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Controlling - Plantyn

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Rudolf H. Falb<br />

Betriebswirtschaftslehre<br />

mit Rechnungswesen<br />

für Fachoberschulen, Berufsoberschulen,<br />

Berufliche Gymnasien<br />

Ergänzungsband:<br />

<strong>Controlling</strong><br />

Finanzierung<br />

Produktions- und Kostentheorie<br />

Management<br />

4. Auflage<br />

Bestellnummer 7903S


Haben Sie Anregungen oder Kritikpunkte zu diesem Produkt?<br />

Dann senden Sie eine E-Mail an 7903S_004@bv-1.de<br />

Autoren und Verlag freuen sich auf Ihre Rückmeldung.<br />

www.bildungsverlag1.de<br />

Bildungsverlag EINS GmbH<br />

Sieglarer Straße 2, 53842 Troisdorf<br />

ISBN 978-3-8242-7903-6<br />

© Copyright 2010: Bildungsverlag EINS GmbH, Troisdorf<br />

Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Nutzung in anderen als den gesetzlich<br />

zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages.<br />

Hinweis zu § 52a UrhG: Weder das Werk noch seine Teile dürfen ohne eine solche Einwilligung eingescannt<br />

und in ein Netzwerk eingestellt werden. Dies gilt auch für Intranets von Schulen und sonstigen Bildungseinrichtungen.


3<br />

Vorwort<br />

Das vorliegende Lehrbuch deckt die wesentlichen Inhalte der Betriebswirtschaftslehre mit<br />

Rechnungswesen von Fachoberschulen, Berufsoberschulen und beruflichen Gymnasien ab.<br />

Für das Bundesland Bayern deckt dieses Lehrwerk den Lehrplan der 13. Klasse der Berufsoberschule<br />

und Fachoberschule ab. Die durch die Lehrplanänderung 2005/2006 in die 12.<br />

Klasse verschobenen Inhalte sind bis auf Weiteres auch in diesem Band enthalten, da sie die<br />

Themen abrunden und weiterhin Bestandteil der Abschlussprüfung nach der 13. Klasse sind.<br />

Der Lehrstoff ist in geschlossene Kapitel aufgegliedert. Dabei werden Inhalte, die im<br />

Hauptband besprochen wurden, wieder aufgegriffen und unter anderen Gesichtspunkten<br />

behandelt. Bei der Darstellung wurde das Abstraktionsniveau im Vergleich zum Hauptband<br />

angehoben, um die Studierfähigkeit zu fördern. Wird von dem Schüler eine anschaulichere<br />

Darstellung gewünscht, so kann er in vielen Fällen auf den Hauptband zurückgreifen.<br />

Der Stoff ist folgendermaßen aufbereitet:<br />

Grafische Hervorhebungen<br />

Merksatz<br />

Schlagwort<br />

(→)<br />

Wissenstest<br />

Aufgaben<br />

Zusammenfassende<br />

Übung<br />

Aufgabenauswahl<br />

• Die Problemstellungen werden an der aus dem<br />

Hauptband bekannten UMTECH AG aufbereitet und<br />

durch weitere Beispiele veranschaulicht.<br />

• Die UMTECH AG produziert und vertreibt Umwelttechnologie.<br />

Dadurch wird dem Unterrichtsprinzip<br />

Umweltschutz Rechnung getragen.<br />

• Wesentliche aus den Beispielen entwickelte Erkenntnisse<br />

werden in Merksätzen herausgestellt.<br />

• Fett hervorgehobene Schlagworte werden in der<br />

Marginalspalte erklärt.<br />

• Der Umgang mit dem angefügten Glossar und dem<br />

Stichwortverzeichnis lässt den Schüler die Grundlagen<br />

wissenschaftlichen Arbeitens einüben. In dem<br />

Glossar wurden auch wichtige Vertreter der Betriebswirtschaftslehre<br />

aufgenommen. Dies und die<br />

anspruchsvollere Sprache sollen zum Nachschlagen<br />

in anderen Werken und im Internet anregen.<br />

• Über 120 zusammenfassende Wiederholungsfragen<br />

fordern dazu auf, das Gelernte noch einmal zu rekapitulieren.<br />

• Über 90 komplexe Aufgaben geben Gelegenheit<br />

zum Wissenstest und selbstständigen Arbeiten.<br />

• Zwei zusammenfassende Übungen bereiten auf Prüfungssituationen<br />

vor. Sie enthalten auch Aufgaben,<br />

die den Stoff der 12. Klasse betreffen.<br />

• Die Marginalspalte hilft bei der Aufgabenauswahl.<br />

• Das Kapitel <strong>Controlling</strong> soll zeigen, dass betriebswirtschaftliche<br />

Entscheidungen aufgrund fundierter<br />

Analysen getroffen werden.<br />

• Im Abschnitt Finanzierung wird der Betrieb im Spiegel<br />

finanzwirtschaftlicher Vorgänge gezeigt.<br />

• Die Modellbildung, die zur theoretischen Durchdringung<br />

und zur Abbildung betriebswirtschaftlicher<br />

Vorgänge in der elektronischen Datenverarbeitung<br />

notwendig ist, wird in der Produktions- und Kostentheorie<br />

dargestellt.<br />

• Die Theorien zum Management im letzten Kapitel<br />

sollen zum Nachlesen in der Literatur und zur Suche<br />

im Internet anregen.


4<br />

Vorwort<br />

Exkurs<br />

K(p l )<br />

p T = p l – K'(pl )<br />

• Exkurse sind eingeflochten, um eine tiefer gehende<br />

Betrachtung zu ermöglichen und Zusammenhänge<br />

deutlicher herauszustellen.<br />

• Bezüge zur Volkswirtschaftslehre und zur Mathematik<br />

ermöglichen ein fächerübergreifendes Arbeiten.<br />

• Die Rechenbeispiele wurden mit einem Tabellenkalkulationsprogramm<br />

erstellt und können im Unterricht<br />

entsprechend behandelt werden.<br />

Firmenprofil der UMTECH AG<br />

Die UMTECH AG hat sich in den letzten Jahren zu einem bedeutenden Produzenten von Umwelttechnologie<br />

entwickelt. In vielen Bereichen ist es ihr gelungen, Marktführer zu werden.<br />

Neben selbst produzierten Produkten vertreibt sie weiterhin Güter namhafter Hersteller.<br />

Obwohl sich die Unternehmung am Markt gut behaupten konnte, sieht das Management<br />

für die Zukunft erhebliche Risiken. Zu den wichtigsten gehören:<br />

• Auf dem nationalen und internationalen Markt treten immer neue Konkurrenten in den<br />

Markt ein und verschärfen den Wettbewerb.<br />

• Die Globalisierung und der europäische Binnenmarkt verschärfen dieses Problem, schaffen<br />

aber auch neue Chancen.<br />

• Der Absatz ist u. a. von politischen Einflüssen abhängig. Neue Gesetze zum Umweltschutz<br />

oder deren Verzögerung wirken sich unmittelbar auf den Umsatz und die<br />

Gewinnsituation aus.<br />

• Der Absatz und die zu erzielenden Preise sind ferner in hohem Maße konjunkturabhängig.<br />

• Schwankungen bei der Beschäftigung sind die Folge. Eine kontinuierliche Auslastung<br />

der Kapazitäten kann von der Marketingabteilung nicht sichergestellt werden.<br />

• Die Finanzierung des Unternehmenswachstums und der Produktentwicklung wird zu<br />

einem zentralen Problem für das Unternehmen.<br />

• Das weitere Wachstum kann nur durch eine ausgewogene Eigen- und Fremdfinanzierung<br />

sichergestellt werden.<br />

• Die durch das Wachstum der Vergangenheit vernachlässigte Eigenkapitalbasis muss<br />

verbessert werden.<br />

• Das Risiko bei Investitionen muss begrenzt werden.<br />

• Durch das Wachstum der Vergangenheit ist das Profil der Unternehmung in der Öffentlichkeit<br />

unscharf geworden.<br />

• Die Mitarbeiter sind durch das schnelle Wachstum der Vergangenheit und die Beschäftigungsschwankungen<br />

verunsichert und nicht ausreichend motiviert.<br />

Um die bestehenden Probleme in den Griff zu bekommen und zukünftige Schwierigkeiten<br />

zu erkennen, werden folgende Maßnahmen ergriffen:<br />

• Das betriebliche <strong>Controlling</strong> soll verstärkt und institutionalisiert werden, um eine bessere<br />

Planung, Steuerung und Kontrolle der betrieblichen Vorgänge zu gewährleisten.<br />

• Die Abteilung Finanzierung soll die Situation der Unternehmung analysieren und Alternativen<br />

für eine Verbesserung der finanziellen Situation entwickeln.<br />

• Die Kosten der Produktion sollen analysiert werden. Es sollen Modelle entwickelt<br />

werden, die das Kostenverhalten bei unterschiedlichen Beschäftigungsverhältnissen,<br />

unterschiedlichen Wachstumsperspektiven, unterschiedlichen Qualitätsanforderungen,<br />

unterschiedlichen Beschaffungspreisen usw. darstellen und eine Planung mithilfe der<br />

Datenverarbeitung ermöglichen.<br />

• Das Profil der Unternehmung in der Öffentlichkeit soll geschärft und die Führung innerhalb<br />

des Unternehmens sowie die Motivation der Mitarbeiter sollen verbessert werden.


5<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

Firmenprofil der UMTECH AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

<strong>Controlling</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

1 Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

1.1 Entwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

1.2 Aufgaben und Ziele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

1.3 Strategisches und operatives <strong>Controlling</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

2 Funktionaler Aspekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

2.1 Planung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

2.2 Kontrolle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

2.3 Information . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

2.4 Steuerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

3 Budget . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />

3.1 Der Budgetierungsprozess . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />

3.2 Budgetarten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />

3.3 Funktionen des Budgets . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

3.4 Budgetsystem. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

4 Flexible Plankostenrechnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

4.1 Theoretische Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

4.2 Durchführung der Plankostenrechnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

4.2.1 Kostenzerlegung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

4.2.1.1 Direkte Methode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

4.2.1.2 Rechnerische Zerlegung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

4.2.1.3 Zeichnerische Zerlegung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

4.2.2 Planung der Beschäftigung (Planbeschäftigung) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

4.2.3 Berechnung der Plankosten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

4.2.4 Berechnung des Plankostenverrechnungssatzes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />

4.2.5 Feststellung der Istbeschäftigung und der Istkosten . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />

4.2.6 Berechnung der verrechneten Plankosten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />

4.2.7 Berechnung der Sollkosten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />

4.2.8 Abweichungsanalyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

4.3 Grafische Darstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />

4.4 Plankostenrechnung und <strong>Controlling</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />

4.5 Fallstudie – Plankostenrechnung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />

5 Investition und <strong>Controlling</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />

5.1 Investitionen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />

5.2 Investitionsentscheidungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />

5.3 Investitionsbudget . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36


6<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

6 Investitionsrechnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />

6.1 Statische Verfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />

6.1.1 Kostenvergleichsrechnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />

6.1.2 Gewinnvergleichsrechnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41<br />

6.1.3 Rentabilitätsrechnung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45<br />

6.1.4 Amortisationsrechnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46<br />

6.2 Dynamische Verfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47<br />

6.2.1 Finanzmathematische Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47<br />

6.2.2 Kapitalwertmethode. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48<br />

6.2.3 Methode des internen Zinsfußes. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51<br />

6.3 Vergleich der Verfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53<br />

6.4 Investitionsentscheidung und nicht quantifizierbare Aspekte . . . . . . . . . . 54<br />

Wissenstest . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />

Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55<br />

Finanzierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65<br />

1 Finanzwirtschaftliche Ziele. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65<br />

2 Finanzwirtschaftliche Vorgänge. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66<br />

3 Finanzierungsarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68<br />

3.1 Rechtsstellung und Kapitalherkunft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68<br />

3.2 Beteiligungsfinanzierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69<br />

3.3 Selbstfinanzierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70<br />

3.3.1 Offene Selbstfinanzierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71<br />

3.3.2 Stille Selbstfinanzierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72<br />

3.4 Kreditfinanzierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73<br />

3.5 Rückstellungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75<br />

3.6 Finanzierung aus sonstiger Vermögensumschichtung . . . . . . . . . . . . . . . . 75<br />

3.7 Umfinanzierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76<br />

3.8 Finanzierungsarten und Bilanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77<br />

4 Bilanzanalyse. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77<br />

4.1 Verdichtete Bilanz – Strukturbilanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78<br />

4.2 Kennzahlen zur vertikalen Bilanzstruktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79<br />

4.2.1 Anlagequote und Umlaufquote . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79<br />

4.2.2 Eigenkapitalquote, Fremdkapitalquote und Verschuldungsgrad . . . . . . . . 80<br />

4.3 Kennzahlen zur horizontalen Bilanzstruktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81<br />

4.3.1 Anlagedeckungsgrad . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81<br />

4.3.2 Working Capital . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82<br />

4.3.3 Liquiditätsanalyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82<br />

4.3.3.1 Liquidität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82<br />

4.3.3.2 Liquiditätsgrade . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83<br />

4.4 Kennzahlen zur Finanz- und Ertragskraft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85<br />

4.4.1 Eigenkapitalrentabilität. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86<br />

4.4.2 Gesamtkapitalrentabilität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88<br />

4.4.3 Leverage-Effekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89<br />

4.4.4 Return-on-Investment. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90<br />

4.4.4.1 Umsatzrentabilität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90<br />

4.4.4.2 Kapitalumschlagshäufigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91


Inhaltsverzeichnis 7<br />

4.4.4.3 ROI-Formel. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92<br />

4.4.4.4 ROI-Schema nach Dupon – Exkurs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94<br />

4.4.5 Cashflow . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95<br />

4.4.6 Dynamischer Verschuldungsgrad . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97<br />

4.5 Kennzahlen und ihre Aussagefähigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97<br />

5 Abschreibungsfinanzierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99<br />

5.1 Kapazitätserweiterungseffekt (Lohman-Ruchti-Effekt). . . . . . . . . . . . . . . . 99<br />

5.2 Abschreibungen und stille Selbstfinanzierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101<br />

6 Finanzierungssurrogate . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102<br />

6.1 Leasing. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102<br />

6.1.1 Operate Leasing . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103<br />

6.1.2 Financial Leasing . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103<br />

6.1.3 Auswirkung auf Bilanzstruktur und Erfolg. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104<br />

6.2 Factoring . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105<br />

6.2.1 Funktion des Factorings . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105<br />

6.2.2 Auswirkung auf Bilanzstruktur und Erfolg. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106<br />

7 Maßnahmen zur Erreichung finanzwirtschaftlicher Ziele . . . . . . . . . 107<br />

Wissenstest . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108<br />

Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109<br />

Zusammenfassende Übungen I . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115<br />

Produktions- und Kostentheorie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120<br />

1 Ertragsgesetzlicher Kostenverlauf. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120<br />

1.1 Ertragsgesetz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120<br />

1.2 Kostenverlauf. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122<br />

1.3 Kritische Punkte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124<br />

2 Produktionsfunktion vom Typ B. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 126<br />

2.1 Kritik am ertragsgesetzlichen Kostenverlauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 126<br />

2.2 Einsatz der Produktionsfaktoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 126<br />

2.3 Verbrauchsfunktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127<br />

2.3.1 Leistungsabhängige Produktionsfaktoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 128<br />

2.3.2 Leistungsunabhängige Produktionsfaktoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129<br />

2.4 Produktionsfunktion und Kostenfunktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129<br />

2.5 Kritische Punkte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131<br />

2.6 Kritische Punkte bei Kostenänderungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133<br />

3 Kosteneinflussgrößen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133<br />

3.1 Faktorqualität. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133<br />

3.2 Faktorpreise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 134<br />

3.3 Fertigungsprogramm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 136<br />

3.4 Beschäftigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 137<br />

3.5 Betriebsgröße. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 137<br />

4 Beschäftigungsänderung und fixe Kosten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 138<br />

4.1 Nutzkosten und Leerkosten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 138<br />

4.2 Kostenremanenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139


8<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

5 Anpassung an Beschäftigungsänderungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139<br />

5.1 Konstante Betriebsgröße . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 140<br />

5.1.1 Zeitliche Anpassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 140<br />

5.1.2 Intensitätsmäßige Anpassung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141<br />

5.1.3 Zeitlich-intensitätsmäßige Anpassung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 144<br />

5.1.4 Quantitative Anpassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 146<br />

5.1.5 Selektive Anpassung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 148<br />

5.2 Betriebsgrößenvariation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 150<br />

5.2.1 Quantitative Anpassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 150<br />

5.2.2 Qualitative Anpassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 151<br />

5.2.2.1 Selektive Anpassung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152<br />

5.2.2.2 Mutative Anpasssung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 154<br />

Wissenstest . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 156<br />

Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 157<br />

Management . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 166<br />

1 Unternehmensleitbild . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 167<br />

1.1 Ziele des Unternehmensleitbildes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 167<br />

1.2 Inhalte des Unternehmensleitbildes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 168<br />

1.2.1 Produkt-Markt-Konzept . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 169<br />

1.2.2 Oberste Unternehmensziele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 169<br />

1.2.3 Verhaltensgrundsätze. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 170<br />

1.2.4 Leitungskonzepte. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 170<br />

1.2.4.1 Management by Objectives . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 170<br />

1.2.4.2 Andere Leitungskonzepte. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 172<br />

1.3 Grundsätze für die Erstellung von Unternehmensleitbildern . . . . . . . . . . . 172<br />

1.4 Kritische Beurteilung von Unternehmensleitbildern. . . . . . . . . . . . . . . . . . 173<br />

1.5 Fallbeispiel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 173<br />

2 Corporate Identity. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 174<br />

3 Der Mitarbeiter in Managementmodellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 177<br />

3.1 Technologischer Ansatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 178<br />

3.2 Human-Relations-Ansatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 180<br />

3.3 Human-Resources-Ansatz. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 181<br />

4 Führung und Motivation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 184<br />

4.1 Motivationstheorie von Maslow . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 185<br />

4.2 Motivationstheorie von Herzberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 187<br />

4.3 Die Motivationstheorien von Maslow und Herzberg im Vergleich . . . . . . . 189<br />

Wissenstest . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 190<br />

Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 191<br />

Zusammenfassende Übungen II . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 198<br />

Glossar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 203<br />

Stichwortverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 206


<strong>Controlling</strong><br />

Die UMTECH AG ist in ihrem Marktsegment äußerst erfolgreich.<br />

Eine in Auftrag gegebene Studie liefert folgende Aussage:<br />

Der Umweltschutz ist zu einem normalen Faktor in unserer<br />

Gesellschaft geworden. Er konkurriert beim Verbraucher mit<br />

anderen Zielen. Umweltschutzprodukte verlieren ihren exklusiven<br />

Charakter und werden zum normalen Gut. Der Umweltsektor<br />

wird in den nächsten Jahren ein Wachstumsmarkt<br />

bleiben. Die Wachstumsraten werden u. a. von politischen<br />

Entscheidungen abhängen. Die Konkurrenz wird zunehmen,<br />

da weltweit immer mehr Unternehmen in den Markt drängen.<br />

Die Unternehmensleitung prüft die Einstellung eines Controllers,<br />

der langfristige Konzepte zur Sicherung der Unternehmung<br />

mit entwickeln soll.<br />

1 Grundlagen<br />

1.1 Entwicklung<br />

Die Wurzeln des <strong>Controlling</strong> (→) reichen bis ins Großbritannien des 15. Jahrhunderts<br />

zurück. In Wirtschaftsunternehmen ist die Stelle eines Controllers erstmals 1880 in den USA<br />

dokumentiert. Die Weltwirtschaftskrise führte dort in den 20er- und 30er-Jahren des 20.<br />

Jahrhunderts zu seiner Verbreitung. Aufgrund der Isolation in den 30er- und 40er-Jahren<br />

sowie des Wirtschaftswunders in der Nachkriegszeit setzte eine entsprechende Entwicklung<br />

in Deutschland erst in den 70er- und 80er-Jahren ein. Die zunehmende Konkurrenz<br />

auf den Märkten, schnelle Veränderungen in allen Bereichen und die Globalisierung stellten<br />

neue Anforderungen an die Planung, die Steuerung und die Kontrolle.<br />

<strong>Controlling</strong><br />

Bei der Übertragung der angloamerikanischen Erfahrungen auf die deutschen Verhältnisse<br />

traten nicht nur Übersetzungsprobleme (<strong>Controlling</strong> – Kontrolle) auf. Unter anderem erschwerte<br />

das deutsche Aktienrecht und die gewachsenen Strukturen in deutschen Unternehmen<br />

die Adaption (→). Deshalb ist auch die inhaltliche Definition in Deutschland nicht<br />

einheitlich und weicht in einigen Bereichen von der angloamerikanischen ab. Im Allgemeinen<br />

wird <strong>Controlling</strong> als Entscheidungs- und Führungshilfe durch ergebnisorientierte<br />

Planung, Steuerung und Überwachung des Unternehmens verstanden. Als Führungsfunktion<br />

unterstützt das <strong>Controlling</strong> die Unternehmungsleitung bei der Zielbestimmung, der<br />

Steuerung zur Zielerreichung und bei der Zielkontrolle.<br />

1.2 Aufgaben und Ziele<br />

Alle Bereiche der Unternehmung sollen zielgerichtet arbeiten. Die Ziele der Unternehmung<br />

sind auch die Ziele der Bestandteile der Unternehmung. Dies gilt auch für das <strong>Controlling</strong>.


10<br />

<strong>Controlling</strong><br />

Ziele der Unternehmung<br />

Strategische Ziele:<br />

Existenzsicherung,<br />

Wachstum<br />

Operative Ziele:<br />

Kosten, Gewinn,<br />

Rentabilität<br />

Persönliche Ziele:<br />

Macht, Ansehen,<br />

Entnahmen<br />

In Deutschland ist <strong>Controlling</strong> traditionell mit dem Begriff Kontrolle verbunden. <strong>Controlling</strong><br />

bedeutet jedoch mehr als Kontrolle im herkömmlichen Sinn. Es geht über die Kontrolle der<br />

Zielerreichung hinaus. Insbesondere ist <strong>Controlling</strong> nicht primär rückwärts (Erfassung und<br />

Kontrolle von Vergangenheitswerten), sondern vorwärts gerichtet. Es soll die Unternehmensführung<br />

mit Informationen versorgen, die für die Planung, Steuerung und Kontrolle<br />

des Unternehmens erforderlich sind. <strong>Controlling</strong> ist primär ergebnisorientiert. Ein wesentliches<br />

Instrument ist die Vorgabe von Planwerten und die Kontrolle ihrer Einhaltung. Dabei<br />

kann <strong>Controlling</strong> kurzfristig (operatives (→) <strong>Controlling</strong>) oder langfristig (strategisches (→)<br />

<strong>Controlling</strong>) orientiert sein (siehe 1.3).<br />

Instanz<br />

Stabsstelle<br />

Für den Controller ergibt sich daraus ein umfangreicher Aufgabenbereich. Er nimmt in der<br />

Regel eine Führungsfunktion wahr. Organisatorisch kann er dem Vorstandsbereich oder<br />

in der zweiten Führungsebene, z. B. dem Finanzbereich, zugeordnet sein. Dabei kann es<br />

sich um eine Instanz (Stelle mit Weisungsbefugnis) oder um eine Stabsstelle (Stelle, die<br />

eine Instanz unterstützt) handeln. Ist der Leiter des <strong>Controlling</strong>s Vorstandsmitglied, hat er<br />

in der Regel umfangreiche Weisungsbefugnis. Auch bei einer anderen Einordnung wirkt er<br />

an allen wichtigen Entscheidungen mit. Der Controller kann als Lotse oder Navigator der<br />

Unternehmung gesehen werden, der den Kurs ermittelt, Untiefen erkennt, Abweichungen<br />

vom Kurs feststellt und die Unternehmensleitung bei der Festlegung des anzusteuernden<br />

Ziels sowie in allen wichtigen Fragen berät.<br />

Weitere Hinweise auf die Bedeutung des Controllers und die unmittelbaren Aufgaben gibt<br />

die nachfolgende Stellenanzeige.


1 Grundlagen 11<br />

Als führendes expandierendes Unternehmen im Bereich Umweltschutztechnik suchen<br />

wir zum Aufbau eines <strong>Controlling</strong>systems eine/n<br />

CONTROLLER/IN<br />

Aufgaben:<br />

Planung<br />

– Mitwirkung an der Festlegung von<br />

Unternehmenszielen<br />

– Koordinierung der Planungs- und<br />

Budgetarbeiten<br />

– Abstimmung der Teilpläne und Teilziele zum<br />

Gesamtplan<br />

Steuerung und Kontrolle<br />

– Aufbau eines Informationssystems<br />

– Soll-/Istvergleiche der verschiedenen Budgets<br />

– Signalisieren von Abweichungen<br />

– Abweichungsanalyse<br />

– Entwicklung von Maßnahmen zur<br />

Gegensteuerung<br />

– Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />

Organisation/DV<br />

– Führung von DV- und Rationalisierungsprojekten<br />

– Wertanalyse in allen Bereichen<br />

Sonstiges<br />

– Sonderaufgaben für die Geschäftsleitung<br />

– Mitarbeit an der strategischen<br />

Marketingplanung<br />

Erfahrungen:<br />

– Studium der Wirtschaftswissenschaften<br />

– entsprechender<br />

Studienschwerpunkt<br />

– mehrjährige einschlägige<br />

Tätigkeit<br />

– Auslandsaufenthalt<br />

erwünscht<br />

– Projekterfahrung und<br />

Teamfähigkeit<br />

Konditionen:<br />

– direkt der Geschäftsleitung<br />

unterstellt<br />

– Prokura<br />

– Firmenwagen<br />

– angemessene Bezahlung<br />

Bewerbung an:<br />

Umtech AG<br />

Roonstraße 27<br />

90429 Nürnberg<br />

1.3 Strategisches und operatives <strong>Controlling</strong><br />

Im Gegensatz zum Rechnungswesen, das die Daten ex post (im Nachhinein) analysiert, ist<br />

das <strong>Controlling</strong> zukunftsorientiert. In Zusammenarbeit mit dem Management, dem Marketing<br />

und den anderen Bereichen der Unternehmung werden kurz- und langfristige Ziele<br />

vereinbart und strategische und taktische Planungen durchgeführt. Die geplanten Maßnahmen<br />

werden kontrolliert und durch angemessene Steuerungsmechanismen wird die<br />

Zielerreichung verbessert.<br />

Für das strategische <strong>Controlling</strong> steht die langfristige dauerhafte Sicherung der Unternehmung<br />

durch langfristige Planung und durch ein langfristiges Frühwarnsystem (Informationssystem)<br />

im Mittelpunkt. Es sollen Wachstumsengpässe ermittelt und lang fristig<br />

wirksame Konzepte zu ihrer Beseitigung erarbeitet werden.<br />

Ex post<br />

Strategisches<br />

<strong>Controlling</strong><br />

Im strategischen Bereich wird zum Beispiel die Veränderung des Produktionsprogramms<br />

geplant, um neue Erfolgspotenziale zu erschließen und Wachstumsengpässen bei den alten<br />

Produkten vorzubeugen. Es werden Ziele für die Entwicklung und die Markteinführung<br />

festgelegt und entsprechende Maßnahmen geplant. Die Durchführung der Maßnahmen<br />

und die Zielerreichung werden überwacht. Bei Abweichungen wird durch entsprechende<br />

Maßnahmen, wie z. B. zusätzliche Forschungsaufwendungen, gegengesteuert.


12<br />

<strong>Controlling</strong><br />

Operatives<br />

<strong>Controlling</strong><br />

Im kurzfristig orientierten operativen <strong>Controlling</strong> werden Budgets zur Selbstkontrolle<br />

und Budgetkontrolle vorgegeben. Ferner werden Informationen für die Geschäftsleitung<br />

und für spezifische Aufgaben gesammelt, aufbereitet und bereitgestellt.<br />

Im operativen Bereich werden z. B. Umsätze, Kosten und Gewinne budgetiert. Die Einhaltung<br />

des Budgets wird überwacht und bei Abweichungen z. B. durch Kostensenkung im<br />

Rahmen einer Rationalisierungsmaßnahme gegengesteuert.<br />

<strong>Controlling</strong>tätigkeiten<br />

strategisch<br />

operativ<br />

strategische<br />

Planung<br />

Frühwarnsystem,<br />

strategische<br />

Kontrolle<br />

Internes<br />

Berichtswesen<br />

Budgetierung,<br />

operative<br />

Planung<br />

Budgetkontrolle<br />

Das <strong>Controlling</strong> koordiniert die Tätigkeit der anderen Bereiche und stimmt verschiedene<br />

Ziele, Planungen und Maßnahmen aufeinander ab. Es bringt eigene Zielvorstellungen in<br />

die Planung ein und wirkt bei der Kontrolle und Steuerung aktiv mit. Den Instanzen und<br />

Stellen stellt es entsprechende Informationen zur Verfügung, um die Selbstkontrolle und<br />

die Selbststeuerung zu ermöglichen.<br />

Management<br />

Lower Management,<br />

operative Planung<br />

operative Erfolgsengpässe<br />

operatives<br />

aktive Gewinnsteuerung<br />

Middle Management,<br />

taktische Planung<br />

Unternehmensplanung<br />

<strong>Controlling</strong><br />

Top Management,<br />

strategische Planung<br />

Wachstumsengpässe<br />

strategisches<br />

Gewinnpotenziale<br />

Finanzbuchhaltung<br />

kurz- und mittelfristig<br />

Budgets<br />

langfristig<br />

Frühwarnsystem<br />

Existenzsicherung<br />

operatives Marketing<br />

strategisches Marketing<br />

Vergangenheit<br />

Zukunft<br />

Zeithorizont<br />

Zeit 10 Jahre<br />

Gegenwart

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