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FactBook - HAW Hamburg

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Nachhaltige Stadt der Zukunft<br />

Perspektiven der Generation von morgen<br />

<strong>FactBook</strong>


[2]<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Seite<br />

1. Executive Summary……………………………………………………………. 3<br />

2. Nachhaltige Stadt der Zukunft: Herausforderungen in<br />

nachhaltiger Stadtentwicklung, Energie und Klimaschutz………. 5<br />

3. Ergebnisse zum Nachhaltigkeits-Involvement der „Generation<br />

von morgen“…………………………………………………………………….. 12<br />

4. Die Bedeutung von Nachhaltigkeit als gesellschaftspolitische<br />

Herausforderung………………………………………………………………… 17<br />

5. Nachhaltigkeitsentwicklung in der Stadt………………………………. 19<br />

Impressum…………………………………………………………………………. 27<br />

CC4E - Competence Center für Erneuerbare Energien & Energieeffizienz<br />

Hochschule für Angewandte Wissenschaften <strong>Hamburg</strong><br />

Alexanderstraße 1, 20099 <strong>Hamburg</strong><br />

Telefon: 040 42875 9850<br />

www.cc4e.de


[3]<br />

1. Executive Summary<br />

Bei der „Generation von morgen“ besteht eine hohe Identifikation mit<br />

Umweltorientierung und Nachhaltigkeit. Sie sind als wesentliche Zukunftsaufgabe<br />

klar verankert und haben ein hohes Involvement erreicht. Die Basis für eine<br />

lösungsorientierte Nachhaltigkeitspolitik ist bei den Entscheidern von morgen<br />

besonders groß.<br />

Die „Generation von morgen“ ist bereits jetzt Vorreiter bei nachhaltigem Verhalten –<br />

Umweltorientierung ist „vom Reden zum Handeln“ geworden. Sowohl hinsichtlich<br />

Mobilitäts-, Energiespar- als auch ressourcenschonendem Verhalten sind Studierende<br />

der Gesellschaft voraus. Auch das aktive Umweltengagement ist besonders<br />

ausgeprägt.<br />

<br />

Die gesellschaftlichen Herausforderungen werden ernst genommen und ihrer Lösung<br />

wird insgesamt große Bedeutung beigemessen. Lokaler Umwelt- und globaler<br />

Klimaschutz genießen jedoch die höchste Priorität im Vergleich – noch vor der<br />

Finanzkrise und der Arbeitslosigkeit. Den Ausstieg aus der Kernenergie sieht eine<br />

sehr große Mehrheit als bedeutende Aufgabe an.<br />

<br />

Die „Generation von morgen“ ist die „Speerspitze“ in der Nachhaltigkeits-<br />

Entwicklung der eigenen Stadt – für nahezu alle Studierenden hat dies große und<br />

dringliche Relevanz. Bei den einzelnen Handlungsfeldern nachhaltiger<br />

Stadtentwicklung wird ein Vorankommen in nahezu allen Handlungsfeldern<br />

gewünscht. Höchste Priorität haben jedoch die Förderung erneuerbarer Energien, der<br />

Ausbau von Nachhaltigkeit in der Bildung sowie Ressourcenschonung. Die<br />

„Generation von morgen“ steht in überwältigender Mehrheit hinter der Realisierung<br />

von Atomausstieg und Energiewende – im Unterschied zu vielen politischen Akteuren<br />

in der aktuellen Diskussion.<br />

<br />

Mehr als ein Drittel der Studierenden würden sich persönlich in konkreten<br />

Nachhaltigkeits-Projekten der Stadt engagieren, dabei stehen wiederum die Bereiche<br />

erneuerbare Energien, Ressourcenschonung und Nachhaltigkeits-Bildung an der<br />

Spitze. Dieses bemerkenswert große Potential gilt es zu nutzen. Hemmnisse sind der<br />

unzureichende Kenntnisstand über die Aktivitäten in der Stadt und aus der Sicht der<br />

Studierenden fehlende Zugang in die städtische Verwaltung. Hieraus resultiert für die<br />

Städte eine wichtige Kommunikations- und Organisationsaufgabe – Kooperations-


[4]<br />

und Mitwirkungsstrukturen deutlich auszubauen. Eine Verstärkung von<br />

Kooperationsprojekten zwischen Studierenden, Hochschulen, Unternehmen und der<br />

Stadt könnte eine beachtliche Dynamik bei nachhaltigen Stadtprojekten erzeugen.<br />

<br />

Die Dringlichkeit dieser Aufgaben wird auch durch die überwiegend skeptische<br />

Bewertung der Chancen und Perspektiven für eine nachhaltige Entwicklung der<br />

eigenen Stadt deutlich. Nur rund 40 Prozent sehen ihre Stadt auf einem guten bzw.<br />

sehr guten Weg in die nachhaltige Zukunft. Die Chancen und Perspektiven zur<br />

Entwicklung der nachhaltigen Stadt werden skeptischer als in der<br />

Gesamtbevölkerung gesehen. Als Konsequenz aus diesem „Nachhaltigkeits-Image“<br />

der Städte wird von 70 Prozent der Befragten eine deutliche Verstärkung der<br />

Nachhaltigkeits-Aktivitäten gefordert. Die Verbesserung von Chancen und<br />

Perspektiven hat dabei eine unmittelbare Auswirkung auf die empfundene<br />

Lebensqualität in der Stadt, so ein weiteres Ergebnis der Studie.<br />

<br />

Die „Generation von morgen“ sieht die Erzeugung von Akzeptanz, Förderung der<br />

Eigenverantwortung und auch der Mitwirkung des Bürgers als wesentliche Aufgabe<br />

für eine erfolgreiche Nachhaltigkeits-Entwicklung an. Voraussetzung hierfür ist<br />

jedoch Transparenz durch eine klare Kommunikation von Zielen und Strategien.<br />

Auch hieraus wird deutlich, dass die Umweltkommunikation in den Städten stärker<br />

ausgebaut werden sollte.<br />

<br />

Die erfolgreiche Entwicklung von nachhaltigen Städten der Zukunft hängt vom<br />

Zusammenwirken aller gesellschaftlichen Kräfte ab, so die „Next Generation“.<br />

Kommunale und städtische Politik, Medien und Unternehmen gelten im<br />

Zusammenwirken „vor Ort“ als wichtigste Treiber.


2. Nachhaltige Stadt der Zukunft: Herausforderungen in<br />

nachhaltiger Stadtentwicklung, Energie und Klimaschutz<br />

[5]<br />

Der Klimawandel und seine Folgen sind eine der größten Herausforderungen. Die<br />

Eindämmung der globalen Erwärmung bedeutet, weltweites Wachstum von Bevölkerung und<br />

Wirtschaft und den daraus resultierenden Energiebedarf zu entkoppeln. Besonders<br />

erschwerend hierfür sind die Megatrends „Demografischer Wandel“ und die wachsende<br />

Urbanisierung. Die Folgen: Der Ressourcenbedarf wächst, Belastungen für Infrastruktur<br />

nehmen zu und die Energiebedarfe steigen.<br />

Großstädte sind weltweit die Wachstumstreiber der Zukunft für Innovationen, Beschäftigung<br />

und Wohlstand – aber auch für Energiebedarf, CO2-Ausstoß und damit Umweltbelastung.<br />

Mehr als 50 Prozent der wachsenden Weltbevölkerung lebt derzeit in Großstädten – Tendenz<br />

steigend. Zugleich beanspruchen diese Metropolen 75 Prozent des weltweiten Energiebedarfs<br />

und verursachen hierdurch einen ebenso hohen Anteil des CO2-Ausstoßes.<br />

Auch in Deutschland werden im Jahr 2050 rund 80 Prozent der Bevölkerung in Großstädten<br />

leben. Zentrale Herausforderung ist es, diese Metropolen in nachhaltige Städte zu wandeln.<br />

Der Energieverbrauch und CO2-Ausstoß muss durch technologisch bereits heute verfügbare<br />

Konzepte der Energieeffizienz deutlich gesenkt werden. Gelingt es ferner durch den Ausbau<br />

und die Vernetzung von erneuerbaren Energieträgern fossile und nukleare Energien zu<br />

ersetzen, wird ein Großteil der klimabelastenden Energieproblematik gelöst sein. Hinzu<br />

kommen jedoch weitere Herausforderungen: Die Lösung der Mobilitätsfragen in Städten und<br />

Metropolregionen, z.B. neue Verkehrskonzepte, Entwicklungen im öffentlichen<br />

Personennahverkehr, Ressourcenverbrauch und Abfallwirtschaft sowie Infrastrukturen in<br />

Städten!<br />

Zur Gestaltung dieser Handlungsfelder kommen zusätzliche Aufgaben auf die Städte zu: Die<br />

Entwicklung von Zielsystemen und der Strategie nachhaltiger Stadtentwicklung, deren klare<br />

und wirkungsvolle Kommunikation sowie die Organisation des Wissensaustausches.<br />

Nachhaltiges und umweltgerechtes Wachstum ist deshalb eine zentrale Zukunftsherausforderung<br />

für Städte.<br />

Die Atom-Katastrophe von Fukushima hat leidvoll gezeigt, dass Atomkraft als „Retter in der<br />

Klimaschutz-Not“ eine trügerische Sicherheit bietet. Die Energiewende in Deutschland stellt<br />

uns deshalb vor besonders große Herausforderungen. Wie kann unser Energiebedarf durch<br />

zuverlässige, umwelt- und klimaschonende sowie gleichzeitig bezahlbare Energieträger<br />

gedeckt werden?


[6]<br />

Der rasche Energieumbau in Deutschland ist deshalb eine Herausforderung für die<br />

Unternehmen und vor allem für die kommunale Politik. Denn neben der Entwicklung und<br />

Umsetzung nachhaltiger Lösungen kommt es insbesondere darauf an, diese wirksam zu<br />

kommunizieren und hierdurch Akzeptanz und Unterstützung der Bürger zu erzeugen. Mehr<br />

Eigenverantwortlichkeit des Einzelnen durch innovative Partizipationsprozesse ist eine<br />

Kernaufgabe. Ferner ist nachhaltige Stadtentwicklung sozial gerecht hinsichtlich des Nutzens<br />

wie auch der Verteilung von Lasten und Kosten anzulegen.<br />

Die Basis für eine lösungsorientierte Umweltpolitik ist in den letzten Jahren gewachsen und<br />

mittlerweile bereits sehr breit: Rund zwei Drittel der Bürger in Deutschland haben ein großes<br />

Interesse an Umweltthemen, wie verschiedene Studien der letzten Jahre zeigen. Dies bietet<br />

für die politischen Entscheider ein großes Potential, um die Klimaschutz-Herausforderungen<br />

gemeinsam mit den Bürgern zu lösen. Bei den anstehenden Herausforderungen und<br />

Aufgaben für die nachhaltige Stadt der Zukunft kommt es auf die Mobilisierung aller<br />

gesellschaftlichen Kräfte an.<br />

Die Studierenden von heute sind die Entscheider von morgen – in Unternehmen, der Politik,<br />

in gesellschaftlichen Organisationen sowie in öffentlichen Institutionen und Behörden. In<br />

wenigen Jahren werden sie die Gestalter von nachhaltigen Lösungen sein. Die „Generation<br />

von morgen“ steht deshalb im Fokus der vorliegenden Studie.<br />

Ausgangspunkt sind Erkenntnisse aus verschiedenen Bereichen der Nachhaltigkeits- und<br />

Umweltforschung:<br />

• Umweltorientierung, erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Klimaschutz haben<br />

im Bewusstsein der Konsumenten und Bürger stark an Bedeutung zugenommen und<br />

sind in der Mitte der Gesellschaft angelangt.<br />

• Die Relevanz ökologischer und nachhaltigkeitsbezogener Kriterien für das Image von<br />

Unternehmen und öffentlichen Institutionen/Kommunen wächst.<br />

• Gesellschaftliche Akzeptanz, die Wahrnehmung von Nachhaltigkeit und<br />

Umweltorientierung wird zum wesentlichen Umsetzungsfaktor.<br />

• Nachhaltigkeit und Umweltorientierung haben enorme Bedeutung für Metropolregionen<br />

in Hinblick auf Akzeptanz politischer Aktivitäten bei den Bürgern.<br />

• Regionaler Bezug und persönliches Involvement bzw. Betroffenheit erzeugen am<br />

ehesten Handlungsbereitschaft bei den Bürgern.


[7]<br />

• Die Komplexität der Thematik sowie die mangelnde Einbeziehung des Einzelnen<br />

erschweren jedoch eine klare Einschätzung erforderlicher Maßnahmen und die<br />

Ableitung von Konsequenzen für das eigene Handeln. Für die Mitwirkung in<br />

Nachhaltigkeits-Prozessen und Projekten fehlen den Bürgern jedoch Möglichkeiten,<br />

sich einzubringen und die Zukunft mitzugestalten.<br />

• Der Staat wird in erster Linie von den Bürgern aufgefordert Handlungsrahmen zu<br />

definieren und Maßnahmen zu treffen. Das Bild über den Status dieser Maßnahmen<br />

hängt ab von<br />

‣ der Wahrnehmung faktischen Handelns von Unternehmen/Kommunen sowie<br />

‣ der Wirksamkeit der jeweiligen Nachhaltigkeits-Kommunikationsstrategie.<br />

Ziel und Inhalt des Projekts und der Studie „Nachhaltige Stadt der Zukunft 2012“<br />

Nachhaltige Stadtentwicklung ist die größte Herausforderung des 21. Jahrhunderts und ein<br />

strategisches Kernthema der Siemens AG; nicht nur in Deutschland sondern in allen Teilen<br />

der Welt, in denen das Unternehmen aktiv ist.<br />

Die Studierenden von heute sind als „Generation von morgen“ eine wichtige Zielgruppe für<br />

die Arbeit an Lösungen zur nachhaltigen Stadtentwicklung.<br />

Im Zeitraum von Juni-Juli 2012 wurden rund 5.300 Studierende von 30 Hochschulen in 27<br />

Städten befragt. Die vorliegende Studie gibt Aufschluss über die Relevanz von Nachhaltigkeit,<br />

Umwelt- und Klimaschutz und von Handlungsfeldern aus Sicht von Studierenden. Die<br />

Ergebnisse sind in diesem <strong>FactBook</strong> dargestellt.<br />

Mit der Studie und dem Projekt „Nachhaltige Stadt der Zukunft 2012“ will die Siemens AG<br />

Wünsche, Erwartungen und Vorstellungen der „Next Generation“ aufzeigen. Insbesondere<br />

vor dem Hintergrund der Energiewende sind diese Fragen von großem Interesse.


[8]<br />

Die Fragestellungen der Studie lauten im Einzelnen:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Wie stark ist das Nachhaltigkeits-Involvement bei Studierenden in Deutschland<br />

ausgeprägt?<br />

In welchem Ausmaß hat Nachhaltigkeit bereits die Verhaltensebene erfasst?<br />

Welche Bedeutung hat Umwelt- und Klimaschutz im Vergleich zu weiteren<br />

gesellschaftspolitischen Herausforderungen?<br />

Welche Wünsche, Erwartungen und Vorstellungen hat die „Generation von morgen“<br />

von einer nachhaltigen Stadt?<br />

Welches sind die wichtigsten Handlungsfelder für die nachhaltige Stadtentwicklung<br />

in Bezug auf Umwelt- und Klimaschutz unter Berücksichtigung der<br />

Herausforderungen der Energiewende?<br />

In welchen Handlungsfeldern würde sich die „Generation von morgen“ persönlich<br />

engagieren?<br />

Wie werden die Chancen und Perspektiven der eigenen Stadt für eine nachhaltige<br />

Entwicklung sowie das Aktivitätsniveau der einzelnen Städte beurteilt?<br />

Welches sind zentrale Aufgaben, die eine nachhaltige Stadt der Zukunft zu bewältigen<br />

hat?<br />

Wie bedeutend sind die verschiedenen Einrichtungen (z.B. Unternehmen, Politik,<br />

Medien) für eine erfolgreiche nachhaltige Entwicklung?


[9]<br />

Für die Studie wurde ein weites Spektrum von Handlungsfeldern der nachhaltigen<br />

Stadtentwicklung ausgewählt (s. Abbildung 1):<br />

Abbildung 1: Handlungsfelder der nachhaltigen Stadt der Zukunft<br />

Als weitere Handlungsfelder bzw. Aufgaben in der Umsetzung von nachhaltiger<br />

Stadtentwicklung wurden folgende Bereiche für die Studie festgelegt:<br />

Abbildung 2: Handlungsfelder der nachhaltigen Stadt der Zukunft


[10]<br />

Methodik und Erhebungskonzept<br />

Die repräsentative empirische Studie wurde durch onlinebasierte sowie persönliche<br />

Befragungen mit circa 5.300 Studierenden von 30 Hochschulen in 27 Städten realisiert,<br />

wobei alle 16 Bundesländer abgedeckt wurden. Mittels Quotaverfahren wurden kleine,<br />

mittlere und Großstädte entsprechend der Struktur in Deutschland ausgewählt.<br />

Abbildung 3: Städtegrößen


[11]<br />

Abbildung 4: Städte in denen befragt wurde<br />

Die Befragung fand im Zeitraum Juni–Juli 2012 statt. Für die Entwicklung des<br />

Erhebungskonzepts und des Fragebogens für die Befragungen wurde zunächst ein Pretest<br />

durchgeführt, der als qualitative Vorerhebung das Wahrnehmungsspektrum von<br />

Nachhaltigkeit abbilden konnte.<br />

Die Hauptuntersuchung erfolgte auf Basis eines Quotenauswahlverfahrens zur Bildung einer<br />

repräsentativen Stichprobe. Der Fragebogen wurde anhand der ermittelten Merkmale der<br />

qualitativen Vorerhebung, von Rechercheergebnissen ähnlicher Studien sowie Hypothesen<br />

der Vorläuferstudie „Green Capital of Tomorrow 2011“ entwickelt.<br />

Das Gesamtprojekt wurde vom Competence Center für Erneuerbare Energien und<br />

Energieeffizienz (CC4E) der Hochschule für Angewandte Wissenschaften, <strong>HAW</strong> <strong>Hamburg</strong>,<br />

im Auftrag der Siemens AG, realisiert.


[12]<br />

3. Ergebnisse zum Nachhaltigkeits-Involvement der<br />

„Generation von morgen“<br />

Die Umweltqualität in der unmittelbaren Umgebung wird von der deutschen Bevölkerung<br />

seit Jahren ausgesprochen positiv wahrgenommen: Auch bei der bislang letzten Studie zum<br />

Umweltbewusstsein in Deutschland des Bundesministeriums für Umweltschutz (BMU) 2010<br />

bewerten 87 Prozent die Umweltqualität an ihrem Wohnort insgesamt als „sehr gut“<br />

beziehungsweise „recht gut“.<br />

Abbildung 5: Wahrgenommene Umweltqualität, BMU-Studie 2010<br />

Wird die Frage jedoch über das lokale Umfeld hinaus gestellt, ist das Urteil zunehmend<br />

kritischer: Die Umweltqualität in Deutschland wird nur noch von rund 60 Prozent als gut<br />

bewertet, die weltweite Umweltqualität sogar nur von 18 Prozent. Dies dokumentiert die<br />

bereits in den letzten Jahren beobachtete Lokal-, National- und Global-Differenz in der<br />

Wahrnehmung von Umweltproblemen. Diese hat erhebliche Auswirkungen auf<br />

Risikoeinschätzungen und mögliche Verhaltensbereitschaften.


[13]<br />

(1) Die „Generation von morgen“ ist die Speerspitze in der Nachhaltigkeits-<br />

Entwicklung!<br />

Die „Generation von morgen“ zeichnet sich durch eine hohe Identifikation mit Nachhaltigkeit<br />

aus. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie bestätigen den wachsenden Trend zum<br />

Umweltbewusstsein in der Bevölkerung. 68 Prozent der „Generation von morgen“ haben<br />

großes Interesse, lediglich 11 Prozent geringes Interesse an Umweltthemen. Den wachsenden<br />

Trend der Umweltorientierung in der Gesamtbevölkerung übertreffen die Studierenden<br />

damit.<br />

Abbildung 6: Umweltinteresse<br />

Zufriedenheit mit den eigenen Lebensumständen hängt von zahlreichen und<br />

unterschiedlichen Größen ab. Ein Teil dessen ist die subjektiv empfundene Lebensqualität in<br />

der eigenen Stadt – ermittelt anhand der fünfstufigen Skala-Frage, wie wohl sich die<br />

Befragten in ihrer Stadt fühlen.


[14]<br />

Abbildung 7: Empfundene Lebensqualität<br />

Über 70 Prozent der Befragten fühlen sich wohl beziehungsweise sehr wohl in ihrer Stadt –<br />

bemerkenswert hoch. Lediglich 9 Prozent fühlen sich nicht wohl. Dies zeigt eine hohe<br />

Verbundenheit und Integration der „Generation von morgen“ in der Stadt.<br />

Bei einem Großteil der Städte ist sowohl die Lebensqualität als auch das Umweltinteresse<br />

überdurchschnittlich ausgeprägt: Dies ist eine günstige Voraussetzung für die Aktivierung<br />

des Nachhaltigkeits-Engagements der Zielgruppe.<br />

(2) „Vom Reden zum Handeln“: Die „Generation von morgen“ ist Vorreiter bei<br />

nachhaltigem Verhalten.<br />

Mit sechs Statements wurde ermittelt, in welchem Ausmaß bei der „Generation von morgen“<br />

das ausgeprägte Umweltbewusstsein bereits Verhaltensrelevanz erlangt hat. Die Ergebnisse<br />

sind beeindruckend:<br />

<br />

<br />

<br />

80 Prozent nutzen den ÖPNV bzw. das Fahrrad und verzichten auf das Auto.<br />

Bereits 77 Prozent bemühen sich um Energieeinsparung im Haushalt, lediglich bei<br />

acht Prozent trifft dies nicht zu.<br />

Ähnlich hoch ist das Verhalten bei der Mülltrennung sowie Ressourcen-Einsparung:<br />

Drei Viertel der Befragten zeigen hierbei nachhaltiges Verhalten.


[15]<br />

<br />

<br />

<br />

44 Prozent verhalten sich beim Konsum, d.h. Kauf umweltfreundlicher Produkte,<br />

saisonaler Lebensmittel ausgesprochen nachhaltig.<br />

Erneuerbare Energien nutzen immerhin 27 Prozent in Hinblick auf Ökostromtarife<br />

oder eigener Solaranlage im Haus.<br />

Eine besonders hohe Verhaltensrelevanz von Nachhaltigkeit besitzt das aktive<br />

Engagement in (Umwelt-) Organisationen, Verbänden sowie Nachhaltigkeits-<br />

Projekten in Hochschulen. Für 10 Prozent trifft dies zu bzw. voll zu, für weitere 10<br />

Prozent zumindest teilweise. Insgesamt sind also rund 20 Prozent der „Generation<br />

von morgen“ bereits aktiv in Organisationen / Projekten zu Umwelt und Klimaschutz.<br />

Damit ist die Zielgruppe deutlich aktiver als die Gesamtbevölkerung.<br />

Abbildung 8: Nachhaltiges Handeln


[16]<br />

(3) Erkennbare Defizite in der Kommunikation über nachhaltige Stadtprojekte:<br />

Nur 1/3 der Studierenden fühlen sich ausreichend hierüber informiert.<br />

Bei der Frage nach dem Informationsstand über Herausforderungen und Aktivitäten zur<br />

Nachhaltigkeit fühlen sich lediglich 37 Prozent informiert bzw. sehr informiert. Insgesamt 64<br />

Prozent fühlen sich nur teilweise bzw. gar nicht informiert. Dies lässt auf Defizite in der<br />

Kommunikation über nachhaltige Stadtprojekte schließen.<br />

Ein hoher „gefühlter“ Informationsstand ist jedoch Voraussetzung für die Aktivierung der<br />

„Generation von morgen“ hinsichtlich Mitwirkung bei Nachhaltigkeits-Projekten in der<br />

Stadt.<br />

Abbildung 9: Informationsverhalten


[17]<br />

4. Die Bedeutung von Nachhaltigkeit als<br />

gesellschaftspolitische Herausforderung<br />

(4) Globaler Klima- und lokaler Umweltschutz haben zusammen mit<br />

Bildungsverbesserung höchste Relevanz – wichtiger als die Bekämpfung der<br />

Finanzkrise und Arbeitslosigkeit!<br />

Die „Generation von morgen“ nimmt die gesellschaftspolitischen Herausforderungen ernst<br />

und misst den meisten Themen große Bedeutung bei. Eine „Verweigerungshaltung“, wie in<br />

früheren Jahren teilweise erkennbar, ist nicht vorhanden. Die Studierenden von heute<br />

nehmen die komplexen Zukunftsaufgaben nicht nur wahr, sondern sehen sie als<br />

Herausforderungen und Handlungsfelder, die es zu bearbeiten gilt. Im Unterschied zur<br />

Gesamtbevölkerung hat Klima- und Umweltschutz die höchste Priorität.<br />

<br />

<br />

<br />

Der Schutz des globalen Klimas und Schutz der lokalen Umwelt sind die<br />

bedeutendsten gesellschaftspolitischen Herausforderungen mit 77 Prozent bzw. 71<br />

Prozent „sehr wichtig“. Dies wird nur durch „Verbesserung des Bildungssystems“ (80<br />

Prozent) übertroffen.<br />

Zwar werden die aktuellen Themen Bekämpfung von Finanzkrise und Arbeitslosigkeit<br />

als sehr bedeutend (63 bzw. 62 Prozent), aber deutlich geringer als Klimaschutz<br />

bewertet. – In der Gesamtbevölkerung rangieren jedoch Finanzkrise und<br />

Arbeitslosigkeit vor Klimaschutz.<br />

Die „Generation von morgen“ artikuliert auch ein konsequentes „Nein“ zur<br />

Atomkraft: 50 Prozent halten die Abschaltung von Atomkraftwerken für sehr wichtig,<br />

weitere 30 Prozent für wichtig; insgesamt sind also 80 Prozent für den Atomausstieg<br />

und damit für die Energiewende.


[18]<br />

Abbildung 10: Bedeutung gesellschaftspolitischer Herausforderungen<br />

Häufig korrespondiert die Bedeutung des lokalen Umweltschutzes mit dem globalen<br />

Klimaschutz. Dies ist bemerkenswert, weil im Unterschied zur Gesamtbevölkerung die Nah-<br />

Fern-Differenzierung bei der „Generation von morgen“ eher gering ist. Die Verbesserung des<br />

globalen Klimas wird als eigene Zukunftsaufgabe angenommen.<br />

Einen breiten Konsens weist die „Generation von morgen“ in Bezug auf die Bewertung des<br />

Atomausstiegs auf: Zwischen 40 und 60 Prozent bewerten die Abschaltung von Atomkraft<br />

mit „sehr wichtig“; weitere 15 bis 30 Prozent stimmen der Kategorie „wichtig“ zu.


[19]<br />

5. Nachhaltigkeitsentwicklung in der Stadt<br />

(5) Nachhaltige Entwicklung in der eigenen Stadt hat sehr hohe Bedeutung für<br />

nahezu alle Befragten (87 Prozent).<br />

Die überragende Relevanz der Nachhaltigkeits-Entwicklung ist eine logische Konsequenz aus<br />

der hohen Priorität, die die „Generation von morgen“ dem lokalen Umweltschutz als<br />

gesellschaftliche Herausforderung zuweist. Mehr als die Hälfte hält nachhaltige<br />

Stadtentwicklung für sehr wichtig, weitere 33 Prozent für wichtig. Nur einem kleinen Teil ist<br />

dies teilweise bzw. nicht wichtig (10 bzw. 3 Prozent).<br />

Abbildung 11: Bedeutung der Nachhaltigkeitsentwicklung in der eigenen Stadt<br />

Verbunden mit der als hoch empfundenen Lebensqualität in der eigenen Stadt sowie dem<br />

ausgeprägten Nachhaltigkeits-Verhalten der Zielgruppe zeigen die Ergebnisse ein<br />

bedeutendes Potential für die Mitwirkung bei konkreten Nachhaltigkeitsvorhaben der<br />

„Generation von morgen“.<br />

Welches sind aus Sicht der „Generation von morgen“ die wichtigsten Handlungsfelder für<br />

eine nachhaltige Stadt der Zukunft? Hierzu wurde die Bedeutung von 13 Nachhaltigkeits-<br />

Handlungsfeldern für die eigene Stadt ermittelt. Zentrales Ergebnis: Ein Vorankommen in<br />

nahezu allen Bereichen wird gefordert.


[20]<br />

Abbildung 12: Bedeutung von Nachhaltigkeits-Aktivitäten (1/2)<br />

Abbildung 13: Bedeutung von Nachhaltigkeits-Aktivitäten (2/2)<br />

Die größte Bedeutung haben jedoch mit 88 Prozent „wichtig/sehr wichtig“ die Förderung von<br />

erneuerbarer Energien, Nachhaltigkeit in der Bildung in Schulen und Hochschulen (88<br />

Prozent) sowie Ressourcenschonung (85 Prozent), Energiesparen (85 Prozent) und neue


[21]<br />

Mobilitätskonzepte des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV)(84 Prozent). Auch<br />

Akzeptanzförderung wird mit 82 Prozent Bedeutung von „Aufklärung und Information der<br />

Bürger“ als wesentliches Handlungsfeld gewertet.<br />

Mit der außerordentlich großen Zustimmung zur Förderung erneuerbarer Energien zeigt die<br />

Generation der Zukunft eine starke Verankerung und nimmt eine Vorreiterrolle in der<br />

Energiewende ein.<br />

Bemerkenswert ist die deutschlandweite, d.h. in allen Städten vorhandene Übereinstimmung<br />

der Bedeutungswerte und damit der hohen Akzeptanz für den Ausbau und die Förderung<br />

erneuerbarer Energien. Die „Generation von morgen“ will jenseits aller aktuellen Debatten,<br />

politisch eine kompromisslose Realisierung von Atomausstieg und Energiewende.<br />

(6) Hohes Potential, die „Generation von morgen“ zur Mitwirkung bei<br />

nachhaltiger Stadtentwicklung zu aktivieren.<br />

Bei welchen dieser Nachhaltigkeitsfelder würde die „Generation von morgen“ mitwirken<br />

wollen? Mittels einer offenen Frage, bei welchen Nachhaltigkeitsthemen sich die Befragten<br />

persönlich engagieren würden, haben rund 1.500 Befragte, d.h. mehr als ein Drittel<br />

Antworten gegeben und konkrete Projektthemen genannt. Dies stellt eine bemerkenswert<br />

hohe Handlungsbereitschaft dar. Durch eine Clusterung der Antworten, d.h. Zuordnung zu<br />

den Handlungsfeldern der vorangegangenen Frage, konnte eine entsprechende Verteilung<br />

aufgezeigt werden. In ihrer Vielfalt decken die offenen Antworten alle Handlungsfelder der<br />

Nachhaltigkeit ab. – Insbesondere beim Ausbau erneuerbarer Energien (22 Prozent), bei der<br />

Ressourcenschonung (22 Prozent) und bei Bildungsprojekten für Nachhaltigkeit (19 Prozent)<br />

besteht große Bereitschaft zum Engagement bzw. zur Mitwirkung.


[22]<br />

Abbildung 14: Bereitschaft für persönliches Engagement<br />

Mitwirkung bei Energiesparprojekten (15 Prozent), Mobilitäts-, Abfall- und<br />

Recyclingprojekten (jeweils 13Prozent) können sich ebenfalls zahlreiche Studierende<br />

vorstellen. Die nachstehende Abbildung zeigt eine Auswahl der inhaltlichen Antworten:<br />

Abbildung 15: Bereitschaft für persönliches Engagement / Offene Nennungen


[23]<br />

Gelänge es, diese Bereitschaft durch geeignete Kooperations- und Mitwirkungsstrukturen in<br />

konkretes Engagement zu wandeln, könnte eine beachtliche Dynamik in der Entwicklung<br />

nachhaltiger Stadtprojekte entstehen.<br />

Aber: vielfach existiert kein Zugang zu Nachhaltigkeits-Projekten in der städtischen<br />

Verwaltung. Hier könnten Kooperationskonzepte zwischen Stadt, Hochschulen,<br />

Studierenden und Unternehmen einen großen Beitrag leisten.<br />

(7) Skeptische Bewertung von Chancen und Perspektiven der<br />

Nachhaltigkeitsentwicklung in der eigenen Stadt.<br />

Die Chancen und Perspektiven für eine Entwicklung zur nachhaltigen Stadt der Zukunft in<br />

der jeweils eigenen Stadt bewerten rund 40 Prozent der Studierenden mit gut; nur 8 Prozent<br />

mit sehr gut. Mehr als die Hälfte dagegen sind skeptisch bzw. sehen die Chancen und<br />

Perspektiven nicht positiv. Damit ist das Bild der Studierenden kritischer als in der<br />

Gesamtbevölkerung, wie in verschiedenen Studien dargestellt.<br />

Abbildung 16: Wahrgenommene Chancen und Perspektiven<br />

Auf die Frage, ob in der eigenen Stadt mehr, gleichbleibend oder weniger getan werden muss,<br />

halten circa 70 Prozent der Befragten das Nachhaltigkeits-Programm für nicht ausreichend.<br />

Sie verlangen, dass ihre Stadt im Bereich Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaschutz mehr tun<br />

muss. Weitere 14 Prozent wollen, dass das Aktivitätsniveau beibehalten wird. – Nur ein<br />

Prozent ist der Meinung, dass weniger getan werden sollte.


[24]<br />

Abbildung 17: Handlungsdruck für Städte<br />

(7a)<br />

Die Wahrnehmung von Chancen und Perspektiven für eine nachhaltige<br />

Entwicklung der Stadt korrespondiert mit dem Handlungsdruck<br />

Die Studienergebnisse zeigen, dass bei vergleichsweise geringerer Einschätzung der<br />

Perspektiven einer Stadt die Bewertung der Befragten „es sollte mehr getan werden“ ansteigt.<br />

Städte, bei denen die Perspektiven der Nachhaltigkeits-Entwicklung geringer eingeschätzt<br />

werden, weisen einen größeren Handlungsdruck auf. Perspektiven und Chancen<br />

korrespondieren also mit der Beurteilung der Umweltaktivitäten in der Stadt.<br />

(7b)<br />

Gute Chancen und Perspektiven für eine nachhaltige Entwicklung der Stadt<br />

erhöhen die wahrgenommene Lebensqualität<br />

Wenngleich davon auszugehen ist, dass die empfundene Lebensqualität in der eigenen Stadt<br />

von vielen Faktoren des eigenen Umfelds bestimmt wird, so trägt das Ausmaß positiver<br />

Nachhaltigkeits-Perspektiven erheblich hierzu bei. Überwiegend korrespondieren in Städten,<br />

denen besonders positive Chancen und Perspektiven für eine nachhaltige Entwicklung<br />

eingeräumt werden mit einem hohen Maß an empfundener Lebensqualität. Dies lässt die<br />

Schlussfolgerung zu, dass die wirksame Vermittlung des Aktivitätsprogramms gegenüber den


[25]<br />

Bürgern nicht nur die Wahrnehmung der Perspektiven, sondern mittelbar auch das<br />

Wohlfühlen und die Zufriedenheit in der eigenen Stadt verbessern kann.<br />

(8) Die „Generation von morgen“ sieht Erzeugung von Akzeptanz, Eigenverantwortung<br />

und Mitwirkung des Bürgers als wichtigste Aufgabe der<br />

Nachhaltigkeitsentwicklung.<br />

In der Frage, welche Aufgaben den Weg zur nachhaltigen Stadt der Zukunft markieren,<br />

stimmen 88 Prozent der Befragten der Erzeugung von Eigenverantwortlichkeit des Einzelnen<br />

zu (64 Prozent stimmen voll zu). Dies ist deshalb sehr bedeutsam, weil häufig dem Staat und<br />

der Wirtschaft die Lösungsverantwortlichkeit zugemessen wird. Voraussetzung hierfür ist<br />

jedoch eine klare Kommunikation von Zielen und Strategien in der Nachhaltigkeits-<br />

Entwicklung; insgesamt 89 Prozent stimmen dem Statement zu (davon 57 Prozent „stimme<br />

voll zu“). Die Ergebnisse bestätigen erneut den Handlungswillen und die Bereitschaft der<br />

Zielgruppe, Verantwortung in der Gestaltung der Nachhaltigkeits-Entwicklung zu<br />

übernehmen. Klare Kommunikation von Zielen und Strategien gegenüber dem Bürger sowie<br />

der Austausch von Wissen über nachhaltige Lösungen sind weitere wesentliche Aufgaben.<br />

Abbildung 18: Aufgaben für die Stadt der Zukunft<br />

Transparenz von Zielen und Strategien der Nachhaltigkeit durch Kommunikation schafft<br />

Akzeptanz und fördern nicht nur die Unterstützung, sondern auch die Bereitschaft zur<br />

Mitwirkung von Nachhaltigkeits-Projekten. Dies bildet vor dem Hintergrund des großen<br />

Aktivierungspotentials bzw. Handlungsbereitschaft der „Generation von morgen“ eine


[26]<br />

Schlüsselgröße. Die Komplexität der Aufgaben macht es jedoch erforderlich, dass das Wissen<br />

über erfolgreiche Nachhaltigkeits-Lösungen ausgetauscht wird im Sinne von „best practise“-<br />

Beispielen. Die Städte sollen voneinander lernen: 88 Prozent halten insbesondere den<br />

Wissensaustausch für eine wesentliche Aufgabe.<br />

(9) Erfolgreiche Gestaltung der Nachhaltigkeitsentwicklung hängt vom<br />

Zusammenwirken aller gesellschaftlichen Kräfte ab. Kommunale bzw.<br />

städtische Politik, die Landesregierungen sowie die Unternehmen der Stadt<br />

werden als wichtigste „Treiber“ gesehen.<br />

Als wirksamste Beeinflusser für die Nachhaltigkeits-Entwicklung in der Stadt gelten<br />

Kommunal- / Stadtpolitik (79 Prozent), Landesregierung (76 Prozent), Medien und<br />

Unternehmen der Stadt (je 66 Prozent). Insofern ist das Zusammenwirken der Kräfte im<br />

regionalen Umfeld ein zentraler Erfolgsfaktor. Allerdings wird auch der Bundesregierung<br />

eine wesentliche Rolle zugestanden, da sie wesentliche Rahmenbedingungen über<br />

Bundesgesetze (z.B. EEG) und Verordnungen für die Nachhaltigkeits-Entwicklung setzt.<br />

Organisationen, NGO‘s und öffentlichen Gruppen wird eine schwächere Rolle attestiert. Der<br />

Europäischen Regierung wird ebenso wie sozialen Netzwerken (Facebook) eine<br />

vergleichsweise geringe Einflusskraft zugestanden.<br />

Abbildung 19: Treiber der Nachhaltigkeitsentwicklung


[27]<br />

Impressum<br />

<strong>HAW</strong> <strong>Hamburg</strong> und Competence Center für Erneuerbare<br />

Energien und Energieeffizienz (CC4E)<br />

Das Competence Center für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz (CC4E) koordiniert,<br />

bündelt und fördert die vielfältigen Aktivitäten und Kompetenzen der <strong>HAW</strong> <strong>Hamburg</strong> im<br />

Bereich 4E – durch Ausbau von Lehre und Studium, innovative anwendungsnahe Forschung<br />

und Entwicklung sowie durch umfangreiche Transferpartnerschaften mit Unternehmen und<br />

Institutionen. Die Entwicklung nachhaltiger Lösungen für die Energieprobleme der<br />

Gesellschaft ist das Ziel. Nachhaltigkeit und Akzeptanzforschung ist ein Kernbereich des<br />

CC4E.<br />

Prof. Dr. Werner Beba<br />

Leiter CC4E<br />

<strong>HAW</strong> <strong>Hamburg</strong><br />

Janine Eibl<br />

Projektleiterin CC4E<br />

<strong>HAW</strong> <strong>Hamburg</strong><br />

Jenny Capel<br />

Projektkoordinatorin CC4E<br />

<strong>HAW</strong> <strong>Hamburg</strong>

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