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Verarbeitungsgrundlagen<br />

für<br />

Wärmedämm-Verbundsysteme


Planung und Ausführung<br />

Untergrund prüfen<br />

Vor Beginn der Arbeiten ist der Untergrund auf Tragfähigkeit und Ebenheit zu<br />

prüfen.<br />

Ausschlaggebend für die Standsicherheit des WDV- Systems ist das Haftvermögen<br />

des Klebers am Untergrund.<br />

Anforderung an den Untergrund<br />

geklebtes System:<br />

■ Der Untergrund muss tragfähig sein<br />

Abreißfestigkeit ≥ 0,08 N/mm².<br />

■ Untergründe: Mauerwerk und Beton ohne weitere Beschichtung<br />

sowie mit neuem, festem Putz.<br />

■ Untergrund muss eben, trocken, fett und staubfrei sein.<br />

■ Unebenheiten von ≤1 cm/m dürfen überbrückt werden.<br />

■ keine Verdübelung erforderlich.<br />

geklebtes+gedübeltes<br />

System:<br />

■ Der Untergrund muss eine ausreichende Tragfähigkeit für<br />

den Einsatz von Dübeln besitzen.<br />

■ Untergründe: Mauerwerk und Beton mit Putz oder Anstrich<br />

auf dem der Kleber nur ein reduziertes Haftvermögen erreicht.<br />

■ Untergrund muss fest, trocken, fett und staubfrei sein.<br />

■ Unebenheiten ≤ 2 cm/m dürfen überbrückt werden, grobe Unebenheiten<br />

müssen in der Regel durch einen Ausgleichsputz<br />

egalisiert werden.<br />

■ Zusätzliche Verdübelung mit bauaufsichtlich zugelassenen<br />

Dübeln erforderlich.<br />

1


Sockelprofile<br />

■ Als unterer Abschluß des WDV- Systems muss ein Sockelprofil befestigt werden,<br />

sofern nicht ein vorspringender Sockel oder ein Übergang zu einer Sockeldämmung vorliegt.<br />

■ Durch die Verwendung von Sockelprofilen wird ein sauberer und gerader Sockellabschluß<br />

sichergestellt.<br />

■ Die Sockelprofile sind entsprechend der Dämmstoffdicke auszuwählen.<br />

Die Sockelschienen sind lot bzw. fluchtrecht<br />

auszurichten und mit 3 Schlagdübeln /lfm<br />

zu befestigen.<br />

Unebenheiten im Untergrund werden<br />

mit Unterlegscheiben so ausgeglichen,<br />

dass beim Dübeln das Profil nicht verzogen wird.<br />

Am Stoßbereich der Profile sowie im Eckbereich<br />

werden Sockelprofilverbinder eingesetzt.<br />

Eckverbindungen werden durch Auschneiden der<br />

Profile auf Gehrung oder durch vorgefertigte<br />

Sockeleckprofile hergestellt.<br />

2


Dämmplatten kleben<br />

EPS- Dämmplatten<br />

1. Punkt- Wulst- Verfahren -auf die Platte-<br />

Die Dämmstoffplatten werden durch Auftragen einer umlaufenden Wulst am Plattenrand<br />

und Klebepunkte in der Mitte so mit Klebe- und Armierungsmörtel grau/weiß versehen,<br />

dass eine Verklebung von mindestens 40 % erreicht wird.<br />

Die Klebewulst ist so aufzutragen, dass beim Ansetzen<br />

der Platte kein Kleber in die Fugen gedrückt wird.<br />

2. Vollflächige Verklebung -auf die Platte-<br />

Alternativ zum Punkt- Wulst- Verfahren darf der Klebe- und Armierungsmörtel grau/weiß<br />

auch vollflächig mit der Zahntraufel auf die Dämmplatten aufgetragen werden.<br />

Die vollflächige Verklebung eignet sich nur für weitgehend ebene Untergründe, da<br />

größere Unebenheiten aufgrund des geringen Materialauftrages auf die Platten nicht<br />

ausgeglichen werden können.<br />

3. Kleberauftrag auf die Wand -maschinelle Verklebung- Wulstförmig<br />

Der Klebe- und Armierungsmörtel grau/weiß darf auch wulstförmig auf den Untergrund<br />

aufgetragen werden.<br />

Hierbei müssen mindestens 60 % der Fläche durch Mörtelstreifen bedeckt sein, der<br />

Abstand der Klebewülste darf 10 cm nicht überschreiten.<br />

3


Dämmplatten kleben<br />

EPS- Dämmplatten<br />

4. Kleberauftrag -auf die Wand- vollflächig<br />

Alternativ darf der Klebe- und Armierungsmörtel grau/weiß bei ebenen Untergründen<br />

auch vollflächig aufgetragen werden.<br />

Mineralwolle- Dämmplatten Typ WV<br />

1. Punkt- Wulst- Verfahren -auf die Platte-<br />

Die Dämmstoffplatten werden durch Auftragen einer umlaufenden Wulst am Plattenrand<br />

und Klebepunkte in der Mitte so mit Klebe- und Armierungsmörtel grau/weiß versehen,<br />

dass eine Verklebung von mindestens 40 % erreicht wird.<br />

Mineralwolle- Lamellenplatten Typ WV<br />

Vollflächige Verklebung -auf Platte-<br />

Bei Verwendung vorbeschichteter Lamellenplatten (werkseitig aufgebracht) wird der<br />

Klebemörtel vollflächig mit der Zahntraufel auf die Dämmplatte aufgetragen.<br />

Bei Verwendung unbeschichteter Lamellenplaten<br />

muss aufgrund der Faserausrichtung senkrecht zur<br />

Beschichtungsfläche der Klebe- und Armierungsmörtel<br />

zuerst in Pressspachtelung verzogen werden. Danach wird<br />

der Klebe- und Armierungsmörtel vollflächig mit der Zahntraufel<br />

auf die Dämmplatten aufgetragen und aufgekämmt.<br />

4


Dämmplatten kleben<br />

Mineralwolle- Lamellenplatten<br />

4. Kleberauftrag -auf die Wand- teilflächig<br />

Bei Verwendung unbeschichteter Lamellenplatten muss bei teilflächigem Auftrag der<br />

Klebemörtel so auf die Wandoberfläche gespritzt werden, dass mindestens 50 % der<br />

Fläche durch Mörtelstreifen bedeckt ist.<br />

Dämmplatten ansetzen<br />

■ Die Dämmplatten press gestoßen ansetzen und schiebend am Untergrund andrücken<br />

auf flucht und lotrechte Verklebung achten.<br />

■ Die Dämmplatten werden in waagrechten Reihen im Verband mit einem Überbindemaß<br />

von mindestens 20 cm angesetzt.<br />

■ Kreuzfugen sind zu vermeiden.<br />

■ Es darf kein Kleber in die Plattenstöße gelangen.<br />

■ Vorhandene Dehnfugen müssen in das WDV- System übernommen werden, dies ist bei<br />

der Dämmplattenverklebung zu beachten.<br />

■ Verlauf von Laibungen etc. auf den Dämmplatten markieren, da hier nicht gedübelt<br />

werden darf.<br />

5


Gebäudeöffnungen (Fenster, Türen, usw.)<br />

■ Zur Vermeidung von Rissbildung sollten die Fugen der Dämmplatten nicht direkt<br />

auf die Ecken von Gebäudeöffnungen zulaufen. Die Verlegung sollte so erfolgen,<br />

dass die Stöße der Dämmplatten von den Ecken der Öffungen einen Mindestabstand<br />

von 10 cm aufweisen.<br />

Gebäudeecken<br />

■ An Gebäudeecken sind die Dämmplatten zu verzahnen.<br />

Offene Fugen und Plattenversatz<br />

■ Offene Fugen können bei EPS- und Mineralwoll-Dämmplatten bis zu einer<br />

Fugenbreite von 5 mm mit Montageschaum/Füllschaum der Baustoffklasse B1<br />

verfüllt werden. Größere Fugen sind mit entsprechenden Dämmstoffstreifen zu schließen.<br />

■ Versätze an den Stößen der Dämmplatten zur Vermeidung von Rissbildung überschleifen<br />

und Schleifstaub bzw. Steinwolle restlos entfernen.<br />

6


Brandbarriere<br />

■ Erforderlich bei allen EPS - WDV - Systemen mit Dämmstoffen über 100 mm<br />

■ Bei EPS - WDV - Systemen mit Dämmstoffdicken über 100 mm müssen über alle<br />

Gebäudeöffnungen die Stürze mit nichtbrennbaren Mineralwolle - Lamellenstreifen<br />

gedämmt werden.<br />

■ Die Brandbarrieren müssen mindestens 20 cm hoch sein und mindestens 30 cm<br />

seitlich ( links und rechts der Öffnung ) überstehen. Die Lamellenstreifen sind vollflächig<br />

zu verkleben bzw. im geklebten und gedübelten System noch zusätzlich zu verdübeln.<br />

■ Für die Dämmung der Sturzleibung sind ebenfalls Mineralfaser - Dämmplatten zu<br />

verwenden.<br />

Verdübelung der Dämmplatten<br />

Die Verdübelung der Dämmplatten erfolgt immer zusätzlich zur Verklebung.<br />

Sofern die Dübel für die Standsicherheit des WDV - Systems ausschlaggebend sind ,<br />

müssen grundsätzlich bauaufsichtlich zugelassenen Dübel verwendet werden.<br />

Die Dübelauswahl ( Länge, Art und Typ ) richtet sich<br />

■ nach dem Untergrund<br />

■ der Verankerungstiefe der Dübel im Untergrund<br />

■ Dämmstoffdicke<br />

7


Verdübelung der Dämmplatten<br />

Man unterscheidet zwischen Schlagdübeln und Schraubdübeln.<br />

■ Schlagdübel:<br />

Die Schlagdübel, vom Typ IDK-T und TID-T, kommen innerhalb des geklebten<br />

WDV-Systems mit Dämmstoff EPS (Zulassungs-Nr.: Z-33.41-526) zum Einsatz.<br />

Sie dienen dabei als zusätzliche Sicherung, sind aber nicht bauaufsichtlich zugelassen<br />

und dürfen daher nicht im geklebten und gedübelten System verwendet werden.<br />

■ Schraubdübel:<br />

Die Schraubdüdel vom Typ STR U werden innerhalb des geklebten und gedübelten<br />

PROBAU - WDV - Sytems mit Dämmstoff EPS oder MW (Zulassungs-Nr.: Z-33.41-1011)<br />

verwendet. Die Dübel sind bauaufsichtlich zugelassen.<br />

Ermittlung der Dübellänge:<br />

Die erforderliche Dübellänge wird wie folgt bestimmt:<br />

Erforderliche Dübellänge = Verankerungstiefe des Dübels<br />

+ ggf. Dicke Altputz<br />

+ auszugleichende Unebenheiten (Kleber)<br />

+ Dämmstoffdicke<br />

Technische Daten:<br />

Dübeltyp Verankerungstiefe Dübel Ø Teller<br />

STRU Schraubdübel<br />

≥ 25 mm für Beton und Mauerwerk<br />

≥65 mm für Porenbeton<br />

8 mm Ø 60 mm<br />

IDK-T Schlagdübel ≥ 25 - 35 mm<br />

8 mm Ø 60 mm<br />

TID-T Schlagdübel ≥ 25 - 35 mm 8 mm Ø 60 mm<br />

8


Dübel setzen<br />

Die Dübel dürfen erst nach ausreichender Erhärtung des Klebers (frühestens nach zwei Tagen)<br />

gesetzt werden.<br />

Zum Herstellen der Bohrlöcher wird eine Bohrmaschine und ein Bohrer mit Ø 8 mm benötigt.<br />

Die Bohrlochtiefe ergibt sich aus der Verankerunstiefe des Dübels + ca. 10 mm.<br />

Nach dem Bohren sind die Bohrlöcher zu säubern. Danach werden die Dübel eingeschlagen<br />

oder eingeschraubt.<br />

Für die Montage von STRU Schraubdübeln wird ein Torx T30 Schraubkopf benötigt.<br />

Die Dübel sind richtig gesetzt, wenn die Dübelteller bündig mit der Oberfläche der<br />

Dämmplatte sitzen.<br />

Verwendung von Zusatztellern:<br />

Bei der Verarbeitung von Mineralwollplatten 035 Typ WV und Verdübelung unter dem Gewebe<br />

sind Zusatzdübelteller mit einem Durchmesser von 90 mm zu verwenden. Bei einem<br />

Tellerdurchmesser von 60 mm muss über dem Gewebe gedübelt werden. Bei einer Verarbeitung<br />

von Mineralwolle - Lamellenplatten muss bei der Verdübelung unter dem Gewebe<br />

ein Zusatzdübelteller von 140 mm Durchmesser verwendet werden.<br />

Zur Vermeidung von Dübelabzeichnungen können die STR- U Schraubdübel auch im Dämmstoff<br />

versenkt werden. Hierzu ist das STR- Tool Setzwerkzeug notwendig.<br />

1. Zunächst werden die Bohrlöcher mit einem 8er Bohrer in der erforderlichen Tiefe hergestellt.<br />

2. In das gesamte Bohrloch wird der STRU Dübel eingesetzt.<br />

3. Mit einer Bohrmaschine und dem STRU Tool wird der Dübel eingeschraubt. Dabei wird die<br />

Dämmung eingeschnitten, frässtaubfrei komprimiert und der Dübel im Dämmstoff versenkt.<br />

4. Abschließend werden Dämmstoffrondelle oberflächenbündig in die Öffnungen eingesetzt, so dass<br />

eine planebene Oberfläche erreicht wird.<br />

Das STR Prinzip ist sowohl bei EPS- als auch bei MW - 40 Platten anwendbar.<br />

9


Dübelanzahl<br />

Die Ermittlung der Dübelanzahl kann entweder nach dem sogenannten vereinfachten<br />

Verfahren (aus Tabellen) oder nach dem ausführlichen Standard - Nachweisverfahren<br />

DIN 1055-4 erfolgen.<br />

Vereinfachtes Verfahren:<br />

Die mit dem vereinfachten Verfahren ermittelte Dübelanzahl ist abhängig von<br />

■ der Lage des Gebäudes<br />

■ der Gebäudehöhe<br />

■ Systemlastklasse (zulässige Tragfähigkeit des WDVS pro Dübelteller,<br />

abhängig vom Dämmstoff)<br />

■ Dübellastklasse (Zugtragfähigkeit je Dübel im Untergrund)<br />

■ Dübellastklasse/Systemlastklasse: der kleinere Wert ist der maßgebende<br />

Das vereinfachte Verfahren ist nur gültig für:<br />

■ Windzonen 1 bis 3 (aus Windzonenkarte)<br />

■ für Gebäudehöhen bis 25 m<br />

■ Verhältnis h/d ≤ 2 (Gebäudehöhe h zur schmaleren Gebäudeseite d)<br />

■ ebenes Gelände (z.B. keine Kammlage)<br />

■ bei abweichenden Randbedingungen muss die Dübelanzahl mit dem Standard -<br />

Nachweisverfahren nach DIN 1055-4 ermittelt werden.<br />

Dübeltyp<br />

Dämmstoff<br />

STRU<br />

EPS<br />

Mineralwollplatten Typ HD,<br />

WLG 040<br />

Dämmstoffdicke ≥ 60 cm<br />

Mineralwollplatten Typ WV,<br />

WLG 035<br />

Dämmstoffdicke ≥ 40 cm<br />

Mineralwolle-Lamellenplatten<br />

Dämmstoffdicke ≥ 40 cm<br />

Windlastzone<br />

Gebäudehöhe<br />

bis 10 m bis 18 m bis 25 m<br />

1 6 8 8<br />

2 8 8 10<br />

3 8 10 12<br />

1 6 6 8<br />

2 6 8 8<br />

3 8 10 10<br />

1 6 8 8<br />

2 8 8 10<br />

3 8 10 12<br />

1 6 6 8<br />

2 6 8 8<br />

3 8 10 10<br />

Dübelanzahl pro m²<br />

Tab.: Ermittlung der Dübelanzahl nach dem vereinfachten Verfahren<br />

Standard - Nachweisverfahren:<br />

Bei der Berechnung der Dübelanzahl mit dem Standard - Nachweisverfahren<br />

nach DIN 1055-4 sind detaillierte Angaben zum Objekt (Lage, Form, Abmessungen etc.),<br />

sowie ausführliche, ingenieurmäßige Berechnungen erforderlich.<br />

10


Dübelanzahl<br />

Die mit derm vereinfachten Verfahren ermittelte Dübelzahl gilt für die gesamte Bauwerkshöhe<br />

sowie für alle Flächenbereiche.<br />

Dübelanordnung<br />

Die Dübel sollten gemäß den nachfolgenden Dübelbildern angeordnet werden.<br />

Dämmstoff EPS:<br />

Dämmstoff Mineralwolleplatten Typ HD WV<br />

Bild: 4 Dübel/m² Bild: 6 Dübel/m²<br />

Bild: 8 Dübel/m² Bild: 10 Dübel/m²<br />

Bild:<br />

12 Dübel/m²<br />

11


Dübelanordnung<br />

Die Dübel sollten gemäß den nachfolgenden Dübelbildern angeordnet werden.<br />

Dämmstoff Mineralwolle- Lamellenplatten:<br />

Bild: 4 Dübel/m² Bild: 6 Dübel/m²<br />

Bild: 8 Dübel/m² Bild: 10 Dübel/m²<br />

Herstellen von Kanten<br />

Für dei Ausbildung von Kanten und Ecken bieten vorgefertigte Profile wertvolle Hilfe.<br />

Folgende Profile können für den Kantenschutz eingesetzt werden:<br />

■ PROBAU Gewebeeckwinkel PVC<br />

12


Herstellen von Kanten<br />

■ Tropfkantenprofil PVC<br />

Die Profile werden in den vorgezogenen Klebe- und Armierungsmörtel eingebettet und<br />

ausgerichtet. Anschließend werden sie mit Klebe- und Armierungsmörtel deckend<br />

eingespachtelt.<br />

Dehnungsfugen<br />

Dehnungsfugen im Bauwerk müssen mit Dehnungsfugenprofilen in das WDV- System übernommen<br />

werden.<br />

Hierzu eignen sich folgende Profile:<br />

■ Dehnfugenprofil E (für die Fläche)<br />

■ Dehnfugenprofil V (für die Ecke)<br />

Die Dehnfugenprofile bestehen aus zwei Kunstoffeckprofilen (für die Fläche) bzw. einem<br />

Kunstoffeckwinkel (für Ecke) als Abzugskante sowie Armierungsgewebe und einem flexiblem<br />

Kautschukband im Mittelteil.<br />

13


Fugendichtbänder und Anputzleisten<br />

Anschlüsse bzw. WDV- Systeme müssen schlagregendicht ausgeführt werden.<br />

Fugendichtband:<br />

Der Einsatz von Fugendichtbändern hat sich bewährt, da sie sehr flexibel eingesetzt werden<br />

können. (z.B. Dachanschluss- Sparren, Fensterbänke, Übergang Sockellschiene- Sockel/<br />

Perimeterdämmung etc.)<br />

Anschluss Fensterbank:<br />

Das Fugendichtband wird entlang der Berührungslinie der fertig montierten Fensterbank und<br />

der Dämmung angebracht. Anschließend werden die Dämmplatten gegengestoßen.<br />

Entlang der seitlichen Bordprofile ist ebenfalls ein Fugendichtband anzubringen. Bei der<br />

Verarbeitung Fugendichtband nicht um Ecken herumlegen, sondern einzeln schneiden<br />

und anpassen.<br />

Dichtbänder sollten so angebracht sein, dass sie bündig mit dem Dämmstoff abschließen.<br />

14


Anputzleisten<br />

Bei Fenstern und Türen hat sich der Einsatz von Anputzleisten bewährt.<br />

Anputzleisten sind selbstklebende Kunstoffleisten mit<br />

PE- Dichtband und intigrietem Armierungsgewebe. Zur<br />

Montage werden die Profile auf die entsprechende Länge<br />

zugeschnitten an den Fensterrahmen angeklebt und die<br />

Dämmplatten gegengestoßen. Durch Abziehen der Schutzlasche<br />

kann eine Schutzfolie für die Fenster aufgeklebt werden.<br />

Nach Abschluß der Putzarbeiten wird die Schutzlasche entlang<br />

der Sollbruchstelle abgeknickt und entsorgt.<br />

Auf diese Weise entsteht ein sauberer Putzabschluss an<br />

Fenster und Türen.<br />

Armierungslage<br />

Bevor die vollflächige Armierungsschicht ausgeführt wird, werden zuerst alle erforderlichen<br />

Zusatzarmierungen ausgeführt.<br />

Diagonalarmierung:<br />

Zur Vermeidung von Kerbrissen sind an allen Ecken von Fassadenöffnungen, z. B.<br />

Fenster, Türen sowie Nischen zusätzliche Diagonalarmierungen herzustellen.<br />

Wir empfehlen den Einsatz von VWS Gewebepfeilen im Format 33 x 40 cm.<br />

Alternativ können auch Gewebestreifen einzeln zugeschnitten werden. (Format 30 x 50 cm).<br />

Die Armierungspfeile werden in den vollflächig vorgelegten Klebe- und Armierungsmörtel<br />

eingebettet.<br />

15


Armierungslage<br />

Armierung von Innenecken:<br />

Zur Armierung werden Gewebestreifen (Reststücke) an den Innenecken/ Stürzen<br />

angebracht. Die Systemarmierung wird darauf überlappend bis in die Ecke geführt.<br />

Systemarmierung:<br />

Die Systemarmierung erfolgt nach ausreichneder Trocknung aller vorab ausgeführten<br />

Armierungsmaßnahmen. Hierzu zählen die Eck- und Diagonalarmierung, sowie des<br />

Armierens der Innenecken.<br />

Das ausgewählte Armierungsmaterial<br />

■ Klebe- und Armierungsmörtel grau<br />

■ Klebe- und Armierungsmörtel weiß<br />

■ WDVS- Spachtel<br />

wird auf die Dämmplatten in ausreichend dicker Schicht vollflächig aufgetragen. Anschliessend<br />

wird das Armierungsgewebe fein oder das Armierungsgewebe grob, je nach System in die frisch<br />

aufgetragene Armierungsmasse bahnenweise mit einer Überlappung von ca. 10 cm straff und<br />

faltenfrei eingelegt. Anschließend nass in nass nochmals mit Armierungsmasse vollflächig<br />

überziehen. Zu beachten ist, dass das Gewebe muß mittig bzw. im äußeren Drittel der Armierungslage<br />

liegt.(Die Schichtdicke der Armierung muss beim Klebe- und Armierungsmörtel gra/weiß<br />

3 bis 5 mm und beim WDVS- Spachtel ca. 3 mm betragen.<br />

Die Standzeit der Armierungslage bis zur Beschichtung mit Oberputz sollte 1 Woche<br />

betragen, mindestens jedoch 1 Tag pro mm Auftragsdicke.<br />

16


Grundierung<br />

Nach ausreichender Trocknungszeit der Armierungsschicht wird das Auftragen einer<br />

Edelputzgrundierung empfohlen. Die Grundierung vereinfacht die Verarbeitung der Oberputze<br />

(u. a. längere offenzeit), vereinheitlicht das Saugverhalten des Untergrundes<br />

und verhindert ein Durchscheinen der Armierungslage. Die Standzeit bis zur weiteren<br />

Beschichtung mit Oberputz muss mindestens 24 Stunden betragen.<br />

Oberputz<br />

Für die abschließende, dekorative Gestaltung der Fassade stehen folgende Putze in<br />

verschiedenen Körnungen und Farben zur Auswahl.<br />

■ Münchener Rauhputz<br />

■ Scheibenputz<br />

■ Marmorputz<br />

■ Siloxanputz<br />

2 und 3 mm -mineralisch-<br />

2 und 3 mm -mineralisch-<br />

2 und 3 mm -mineralisch-<br />

2 und 3 mm -pastös-<br />

Die Putze werden mit einer Edelstahl- Traufel gleichmäßig in Kornstärke aufgetragen. Zum<br />

Strukturieren wird der frische Putz je nach Putzart mit der Kunstofftraufel, Styropor- oder mit<br />

der Moosgummischeibe abgerieben. Es entstehen die klassischen Reibe- oder Scheibenputzstrukturen.<br />

Zur Vermeidung von Ansätzen muss nass in nass durchgearbeitet werden.<br />

17


Farben<br />

Generell sollten mineralische Oberputze in hellen Farbtönenmit einem Hellbezugswert ≥ 30 %<br />

ausgeführt werden. Dadurch wird ein Erwärmen des Putzsystems, sowie daraus resultierende<br />

thermische Spannungen verhindert. Bei pastösem Siloxanputz können Farbtöne mit einem<br />

Hellbezugswert bis zu ≥ 20 % ausgeführt werden.<br />

Egalisationsanstrich:<br />

Bei eingefärbten mineralischen Edelputzen ist ein Egalisationsanstrich im Putzfarbton<br />

vorzusehen. Neben der farblichen Vereinheitlichung der Fassade wird die Witterungsbeständigkeit<br />

des Oberputzes erhöht sowie die Verschmutzungsneigung reduziert<br />

In der Regel genügt ein einmaliger Anstrich. Bei intensiven Farbtönen kann auch ein<br />

zweimaliger Anstrich erforderlich sein. Bei Siloxanputz ist kein Anstrich erforderlich.<br />

Zu beachten: Der Oberputz muss für die Ausführung eines Egalisationsanstriches<br />

trocken sein. Wir empfehlen eine Standzeit von 1 Woche, mindestens jedoch 3 Tage.<br />

18


Sockel- und Perimeterdämmung<br />

Sollen Wärmedämm-Verbundsysteme auch im Bereich des Gebäudesockels oder im<br />

erdberührten Bereich angebracht werden, so sind hier die besonderen mechanischen und<br />

feuchtebedingten Beanspruchungen zu beachten.<br />

Sockelbereich:<br />

Als Sockelbereich ist der Spritzwasserbelastete Teil einer Fassade zu verstehen. Der Sockelbereich<br />

beginnt mit der Gelände- bzw. Belagoberkante und hat eine Höhe von mindetstens 30 cm.<br />

Auf Grund der größeren Belastung durch Spritzwasser und Schmutz, sowie eventuell höherer<br />

mechanischer Beanspruchung, sind im Sockelbereich besondere Maßnahmen gegenüber der<br />

übrigen Fassadenfläche notwendig.<br />

■ Perimeterbereich<br />

Als Perimeterbereich wird die Wärmedämmung bis zur Oberkante Erdreich (erdberührte<br />

Bauteilflächen) bezeichnet.<br />

■ Dämmplatten<br />

Für die Wärmedämmung sind die widerstandsfähigen, verrottungsfesten Sockel- und<br />

Perimeterdämmplatten mit Waffelstruktur zu verwenden.<br />

■ Untergrundvorbereitung<br />

Der Untergrund muss sauber, fest, trocken, frei von Ausblühungen sowie tragfähig sein.<br />

Vorstehende Grate und nicht tragfähige Putze und Beschichtungen sind zu entfernen. Alle<br />

notwendigen horizontalen und vertikalen Feuchtigkeitssperren des Bauwerkes müssen<br />

vorhanden und dürfen nicht beschädigt sein.<br />

19


Sockel- und Perimeterdämmung<br />

Ausführung: Sockeldämmung /Perimeterdämmung<br />

Die Dämmung des Gebäudesockels kann<br />

■ flächenbündig oder<br />

■ rückspringend<br />

zur Fassadendämmung erfolgen.<br />

Des Weiteren kann die Sockeldämmung mit geringer Einbindung in das Erdreich oder mit<br />

nachfolgender Perimeterdämmung erfolgen.<br />

Flächenbündige Sockeldämmung:<br />

Bei dieser Ausführung haben die Sockel- und Fassdendämmplatten die gleiche Stärke. Die<br />

Sockeldämmplatten werden ohne Sockelprofil durchgehend im Verband verlegt.<br />

Rückspringende Sockeldämmung:<br />

Die Sockeldämmplatten haben eine geringere Stärke als die Fassadendämmplatte. Der Anschluss<br />

zum Sockelprofil wird mit komprimierten Fugendichtbändern ausgeführt. Hierdurch<br />

wird der Feuchtigkeitseintritt ins System verhindert.<br />

Sockeldämmung mit geringer Einbindung in das Erdreich:<br />

Die in das Erdreich einbindenden Sockeldämmplatten (ca.30 cm) werden unter schräg angeschnitten<br />

und mit der Armierungsschicht überzogen. Die Armierungsschicht ist dabei bis<br />

auf den Untergrund zu ziehen. Nach Durchtrocknung ist der Putz im Erdreich durch einen<br />

Feuchteschutz bis ca. 5 cm über Geländeoberfläche zu sichern.<br />

20


Sockel- und Perimeterdämmung<br />

Sockeldämmung mit anschließender Perimeterdämmung:<br />

Die Armierungsschicht, samt Oberputz, ist bis ca. 20-30 cm unter die Geländeoberkante zu<br />

führen. Nach Durchtrocknung ist das Putzsystem im Erdreich durch einen Feuchteschutz, der<br />

bis ca.5 cm über Geländeoberkante ausgeführt wird, zu sichern. Abschließend wird als Schutz<br />

vor Beschädigung eine Noppenfolie vorgestellt.<br />

Verkleben der Sockeldämmplatten:<br />

Für die Verklebung der Dämmplatten können folgende Produkte verwendet werden:<br />

■ PROBAU Klebe- und Armierungsmörtel grau<br />

■ PROBAU Klebe- und Armierungsmörtel weiß<br />

■ PROBAU 2-K Abdichtkleber (immer1:1 gemischt mit Klebe- und Armierungsmörtel grau)<br />

Auf bituminösen Untergründen im Sockelbereich sind die Sockeldämmplatten mit 2-K Abdichtkleber<br />

und zusätzlich mit mindestens 2 Dübeln pro Platte zu befestigen. Der Mindestabstand dabei zur<br />

Oberkante Erdreich soll mindestens 15 cm betragen.<br />

Das Kleben der Platten erfolgt vollflächig oder im Punkt-Wulst Verfahren. Die Verklebung der<br />

Perimeterplatten mit 2-K Abdichtkleber erfolgt entweder vollflächig oder durch Auftragen<br />

von 6-8 Kleberbatzen.<br />

21


Sockel- und Perimeterdämmung<br />

Armierungsschicht:<br />

Für den armierten Unterputz bzw. die Armierungsschicht sind die systemzulässigen<br />

Komponenten (Kleber und Gewebe)<br />

PROBAU Klebe- und Armierungsmörtel grau<br />

PROBAU Klebe- und Armierungsmörtel weiß<br />

oder PROBAU 2-K Abdichtkleber<br />

und PROBAU Armierungsgewebe<br />

zu verwenden.<br />

Oberputz:<br />

Die Oberfläche des Sockelbereiches kann unterschiedlich gestaltet werden.<br />

Als Oberputze können sowohl die mineralischen Edelputze<br />

PROBAU Münchner Rauhputz<br />

PROBAU Scheibenputz<br />

als auch die pastösen Putze<br />

PROBAU Siloxanputz<br />

PROBAU Buntsteinputz<br />

verwendet werden. Vor dem Auftragen der Oberputze ist der Armierungsputz mit<br />

PROBAU Edelputzgrundierung zu streichen.<br />

Als dekorative Schlussbeschichtung, speziell für hochstrapazierfähige Oberflächen, eignet<br />

sich besonders der PROBAU Buntsteinputz. Hier stehen 10 Standardfarbtöne zur Auswahl.<br />

Ton 022 Ton 030 Ton 0050 Ton 110 Ton 310<br />

Buntsteinputze<br />

Ton 320 Ton 510 Ton 520 Ton 610 Ton 915<br />

Feuchteschutz:<br />

Die senkrechte Feuchteabdichtung des Putzsystems im erdberührten Bereich bis ca. 5 cm<br />

über Geländeoberfläche kann mit PROBAU 2-K Abdichtkleber ausgeführt werden.<br />

Dazu wird der 2-K Abdichtkleber mit Klebe- und Armierungsmörtel 1:1 gemischt und<br />

durch Zugabe von 10% Wasser auf Streichkonsistenz verdünnt.<br />

22


Allgemeine Verarbeitungshinweise<br />

Allgemeine Verarbeitungshinweise<br />

■ Vor der Ausführung eines WDV-Systems muss der Untergrund auf seine Tragfähigkeit und<br />

Elastizität geprüft werden.<br />

■ Die Putze dürfen nicht bei Temperaturen unter +5°C von Luft und Wand, sowie bei zu<br />

erwartenden Nachfrösten verarbeitet werden.<br />

■ Die Putzflächen sind vor direkter Sonneneinstrahlung, Wind sowie vor Schlagregen durch<br />

Abhängen mit Planen o.ä. zu schützen.<br />

■ Eingefärbte mineralische Edelputze sind mit einem Egalisationsanstrich zu versehen.<br />

■ Innenputze und Estriche müssen ausgetrocknet sein.<br />

■ Im Vorfeld ist auf eine sorgfältige Planung, insbesondere der Detailpunkte, wie z.B.<br />

ausreichende Dachüberstände,<br />

Einbau von Dehnfugen<br />

nachträgliche Einbauten, wie z.B. Markisen, Jalousien, Abflüsse zu berücksichtigen.<br />

■ Systemgewährleistung und Haftung<br />

Es dürfen nur Systemkomponenten von PROBAU verwendet werden. Bei Verwendung von<br />

systemfremden Produkten verliert die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung ihre Gültigkeit.<br />

Dadurch sind jegliche Gewährleistungs- und Haftungsansprüche ausgeschlossen.<br />

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