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„Grüne Oasen“ in Bonn - Apropos Bonn-Rhein-Sieg.

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6<br />

TITEL<br />

können sich davon im Ortsteil<br />

Tannenbusch überzeugen.<br />

Zwischen Oppelner und der<br />

Hohe Straße liegt sie ganz<br />

versteckt h<strong>in</strong>ter den Häusern:<br />

e<strong>in</strong>e der wenigen B<strong>in</strong>nendünen<br />

<strong>in</strong> Deutschland, die seit<br />

1989 unter Naturschutz steht.<br />

Vor etwa 11.000 Jahren wehten<br />

Rhe<strong>in</strong>sande hierher. Von<br />

der ursprünglich acht Kilometer<br />

langen Dünenkette ließ<br />

die Bebauung nicht mehr viel<br />

übrig. Nahezu unvorstellbar<br />

ist, dass hier im 17. und 18.<br />

Jahrhundert Jagden der Kölner<br />

Kurfürsten stattfanden. Heute<br />

lohnt sich e<strong>in</strong> Besuch aber immer<br />

noch, e<strong>in</strong>fach um die Natur<br />

zu erleben und dem Silbergras<br />

beim Rauschen im W<strong>in</strong>d<br />

zu lauschen.<br />

Botanisch<br />

E<strong>in</strong> Kle<strong>in</strong>od der <strong>Bonn</strong>er Parks<br />

liegt verborgen an der He<strong>in</strong>emann<br />

Straße: der Friesdorfer<br />

Park. Schon beim Betreten fällt<br />

die Fülle der unterschiedlichen<br />

Baum- und Straucharten<br />

auf. Ke<strong>in</strong> Wunder, befand sich<br />

doch an dieser Stelle seit 1917<br />

der Sichtungsgarten der ehemaligen<br />

Lehr- und Versuchsanstalt<br />

Friesdorf. Bis zum<br />

Umzug nach Köln-Auweiler<br />

im Jahr 1986 wurden hier Sortimente<br />

gesichtet und Pflanzen<br />

weiter kultiviert. Nach 1931<br />

hieß der Garten „Gärtnerlehranstalt“.<br />

1994 nahm man sich<br />

des mittlerweile verwilderten<br />

Gartens an und richtete ihn<br />

wieder her. Gartenfreunde<br />

f<strong>in</strong>den hier sicher e<strong>in</strong>ige Anregungen<br />

zur Zusammenstellung<br />

der verschiedenen<br />

Pflanzen sowie deren jahreszeitlicher<br />

Wirkung.<br />

Für die Gebäude der Rhe<strong>in</strong>ischen<br />

Landeskl<strong>in</strong>iken am<br />

Kaiser-Karl-R<strong>in</strong>g wurde der<br />

Grundste<strong>in</strong> 1873 gelegt. Heute<br />

stehen sie unter Denkmalschutz.<br />

Der Garten und die<br />

Gebäude waren als E<strong>in</strong>heit<br />

geplant. Schon damals wusste<br />

man, dass die Natur den Patienten<br />

Ruhe und Erholung<br />

bescheren kann. Ursprünglich<br />

wurden e<strong>in</strong>ige Bereiche im<br />

Rahmen der Selbstversorgung<br />

landwirtschaftlich genutzt.<br />

Heute kann sich vor allem der<br />

Baumbestand sehen lassen.<br />

Aus den 5 Kont<strong>in</strong>enten stammen<br />

die 159 Gehölzarten. E<strong>in</strong><br />

wenig vom gründerzeitlichen<br />

Flair hat der Park nach den<br />

Baumaßnahmen der 1990er<br />

Jahre e<strong>in</strong>gebüßt.<br />

Romantisch-bes<strong>in</strong>nlich<br />

In e<strong>in</strong>e ganz andere Welt lässt<br />

sich auf den Friedhöfen der<br />

Stadt <strong>Bonn</strong> e<strong>in</strong>tauchen.<br />

Berühmt ist der Alte Friedhof<br />

zwischen Thomas-Mann- und<br />

Bornheimer Straße <strong>in</strong> unmittelbarer<br />

Nähe des Stadthauses.<br />

Er wird sogar zu den bedeutendsten<br />

Friedhöfen Deutschlands<br />

gerechnet. Dort f<strong>in</strong>den<br />

sich die Grabstätten e<strong>in</strong>iger<br />

berühmter Personen wie etwa<br />

Ernst Moritz Arndt, Clara<br />

und Robert Schumann, Maria<br />

Magdalena van Beethoven, die<br />

Mutter des berühmten Komponisten,<br />

Luise Adelaide Lav<strong>in</strong>ia<br />

Schopenhauer, die Schwester<br />

Arthur Schopenhauers sowie<br />

Schillers Frau Lotte und deren<br />

geme<strong>in</strong>samer Sohn Ernst.<br />

Das Zusammenspiel von Natur<br />

und Grabstätten macht den<br />

besonderen Reiz dieses Friedhofes<br />

aus, der zu se<strong>in</strong>er Entstehungszeit<br />

im frühen 18.<br />

Jahrhunderts noch außerhalb<br />

der Stadtmauer lag. Heute ist<br />

er die zweitgrößte grüne Oase<br />

<strong>in</strong>mitten der Stadt.<br />

Durch se<strong>in</strong>e Lage am Fuße der<br />

Godesburg besticht auch der<br />

Burgfriedhof von Bad Godesberg.<br />

Der älteste Teil wurde<br />

1805 angelegt, bis 1910 wurde<br />

er mehrmals terrassenartig<br />

erweitert. Berühmte Persönlichkeiten<br />

haben auch hier ihre<br />

letzte Ruhe gefunden, so die<br />

L<strong>in</strong>denwirt<strong>in</strong> Aennchen Schumacher,<br />

der Schauspieler Paul<br />

Kemp, der Künstler Paul Magar<br />

und der Journalist Ernst<br />

Dieter Lueg (verst. 2000).<br />

Landschaftlich<br />

Der Stil der englischen Landschaftsparks<br />

wurde <strong>in</strong> Deutschland<br />

um 1770 aufgegriffen und<br />

hatte sich um 1800 bereits etabliert.<br />

E<strong>in</strong>er der <strong>Bonn</strong>er Parks<br />

im englischen Stil ist der bis<br />

an den Rhe<strong>in</strong> reichende Park<br />

am Haus Carstanjen <strong>in</strong> Plittersdorf.<br />

Die 1716 erbaute Villa<br />

(Altbau), die 1881 von Wilhelm<br />

Adolf von Carstanjen erworben<br />

wurde, ist heute mit mehreren<br />

Anbauten Sitz des Klimasekretariats<br />

der UN. Trotz<br />

der 2010 errichteten Zaunanlage<br />

kann der Park ungeh<strong>in</strong>dert<br />

betreten werden. Der Landschaftspark<br />

wurde 1824 von<br />

Sybille Mertens angelegt, deren<br />

Familie vor W. A. von Carstanjen<br />

die Anlage besaß.<br />

Vielseitig<br />

Viele <strong>Bonn</strong>er und auswärtige<br />

Gäste haben die Anlagen rund<br />

um die Bad Godesberger Redoute<br />

bereits durchschritten.<br />

Jedoch haben nur wenige den<br />

Aufstieg h<strong>in</strong>ter den Gebäuden<br />

an der Kurfürstenallee <strong>in</strong> den<br />

Redoutenpark unternommen.<br />

Mehr als überraschend ist<br />

dabei der auf dem Hügel angelegte<br />

ca. 6,5 ha große Landschaftsgarten.<br />

Dieser wurde<br />

1820 begonnen. 1856 bekam er<br />

dann durch den Gartenmeister<br />

Konrad Wilhelm Nelle im<br />

Auftrag des neuen Besitzers,<br />

e<strong>in</strong>es Kölner Bankiers, se<strong>in</strong> bis<br />

heute erkennbares Aussehen.<br />

Immer wieder eröffnen sich<br />

spannungsvolle Blicke auf die<br />

1790-1792 unter Kurfürst Max<br />

Franz errichtete, spätklassizistische<br />

Redoute. Außerdem<br />

trifft man auf überraschende<br />

Elemente wie e<strong>in</strong>en Teich mit<br />

Wasserspiel. Den besonderen<br />

Reiz aber macht die Vielzahl<br />

der Bäume aus. Mammutbäume,<br />

Zedern, Blauglockenblumenbäume,<br />

Kastanien, Buchen<br />

und Ahorne, zum Teil<br />

mit imposanter Größe, lassen<br />

den Parkbesucher staunen.<br />

Historisch<br />

Am Wittelsbacher R<strong>in</strong>g <strong>in</strong> der<br />

Nähe des Rhe<strong>in</strong>ischen Landesmuseums<br />

liegt das sogenannte<br />

Baumschulwäldchen.<br />

Von e<strong>in</strong>em Wald kann man<br />

wahrlich nicht sprechen, allerd<strong>in</strong>gs<br />

ist gerade im Sommer<br />

der schattige kle<strong>in</strong>e Park e<strong>in</strong>e<br />

wahre Oase <strong>in</strong>mitten des städtischen<br />

Betriebs. Das Baum-

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