01.06.2014 Aufrufe

Handout, Referat Kurt Albermann (PDF, 4.4MB) - Pro Mente Sana

Handout, Referat Kurt Albermann (PDF, 4.4MB) - Pro Mente Sana

Handout, Referat Kurt Albermann (PDF, 4.4MB) - Pro Mente Sana

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Kinder psychisch kranker Eltern<br />

Angebote und neue Entwicklungen<br />

in der Schweiz<br />

Winterthur, 7. November 2013<br />

Dr. med. <strong>Kurt</strong> <strong>Albermann</strong><br />

Sozialpädiatrisches Zentrum<br />

Departement Kinder- und Jugendmedizin


Anmeldung im Internet<br />

www.ksw.ch/spz-symposium<br />

Herzlich Willkommen<br />

Dr. med. <strong>Kurt</strong> <strong>Albermann</strong><br />

Chefarzt<br />

Sozialpädiatrisches Zentrum Winterthur (SPZ)<br />

Departement Kinder- und Jugendmedizin<br />

Kontakt: spz@ksw.ch


Übersicht Angebote und Entwicklungen<br />

• Prävalenzdaten<br />

• Parlamentarische Vorstösse vergangene 5 Jahre<br />

• Früherkennung / Frühintervention<br />

• Netzwerkangebote<br />

• Angebote für Kinder und Jugendliche<br />

• Angebote in der stationären Erwachsenpsychiatrie<br />

• Mutter-Kind-Einrichtungen<br />

• Patenschaftsfamilien<br />

• Kinderschutz<br />

• Schulung<br />

• Forschung<br />

• Zusammenfassung<br />

• Ausblick


Dramatische Schicksale<br />

von Kindern psychisch kranker Eltern


Dramatische Schicksale<br />

von Kindern psychisch kranker Eltern<br />

Die kaputte Psyche von Bianca B.


Übersicht Angebote und Entwicklungen<br />

• Prävalenzdaten<br />

• Parlamentarische Vorstösse vergangene 5 Jahre<br />

• Früherkennung / Frühintervention<br />

• Netzwerkangebote<br />

• Angebote für Kinder und Jugendliche<br />

• Angebote in der stationären Erwachsenpsychiatrie<br />

• Mutter-Kind-Einrichtungen<br />

• Patenschaftsfamilien<br />

• Kinderschutz<br />

• Schulung<br />

• Forschung<br />

• Zusammenfassung<br />

• Ausblick


Häufigkeit psychischer Erkrankungen<br />

• Psychische Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter<br />

mit 17 – 22,5 % sehr häufig<br />

(Asthma und Übergewicht ca. 15%)<br />

• bei ca. 5–10 % behandlungsbedürftige seelische Störung<br />

• häufigste Störungen:<br />

Angststörungen ( 10,4 %)<br />

Dissozial-aggressive Störungen ( 7,5 %)<br />

Depressive Störungen / ADHS (je 4,4 %)<br />

• Lebenszeitprävalenz bis zum Jugendalter bis zu 50 %<br />

(wie Erwachsene)<br />

Ravens-Sieberer U et al. 2007, www.bdp-verband.org 2007, Steinhausen HC 2006, Knöpfli B 2008


Winterthurer Studie 2006


Prävalenz<br />

‣ Ca. 4.000 betroffene Kinder im Kanton ZH<br />

‣ mind. ca. 20-50.000 betroffene Kinder in der Schweiz<br />

‣ 30 % der Kinder von Eltern mit psychischer Erkrankung mit<br />

dauerhaften Störungen im emotionalen bzw. im<br />

Verhaltensbereich<br />

Psychische Erkrankung der Eltern:<br />

Risikofaktor für die kindliche Entwicklung<br />

Rutter et al. 1984, Stallard et al. 2004


Prävalenz („Erwachsenenerhebung“)<br />

Total betreut, behandelt/beraten am Stichtag 26. März 2006:<br />

2354 Personen<br />

Davon psychisch krank:<br />

974 Personen (55% Frauen; 45% Männer);<br />

= 3 % der Bevölkerung aus dem Einzugsgebiet<br />

Davon haben:<br />

- 25% mind. ein minderjähriges Kind<br />

32% Frauen, 17% Männer


Prävalenz II („Kindererhebung 2006“)<br />

Am Stichtag:<br />

Total betreut, beraten, behandelt am Stichtag:<br />

1306 Kinder und Jugendliche<br />

Davon haben 110 (8%) einen psychisch kranken<br />

Elternteil


Häufigste Störungsbilder der erkrankten Eltern<br />

(Mehrfachnennungen)<br />

Frauen Männer Gesamt<br />

Depression 43% 31% 38%<br />

Suchterkrankung 24% 49% 32%<br />

Persönlichkeits- oder<br />

Verhaltensstörung 16% 24% 19%<br />

Borderline-Störung 6%<br />

Schizophrenie / Psychose 13%<br />

Posttraum. Belastungsstörung<br />

oder Anpassungsstörung 22% 12% 19%


Häufigste Auffälligkeiten der Kinder<br />

(Mehrfachnennungen)<br />

Störung des Sozialverhaltens: 55 %<br />

Schulleistungsprobleme: 45 %<br />

Affektive Störungen: 32 %<br />

Aufmerksamkeits- und<br />

Konzentrationsstörungen: 23%<br />

Angaben anhand von 86 ausgefüllten<br />

Familienbogen


Psychisch erkrankte Personen mit/ohne Kinder<br />

Wohnsituation [%]<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

Patientinnen (n=124)<br />

0<br />

Patienten (n=67)<br />

mit Partner und Kindern<br />

ohne Partner, mit Kindern<br />

allein<br />

Wohnheim<br />

Klinik<br />

<strong>Albermann</strong>, Gurny, Cassée, Gavez, Los 2007<br />

Winterthurer Prävalenzstudie „Vergessene Kinder“


Familiäre Belastungen<br />

Mangelnde Erziehungskompetenz<br />

Mangelnde Alltagsstruktur<br />

Paarkonflikte<br />

Arbeitslosigkeit<br />

Körperliche oder seelische Gewalt<br />

Isolation, mangelnde Sozialkontakte<br />

Vernachlässigung<br />

Armut<br />

Schulden<br />

Sexuelle Gewalt<br />

Andere<br />

Total Yes No<br />

n = 16 vs. 53<br />

23% vs. 77%<br />

n = 196/842 (ver. Diagnosis)<br />

Female 63% Male 34%<br />

Sex not mentioned 3%<br />

Type of Service<br />

0 10 20 30 40 50 60<br />

[%]<br />

<strong>Albermann</strong>, Gurny, Cassée, Gavez, Los 2007<br />

Winterthurer Prävalenzstudie „Vergessene Kinder“


Übersicht Angebote und Entwicklungen<br />

• Prävalenzdaten<br />

• Parlamentarische Vorstösse vergangene 5 Jahre<br />

• Früherkennung / Frühintervention<br />

• Netzwerkangebote<br />

• Angebote für Kinder und Jugendliche<br />

• Angebote in der stationären Erwachsenpsychiatrie<br />

• Mutter-Kind-Einrichtungen<br />

• Patenschaftsfamilien<br />

• Kinderschutz<br />

• Schulung<br />

• Forschung<br />

• Zusammenfassung<br />

• Ausblick


Parlamentarische Vorstösse vergangene 5 Jahre<br />

• 08.3320 – Interpellation<br />

Prävention von Suizid bei jungen Menschen.<br />

Verpflichtungen einhalten (Liliane Maury Pasquier SP GE)<br />

2008 Ständerat: erledigt<br />

• 08.3533 – Motion<br />

Gemeinsam gegen Suizid. (Hans Widmer SP LU)<br />

2008 Nationalrat: abgelehnt<br />

Quelle: NR Andy Tschümperlin (2013)


Parlamentarische Vorstösse vergangene 5 Jahre<br />

• 10.3496 – Motion<br />

IV-Wiedereingliederung durch Aufklärungskampagne über<br />

psychische Krankheiten<br />

2010 NR / SR (A. Tschümperlin SP SZ, Rolf Schweiger FDP ZG)<br />

abgeschrieben, weil mehr als 2 Jahre hängig<br />

• 10.4108 – Interpellation<br />

UNO-Empfehlungen zur Prävention von Suizid und<br />

namentlich von Schusswaffensuizid<br />

2010 NR (Evi Allemann SP BE), erledigt<br />

• 11.3296 – Postulat<br />

Wissenschaftliche Grundlagen für ein nationales<br />

Suizidpräventionsprogramm<br />

2011 NR (Evi Allemann SP BE)<br />

abgeschrieben, weil seit mehr als zwei Jahren hängig.


09.076 Präventionsgesetz<br />

30.09.2009 BR Botschaft<br />

12.04.2011 NR Beschluss abweichend vom Entwurf BR<br />

08.12.2011 SR Nichteintreten<br />

08.03.2012 NR Festhalten (Eintreten)<br />

01.06.2012 SR Abweichend<br />

13.09.2012 NR Abweichend<br />

18.09.2012 SR Abweichend<br />

20.09.2012 NR Abweichend<br />

25.09.2012 SR Abweichend<br />

26.09.2012 NR Beschluss gemäss Antrag der Einigungskonferenz<br />

27.09.2012 SR Antrag der Einigungskonferenz wird abgelehnt<br />

Quelle: NR Andy Tschümperlin (2013)


Parlamentarische Vorstösse vergangene 5 Jahre<br />

• 11.3973 – Motion<br />

Suizidprävention. Handlungsspielraum wirkungsvoller<br />

nutzen<br />

2011 NR (Maja Ingold EVP ZH)<br />

Angenommen NR 2013: 98 : 85 Stimmen<br />

• 12.3919 – Interpellation<br />

Suizidprävention schweizweit auf das Niveau des Kantons<br />

Zug anheben<br />

2012 NR (Jacqueline Fehr SP ZH), im Plenum n.n. behandelt<br />

Quelle: NR Andy Tschümperlin (2013)


Parlamentarische Vorstösse vergangene 5 Jahre<br />

• Postulat<br />

Psychische Gesundheit - Von anderen Ländern lernen<br />

09.09.2013 NR (Bea Heim SP SO)<br />

• Interpellation<br />

Wahres Ausmass der Suizidalität in der Schweiz?<br />

10.09.2013 NR (Bea Heim SP SO)<br />

Quelle: NR Andy Tschümperlin (2013)


Übersicht Angebote und Entwicklungen<br />

• Prävalenzdaten<br />

• Parlamentarische Vorstösse vergangene 5 Jahre<br />

• Früherkennung / Frühintervention<br />

• Netzwerkangebote<br />

• Angebote für Kinder und Jugendliche<br />

• Angebote in der stationären Erwachsenpsychiatrie<br />

• Mutter-Kind-Einrichtungen<br />

• Patenschaftsfamilien<br />

• Kinderschutz<br />

• Schulung<br />

• Forschung<br />

• Zusammenfassung<br />

• Ausblick


Elterliche psychische Erkrankung = Kindeswohlgefährdung ?


Elterliche psychische Erkrankung = Kindeswohlgefährdung ?


Elterliche psychische Erkrankung = Kindeswohlgefährdung ?


Übersicht Angebote und Entwicklungen<br />

• Prävalenzdaten<br />

• Parlamentarische Vorstösse vergangene 5 Jahre<br />

• Früherkennung / Frühintervention<br />

• Netzwerkangebote<br />

• Angebote für Kinder und Jugendliche<br />

• Angebote in der stationären Erwachsenpsychiatrie<br />

• Mutter-Kind-Einrichtungen<br />

• Patenschaftsfamilien<br />

• Kinderschutz<br />

• Schulung<br />

• Forschung<br />

• Zusammenfassung<br />

• Ausblick


Übersicht Angebote und Entwicklungen


Elterliche psychische Erkrankung = Kindeswohlgefährdung ?<br />

JAACAPAP Vol 51 Jan 2012


Übersicht Angebote und Entwicklungen


Übersicht Angebote und Entwicklungen<br />

• Prävalenzdaten<br />

• Parlamentarische Vorstösse vergangene 5 Jahre<br />

• Früherkennung / Frühintervention<br />

• Netzwerkangebote<br />

• Angebote für Kinder und Jugendliche<br />

• Angebote in der stationären Erwachsenpsychiatrie<br />

• Mutter-Kind-Einrichtungen<br />

• Patenschaftsfamilien<br />

• Kinderschutz<br />

• Schulung<br />

• Forschung<br />

• Zusammenfassung<br />

• Ausblick


Broschüren / Information


Übersicht Angebote und Entwicklungen<br />

• Prävalenzdaten<br />

• Parlamentarische Vorstösse vergangene 5 Jahre<br />

• Früherkennung / Frühintervention<br />

• Netzwerkangebote<br />

• Angebote für Kinder und Jugendliche<br />

• Angebote in der stationären Erwachsenpsychiatrie<br />

• Mutter-Kind-Einrichtungen<br />

• Patenschaftsfamilien<br />

• Kinderschutz<br />

• Schulung<br />

• Forschung<br />

• Zusammenfassung<br />

• Ausblick


JAACAPAP Vol 51 Jan 2012<br />

Interventionen auf Elternebene reduzieren das Risiko<br />

der Kinder, dieselbe psychische Erkrankung zu<br />

entwickeln.


Berufsgruppenspezifische Perspektive


Berufsgruppenspezifische Perspektive


Berufsgruppenübergreifende Perspektive


Interdisziplinäres Netzwerk


Notfall<br />

Beratung<br />

Eintrittsgespräch<br />

Patient/-in (gemäss<br />

Checkliste, Basisassessment)<br />

Fragen:<br />

Haben Sie Kinder?<br />

Wie alt sind die Kinder?<br />

Wie sind diese betreut?<br />

Kinder betreut<br />

(Partner/Grosseltern,<br />

Nachbarn usw.)<br />

minderjährige Kinder<br />

nicht betreut<br />

zu Bürozeiten<br />

in Nacht und am Wochenende<br />

bei offenen Fragen<br />

Kontaktaufnahme<br />

Sozialdienst ipw<br />

Tel. Polizei<br />

052 267 50 80<br />

Platzierung des Kindes im<br />

Kantonsspital Winterthur<br />

Kontaktaufnahme mit KJZ<br />

bzw.<br />

Kinder- und<br />

Erwachsenenschutzbehörde<br />

(KESB) bei Bedarf<br />

Gespräch<br />

Fallführende/r oder<br />

Bezugsperson mit<br />

Patient/-in<br />

Fragen:<br />

Wie geht es den Kindern?<br />

Sind die Kinder über Krankheit informiert?<br />

Was brauchen Kinder und Angehörige (weitere Hilfestellungen)?<br />

/ 43<br />

Dubno B et al. 2013<br />

Allfälliger<br />

Beizug von<br />

Thementräger,<br />

Fachstelle wikip


Checklisten<br />

EINTRITT<br />

Aufnahmegespräch<br />

Eintrittsmeldung an (Hintergrund-) OA sofort nach Aufnahmegespräch<br />

Sicherung der Betreuung von vom Pat. abhängigen Personen, Kindern<br />

u. Haustieren<br />

sofort bei Eintritt<br />

erledigt<br />

(Datum)<br />

Entfällt /<br />

nicht<br />

nötig<br />

Dubno B et al. 2013


Neues KIS<br />

/ 45


Neues KIS<br />

/ 46


Das Bündner Präventionsprogramm für Kinder<br />

psychisch kranker Eltern<br />

Elisabeth Schmidt et al.


U N I V E R S I TÄRE P S YCHIATRISCHE D I E N S TE B E R N ( U P D )<br />

D I R E K T I O N K I N D E R - U N D J U G E N D P S Y C H I AT R I E<br />

Gruppentherapie für<br />

psychisch belastete Eltern<br />

Stephan Kupferschmid, Irène Koch, Karin Sahli, Erich Leu, Wilhelm Felder


Übersicht Angebote und Entwicklungen<br />

• Prävalenzdaten<br />

• Parlamentarische Vorstösse vergangene 5 Jahre<br />

• Früherkennung / Frühintervention<br />

• Netzwerkangebote<br />

• Angebote für Kinder und Jugendliche<br />

• Angebote in der stationären Erwachsenpsychiatrie<br />

• Mutter-Kind-Einrichtungen<br />

• Patenschaftsfamilien<br />

• Kinderschutz<br />

• Schulung<br />

• Forschung<br />

• Zusammenfassung<br />

• Ausblick


Elterliche psychische Erkrankung = Kindeswohlgefährdung ?<br />

• AG Psychiatrische Klinik Königsfelden<br />

• BE Klinik SGM Langenthal<br />

Privatklinik Wyss AG, Münchenbuchsee<br />

Spital STS AG, Thun<br />

• BS Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel<br />

Stiftung Wegwarte<br />

Klinik Sonnenhalde, Riehen<br />

• GR Psychiatrische Dienste Graubünden, Cazis<br />

• SG Wohngemeinschaft Mutter und Kind, Degersheim<br />

• TG Psychiatrische Klinik Münsterlingen<br />

• ZG Psychiatrische Klink Zugersee, Oberwil-Zug<br />

• ZH Bezirksspital Affoltern<br />

Psychiatrische Universitätsklinik Zürich<br />

Lengstrasse


Erwachsenenpsychotherapie<br />

Pädiatrie<br />

Eltern-Kind-Station<br />

= Brücke<br />

Kinder-und<br />

Jugendpsychiatrie<br />

„Familienpsychiatrie“


Rahmenbedingungen<br />

Kinder zwischen 0 bis 5 Jahre<br />

Stationsgrösse:<br />

- 15 Erwachsene<br />

- 5 Mütter/ Väter und ihre Kinder<br />

5 Eltern-Kind-Zimmer<br />

Maximal 7 Kinder


Indikationen<br />

Postpartale Depression<br />

Schwere Erschöpfungszustände<br />

Postpartale Psychose (nach Abklingen der akuten<br />

Symptomatik)<br />

Mütter im Methadonprogramm zum Entzug<br />

Vorbestehende psychiatrische Krankheitsbilder


Indikationen<br />

Persönlichkeitsstörungen<br />

Affektive Störungen<br />

Psychosen (nach akuter Phase)<br />

Psychosomatische Erkrankungen, incl.<br />

Essstörungen<br />

Angst-und Zwangsstörungen<br />

Posttraumatische Belastungsstörungen


Übersicht Angebote und Entwicklungen<br />

• Prävalenzdaten<br />

• Parlamentarische Vorstösse vergangene 5 Jahre<br />

• Früherkennung / Frühintervention<br />

• Netzwerkangebote<br />

• Angebote für Kinder und Jugendliche<br />

• Angebote in der stationären Erwachsenpsychiatrie<br />

• Mutter-Kind-Einrichtungen<br />

• Patenschaftsfamilien<br />

• Kinderschutz<br />

• Schulung<br />

• Forschung<br />

• Zusammenfassung<br />

• Ausblick


Elterliche psychische Erkrankung = Kindeswohlgefährdung ?


Übersicht Angebote und Entwicklungen<br />

• Prävalenzdaten<br />

• Parlamentarische Vorstösse vergangene 5 Jahre<br />

• Früherkennung / Frühintervention<br />

• Netzwerkangebote<br />

• Angebote für Kinder und Jugendliche<br />

• Angebote in der stationären Erwachsenpsychiatrie<br />

• Mutter-Kind-Einrichtungen<br />

• Patenschaftsfamilien<br />

• Kinderschutz<br />

• Schulung<br />

• Forschung<br />

• Zusammenfassung<br />

• Ausblick


BERÜCKSICHTIGTE MISSHANDLUNGSFORM<br />

Typologische Übersicht zu Abklärunginstrumenten<br />

(nicht erschöpfend)<br />

Legende<br />

alle Formen<br />

nur einzelne<br />

BPS<br />

PCRI<br />

CAPI<br />

PSI<br />

EBSK<br />

FQS<br />

CERAP<br />

CNI<br />

CARF<br />

DJI<br />

SKB<br />

CFAFA<br />

CWB<br />

CLL<br />

ORAT<br />

SDM<br />

SDT<br />

WRAM<br />

BPS<br />

CAPI<br />

CARF<br />

CERAP<br />

CFAFA<br />

CLL<br />

CWB<br />

CNI<br />

FQS<br />

DJI<br />

EBSK<br />

ORAT<br />

PCRI<br />

PSI<br />

SDM<br />

SDT<br />

SKB<br />

WRAM<br />

Bricklin Perceptual Scales<br />

Child Abuse Potential Inventory<br />

Child At Risk Field System<br />

Child Endangerment Risk Assessment <strong>Pro</strong>tocol<br />

California Family Assessment Factor Analysis<br />

Childhood Level of Living Scale (Urban Scale)<br />

Child Well-Being Scales<br />

Ontario Child Neglect Index<br />

Family Pack of Questionnaires and Scales<br />

Prüfbögen des Deutschen Jugendinstituts<br />

Elternbelastungsscreening zur Kindeswohlgefährdung<br />

Ontario Risk Assessment Tool<br />

Parent-Child Relationship Inventory<br />

Parenting Stress Index<br />

Structured Decision Making Model CRC<br />

Sozialpädagogische Diagnose-Tabellen<br />

Stuttgarter Kinderschutzbogen<br />

Washington State Risk Assessment Matrix<br />

Selbstbeurteilung<br />

Fremdbeurteilung<br />

PERSPEKTIVE DER BEURTEILUNG<br />

Quelle: David Lätsch, Bern University of Applied Sciences<br />

Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences


<strong>Pro</strong>jekt «Entwicklung eines evidenzbasierten<br />

Abklärungsinstruments für den Kindesschutz»<br />

Geplante Entwicklung:<br />

von Kindeswohlgefährdungen<br />

zur Beurteilung<br />

spezifisch für den Kontext des<br />

das Instrument soll Indikatoren akuter Gefährdungen sowie Risikound<br />

Schutzfaktoren zur <strong>Pro</strong>gnose künftiger Entwicklung<br />

zusammenführen<br />

die Beurteilungsaufgaben sollen eng auf das Instrumentarium des<br />

zivilrechtlichen Kindesschutzes in der Schweiz abgestimmt werden<br />

<br />

(Soziale Arbeit, Psychologie, Recht)<br />

Berner Fachhochschule, Hochschule Luzern – Soziale Arbeit<br />

Quelle: David Lätsch, Bern University of Applied Sciences<br />

Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences


Kindliche Bedürfnisse<br />

• Sicherheit<br />

• Ernährung / Gesundheit<br />

• Beziehung / Bindung<br />

• Entwicklung / Bildung<br />

• Persönlichkeit<br />

• Umfeld / Freunde<br />

• Schule / Beruf<br />

• Familie<br />

Mod. gemäss Dettenborn (2010), Dettenborn (2002), Bamberger, von Arx (2008)


Typologie des Kindeswohls<br />

‣ „Best-Variante“<br />

Ziel: Der Versuch, das optimale Kindeswohl zu garantieren<br />

‣ „Genug-Variante“<br />

Ziel: ausreichend günstige Relation zwischen kindl. Bedürfnissen<br />

und seinen möglichen Lebensbedingungen<br />

‣ „Gefährdungsabgrenzung“<br />

Ziel: Der Versuch, Kindesgefährdung zu stoppen oder zu vermeiden.<br />

Einschreiten bei Kindeswohlgefährdung.<br />

Dettenborn (2008), Schreiner (2005)


Vorgehen prozessorientierte Begutachtung<br />

Abklärung / Gutachtensauftrag<br />

‣Aktenstudium<br />

‣Einzelgespräche mit den Eltern<br />

‣Exploration des Kindes<br />

‣Interaktionsbeobachtungen<br />

‣idR Einholen fremdanamnestischer Angaben<br />

‣ggf gemeinsame Elterngespräche<br />

‣Runder Tisch mit Helfersystem<br />

‣Erprobung von Teillösungen / Exposition<br />

‣Evaluation und Neuanpassung<br />

Mod. nach www.staub-psychologie.ch


Komplexes Helfersystem<br />

Rechtsanwältin<br />

Psychologin<br />

Kunsttherapie<br />

Hausarzt<br />

Spitex<br />

Nachbarin<br />

Freunde<br />

M<br />

Sozialhilfe<br />

Grosseltern<br />

Psychiater<br />

V<br />

Grosseltern<br />

VASK<br />

Hausarzt<br />

Rechtsanwalt<br />

Freunde<br />

Seelsorgerin<br />

KJPP<br />

Lehrer<br />

10 7<br />

Schulleitung<br />

Kinderarzt<br />

Lehrer<br />

SPD<br />

KJZ<br />

Beistand<br />

KESB<br />

Schulpflege<br />

SSA<br />

Freund


Familienorientriertes Case Management (FCM)


Familienorientriertes Case Management (FCM)<br />

„no wrong door“


Übersicht Angebote und Entwicklungen<br />

• Prävalenzdaten<br />

• Parlamentarische Vorstösse vergangene 5 Jahre<br />

• Früherkennung / Frühintervention<br />

• Netzwerkangebote<br />

• Angebote für Kinder und Jugendliche<br />

• Angebote in der stationären Erwachsenpsychiatrie<br />

• Mutter-Kind-Einrichtungen<br />

• Patenschaftsfamilien<br />

• Kinderschutz<br />

• Schulung<br />

• Forschung<br />

• Zusammenfassung<br />

• Ausblick


Übersicht Angebote und Entwicklungen<br />

Quelle:<br />

http://www.fhnw.ch/sozialearbeit/w<br />

eiterbildung/themen/kinderjugendliche


Übersicht Angebote und Entwicklungen<br />

Quelle:<br />

http://www.sozialearbeit.zhaw.ch/d<br />

e/sozialearbeit/weiterbildung/weiter<br />

bildung-nach-thema/kindheitjugend-und-familie.html


Weiterbildungsangebote an der Berner<br />

Fachhochschule:<br />

CAS Kindesschutz<br />

CAS Täterarbeit<br />

CAS Mandatsführung im Erwachsenenschutz<br />

Quelle: www.soziale-arbeit.bfh.ch/weiterbildung<br />

Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences


Übersicht Angebote und Entwicklungen<br />

• Prävalenzdaten<br />

• Parlamentarische Vorstösse vergangene 5 Jahre<br />

• Früherkennung / Frühintervention<br />

• Netzwerkangebote<br />

• Angebote für Kinder und Jugendliche<br />

• Angebote in der stationären Erwachsenpsychiatrie<br />

• Mutter-Kind-Einrichtungen<br />

• Patenschaftsfamilien<br />

• Kinderschutz<br />

• Schulung<br />

• Forschung<br />

• Zusammenfassung<br />

• Ausblick


Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences


Übersicht Angebote und Entwicklungen<br />

BS - Masterprojekt<br />

Vergleichende Untersuchung der Belastungen,<br />

Inanspruchnahme von Unterstützungsangeboten bei<br />

• Psychisch erkrankten Eltern<br />

• Pflegeeltern<br />

• Allgemeinbevölkerung


Monika Alessi<br />

Christine Gäumann<br />

Dr. Ronnie Gundelfinger


www.wikip.ch


Situationsanalyse, Bedarfserhebung und<br />

Massnahmen WIKIP (Studie 2010-2013)<br />

Dr. Brigitte Müller<br />

lic. phil. I Renate Gutmann<br />

Lukas Fehlmann


4 Säulen Modell<br />

• Aufklärung/Prävention und<br />

Früherkennung<br />

• Soziale Unterstützung und soziale<br />

Beratung für betroffene Eltern und<br />

Kinder<br />

• Therapie und Behandlung<br />

• Kindesschutz


Massnahmen<br />

Säule I:<br />

Prävention und Früherkennung<br />

• Internetauftritt mit Informationen<br />

• Öffentlichkeitsarbeit<br />

• Schulung und Sensibilisierung von<br />

Fach- und Betreuungspersonen<br />

• [Screeningbogen zur Früherkennung]<br />

• Frühförderung (Bsp. Fachstelle in Winterthur)


Massnahmen<br />

Säule II<br />

Soziale Unterstützung, soziale Beratung<br />

• Anlauf-, Informations-, Triage- und Notfalldienst<br />

• Familienorientiertes Casemanagement<br />

• Patenschaftsprojekt „umbrella“<br />

• Ausbau aufsuchender Hilfen<br />

• [Notunterbringung für Jugendliche]<br />

• Berufsgruppenspezifisches Coaching


Massnahmen<br />

Säule III<br />

Behandlung und Therapie<br />

• Wegleitungsstandards in der ipw<br />

• Sprechstunden in Kliniken<br />

• Zusammenstellen eines interinstitutionellen<br />

Weiterbildungsangebotes<br />

• Familienbesuchszimmer<br />

• Mutter – Kind Station<br />

• Therapieangebot betroffene Kinder (vgl. Zebra)


Vorgeschlagene Massnahmen<br />

Säule IV:<br />

Kindesschutz<br />

• Schulung der Berufsgruppen<br />

• [Handbuch Kindesschutz]<br />

(spez. auf Erfordernisse einer elterlichen psychischen<br />

Erkrankung zugeschnitten)<br />

• Kinderansprechstelle (vgl. kidspunkt)<br />

• Verbindliche Zusammenarbeitsvereinbarungen


Zusammenfassung<br />

• Kindliche Bedürfnisse berücksichtigen<br />

• Risiko- / Schutzfaktoren<br />

(Kind und Familie) erfassen<br />

• Spezifische Aspekte der elterlichen psychischen<br />

Erkrankung beachten<br />

• Massnahmen- /Notfallplan für Kinder / Familie<br />

• Transdisziplinäre Zusammenarbeit<br />

„mehr als Vernetzung“ - „no wrong door“<br />

• Familienorientiertes Casemanagement (FCM)<br />

• Familie / Umgebung / Quartier stärken<br />

• Kindesschutzkriterien


Fazit / Ausblick<br />

Es wurde vieles aufgebaut !<br />

Es kostet Zeit und Geld<br />

Austausch der <strong>Pro</strong>jektverantwortlichen<br />

Thementräger – Nachhaltigkeit sichern<br />

Information und Schulung<br />

Vereinbarte Zusammenarbeit<br />

Inhaltlich möglichst vergleichbare Angebote,<br />

Anpassung an regionale Erfordernisse<br />

Praxisorientierte Evaluation / Forschung<br />

Soziales / politisches Engagement


Bridging the gaps -<br />

Vielen Dank!<br />

Dr. med. <strong>Kurt</strong> <strong>Albermann</strong><br />

Sozialpädiatrisches Zentrum<br />

Dept. Kinder- und Jugendmedizin<br />

Kantonsspital Winterthur<br />

www.ksw.ch, spz@ksw.ch<br />

www.wikip.ch, info@wikip.ch

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!