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6.Lichtenberger Sonnenblumenlabyrinth - Planergemeinschaft

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Stadtbild-Infos<br />

Zeitung der Stadtbild Agentur Lichtenberg Ausgabe 4/2009<br />

<strong>6.Lichtenberger</strong> <strong>Sonnenblumenlabyrinth</strong><br />

Das Labyrinth bekam in diesem Jahr<br />

eine weitere Attraktion. Der Vorschlag<br />

einen Bauerngarten anzulegen, wurde<br />

umgesetzt. Die Mitarbeiter vor Ort<br />

haben umgegraben, Unkraut und<br />

Wurzeln entfernt, gedüngt, gewässert,<br />

gesät und gepflanzt. Erdbeeren, Kartoffeln,<br />

Kohlrabi, Kürbisse und andere<br />

Kohlsorten, aber auch Gurken und<br />

Zucchini sowie Blumen und Kräuter<br />

wuchsen so kräftig, dass schon z.T.<br />

vor Eröffnung des Labyrinths geerntet<br />

werden musste und an soziale Einrichtungen<br />

verschenkt wurde.<br />

Der Färbergarten wurde in diesem<br />

Jahr bereits zum 3.Mal angeboten.<br />

Zahlreiche mehrjährige Blumen wurden<br />

mit neuen Pflanzen ergänzt und<br />

blühten zur Eröffnung um die Wette.<br />

Zur Eröffnungsfeier am 24.Juli fuhr<br />

ein Kutschenshuttle zur Freude der<br />

Kinder zwischen dem S-Bahnhof Betriebsbahnhof<br />

Rummelsburg und dem<br />

Labyrinth.<br />

Auch der stellvertretende Bürgermeister<br />

Andreas Geisel kam zur Eröffnung<br />

und ließ es sich nicht nehmen, an den<br />

Ständen vorbei zuschauen und mit<br />

den Bürgern zu sprechen.<br />

Jedes Kind soll einen Ballon erhalten<br />

Die Veranstaltungen im Färbergarten,<br />

selbst bei Regenwetter, waren ausgebucht.<br />

An den beiden Familiensonntagen<br />

war eine Menge los. Basteln<br />

mit Holzelementen, Ausmalen<br />

und Malen für Button und ihre Herstellung,<br />

Kinderschminken, Rätselspiele<br />

und Wissensquiz waren dabei. Die<br />

Spielgeräte und Stempelstationen im<br />

Labyrinth und auch die Gießkannen<br />

wurden eifrig genutzt.<br />

beantworten und sich mit einer kleinen<br />

Süßigkeit belohnen zu lassen.<br />

Im Bauerngarten konnten alle ihr Wissen<br />

über das Wachsen und Reifen<br />

von Erdbeeren, Kartoffeln, Kohlrabi,<br />

Kürbissen und anderem Gemüse,<br />

aber auch Blumen und Kräutern erweitern.<br />

Viele Sonnenblumen blühten schon<br />

vor der Halbzeit gut sichtbar. Die heißen<br />

Tage im August verkürzten die<br />

Dauer der ganzen Blütenpracht, so<br />

dass man zum Erntefest am 17. September<br />

nur mit reifen Samen gefüllte<br />

Blütenköpfe abschneiden konnte, für<br />

den eigenen Gebrauch,<br />

als Vogelfutter im Winter oder für die<br />

Tiere im Tierpark. Etliche Pflanzen<br />

waren schon von Spatzen und anderen<br />

Vögeln geplündert worden. Diesen<br />

Schmaus gibt es nur für kurze<br />

Zeit.<br />

Die Sonne hat es gut mit uns gemeint<br />

und strahlte den ganzen Tag. Es kamen<br />

noch einmal viele Besucher, um<br />

einen schönen Nachmittag im Gelände<br />

zu verbringen. Für die Kleinsten<br />

standen die Spielgeräte bereit. Die<br />

Größeren tobten durch die Pflanzungen<br />

und bastelten sich aus den kräftigen<br />

Stielen allerlei „Spielzeug“. Die<br />

großen Blätter wurden als Sonnenschutz<br />

verwendet.<br />

Bürgergespräche<br />

Kleingärtner der Kolonie „Sanssouci“<br />

beteiligten sich und verschenkten<br />

Blumensträuße, Obst und Gemüse<br />

aus dem eigenen Garten.<br />

Das diesjährige Labyrinth war vom<br />

24.Juli bis 17.September mit vielen<br />

Aktivitäten und Angeboten geöffnet.<br />

Vorbereitung zum Färben<br />

Weitere Ideen, auch schon für das<br />

nächste Jahr, nimmt die Stadtbild<br />

Agentur gern entgegen.<br />

Die Besucher kamen nicht nur aus<br />

dem Umfeld, sondern auch aus anderen<br />

Bezirken Berlins wie z.B. Kindergartengruppen<br />

aus Schmargendorf.<br />

Viele Kinder waren in Begleitung ihrer<br />

Eltern und Großeltern im Labyrinth.<br />

Allen hat es gefallen, viele kamen<br />

auch mal eben nachmittags vorbei,<br />

um nach den Blumen zu schauen, die<br />

Fragen des Wissenstests richtig zu<br />

Bemalen der Holzelemente<br />

Wissenstest, Stempelstellen, Bastelmöglichkeiten,<br />

Buttonherstellung,<br />

Schminken und natürlich der Kutschenshuttle<br />

vom Bahnhof zum Laby-<br />

Gefördert durch


Stadtbild-Infos 4/2009 Seite 2<br />

rinth waren die Attraktionen am<br />

Erntetag. Das Angebot des Caterings<br />

war eine willkommene Abwechslung<br />

und manch einer blieb gut gesättigt<br />

länger als geplant im Labyrinth.<br />

Dank auch an die vielen fleißigen<br />

Helfer, die diesen Tag so gut vorbereitet<br />

haben.<br />

In diesem Jahr konnten wir 9500 Besucher<br />

begrüßen.<br />

Ein toller Erfolg und zugleich Motivation<br />

im nächsten Jahr wieder dieses<br />

Feld zum 7.Mal anzulegen.<br />

Team der Stadtbild Agentur und das<br />

Projekt „<strong>Sonnenblumenlabyrinth</strong>“.<br />

Aus dem Vereinsleben<br />

Die letzte Mitgliederversammlung<br />

fand am 16.6.09 im Kiezgarten statt.<br />

Auf der Tagesordnung standen der<br />

Tätigkeitsbericht des Vorstandes, die<br />

Auswertungen des Kassenberichts<br />

und des Jahresberichts sowie der<br />

Arbeitsplan 2009 des Vereins.<br />

Der Vorstand berichtete über die vielfältigen<br />

Aktivitäten des Vereins, über<br />

die Unterstützung der vielfältigen Projekte,<br />

Veranstaltungen und der Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Am Kiezkalender 2010 wirken wieder<br />

viele Vereinsmitglieder durch Bereitstellung<br />

von Fotos, Texten und Layout-<br />

Vorschlägen tatkräftig mit.<br />

So sehen die Färberpflanzen aus<br />

Das diesjährige <strong>Sonnenblumenlabyrinth</strong><br />

erhielt Unterstützung bei der<br />

Vorbereitung und Pflege sowie den<br />

verschiedenen Veranstaltungen während<br />

des Sommers. Dank einer<br />

Spende der HOWOGE und des Bezirksamtes<br />

Lichtenberg konnten in<br />

diesem Jahr ebenfalls mehrfache<br />

Färbervorführungen durchgeführt<br />

werden.<br />

Der Verein ist offen für neue Aktionen,<br />

beteiligt sich auch im Jahr 2009 am<br />

Bundesprogramm „Vielfalt tut gut.<br />

Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie“<br />

und nimmt gern ihre Anträge<br />

zum BürgeInnen- und Jugendfonds<br />

entgegen. Nähere Informationen<br />

erhalten Sie in der Stadtbild<br />

Agentur, Tel. 54 718 790 oder auf der<br />

Homepage www.stadtbildagentur.de.<br />

Herzlichen Dank an alle aktiven Mitglieder.<br />

Gern begrüßen wir sie, die Leser unserer<br />

Zeitung und Bürger aus dem<br />

Weitlingkiez, als neue Mitglieder mit<br />

vielen Anregungen für neue Projektideen.<br />

G.Z.<br />

Aktivspielplatz<br />

Den Aktivspielplatz an der<br />

Dolgenseestraße gibt es bereits etwas<br />

mehr als ein Jahr. In diesem<br />

Sommer wurde der Quartierspark<br />

Mellenseestraße kaum 100 m weit<br />

entfernt fertig gestellt. Beide Grünflächen<br />

lassen sich mit ihren verschiedenen<br />

Betätigungsmöglichkeiten gut<br />

miteinander nutzen.<br />

Mit einer Polonaise über die Wiese<br />

Im Quartierspark Mellenseestraße<br />

befinden sich eine große Fläche mit<br />

einem schiffsähnlich gestalteten Klettergerüst,<br />

eine große Sandfläche zum<br />

Buddeln, ein „Matschplatz“ zum Bauen<br />

mit Wasser und Sand und ein<br />

„Sprühwasserpilz“ für heiße Tage.<br />

Tischtennisplatten und verschiedene<br />

Bewegungsgeräte sorgen für körperliche<br />

Fitness, asphaltierte Wege laden<br />

zum Skaten und Roller fahren ein.<br />

Wer sich nach den Aktivitäten ausruhen<br />

möchte oder sich nur einfach<br />

entspannt an der frischen Luft aufhalten<br />

möchte, kann Liegewiesen und<br />

Bänke nutzen.<br />

Auf dem Aktivspielplatz in der<br />

Dolgenseestraße wird Beach- Volleyball,<br />

Boule und Tischtennis gespielt.<br />

An zwei Bewegungsgeräten kann<br />

man seine Motorik und Ausdauer<br />

verbessern. Sitzgruppen und Bänke<br />

dienen der Entspannung, was durch<br />

den Anblick der daneben angelegten<br />

Blumenbeete und Färberpflanzen<br />

noch unterstützt wird. Für Wettspiele<br />

und zum Toben gibt es eine große<br />

Rasenfläche.<br />

Beine trainieren oder schaukeln?<br />

Das Besondere am Aktivspielplatz ist,<br />

dass auch Gruppen, Vereine und<br />

Familien nach vorheriger Anmeldung<br />

diesen Platz für eine geringe Gebühr<br />

für eigene Aktivitäten/Feste nutzen<br />

können.<br />

Vom Holzrohling zum kleinen Kunstwerk<br />

Am 15.Oktober gibt es unter dem<br />

Motto „ Der Herbst steht auf der Leiter…“<br />

ein großes Fest.<br />

Dazu sind alle Anwohner, Besucher<br />

der Begegnungsstätten, Kitas, Schulen<br />

und Jugendfreizeiteinrichtungen<br />

herzlich eingeladen.<br />

Neben der sportlichen Betätigung<br />

bieten wir an diesem Tag verschiedene<br />

Bastelmöglichkeiten mit herbstlichem<br />

Naturmaterialien, die Buttonmaschine<br />

mit neuen Motiven, Holzrohlinge<br />

zum Ausmalen, Kürbisse<br />

zum Aushöhlen für Kerzen oder Teelichte<br />

an. DJ Mario wird moderieren.<br />

Zur Stärkung steht ein kleines Imbissangebot<br />

bereit.<br />

Wir freuen uns auf zahlreiche Besucher.<br />

Das Team vom Aktivspielplatz und<br />

von der Stadtbild Agentur


Seite 3 Stadtbild-Infos 4/2009<br />

Die AG Geschichte Weitlingkiez berichtet:<br />

Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin,<br />

einst und jetzt<br />

1890 wurde in der Prinz- Albert- Straße<br />

(heute Nöldnerstraße) mit dem<br />

Bau der evangelischen Erlöserkirche<br />

begonnen.<br />

Den roten Klinkerbau in neugotischem<br />

Stil auf dem heutigen Grundstück<br />

Nöldnerstraße 43 entwarf der Hannoveraner<br />

Architekt Conrad Wilhelm<br />

Hase. Kaiserin Auguste Victoria, wegen<br />

der vielen von ihr eingeweihten<br />

Gotteshäuser im Volksmund<br />

„Kirchenjuste“ genannt, legte den<br />

Grundstein am 4.Mai. Zur Einweihung<br />

am 21.Oktober 1892 konnte die Kaiserin<br />

nicht anwesend sein, da sie kurz<br />

zuvor den Kronprinz zur Welt gebracht<br />

hatte. Auf dem benachbarten<br />

Areal (heute Nöldnerstraße 44) wurde<br />

ein Jahr später die „Schule an der<br />

Victoriastadt“ im gleichen roten Stein<br />

errichtet.<br />

Ab 1899 entstand auf dem Grundstück<br />

Prinz- Albert- Straße 40-42<br />

nach Plänen des damaligen Gemeindebaurats<br />

Bartholome ein Heim für<br />

alte Leute. Ein missverständlicher<br />

Name. Von Anfang an diente das<br />

Gebäude als Krankenhaus. Am<br />

14.März 1911 weihte die Kaiserin das<br />

nach ihr benannte und von ihr auch<br />

finanziell unterstützte Krankenhaus<br />

persönlich ein. Rund 130 Betten und<br />

für die damalige Zeit modernste Einrichtungen<br />

standen den Patienten zur<br />

Verfügung.<br />

Während des Ersten Weltkrieges<br />

diente das Hauptgebäude als Lazarett.<br />

Nach dem Krieg und dem Ende<br />

der Kaiserzeit verlor das Krankenhaus<br />

auch die Zuschüsse des bisherigen<br />

Regentenhauses. Die Stadt selbst<br />

konnte die Klinik nicht weiter finanzieren.<br />

So musste sie am 1.April 1921<br />

schließen.<br />

Doch schon ein Jahr danach, im Juni<br />

1922, öffnete sie wieder als Krankenhaus<br />

der ortsansässigen Knorr Bremse<br />

AG. 1924 wurde E.W. Baader<br />

Chefarzt der Inneren Abteilung des<br />

Kaiserin- Auguste-Victoria- Krankenhauses.<br />

Schon bald richtete er eine<br />

eigene klinische Abteilung für Gewerbekrankheiten<br />

ein. Wegen der vielen<br />

Industriebetriebe in der näheren Umgebung<br />

war der Standort ideal für<br />

eine solche Institution, die auch<br />

gleichzeitig als Forschungsstation<br />

fungierte. Im Mai 1925 wurde mit einem<br />

Erlass des Ministeriums für Handel<br />

und Gewerbe die Station offiziell<br />

bestätigt. Zu ihrem Leiter wurde Baader<br />

ernannt. Bereits im Sommer eröffnete<br />

er eine Beratungsstelle mit<br />

täglichen Sprechstunden. Diese stand<br />

nicht nur Patienten, sondern auch<br />

Ärzten und Industrieunternehmen<br />

unentgeltlich offen. Zugleich sammelte<br />

Baaders Abteilung Material über<br />

Berufskrankheiten.<br />

Im Oktober 1933 wurde Baader zum<br />

ärztlichen Direktor der ersten Inneren<br />

Abteilung des Städtischen Krankenhauses<br />

Neukölln berufen und verlegte<br />

daraufhin die Forschungsstation dorthin.<br />

Die NS- Machthaber erhoben mit<br />

einem Ministererlass Baaders Abteilung<br />

zu einer eigenen Lehrstätte der<br />

Universität Berlin. Im März 1934<br />

schließlich wurde ihr die offizielle Bezeichnung<br />

„Universitäts-Institut für<br />

Berufskrankheiten“ verliehen.<br />

Das Kaiserin- Auguste- Victoria-<br />

Krankenhaus diente bis 1945 als Betriebskrankenhaus<br />

der Knorr Bremse<br />

AG. Zusätzlich brachte man in dem<br />

Gebäude die Rettungsstelle des Ortsteils<br />

Rummelsburg unter.<br />

Nach Kriegsende schloss die sowjetische<br />

Militäradministration das Krankenhaus.<br />

1948 erging in der sowjetischen<br />

Besatzungszone der Befehl,<br />

ein Zentralinstitut für Sozial- und Gewerbehygiene<br />

zu gründen. Als Standort<br />

wählte man jenes Gebäude in<br />

Lichtenberg aus, in dem 24 Jahre<br />

zuvor die deutsche Arbeitsmedizin<br />

begründet worden war. Ihr Direktor<br />

wurde H. Redetsky.<br />

Während seiner Amtszeit entstand<br />

auch der Neubau von 1952, in dem<br />

eine Poliklinik untergebracht wurde.<br />

Im Laufe der nächsten Jahre wurden<br />

noch einige Baracken angebaut, die<br />

als Laboratorien und Lagerräume<br />

dienten.<br />

1954 benannte die DDR- Regierung<br />

das Zentralinstitut in Akademie für<br />

Sozialhygiene, Sozialhygiene und<br />

ärztliche Fortbildung um. 1961 etablierte<br />

man im gleichen Gebäudekomplex<br />

auch das Deutsche Zentralinstitut<br />

für Arbeitsmedizin (DZA). Direktor<br />

dieser Einrichtung wurde E. Holstein.<br />

Der1901 geborene Schüler Baaders<br />

hatte bereits von 1925-1928 unter<br />

dessen Anleitung an gleicher Stelle<br />

gearbeitet. 1973 erhielt das Institut<br />

einen neuen Namen. Aus DZA wurde<br />

das ZAM – das Zentralinstitut für Arbeitsmedizin.<br />

Drei Jahre später wurde<br />

es das erste von später vierzehn<br />

„Collaborating Centres“ für Arbeitsmedizin<br />

der Weltgesundheitsorganisation<br />

(WHO).<br />

Privatsammlung Wiesner<br />

Haus B der Bundesanstalt für Arbeitsschutz<br />

und Arbeitsmedizin am Sitz Berlin<br />

Am 1.1.1991 wurde in der<br />

Nöldnerstraße 40-42 die Bundesanstalt<br />

für Arbeitsmedizin gegründet. Es<br />

folgten sehr aufwändige Bauarbeiten.<br />

Da das Krankenhausgebäude, die<br />

Kirche und die Schule unter Ensembleschutz<br />

standen, musste vor allem<br />

die Fassade wieder ursprünglich hergestellt<br />

werden. Um noch ein Laborgebäude<br />

ergänzt und das Umfeld<br />

gartenarchitektonisch angeglichen,<br />

stehen der Bundesanstalt für Arbeitsmedizin<br />

in Berlin seit 1999 mit<br />

seinen etwa 150 Mitarbeitern hochmoderne<br />

Arbeitsplätze zur Verfügung.<br />

Klaus Wiesner<br />

Quelle: Die neuen Architekturführer Nr. 48,<br />

Stadtwandel Verlag 2003<br />

G. Möschner: 100Jahre KGA Sanssouci S.60


Stadtbild-Infos 4/2009 Seite 4<br />

EU-Mobilitätsprojekt<br />

im Weitlingkiez<br />

Seit 2001 arbeitet das Projekt "Mentor<br />

Sprachweiterbildung" der urban-consult<br />

gGmbH im Rahmen des<br />

europäischen Programms "Lebenslanges<br />

Lernen / Leonardo da Vinci".<br />

Wir arbeiten unter dem Dach der Nationalagentur<br />

beim Bundesinstitut für<br />

Berufliche Bildung (NA beim BIBB).<br />

Seit 15.6.09 befindet sich unser neues<br />

Büro in der Eitelstraße 29, 10317<br />

Berlin.<br />

Durch unsere Mobilitätsprojekte geben<br />

wir jungen Leuten die Möglichkeit,<br />

ein berufsnahes Auslandspraktikum<br />

mit finanzieller Unterstützung des<br />

EU-Programms „Leonardo da Vinci“<br />

zu realisieren. Dabei werden rund<br />

80% der Kosten von der EU übernommen.<br />

Es besteht die Möglichkeit, ein Praktikum<br />

in Großbritannien, Irland, Spanien,<br />

Frankreich, Italien, Portugal oder<br />

Polen zu absolvieren.<br />

Die Praktikumsplätze werden entsprechend<br />

der Vorstellungen und<br />

Wünsche der Projektteilnehmer durch<br />

unsere Partnerorganisationen im Ausland<br />

vermittelt.<br />

Unser aktuelles Projekt „Best practice<br />

europaweit“ richtet sich an Personen<br />

in Erstausbildung, die einen<br />

2wöchigen Sprachkurs und anschließend<br />

ein 12wöchiges Berufspraktikum<br />

im Land ihrer Wahl absolvieren möchten.<br />

Verstärkt werden Azubis aus den<br />

Berufsbereichen Bildung, Kultur und<br />

Soziales gefördert. Durch unser Projekt<br />

können Auszubildende aus dem<br />

gesamten Bundesgebiet gefördert<br />

werden.<br />

Wir möchten uns jedoch verstärkt für<br />

Azubis in Berlin- Lichtenberg einzusetzen.<br />

Wenn Sie Interesse an der Teilnahme<br />

an unserem Projekt haben, bietet die<br />

Homepage<br />

http://www.sprachpraktikumeuropa.de/FuerAzubis.htmll<br />

ausführliche<br />

Informationen zu organisatorischer,<br />

inhaltlicher und finanzieller<br />

Herangehensweise.<br />

Wenn Berufsschulen eine umfangreiche<br />

Beratung für interessierte Schüler<br />

wünschen, sind wir gern bereit, eine<br />

Informationsveranstaltung oder auch<br />

individuelle Beratungsgespräche<br />

durchzuführen. Kontaktieren Sie uns<br />

per E-Mail über mentor@urbanconsult.de<br />

oder telefonisch unter<br />

030- 34 71 55 22.<br />

Katharina Krause, Projektleiterin<br />

ANUAS e.V. – Ein neuer<br />

Verein stellt sich vor<br />

ANUAS bedeutet „Andere nicht umbringen,<br />

attackieren und schaden“,<br />

aber auch aus dem Irischen: „von<br />

oben nach unten“ – assoziiert „von<br />

der Psyche zum Organ“.<br />

Dieser Verein ist neu in Berlin und in<br />

Friedrichsfelde, Erich- Kurz- Str.5,<br />

erreichbar. Seine Aufgaben sieht er<br />

aber deutschlandweit.<br />

Es ist eine Hilfsorganisation für Gewaltopfer<br />

mit integrierter Selbsthilfegruppe,<br />

die sich als engagiertes Bindeglied<br />

zwischen den Betroffenen und<br />

Opfern von Gewalttaten und den<br />

staatlichen Organen, Hilfsprojekten<br />

und weiteren Institutionen sieht.<br />

„Innerhalb der – als gemeinnützig<br />

anerkannten – Hilfsorganisation für<br />

Gewaltopfer arbeiten zwischenzeitlich<br />

mehr als 20 ehrenamtliche Mitglieder,<br />

die sich teilweise aus selbst Betroffenen<br />

zusammensetzen, aktiv mit betroffenen<br />

Opfern von Gewalt bzw.<br />

deren Angehörigen – das betrifft psychische<br />

wie auch physische Gewalt.<br />

Dazu zählen im Prinzip Opfer jeder<br />

Gewalt:<br />

Angehörige von Mord- /Tötungs-<br />

Suiziddelikten<br />

Angehörige von Vermisstenfällen<br />

Misshandelte und missbrauchte<br />

Menschen (Frauen, Männer, Kinder)<br />

Psychische Gewalt gegen Menschen<br />

durch Behördenwillkür, Intoleranz<br />

und Ignoranz<br />

Mobbingopfer<br />

Menschen in Krisensituationen<br />

Die betroffenen Familien dieser Opfer<br />

stehen mit ihren Sorgen, Nöten,<br />

Ängsten und Folgen völlig allein da,<br />

keine beratenden und finanziellen<br />

Hilfen! -<br />

ANUAS e.V. kümmert sich um solche<br />

Problemfälle. Dadurch, dass Gleichbetroffene<br />

die Kontakte knüpfen und<br />

gemeinsame Gespräche geführt werden,<br />

ist es möglich, reales Verständnis<br />

aufzubringen – nur Jemand, der<br />

so ein schreckliches Schicksal selber<br />

durchleben musste, ist in der Lage<br />

richtig zu verstehen, nachzuempfinden<br />

und zu raten.“<br />

„Betroffene Angehörige finden in unserer<br />

Organisation die Möglichkeit<br />

sich engagiert für andere betroffene<br />

Menschen einzusetzen und somit ihre<br />

eigenen Erfahrungen in die Arbeit mit<br />

einzubringen. Das bürgerschaftliche<br />

Engagement wird besonders gefördert<br />

und die betroffenen Menschen<br />

bieten Hilfe zur Selbsthilfe, sie verarbeiten<br />

ihr Schicksal, indem sie anderen<br />

Menschen in gleichen Situationen<br />

helfen.<br />

ANUAS e.V. ist von der IHK Berlin als<br />

Ausbildungsstelle anerkannt, und wir<br />

ermöglichen Opfern von Gewalt sowie<br />

auch Angehörigen solcher Gewaltopfer,<br />

die auf Grund langer Krankheit –<br />

durch dieses Trauma – ihre Arbeit<br />

verloren haben, in das Berufsleben<br />

wieder integriert zu werden. Wir ermöglichen<br />

die Ausbildung, Weiterbildung<br />

oder Umschulung.“<br />

Wer noch mehr über diese neue<br />

Hilfsorganisation wissen möchte und<br />

sich dort durch bürgerschaftliches<br />

Engagement einbringen möchte, kann<br />

auf der Internetseite www.anuas.de<br />

erste Informationen sowie Ansprechpartner,<br />

Adresse und Telefonnummer<br />

einholen.<br />

Marion Waade, Vorstandsvorsitzende<br />

Die zitierten Texte sind der Internetseite des<br />

Vereins entnommen.<br />

Ein neuer Themenbaum<br />

im Kiez<br />

Im April erfolgte die Aufstellung des<br />

vom Kiezfonds des Forum Weitlingkiez<br />

finanzierten Themenbaumes im<br />

Garten der Suchthilfe Lichtenberg der<br />

Stiftung SPI. Die Aufstellung wurde<br />

durch Mitarbeiter der AIBM durchge-


Seite 5 Stadtbild-Infos 4/2009<br />

führt, so dass nur die Materialkosten<br />

entstanden sind.<br />

Der Themenbaum dient der Information<br />

der Bevölkerung über die Einrichtungen<br />

und Angebote der Stiftung SPI<br />

im Kiez und über Veranstaltungen, die<br />

von der Suchthilfe Lichtenberg oder<br />

deren Kooperationspartnern angeboten<br />

und durchgeführt werden. Es ist<br />

geplant, wechselnde Ausstellungen<br />

zu organisieren, die sich sowohl auf<br />

die konkrete Arbeit der Suchthilfe<br />

Lichtenberg als auch auf die Tätigkeit<br />

der aktiven Selbsthilfegruppen oder<br />

der Aktivitäten des Vereins „Kellerkinder<br />

e.V.“ beziehen. Unsere Klientinnen<br />

und Klienten sollen die Möglichkeit<br />

erhalten, eigene Hobbys oder<br />

Interessen darzustellen. Die Betreuung<br />

und Gestaltung des Themenbaumes<br />

wird zukünftig einen festen<br />

Platz im Rahmen der sozialtherapeutischen<br />

Konzepte der Suchthilfe Lichtenberg<br />

finden.<br />

„Einbeckerstraße“;<br />

Wolfgang A. E. Neumann<br />

Vielen Dank für die kontinuierliche<br />

Unterstützung unserer Vorhaben und<br />

Aktivitäten in der Region!<br />

Katrin Behrend, SPI<br />

Leser schreiben für Leser:<br />

Sieben Themen-Gärten und<br />

ein „Garten der Erinnerung“<br />

Gastgeber für die BUGA 2009 war die<br />

Landeshauptstadt Schwerin von<br />

Mecklenburg-Vorpommern (23.4. –<br />

11.10.2009). Dank der vielfältigen<br />

Unterstützung unterschiedlichster<br />

Träger entstand ein einzigartiger<br />

Landschaftsgarten auf 39.500 m²<br />

Ausstellungsfläche (Gesamtfläche<br />

550.000 m²).<br />

Das imposante Schloss – krönender<br />

Blickfang für die gestalteten Gärten –<br />

ist geprägt von den Herrschern seiner<br />

Zeit. 27 Jahre Restaurierungs- und<br />

Instandsetzungsarbeiten charakterisieren<br />

die Arbeitsetappen von 1974<br />

bis 2001 für den Erhalt dieses wundervollen<br />

Baukörpers und seiner Anlagen.<br />

Die Themen-Gärten der BUGA (vom<br />

Schlossgarten bis zum Garten des 21.<br />

Jahrhunderts) bestechen durch ihre<br />

Vielfalt und die geschickte Verbindung<br />

von klassischer Gartenbaukunst bis<br />

hin zur Moderne. Dazwischen ein<br />

Kleinod – der „Garten der Erinnerung“,<br />

von den Protagonisten „Memoriam-Garten“<br />

genannt: „Die Anlage<br />

der Gräber ist wie ein kleiner Garten<br />

gestaltet“* - ein MUSTERBEISPIEL<br />

für das Zusammenwirken von Friedhofsgärtnern,<br />

Steinmetzen bis hin zu<br />

Friedhofsträgern in Städten und Gemeinden.<br />

Erstmals in Schwerin in<br />

diesem Umfang gezeigt, haben Preisträger<br />

ihre Entwürfe präsentiert.<br />

Pflanzen, Skulpturen sind in Form,<br />

Farbe, Material und Größe feinsinnig<br />

aufeinander abgestimmt und geben<br />

auch der kleinsten Grabstelle die Individualität<br />

der gegangenen Persönlichkeit.<br />

Eingebunden in den Charakter<br />

der Friedhofsanlage, ist sie mehr als<br />

ein Ort der Ruhe und Besinnlichkeit.<br />

Hier bejahen Harmonie, Schönheit<br />

und Ästhetik das Leben, zu dem der<br />

Tod als natürliche Gegebenheit in<br />

seiner Unerbittlichkeit gemildert wird.<br />

Ich könnte mir vorstellen, dass zunächst<br />

in Gemeinschaftsprojekten<br />

„vergessene Gräber“ von Persönlichkeiten<br />

des gesellschaftlichen Lebens<br />

im kleinen „Garten der Erinnerung“<br />

ihre verloren gegangene Würdigung<br />

zurückgegeben werden könnte. Uns<br />

zur Erinnerung an die Vergangenheit -<br />

ohne die keine Gegenwart und keine<br />

Zukunft… Ich wünschte mir mehr<br />

dieser neuen Friedhofskultur…<br />

Ursula Zimmermann<br />

„*)entnommen dem Flyer „MEMORIAM-<br />

GARTEN“<br />

Carolin Behrens<br />

ein Nachruf<br />

Wir erinnern an eine liebe Mitstreiterin<br />

voller Tatendrang, die als junge Architektin<br />

mit ihrer Arbeit viel zum positiven<br />

Bild vom Weitlingkiez beigetragen<br />

hat.<br />

Sie war federführend bei der Organisation,<br />

Vorbereitung und Durchführung<br />

des Gelben Festes 2005 in der<br />

Weitlingstraße.<br />

Mit ihren kreativen Vorschlägen wurde<br />

das <strong>Sonnenblumenlabyrinth</strong> verwirklicht<br />

und ist jährlicher Höhepunkt<br />

im Kiez.<br />

Sie leitete die Zusammenkünfte des<br />

Forum Weitlingkiez und hat viele Anregungen<br />

auf den Weg gebracht.<br />

Die Gestaltung der Homepage, Plakate,<br />

Handzettel, Logos und der Kiezkalender<br />

tragen unverwechselbar ihre<br />

Handschrift.<br />

Sie führte durch die Ausstellungen der<br />

Stadtbild Agentur und stellte als Cellistin<br />

ihr musikalisches Können bei<br />

einer Weihnachtsfeier vor.<br />

Wir sind dankbar sie gekannt und mit<br />

ihr diese tollen Ideen umgesetzt zu<br />

haben.<br />

Die Mitarbeiter der Stadtbild Agentur<br />

und der AIBM mbH


Stadtbild-Infos 4/2009 Seite 6<br />

Der Kiezkalender<br />

15.10.09 – Aktivspielplatz: „Der Herbst steht auf der Leiter…“<br />

Spiel- und Bastelideen für die Herbstferien.<br />

Mit verschiedenen Spielen, Quizfragen, Färbergartenvorführung, Herstellung<br />

selbst entworfener Button und sportlichen Wettkämpfen im Tischtennis, Boule<br />

und Beach-Volleyball können verschiedene Freizeitbeschäftigungen für die<br />

Ferien ausprobiert werden.<br />

10.11.09 – Forum Weitlingkiez<br />

Das letzte Forum in diesem Jahr findet am 10.11.09 statt. Kiezfonds-Anträge<br />

können zur Abstimmung bis zum 9.10.09 in der Stadtbild Agentur eingereicht<br />

werden.<br />

Endspurt beim Bundesprogramm<br />

„Vielfalt tut gut. Jugend für Vielfalt,<br />

Toleranz und Demokratie“<br />

Hrsg.:<br />

Impressum<br />

Stadtbild Agentur Lichtenberg<br />

Münsterlandstraße 44<br />

10317 Berlin<br />

Noch sind Gelder vorhanden und tolle Ideen, die sich noch kurzfristig realisieren<br />

lassen, sind gefragt. Näheres kann bei der Koordinierungsstelle dieses<br />

Programms unter www.koordinierungsstelle.de recherchiert oder in der Stadtbild<br />

Agentur erfragt werden. Letzter Abgabetermin für die Anträge ist der<br />

30.10.09 in der Stadtbild Agentur. Die Abrechnung der Gelder muss bis zum<br />

30.11.09 erfolgen.<br />

Kiezkalender: „Ein- und Ausblicke in Lichtenberg 2010“<br />

Seit September ist er in den bekannten Einrichtungen zum gleichen Preis der<br />

vergangenen Jahre, nämlich 3,- Euro, erhältlich. Vielleicht sollte man schon<br />

an den Nicolaustag oder an Weihnachten denken und ihn als kleines Präsent<br />

für Verwandte, Freunde, Bekannte, Kollegen und auch für sich selbst kaufen.<br />

Telefon: 547 18 79-0<br />

Fax: 547 18 79-1<br />

E-Mail: kontakt@stadtbildagentur.de<br />

Internet: www.stadtbildagentur.de<br />

V.i.S.d.P.: Stadtbild Agentur Lichtenberg<br />

Druck:<br />

Koebcke<br />

Stadtbild-Infos erscheinen vierteljährlich.<br />

Artikel von externen Autoren müssen nicht der<br />

Meinung der Redaktion oder den Mitarbeitern der<br />

Stadtbild Agentur Lichtenberg entsprechen.<br />

Adventscafe´ am 3.12.09 in der Heinrichstraße 31<br />

Für einen gemütlichen Nachmittag in der Vorweihnachtszeit laden NeLi und<br />

die Stadtbild Agentur am 3.12.09 um 15.00 Uhr in die Räume der Evangelisch-<br />

Freikirchlichen Gemeinde ein.

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