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Softwarelogistik<br />

Bereitstellung von konsistenten Softwareständen<br />

in der Fahrzeugentwicklung


Seite 2<br />

Agenda<br />

1<br />

Softwarelogistik bei BMW – Überblick<br />

2<br />

Spannungsfelder der Softwarelogistik<br />

3<br />

Wesentliche Design-Entscheidungen


Prozessüberblick<br />

Die Softwarelogistik sammelt Software und Metadaten<br />

für E/E-Komponenten ein und steuert sie an der richtigen Stelle zu.<br />

KIFA<br />

Steuergeräte-<br />

Entwickler<br />

SG<br />

SW<br />

HW<br />

Steuergeräte-Software<br />

verpackt in ODX-<br />

Komponentencontainer<br />

SW SW<br />

SW<br />

„Eintrittskarte“<br />

mit Metainformationen<br />

• Technische<br />

Beschreibung der<br />

Hard- und Software<br />

• Logistische<br />

Beschreibung<br />

• Kompatibilitätsangaben<br />

• Programmierinformation<br />

Softwarelogistik-<br />

Datenhandling<br />

• Überprüfung der<br />

Angaben<br />

• Verknüpfung mit<br />

Konfigurationsinformation<br />

(Teileverwendung,<br />

Codierung,<br />

Schlüssel, etc.)<br />

SG<br />

SW<br />

SW<br />

SW<br />

SW<br />

SW<br />

SW<br />

• Schnüren von<br />

Programmierpaketen<br />

Software-<br />

Auslieferung<br />

ODX Container für<br />

einen Integrationsumfang<br />

• Steuergeräte-<br />

Software<br />

SW<br />

SW<br />

SW<br />

SW<br />

SW<br />

SW<br />

• Kompatibilitätsinformationen<br />

V1<br />

V2<br />

V ET<br />

Zusteuerung, einheitliche Programmierplattform<br />

Absicherung<br />

Produktion<br />

Service<br />

V3<br />

KIFA: Karosserie, Innenraum, Fahrwerk, Antrieb SG: Steuergerät HW/SW: Hardware / Software<br />

Seite 3


Funktionsüberblick<br />

Die E/E-Kette von Entwicklung bis hin zum Service wird durch<br />

die Softwarelogistik unterstützt.<br />

Entwicklung/<br />

Absicherung<br />

• Konsolidieren der<br />

Vorabinformation und<br />

Absicherungsstände<br />

• Konsistenzcheck der<br />

Daten<br />

• Abgleich mit Bestelllogistik<br />

und Freigaben<br />

• Liefern der Grundlagen<br />

für das Hochrüsten von<br />

Vorserienfahrzeugen<br />

• <strong>Dokument</strong>ation über<br />

abgegebene Stände<br />

Produktion<br />

• Vorabinformation für<br />

Teile-Disponenten<br />

• Daten und Metainformation<br />

für Programmierung,<br />

Codierung und<br />

Fahrzeugkonfigurationsprüfung<br />

• Programmierung von<br />

Steuergeräten am<br />

Flashtrailer unterstützen<br />

• Hochrüstungsvorschrift<br />

für Fahrzeuge ermitteln<br />

• Verbaukontrolle im<br />

Montagefortschritt und<br />

Gültigkeitsprüfung bei<br />

Nacharbeit unterstützen<br />

Service<br />

• Daten und Metainformation<br />

für Programmierung,<br />

Codierung und<br />

Fahrzeugkonfigurationsprüfung<br />

• Gesamtfahrzeug- und<br />

Einzelsteuergerätbehandlung<br />

ohne<br />

unnötigen Hardwaretausch<br />

• Kundenerlebbare<br />

Funktionsänderungen<br />

durch E/E-Änderung<br />

aufzeigen<br />

• Teile-Historien aufzeigen,<br />

Ersatzteilverbauung und<br />

Gültigkeitssteuerung für<br />

Fahrzeugkonfigurationen<br />

unterstützen<br />

Seite 4


Seite 5<br />

Agenda<br />

1<br />

Softwarelogistik bei BMW – Überblick<br />

2<br />

Spannungsfelder der Softwarelogistik<br />

3<br />

Wesentliche Design-Entscheidungen


Spannungsfeld<br />

Bei der Prozessgestaltung gilt es, die Interessen von Entwicklung,<br />

Absicherung / Freigabe, Service und Produktion auszubalancieren.<br />

Schnelle Bereitstellung<br />

neuer Funktionen<br />

• Innovation ohne<br />

Einschränkung durch<br />

„Legacy Komponenten“<br />

• Aufwand für mehrere<br />

Entwicklungslinien von<br />

Steuergeräten vermeiden<br />

(z.B. Fehlerbehebung in<br />

älteren Release-Ständen)<br />

Hohe Datenqualität,<br />

geringe Datenmenge<br />

Entwicklung<br />

Absicherung /<br />

Freigabe<br />

Durchgängigen Informationsfluss<br />

und Feedback sicherstellen<br />

Beherrschbare<br />

Kombinatorik<br />

• Ausmultiplizieren der<br />

möglichen Konfigurationen<br />

vermeiden<br />

• Mischverbau von alten und<br />

neuen E/E-Komponenten in<br />

einem Fahrzeug aufwändig<br />

abzusichern<br />

• Besonderes Augenmerk auf<br />

Produktion und Sicherheitskritische<br />

Aspekte<br />

Wartung der<br />

Variantenvielfalt<br />

• Bandtakt nicht durch<br />

fehlerhafte E/E-Daten<br />

gefährden<br />

• Effiziente Fahrzeugbetankung<br />

mit Software<br />

sichern<br />

• Hardwarestände<br />

aufbrauchen<br />

Produktion<br />

Service<br />

• Erweiterbarkeit von Altfahrzeugen<br />

sichern; Bevorratung zu alter<br />

Komponenten vermeiden<br />

• Fehlerbehebung von<br />

Funktionsmehrung trennen<br />

• Im Servicefall kostenoptimale<br />

Konfigurationen herstellen,<br />

Tausch wegen Kompatibilitätsproblem<br />

statt Defekt vermeiden<br />

• Softwarevarianz bei<br />

Ersatzteilen ausblenden<br />

Seite 6


Komplexitätstreiber<br />

Vielfalt und Varianz von Steuergeräten sowie der Bedarf für eine<br />

fahrzeugspezifische Datenzusteuerung müssen zusätzlich beherrscht werden.<br />

• Verschiedene Steuergeräte-Typen<br />

Unterstützung zusammengesetzter Steuergeräte, im Bandverlauf nachcodierter<br />

Steuergeräte, etc.<br />

• Hochgradige Varianz der Steuergeräte<br />

In Abhängigkeit von Sonderausstattung und Länderausstattung Zusteuerung<br />

unterschiedlicher Hardware, Software und Codierung<br />

• Verstärkte Modularisierung der Steuergeräte<br />

z.B. Hardware, Software-Einheiten, Bootloader, Codierdateien, …<br />

• Versionierung der Softwarelogistik-Daten je Integrationsumfang<br />

Teileverwendungen und Ausprägungen für Steuergeräte können je Integrationsumfang leicht<br />

unterschiedlich sein<br />

• Verwaltung und Auswertung von Kompatibilitätsinformation<br />

Berechnung der Software-Updates für optimale Flash- und minimale Tausch-Strategien in<br />

Werk und Service<br />

• Verwaltung sehr großer Binärdatenmengen<br />

Mehrere GB Code zur Verteilung an Werke / Service<br />

Seite 7


Seite 8<br />

Agenda<br />

1<br />

Softwarelogistik bei BMW – Überblick<br />

2<br />

Spannungsfelder der Softwarelogistik<br />

3<br />

Wesentliche Design-Entscheidungen


Design-Entscheidungen (1/2)<br />

Die Konzeption aus dem Blickwinkel der Auswertungen zu treiben,<br />

ist essentiell für eine richtige Dimensionierung der Lösung.<br />

Lessons Learned<br />

Lösungsausrichtung<br />

Die Vorteile einer konsolidierten<br />

Sicht auf die Daten<br />

motiviert die Prozesspartner<br />

zur Datenbereitstellung<br />

Der Einsatz eines PDM-<br />

Systems ist ein Balance-Akt<br />

zwischen gewünschter<br />

fachlicher Semantik und<br />

technischen Eigenheiten des<br />

Systems<br />

Das Auswerten der Daten<br />

wird schnell gegenüber dem<br />

Einsammeln unterschätzt<br />

• Single point of truth<br />

• Bidirektionaler Austausch (zurück zu Datenbereitstellern,<br />

auch wenn sie nicht die<br />

„eigentlichen“ Kunden der Daten sind)<br />

• Nachvollziehbarkeit für Daten-Bereitstellung<br />

und -Änderung (nicht zu feingranular)<br />

• Explizite Modellierung aller zu steuernden<br />

Entitäten, sowie Festlegung fachlicher Schlüssel<br />

• Begleitender proof of concept mit Realdaten oder<br />

zumindest realitätsnahen Daten<br />

• Darauf achten, dass man nicht nur von Baselines<br />

auf Fahrzeuge schließen kann, sondern auch von<br />

einer Fahrzeugkonfiguration auf eine Baseline<br />

• Datenmodell konsequent auf effiziente<br />

Auswertungen ausrichten<br />

Seite 9


Design-Entscheidungen (2/2)<br />

Bereits der Systemkern muss den Aftersales berücksichtigen.<br />

Der Integrations-Charakter der Softwarelogistik darf nicht vergessen werden.<br />

Lessons Learned<br />

Lösungsausrichtung<br />

Die Kombinatorik von FZG-<br />

Konfiguration durch das<br />

Auskonfigurieren von<br />

Baselines abzubilden, ist ein<br />

teurer Prozess<br />

Durch die vielen Stakeholder<br />

ist die Wahrscheinlichkeit für<br />

Annahmen in der<br />

Prozesskette, die erst nach<br />

Veränderungen bekannt<br />

werden, hoch<br />

• Konfigurationsbestimmung für den Aftersales im<br />

Systemkern verankern, nicht nur als add-on<br />

‣ Im Service treten durch Teiletausch und<br />

Kompatibilitätsprobleme zusätzlich zu<br />

beachtende Fahrzeugkonfigurationen auf<br />

‣ Konfiguration auf detaillierter Ebene erfordert<br />

auch neue Eingangsdaten und Prüfungen<br />

• Synchronisation über ausgetauschte Artekfakte<br />

• Einige Systembrüche bewusst in Kauf nehmen<br />

• Schnellen Fehlerkorrekturprozess von Anfang an<br />

vorsehen<br />

Gelegenheitsanwender und<br />

Experten treffen an vielen<br />

Stellen im Prozess aufeinander<br />

• Anwendungsfallorientierte statt generische<br />

Benutzeroberflächen, um Reibungsverluste zu<br />

vermeiden<br />

Seite 10


Architektur<br />

Wesentliches Merkmal der realisierten Softwarelogistik-Lösung<br />

sind modulare Services, welche auch autark funktionsfähig sind.<br />

Metadaten-<br />

Erfassung<br />

KIFA-<br />

Entwickler<br />

Software-<br />

Paketierung<br />

Steuergeräte-<br />

Software (ODX)<br />

Steuergeräte-<br />

Metadaten<br />

Integrationscontainer<br />

dezentral verteilte<br />

Software- und<br />

Steuerungsdaten<br />

Absicherung,<br />

Werke, Service<br />

Freigabesystem<br />

Automotive-Security<br />

Schlüssel, Zertifikate<br />

Datenpaket<br />

Dispositions-<br />

Informationssystem<br />

Datenablage und<br />

Freigabe-Workflow<br />

Zusammenstellung von<br />

Baselines für die Integration<br />

Kernsystem<br />

Berechnung<br />

Fahrzeug<br />

Konfig.<br />

Business Logik<br />

Programmierkern<br />

Reports<br />

Zentrales<br />

Datenhandling<br />

Daten-<br />

Visualisierung<br />

Daten-<br />

Validierung<br />

Seite 11


Erfolgsfaktor Modularisierung<br />

Die SWL-Lösung als Zusammensetzung von Diensten zu verstehen<br />

reduziert die Projektkomplexität und macht den Prozess reaktionsfähiger.<br />

‣ Autarke Lösungsbausteine ermöglichen eine hohe Parallelisierung<br />

bei der Projektumsetzung. Synchronisation des Projektes erfolgt über<br />

ausgetauschte Artekfakte.<br />

‣ Eine herausgezogene Datenerfassung ermöglicht offline-Fähigkeit und<br />

reduziert die Komplexität der Rollen und Rechte-Verwaltung.<br />

‣ Separate Lösungsbausteine für Datenablage und Baseline-<br />

Erstellung ermöglichen eine für den jeweiligen Anwendungsbereich<br />

optimierte Datenstruktur und Bedienoberfläche.<br />

‣ Herausgezogene Visualisierungs- und Validierungsbausteine<br />

ermöglichen die bedarfsgerechte Weiterentwicklung dieser Dienste,<br />

ohne Eingriffe in das Kernsystem.<br />

‣ Die lose Kopplung der Lösungsbausteine<br />

- ermöglicht bei Bedarf qualitätsverbessernde Eingriffe in die<br />

ausgetauschten Artefakte<br />

- sichert die Reaktionsfähigkeit der Kette bei lokalen Störungen<br />

SWL: Softwarelogistik<br />

Seite 12


Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.<br />

Dr. Thomas Müller<br />

BMW Group<br />

Thomas.MF.Mueller@bmw.de<br />

Strategie, Ziele und<br />

E/E-Prozessarchitektur<br />

Projektleiter Softwarelogistik L6<br />

Boubacar Traoré<br />

sd&m AG<br />

boubacar.traore@sdm.de<br />

IT-Beratung und<br />

CoC Fahrzeugentwicklung<br />

Fachlicher Chefdesigner<br />

Seite 13

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