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Tätigkeitsbericht des Personalrats - Personalrat Tempelhof ...

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Tätigkeitsbericht <strong>des</strong> <strong><strong>Personalrat</strong>s</strong><br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

aufgrund der geplanten Podiumsdiskussion mit den bildungspolitischen Sprecher/innen der Parteien,<br />

legen wir diesmal den Tätigkeitsbericht in schriftlicher Form vor, um genügend Zeit für Fragen und<br />

Antworten an die Politiker/innen zu haben.<br />

Personalsituation<br />

Gut ein halbes Jahr seit Beginn <strong>des</strong> vergangenen<br />

Schuljahres musste der PR darum kämpfen, die<br />

offiziellen Zahlen zur Personalausstattung zu<br />

erhalten. Die Antwort der Schulverwaltung:<br />

„Alles im Griff, die Schulen sind zu 99,9%<br />

ausgestattet“. Eine Umfrage an den Schulen, an<br />

der sich gut zwei Drittel aller Schulen beteiligte,<br />

ergab eine Unterausstattung von teilweise nur<br />

84% <strong>des</strong> eigentlich zur Verfügung zu stellenden<br />

Personals. Zahlreiche Briefe an die<br />

Schulverwaltung und an den zuständigen<br />

Senator, Presseerklärungen und Leserbriefe<br />

blieben zunächst ohne Wirkung, man kündigte<br />

sogar unverhohlen Maßnahmen wegen übler<br />

Nachrede in der Öffentlichkeit an. Da dem<br />

<strong>Personalrat</strong> offizielle Zahlen nicht zur Verfügung<br />

gestellt wurden, drohte er Klage vor dem<br />

Verwaltungsgericht zur Herausgabe <strong>des</strong><br />

Zahlenmaterials an. In seiner Prognose ging der<br />

PR von einer Größenordnung von min<strong>des</strong>tens 30<br />

bis 50 fehlenden Stellen aus.<br />

Wie bescheiden und<br />

zurückhaltend er<br />

damit gewesen sein<br />

sollte, zeigen die<br />

angekündigt und zu einem großen Teil auch<br />

durchgeführt wurden. Die tatsächlich<br />

fehlenden Stellen übertrafen deutlich die<br />

„vorsichtigen“ Prognosen. So wurden 48<br />

Kolleg/innen mit befristeten Verträgen<br />

unbefristet übernommen; in der Runde der<br />

schulbezogenen Einstellungen 15 Einstellungen<br />

ermöglicht, über die zentralen „Castings“ 10<br />

Bewerber/innen eingestellt und über sonstige<br />

zentrale Nachsteuerungsmaßnahmen 40 den<br />

Schulen zugewiesen – insgesamt also mind. 113<br />

Maßnahmen. Auch zu Beginn <strong>des</strong> Schuljahres<br />

musste noch „nachgesteuert“ werden, da nicht<br />

alle ausgewählten Bewerber/innen tatsächlich<br />

dort ankamen, wo sie gebraucht und zugewiesen<br />

wurden.<br />

Doch dann zeigte sich das nächste Problem:<br />

Berlin war zwar einstellungswillig und hatte<br />

erstmalig frühzeitig mit den<br />

Einstellungsverfahren begonnen, aber nicht alle<br />

Lehramtsabsolvent/innen wollten nach Berlin.<br />

Die altbekannten Standortnachteile –<br />

insbesondere bei<br />

der<br />

Neueinstellungsmaßnahmen und Entfristungen,<br />

die ab Februar – dem Wahljahr sei Dank! – dann<br />

tatsächlich<br />

Bezahlung, dem Status<br />

und den sonstigen<br />

Arbeitsbedingungen –<br />

führten dazu, dass<br />

nicht alle Stellen zum<br />

neuen Schuljahr rechtzeitig besetzt werden<br />

konnten. Und dies gilt nicht nur für die<br />

bekannten „Mangelfächer“ Mathematik,<br />

Naturwissenschaften, Informatik, Latein,<br />

sondern in immer stärkerem Maße auch für alle<br />

übrigen Fächer. Große Schwierigkeiten<br />

ausreichend Fachkräfte zu gewinnen haben vor<br />

1


allem die benachteiligten Sekundarschulen, die<br />

aufgrund baulicher Unzulänglichkeiten und<br />

schwieriger Schülerzusammensetzung für viele<br />

Absolventen nicht „die erste Wahl“ darstellen.<br />

Der PR hat immer wieder darauf gedrungen, die<br />

auf der Hand liegenden ungleichen<br />

Startbedingungen insbesondere der<br />

Fusionsschulen durch zusätzliches Personal und<br />

geringere Frequenzen zumin<strong>des</strong>t abzumildern.<br />

In einem gewissen Maße ist dies auch durchaus<br />

gelungen (s.Sekundarschulen).<br />

Auch – oder gerade dann - wenn die<br />

Einstellungssituation objektiv schwierig ist, muss<br />

der <strong>Personalrat</strong> auf ein „sauberes“<br />

Einstellungsverfahren achten, um nicht<br />

Bewerber/innen zusätzlich zu benachteiligen.<br />

Das Bestehen auf den Ausschreibungstext, die<br />

Einhaltung der von der Senatsverwaltung<br />

herausgegebenen Arbeitsanweisung und die<br />

eigentlich selbstverständliche Tatsache, dass<br />

Bewerber/innen mit 2. Examen noch nicht ganz<br />

fertigen Referendar/innen vorzuziehen seien,<br />

führte zu dem ein oder anderen Konflikt mit<br />

Schulleitungen. Diese Konflikte konnten<br />

zumin<strong>des</strong>t transparent ausgetragen und<br />

ausgehalten werden.<br />

Große Probleme bescheren Schulleitungen und<br />

<strong>Personalrat</strong> die Einstellungen im Rahmen der<br />

Personalkostenbudgetierung. Hier zeigt sich<br />

immer wieder, dass „fertige“ Lehrkräfte mit<br />

beiden Examina nur in geringem Maße bereit<br />

sind, befristete Verträge, die an den<br />

Gesundheitszustand von fest eingestellten<br />

Kolleg/innen gekoppelt sind, mitten im<br />

laufenden Schuljahr anzunehmen. Immer mehr<br />

Lehrkräfte ohne volle Lehrbefähigung (von<br />

insgesamt 228 PKB-Lehrkräften ca. 140)<br />

spielen „Lückenbüßer der Nation“ und leisten<br />

vollwertige Arbeit – häufig jedoch „für’n Appel<br />

und ´n Ei“.<br />

Jüngste Auseinandersetzung mit der<br />

Senatsverwaltung betrifft die Aussparung der<br />

Ferienbezahlung, von Wochenenden oder<br />

einzelnen Arbeitstagen. Die Mitbestimmung <strong>des</strong><br />

<strong><strong>Personalrat</strong>s</strong> wird gelegentlich dadurch<br />

umgangen, dass man den Vertrag knapp unter<br />

der Dreimonatsgrenze hält, einige Tage ohne<br />

Vertrag verstreichen lässt und dann den<br />

nächsten Vertrag unterhalb von drei Monaten<br />

abschließt. Ob diese Praxis rechtlich zulässig ist,<br />

lässt der <strong>Personalrat</strong> zurzeit überprüfen<br />

Der <strong>Personalrat</strong> hat immer wieder darauf<br />

gedrungen, die unzweifelhaft notwendige<br />

Vertretung an den Schulen durch eine<br />

verbindliche Ausstattung der Schulen mit 110%<br />

von Beginn <strong>des</strong> Schuljahres an zu regeln. PKB<br />

gehört auf den Müllhaufen der Berliner<br />

Schulgeschichte!<br />

Eingruppierung/Lehrkräfte<br />

Im vergangenen<br />

Jahr sind uns rund<br />

160<br />

Mitbestimmungsvorlagen zur Eingruppierung<br />

von Lehrkräften vorgelegt worden. Nachdem wir<br />

früher darum kämpfen mussten, dass uns die<br />

Eingruppierung überhaupt zur Mitbestimmung<br />

vorgelegt wurde, ist das inzwischen kein<br />

Problem mehr. Von 160<br />

2


Eingruppierungsmaßnahmen haben wir 16<br />

Vorlagen ablehnen müssen, da aus unserer Sicht<br />

die Eingruppierung nicht korrekt war. Dies betraf<br />

in erster Linie Lehrkräfte, die im Rahmen der<br />

Personalkostenbudgetierung befristet als<br />

Vertretungslehrer eingestellt wurden. Die<br />

meisten verfügten nicht über eine<br />

abgeschlossene deutsche Lehrerausbildung,<br />

sondern brachten unterschiedlichste<br />

Qualifikationen mit. Jeder Fall war ein Einzelfall<br />

und musste genauestens nach den<br />

Lehrerrichtlinien überprüft werden. In allen im<br />

vergangenen Jahr abgelehnten Fällen haben wir<br />

für die Betroffenen eine bessere Eingruppierung<br />

durchsetzen können.<br />

In 6 Altfällen ist das Einigungsverfahren beim<br />

Hauptpersonalrat durchgeführt worden, teils mit<br />

Erfolg, teils ohne Erfolg. Lehrkräfte, die vor dem<br />

Referendariat als Vertretungslehrer arbeiten,<br />

bekommen diese Zeit nicht auf die Stufenlaufzeit<br />

angerechnet. Hier haben wir das<br />

Einigungsverfahren nicht weiter betrieben, da<br />

die Chancen uns durchzusetzen gleich null sind.<br />

In 2 Fällen haben wir nach der gescheiterten<br />

Einigungsverhandlung den Hauptpersonalrat<br />

gebeten die Einigungsstelle anzurufen. Das<br />

Ergebnis steht noch aus.<br />

Betriebliches Eingliederungsmanagement nach<br />

der DV Gesundheit<br />

Die Region <strong>Tempelhof</strong>-Schöneberg hat mit 149<br />

langzeiterkrankten Lehrkräften (4,5% aller<br />

Lehrkräfte) die höchste Zahl aller Berliner<br />

Bezirke. Hier gibt es dringenden<br />

Handlungsbedarf.<br />

Der <strong>Personalrat</strong> war an vielen<br />

Präventionsgesprächen auf Wunsch der<br />

Beschäftigten beteiligt. In den meisten Fällen<br />

waren die Gespräche mit den Schulleitungen<br />

bzw. mit der Schulaufsicht offen und auf<br />

Konsens gerichtet. Die knapp bemessene<br />

Personaldecke und die Vorschriften zur<br />

Anrechnung der Unterrichtsstunden bei der<br />

Wiedereingliederung nach Hamburger Modell<br />

bei den Beamten lassen leider wenig Spielräume<br />

für vorübergehend sinnvolle wirklich<br />

arbeitsentlastende Maßnahmen im Rahmen<br />

einer Wiedereingliederung nach längerer<br />

Krankheit. Auch hinsichtlich der<br />

Gesprächsführung bei Präventionsgesprächen<br />

gibt es deutliche Fortschritte. Hier scheint das<br />

unermüdliche Beharren der<br />

Beschäftigtenvertretungen auf ein einheitliches<br />

Verfahren endlich Früchte zu tragen. Das<br />

dazugehörende Informationspaket ist<br />

offensichtlich bei den meisten Schulen endlich<br />

angekommen und wird auch in der Regel<br />

angenommen.<br />

Seit dem 1. Juni 2011 ist die seit langem<br />

geforderte Stelle der Gesundheitskoordinatorin<br />

auch in unserer Region – mit der Kollegin Jutta<br />

Klein - besetzt worden. Wir hoffen<br />

auf weiterhin fruchtbare enge<br />

Zusammenarbeit bei der Umsetzung<br />

der DV Gesundheit, der Anfang<br />

gestaltet sich überaus erfreulich.<br />

Aber auch die beste Gesundheitskoordinatorin<br />

und das beste Betriebliche<br />

Eingliederungsmanagement können an der zu<br />

hohen Arbeitsbelastung aller Beschäftigten an<br />

den Berliner Schulen<br />

(Lehrkräften/ErzieherInnen/PU/BetreuerInnen)<br />

nichts ändern. Bei dem hohen Altersdurchschnitt<br />

aller Beschäftigten helfen nur<br />

Altersermäßigung, Altersteilzeit und generelle<br />

Pflichtstundenreduzierung den hohen<br />

Krankenstand abzubauen. Der <strong>Personalrat</strong><br />

unterstützt daher im Rahmen seiner<br />

Möglichkeiten alle Bemühungen der<br />

Beschäftigten dies durchzusetzen.<br />

Betreuerinnen / Betreuer, und Erzieherinnen /<br />

Erzieher,<br />

3


In diesem Jahr waren viele Fragen zum<br />

Überleitungstarifvertrag zum TV-L, der mit<br />

Wirkung zum 01.11.2010 in Kraft getreten ist, zu<br />

erklären und zu beantworten. Dazu hatten wir<br />

eine Teilpersonalversammlung durchgeführt<br />

und mittlerweile sind die meisten Kolleginnen<br />

und Kollegen offensichtlich korrekt übergeleitet.<br />

Wer noch immer unsicher ist, ob alles seine<br />

Richtigkeit hat, sollte sich in der Sprechstunde<br />

<strong>des</strong> <strong><strong>Personalrat</strong>s</strong> noch einmal beraten lassen.<br />

Die fehlenden Stellenbesetzungen an einzelnen<br />

Schulen, die Berücksichtigung von Rechten<br />

behinderter Kolleginnen und Kollegen,<br />

Teilnahme an Präventionsgesprächen und<br />

Konfliktlösungsangebote z.B. Abrechnung bei<br />

Klassenfahrten, Urlaubsanspruch und<br />

„Abbummeln“ von AZK-Tagen, Verzahnung von<br />

Unterricht und unterrichtsergänzender<br />

Betreuung, familienfreundliche Arbeitszeiten<br />

usw. nahmen einen großen Teil der<br />

<strong><strong>Personalrat</strong>s</strong>arbeit ein. Viele Probleme konnten<br />

mit den anderen Beschäftigungsvertreterinnen<br />

und unserer Fachaufsicht, den koordinierenden<br />

Erzieherinnen und Erziehern sowie<br />

Schulleitungen der Schulen gelöst werden. In<br />

<strong>Tempelhof</strong>-Schöneberg sind nun die Stellen der<br />

Regelerzieherinnen alle besetzt, während durch<br />

die finanzielle Deckelung der Integrationsfacherzieherinnenstellen<br />

noch ungefähr 20 Stellen<br />

fehlen. Dazu hat der <strong>Personalrat</strong> einen<br />

Initiativantrag gestellt und wartet noch auf<br />

Antwort. Auch sind immer noch nicht bis zum<br />

jetzigen Zeitpunkt die Erzieherinnensituationen<br />

an der Steinwald- und an der Prignitzschule<br />

endgültig geklärt.<br />

Arbeits- und Gesundheitsschutz<br />

An vielen Schulbegehungen haben wir<br />

teilgenommen und haben nun einen guten<br />

Ansatz mit Herrn Malert von der GBB<br />

(Gesellschaft für Betriebsmedizin und<br />

Betriebsberatung)<br />

gefunden, bei den zweiten Begehungen einen<br />

größeren Schwerpunkt auf die gesundheitlichen<br />

Bedürfnisse der Kolleginnen und Kollegen<br />

zulegen. Dazu bedarf es jedoch auch einer<br />

Bereitschaft seitens <strong>des</strong> Schulkollegiums uns<br />

Missstände zu benennen, denn nur dann können<br />

wir reagieren. Leider fehlen an vielen Schulen<br />

weiterhin Ruheräume, da die Schulen froh sind,<br />

wenn sie alle Klassen-, Gruppen- und Fachräume<br />

unterbringen können. Besonderes an den ISS -<br />

Schulen besteht noch viel Bedarf an Mensa- und<br />

Freizeiträumen.<br />

An den Arbeits- und Gesundheitsschutzsitzungen<br />

(ASA) nahmen Vertreterinnen und<br />

Vertreter aller Beschäftigtenvertretungen teil.<br />

Schulausschuss<br />

und Bezirkslehrerausschuss<br />

An den vierwöchigen Sitzungen <strong>des</strong><br />

Schulausschusses nehmen zwei Kolleginnen<br />

regelmäßig teil und an den Sitzungen <strong>des</strong><br />

Bezirkslehrerausschusses min<strong>des</strong>tens ein<br />

Kollege, um Informationen darüber zu erhalten,<br />

wo es an den Schulen klemmt. Wie die<br />

Schulaufsicht und der Schulträger und die<br />

politisch Verantwortlichen in der Region mit<br />

benannten Problemen umgehen und wie die<br />

Vertreter der politischen Parteien dazu stehen,<br />

dies hilft auch uns in unseren Argumentationen<br />

weiter.<br />

Dienstliche Beurteilungen<br />

Im Jahr 2011 wurden dem <strong>Personalrat</strong> 37<br />

dienstliche Beurteilungen vorgelegt. Davon<br />

waren 17 Regelbeurteilungen (dies trifft die<br />

KollegInnen bis zum vollendeten 50. Lebensjahr)<br />

und 20 Anlassbeurteilungen.<br />

4


Dabei wurden die Bewertungen wie folgt vergeben:<br />

A B C D E<br />

Regelbeurteilung 2 11 4 0 0<br />

Anlassbeurteilung 14 5 1 0 0<br />

Unsere Aufgabe als <strong>Personalrat</strong> bestand darin,<br />

Kolleginnen und Kollegen, die mit einzelnen<br />

Bewertungen oder mit der Gesamtbewertung<br />

nicht einverstanden waren, zu beraten und auf<br />

die Einhaltung der Formalien zu achten.<br />

Aus unserer Erfahrung heraus möchten wir<br />

Ihnen weiterhin empfehlen, bei der Fertigung<br />

Ihrer dienstlichen Beurteilung in einen<br />

wirklichen Dialog mit Ihrer Schulleitung<br />

einzutreten und Beurteilungspunkte, mit denen<br />

Sie nicht einverstanden sind, offensiv<br />

anzusprechen und auf Änderung zu drängen.<br />

Wir als <strong>Personalrat</strong> stehen Ihnen dabei jederzeit<br />

für eine Beratung zur Verfügung und sind in<br />

etlichen Fällen durchaus erfolgreich im Sinne<br />

einer positiven Veränderung gewesen<br />

ISS (Integrierte Sekundarschulen)<br />

Mit dem Beginn <strong>des</strong> Schuljahres 2010/2011<br />

wurde auch im Bezirk <strong>Tempelhof</strong>-Schöneberg<br />

die Schulreform umgesetzt. Die ehemaligen<br />

Hauptschulen, Realschulen und Gesamtschulen<br />

wurden in Integrierte Sekundarschulen<br />

umgewandelt und bestehen neben den<br />

Gymnasien. In unserem Bezirk sind insgesamt 11<br />

Integrierte Sekundarschulen entstanden.<br />

Der <strong>Personalrat</strong> besuchte 2010/2011 vier der elf<br />

Schulen (Die PR-Sitzung wurde direkt an die<br />

Schule verlegt) und sprach mit den<br />

Schulleitungen sowie Kolleginnen und Kollegen,<br />

um Schwachpunkte der realen Durchführung der<br />

Schulreform für die jeweilige Schule zu<br />

konkretisieren und auf Verbesserungen zu<br />

drängen:<br />

Dazu zählen besonders die extrem hohe<br />

Arbeitsbelastung, die hohen Frequenzen bei<br />

schwieriger Schülerdurchmischung, die z.T. sehr<br />

schlechten räumlichen und personellen<br />

Voraussetzungen sowie das Fehlen von<br />

Mensen.<br />

Besonders drei Schulen hatten und haben mit<br />

extremen Schwierigkeiten zu kämpfen. Die<br />

Gustav-Langenscheidt-Schule ist die einzige<br />

ehemalige Hauptschule in unserem Bezirk, die<br />

aus sich heraus die Umwandlung in eine ISS<br />

bewältigen muss. Bei der ISS in der Ringstraße<br />

5


und der ISS am Grazer Platz handelt es sich um<br />

Schulen, die aus einer Haupt- und einer<br />

Realschule fusionieren mussten und an zwei<br />

bzw. drei Standorten beherbergt sind. Dieser<br />

Zustand birgt erhebliche zusätzliche logistische<br />

und organisatorische Probleme, die von dem<br />

Kollegium und der Schulleitung gestemmt<br />

werden müssen. Die Befürchtungen der Schulen,<br />

dass sich nicht genügend Schülerinnen und<br />

Schüler mit prognostiziertem mittleren<br />

Schulabschluss bzw. einer Gymnasialempfehlung<br />

anmelden, haben sich zum großen Teil<br />

bewahrheitet.<br />

Bereits in der Personalversammlung vom<br />

9.11.2010 machte der <strong>Personalrat</strong> auf diese<br />

Missstände aufmerksam und forderte die<br />

Schulaufsicht und den Schulträger auf, sich der<br />

Probleme anzunehmen und Abhilfe zu schaffen.<br />

Im März/April 2011 machten Kolleginnen und<br />

Kollegen der drei genannten Schulen durch<br />

außerschulische Aktionen abermals auf ihre<br />

schwierige Situation aufmerksam. Als<br />

<strong>Personalrat</strong> werden wir weiterhin ein Auge<br />

darauf haben, ob die daraus resultierenden<br />

Veranlassungen <strong>des</strong> Schulträgers (z.B. der<br />

versprochene Bau eines Solitärgebäu<strong>des</strong> auf<br />

dem Schulhof der ISS an der Ringstraße)<br />

tatsächlich umgesetzt werden.<br />

Die voreilige und von uns immer kritisierte<br />

Schließung der Hermann-Köhl-Schule, die jetzt<br />

anscheinend für private Schulträger zur<br />

Disposition steht, stellt sich mittlerweile als<br />

katastrophale Fehleinschätzung und nicht mehr<br />

wieder gut zu machender Fehler dar.<br />

Umsetzungen<br />

Das Thema „Umsetzungen“ beschäftigte den<br />

<strong>Personalrat</strong> das ganze Schuljahr über. Aufgrund<br />

einer Initiative <strong>des</strong> Gesamtpersonalrats (GPR)<br />

entstand schon im Januar eine berlinweite Liste<br />

aller umsetzungswilligen KollegInnen. Da sich<br />

viele KollegInnen auch direkt an uns gewandt<br />

hatten, konnten wir diese Listen überprüfen und<br />

KollegInnen, die „vergessen“ worden waren,<br />

wurden nachgemeldet.<br />

Recht früh bemühten wir uns gemeinsam mit<br />

den anderen Beschäftigtenvertretungen um<br />

Gespräche mit den zuständigen<br />

Schulaufsichtsbeamten, in denen wir jeden uns<br />

bekannten Umsetzungs-wunsch ansprachen und<br />

die Gründe der KollegInnen vortrugen. Wir<br />

blieben am Ball, suchten immer wieder das<br />

Gespräch mit den Schulräten und standen<br />

jederzeit als Ansprechpartner für die KollegInnen<br />

zur Verfügung. Je nach Ausstattung und Bedarf<br />

an den einzelnen Schulen konnten relativ viele<br />

Umsetzungswünsche realisiert werden.<br />

Gemeinsam mit den anderen<br />

Beschäftigtenvertretungen werden wir -gestützt<br />

auf die in diesem Schuljahr gemachten<br />

Erfahrungen - ein Info rund um das Thema<br />

Umsetzungen erarbeiten. Nur eines sei schon an<br />

dieser Stelle erwähnt: Schicken Sie uns bitte<br />

immer eine Kopie Ihres Umsetzungsantrages.<br />

Denn einsetzen können wir uns nur für die<br />

KollegInnen, von denen wir auch wissen, dass sie<br />

umgesetzt werden wollen.<br />

<strong><strong>Personalrat</strong>s</strong>tätigkeit in Zahlen<br />

6


Einstellungen (unbefristet) 113<br />

Einstellungen (befristet) 228<br />

Auswahl für Funktionsstellen 10<br />

Beförderungen 15<br />

Dienstliche Beurteilungen ,<br />

33/10<br />

Bewährungsfeststellungen<br />

Ruhestandsmaßnahmen 41<br />

Beratung bei Präventionsgesprächen 32<br />

<strong><strong>Personalrat</strong>s</strong>sitzungen an Schulen 4<br />

Teil-Personalversammlung 1<br />

Beratungen in der Sprechstunde<br />

u./oder am Telefon<br />

ca.<br />

500<br />

Beratungsangebote<br />

Information zu Arbeitsverträgen/<br />

Eingruppierungen / Überleitungs-Tarifvertrag /<br />

wenn’s ums Geld geht<br />

Probleme mit Schulleitungen / Schulaufsicht<br />

Beratung von Schulleitungen und<br />

Bewerber/innen bei Einstellungen / Umsetzung /<br />

Versetzung<br />

Beratung bei Dienstlichen Beurteilungen /<br />

Gegendarstellungen<br />

Beratung zur DV Gesundheit / Prävention /<br />

Amtsarztbesuch<br />

Altersteilzeit<br />

AZK-Tage / Lebensarbeitszeitkonto /<br />

Beratung rund um den Ruhestand<br />

telelefonische Beratung rund um die Uhr<br />

7

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