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Verarbeitungsgrundlagen für Wärmedämm-Verbundsysteme
- Seite 2 und 3: Planung und Ausführung Untergrund
- Seite 4 und 5: Dämmplatten kleben EPS- Dämmplatt
- Seite 6 und 7: Dämmplatten kleben Mineralwolle- L
- Seite 8 und 9: Brandbarriere ■ Erforderlich bei
- Seite 10 und 11: Dübel setzen Die Dübel dürfen er
- Seite 12 und 13: Dübelanzahl Die mit derm vereinfac
- Seite 14 und 15: Herstellen von Kanten ■ Tropfkant
- Seite 16 und 17: Anputzleisten Bei Fenstern und Tür
- Seite 18 und 19: Grundierung Nach ausreichender Troc
- Seite 20 und 21: Sockel- und Perimeterdämmung Solle
- Seite 22 und 23: Sockel- und Perimeterdämmung Socke
- Seite 24: Allgemeine Verarbeitungshinweise Al
Verarbeitungsgrundlagen<br />
für<br />
Wärmedämm-Verbundsysteme
Planung und Ausführung<br />
Untergrund prüfen<br />
Vor Beginn der Arbeiten ist der Untergrund auf Tragfähigkeit und Ebenheit zu<br />
prüfen.<br />
Ausschlaggebend für die Standsicherheit des WDV- Systems ist das Haftvermögen<br />
des Klebers am Untergrund.<br />
Anforderung an den Untergrund<br />
geklebtes System:<br />
■ Der Untergrund muss tragfähig sein<br />
Abreißfestigkeit ≥ 0,08 N/mm².<br />
■ Untergründe: Mauerwerk und Beton ohne weitere Beschichtung<br />
sowie mit neuem, festem Putz.<br />
■ Untergrund muss eben, trocken, fett und staubfrei sein.<br />
■ Unebenheiten von ≤1 cm/m dürfen überbrückt werden.<br />
■ keine Verdübelung erforderlich.<br />
geklebtes+gedübeltes<br />
System:<br />
■ Der Untergrund muss eine ausreichende Tragfähigkeit für<br />
den Einsatz von Dübeln besitzen.<br />
■ Untergründe: Mauerwerk und Beton mit Putz oder Anstrich<br />
auf dem der Kleber nur ein reduziertes Haftvermögen erreicht.<br />
■ Untergrund muss fest, trocken, fett und staubfrei sein.<br />
■ Unebenheiten ≤ 2 cm/m dürfen überbrückt werden, grobe Unebenheiten<br />
müssen in der Regel durch einen Ausgleichsputz<br />
egalisiert werden.<br />
■ Zusätzliche Verdübelung mit bauaufsichtlich zugelassenen<br />
Dübeln erforderlich.<br />
1
Sockelprofile<br />
■ Als unterer Abschluß des WDV- Systems muss ein Sockelprofil befestigt werden,<br />
sofern nicht ein vorspringender Sockel oder ein Übergang zu einer Sockeldämmung vorliegt.<br />
■ Durch die Verwendung von Sockelprofilen wird ein sauberer und gerader Sockellabschluß<br />
sichergestellt.<br />
■ Die Sockelprofile sind entsprechend der Dämmstoffdicke auszuwählen.<br />
Die Sockelschienen sind lot bzw. fluchtrecht<br />
auszurichten und mit 3 Schlagdübeln /lfm<br />
zu befestigen.<br />
Unebenheiten im Untergrund werden<br />
mit Unterlegscheiben so ausgeglichen,<br />
dass beim Dübeln das Profil nicht verzogen wird.<br />
Am Stoßbereich der Profile sowie im Eckbereich<br />
werden Sockelprofilverbinder eingesetzt.<br />
Eckverbindungen werden durch Auschneiden der<br />
Profile auf Gehrung oder durch vorgefertigte<br />
Sockeleckprofile hergestellt.<br />
2
Dämmplatten kleben<br />
EPS- Dämmplatten<br />
1. Punkt- Wulst- Verfahren -auf die Platte-<br />
Die Dämmstoffplatten werden durch Auftragen einer umlaufenden Wulst am Plattenrand<br />
und Klebepunkte in der Mitte so mit Klebe- und Armierungsmörtel grau/weiß versehen,<br />
dass eine Verklebung von mindestens 40 % erreicht wird.<br />
Die Klebewulst ist so aufzutragen, dass beim Ansetzen<br />
der Platte kein Kleber in die Fugen gedrückt wird.<br />
2. Vollflächige Verklebung -auf die Platte-<br />
Alternativ zum Punkt- Wulst- Verfahren darf der Klebe- und Armierungsmörtel grau/weiß<br />
auch vollflächig mit der Zahntraufel auf die Dämmplatten aufgetragen werden.<br />
Die vollflächige Verklebung eignet sich nur für weitgehend ebene Untergründe, da<br />
größere Unebenheiten aufgrund des geringen Materialauftrages auf die Platten nicht<br />
ausgeglichen werden können.<br />
3. Kleberauftrag auf die Wand -maschinelle Verklebung- Wulstförmig<br />
Der Klebe- und Armierungsmörtel grau/weiß darf auch wulstförmig auf den Untergrund<br />
aufgetragen werden.<br />
Hierbei müssen mindestens 60 % der Fläche durch Mörtelstreifen bedeckt sein, der<br />
Abstand der Klebewülste darf 10 cm nicht überschreiten.<br />
3
Dämmplatten kleben<br />
EPS- Dämmplatten<br />
4. Kleberauftrag -auf die Wand- vollflächig<br />
Alternativ darf der Klebe- und Armierungsmörtel grau/weiß bei ebenen Untergründen<br />
auch vollflächig aufgetragen werden.<br />
Mineralwolle- Dämmplatten Typ WV<br />
1. Punkt- Wulst- Verfahren -auf die Platte-<br />
Die Dämmstoffplatten werden durch Auftragen einer umlaufenden Wulst am Plattenrand<br />
und Klebepunkte in der Mitte so mit Klebe- und Armierungsmörtel grau/weiß versehen,<br />
dass eine Verklebung von mindestens 40 % erreicht wird.<br />
Mineralwolle- Lamellenplatten Typ WV<br />
Vollflächige Verklebung -auf Platte-<br />
Bei Verwendung vorbeschichteter Lamellenplatten (werkseitig aufgebracht) wird der<br />
Klebemörtel vollflächig mit der Zahntraufel auf die Dämmplatte aufgetragen.<br />
Bei Verwendung unbeschichteter Lamellenplaten<br />
muss aufgrund der Faserausrichtung senkrecht zur<br />
Beschichtungsfläche der Klebe- und Armierungsmörtel<br />
zuerst in Pressspachtelung verzogen werden. Danach wird<br />
der Klebe- und Armierungsmörtel vollflächig mit der Zahntraufel<br />
auf die Dämmplatten aufgetragen und aufgekämmt.<br />
4
Dämmplatten kleben<br />
Mineralwolle- Lamellenplatten<br />
4. Kleberauftrag -auf die Wand- teilflächig<br />
Bei Verwendung unbeschichteter Lamellenplatten muss bei teilflächigem Auftrag der<br />
Klebemörtel so auf die Wandoberfläche gespritzt werden, dass mindestens 50 % der<br />
Fläche durch Mörtelstreifen bedeckt ist.<br />
Dämmplatten ansetzen<br />
■ Die Dämmplatten press gestoßen ansetzen und schiebend am Untergrund andrücken<br />
auf flucht und lotrechte Verklebung achten.<br />
■ Die Dämmplatten werden in waagrechten Reihen im Verband mit einem Überbindemaß<br />
von mindestens 20 cm angesetzt.<br />
■ Kreuzfugen sind zu vermeiden.<br />
■ Es darf kein Kleber in die Plattenstöße gelangen.<br />
■ Vorhandene Dehnfugen müssen in das WDV- System übernommen werden, dies ist bei<br />
der Dämmplattenverklebung zu beachten.<br />
■ Verlauf von Laibungen etc. auf den Dämmplatten markieren, da hier nicht gedübelt<br />
werden darf.<br />
5
Gebäudeöffnungen (Fenster, Türen, usw.)<br />
■ Zur Vermeidung von Rissbildung sollten die Fugen der Dämmplatten nicht direkt<br />
auf die Ecken von Gebäudeöffnungen zulaufen. Die Verlegung sollte so erfolgen,<br />
dass die Stöße der Dämmplatten von den Ecken der Öffungen einen Mindestabstand<br />
von 10 cm aufweisen.<br />
Gebäudeecken<br />
■ An Gebäudeecken sind die Dämmplatten zu verzahnen.<br />
Offene Fugen und Plattenversatz<br />
■ Offene Fugen können bei EPS- und Mineralwoll-Dämmplatten bis zu einer<br />
Fugenbreite von 5 mm mit Montageschaum/Füllschaum der Baustoffklasse B1<br />
verfüllt werden. Größere Fugen sind mit entsprechenden Dämmstoffstreifen zu schließen.<br />
■ Versätze an den Stößen der Dämmplatten zur Vermeidung von Rissbildung überschleifen<br />
und Schleifstaub bzw. Steinwolle restlos entfernen.<br />
6
Brandbarriere<br />
■ Erforderlich bei allen EPS - WDV - Systemen mit Dämmstoffen über 100 mm<br />
■ Bei EPS - WDV - Systemen mit Dämmstoffdicken über 100 mm müssen über alle<br />
Gebäudeöffnungen die Stürze mit nichtbrennbaren Mineralwolle - Lamellenstreifen<br />
gedämmt werden.<br />
■ Die Brandbarrieren müssen mindestens 20 cm hoch sein und mindestens 30 cm<br />
seitlich ( links und rechts der Öffnung ) überstehen. Die Lamellenstreifen sind vollflächig<br />
zu verkleben bzw. im geklebten und gedübelten System noch zusätzlich zu verdübeln.<br />
■ Für die Dämmung der Sturzleibung sind ebenfalls Mineralfaser - Dämmplatten zu<br />
verwenden.<br />
Verdübelung der Dämmplatten<br />
Die Verdübelung der Dämmplatten erfolgt immer zusätzlich zur Verklebung.<br />
Sofern die Dübel für die Standsicherheit des WDV - Systems ausschlaggebend sind ,<br />
müssen grundsätzlich bauaufsichtlich zugelassenen Dübel verwendet werden.<br />
Die Dübelauswahl ( Länge, Art und Typ ) richtet sich<br />
■ nach dem Untergrund<br />
■ der Verankerungstiefe der Dübel im Untergrund<br />
■ Dämmstoffdicke<br />
7
Verdübelung der Dämmplatten<br />
Man unterscheidet zwischen Schlagdübeln und Schraubdübeln.<br />
■ Schlagdübel:<br />
Die Schlagdübel, vom Typ IDK-T und TID-T, kommen innerhalb des geklebten<br />
WDV-Systems mit Dämmstoff EPS (Zulassungs-Nr.: Z-33.41-526) zum Einsatz.<br />
Sie dienen dabei als zusätzliche Sicherung, sind aber nicht bauaufsichtlich zugelassen<br />
und dürfen daher nicht im geklebten und gedübelten System verwendet werden.<br />
■ Schraubdübel:<br />
Die Schraubdüdel vom Typ STR U werden innerhalb des geklebten und gedübelten<br />
PROBAU - WDV - Sytems mit Dämmstoff EPS oder MW (Zulassungs-Nr.: Z-33.41-1011)<br />
verwendet. Die Dübel sind bauaufsichtlich zugelassen.<br />
Ermittlung der Dübellänge:<br />
Die erforderliche Dübellänge wird wie folgt bestimmt:<br />
Erforderliche Dübellänge = Verankerungstiefe des Dübels<br />
+ ggf. Dicke Altputz<br />
+ auszugleichende Unebenheiten (Kleber)<br />
+ Dämmstoffdicke<br />
Technische Daten:<br />
Dübeltyp Verankerungstiefe Dübel Ø Teller<br />
STRU Schraubdübel<br />
≥ 25 mm für Beton und Mauerwerk<br />
≥65 mm für Porenbeton<br />
8 mm Ø 60 mm<br />
IDK-T Schlagdübel ≥ 25 - 35 mm<br />
8 mm Ø 60 mm<br />
TID-T Schlagdübel ≥ 25 - 35 mm 8 mm Ø 60 mm<br />
8
Dübel setzen<br />
Die Dübel dürfen erst nach ausreichender Erhärtung des Klebers (frühestens nach zwei Tagen)<br />
gesetzt werden.<br />
Zum Herstellen der Bohrlöcher wird eine Bohrmaschine und ein Bohrer mit Ø 8 mm benötigt.<br />
Die Bohrlochtiefe ergibt sich aus der Verankerunstiefe des Dübels + ca. 10 mm.<br />
Nach dem Bohren sind die Bohrlöcher zu säubern. Danach werden die Dübel eingeschlagen<br />
oder eingeschraubt.<br />
Für die Montage von STRU Schraubdübeln wird ein Torx T30 Schraubkopf benötigt.<br />
Die Dübel sind richtig gesetzt, wenn die Dübelteller bündig mit der Oberfläche der<br />
Dämmplatte sitzen.<br />
Verwendung von Zusatztellern:<br />
Bei der Verarbeitung von Mineralwollplatten 035 Typ WV und Verdübelung unter dem Gewebe<br />
sind Zusatzdübelteller mit einem Durchmesser von 90 mm zu verwenden. Bei einem<br />
Tellerdurchmesser von 60 mm muss über dem Gewebe gedübelt werden. Bei einer Verarbeitung<br />
von Mineralwolle - Lamellenplatten muss bei der Verdübelung unter dem Gewebe<br />
ein Zusatzdübelteller von 140 mm Durchmesser verwendet werden.<br />
Zur Vermeidung von Dübelabzeichnungen können die STR- U Schraubdübel auch im Dämmstoff<br />
versenkt werden. Hierzu ist das STR- Tool Setzwerkzeug notwendig.<br />
1. Zunächst werden die Bohrlöcher mit einem 8er Bohrer in der erforderlichen Tiefe hergestellt.<br />
2. In das gesamte Bohrloch wird der STRU Dübel eingesetzt.<br />
3. Mit einer Bohrmaschine und dem STRU Tool wird der Dübel eingeschraubt. Dabei wird die<br />
Dämmung eingeschnitten, frässtaubfrei komprimiert und der Dübel im Dämmstoff versenkt.<br />
4. Abschließend werden Dämmstoffrondelle oberflächenbündig in die Öffnungen eingesetzt, so dass<br />
eine planebene Oberfläche erreicht wird.<br />
Das STR Prinzip ist sowohl bei EPS- als auch bei MW - 40 Platten anwendbar.<br />
9
Dübelanzahl<br />
Die Ermittlung der Dübelanzahl kann entweder nach dem sogenannten vereinfachten<br />
Verfahren (aus Tabellen) oder nach dem ausführlichen Standard - Nachweisverfahren<br />
DIN 1055-4 erfolgen.<br />
Vereinfachtes Verfahren:<br />
Die mit dem vereinfachten Verfahren ermittelte Dübelanzahl ist abhängig von<br />
■ der Lage des Gebäudes<br />
■ der Gebäudehöhe<br />
■ Systemlastklasse (zulässige Tragfähigkeit des WDVS pro Dübelteller,<br />
abhängig vom Dämmstoff)<br />
■ Dübellastklasse (Zugtragfähigkeit je Dübel im Untergrund)<br />
■ Dübellastklasse/Systemlastklasse: der kleinere Wert ist der maßgebende<br />
Das vereinfachte Verfahren ist nur gültig für:<br />
■ Windzonen 1 bis 3 (aus Windzonenkarte)<br />
■ für Gebäudehöhen bis 25 m<br />
■ Verhältnis h/d ≤ 2 (Gebäudehöhe h zur schmaleren Gebäudeseite d)<br />
■ ebenes Gelände (z.B. keine Kammlage)<br />
■ bei abweichenden Randbedingungen muss die Dübelanzahl mit dem Standard -<br />
Nachweisverfahren nach DIN 1055-4 ermittelt werden.<br />
Dübeltyp<br />
Dämmstoff<br />
STRU<br />
EPS<br />
Mineralwollplatten Typ HD,<br />
WLG 040<br />
Dämmstoffdicke ≥ 60 cm<br />
Mineralwollplatten Typ WV,<br />
WLG 035<br />
Dämmstoffdicke ≥ 40 cm<br />
Mineralwolle-Lamellenplatten<br />
Dämmstoffdicke ≥ 40 cm<br />
Windlastzone<br />
Gebäudehöhe<br />
bis 10 m bis 18 m bis 25 m<br />
1 6 8 8<br />
2 8 8 10<br />
3 8 10 12<br />
1 6 6 8<br />
2 6 8 8<br />
3 8 10 10<br />
1 6 8 8<br />
2 8 8 10<br />
3 8 10 12<br />
1 6 6 8<br />
2 6 8 8<br />
3 8 10 10<br />
Dübelanzahl pro m²<br />
Tab.: Ermittlung der Dübelanzahl nach dem vereinfachten Verfahren<br />
Standard - Nachweisverfahren:<br />
Bei der Berechnung der Dübelanzahl mit dem Standard - Nachweisverfahren<br />
nach DIN 1055-4 sind detaillierte Angaben zum Objekt (Lage, Form, Abmessungen etc.),<br />
sowie ausführliche, ingenieurmäßige Berechnungen erforderlich.<br />
10
Dübelanzahl<br />
Die mit derm vereinfachten Verfahren ermittelte Dübelzahl gilt für die gesamte Bauwerkshöhe<br />
sowie für alle Flächenbereiche.<br />
Dübelanordnung<br />
Die Dübel sollten gemäß den nachfolgenden Dübelbildern angeordnet werden.<br />
Dämmstoff EPS:<br />
Dämmstoff Mineralwolleplatten Typ HD WV<br />
Bild: 4 Dübel/m² Bild: 6 Dübel/m²<br />
Bild: 8 Dübel/m² Bild: 10 Dübel/m²<br />
Bild:<br />
12 Dübel/m²<br />
11
Dübelanordnung<br />
Die Dübel sollten gemäß den nachfolgenden Dübelbildern angeordnet werden.<br />
Dämmstoff Mineralwolle- Lamellenplatten:<br />
Bild: 4 Dübel/m² Bild: 6 Dübel/m²<br />
Bild: 8 Dübel/m² Bild: 10 Dübel/m²<br />
Herstellen von Kanten<br />
Für dei Ausbildung von Kanten und Ecken bieten vorgefertigte Profile wertvolle Hilfe.<br />
Folgende Profile können für den Kantenschutz eingesetzt werden:<br />
■ PROBAU Gewebeeckwinkel PVC<br />
12
Herstellen von Kanten<br />
■ Tropfkantenprofil PVC<br />
Die Profile werden in den vorgezogenen Klebe- und Armierungsmörtel eingebettet und<br />
ausgerichtet. Anschließend werden sie mit Klebe- und Armierungsmörtel deckend<br />
eingespachtelt.<br />
Dehnungsfugen<br />
Dehnungsfugen im Bauwerk müssen mit Dehnungsfugenprofilen in das WDV- System übernommen<br />
werden.<br />
Hierzu eignen sich folgende Profile:<br />
■ Dehnfugenprofil E (für die Fläche)<br />
■ Dehnfugenprofil V (für die Ecke)<br />
Die Dehnfugenprofile bestehen aus zwei Kunstoffeckprofilen (für die Fläche) bzw. einem<br />
Kunstoffeckwinkel (für Ecke) als Abzugskante sowie Armierungsgewebe und einem flexiblem<br />
Kautschukband im Mittelteil.<br />
13
Fugendichtbänder und Anputzleisten<br />
Anschlüsse bzw. WDV- Systeme müssen schlagregendicht ausgeführt werden.<br />
Fugendichtband:<br />
Der Einsatz von Fugendichtbändern hat sich bewährt, da sie sehr flexibel eingesetzt werden<br />
können. (z.B. Dachanschluss- Sparren, Fensterbänke, Übergang Sockellschiene- Sockel/<br />
Perimeterdämmung etc.)<br />
Anschluss Fensterbank:<br />
Das Fugendichtband wird entlang der Berührungslinie der fertig montierten Fensterbank und<br />
der Dämmung angebracht. Anschließend werden die Dämmplatten gegengestoßen.<br />
Entlang der seitlichen Bordprofile ist ebenfalls ein Fugendichtband anzubringen. Bei der<br />
Verarbeitung Fugendichtband nicht um Ecken herumlegen, sondern einzeln schneiden<br />
und anpassen.<br />
Dichtbänder sollten so angebracht sein, dass sie bündig mit dem Dämmstoff abschließen.<br />
14
Anputzleisten<br />
Bei Fenstern und Türen hat sich der Einsatz von Anputzleisten bewährt.<br />
Anputzleisten sind selbstklebende Kunstoffleisten mit<br />
PE- Dichtband und intigrietem Armierungsgewebe. Zur<br />
Montage werden die Profile auf die entsprechende Länge<br />
zugeschnitten an den Fensterrahmen angeklebt und die<br />
Dämmplatten gegengestoßen. Durch Abziehen der Schutzlasche<br />
kann eine Schutzfolie für die Fenster aufgeklebt werden.<br />
Nach Abschluß der Putzarbeiten wird die Schutzlasche entlang<br />
der Sollbruchstelle abgeknickt und entsorgt.<br />
Auf diese Weise entsteht ein sauberer Putzabschluss an<br />
Fenster und Türen.<br />
Armierungslage<br />
Bevor die vollflächige Armierungsschicht ausgeführt wird, werden zuerst alle erforderlichen<br />
Zusatzarmierungen ausgeführt.<br />
Diagonalarmierung:<br />
Zur Vermeidung von Kerbrissen sind an allen Ecken von Fassadenöffnungen, z. B.<br />
Fenster, Türen sowie Nischen zusätzliche Diagonalarmierungen herzustellen.<br />
Wir empfehlen den Einsatz von VWS Gewebepfeilen im Format 33 x 40 cm.<br />
Alternativ können auch Gewebestreifen einzeln zugeschnitten werden. (Format 30 x 50 cm).<br />
Die Armierungspfeile werden in den vollflächig vorgelegten Klebe- und Armierungsmörtel<br />
eingebettet.<br />
15
Armierungslage<br />
Armierung von Innenecken:<br />
Zur Armierung werden Gewebestreifen (Reststücke) an den Innenecken/ Stürzen<br />
angebracht. Die Systemarmierung wird darauf überlappend bis in die Ecke geführt.<br />
Systemarmierung:<br />
Die Systemarmierung erfolgt nach ausreichneder Trocknung aller vorab ausgeführten<br />
Armierungsmaßnahmen. Hierzu zählen die Eck- und Diagonalarmierung, sowie des<br />
Armierens der Innenecken.<br />
Das ausgewählte Armierungsmaterial<br />
■ Klebe- und Armierungsmörtel grau<br />
■ Klebe- und Armierungsmörtel weiß<br />
■ WDVS- Spachtel<br />
wird auf die Dämmplatten in ausreichend dicker Schicht vollflächig aufgetragen. Anschliessend<br />
wird das Armierungsgewebe fein oder das Armierungsgewebe grob, je nach System in die frisch<br />
aufgetragene Armierungsmasse bahnenweise mit einer Überlappung von ca. 10 cm straff und<br />
faltenfrei eingelegt. Anschließend nass in nass nochmals mit Armierungsmasse vollflächig<br />
überziehen. Zu beachten ist, dass das Gewebe muß mittig bzw. im äußeren Drittel der Armierungslage<br />
liegt.(Die Schichtdicke der Armierung muss beim Klebe- und Armierungsmörtel gra/weiß<br />
3 bis 5 mm und beim WDVS- Spachtel ca. 3 mm betragen.<br />
Die Standzeit der Armierungslage bis zur Beschichtung mit Oberputz sollte 1 Woche<br />
betragen, mindestens jedoch 1 Tag pro mm Auftragsdicke.<br />
16
Grundierung<br />
Nach ausreichender Trocknungszeit der Armierungsschicht wird das Auftragen einer<br />
Edelputzgrundierung empfohlen. Die Grundierung vereinfacht die Verarbeitung der Oberputze<br />
(u. a. längere offenzeit), vereinheitlicht das Saugverhalten des Untergrundes<br />
und verhindert ein Durchscheinen der Armierungslage. Die Standzeit bis zur weiteren<br />
Beschichtung mit Oberputz muss mindestens 24 Stunden betragen.<br />
Oberputz<br />
Für die abschließende, dekorative Gestaltung der Fassade stehen folgende Putze in<br />
verschiedenen Körnungen und Farben zur Auswahl.<br />
■ Münchener Rauhputz<br />
■ Scheibenputz<br />
■ Marmorputz<br />
■ Siloxanputz<br />
2 und 3 mm -mineralisch-<br />
2 und 3 mm -mineralisch-<br />
2 und 3 mm -mineralisch-<br />
2 und 3 mm -pastös-<br />
Die Putze werden mit einer Edelstahl- Traufel gleichmäßig in Kornstärke aufgetragen. Zum<br />
Strukturieren wird der frische Putz je nach Putzart mit der Kunstofftraufel, Styropor- oder mit<br />
der Moosgummischeibe abgerieben. Es entstehen die klassischen Reibe- oder Scheibenputzstrukturen.<br />
Zur Vermeidung von Ansätzen muss nass in nass durchgearbeitet werden.<br />
17
Farben<br />
Generell sollten mineralische Oberputze in hellen Farbtönenmit einem Hellbezugswert ≥ 30 %<br />
ausgeführt werden. Dadurch wird ein Erwärmen des Putzsystems, sowie daraus resultierende<br />
thermische Spannungen verhindert. Bei pastösem Siloxanputz können Farbtöne mit einem<br />
Hellbezugswert bis zu ≥ 20 % ausgeführt werden.<br />
Egalisationsanstrich:<br />
Bei eingefärbten mineralischen Edelputzen ist ein Egalisationsanstrich im Putzfarbton<br />
vorzusehen. Neben der farblichen Vereinheitlichung der Fassade wird die Witterungsbeständigkeit<br />
des Oberputzes erhöht sowie die Verschmutzungsneigung reduziert<br />
In der Regel genügt ein einmaliger Anstrich. Bei intensiven Farbtönen kann auch ein<br />
zweimaliger Anstrich erforderlich sein. Bei Siloxanputz ist kein Anstrich erforderlich.<br />
Zu beachten: Der Oberputz muss für die Ausführung eines Egalisationsanstriches<br />
trocken sein. Wir empfehlen eine Standzeit von 1 Woche, mindestens jedoch 3 Tage.<br />
18
Sockel- und Perimeterdämmung<br />
Sollen Wärmedämm-Verbundsysteme auch im Bereich des Gebäudesockels oder im<br />
erdberührten Bereich angebracht werden, so sind hier die besonderen mechanischen und<br />
feuchtebedingten Beanspruchungen zu beachten.<br />
Sockelbereich:<br />
Als Sockelbereich ist der Spritzwasserbelastete Teil einer Fassade zu verstehen. Der Sockelbereich<br />
beginnt mit der Gelände- bzw. Belagoberkante und hat eine Höhe von mindetstens 30 cm.<br />
Auf Grund der größeren Belastung durch Spritzwasser und Schmutz, sowie eventuell höherer<br />
mechanischer Beanspruchung, sind im Sockelbereich besondere Maßnahmen gegenüber der<br />
übrigen Fassadenfläche notwendig.<br />
■ Perimeterbereich<br />
Als Perimeterbereich wird die Wärmedämmung bis zur Oberkante Erdreich (erdberührte<br />
Bauteilflächen) bezeichnet.<br />
■ Dämmplatten<br />
Für die Wärmedämmung sind die widerstandsfähigen, verrottungsfesten Sockel- und<br />
Perimeterdämmplatten mit Waffelstruktur zu verwenden.<br />
■ Untergrundvorbereitung<br />
Der Untergrund muss sauber, fest, trocken, frei von Ausblühungen sowie tragfähig sein.<br />
Vorstehende Grate und nicht tragfähige Putze und Beschichtungen sind zu entfernen. Alle<br />
notwendigen horizontalen und vertikalen Feuchtigkeitssperren des Bauwerkes müssen<br />
vorhanden und dürfen nicht beschädigt sein.<br />
19
Sockel- und Perimeterdämmung<br />
Ausführung: Sockeldämmung /Perimeterdämmung<br />
Die Dämmung des Gebäudesockels kann<br />
■ flächenbündig oder<br />
■ rückspringend<br />
zur Fassadendämmung erfolgen.<br />
Des Weiteren kann die Sockeldämmung mit geringer Einbindung in das Erdreich oder mit<br />
nachfolgender Perimeterdämmung erfolgen.<br />
Flächenbündige Sockeldämmung:<br />
Bei dieser Ausführung haben die Sockel- und Fassdendämmplatten die gleiche Stärke. Die<br />
Sockeldämmplatten werden ohne Sockelprofil durchgehend im Verband verlegt.<br />
Rückspringende Sockeldämmung:<br />
Die Sockeldämmplatten haben eine geringere Stärke als die Fassadendämmplatte. Der Anschluss<br />
zum Sockelprofil wird mit komprimierten Fugendichtbändern ausgeführt. Hierdurch<br />
wird der Feuchtigkeitseintritt ins System verhindert.<br />
Sockeldämmung mit geringer Einbindung in das Erdreich:<br />
Die in das Erdreich einbindenden Sockeldämmplatten (ca.30 cm) werden unter schräg angeschnitten<br />
und mit der Armierungsschicht überzogen. Die Armierungsschicht ist dabei bis<br />
auf den Untergrund zu ziehen. Nach Durchtrocknung ist der Putz im Erdreich durch einen<br />
Feuchteschutz bis ca. 5 cm über Geländeoberfläche zu sichern.<br />
20
Sockel- und Perimeterdämmung<br />
Sockeldämmung mit anschließender Perimeterdämmung:<br />
Die Armierungsschicht, samt Oberputz, ist bis ca. 20-30 cm unter die Geländeoberkante zu<br />
führen. Nach Durchtrocknung ist das Putzsystem im Erdreich durch einen Feuchteschutz, der<br />
bis ca.5 cm über Geländeoberkante ausgeführt wird, zu sichern. Abschließend wird als Schutz<br />
vor Beschädigung eine Noppenfolie vorgestellt.<br />
Verkleben der Sockeldämmplatten:<br />
Für die Verklebung der Dämmplatten können folgende Produkte verwendet werden:<br />
■ PROBAU Klebe- und Armierungsmörtel grau<br />
■ PROBAU Klebe- und Armierungsmörtel weiß<br />
■ PROBAU 2-K Abdichtkleber (immer1:1 gemischt mit Klebe- und Armierungsmörtel grau)<br />
Auf bituminösen Untergründen im Sockelbereich sind die Sockeldämmplatten mit 2-K Abdichtkleber<br />
und zusätzlich mit mindestens 2 Dübeln pro Platte zu befestigen. Der Mindestabstand dabei zur<br />
Oberkante Erdreich soll mindestens 15 cm betragen.<br />
Das Kleben der Platten erfolgt vollflächig oder im Punkt-Wulst Verfahren. Die Verklebung der<br />
Perimeterplatten mit 2-K Abdichtkleber erfolgt entweder vollflächig oder durch Auftragen<br />
von 6-8 Kleberbatzen.<br />
21
Sockel- und Perimeterdämmung<br />
Armierungsschicht:<br />
Für den armierten Unterputz bzw. die Armierungsschicht sind die systemzulässigen<br />
Komponenten (Kleber und Gewebe)<br />
PROBAU Klebe- und Armierungsmörtel grau<br />
PROBAU Klebe- und Armierungsmörtel weiß<br />
oder PROBAU 2-K Abdichtkleber<br />
und PROBAU Armierungsgewebe<br />
zu verwenden.<br />
Oberputz:<br />
Die Oberfläche des Sockelbereiches kann unterschiedlich gestaltet werden.<br />
Als Oberputze können sowohl die mineralischen Edelputze<br />
PROBAU Münchner Rauhputz<br />
PROBAU Scheibenputz<br />
als auch die pastösen Putze<br />
PROBAU Siloxanputz<br />
PROBAU Buntsteinputz<br />
verwendet werden. Vor dem Auftragen der Oberputze ist der Armierungsputz mit<br />
PROBAU Edelputzgrundierung zu streichen.<br />
Als dekorative Schlussbeschichtung, speziell für hochstrapazierfähige Oberflächen, eignet<br />
sich besonders der PROBAU Buntsteinputz. Hier stehen 10 Standardfarbtöne zur Auswahl.<br />
Ton 022 Ton 030 Ton 0050 Ton 110 Ton 310<br />
Buntsteinputze<br />
Ton 320 Ton 510 Ton 520 Ton 610 Ton 915<br />
Feuchteschutz:<br />
Die senkrechte Feuchteabdichtung des Putzsystems im erdberührten Bereich bis ca. 5 cm<br />
über Geländeoberfläche kann mit PROBAU 2-K Abdichtkleber ausgeführt werden.<br />
Dazu wird der 2-K Abdichtkleber mit Klebe- und Armierungsmörtel 1:1 gemischt und<br />
durch Zugabe von 10% Wasser auf Streichkonsistenz verdünnt.<br />
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Allgemeine Verarbeitungshinweise<br />
Allgemeine Verarbeitungshinweise<br />
■ Vor der Ausführung eines WDV-Systems muss der Untergrund auf seine Tragfähigkeit und<br />
Elastizität geprüft werden.<br />
■ Die Putze dürfen nicht bei Temperaturen unter +5°C von Luft und Wand, sowie bei zu<br />
erwartenden Nachfrösten verarbeitet werden.<br />
■ Die Putzflächen sind vor direkter Sonneneinstrahlung, Wind sowie vor Schlagregen durch<br />
Abhängen mit Planen o.ä. zu schützen.<br />
■ Eingefärbte mineralische Edelputze sind mit einem Egalisationsanstrich zu versehen.<br />
■ Innenputze und Estriche müssen ausgetrocknet sein.<br />
■ Im Vorfeld ist auf eine sorgfältige Planung, insbesondere der Detailpunkte, wie z.B.<br />
ausreichende Dachüberstände,<br />
Einbau von Dehnfugen<br />
nachträgliche Einbauten, wie z.B. Markisen, Jalousien, Abflüsse zu berücksichtigen.<br />
■ Systemgewährleistung und Haftung<br />
Es dürfen nur Systemkomponenten von PROBAU verwendet werden. Bei Verwendung von<br />
systemfremden Produkten verliert die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung ihre Gültigkeit.<br />
Dadurch sind jegliche Gewährleistungs- und Haftungsansprüche ausgeschlossen.<br />
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