Indianerbilder (PDF, 3,7 MB) - Albert Ottenbacher
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Ein Mann vom Stamme der Seneca mit dem christlichen Namen Ely S. Parker legt Hemd und Jacke<br />
ab für die Aufnahme, die Edward Tomkins Witney für das Peabody Museum anfertigen will. Parker<br />
ist zur Zeit der Aufnahme Mitte Zwanzig, aufgewachsen im Tonawanda Reservat im Westen des<br />
Staates New York, hat die Cayuga Akademie besucht, Griechisch und Latein gelernt. Er studiert<br />
Jura. 34 Jean Louis Rodolphe Agassiz, einer der „Gründerväter“ der modernen amerikanischen<br />
Wissenschaftstradition 35 läßt zwischen 1840 und 1855 von verschiedenen Fotografen Belegstücke<br />
für eine Rassentypologie herstellen. In der anthropologischen Sammlung des Peabody Museum für<br />
Archäologie und Ethnologie an der Universität Harvard sind 15 Daguerreotypien erhalten, die aus<br />
Afrika verschleppte Sklaven abbilden. Dazu sind Name der Familie und Plantage, Herkunftsgegend<br />
oder Stammeszugehörigkeit verzeichnet. 36 37 Agassiz empfindet „Mitleid beim Anblick dieser<br />
verderbten und entarteten Rasse.“ 38 Ihn beschleicht das Gefühl „daß sie nicht vom selben Blut sind<br />
wie wir.“ Der Sohn eines calvinistischen Geistlichen aus der französischen Schweiz nimmt an, daß<br />
die Menschheit an neun verschiedenen Orten erschaffen wurde. 39 Sie müsse „in Nationen<br />
entstanden sein, wie die Bienen in Schwärmen.“ 40 Trotz kirchlicher Angriffe besteht er auf seiner<br />
Lehre, daß es mehr als einen Adam gegeben habe. 41<br />
34 Melissa Banta, A Curious and Ingenious Art, Reflections on Daguerreotypes at Harvard, Iowa City 2000, S. 94<br />
35 http://www.ucmp.berkeley.edu/history/agassiz.html<br />
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