch<br />

der Bahrenfelder Institute zu ermitteln. Dieser lag bei<br />

ca. 40%.<br />

• Auf einer Toilette in Gebäude 61 wurde ein Temperatur-geregeltes<br />

Thermostatventil getestet, <strong>das</strong> ein Heizen bei geöffnetem Fenster verhindern<br />

soll. Nach erfolgreichem technischem Test muss nun geprüft<br />

werden, ob diese Lösung auch von den Benutzern akzeptiert wird.<br />

• Einige defekte Wasserkästen in Gebäude 61 wurden repariert, bzw. gegen<br />

neue ausgetauscht.<br />

• Am Schwarzen Brett im Foyer von Gebäude 62 wurde eine Auslagefläche<br />

für Energie- und Umwelt-relevante Informationen angebracht.<br />

Das Energieteam bestückt diese regelmäßig neu. Das Interesse an diesen<br />

Informationen scheint recht hoch zu sein.<br />

• Im Bereich Nukleare Messtechnik (Geb. 67b) wurden mehrere energiesparende<br />

Maßnahmen vorgenommen: Umsetzen eines Kühlschrankes in<br />

einen kühleren Raum, Aktivieren des Energiesparmanagements bei PCs<br />

und Abschalten von ungenutzten Trockenschränken.<br />

• Trotz einzelner erhöhter Verbrauchswerte bei Heizung und Wasser konnte<br />

der Standort Bahrenfeld im <strong>Jahr</strong> 20<strong>01</strong> <strong>das</strong> erste Mal eine Energiesparprämie<br />

“ersparen”. Insgesamt 2400.- DM gingen so an die beteiligten<br />

Institute. Ein Teil der Reduktion im elektrischen Verbrauch ging<br />

auf die Mitarbeit der HERA-B Gruppe zurück, die daraufhin vom Energieteam<br />

mit einer Grünpflanze für <strong>das</strong> Foyer bedacht wurde. Der Rest<br />

des Geldes soll in weitere Energiesparprojekte fließen.<br />

4


• In loser Folge besuchten Mitglieder des Energieteams die einzelnen Arbeitsgruppen<br />

der Institute um <strong>das</strong> Energieteam vorzustellen und für<br />

<strong>das</strong> Projekt Energieoptimierung zu werben.<br />

• Im Gebäude 67 wurden mehrere alte Kühlschränke stillgelegt und teilweise<br />

entsorgt. Zum Teil wird für (neuen) Ersatz gesorgt, zum Teil wird<br />

der Bedarf durch Zusammenlegung gedeckt.<br />

• Im Foyer von Gebäude 61 (Erdgeschoss) wurde die Beleuchtung auf 3-<br />

Minuten-Takt umgestellt. Dies wird von den Benutzern gut akzeptiert.<br />

• Am Gebäude 67b wird ein Unterstand für Fahrräder installiert, der<br />

zum Teil aus der Energiespar-Prämie finanziert wird.<br />

• Auch am Standort Bahrenfeld sollen die Stromzähler automatisch ausgelesen<br />

werden und online einsehbar sein. Dafür wurden Auslesegeräte<br />

gebaut und ein zentraler Rechner installiert. Die Verkabelung und Einspeisung<br />

ins World Wide Web soll Anfang 2002 beendet sein.<br />

5


Erste Erfolge 57<br />

Hoersaalgeb. Haus 61<br />

Di 7.3.00<br />

50.000<br />

45.000<br />

40.000<br />

35.000<br />

Leistung [W]<br />

30.000<br />

25.000<br />

20.000<br />

15.000<br />

10.000<br />

5.000<br />

0<br />

00:00 03:00 06:00 09:00 12:00 15:00 18:00 21:00 00:00<br />

Hoersaalgeb. Haus 61<br />

Do 3.8.00<br />

45000<br />

40000<br />

35000<br />

30000<br />

Leistung [W]<br />

25000<br />

<strong>2000</strong>0<br />

15000<br />

10000<br />

5000<br />

0<br />

00:00 06:00 12:00 18:00 00:00<br />

Abbildung 6-1: Leistungsrückgang in Gebäude 61 durch eingeleitete Energiesparmaßnahmen<br />

Abbildung 1: Einsparerfolg durch intelligenten Umgang mit Beleuchtung und<br />

Energiesparmanagement bei PCs in Gebäude 61. Der Rückgang des elektrischen<br />

Verbrauchs ist deutlich zu erkennen, wenn man die neuen Werte vom<br />

3.8.<strong>2000</strong> mit den alten vom 7.3.<strong>2000</strong> vergleicht.<br />

6

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