„Grüne Oasen“ in Bonn - Apropos Bonn-Rhein-Sieg.

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Viel zu entdecken in der Kreisstadt
Von Stefan Lienert
Siegburg bleibt Kreisstadt – auch auf den
Ortseingangsschildern. Der Stadtrat hat
jetzt von den Bürgern ein Meinungsbild
eingeholt, welcher Namenszusatz am
besten zur Hauptstadt des Rhein-Sieg-
Kreises passt, nachdem im Oktober 2011
die Landesregierung die Gemeindeordnung
geändert und weitere Zunamen erlaubt
hatte. Mehr als 200 Vorschläge wie
„Abteistadt“, „Keramikstadt“ oder auch
„Wohlfühlstadt“ und „Perle an der Sieg“
gingen ein. Doch die meisten Teilnehmer
waren mit der Beschriftung „Kreisstadt“
zufrieden. Mitte Juni entschied der Stadtrat
dann einstimmig, dass diese Bezeichnung
weiterhin auf den gelben Tafeln zu
sehen sein wird. Immerhin gehört dieser
Namenszusatz seit August 1971 zu den
12
Ortseingängen. Die große Anzahl der unterschiedlichen
Möglichkeiten, Siegburg
auszuzeichnen, zeigt, dass es in der 40 000
Einwohnerstadt neben einer großen Geschichte
auch viel zu entdecken gibt. Von
weitem schon zu erkennen ist der 40 Meter
hohe Michaelsberg mit der Benediktinerabtei
St. Michael, die im 11. Jahrhundert
gegründet aber im vergangenen Jahr aufgelöst
wurde und bald von sechs Priestern
der Ordensgemeinschaft der Unbeschuhten
Karmeliten bewohnt wird. Auch das
Katholisch-Soziale-Institut, ein Tagungshaus
des Erzbistums Köln, soll Mitte dieses
Jahrzehnts von Bad Honnef in die Abtei
umziehen.
Am Marktplatz steht die Pfarrkirche St.
Servatius, die im 12. Jahrhundert errichtet
wurde. Die dreischiffige Basilika mit
romanischem Westturm und gotischem
Chor gehört zu den Emporenkirchen.
Das Haus zum Winter, das frühere Pfarrhaus
der Servatiuskirche wurde zwischen
1220 und 1230 erbaut und ist das älteste,
zumindest teilweise erhaltene Wohnhaus
Siegburgs. Es befindet sich am oberen
Marktplatz.
Seit 2003 spielt Siegburg für den Fernverkehr
eine Rolle, denn damals wurde die
Kreisstadt an die Achse Köln-Frankfurt
durch den ICE-Bahnhof angeschlossen.
Und sollten ein paar Touristen nach Leckereien
aus der Stadt suchen, so werden
sie in der Destille fündig, wo noch heute
Abteilikör verkauft wird. Außerdem bietet
das Brauhaus das bernsteinfarbene naturtrübe
„Siegburger“ und das obergärige
„Michel“ an.
Gerade im Sommer zieht es viele Bürger
in die Siegburger Innenstadt, denn dann
werden viele verschiedene Feste veranstaltet.
Noch bis zum 29. Juni läuft das
Engelbert-Humperdinck-Musikfest, am
1. Juli findet mit dem Keramikmarkt einer
der wohl bekanntesten Töpfermärkte
im Rheinland statt. Siegburg erinnert damit
an seine Töpferhandwerkstradition,
die um 1000 nach Christus ihren Anfang
nahm. Ein Sommer-Highlight gibt es
dann noch vom 24. bis 26. August, denn
dann geht in diesem Jahr das Stadtfest
über die Bühne.
Bilder: Stadt Siegburg, Iris Zumbusch