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SPORT<br />
F3B WELTMEISTERSCHAFT<br />
ren, Gerhard 45. Bernhard hat bisher<br />
alle Zeitflüge voll geflogen – wir<br />
brauchen also nur mehr einen von<br />
den zweien. Im Streckenflug haben<br />
wir maximal 120 Punkte pro Pilot<br />
zu reparieren, im Speed ist ohnehin<br />
jede Diskussion müßig, so gut<br />
wie eben möglich. Bis zum Abend<br />
ist bis auf einige Streckenfluggruppen<br />
die Runde sieben erledigt, wir<br />
sind voll im Plan und haben in den<br />
Zeitflügen voll geflogen, im Streckenflug<br />
Verbesserungen erreicht<br />
und im Speed mit geringen Rückständen<br />
auf die Bestzeit gepunktet.<br />
Am Abend regnet es ein wenig, in<br />
Gedanken sind wir auch auf den<br />
Ausfall der achten Runde vorbereitet.<br />
Wir genießen ein Abendessen<br />
in unserem Lieblingslokal und kehren<br />
in unser etwas abseits gelegenes<br />
Quartier zurück.<br />
Der Freitag startet mit der üblichen<br />
Routine. Frühstück nach Lust<br />
und Laune, Abfahrt zum Flugplatz<br />
um 07:15. Windenaufbau, Akkus<br />
checken, Seile wechseln, Modelle<br />
zusammenbauen.<br />
Bei schwach thermischen Verhältnissen<br />
wird der Streckenflug<br />
der Runde 7 beendet, ohne große<br />
Differenzen in den Streckenzahlen.<br />
Mittlerweile habe ich alle nötigen<br />
Daten zusammen und wir besprechen<br />
noch einmal die Taktik für<br />
die letzte Runde. Der Streckenflug<br />
läuft bei leichtem Getröpfel für uns<br />
ganz gut, nur Gerhard gibt zwei<br />
Strecken ab. War’s die Seilwahl<br />
oder der Startzeitpunkt? Jedenfalls<br />
besteht keine Gefahr für die Teamplatzierung.<br />
Zudem verlieren die<br />
Amerikaner gar 3 Strecken – unser<br />
Vorsprung wächst wieder.<br />
Im Zeitflug brauchen wir noch<br />
drei volle Flüge mit Stefan, Gerhard<br />
und Jürgen, um das Nervenkostüm<br />
für den abschließenden<br />
Speedflug entspannt zu halten. Die<br />
Regenfront hängt im Nordwesten<br />
des Platzes und hält (noch) etwas<br />
Abstand. So ergeben sich immer<br />
wieder Einstiegsmöglichkeiten im<br />
Osten der Startstelle. Stefan fliegt<br />
praktisch voll, Gerhard tatsächlich,<br />
Jürgen fast. Bei Bernhards Flug<br />
sind wir schon entspannt, es geht<br />
nur mehr um etwa 10 von 20.000<br />
Punkten. Bernhards Flieger ist bald<br />
an die Sichtgrenze gekurbelt, kein<br />
Problem. Nur die Landepunkte<br />
wollen nicht passen – mit 95 Landepunkten<br />
wird der Flug für Bernhard<br />
zum Streichresultat.<br />
Das Finale mit dem Speedflug in<br />
umgekehrter Reihenfolge der Platzierung<br />
geht am Rande der Front<br />
über die Bühne. Zwischen den beiden<br />
Herrigs ist noch alles drin, Thomas<br />
Dylla ist schon fast 100 Punkte<br />
Mannschaftsvizeweltmeister F3B<br />
<strong>2013</strong>: Österreich Piloten von links:<br />
Gerhard Flixeder, Bernhard Flixeder,<br />
Jürgen Pölzl, Stefan Sporer<br />
zurück. Jürgen ist nach wie vor auf<br />
Rang 4, der Schweizer Roland Hofmann<br />
ist jedoch schon recht nah<br />
gekommen. Das deutsche Team<br />
ist für uns uneinholbar, unser Vorsprung<br />
auf die USA liegt bei 330<br />
Punkten. Bernhard führt in der<br />
Juniorenwertung komfortabel. Einzige<br />
Gefahr sind im Moment noch<br />
Sicherheitslinien und Sicherheitsbereiche,<br />
die Strafpunkte bringen.<br />
Durch die umgekehrte Reihenfolge<br />
haben wir 30 Piloten ‚Vorprogramm’,<br />
ehe Stefan dran ist. Stefans<br />
Wetter ist ganz OK, mit 17,31<br />
Sekunden sind wir zufrieden. Kurz<br />
darauf lässt das Wetter wieder<br />
nach und Gerhard kann nur 18,32<br />
fliegen. Jetzt sind die beiden nach<br />
meiner Rechnung absolut gleichauf<br />
in der Gesamtwertung.<br />
Noch einmal 10 Piloten Pause bis<br />
zu Bernhard: Sowohl in der Teamwertung<br />
als auch für den Juniorenweltmeister<br />
sollte es mit einer<br />
durchschnittlichen Zeit reichen.<br />
Der Start ist gut, Bernhard fliegt<br />
einen seiner bekannten Speeds,<br />
diesmal doch etwas weiter vor der<br />
Sicherheitsebene. 16,05 Sekunden<br />
sind tadellos und einen Luftsprung<br />
wert. Die 5 Piloten bis Jürgens Flug<br />
bleiben wir gleich draußen – die<br />
Vorbereitungszeit läuft schon wieder.<br />
Die beiden Amerikaner fliegen<br />
mit vollem Risiko niedrige 15-er<br />
Zeiten. Roland Hofmann legt mit<br />
14,89 die neue Spitzenzeit vor. Jürgen<br />
startet in die schlechter werdende<br />
Luft. Die Ausgangshöhe ist<br />
recht gut und wir befürchten, dass<br />
ein weiterer Start nichts bringt.<br />
Mit gewohnt sauberen Wenden<br />
bleibt die Uhr bei 15,71 Sekunden<br />
stehen. Das wird knapp für den 4.<br />
Platz! Schnell mal gerechnet – es<br />
reicht ganz knapp für Jürgen, 14<br />
Punkte Vorsprung und Rang vier in<br />
der Einzelwertung.<br />
Thomas Dylla fliegt direkt nach<br />
Jürgen 16,01 Sekunden, die Luft<br />
ist wohl wirklich noch schlechter<br />
geworden. Als Zweiter der aktuellen<br />
Rangliste muss Martin Herrig<br />
vorlegen. Die Höhe wirkt wieder<br />
sehr gut – allerdings ist der Freestyler<br />
3 doch etwas kleiner als alle<br />
anderen eingesetzten Modelle.<br />
Die Wenden wieder sehr eng und<br />
knackig – 14,91 Sekunden. Da die<br />
beiden im selben Team fliegen,<br />
vergehen ein paar Minuten, bis<br />
die neue Rahmenzeit für Andreas<br />
Herrig gestartet wird. Im Start ist<br />
kein Unterschied zu erkennen, bei<br />
den herrschenden Verhältnissen<br />
scheint das Modell am Seil immer<br />
schneller zu werden und beim<br />
Hochziehen unheimlich viel Energie<br />
zu haben. Andreas fliegt etwas<br />
höher in die Speedstrecke ein, die<br />
Wenden wie schon bei seinem Bruder<br />
eng und knapp – 15,11 Sekunden<br />
sollten locker für seinen zweiten<br />
Weltmeistertitel nach China<br />
2011 reichen.<br />
Zum Abschluss werden die Offiziellen<br />
von den Piloten gefeiert – deren<br />
Leistung ist bei diesen Wetterbedingungen<br />
nicht hoch genug zu<br />
schätzen.<br />
Wir gönnen uns eine kurze Pause<br />
bei einem kühlen Getränk. Im leichten<br />
Regen bauen wir die Winden<br />
ab und beginnen auch das Zelt zu<br />
räumen. Es bleiben uns noch zwei<br />
Stunden bis zur Siegerehrung am<br />
Platz. Rasch noch ins Quartier und<br />
in die offizielle Bekleidung gewechselt.<br />
Ich überprüfe zum letzten Mal<br />
die Ergebnisse – auch die letzte<br />
Runde ist korrekt in den offiziellen<br />
Listen eingetragen worden.<br />
Die Siegerehrung wird in das große<br />
Zelt verlegt. Draußen prasselt<br />
der Regen, als es offiziell wird:<br />
Bernhard Flixeder ist Juniorenweltmeister<br />
F3B <strong>2013</strong> vor Johannes<br />
Krischke (GER) und Sergei Teterin<br />
(RUS).<br />
Nachdem auch der mentale Druck<br />
nachlässt, schlafen alle noch besser<br />
als schon während der sehr anstrengenden,<br />
heißen Woche. Der<br />
Samstag ist bei trockenem Wetter<br />
einer Stadtbesichtigung von Dresden<br />
gewidmet, mit einer Schifffahrt<br />
auf der Elbe und einem Ausflug in<br />
die sächsische Schweiz. Dort steigt<br />
auch das Abschlussbankett mit der<br />
offiziellen Siegerehrung und Medaillenübergabe<br />
in sehr würdigem<br />
Rahmen, mit Blick über das Tal der<br />
Elbe und einem delikaten Buffet.<br />
Als Teammanager möchte ich<br />
mich bei allen Mitgliedern des österreichischen<br />
Teams für die Zeit,<br />
den Einsatz und die ausgezeichnete<br />
Zusammenarbeit bedanken, die<br />
viel zu unseren Erfolgen beigetragen<br />
haben. <br />
p<br />
Team der WM F3B <strong>2013</strong><br />
Beate Flixeder<br />
Bernhard Flixeder<br />
Gerhard Flixeder<br />
Günther Aichholzer<br />
Hans Rossmann<br />
Jürgen Pölzl<br />
Kurt Sporer<br />
Petra Flixeder<br />
Robert Piss<br />
Stefan Sporer<br />
Bernhard Flixeder mit Medaillen<br />
und dem Weltmeisterpokal<br />
Flower Ceremony : Juniorenweltmeister<br />
Bernhard Flixeder, Vizeweltmeister<br />
Johannes Krischke,<br />
Sergei Teterin auf Rang 3<br />
Weltmeisterschaft<br />
F3B<br />
in Nardt bei Dresden<br />
4. bis 11. August <strong>2013</strong><br />
Mannschaftswertung<br />
1. und Weltmeister: Deutschland<br />
2. und Vizeweltmeister: Österreich<br />
3. USA<br />
Die Einzelwertung<br />
geht souverän an Deutschland<br />
1. Andreas Herrig Freestyler 3<br />
2. Martin Herrig Freestyler 3<br />
3. Thomas Dylla Freestyler 4<br />
4. Jürgen Pölzl Pike Precision<br />
5. Roland Hofmann Fosa Lift<br />
12. Bernhard Flixeder Fosa Lift<br />
19. Stefan Sporer Extasy<br />
20. Gerhard Flixeder Fosa Lift<br />
72 <strong>prop</strong> 3/<strong>2013</strong> 3/<strong>2013</strong> <strong>prop</strong> 73