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Newsletter ITALIEN zusammengestellt von judith gleitze ... - Pro Asyl

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http://siciliamigrants.blogspot.it/2013/07/60‐minderjahrige‐somalier‐werden‐in‐die.html<br />

<strong>Pro</strong>teste der Eritreer auf Lampedusa<br />

Im Juli protestierten zumeist eritreische Flüchtlinge mehrfach gegen die Abgabe <strong>von</strong> Fingerabdrücken auf<br />

Lampedusa. Hier waren sie angelandet und hier müssten sie nach gesetzlichen Bestimmungen identifiziert<br />

werden, bevor sie in ein Aufnahmezentrum in Sizilien oder auf dem Festland verlegt werden. Doch genau<br />

das wollten sie nicht. Von ihren Landsleuten kennen sie die Situation in Italien genau: „Wir wissen, dass<br />

einige unserer Freunde, die zum Beispiel in Rom sind, sich in sehr schwierigen Situationen befinden.<br />

Deshalb wollen wir unsere Fingerabdrücke hier nicht abgeben, um nicht in Italien bleiben zu müssen“, so<br />

ein junger Eritreer. Bisher wurden die <strong>Pro</strong>teste <strong>von</strong> der lampedusanischen Bevölkerung hingenommen,<br />

auch wenn ca. 200 Flüchtlinge nach einer Demonstration durch den Ort auf dem Kirchplatz nächtigten und<br />

nicht ins Lager zurückkehren wollten, wenn ihre Forderungen nicht erfüllt würden. Erstmals haben damit<br />

Flüchtlinge selbst in Italien klar und deutlich gegen das DUBLIN – System, das sie zwingt, im Erstland ihrer<br />

Ankunft in Europa das <strong>Asyl</strong>verfahren zu durchlaufen, protestiert. Den Behörden sind aufgrund der<br />

gesetzlichen Vorschriften prinzipiell die Hände gebunden, auch wenn es vor dem Besuch des Papstes schon<br />

Verlegungen ohne Identifizierung gegeben hatte.<br />

http://siciliamigrants.blogspot.it/2013/07/surreales‐lampedusa.html<br />

http://siciliamigrants.blogspot.it/2013/07/lampedusa‐rede‐eines‐eritreischen.html<br />

http://siciliamigrants.blogspot.it/2013/07/lampedusa‐ein‐erster‐erfolg‐macht‐noch.html<br />

http://siciliamigrants.blogspot.it/2013/07/die‐proteste‐der‐eritreischen.html<br />

Der Fall Salamis – Versuch einer Zurückweisung nach Libyen, massive Kritik am Dublin‐System<br />

In der Nacht vom 4. auf den 5. August hat der unter liberianischer Flagge fahrende Tanker “M/T Salamis“<br />

102 Migranten 46 Seemeilen vor der libyschen Küste aus einem sinkenden Schlauchboot gerettet. Die<br />

Flüchtlinge waren in Richtung Europa, die „Salamis“ Richtung Malta unterwegs. Der griechische Kapitän<br />

hatte die Order zur Rettung <strong>von</strong> der römischen Seenotrettungszentrale erhalten und ist seiner Aufgabe<br />

unweigerlich nachgekommen, so wie es die internationalen Konventionen vorsehen. Die<br />

Seenotrettungszentrale Rom orderte an, er solle die Flüchtlinge nach Libyen zurückbringen, doch das<br />

verweigerte der Kapitän. Nicht der nächste, sondern der nächste sichere Hafen sei anzulaufen, und damit<br />

machte er sich auf den Weg nach Malta, seinem ursprünglichen Ziel. Doch dort begann das Tauziehen:<br />

Malta war nicht bereit, die Flüchtlinge aufzunehmen und blieb auch nach der Aufforderung der EU‐<br />

Kommissarin Malmström, die Flüchtlinge an Land zu lassen, stur. Letztendlich erklärte sich Italien, das<br />

einerseits die Rettung, andererseits aber auch die Rückführung nach Tripolis (Libyen) angeordnet hatte,<br />

bereit, die eritreischen und sudanesischen Flüchtlinge aufzunehmen.<br />

Der Fall "Salamis" verdeutlicht, wie es um die europäische Flüchtlingspolitik tatsächlich steht. Menschen in<br />

Not können nicht direkt in Sicherheit gebracht werden, weil EU‐Außenstaaten, wie das kleine Malta, die<br />

Aufnahme <strong>von</strong> Migranten verweigern. Dies liegt letztlich am Dublin‐System, denn hätte Malta zugestimmt,<br />

dann müssten die 102 Flüchtlinge dort das <strong>Asyl</strong>verfahren durchlaufen und würden auf der Insel mit gerade<br />

einmal gut 417.000 Einwohnern bleiben müssen. In Malta sind in diesem Jahr 1.200 Flüchtlinge angelandet.<br />

Im Verhältnis dazu: Italien hat eine Einwohnerzahl <strong>von</strong> 60,6 Millionen und Ankünfte über See <strong>von</strong> bisher<br />

12.000 Flüchtlingen zu verzeichnen. Das sollte keine Entschuldigung einer Nicht‐Aufnahme sein, dennoch<br />

wird mit diesem Fall erneut deutlich, dass das DUBLIN‐System abgeschafft werden muss, sonst wird es<br />

Opfer fordern.<br />

http://www.proasyl.de/de/news/detail/news/102_fluechtlinge_sitzen_auf_tanker_vor_malta_fest/<br />

http://www.borderline‐europe.de/news/2013086/der‐fall‐%E2%80%9Esalamis%E2%80%9C‐%E2%80%93‐<br />

erneuter‐versuch‐fl%C3%BCchtlinge‐nach‐libyen‐zur%C3%BCckzudr%C3%A4ngen<br />

http://www.sueddeutsche.de/politik/schiffbruechige‐vor‐malta‐italien‐nimmt‐gestrandete‐fluechtlingeauf‐1.1741205<br />

http://siciliamigrants.blogspot.it/2013/08/salamis‐in‐siracus‐auf‐sizilien.html

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