25.05.2014 Aufrufe

Igor Strawinski: Le sacre du printemps - Thomas Buchholz - Komponist

Igor Strawinski: Le sacre du printemps - Thomas Buchholz - Komponist

Igor Strawinski: Le sacre du printemps - Thomas Buchholz - Komponist

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Drei Gruppen a 2 Akzente:<br />

1. Gruppe 2 Akzente gegen das Metrum, ohne Zäsur<br />

2. Gruppe 1. Akzent gegen das Metrum – 2. Akzent auf das Metrum, mit Zäsur<br />

3. Gruppe 1. Akzent auf das Metrum – 2. Akzent gegen das Metrum, mit Zäsur<br />

Die tänzerische, archaisch anmutende <strong>Le</strong>bendigkeit entsteht <strong>du</strong>rch die strukturierte Art der<br />

metrischen Wechsel. Wären die Gruppen identisch gebaut, wäre es nicht <strong>Strawinski</strong>s Idee!<br />

‣ Die kraftvollen Akkordblöcke der Streicher sind ebenfalls ein Kompositorisches Element<br />

dieser Ballettmusik. Weiterhin trifft man polytonale Strukturen, also Strukturen, bei denen<br />

die Partien der einzelnen Instrumente nicht in der gleichen Tonart notiert sind.<br />

Der Skandal<br />

„ Ich denke, das ganze Ding wurde von vier Idioten gemacht: Erstens von Herrn Stravinsky,<br />

der die Musik schrieb. Zweitens von Herrn Roerich, der Bühnenbild und Kostüme kreierte.<br />

Drittens von Herrn Nijinsky, der die Tänze komponiert hat. Und viertens von Herrn<br />

Diaghilev, der Geld dafür verschwendete.“ ENRICO CECCHETTI ( BALLETTMEISTER)<br />

Die Uraufführung fand am 29. Mai 1913 im Théâtre des Champs-Élysées in Paris statt.<br />

Während Djagilew sich wohl insgeheim einen Theaterskandal erhoffte, rechneten die<br />

Mitwirkenden, <strong>Strawinski</strong> eingeschlossen, offenbar nicht damit. Bereits vom ersten Ton des<br />

für damalige Verhältnisse extrem hohen Fagottsolos an war Gelächter zu hören, das dann in<br />

Tumult überging. Es war der stoischen Ruhe des Dirigenten Pierre Monteux zu verdanken,<br />

dass die Aufführung überhaupt zu Ende gespielt werden konnte. Auch wenn der Skandal<br />

<strong>Strawinski</strong> endgültig zur Berühmtheit machte, verletzte ihn die Reaktion sehr, und er gab<br />

nicht zuletzt Vaslav Nijinsky die Schuld, der in seinen Augen den Sacre choreografisch nicht<br />

bewältigte. Der große Erfolg, den das Werk dann in der konzertanten Aufführung ebenfalls<br />

unter Pierre Monteux 1914 hatte, scheint <strong>Strawinski</strong> auch recht zu geben, wobei sich<br />

allerdings die Einstellung des Publikums zu den musikalischen Besonderheiten schon da<strong>du</strong>rch<br />

geändert haben mag, dass es darauf gefasst war.<br />

© 2008 Prof. <strong>Thomas</strong> <strong>Buchholz</strong>, Hochschule f. Musik und Theater <strong>Le</strong>ipzig

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!